Was tun, wenn dein Pferd „Nein“ sagt?
Stell dir vor, dein Pferd bleibt stehen, reagiert nicht auf deine Hilfe, legt vielleicht sogar die Ohren an oder reagiert einfach ganz anders, als du es erwartet hast. Ein kleiner Moment der Widersetzlichkeit – und schon sind die Zweifel da: Mache ich etwas falsch? Will mein Pferd mich testen? Soll ich konsequenter sein – oder lieber nachgeben?
Die Wahrheit ist: Wenn sich dein Pferd widersetzt, steckt in aller Regel viel mehr dahinter, als nur „Ungehorsam“. Es ist eine Botschaft deines Pferdes, die dich bittet, genauer hinzusehen.
Willst du wissen, wie du solche Momente nicht nur überwindest, sondern daraus eine stärkere Verbindung mit deinem Pferd schaffst?
In unserem Artikel erfährst du, warum Widersetzlichkeit immer eine Ursache hat und kein „Test“ deines Pferdes ist, warum es oft eine wertvolle Chance ist, an eurer Beziehung zu arbeiten, und wie du mit den richtigen Schritten, Einfühlungsvermögen, Klarheit und sanfter Konsequenz dein Pferd wieder auf deine Seite holst.
Stell dir vor, du stehst morgens auf…
…alles tut heute weh. Du hast schlecht geschlafen und irgendwie fühlst du dich steif. Du hast dich vielleicht auch ein bisschen verlegen. Es ist kalt draussen, die Muskeln sind ganz fest und steif. Weil es so früh dunkel wird und du so lange im Büro sitzen musst, kommst du auch nicht so richtig dazu dich tagsüber zu bewegen. In der Kantine drängeln alle an der Essensausgabe. Die Kollegen haben sich gegenseitig nur angepampt. Ein richtig blöder Tag!
Dann kommt auch noch deine beste Freundin vorbei, klingelt an der Türe.
Du begrüßt sie und freust dich, dass sie vorbeischaut. Aber sie will unbedingt, dass du mit ihr eine Runde Joggen gehst. Bitte nicht, denkst du noch. Du willst einfach eine gemütliche Runde spazieren gehen, dich locker machen und dann deine Ruhe haben.
Du sagst Nein und als sie nicht locker lässt, sagst du etwas deutlicher Nein.
Heute geht es einfach nicht. Kennst du?
Okay und jetzt stell dir vor, du bist dein Pferd…
Die gleiche Situation aus dem Blickwinkel deines Pferdes
Alles tut heute weh. Du hast schlecht geschlafen und irgendwie fühlst du dich steif. Vielleicht hast du dich auch ein bisschen verlegen. Es ist kalt draussen, die Muskeln sind ganz fest und kalt. Aber weil die Koppeln geschlossen sind und es nur eine kleine Winterkoppel gibt, kommst du auch nicht so richtig dazu dich zu bewegen. Sobald es Heu gibt, drängeln alle an der Futterraufe und die Herde war heute ohnehin ganz unruhig.
Ein Gerangel nach dem anderen. Ein richtig blöder Tag! Dann kommt auch noch dein Mensch. Du begrüßt ihn und freust dich, dass er da ist. Aber er will unbedingt mit dir in die Halle. Seitengänge, Kruppe herein und Schulter herein üben.
Bitte nicht, denkst du noch. Ich bin wirklich nicht in der Stimmung, meine Muskeln sind so steif und fest und ich hab viel zu viel Energie für diese Feinarbeit. Du willst einfach mal so richtig quieken, im Kreis rennen, dich wälzen und dann einen Haufen Heu nur für dich bekommen…und du sagst „Nein“ und als dein Mensch nicht locker lässt, sagst du etwas deutlicher „Nein. Heute geht es einfach nicht.
…und jetzt stellt sich die Frage, was der Mensch dann macht.
Was machst du jetzt? Bestehst du darauf oder gehst du in deiner Idee und deinen Vorstellungen einen Schritt rückwärts?
Was tun, wenn das Pferd „Nein“ sagt?
Alle Pferdemenschen stehen immer mal an dem Punkt: Das Pferd widersetzt sich. Wir alle fragen uns dann oder haben uns schon gefragt; Wie sollen wir damit umgehen, dass das Pferd so deutlich zu einer Übung „Nein“ sagt und auf den ersten Blick widersetzlich ist?
