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Mit diesen 5 Fragen kannst du dein Pferd besser verstehen

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Der ganze Artikel für dich auf einen Blick

Willst du dein Pferd besser verstehen? Willst du eine feinere Verbindung zu deinem Pferd? Willst du eine schöne und respektvolle Partnerschaft mit deinem Pferd? Willst du ein entspanntes Pferd? Willst du das Verhalten des Pferdes gegenüber dem Menschen besser deuten können? Willst du eine bessere Kommunikation und einen besseren Umgang mit den Pferden? Willst du die Zeichen deines Pferdes bei der Bodenarbeit besser deuten können?

Willst du mehr Vertrauen mit deinem Pferd? Wenn du eine oder mehrere dieser Fragen mit Ja beantwortet hast, bist du hier genau richtig. In diesem Artikel verrate ich dir das ultimative Rezept und 5 Fragen, die du dir selbst im Training stellen kannst, um dein Pferd in Zukunft besser zu verstehen.

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Pferde verstehen

Es gibt viele verschiedene Fragen, die wir uns im Umgang mit Pferden stellen und anschließend an unserem Blickwinkel und Fokus arbeiten können, um dem Pferd und letztlich damit auch uns selbst besser gerecht zu werden. Denn es wie im Leben ist auch im Pferdetraining fast alles eine Frage des Blickwinkels.

  • Habe ich Angst vor meinem Pferd, weil es kurz im Training etwas wilder wird?
  • Oder mache ich mir bewusst, dass mein Pferd in diesem Momenten sehr Wahrscheinlich nur für sich selber und seine eigene Sicherheit sorgt?

Die Antwort wird – je nach Frage – eine andere sein. Stellst du dir die falsche Frage, wirst du vermutlich unsicher werden oder ärgerlich oder aggressiv in deiner Antwort. Das wird die Kommunikation zwischen dir und deinem Pferd aber nur verschlechtern oder deinem Pferd ein falsches Gefühl vermitteln.

Stellst du dir die richtige Frage, wirst du ziemlich sicher eher versuchen ein sicherer Partner für dein Pferd zu werden. Deswegen werde ich dir gleich 5 Fragen aufschreiben, die dich garantiert weiterbringen in der Beziehung zu deinem Pferd.

Mit Hilfe dieser Fragen, kannst du lernen dich selbst besser zu verstehen und das ist letztlich ein ganz wichtiger Schritt um dein Pferd besser zu verstehen.

HIER gibt es übrigens unsere Serie „Eins werden mit dem Pferd“ – Schritt für Schritt mehr „Pferde Verstehen“

Ich bin ganz verliebt in das Knoti, weil es nicht nur am Diamantknoten verstellbar ist und du es so perfekt an die Nase deines Pferdes anpassen kannst, sondern auch, weil Filogran es exklusiv für uns nach unseren Vorstellungen und unserem Design in Deutschland herstellt.

Du kannst es für die Bodenarbeit und zum Reiten nutzen und bekommst so als zwei Tools in einem. Einfach nach der Bodenarbeit die Zügelchen in die seitlichen Ringe einschnallen, den Diamantknoten um die Nase etwas enger ziehen für die klaren und feinen Signale am Sidepull und schon kannst du losreiten.

Pferde verstehen leicht gemacht

Je nachdem wie du auf dein Pferd blickst, wirst du unterschiedliche Antworten auf die Frage deines Pferdes geben. Eine Beziehung zu deinem Pferd und auch eine bessere Beziehung zu dir selbst, wirst du aber nur bekommen, wenn du den richtigen Blickwinkel auf die Fragen deines Pferdes findest.

Wenn wir die Pferde verstehen wollen, müssen wir im Grunde erst einmal lernen uns selbst zu verstehen und wir müssen an unserem „Mindset“ und Blickwinkel arbeiten.

HIER gibt es noch mehr Wissen zum Thema „Pferd“ – Buchtipps rund ums Pferd

Ich hole kurz aus – denn letztlich musst du vor allem eines immer in deinem Hinterkopf haben auf dem Weg zu einem Pferdeflüsterer: Pferde sind Herdentiere und sie haben seit ihrer Entstehung über Jahrtausende gelernt zu überleben. 

Das ist der wichtigste und größte Fakt, den du dir immer wieder vor Augen rufen kannst, wenn du dein Pferd und seine Verhaltensweisen besser verstehen willst. Denn das wird dir einiges erklären. Kurz gesagt: Pferde wollen als Herdentiere Harmonie und Gemeinschaft, aber sie wollen auch das beste für sich, ihre Gesundheit und ihr Überleben für sich herausschlagen. Wenn dein Pferd also etwas nicht machen möchte oder Verhaltensweisen zeigt, die dir unangenehm sind, dir Angst machen oder dich verunsichern, kannst du dir immer diese beiden Fakten vor Augen halten und überlegen, was der Grund deines Pferdes sein könnte für sein Verhalten. Das hilft dir aber auch im Training. Denn wenn du deinem Pferd eine unliebsame Aufgabe – wie beispielsweise die gymnastizierenden Übungen – kleinschrittig und gut erklärst, wird es lernen, dass es dadurch beweglicher und balancierter wird und das wiederum wird dein Pferd davon überzeugen mitzuarbeiten. Denn der Benefit aus diesen Übungen ist ja eine größere Überlebenschance. Suchst du nach schönen Übungen für mehr Balance und Trittsicherheit? Dann kann ich dir den PFERGO-Kurs wärmstens ans Herz legen

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Entspanntes Pferd? So gehts!

