Angst beim Pferd - Slider mit braunen Pferden

Angst und Unsicherheit beim Pferd: Tipps für ein stressfreies Miteinander

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Der ganze Artikel für dich auf einen Blick

Angst beim Pferd kennen viele Reiter und Pferdebesitzer. Sie scheint normal. Dabei muss sie kein täglicher Begleiter sein und wir können sie lösen.

Stell dir vor du hast deinen Urlaub gebucht, der Koffer ist gepackt. Du willst gerade in den Flieger steigen, da siehst du den Piloten Richtung Gate laufen. Er schwankt, wirkt unsicher und macht keinen besonders fähigen Eindruck. Wie fühlst du dich dann? Willst du noch einsteigen und mitfliegen? Willst du diesem Menschen dein Leben anvertrauen? Oder möchtest du eigentlich lieber auf dem Absatz umdrehen und wieder zurück nach Hause? Wir sind im Grunde wie ein Pilot für das Pferd. 

Es ist wichtig, dass wir uns bewusst mit der Angst beim Pferd auseinandersetzen. Denn unser Auftreten und unsere Kompetenz entscheiden darüber, ob es gerne in den Flieger einsteigen will. Wenn wir Angst vor dem Pferd haben oder die Angst des Pferdes nicht wahrnehmen und in eine andere Energie wandeln, wird es uns sein Vertrauen nicht schenken. Wir entscheiden durch unser Auftreten, ob es uns vertraut und vor allem auch zutraut sein Leben in unsere Hände zu legen.

Wir können lernen ein sicherer, standfester und kompetenter Pilot zu sein.

Er wird nicht laut, er brüllt auch nicht, er prügelt die Passagiere nicht in den Flieger. Sondern er erklärt den Passagieren ruhig und gelassen – in dem Bewusstsein seiner Kompetenz und der Sicherheit dieses Flugzeuges – dass sie einsteigen und ihm vertrauen können. Er weiß einfach, was er kann und dass dieses Flugzeug sicher ist.

Ich gebe dir im Artikel praktische Ratschläge für den Umgang mit ängstlichen und unsicheren Pferden, so dass du die Psychologie dahinter verstehst und gleichzeitig konkrete Ideen bekommst, wie du mit deinem Pferd umgehen kannst wenn es gerade gestresst oder ängstlich ist. 

👉🏻 Wenn du direkt noch mehr dazu wissen willst, dann lade dir gerne mein Booklet herunter “Pferde besser verstehen in 5 Minuten” – es kostet dich nichts – nur deine Emailadresse, damit ich es dir senden kann: www.pferdeflüsterei.de/5minuten

Entspannung ist grossartig. Sie ist der Anfang von Losgelassenheit.

Entspannung bedeutet Sicherheit und Ruhe. Gelassenheit und Harmonie. Genau das wünsche ich dir im Zusammensein mit deinem Pferd.

Leider bekommen wir oft das Gegenteil: Angst, Stress oder Unsicherheit beim Pferd. Ich kann dir aber Versprechen, dass das nicht so bleiben muss. Falls du gerade in so einer Gefühlsschleife mit deinem Pferd stecken solltest. Ganz einfach.

Der Artikel ist deine Hilfe, um dein Pferd besser zu lesen und zu verstehen, so dass du besser weisst, was es denkt und fühlt. Wenn du dich dein Pferd tiefer und besser verstehen und allein bei seinem Anblick wissen willst, was es fühlt und warum es gerade Stress haben könnte, wenn du mehr erfahren willst, über Pferdeverhalten und wie du deinem Pferd in seinen – vielleicht gerade gestressten Kopf – zu schauen, ist der Artikel genau richtig für dich. 

Angst beim Pferd loswerden – Entspannung bekommen

Damit wir mehr Entspannung statt Angst und Stress von unserem Pferd bekommen, müssen wir unserem Pferd in seinen Kopf schauen und verstehen lernen, was im Pferdekörper bei Angst und Stress passiert. Dann können wir sanfte und nachhaltige Lösungen finden und mehr Ruhe und Freude mit dem Pferd finden.

Warnung: Wenn du lesen willst, dass du dich einfach mehr durchsetzen musst, dein Pferd dich “verarschen” will und testet, du es einfach mehr trainineren und auspowern und fordern musst, du nicht zu lieb zu deinem Pferd sein darfst, du nur ein starker Chef sein musst oder bessere Ausrüstung brauchst, damit dein Pferd endlich brav und ruhig wir, dann ist der Artikel nicht der Richtige für dich. Wenn du eine einfache und schnelle Lösung suchst, wirst du sie hier nicht finden. Wenn du eine nachhaltige und feine Lösung suchst für eure Probleme, die Pferde besser verstehen möchtest und DEINEN Weg mit DEINEM Pferd raus aus Stress oder Unsicherheit finden willst, dann bist du genau richtig. 

Angst beim Pferd - Apollo mit dem Kappzaum

Angst beim Pferd: Wie wir sie gemeinsam mit dem Pferd besiegen können

Pferde sind Fluchttiere. Deswegen gehört die Angst zu ihrem Gefühlsrepertoire dazu. Sie sind ausserdem Herdentiere, können Gefühle extrem gut lesen und schliessen sich den Gefühlen ihrer Herde automatisch an. Wenn du dein Pferd reitest, trainierst oder von der Koppel holst, bist du die Herde deines Pferdes.

Wenn wir mit einem Pferd umgehen wollen, kommen wir also um Themen wie Stress, Angst oder Unsicherheit nicht herum. Dazu kommt, dass du auch nicht frei von Ängsten bist. Es ist natürlich Angst zu haben. Denn eigentlich ist die Angst eine Schutzfunktion unseres Gehirns. Es ist ein Instinktmodus, der uns als eine Art Frühwarnsystem vor vermeintlich gefährlichen Situationen schützen soll.

Unser Gehirn will uns sicher durchs Leben bringen – egal ob Pferd oder Mensch – und macht ständig Vorhersagen auf die Zukunft. Basierend auf unserer Vergangenheit. Denn das Gehirn ist keine Wahrsagerkugel und kann nur frühere Erfahrungen nehmen, um zu überlegen, wie die nächste Zukunft aussehen könnte.