Ich war auch schon an dem Punkt und ich kann dir jetzt schon verraten, dass erst alles gut wurde, als ich nicht mehr auf die anderen gehört und (m)einen neuen Weg gefunden habe.
Zu oft hören wir dann leider Sätze wie „setz dich durch!“, „der Gaul muss funktionieren“, „lass dir das nicht bieten“, „die verarscht dich doch“.
Wir schwanken vielleicht zwischen dem Bauchgefühl nach Verständnis und Sanftmut und dem Kopf der sich zweifelnd fragt, ob wir dem Pferd etwas Falsches anerziehen, wenn wir jetzt nachgeben.
Aus den Geschichten der anderen lernen
Ich habe tatsächlich auch eine Antwort auf diese Frage für dich. Vermutlich die einzige Antwort, die dir und deinem Pferd bei der Frage garantiert weiterhelfen kann.
Aber ich erzähle dir vorher erst einmal eine kleine Geschichte von meiner Stute und mir, um klar zu machen, was ich meine:
Wie jeden Tag bin ich zur Herde auf die Koppel gelaufen. Oft schaut Carey schon auf, wenn sie mich sieht oder meine Stimme hört. Ich rufe sie immer, dann brummelt sie und kommt zum Gatter.
An diesem Tag ist mir schon auf dem Weg zur Herde mir aufgefallen, dass Unruhe herrschte. Die Pferde haben sich gegenseitig hin- und hergeschoben. Angelegte Ohren, Hektik lag in der Luft. Es war eine ungute Energie in der Herde zu spüren bei allen Pferden. Ich weiß nicht warum. Vielleicht weil es einen Wetterwechsel gab, vielleicht weil ein Windstoß durch die Koppel ging. Es kann viele Gründe geben.
Egal wie, die Stimmung war da.
Sobald wir außerhalb der Weide sind, bekommt Carey ein Leckerli und macht für mich einen Trick – als Routine zur Begrüssung.
- Einen Schritt rückwärts oder seitwärts
- Oder auf Kommando anhalten
- Oder ein Lächeln auf Kommando
Zum einen weil sie mich anfangs gerne bedrängelt hatte und ich ihr so beigebracht habe, Abstand zu wahren und zum anderen um nochmal etwas Kleines zu tun für das Leckerli.
Es ist eine Regel zwischen uns, dass es nie einfach so Leckerli gibt.
Auf dem Weg zum Putzplatz ist mir dann aufgefallen, dass ich meine Stute ein oder zweimal bitten musste nicht zu schnell zu werden. Auch das muss ich sonst eigentlich nicht tun. Wir sind dann in die Halle zur Bodenarbeit.
Auf meinem inneren Plan standen:
- Rückwärts auf ein „Zurück“ üben
- „Schulterherein“ und „KruppeHerein“ üben
- Volten und 8er
Dafür habe ich meiner Stute ihren Kappzaum angezogen und wollte starten.
Der beste Kappzaum
Multifunktionszaum
Unser 100%-Kappzaum ist Trense, gebisslose Zäumung, Stallhalfter, Cavesson und Kappzaum in einem. Kein Umschnallen oder nerviges An- und ausziehen.
Durch seine besondere Form sitzt der Kappzaum auch ohne Naseneisen beim Longieren immer perfekt und schmiegt sich angenehm um die Nase deines Pferdes.
…und er kann noch viel mehr.
Normal ist, dass ich meine Stute bitte die Kruppe oder die Vorhand zu bewegen und sie macht es. Meist reicht ein leichtes Wackeln mit der Gerte, manchmal muss ich kurz tippen. An diesem Tag bekam ich als Antwort nur ein unwilliges Kopfschütteln und einen kleinen Bocksprung.
Mein Pferd widersetzte sich. Und zwar mit einer deutlichen Körpersprache.
Sie richtete sich nicht gegen mich, aber sie sagte NEIN.
Hätte ich nach Schema X der üblichen Trainingsfloskeln reagiert, hätte ich sie mit Druck „gezwungen“. Sie hätte vermutlich gemacht, was ich will. Aber unserer Verbindung hätte es nicht geholfen – im Gegenteil. Vielleicht wäre sie auch in Gegendruck gegangen und explodiert.
So oder so – es wäre kein gutes Ergebnis gewesen.
Was habe ich gemacht? Ich habe gestoppt, sie angesehen und gefragt was sie möchte.