Gleichzeitig wollen Pferde aber auch Harmonie, Entspannung und Ruhe – denn das ist ein energetisch sehr sympathischer Zustand für ein Herdentier. Deswegen haben sie auch diese unglaubliche Fähigkeit sich innerhalb von Millie-Sekunden in unsere Gefühls- und Gedankenwelt einzulesen, sie reagieren auf unsere Einstellung und Gefühle fast noch bevor wir sie selbst erkennen und spüren. Sie suchen nach dem Gleichgewicht – mit uns, in uns und mit sich selbst. Nur wer in Balance ist – innerlich wie äußerlich – hat die besten Chancen zu überleben.

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HIER bekommst du noch mehr Informationen zu dem Thema „Herdentier“ und Pferdeverhalten

Auch das hilft dir wieder im Training. Alles, was deinem Pferd ein gutes Gefühl der Balance gibt, wird es mit der Zeit gerne mit dir machen. Alles, was dein Pferd aus der Balance bringt, wird es meiden. Wenn du also deinem Pferd hilfst mit deinem Training balancierter zu werden und die Übungen so kleinschrittig wie möglich aufbaust – bei der Bodenarbeit – wird dein Pferd sie nach und nach auch gerne mit dir machen. Es wird stolz empfinden über seine Erfolge – als Herdentier spürt es deinen Stolz, deine Liebe und dein ehrliches Lob – und es wird sich sicherer in seinem Körper fühlen, weil du ihm mit den Übungen Balance schenkst.

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Wenn du mehr darüber erfahren willst, dann kann ich dir folgenden Artikel ans Herz legen – darin dreht sich alles um die richtigen Leitlinien, das richtige Lob und alles weitere was du wissen musst für das richtige Mindset beim Pferdetraining: HIER kannst du nachlesen, wie du Loben kannst und was erfolgreiches Pferdetraining ausmacht

Wenn du noch mehr über Leckerli und Lob erfahren willst, bekommst du in diesem Artikel meine detaillierte Meinung dazu: HIER findest du detaillierte Infos zum Thema Leckerli als Lobform

Und wenn du jetzt Lust auf Leckerli hast – kann ich dir gesunden und getreidefreien Leckerli empfehlen, die ich selbst immer im Training verwende – KLICK HIER und hole dir deine Superleckerli für dein Pferd

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So kannst du dein Pferd besser kennenlernen

Gleich gebe ich dir noch die 10 Fragen an die Hand, die dir zu einer besseren Partnerschaft mit deinem Pferd verhelfen. Um sie richtig beantworten zu können, ist es wichtig, dass du dein Pferd ein bisschen kennenlernst. Viel zu oft laufen und leben wir neben unseren Pferden her. Wir trainieren sie und wir haben vielleicht auch einen Plan, was wir zusammen mit ihnen erreichen wollen, aber wir SEHEN sie nicht wirklich. Wir haben eine Vorstellung davon, wie wir sie haben wollen oder wie sie sein könnten.

Wir haben vielleicht auch eine Idee davon, was für ein Pferd wir gerne hätten und blicken neidisch nach rechts und links im Stall. Dabei vergessen wir im rasenden Alltag zwischen Ausrüstungsgegenständen, Trainingsmethoden und Übungstipps – zwischen Zeitmangel, Ekelwetter und Jobhektik – zwischen Privatstress und Freizeitwünschen – gerne mal unseren Pferden einfach in die Augen zu blicken und zu erkennen, wer da wirklich vor uns steht. Wahrscheinlich hattest du auch Wünsche und Vorstellungen davon, was für ein Pferd du gerne hättest, als dir dein Pferd über den Weg gelaufen ist.

Vielleicht hast du auch schon ein Bild von deinem Pferd und seinem Charakter im Kopf. Dieses Bild bauen wir in aller Regel uns aus unseren Wünschen, aus unseren Vorstellungen, aus den Bemerkungen der anderen Einsteller und vielleicht auch aus den ersten Tagen mit dem Pferd.

Careys-Oehrchen

Dann hängt es da an unserer „inneren Wand“ und ist meist ziemlich unverrückbar. Es beeinflusst unser Verhalten dem Pferd gegenüber, unsere Ideen für das richtige Training und letztlich damit auch unsere Beziehung zu dem Pferd. Das ist unglaublich schade, weil wir damit uns selbst und unserer Beziehung zu dem Pferd jede Chance auf Entwicklung und Veränderung nehmen.