Deswegen ist Angst so individuell und jeder Mensch und jedes Pferd hat vor anderen Dingen Ängste und auch unterschiedlich starke Ängste.

Wenn wir eine entspannte und stressfreie Zeit mit dem Pferd haben wollen, müssen wir uns also mit unseren Ängsten auseinandersetzen und mit den Ängsten und der Persönlichkeit unseres Pferdes. So können wir sie Schritt für Schritt auflösen und für echte Sicherheit und Entspannung sorgen.

Ursachen von Angst beim Pferd

Pferde entwickeln Ängste aufgrund ihrer Persönlichkeit oder früheren schlechten Erfahrungen. Wenn dein Pferd beispielsweise eher mit seiner “Instinkt-Gehirnhälfte” reagiert (also die linke Gehirnhälfte bevorzugt einschaltet), wird es eher instinktiv reagieren. Wenn es dazu noch eine ängstliche und unsichere Persönlichkeit hat, wird es schneller in Stress verfallen als ein ruhiges und zum denken neigendes Pferd.

Je besser beide Gehirnhälften vernetzt sind, desto eher wird es entspannt reagieren. Dazu kommen seine Erfahrungen. Je mehr unsichere oder lebensbedrohliche, stressende Erfahrungen es in seinem Leben gemacht hat und je tiefer diese Erfahrungen sitzen, desto eher wird es gestresst reagieren, wenn etwas vermeintlich gruseliges passiert oder ihm begegnet. 

Dazu kommt deine innere Einstellung und innere Kraft. Auch das hat einen grossen Einfluss auf den Stress deines Pferdes. 

Körperliche Anzeichen von Angst oder Stress beim Pferd

Typische körperliche Anzeichen sind angespannte Muskulatur, schneller und hektischer Atem, ein hoch aufgerissener Kopf, ein fester Hals, aufgerissene Augen, das Pferd blinzelt nicht mehr, das Maul ist fest und die Hinterbeine stehen fest am Boden. 

Je mehr dieser Anzeichen zusammenkommen, desto gestresster ist das Pferd. 

Das Pferd möchte die Sicherheit haben, dass du standhaft bist und dass es dich auf Herz und Nieren prüfen kann. Das heißt: Deine Ausstrahlung, deine Motivation muss in Einstimmung mit deiner Körperausstrahlung sein.

Das einfachste ist es, sich damit auseinanderzusetzen. Denn Angst ist eine Qualität, Angst ist nichts schlechtes. Wir können mit dieser Qualität umgehen, sie wandeln, wenn es notwendig ist und ein natürliches Selbstbewusstsein erlernen. Die Arbeit mit Pferden fängt erst einmal ohne Pferd an und nicht auf dem Pferd.

Warum in der Pferdewelt keiner über Angst redet

Angst hat bei uns Pferdemenschen leider einen sehr schlechten Ruf. Das ist dumm. Aber es ist leider so. So oft hören wir in der Pferdewelt markige Sätze und blöde Sprüche. Als ob es ein Fehler sei, Angst zu haben. Ich kenne diese Sprüche auch und möchte bitte als erstes von Dir, dass du dich gedanklich davon löst und sie ganz weit weg wirfst. Angst ist neutral. Sie ist nicht gut oder schlecht. Sie ist schlicht und einfach der Warnmelder im Körper deines Pferdes – aus der Urzeit. 

  • Wer Angst hat, wird als schwach angesehen
  • Angst zu haben gilt als peinlich
  • Angst ist etwas wofür man sich schämen muss
  • Am Besten tut man so als ob man keine hätte
  • Du redest auch nicht darüber

Diese Gedanken sind alles andere als Zielführend. Du darfst sie streichen. Weg damit!

Denn du kannst deine Angst weder verbergen, noch wegdrücken, noch verschweigen. Dein Schweiss transportiert die Angst, denn dein Pferd kann sie dadurch riechen. Dein Atem und deine Herzfrequenz zeigen deine Angst, und dein Pferd kann das lesen. Deine Körpersprache und deine Stimme strahlen die Angst aus – und dein Pferd kann sie lesen.

Deinem Pferd ist nicht wichtig, dass du keine Angst hast – es will nur wissen, wie du mit deiner Angst umgehst. Wenn du sie anerkennst, prüfst und managest wird dein Pferd dich lieben. Viel mehr als einen Menschen, der so tut als ob er keine Ängste hätte.

“Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst. Mut ist, sich seiner Angst zu stellen und trotzdem zu handeln, obwohl man Angst hat.”

Wenn du dich nicht mit deinen Ängsten auseinandersetzt, wirst du sie nicht managen und sie werden immer wiederkehren. Wie willst du deinem Pferd beibringen dir zu vertrauen, wenn du es selbst nicht tust? Wie willst du deinem Pferd zeigen, dass es sich mit seinen Ängsten auseinanderzusetzen, wenn du es selbst nicht tust?

Dein Pferd wird sofort erkennen, dass du in diesem Punkt nicht kompetent bist und dir nicht gerne folgen, wenn du den Weg vorgeben oder es beruhigen willst

Du kannst deine Angst nicht ausschalten – sie ist einfach da. Der Grund liegt in der Evolution:

Denn Angst ist ein Trick der Natur, um das Überleben ganzer Arten zu sichern. Wer Angst hat, springt nicht vom höchsten Felsen oder wartet nicht ob der Jaguar hinter dem raschelnden Busch sitzt. Angst ist ein Überlebensmodus, der uns instinktiv reagieren lässt.

Wenn Pferde Angst haben fliehen sie in aller Regel, schauen sich dann um und checken die Lage. Je nachdem zu welchem Ergebnis sie kommen, beruhigen sie sich wieder oder rennen noch weiter weg. Sie haben in aller Regel “Flight” als Angstreflex.

Denn es gibt vier grosse Stress-Angst-Reflexe bei Lebewesen: Flight, Fight, Freeze oder Flirt.