Wir standen also einfach zusammen in der Halle und mein Pferd schielte auf den Sand am Platz.
Also habe ich den Kappzaum abgemacht und gewartet was passiert.
Das Pferd ist losgelaufen, hat sich auf den Boden geworfen und erst einmal genüßlich gewälzt, danach kam sie mit gespitzten Ohren auf mich zugelaufen. Fast als wollte sie sagen: Okay, fertig! Jetzt bin ich bereit.
Es geht aber noch weiter. Ich dachte, dass wir jetzt wirklich anfangen könnten mit der Arbeit.
Weit gefehlt.
Madame Pferd hat sich jedem Führtraining widersetzt und fest gemacht. Dazu kam Kopf Schütteln und kleine Sprünge am Kappzaum. Sie hat laut und deutlich „Nein“ gesagt. Zu diesem Tag, zu unserem Training, zu meinen Ideen und Vorstellungen der gemeinsamen Zeit.
Ich hatte also wieder die Wahl. Ich hätte mich durchsetzen können, ich hätte sagen können „du verarschst mich nicht“, ich hätte die Gerte schwingen können…
Aber ich habe mich dafür entschieden, ihr den Kappzaum nochmal abzunehmen und sie machen zu lassen, was sie will und braucht.
Keine zwei Minuten später stand ich in der Mitte der Halle und um mich herum ein quiekendes, bockendes, galoppierendes Pferd.
Ich stand da, habe ihr dabei zugesehen und wusste, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Spätestens als sie nach ein oder zwei Runden aufgehört, in meine Richtung geschaut und auf eine kleine Schulterdrehung von mir fast schon vorsichtig in die Mitte gekommen ist. Fast als wollte sie sagen: Sorry, dass ich vorhin so unleidlich war. Aber ich kann heute einfach nicht und ich wollte ein bisschen spielen und springen und einfach Quatsch machen.
Ich habe ihr über die Stirn gestrichen, ausgeatmet, mich umgedreht und sie ist mir bis zum Ausgang gefolgt.
Am nächsten Tag konnten wir genauso fein, wenn nicht sogar noch schöner trainieren als vorher. Es hatte keine negativen, sondern nur positive Auswirkungen, dass ich ihr zugehört hatte.
Das nur als Abschluss dieser Geschichte für alle Zweifler, dass das Pferd den Respekt verlieren würde, wenn man sich nicht immer durchsetzt.
Wann wir trotzdem „Nein“ sagen müssen
Ich glaube auch, dass es Momente gibt, in denen wir „Nein“ sagen müssen.
- Zum Beispiel, wenn das Pferd schnappt, tritt oder sonst irgendwie gegen den Menschen geht.
- Ich sage auch „Nein“, wenn meine Stute mich bewegen will, sei es mit ihrer Energie oder mit ihrer Körpersprache.
- Ich sage freundlich „Nein“, wenn sie mit dem Kopf ruckt, weil es ihr mit dem Aufhalftern nicht schnell genug geht und bitte sie in all diesen Situationen wieder zurück an die Position, an der wir angefangen haben.
Ich möchte auch nicht, dass sie einfach alleine Entscheidungen trifft, denn da geht für mich ihre und meine und die Sicherheit der uns umgebenden Menschen vor. Natürlich ist mir wichtig, dass sie auch mitarbeitet, spätestens wenn ich im Sattel sitze, möchte ich kein Pferd haben, dass Bocksprünge macht, weil ihm heute danach ist.
Ich mache aber die Erfahrung, dass die Pferde sehr genau wissen, ob sie uns gerade gefährden oder nicht und auf uns aufpassen, wenn wir auf ihrem Rücken sitzen – dann, wenn wir auch auf sie aufpassen, wenn sie mit uns reden und ihre Bedürfnisse oder Probleme äussern.
Ich freue mich, wenn meine Pferde mit mir sprechen und mich fragen, ob wir Dinge nicht auch anders angehen können.
Ich schaue mir an, wie sie sich fühlt, jeden Tag neu. Und versuche dann die Übungen und die gemeinsame Zeit danach auszurichten. Ich frage nach warum sie widersetzlich ist und versuche zu verstehen, ob sie einfach keine Lust hat oder ob sie vielleicht nicht besser kann oder erst einmal etwas anderes braucht, bevor sie bereit ist zu arbeiten.