Wir malen uns dieses Bild und zementieren das Pferd fest darin ein. Manchmal ist es richtig, oft ist es aber fehlerhaft und nimmt damit dem Pferd die Chance ganz die Persönlichkeit zu sein, die es ist. Weil wir viel mit diesem Bild im Kopf trainieren, als mit dem Pferd das vor uns steht. Das ist eine Falle, in die sehr viele Menschen tappen.

Mit diesen 5 Fragen kannst du dein Pferd besser verstehen 1

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Das Bild von unserem Pferd

Ich bin selbst in diese Fall getappt. Ich bin meinem Pferd begegnet und hatte ein Gefühl für dieses Tier. Dann kamen verschiedene Menschen und Situationen, die dafür gesorgt haben, dass ich meinem Pferd mit verschiedenen Bildern und Vorurteilen im Kopf begegnet bin.

  • Die Züchterin – aus welcher Motivation heraus auch immer ist egal – hat versucht mir Monate nach dem Kauf vehement zu vermitteln wie schwierig und herrisch mein Pferd ist. Sie hat mir das Bild in den Kopf gelegt von einem Teufelspferd, das schwer zu handhaben ist.
  • In einem Stall, in dem wir standen und dessen Einstellbedingungen nicht zum Charakter meiner Stute passten, wurde mir das Bild von einem aggressiven herdenuntauglichen Pferd gemalt, das man mit keinem Pferd zusammenstellen kann.
  • Im nächsten Stall (in den wir gezogen sind, weil die Bedingungen davor eben nicht passten) wurde mir dagegen das Bild von der dominanten, aber verantwortungsbewussten glücklichen Herdenchefin gemalt.

Dann kam eine schwere Verletzung meines Pferdes und wir mussten nach einer Trainingspause und ersten Heilungsphase Schritt für Schritt unser Training, die Beweglichkeit meines Pferdes und letztlich auch unsere Beziehung aufbauen. Ich konnte die ersten Wochen nichts mit meinem Pferd unternehmen, weil sie aufgrund der schweren Verletzung stehen musste. So musste ich mich einfach zu ihr setzen, mit ihr kleinere und feinere Übungen für ihren Kopf machen und mir einfach Zeit für Gesellschaft und Zeit ohne Erwartungen nehmen.

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Dann kam die Phase, in der ich das Training langsam aufbauen musste und meinem Pferd das Gefühl der Sicherheit und Ruhe vermitteln musste. Denn ein junges und zur Bewegungslosigkeit verdammtes Pferd, neigt nicht gerade zu dem (sagen wir es mal dezent) ruhigsten Verhalten an der Hand. Letztlich kam dann auch die Phase der Integration aus der Box in die Herde und auch da habe ich meine Stute wieder neu kennengelernt. Ich würde behaupten, dass ich sie durch all diese Erfahrungen und unsere Zwangspause endlich SEHE. Wirklich und richtig SEHE.

Petra und Carey trainieren am Boden mit Kappzaum
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Es ist über diese Wochen ein neues Bild von meinem Pferd in mir entstanden, das aber weder fest an die Wand genagelt ist, noch komplett fertig. Es ist in einem Wandel und es erlaubt auch meinem Pferd sich immer wieder zu entwickeln und neu zu erfinden.

TIPP: Jetzt habe ich eine Hausaufgabe für dich. Stelle dich in den kommenden Tagen und Wochen einfach zwischendurch in die Herde und beobachte dein Pferd möglichst neutral. Beobachte dich und dein Pferd während ihr Trainiert immer mal wieder und male das Bild von deinem Pferd in deinem Kopf einfach neu. Vielleicht sind es nur ein paar Farbtupfer, vielleicht musst du auch alles einmal übermalen. Versuche einfach euch beide so neutral und liebevoll wie möglich von außen zu beobachten und dir ein Bild von euch beiden zu malen. Wenn du damit fertig bist, dann nimm dir den Pinsel und die Leinwand immer mal wieder mit und male immer weiter an eurem Beziehungsgemälde. Denn es wird nie ganz fertig sein.

Das alles tut unserer Beziehung unglaublich gut – weil ich mein Pferd immer wieder neu kennenlerne und mein Pferd auch mich immer wieder kennenlernen darf. Gleichzeitig SEHEN wir uns beide immer mehr und erkennen an, wer der andere ist. Das alles wiederum stärkt unsere Bindung, weil wir Reaktionen und Emotionen des anderen besser verstehen und besser zulassen können. Dabei haben mir auch die 5 Fragen geholfen, die ich dir gleich noch aufschreiben werde. Vorher will ich dir noch ein paar Gedanken zur Pferdesprache schreiben.