Fight, Flirt Flight oder Freeze

  • Flüchten?
  • Kämpfen?
  • Erstarren?
  • Unterwürfig umschmeicheln?

Pferde sind in aller Regel auf die Flucht programmiert. Es gibt seltene Exemplare oder auch Situationen in denen sie sich für Freeze oder Fight entscheiden. Flirt kommt am seltensten vor. Trotzdem solltest du dir dieser Modi bewusst sein, denn ein gestresstes Pferd kann auch aggressiv oder mit Lippen lecken reagieren. Manchmal gelten Pferde als “Triebig” und “Faul”, die einfach nur das Stressverhalten “Freeze” zeigen.

Wir Menschen müssen – vor allem wenn wir von den Pferden Leistungen verlangen – immer genau hinschauen, damit wir sie nicht falsch deuten und damit auch falsch reagieren. 

Angst braucht Entscheidungen

Es ist wichtig, dass wir die Angst als Warnmelder sehen und anschliessend Entscheidungen treffen. Ist die Angst berechtigt oder unberechtigt? Ängste können auch aus der Vergangenheit getriggert werden und aufgrund früherer schlechter Erfahrungen ausgelöst werden. Unsere Pferde können auch durch uns und unsere Ängste getriggert werden. Als Herdentiere sind sie es gewohnt sich mit ihrem Gegenüber zu synchronisieren. Wenn ein Herdenmitglied Angst hat, werden alle reagieren.

Beobachte mal die Herde, wenn ein ungewohntes Geräusch auftaucht. Sobald ein Pferd darauf mit Anspannung reagiert, wird eine Welle der Spannung durch alle Pferde gehen und innerhalb von Sekunden werden sie gemeinsam entscheiden, ob sie fliehen oder bleiben wollen. Als Team. Du bist das Team deines Pferdes, wenn ihr ausreitet oder trainiert. Deswegen sind deine Ängste mindestens genausowichtig wie der Stress und die Ängste deines Pferdes

Unser Gehirn unterscheidet nicht zwischen eingebildeter und echter Angst, es beginnt in beiden Fällen das gleiche Programm abzuspulen:

  • Adrenalin wird in unseren Körper gepumpt
  • der Puls geht hoch
  • wir spüren unser Herz vermehrt schlagen
  • die Halsschlagader pochen
  • wir atmen schneller und weniger in den Bauch, dafür mehr in die Brust = Stressatmung
  • unsere Muskeln spannen sich an

Was passiert, wenn wir uns mit unserer eigenen Angst nicht auseinander setzen?

Pferde sind Spezialisten in Sachen Angst. Sie wissen es, wenn ihr Mensch Angst hat. Und zwar unabhängig davon, ob der Mensch selbst sich seiner Angst bewusst ist oder nicht. Da Pferde außerdem sehr gut sind darin, Emotionen zu empfangen und in sich aufzunehmen, wird sich deine Angst auf dein Pferd übertragen.

Meine Stute Ninja ist das liebste entspannteste Pferd, das ich kenne. Sobald aber jemand mit Angst die Box betritt, legt sie die Ohren an und nimmt den Kopf hoch. Sie spürt die Unsicherheit des Menschen und hat deswegen Stress. 

Der Teufelskreis der Angst

Das Pferd spürt die Angst des Menschen und fragt sich warum er Angst hat. Es ist sich nicht bewusst, dass der Mensch vor ihm und seinen Reaktionen Angst haben könnte. Der Mensch sieht nur das gestresste Pferd und wird sich davon stressen lassen – wenn er sich seiner Ängste und seines Stresses nicht bewusst ist – und schon startet ein Teufelskreis, den nur der Mensch unterbrechen kann.

Das Pferd spürt den steigenden Angstpegel seines Menschen und wird noch nervöser. Der Mensch spürt die steigende Unruhe des Pferdes und wird noch ängstlicher.

Der Teufelskreis kann auch andersherum starten – wenn das Pferd Stress hat und der Mensch sich anstecken lässt. So oder so, kann nur der Mensch durch ruhe und eine klare entspannte Ausstrahlung den Teufelskreis durchbrechen.

Achte deswegen immer bewusst auf die Körperspannung und den Stresspegel deines Pferdes und versuche immer in einem Modus der Entspannung zu bleiben. Denn je weiter dein Pferd in seinem Stressmodus ist, desto weniger gut kannst du ihn stoppen.

Dafür brauchst du einerseits ein Bewusstsein für deine Ängste und wie du sie entspannen und lösen kannst, als auch eine Lesefähigkeit für dein Pferd, damit du rechtzeitig erkennst, wenn es unter Stress gerät. Denn dann ist es möglich, Techniken anzuwenden, die dich selbst beruhigen oder einfach abzusteigen und es für heute gut sein zu lassen.

Pferde lassen sich nicht hinters Licht führen. Sie sehen die Angst und – wenn du nicht lernst sie zu managen – einen Menschen, der nicht kompetent ist im Umgang mit seiner Angst. Das bedeutet fehlende Balance. Disbalance ist ein Gefühl von dem Pferde sich abgestossen fühlen.

Sie brauchen Balance in ihrer Seele, in ihrem Körper und sichen Balance in ihrem Gegenüber, damit sie entspannen und ihr Bestes geben können. Fehlende Kompetenz im Umgang mit Angst macht uns Menschen für das Pferd unberechenbar. 100 % Vertrauen wird so nicht möglich sein. Und ohne Vertrauen gibt es weder Sicherheit, noch Harmonie oder eine gute Beziehung.

Wie du dich mit deiner Angst und der deines Pferdes auseinandersetzen kannst

Kämpfe nicht gegen deine Angst oder die Angst deines Pferdes an, sondern lasse sie erst einmal zu und beobachte bewusst, dass sie da ist und was sie auslösen könnte. Akzeptiere die Angst als Helfer und frage dich, warum dein Gehirn sie dir oder das Gehirn deines Pferdes sie ihm schickt.