Bei diesen Punkten solltest du konsequent bleiben
Gleichzeitig ist es aus meiner Sicht auch wichtig, an bestimmten Punkten konsistent zu bleiben. Wobei ich sehr stark zwischen Herde / Koppel und Training unterscheide. Auf der Koppel, wenn das Pferd frei ist, bin ich strenger als beim Training. Weil die Pferde sich im Training nicht entziehen können und nur durch ihre Reaktionen sagen können, was für sie geht und was nicht.
Auf der Koppel kann das Pferd sich jederzeit einen Schritt bewegen. Im Training geht es manchmal nicht mehr, weil vielleicht etwas schmerzt.
- Lass dich nie schubsen
- Du entscheidest, wann ihr stehen bleibt und wann nicht
- Du kannst dein Pferd jederzeit bewegen
- Du entscheidest wo ihr hingeht und wo nicht
- Wenn ihr etwas zusammen macht läuft es in Ruhe und ohne Hektik ab
Das sind nur ein paar Beispiele, aber du ahnst wahrscheinlich schon worauf es hinausläuft.
Lass dich nicht von deinem Pferd dominieren – aber: Dominiere du auch nicht dein Pferd. Seid fair respektvoll und höflich miteinander.
Beide Seiten. Weil du als Mensch in der Menschenwelt den größeren Überblick hast, achtest du für euch beide darauf, dass ihr diese Regeln einhaltet.
Wie du das tust, hängt im Grunde von dir und deinem Pferd ab:
- Hast du ein ranghohes Pferd, dann musst du vielleicht öfter und klarer Regeln einfordern und auch Regeln einhalten.
- Hast du ein unsicheres oder rangniedriges Pferd, reicht es wenn deine innere Haltung Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt und du kleine, klare Signale setzt. Dann wird vermutlich mehr Ruhe zwischen euch sein, als bei einem ranghohen Pferd oder einem Pferd das von sich aus mehr Energie mitbringt.
Da wirst du vermutlich weniger, aber dafür deutlichere Signale setzen müssen. Das sind nur zwei Beispiele – dazwischen gibt es viele verschiedene Stufen.
Wenn dein Pferd also auch mal „Nein“ sagt, ist das in Ordnung denke ich, solange es das auf eine Art und Weise tut, die sich nicht gegen dich richtet. Und natürlich wenn es keine negative Spirale ergibt. Das hat aber sehr viel mit uns und unserer Haltung zu tun. Es braucht viel Verständnis und Geduld und auch die Bereitschaft, das Pferdeverhalten zu verzeihen und nicht frustriert zu sein, wenn etwas nicht klappt.
Pferd widersetzt sich – schlimm?
Wenn dein Pferd weiß, dass du weißt was du tust, wird es nicht ausnutzen, dass du ihm Entscheidungsmöglichkeiten gibst. Denn es vertraut und folgt dir und wird dich wahrscheinlich sogar noch mehr dafür schätzen und respektieren, dass du seine Bedürfnisse erkennst und respektierst.
Das darf aber keine Ausrede für dich werden, deinem Pferd alles durchgehen zu lassen, weil du zum Beispiel eigentlich tief in dir Angst hast die Führung zu übernehmen. Oder dich nicht wohl fühlst damit.
Denn das wird dein Pferd verunsichern, weil es spürt, dass du eigentlich keinen Plan hast. Wenn es aber weiß, dass du einen Plan hast, aber ihm zuliebe davon abweichst, darin auch freundlich und klar bist, wird es das respektieren. Da bin ich mir sicher.
Aufgaben für dich als Mensch
Meine Aufgabe an mich – übernimm sie gerne: Die tägliche Arbeit an mir selbst. Ich arbeite an dem Bewusstsein, dass ich diejenige bin die führt. Freundlich, offen, neugierig und mit Blick auf die Bedürfnisse und Wünsche meines Pferdes. Trotz allem will ich, dass das Pferd sich anvertraut und ich es an die Hand nehmen darf.
Das ist vielmehr eine innere Einstellung als eine Frage der Gerte oder de Halfters oder der Körpersprache. Wenn wir in uns ruhen, wissen was wir wollen und unserem Körper erlauben intuitiv zu handeln, kommt die Körpersprache nach und nach von alleine.
Ein Beispiel: Manchmal rufe ich meine Stute und sie steht gerade an der Heuraufe. Wenn das Frühstück erst vor wenigen Minuten serviert wurde, schaut sie kurz hoch und frisst weiter.