Pferdesprache sprechen lernen

Ein Grund, weshalb wir „Pferdeflüsterei“ heißen ist, weil sich ziemlich viel auf dem Blog darum dreht, wie wir lernen können die Pferdesprache zu sprechen und die Pferde besser zu verstehen. Denn die Pferde sprechen mit uns – jede Sekunde, die wir mit ihnen verbringen, teilen sie uns ihre Gefühle mit. Sie sind Gefühls- und Harmoniewesen und sie leben vom Austausch. Dieser Austausch findet auf verschiedenen Ebenen ab.

Ich fasse das im Folgenden nochmal kurz für dich zusammen. Wenn du mehr darüber erfahren willst, kann ich dir unsere Rubrik dazu empfehlen. Da findest du versammelt alle Artikel zum Thema: HIER beschreibe ich dir mehr dazu – Pferdesprache sprechen lernen

Jetzt nochmal ganz kurz und knapp zusammengefasst ein paar Gedanken zum Thema „Pferdesprache sprechen lernen“. Die Kommunikation deines Pferdes läuft auf verschiedenen Eben mit dir und du hast im Grunde auch genau diese Ebenen und mehr, um auch mit deinem Pferd zu sprechen.

  1. Energie
  2. Gefühle und Gedanken
  3. Innere Bilder
  4. Körpersprache
  5. Laute

Pferde sprechen mit Energie. Das ist die Basis von allem, wenn es um Pferdesprache geht. Sie sprechen über Mikrosignale, Mimik, Körpersprache und „wer bewegt wen“ miteinander und mit uns Menschen. Wenn dein Pferd sein Maul leicht anspannt, kann das ein ganzer Satz an dich sein. Es will dir vielleicht damit sagen, dass es gerade anstrengend ist, dass es keine Lust mehr hat, dass es die Übung nicht versteht oder dass es sehr konzentriert ist. Die Körpersprache der Pferde hat tausend Untertöne, die sie uns mitschicken und die bei jedem Pferd anders sein können. Deswegen ist es immer wichtig, die Signale und den Körper deines Pferdes zu kennen und zu interpretieren. Das braucht ein bisschen Zeit und die Bereitschaft die Zeichen deines Pferdes zu beobachten, zu deuten und deinem Pferd zuzuhören. Denn nur, wenn es merkt, dass du auch zuhörst, wird es weiter mit dir sprechen. Dass du deinem Pferd zuhörst, zeigst du ihm, indem du seine Zeichen erkennst und darauf reagierst, anstatt „stur“ dein geplantes Programm durchzuziehen.

Mit diesen 5 Fragen kannst du dein Pferd besser verstehen 2

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Pferde sind so unglaublich fein, dass sie schon auf unsere Gedanken und Gefühle reagieren können. Auch das ist Energie, die sich in unserer Körpersprache in Form von Mikrosignalen ihren Weg Richtung Pferd bahnt. Du kennst es vielleicht auch, dass dir manchmal Menschen begegnen, die ganze Sätze vor sich hertragen, ohne einen Satz dir gegenüber laut zu äußern. Das ist die „Ausstrahlung“ der Menschen. Diese Ausstrahlung prägen wir durch unsere Gedanken und Gefühle und tragen sie wie eine Art Aura vor uns her. Für Pferde ist diese Aura unglaublich laut, auch wenn sie uns sehr leise vorkommt. Diese Aura wird auch durch unsere inneren Bilder beeinflusst und ist in einem ständigen Wandel.

Sowohl, was die Stimmung betrifft, die wir dadurch „vor uns hertragen“ als auch durch konkrete innere Bilder, die wir im Training und der Kommunikation mit dem Pferd nutzen können. Innere Bilder sorgen für den Fokus in uns und damit für den Fokus den wir unserem Pferd vermitteln. Das ist ein bisschen wie Kinoprogramm für unsere Pferde.

Konkret: Stell dir in einem „inneren Film“ die Übung Schritt für Schritt vor, die du mit deinem Pferd trainieren willst. Stelle sie dir ganz genau vor und lasse sie wie in einem Film in deinem Kopf ablaufen. Stelle sie dir so positiv und schön vor, wie du sie mit deinem Pferd ablaufen lassen willst. Diesen Film schickst du deinem Pferd sozusagen aus deinem Kopf durch die Mikrosignale deines Körpers und die Gefühle in deinem Herzen in seinen Kopf.

Ein Beispiel: Frage dein Pferd nicht einfach mit einem Schnalzen, ob es antraben kann, sondern stell dir vorher genau vor an welchem Hallenpunkt es antraben soll, wie dieses antraben genau aussieht. Stell dir also vor, wie dein Pferd gesetzt und wunderschön an Punkt XY entspannt antrabt und dann in einem schönen und schwungvollen Trab mit dir entlanggleitet. Und erst dann gibst du das Trabsignal – mit diesem Bild in deinem Kopf. Dann wird dein Pferd sicherlich viel schöner antraben, als jemals zuvor. Vielleicht sogar ohne das „Schnalzen“, einfach nur weil du deinem Pferd dieses innere Bild schon geschickt hast.