  1. Zulassen
  2. Beobachten
  3. Sanft damit auseinandersetzen

Dein Körper und dein Kopf können sich gegenseitig beeinflussen – Embodiment ist der Begriff dafür – so dass du deinen Körper bewusst zu mehr Entspannung beeinflussen kannst, um die Angst erst einmal zu lösen.

Entspanne bewusst deine Muskulatur, lass die Schulter fallen und atme tief in den Bauch. Zwinge dich zu einem Lächeln.

Genau das Gleiche kannst du mit deinem Pferd machen: Bitte es zu kauen und zu schlecken, streiche ihm sanft über die Augen damit es blinzelt, bitte es seine Hinterbeine zu kreuzen und den Kopf zu senken. All die Bewegungen, die entspannte Pferde machen.

Schnaube tief aus und schaue, ob dein Pferd dir mit einem lösenden Schnauben in die Entspannung folgen will. Lobe dein Pferd für jede entspannte Bewegung und zeige ihm so einen Weg aus der akuten Stresssituation. 

Wenn du ein sicheres Pferd hast, kannst du die Angst in Bewegungsenergie umsetzen und dein Pferd um einen flotten Schritt oder Trab bitten – um das Adrenalin wieder abzubauen, das durch die Angst im Körper hochgeschossen ist. Aber mache das bitte nicht bei einem ängstlichen Pferd, das mitten im Fluchtmodus steckt. Dann gehst du lieber die vorher genannten Schritte des Embodiment.

Scheue dich bitte nie ein paar Schritte zurückzugehen in der Lektion oder aus der Situation rauszugehen und dich von dem zu entfernen, was den Stress bei deinem Pferd auslöst – es ist ein Zeichen von Mut und Souveränität deinem Pferd Abstand von dem Angstding zu schenken. Ihr könnt euch dann in aller Ruhe gemeinsam wieder annähern.

Mache dir bewusst, dass ein Lebewesen im Instinktmodus nicht lernen kann. Wenn dein Pferd also Angst oder Stress hat, wird es NICHTS daraus lernen, wenn du es durchzwingst. 

Wie du mit der Angst deines Pferdes umgehst

Du bist der Schlüssel. Nichts wird deinem Pferd so stark helfen, wie deine innere Ruhe und Kraft. Versuche immer der Fels in der Brandung für dein Pferd zu sein. Der starke und ruhige Bergführer. Nimm dir gerne eines dieser Bilder und nimm es dir immer wieder mit an den Stall.

Der individuelle Ansatz im Umgang mit ängstlichen Pferden

Akzeptiere, wenn dein Pferd Angst oder Stress hat und versuche deinem Pferd erst einmal Ruhe zu vermitteln, bevor du daran gehst, die Angst zu lösen. Bitte es den Kopf tief zu nehmen oder etabliere ein anderes Ritual, das deinem Pferd zu Ruhe verhilft.

Mach die bewusst, welche Persönlichkeit dein Pferd hat und versuche geduldig zu bleiben. Du bewahrst am Besten immer die Ruhe – soweit du das kannst – und versuchst bei dir auf einen ruhigen Atem und eine entspannte Körpersprache zu achten. 

Versuche dein Pferd kennenzulernen und sei ihm nicht böse. Angst ist ein Instinktmodus, den es nicht absichtlich hervorruft, um dich zu ärgern. Es kann nicht anders, wenn es Angst hat. Du kannst die helfende Hand an seiner Seite sein, die deinem Pferd durch diese stressigen und unangenehmen Emotionen durchhilft. 

Versuche herauszufinden, was die Stresstrigger deines Pferdes sind und sie nach und nach durch gezieltes (aber sanftes und geduldiges) Gelassenheitstraining in einer klar umrissenen Umgebung zu lösen. 

Je mehr Stressmomente dein Pferd in seinem Leben hat, desto eher wird es auch im Training gestresst oder ängstlich reagieren. Wenn du also ein gestresstes oder ängstliches Pferd hast, lohnt es sich immer auch auf folgende Punkte zu achten und sie zu checken: 

  1. Stimmt die Haltung? Fühlt es sich in der Herde wohl? Hat es genug Bewegung? Kommt es zur Ruhe? 
  2. Stimmt das Futter? Bekommt es das richtige Futter? Braucht es Magnesium? Hat es Mängel? Bekommt es von etwas zu viel? Ein gutes Basisfutter findest du beispielsweise HIER – das ist meine persönliche Futtermischung, in der sehr viel Wichtiges steckt
  3. Hat es Schmerzen oder körperliche Probleme, die es unsicher fühlen lassen?
  4. Hat es eine gute Balance? Denn körperliche Disbalance kann Pferden Stress machen und sie ängstlicher werden lassen

Je mehr dein Pferd sich wohlfühlt in seinem Körper und seinem Leben und je mehr es lernt zu denken, statt auf seine Instinkte zu hören und je mehr es lernt auf Neues offen zuzugehen, desto sicherer und entspannter wird es grundsätzlich werden. 

Routinen und verlässliche Vorgehensweisen helfen deinem Pferd ebenfalls Sicherheit zu finden. Meine zweite Stute – Carey – beispielsweise entspannt auf dem Reitplatz am Besten, wenn wir immer die gleiche Aufwärmroutine machen. In dieser Routine kann sie ankommen und mental voll im Training bleiben. 

👉🏻 Das Clickern als positiv verstärkendes und zur Kreativität und Selbstständigkeit anregendes Training, ist dabei auch extrem hilfreich, wenn du es richtig angehst und das “Kreativclickern” für diese Zwecke nutzt – mehr dazu kannst du in unserer Clickerformel erfahren.

Clickerformel Slider

Beispiel Kopfhaltung

Sind Pferde nervös und fluchtbereit, nehmen sie den Kopf höher. Sobald sie in eine starke Anspannung kommen und der Kopf sehr hochgerissen ist, beginnt der Fluchtreflex.

Versuche deswegen deinem Pferd in aller Ruhe beizubringen, den Kopf auf ein sanftes Zeichen hin, tief zu nehmen. Ich sage beispielsweise “tief” und zupfe sanft am Strick. Das kann deinem Pferd ein anderes Gefühl geben, so dass ihr wieder mit ganzem Kopf und ganzem Herz an die Aufgabe gehen könnt und dein Pferd aufnahmebereit bleibt.