Jetzt könnte ich sauer werden und sie einfach holen. Oder aber ich weiß grundsätzlich, dass ich jetzt etwas mit ihr machen möchte, aber respektiere gleichzeitig ihr Bedürfnis nach Futter und warte einfach ein bisschen.
Dann rufe ich sie nochmal und spätestens dann kommt sie. Sie nutzt also nicht aus, dass ich sie nicht gezwungen habe jetzt sofort mitzukommen, sondern schätzt mich dafür, dass ich in diesem Moment ihr Bedürfnis nach essen anerkennt habe. Ich persönlich möchte ja auch nicht von meinem Brötchen weggezerrt werden, wenn ich Hunger habe.
Gleichzeitig erlaube ich aber nicht, dass sie sich einfach Grashalme auf dem Spaziergang schnappt und stehen bleibt, wann sie will. Ich sorge immer dafür, dass sie genug zu essen hat, bevor wir losgehen.
Es ist also nicht nötig. Ich möchte einfach, dass sie dann mir und meinen Vorstellungen folgt, bin aber vorher ja auch ihren Vorstellungen gefolgt.
Was ist gutes Pferdetraining
Es ist immer ein Geben und Nehmen. Je nach Pferd und Mensch müssen die Grenzen unterschiedlich gesteckt werden, da jeder Mensch und jedes Pferd anders ist.
Manchmal wirst du auch nicht gleich den richtigen Ton treffen und zu viel Freiheit oder zu wenig zulassen. Es ist nicht immer leicht zu erkennen, welche Motivation das Pferd antreibt, warum Dinge an einem Tag klappen und an einem anderen nicht, warum ein Pferd widersetzlich ist und ob wir konsequent sein müssen oder lässig bleiben dürfen.
Die Arbeit mit Pferden ist eben keine Gleichung, die wir ansetzen können und nach ein bisschen Rechnerei eine fertige Lösung bekommen. Auch wenn es schön wäre. Wir werden immer wieder Entscheidungen treffen müssen. Aber eines ist relativ sicher: Wenn Pferde „Nein“ zu etwas sagen, dann haben sie eigentlich immer einen Grund.
5 typische Gründe warum Pferde NEIN sagen
- Sei es, dass sie schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht haben
- Sei es, dass sie es nicht verstehen
- Sei es, dass sie Schmerzen oder körperliche Probleme haben
- Sei es, dass das Equipment nicht passt
- Sei es, dass sie einen verdammt schlechten Tag in der Herde hatten
Es gibt viele Gründe, die ein „Nein“ auslösen könnten. Und sicher gibt es Pferde, denen man sagen muss, dass ihre Form des „Nein“ nicht akzeptabel ist. Aber in den meisten Fällen gibt es auch einen anderen Weg, einen Kompromiss, eine neue Idee, die man aus der Situation heraus gemeinsam entwickeln kann.
Hilfreich ist es das Pferd gut zu kennen, damit du seine Reaktionen besser einschätzen kannst.
Wie ist der Charakter? Wie ist die Position in der Herde? Wie verhält es sich in der Herde? Wie sind seine Muskeln und das Blutbild? Was sagen Pferdephysio und Tierarzt über die Körperlichen „Baustellen“ des Pferdes? Wie reagiert es bei Stress? Bei Angst? Bei Hitze? Bei Kälte? Bei Wetterwechseln?
- Du musst immer wieder hinhören und dein Pferd kennenlernen
- Du musst auf die Stimmung achten und lernen wie Pferde kommunizieren
- Du musst deinem Pferd immer wieder in die Augen sehen und fragen wie es sich fühlt
Ich glaube mittlerweile, dass wir mit dem Training den Körper der Pferde erreichen, sicher. Auch mit Druck bekommen wir den Körper der Pferde, sicher auch mit Dominanz. Aber dann haben wir nur eine Hülle.
Aber das Herz und die Seele erreichen wir durch die Art wie wir trainieren, durch Achtsamkeit dem Tier gegenüber, durch Achtung vor den Bedürfnissen des Pferdes, durch das Wissen um seine Persönlichkeit, durch Zeit und Geduld.
Erst, wenn wir den richtigen Ton für das Pferd treffen, das vor uns steht, erst wenn wir das Herz und die Seele erreicht haben, haben wir wirklich ein Verlasspferd und die Bindung, die wir uns so sehr wünschen.