Führtraining Petra und Carey

Du kannst auch über Laute mit deinem Pferd sprechen. Auch das ist Energie. Diese Laute sind in aller Regel „gelernte“ Sprache für die Pferde. Wir bringen ihnen durch Konditionierung bei, was wir mit „Brrrt“, „Trab“ oder einem Schnalzen von ihnen wollen. Auch das ist eine Form von Sprache. allerdings ist das unsere Sprache und die Pferde haben sie aufgrund von Training und Wiederholung mit der Zeit gelernt. Pferde sind sehr kooperativ und schlau.

Die meisten Pferde lernen gerne und sehen die Trainingseinheiten auch als Abwechslung in ihrem oft recht einfachen Alltag. Anders als Wildpferde haben sie in unserer zivilisierten Gesellschaft und modernen Haltung ja kaum Aufgaben in der Herde:

  • Futter ist immer da.
  • Wasser ist immer da.
  • Platz und Schutz vor Wetter ist immer da.
  • Sicherheit vor Raubtieren ist auch gegeben.

Da bietet ihnen schönes und liebevolles Training natürlich auch Spaß und Freude für ihren Alltag.

Petra und Carey üben smile

Wie das Pferd dir sein Vertrauen zeigt

Pferde zeigen ihr Vertrauen, indem sie sich und ihre Sicherheit uns anvertrauen. So einfach und so schwer ist das. Je nach Pferd braucht es etwas anderes von dir, um sich sicher zu fühlen. Vereinfacht gesagt, müssen wir aber vor allem der Ruhepol für unsere Pferde sein. Sie brauchen innere Stärke, Fokus und das richtige Mindset von uns, um sich sicher fühlen zu können. Je sicherer ein Pferd sich bei dir fühlt, desto mehr Vertrauen wird es dir auch zeigen und schenken.

Das Pferd zeigt dir sein Vertrauen indem es: 

Ich könnte diese Liste noch ewig weiterführen. Es gibt im Grunde tausende kleine und große Momente im Alltag, in denen dir das Pferd sein Vertrauen zeigt. Alles, was wir von den Pferden beim Reiten und im Alltag wollen ist im Grunde gegen die Natur der Pferde. Da sie uns aber vertrauen und von uns hoffentlich geduldig und liebevoll gelernt haben, dass ihnen nichts passieren wird, machen sie all das mit. Das sollten wir uns immer wieder vor Augen führen, wenn wir mit den Pferden trainieren. Nur wenn wir sie verstehen, ihre Bedürfnisse erkennen und ahnen, was in ihnen vorgeht, können wir eine gute Beziehung zu ihnen aufbauen.

Entspannung mit dem Pferd
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5 Fragen, um dein Pferd besser zu verstehen

Dabei können dir unter anderem auch die 5 Fragen weiterhelfen, die ich dir zu Beginn versprochen habe und die ich dir jetzt aufschreiben werde. Du kannst sie dir mitnehmen in deinem Herzen und deinem Kopf und immer wieder stellen, während du mit deinem Pferd zusammen bist. Dabei bleibt es aber nicht. Ich erkläre dir gleich mehr dazu – jetzt sind hier aber erst einmal die versprochenen Fragen für dich:

Frage 1: Warum widersetzt mein Pferd sich?

  • Werde ich wütend, weil mein Pferd nicht macht was ich will?
  • Oder mache ich mir bewusst, dass mein Pferd entweder nicht versteht, was ich will oder körperlich aus irgendeinem Grund gerade nicht liefern kann, was ich gerne hätte?

Frage 2: Warum wird mein Pferd wild?

  • Habe ich Angst vor meinem Pferd, weil es kurz im Training etwas wilder wird?
  • Oder mache ich mir bewusst, dass mein Pferd in diesem Momenten sehr Wahrscheinlich nur für sich selber und seine eigene Sicherheit sorgt?

Frage 3: Warum läuft mein Pferd nicht vorwärts?

  • Ärgere ich mich über mein faules Pferd?
  • Oder mache ich mir bewusst, dass mein Pferd ein Energiesparer ist, damit sein überleben sichern will und vielleicht gerade keinen Anreiz hat fleißiger vorwärts zu laufen?

Frage 4: Warum kommt mein Pferd nicht ans Gatter?

  • Bin ich traurig oder genervt, weil mein Pferd nicht ans Gatter kommt, wenn ich rufe?
  • Oder mache ich mir bewusst, dass es unterschiedliche Persönlichkeitstypen gibt und mein Pferd mir vielleicht schon durch ein gespitztes Ohr zeigt, dass es mich sieht und mag? Vielleicht liefere ich meinem Pferd im Training aber auch nicht genug Anreize ans Gatter zu kommen oder es hat an diesem speziellen Tag einfach zwickende Muskeln oder einen müden Tag?

Frage 5: Was kann ich dafür tun, dass mein Pferd mich mag?