Beispiel Muskelspannung

Angst sorgt für Anspannung der Muskulatur. Dein Pferd will maximal Fluchtbereit sein. Wenn du also die Muskulatur deines Pferdes immer wieder im Blick hast, wirst du rechtzeitiger merken, wenn es beginnt sich anzuspannen und kannst dem durch Embodiment-Lektionen entgegenwirken. Eine sich entspannende Muskulatur sagt dem Gehirn: „Die Gefahr ist gebannt!“

Beispiel Atmung

Als Herdentier passt sich das Pferd von der Atmung seiner Umgebung an. Wenn du also in die Brust atmest, hektisch wirst und schneller schnaufst, wird sich dein Pferd diesem Stress-Atem anpassen. Wenn du aber bewusst tief und langsam in den Bauch atmest, wird dein Pferd sich dieser Atmung anpassen und viel eher beruhigen.

Du kannst sogar abschnauben, ausschnaufen oder bewusst langsam bis 5 zählen bei jedem Atmer.

Erste Hilfe Tipps zur Beruhigung – wenn dein Pferd Angst oder Stress hat

  • Tief in den Bauch atmen
  • Muskeln bewusst entspannen
  • Zügel oder Strick sanft umfassen – nicht ziehen oder eng nehmen
  • Im Sattel aufrecht & entspannt sitzen, die Hüfte weiter mitschwingen lassen und die möglichst Beine locker herabhängen lassen
  • Singen, lächeln oder freundlich lachen
  • Richte deinen Fokus weiter auf den Weg und nicht auf die Anspannung deines Pferdes
  • Embodiment-Lektionen wie kauen & schlecken auslösen, sanft über die Augen streichen, Hinterbeine kreuzen lassen
  • Schulterherein-Kruppeherein-Übergänge, Volten und Schleifen wie 8er reiten
  • Gerne absteigen und vorausgehen, das „Problem“ untersuchen und dann deinem Pferd „erlauben“ dazuzukommen
  • Erlaube deinem Pferd immer sich umzuschauen und lenke es dann mit Lektionen ab, so dass es seinen Kopf deinem Training und der Kommunikation widmen muss und nicht dem Grusel
  • Nutze dafür gerne gut etablierte Lektionen, damit dein Pferd sie ohne Stress zeigen kann

Es ist wichtig, dass wir unsere Pferde kennen und dass wir das Pferd beobachten über Wochen und Monate. Wir müssen herausfinden, was es für einen Charakter hat und dann sehen, was daraus wachsen kann.Wenn ich ihn beschneide mit viel Struktur, entschwindet die Kreativität und auch das Feuer.

Es ist ein Miteinander. Pferde spiegeln, wer wir sind und was wir sind – aus dem Moment heraus. Es ist wie mit einem Pilot und seinem Flugzeug. Siehst du einen Piloten einsteigen, der nicht kompetent wirkt, willst du nicht in den Flieger einsteigen. Genauso ist es für das Pferd, wenn wir mit ihm rausgehen. Wenn wir nicht vertrauenswürdig wirken, wird das Pferd nicht gerne mit uns mitgehen wollen.

Es geht nicht darum lieb zu sein, gut zu sein, brav zu sein – sondern es geht darum bei uns selbst zu sein. Wir können über Balance reden, Achtsamkeit, Stärke – aber es bleibt zu oft nur im Kopf. Es muss aber in den Körper gehen. Du formst deine Gedanken. Deine Gedanken formen deine Gefühle. Deine Gefühle formen deine Körpersprache.

  • Mache Embodiment 👉🏻 HIER weiterlesen
  • Mache vernetzende Lektionen mit beidseitigen taktilen, propriozeptiven und optischen Reizen
  • Mache Gelassenheitstraining 👉🏻 HIER weiterlesen

Wenn du noch mehr Pferde-Versteher-Wissen willst, dann lade dir gerne mein Booklet herunter “Pferde besser verstehen in 5 Minuten” – es kostet dich nichts – nur deine Emailadresse, damit ich es dir senden kann: www.pferdeflüsterei.de/5minuten

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema “Angst beim Pferd”

Ich versuche jetzt noch Fragen mit dir zu besprechen, die häufig gestellt werden zum Thema “Angst beim Pferd”. Wenn du auch Fragen hast, dann stelle sie mir gerne in den Kommentaren. Ich werde passende Fragen gerne hier aufnehmen und dir beantworten. 

Frage: Wie erkenne ich, dass mein Pferd ängstlich oder unsicher ist?

Ängstliche oder unsichere Pferde erkennt man vor allem an ihrer Körpersprache. Die Körpersprache ist die stille Sprache der Pferde. Ein hochgerissener Kopf, aufgerissene Augen, ein fester Schweif und angespannte Muskulatur können Stresszeichen sein.

Du erkennst sie auch an ihren Reaktionen auf deine Trainingsfragen. Ein ängstliches Pferd wird ungerne seine Hinterhand bewegen, weil es fluchtbereit bleiben will. Es wird unter Umständen zögerlich reagieren oder einfrieren. Du musst immer aufpassen, warum dein Pferd auf Trainingsfragen nicht reagiert. Möglicherweise versteht es nicht, was du willst oder kann es nicht leisten und friert ein, statt sich zu widersetzen. Das wird oft missverstanden und als “faul” bezeichnet. Du musst dir allerdings immer das ganze Pferd anschauen und versuchen seine individuelle Körpersprache kennenzulernen sowie mit Liebe und Geduld auf seine Emotionen zu reagieren. 

Frage: Welche Rolle spielt meine eigene Ruhe im Umgang mit einem ängstlichen Pferd?