„Mit dem Training erreichen wir den Körper der Pferde, aber durch die Art wie wir trainieren erreichen wir Seele und Herz.“
Das ist manchmal ein schmaler Grad und ganz sicher ein spannender Weg. Das ist ganz natürlich. Denn Bindungen und Freundschaften, genau wie gegenseitiges Verständnis und Kenntnis für die Probleme und Emotionen eines anderen Lebewesens brauchen Zeit.
Diese Zeit nehme ich mir. Auch wenn ich manchmal ein „Nein“ bekomme. Das ist in Ordnung, wenn sie mir nach und nach ein lautes und deutliches „Ja“ schenkt.
Ich frage mich: Wir haben ein ganzes Leben mit unseren Pferden, warum erwarten wir dann eigentlich so oft, dass sie schon nach wenigen Tagen, Wochen oder Monaten immer „Ja“ zu uns und unseren Ideen sagen? Und warum sollen wir ihnen nicht glauben, wenn sie uns sagen, dass sie einen Grund für ihr Nein haben?
Pferd widersetzt sich – und nun?
Hier kommt die ultimative Antwort, die einzig richtige Antwort, DIE Antwort aller Antworten: Zuhören, nachfragen, respektieren, achten und reagieren.
Wie reagieren? Passend zur Situation und passend zum Pferd.
So einfach und so schwer ist das. Es gibt keine pauschale Anleitung und wer das behauptet, erzählt Blödsinn. Weder ist die Gerte, noch der Druck, noch die Pause, noch der Wattebausch immer die richtige Antwort.
Pferde sind so individuell, wie wir Menschen und wie die Situationen in die wir mit ihnen geraten. Es ist also Blödsinn zu glauben, dass Druck und Durchsetzen immer die Antwort auf Widersetzlichkeiten des Pferdes sein müssen. Genauso wenig, wie der Wattebausch immer helfen kann.
Letztlich kann ich dir keine eindeutige Antwort darauf geben, weil es auch auf das Pferd, die Situation und den Moment ankommt.
Du kannst nur versuchen dem Pferd zuzuhören, es zu fragen wo das Problem liegt, gemeinsam einen Weg zu finden, mit dem ihr beide in der Situation leben könnt.
Mir persönlich hilft immer das Bild eines Rahmens in dem wir uns bewegen. Das Pferd und ich. Ein Rahmen zwischen „Ja“ und „Nein“ – im Grunde die Grenzen und Möglichkeiten die uns als Team einrahmen.
#Beides kann sich ständig verändern. Anfangs ist der Rahmen in beide Richtungen enger, später kann er immer weiter werden – solange Pferd und Mensch immer auch auf die Sicherheit des anderen achten, kann dieser Rahmen bei jedem Duo ganz anders aussehen.
Den Rahmen bestimme ich tatsächlich mehr als mein Pferd. Ich sage zu ihr manchmal „Nein“ und sehr oft „Ja“. Beides meine ich auch, wenn ich es sage. Ein klares emotionsloses „Nein“ und ein klares freudiges emotionsgeladenes „Ja“.
Wie siehst du das? Schreibe mir gerne einen Kommentar mit deinen Gedanken zu diesem Thema
Hallo Petra,
ich habe eine 5 Jährige Stute For Romace x Hohenstein. Sebst gezogen. Gesund, aber verweigert die Arbeit in der Halle . Im Gelände alles kein Problem.
Vielleicht kannst Du mir ja weiter helfen.
Freundliche Grüße aus Lengerich
Waldemar Koop
0173-6658115
Hey Waldemar, konkret weiterzuhelfen wird schwer, es kann viele Gründe geben. Oft ist es so, dass Pferde keinen Sinn in der Kreislinie sehen (und die Reithalle ist auch eine Kreislinie, wenn auch eine überdimensionierte) oder es ihnen an Kraft / Balance fehlt (was bei einem 5-jährigen durchaus sein kann), weil das gerade Vorwärts einfach einfacher ist oder sie findet die Halle gruselig – auch das kann sein. Oder du machst im Gelände andere Sachen als in der Halle? Es lohnt sich nach den Gründen und Unterschieden zu forschen, wie ein Detektiv – dann wirst du irgendwann erkennen, wo das Problem liegt und es zusammen mit deiner Stute lösen können. Alles Liebe, Petra
Hallo Petra,
vielen Dank für diesen tollen Beitrag und die verschiedenen Ansichten, warum ein Pferd „Nein“ sagt.