  • Fordere ich Liebe von meinem Pferd, weil ich doch sein Futter und seinen Stellplatz bezahle?
  • Oder mache ich mir bewusst, dass ich durch viele kleine und große Gesten und ein bisschen mehr Geduld und Verständnis dafür sorgen kann, dass ich ein angenehmer Partner für mein Pferd bin?

Das waren jetzt ein paar praktische und eine grundlegende Frage, die ich dir an die Hand gegeben habe. Dabei muss es aber nicht bleiben. Du kannst dir täglich viele Fragen stellen und du kannst sie an dich und dein Pferd beliebig anpassen. Was ich dir mit diesen Fragen an die Hand gegeben habe ist im Grunde ein Rezept.

DAS Rezept um dein Pferd besser zu verstehen

Das Rezept hat den Titel „Blickwinkel meets Mindset“. Wenn du das richtige Mindset hast und deinen Blickwinkel immer wieder zurechtrückst und trainierst, wirst du garantiert eine bessere Beziehung zu deinem Pferd bekommen. Denn du wirst Schritt für Schritt lernen dein Pferd besser zu verstehen, seine Reaktionen besser einzuschätzen und damit deinem Pferd mehr Leitlinien und Sicherheit zu schenken. Das wiederum wird das Vertrauen deines Pferdes in dich und deine Fähigkeiten stärken. Wenn du deinem Pferd in einem Mindset aus Selbstbewusstsein, Fokus, Liebe und Wohlwollen begegnest und seine Reaktionen unter dem Blickwinkel „Herdentier und Überlebensspezialist“ siehst und deutest, wirst du viel mehr bei deinem Pferd erreichen als mit Dominanz oder einer „fetzenden Gerte“. Gutes Pferdetraining ist eine Mischung aus Wohlwollen, einem Plan, Wissen um Körpersprache und Lebenswelt der Pferde, Bauchgefühl und Fokus. Das alles kannst du mit dem richtigen Mindset und deinem Blickwinkel auf das Verhalten deines Pferdes positiv beeinflussen.

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Feines Pferdewissen für Pferdefreunde

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11 Kommentare

  1. Hallo liebe Petra,
    ich muss gerade über die Frage des „Pferd am Gatter Rufens“ schmunzeln. Mein Begleiter ist noch nicht sehr lange bei mir, zeigt mir aber doch schon in sehr vielen Situationen sein Vertrauen. Beim Rufen ist das aber eine Sache, bei der ich schon schmunzeln muss, wenn ich es trotz besserem Wissens versuche. Momentan ist es nämlich so: Wenn er auf der Weide grast, ist nichts wichtiger als bei den Kumpels bleiben und den Rasen mähen. Wenn er aber Abends auf dem Paddock ist, kann sehr wohl zum Zaun gelaufen werden, es passiert ja sowieso nichts mehr und ist nur dunkel und kalt und das Heu läuft ja nicht weg :D
    Das macht er bisher auch nicht jedes Mal, aber schon recht oft. Ich hatte jedoch letztens im Stockdunkeln den schönsten Moment der Woche. Ich ging zum Paddock (nichts war zu sehen) und rief ihn einfach schon mal. Am Paddock angekommen habe ich festgestellt das rein gar nichts zu sehen war, bis auf die Pfützen die sich spiegelten. Ich ließ also die Schultern hängen und fragte mich wie lange ich durch den Matsch wohl brauchen würde und wie doll ich kämpfen müsste um keinen Stiefel zu verlieren….ganz zu schweigen von der Frage in welcher Ecke sich mein Pferd wohl versteckt hat. In dem Moment hab ich ein Trappeln durch den Matsch gehört und bald darauf erkannt das er an dem Abend wohl Mitleid mit mir hatte. An dem Tag lief das Training besser als an allen anderen Tagen, weil ich mich so über sein kommen freute.
    Deine Artikel halten immer dazu an sich zu besinnen und stets zu versuchen das Pferd zu verstehen, das hilft mir auch in Momenten in denen ich denke ich mache es schon richtig, es jedoch noch nicht so weit ist. Ich denke immer das ich doch sehr geduldig bin und neutral (im Sinne von niemals negativ auch, wenn es mal nicht so gute Tage gibt) an die Sachen mit ihm ran gehe. Doch natürlich bin ich lange nicht perfekt und mir passieren auch viele Fehler…für die ich ihn natürlich nicht verantwortlich machen kann und sollte. Trotzdem rutscht manchmal der Mundwinkel nach unten und die Augenbrauen rutschen dichter zueinander. Nach kurzem Besinnen und durchatmen beider Seiten können wir jedoch in eine neue Runde starten. Ich möchte Dir (und natürlich auch deinem tollen Team) also einmal herzlich für deine ermunternden Worte und deine Alltagshilfen danken!
    Liebe Grüße Theresa