Je ruhiger du bist, desto klarer kannst du deinem Pferd vermitteln, dass es keinen Grund für Angst oder Stress gibt. Stell dir am besten vor, dass du der Fels in der Brandung für dein Pferd bist. Unverrückbar, ruhig, Geduld und entspannt. Pferde sind Herdentiere und synchronisieren sich deswegen sehr stark mit ihrem Gegenüber. Du bist die Herde deines Pferdes, wenn du dein Pferd aus der Gruppe holst und deswegen essentiell wichtig für dein Pferd. Deine Ruhe ist vermutlich der stärkste und wichtigste Faktor, wenn ein Pferd Angst hat oder gestresst ist. 

Frage: Kann jedes Pferd Ängste und Unsicherheiten überwinden?

Im Prinzip kann jedes Pferd seine Ängste überwinden. Je stärker und klarer der Partner an seiner Seite ist – als Fels in der Brandung – und je einfühlsamer und geduldiger der Mensch die Ängste und Stressfaktoren des Pferdes mit ihm liebevoll und kompetent trainiert und mit einem sehr feinen und gut aufgebauten Training nach und nach auflöst. Je tiefer die Ängste sitzen, je dramatischer die Erfahrungen waren, die zu den Ängsten geführt haben, je ängstlicher das Pferd von Natur aus in seiner Persönlichkeit ist, desto schwieriger und langwieriger ist das Ganze. Desto besser muss der Mensch auf seine Geduld, Trainingsaufbau und Timing achten. Desto mehr Sanftmut und Achtsamkeit muss im Spiel sein. 

Betrachte die Angst deines Pferdes nicht als etwas nerviges oder stressiges, das sich gegen dich richtet. Nimm sie nicht persönlich, sondern analysiere ihre Ursachen und trainiere liebevoll und Geduld als grossartiger und unterstützender Partner an der Seite deines Pferdes, so dass dein Pferd seine Ängste loslassen kann und sich an dir orientieren kann. Ohne Druck, Zwang oder Dominanz. Nichts muss und ihr habt alle Zeit der Welt. Denn – wie schon geschrieben – Angst ist ein Instinktmodus, den dein Pferd weder besonders gerne in sich spürt, noch bewusst auslösen kann oder unbedingt nutzen will um dich zu verarschen. Es kann im Instinktmodus nicht lernen, weil das Gehirn auf Autopilot schaltet – du musst dein Pferd aus dem Stress rausbringen und dann langsam und mit viel Geduld an den Ängsten arbeiten, so dass es immer denken und wirklich dazulernen kann. 

„Auf ein Pferd, das aus Angst gehorcht, ist kein Verlass. Es wird immer etwas geben, vor dem es sich mehr fürchtet als vor dem Reiter. Wenn das Pferd aber seinem Reiter vertraut, wird es ihn fragen, was es tun soll, wenn es sich fürchtet.“ (Pluvinel)

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Feines Pferdewissen für Pferdefreunde

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19 Kommentare

  1. Liebe Petra

    Ich hatte schon einige Herausforderungen mit meinem Pferd und bin auch schon sehr weit gekommen, mit den richtigen Hilfen. Deinen Beitrag dazu finde ich sehr gut und kann mich dort wiederfinden, teile deine Meinung zum dem Thema sehr. Wie gehst du damit um, wenn eine andere Trainerin zu dir kommt und dir es besser erklären will? In der Situation dein Pferd (wenn es Angst hat) dauerhaft zu reden und sogar ” alles ist gut ” oder “braaav” sagt, wenn ich nicht so 100% entspannt? Ich finde richtiges Lob, im richtigen Moment sehr sehr wichtig, aber Krieg am Stall möchte ich vermeiden.

    Liebe Grüße

    1. hey ❤️ danke für deine Worte. Deine Frage verstehe ich nicht ganz – hat es da vielleicht beim Schreiben bei dem einen Satz aus Versehen Worte verschluckt? Ich sage freundlich, dass ich es anders sehe und um Rat bitte, wenn ich ihn haben möchte. Lächle dabei und konzentriere mich wieder auf mein Pferd – ich hoffe, dass dir die Antwort weiterhilft und ich denke Frage richtig verstanden habe. Alles lIebe, Petra

  2. Hallo Petra !

    Danke für deine Beiträge.
    Ich habe eine bald 6 Jahre alte Stute und bin Wiedereinsteigerin und von Pferdeflüsterer zu – leicht zu verängstigen mutiert. Sie ist bei Hof und Halle die Ruhe selbst. Schrecktraining – langweilig ? Kinder lässt sie auch auf sich reiten.
    Aber wehe man will den Hof verlassen. Spazieren traue ich mich nicht mehr mit ihr. Sie hat mich einmal ausversehen umgestoßen vor Schreck. Sie klebt mir förmlich im Nacken, als würde sie sich hinter mir verstecken wollen. Zwar durchaus einen Meter Abstand, aber immer direkt hinter mir. Kühe (an denen wir aber vorbei müssen) Horrorfilm für sie/uns. Wir sind also schon im Teufelskreis. Ich fang schon an Stress zu entwickeln, wenn ich weiß das wir bald los müssen und gehe auch fast nie allein. Ich kann ihr keine Sicherheit geben.
    Meine Frage ist, ob so ein – draußen ängstliches – Pferd überhaupt gelassen werden kann ? Selbst wenn ich gelassener werden sollte.
    Ich hätte zwar theoretisch Zeit, aber meine Tochter möchte ich so nicht mit ihr so raus lassen. Auch nicht wenn ich dabei bin. Somit ist schon irgendwo ein kleiner Druck dahinter. Klein… Außerdem habe ich uns ein Pferdchen gekauft um Stress abzubauen und nun befinde ich mich in einer für mich äußerst stressigen Situation wieder. Die Liebe wurde mir als absolut gelassen verkauft. Was sie ja wie gesagt bei Hofe ist. Ich hätte hätte, hab sie aber leider nicht draußen geritten ?
    Sie ist uns schon sehr ans Herz. Bin in einer Zwickmühle …