  2. Mein Andalusier geht mit mir sehr schön alleine ins Gelände. Aber wenn andere Reiter dabei sind, achtet er null darauf, was ich sage und ist nur auf die anderen Pferde fixiert. Rennt dem anderen Pferd in den Hintern, geht ihm auf Schritt und Tritt hinterher, von links nach rechts egal wo ich gehen möchte. Wenn wir Galoppieren, ist er absolut nicht zu kontrollieren. Er rennt dem vorderen hinterher und das ganz dicht an dessen Po. Als wenn ich einfach nicht da bin. Ich habe null Einfluss auf ihn. Warum ist das so? Was kann ich tun, damit er etwas bei mir ist. Wenn wir alleine unterwegs sind, ist er perfekt. Er geht überall mit mir hin, an alles vorbei, auch wenn er Angst hat. Er vertraut mir da sehr. Ich bin absolut kein ängstlicher Reiter – weder alleine mit ihm, noch mit mehreren Reitern. Liebe Grüße, Anja

    1. Hallo liebe Anja, ohjeee – Ferndiagnose finde ich soso schwierig. Weil ich euch nicht kenne, deinen kleinen nicht sehe und nur deine Gedanken dazu lesen kann. Hmmmm. Deswegen würde ich dir dazu raten dir einen feinen und guten Trainer vor Ort zu suchen, der wirklich direkt auf euch schaut und dabei vielleicht eine Idee entwickelt. Vielleicht ist es eine Frage der Unsicherheit. Denn wenn wir unsere Pferde aus der Herde holen, sind wir ja die Herde für sie. Wenn aber eine andere „Herde“ da ist, und er sich daran orientiert und offenbar gerne ganz dicht an den vorderen dran sein will, ist er vielleicht doch noch unsicher? Dann würde ich mit Gelassenheitstraining, vielen Spaziergängen (zum Beispiel mit netten Reiterkollegen, die im Schritt mitreiten) üben – man kann auch super üben, dass einer an dem anderen vorbeitrabt und das Pferd dabei ruhig weiter mit dem Menschen laufen soll usw… Nur so ein paar Gedanken. Auf jeden Fall alles Liebe, Petra

  3. Hallo, ich habe eine konkrete Frage über das Verhalten meiner Stute. Sie kam vor 4 Monaten aus Irland war dort ein Wildpferd. Sie ist lieb und sehr mutig, sehr temperamentvoll und selbstbewusst.
    Manchmal wenn ich auf der Wiese stehe und sie rufe und sie zu mir kommt, stehtsie vor mir, grummelt mich an schwankt ihren Kopf und steigt. Oder wenn ich sie zur Begrüßung streichel dann steigt sie ab und an auch. Sie hat ihre Ohren nach vorne gerichtet und schaut dabei finde ich eher freundlich.
    Ich hoffe auf Rückmeldung :)

    1. Hallo liebe Patricia, das finde ich ganz ganz schwierig, weil ich euch ja nicht sehen kann dabei. Ich gebe im Grunde nie individuelle Tipps – sondern kann dir nur raten, dir eine guten Pferdepsychologen, Pferde Trainer vor Ort zu suchen, der auf euch schauen und dir konkret Ideen geben kann. Ich drücke euch fest die Daumen und schicke liebe Grüße, Petra

  4. Hallo Petra,
    Eine Frage hast du schon mal über westernsattel ,bzw. Andere Sättel geschrieben.
    Ich habe zum einreiben ein vs sattel möchte aber auch diese Jahr tagesritte machen ,den Reitplatz möchte ich aber weiterhin mit gymatizierung weiter machen.
    Und jetzt versuche ich im Netz schlau zu werden.
    Mein Pferd Araber kurzer rücken 6 Jahre alt
    Vielleicht hast du schon mal berichtet ,würde mich über einen Tipp oder Bericht freuen.
    LG Angela

    1. Hallo liebe Angela, leider nein – die Sattelfrage ist aber auch sehr schwierig. Ich fürchte, dass du dich da an einen Sattler wenden musst, damit du das passende Modell für euch findest. Ganz liebe Grüße, Petra

  5. Liebe Petra,
    danke für diesen wunderbaren Artikel! Ich möchte generell auch mal danke sagen, denn du hast mir einen ganz anderen Blick auf das Thema „Pferd“ gegeben.
    Dein Artikel spricht mir gerade aus der Seele da meine fast 4 jährige Stute und ich, uns gerade wirklich sehr gut kennen lernen, aber auch nur weil ich bei mir selbst einfach mal den Druck rausgenommen habe und seit knapp 1 Monat eigentlich nur Zeit mit ihr verbring indem ich sie putze, kraule, mit ihr zusammen in der Herde abhänge oder kleine Spaziergänge mache.