    1. Hey liebe Leslie, es ist ganz schwer aus der Ferne etwas dazu zu sagen, da müsst ihr auch auf eure Intuition hören. Ich persönlich glaube, dass man ganz viel mit den Pferden erreichen kann, wenn man sehr kleinschrittig vorgeht. Was ich also machen würde: Ich würde klitzekleine Runden gehen und immer nur so weit, wie es für euch und das Pferd stressfrei geht. Jedes Mal ein klein bisschen mehr. so dass ihr und das Pferd dabei lernen könnt, dass ihr es gut überlebt. Also, vielleicht nur 200 Meter beim ersten Mal – dann umkehren. Und so weiter. Ich würde das alles am Boden machen und nicht reitend – um für mehr Sicherheit für euch zu sorgen und dem Pferd eine bessere Stütze sein zu können. Parallel würde ich Bodenarbeit auch in der Halle etablieren – Führtraining, Kommunikationstraining und und und – um das richtig zu verfestigen und damit du kleine Bodenarbeitslektionen abrufen kannst, wenn das Pferd erste Stresszeichen zeigt. So dass du es mit dem “Kopf” wieder zu dir holen kannst, in dem du kleine Lektionen erbittest. Ich persönlich scheue gruseliges nicht mit meinem Pferd, sondern versuche ruhig zu bleiben und bitte mein Pferd sich damit auseinanderzusetzen. Das macht Pferde auf Dauer auch mutiger. Aber ich zwinge das Pferd nicht direkt hin, sondern frage schrittchenweise, ob es sich annähern kann und lasse ihm viel Zeit. Vielleicht helfen dir die Gedanken weiter – wenn du magst: Im Januar öffnen wieder die Türen zu meinem Pferdemagnet-Kurs, da steckt auch sehr viel drin, das für euch passend sein könnte. Melde dich gerne für den Newsletter an – dann erfährst du alles :-) http://www.pferdeflüsterei.de/wow Ganz liebe Grüße, Petra

  3. Hallo,
    ich hab ein Problem. Vor knapp 4 Wochen habe ich meine Stute gekauft. Sie ist super lieb und auch unerschrocken.
    Als ich das erste mal sie reiten wollte, ist sie 2 runden mit mir gegangen und dann Stock steif stehen geblieben und hat sich kein Stück mehr bewegen lassen. Ich wurde dann geführt und hab die Runde selbst abgeschlossen damit sie ein relativ guten Abschluss hatte. Ich war total frustriert.
    Wir haben viel longiert und sind zwischendurch geritten. Auch bei dem ausreiten läuft sie nur voran wenn ein anderes Pferd vor läuft. Ich steige schon mit der Angst auf das sie dann wieder stehen bleibt und es nicht weiter geht. Wir glauben das sie früher mal ziemlich verdroschen worden ist.. ich bin total verzweifelt und weiß nicht wie es weiter gehen soll…

    1. Hallo liebe Lea, ohje – das ist wirklich schwer für mich – etwas dazu zu sagen. Tipps aus der Ferne, individuell für ein Pferd, gebe ich generell nicht. Weil ich dich und dein Pferd nicht sehe und deswegen gar kein Gefühl dafür bekommen kann, woran es liegen könnte. Deswegen kann ich dir nur dazu raten dir einen sanften und feinen Trainer vor Ort zu suchen, der mit euch danach schaut, wo das Problem liegen könnte und deinem Pferd und dir ganz viel Zeit und Geduld zu schenken. Ich drücke euch fest die Daumen und schicke dir viele liebe Grüße, Petra

    2. Dankeschön. Ich werde es mir ansehen.
      Ich mache fast nur Boden und Beziehung seit ich sie habe. So das die Stallkameraden schon lästerten ??‍♀️ Draußen geht leider trotzdem nix, weil ich kurz vor Nervenzusammenbruch bin. Ich spühre sie, sie dann mich und schon gehts los…Ich bin eigentlich fast schon am aufgeben. Mega Stute ansonsten. Und wenn die mal entspannt draußen ist – unbezahlbare Partnerin für Groß und Klein. Sie rastet ja nicht aus… Aber ich komme da nicht über meine Angst wenn sie anfängt sich groß zu machen und zu grunzen. Sie braucht echt jemanden der sicher in sich ist. ☹ Derzeit ist sie bei meiner Freundin. Die erlebt sie auch ängstlich, aber es macht ihr halt nix aus. Für mich ist das nur böser Psychoterror und zum heulen.

      Vielen lieben dank für deine Worte ??

    3. Hey liebe Lelie, lass dir und deinem Pferd einfach Zeit – gehe an deine Komfortgrenze, aber nicht darüber hinaus und nimm dir Menschen mit, die dich beruhigen können. Vielleicht auch gechillte Pferde, die deinem Pferd Sicherheit geben können. Wenn du magst: Bald startet wieder mein Pferdemagnetkurs, da geht es ganz viel um Mentaltraining – vielleicht ist er was für dich. Komm einfach in mein kostenloses Webinar “Mythen der Pferdewelt” und dann kannst du dich anmelden, wenn du magst und dir das Webinar gefällt: http://www.pferdefluesterei.de/mythen Ganz liebe Grüße, Petra

  4. Ich hatte einen schlimmen Reitunfall mit meinem Pferd, er ist in ein großes Loch getreten und wir sind beide hingefallen, ich bin zur Seite runter gefallen und er ist auch hingefallen, wahrscheinlich noch auf meinen Fuß, meine Schulter war verletzt und mein Fuß, ich war alleine im Gelände, bin bewusstlos geworden, mein Pferd stand noch neben mir, als ich wieder wach wurde und bin noch mindestens 3-4 km gelaufen mit ihm, weil ich ihn in Sicherheit bringen wollte, bevor meine Hilfe kam, ein lieber Bekannter und meine Schwester holten Hilfe, Krankenwagen, Hubschrauber, die Schmerzen im Fuß waren unerträglich , schlimmer als in der Schulter, ich würde dann spediert, bin dann erst wieder im Krankenhaus aufgewacht, der liebe Bekannte brachte mein Pferd nach Hause
    Seit dem habe ich das Gefühl, dass ich immer mehr Angst habe und mein Pferd auch, es ist jetzt fast 6 Jahre her, aber immer noch präsent im Kopf….