    Erst letztens hatten wir eine interessante Situation: Wir waren mit zwei anderen Pferden spazieren und als es durch einen engeren Durchgang ging (links ein großes Netz von einem Fußballfeld und rechts der Bach der bei uns durch den Ort fließt, wurde meine Stute total ängstlich und nervös (was sie 2 Wochen davor noch nicht wurde) und hat dann recht schnell vergessen dass ich auch noch da bin.. anstatt wütend zu werden bin ich ruhig geblieben, dennoch hat sie sich erst wieder gefangen als wir daheim waren. Da ich gerade stark daran arbeite die Sachen nicht persönlich zu nehmen, die meine Kleine tut oder nicht tut (was du mir definitv auch durch deine Artikel beigebracht hast) bin ich Heim gefahren und hab überlegt wie ich es besser machen kann. Also… am nächsten Tag gleich wieder los und die selbe Runde alleine mit ihr gegangen und siehe da, durch meine sichere Präsenz, Ruhe und mein Mind-Set (ich habe mir vorgestellt wie wir ganz locker und enstpannt um die Kurve gehen) war es auf einmal gar nicht mehr so schlimm für meine Kleine. Trotz leichter Nervosität hat sie den Weg prima gemeistert und ich bin vor Stolz fast geplatzt :)

    Deswegen, danke nochmal für deine vielen Anreize ein besserer Mensch für mein Pferd zu sein.
    Meine Kleine und ich profitieren jeden Tag davon!

    Liebe Grüße
    Laura

    1. Liebe Laura, wow – ganz lieben Dank für deinen lieben Kommentar. Es ist für mich so schön zu lesen, dass meine Gedanken anderen weiterhelfen und du und dein Pferd die Situation so souverän gemeistert habt. Die bildliche positive Vorstellung von Situationen im Kopf können so toll helfen im Pferdetraining – das erlebe ich auch immer wieder. Ganz lieben Dank also für deinen Kommentar, deinen Bericht und deine lieben Zeilen, Petra

  6. Liebe Petra,
    das ist wieder so ein schöner Artikel.
    Und du hast so Recht wie oft sehen wir unsere Pferde nicht wirklich. Ich versuche immer wieder hinzuschauen und hinzufühlen was meine Beiden gerade bewegt und wer sie sind, aber natürlich bin ich auch geprägt durch meine Erfahrungen mit ihnen und sehe manches im Kontext anderer Begebenheiten. Das muss nicht zwangsläufig schlecht sein und kann natürlich auch zu mehr Verständnis führen, aber manchmal verstellt es auch den Blick, weil ich denke ich weiß warum sie so und so handeln statt hinzuschauen und vorallem hinzufühlen, was gerade wirklich ihr Thema ist.
    Vorgestern wollte ich mit meinen Beiden mit der Beinlonge arbeiten. Am Ende hatte ich ein bockiges und ein zorniges Pony. Was ist passiert? Ich bin bei unserer Ponystute über ihre Grenzen gegangen und so wurde sie richtig bockig und hatte keine Lust mehr mitzumachen. Ich hätte viel früher sehen müssen, dass ihr das Angst macht, aber weil ich sie als entspanntes Pony kenne, war ich von vorneherein der Meinung, dass sie keine Angst hat. Eine komplette Fehleinschätzung. Der Ponymann hat einfach nicht verstanden was ich von ihm will. Er hat viele Vorschläge gemacht, aber weil ich einen festen Plan im Kopf hatte, bin ich auf keinen einzigen eingegangen und irgendwann ist ihm der Geduldsfaden gerissen und er wurde richtig zornig. Hier hat mir mein Plan den Blick auf mein Pony verstellt. Hätte ich hingeschaut hätte ich gesehen, dass ihm viel mehr nach Bewegung als nach ruhigen Übungen war. Nur weil er oft etwas gemütlich ist, heißt das nicht, dass er eben nicht auch Tage hat an denen es ihm mehr nach rennen und toben ist.
    In beiden Fällen hab ich nicht genug hingeschaut und die Geduld und das Verständnis meiner Ponys überstrapaziert. Es mag albern klingen, aber ich hab mich später bei den zwei entschuldigt.
    Für mich das Fazit: Auch wenn man sich schon jahrelang kennt, sollte ich immer genau hinschauen und -fühlen was jetzt gerade angesagt ist und nicht meine Erwartungen und Pläne das Kommando übernehmen lassen.
    Vielen Dank auch nochmal für deine Denkanstöße.
    Liebe Grüße
    Miriam

    1. Liebe Miriam, ganz lieben Dank für deinen Kommentar und deine Gedanken. Ich kann sie gut verstehen. Man rutscht doch oft in Situationen rein, weil man Pläne hat. Aber ich finde gar nicht albern, dass du dich bei den beiden entschuldigt hast – ich habe das auch schon oft bei Carey – ich denke nicht, dass sie die Worte versteht, aber meine Haltung. Und ich finde wichtig sich zu entschuldigen wenn man falsch lag. Das tut beiden Seiten gut. Manchmal – habe ich das Gefühl – entschuldigt sich auch Carey, wenn sie falsch lag. Auch das mögen manche albern finden, aber mir kommt es wirklich so vor. Ganz liebe Grüße, Petra

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