    1. Hallo liebe Angela, das klingt wirklich traumatisch und dein Gehirn hat sich diese Angst ziemlich fest abgespeichert. Das ist natürlich und unser Überlebensinstinkt, damit du möglichst nicht mehr in eine weitere gefährliche Situation kommst. Dein Pferd wird vielleicht auch ein Trauma davon haben, aber ob es nicht viel mehr deine Angst spürt kann ich dir nicht sagen. Ich kenne zwei Trainer, die sich damit auseinandersetzen. Vielleicht kann einer der beiden dir helfen? Mona Komnenov mit der Trust Technique und Dana Santana mit verschiedenen Meditations- und Anti-Angst-Techniken. Beide sind mit Vorträgen auf http://www.pfernetzt.de in wenigen Wochen in Fulda. Vielleicht ist das ja etwas für dich? Auf jeden Fall drücke ich dir fest die Daumen und schicke viele liebe Grüße, Petra

  5. Hallo ich heiß niki. Und hoffe das mirjemand helfen kann. Ich habe ein pony von einer bekanten gebaut, er brauche ein liebes zu heuse. Er ist 10 jahre aber hätte wohl immer pech, da er sehe engstlich ist. Bodenarbiet macht er gut an der hand, doch er bekommt beim reiten schlimme angst ataken. Dann geht es wider und er fält wider in panki aus. Ich würd ihn gerne helfen doch wies nicht wie.

    1. Hallo liebe Niki, wenn dein Pferdchen so viele Seelenprobleme hat, würde ich mir einen Trainer vor Ort suchen – jemand sanftes – der euch gut begleiten kann. Ferndiagnose und Fernhilfe ist da ganz schwierig bis grob fahrlässig. Ich drücke dir fest die Daumen, dass es gut für euch ausgeht und ihr jemanden findet, der euch vor Ort helfen kann. Ganz liebe Grüße, Petra

  6. Supertoller Artikel, echt klasse. Ich erkenne mich so sehr wieder, vor allem in diesem Teuelskreis – genau die Situation habe ich im Moment mit meinem Pony. Ich bin oft schon vor dem Aufsteigen so angespannt weil ich Angst habe, es könnte etwas passieren, dass sie sich automatisch auch verspannt. Ich bin sehr froh, dass ich nicht die einzige mit diesem Problem bin!

    1. Hallo liebe Anni, ganz sicher glaube ich, dass du nicht die Einzige bist. Da geht es sehr vielen Pferdebesitzern da draussen so. Auch ich hatte schon mal einen Moment, bei dem meine Stute mich überrascht hat und ich die Tage danach angespannter war. Das ist menschlich und deswegen vollkommen in Ordnung. Das Beste ist wohl das zu erkennen, die Angst anzunehmen und wegzuatmen oder wegzulächeln oder nach udn nach abzubauen, in dem man sich sichere und entspannte Situationen mit dem Pferd schafft. Das wird bestimmt – wenn deine Angst und Verspannung jeden Tag ein klitzekleines bisschen kleiner wird, ist sie irgendwann auch wieder weg. Ich drücke dir fest die Daumen, Petra

  7. Liebe Herdis,

    vielen Dank für diesen Artikel.
    Angst war auch bei mir ein Thema. Mein erstes Pferd war sehr schwierig im Umgang. Ich war einiges Mal im Krankenhaus wegen ihm. Er hat mich angegriffen und verletzt. Irgendwann hatte ich große Angst. Sobald er den Kopf in meine Richtung nahm hatte ich Angst, dass er mich beißt, wenn er sich zu schnell bewegte, hatte ich Angst, dass er sich losreißt und mich über den Haufen rennt, oder nach mir tritt. Wurde er unruhig, hatte ich Angst, dass er steigt und auf mich zukommt usw.
    Ich wurde immer angespannter und mein Pferd immer nervöser und angriffslustiger.
    Ich habe irgendwann gelernt, die Angst anzunehmen.
    Heute bekomme ich auch manchmal noch Angst vor manchen Situationen. So z.B. war letztes Jahr eine eigentlich harmlose Situation mit meinem Pony. Er hat wild mit seinem Ball gespielt und dabei spielerisch ausgetreten. Aber in großem Abstand zu mir. Trotzdem hatte ich mit einem Mal das Bild der schlagenden Hufe meines ersten Pferdes vor Augen und bekam Angst.
    Mein Pony hat das sofort gemerkt, obwohl er von mir weggelaufen ist mit seinem Ball und er eigentlich auch sehr vertieft in sein Ballspiel war. Er hat abgestoppt und sich umgedreht. Das hat bei mir zuerst zu noch mehr Angst geführt. Hatte ich plötzlich Angst, dass er wie mein voriges Pferd nun auch zwei Füßen auf mich zukommt und versucht mich mit den Vorderhufen zu treffen. (Was objektiv betrachtet überhaupt nicht die Idee meines Ponys war)
    Hier konnte ich dann aber gut die Angst annehmen, sie einfach betrachten und dann auch wieder gehen lassen. In dem Moment, in dem ich wieder ruhiger wurde, hat mein Pony geschnaubt, sich umgedreht und weiter mit seinem Ball gespielt.
    Ich bin meinem ersten Pferd so dankbar, dass ich durch ihn lernen durfte wie ich mit Angst umgehen kann. Heute weiß ich, dass eine erfolgreiche Partnerschaft mit meinem Pony nur dann möglich ist, wenn ich an mir selber arbeite. Wenn ich mit meiner Angst umgehen kann, Kontrollsüchte und Selbstzweifel ablege und bewusst mit meinen Gefühlen umgehe. Dafür Danke ich den Pferden in meinem Leben, die mir diesen Weg gezeigt haben.

    Liebe Grüße
    Miriam

    1. vielen dank für deinen lieben Kommentar – das wird die Autorin (Herdis Hiller) sicher sehr freuen ?

    1. Das wird Herdis sicher sehr freuen – sie hat diesen wunderbaren Gastartikel für uns geschrieben. Liebe Grüße, Petra

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