Ich habe vor fast 2 Jahren einen Absetzer gekauft und ihn vor 2 Monaten auf eine neue Anlage gestellt. Ich wollte ihm vor der „richtigen“ Arbeit erstmal Zeit lassen überhaupt in seinem neuen Zuhause anzukommen.
Er steht jetzt in einer reinen Jungs-WG (2 Jährlinge 1 4-jähriger). Er hat sich richtig gut eingelebt und nach ein paar Tagen haben sie alle zusammen getobt. Vor einer Woche wurde der 4 Jährige für eine Zahn-OP in die Klinik gebracht und dafür ein ältere ruhiger Wallach in die Gruppe integriert. Wir haben alle das Gefühl, dass die 3 Kleinen den 4-Jährigen vermissen. Den älteren Wallach aber gut integriert haben.
Ich beschäftige mich seitdem ich ihn bei mir habe bis auf ein paar Ausnahmen jeden Tag mit ihm – sei es an manchen Tagen auch nur füttern und kuscheln – er liebt es geputzt und gekrault zu werden. Wir sind auch schon so weit, dass ich ihn nicht mehr am Putzplatz anbinden muss. Er steht ganz artig neben mir und genießt die Aufmerksamkeit. Jeden Tag kommt er sofort zu mir gelaufen und freut sich auf das „nächste Abenteuer“.
Er ist ein eher ranghoch und hat sich in der Vergangenheit immer irgendetwas ausgedacht, um mich zu testen. Bis jetzt konnte ich ihm alle Flausen mit Geduld und sanfter Bestimmtheit „austreiben“. Bodenarbeit machen wir auch und an Zirkuslektionen hat er richtig viel Spaß und lernt sehr schnell. Man muss hier aufpassen, dass man diese Sachen nicht so oft macht, denn er versucht sonst mir alles zu zeigen was er kann.
Seit ein paar Tagen mag er nicht mehr zurück auf die Koppel. Die Weide ist schon sehr runter gefressen. Aus diesem Grund gehe ich mit ihm auch gerne Grasen. Hier musste ich ihm auch erstmal „erklären“ dass ich entscheide, wann gegrast wird und wann nicht. Ich tippe auch deshalb darauf, dass das „nein“ sich darauf bezieht, weil er weiß, dass unsere Zeit zu Ende ist und er sich wieder mit dem Heu und dem letzten Bisschen Grün auf der Weide zufrieden geben muss. Vielleicht vermisst er auch den fehlenden Kumpel und möchte deshalb nicht zurück. Anfangs war es nur 1x Stehenbleiben das habe ich noch belächelt, was sicherlich der Fehler bzw. die Bestärkung in seinem Handeln war :-). Jetzt bleibt er mindestens alle 5 Meter stehen. Ich möchte ihn auch nicht mit Druck zurück auf die Weide bringen. Ich habe es jetzt immer so gelöst, dass ich ihn nicht anschaue und solange leicht am Strick zupfe bis er weitergeht. Dann nehme ich sofort den Druck raus, lobe ihn und gehe weiter. Irgendwann läuft er dann auch artig mit. Aber es bedarf immer im Moment etwas Überzeugung. Gibt sich das „Problem“ wieder wenn ich weiterhin so weitermache oder liegt es tatsächlich an mir. Vielleicht hast du ja auch einen anderen Lösungsansatz für sein Verhalten bzw. eine andere Idee wie er auch zur Weide brav mitläuft.
Ganz liebe Grüße
Juliane und Gustav
Liebe Petra,
vielen Dank für diesen hilfreichen Artikel!
Leider lässt sich meine Pflegebeteiligung aber nicht mehr in den Stall führen von mir…wir sind erst am Kennenlernen, Bodenarbeit in der Halle und im Freien funktioniert wunderbar und ich merke, wie er mir Stück für Stück weiter vertraut. Sobald wir jedoch in der Stallgasse stehen (zweier Box mit seinem Kumpel ist ganz hinten), sind plötzlich das Heu & die Pferde um ihn herum in ihren Boxen viel interessanter als ich und er lässt sich kein Stück mehr bewegen. Da hilft dann nur drohen/Druck von hinten, das möchte ich aber vermeiden um nicht das aufgebauter Vertrauen am Ende immer wieder zu zerstören. Einmal habe ich dann 45min lang ihn Schritt für Schritt in die Box führen können, ein anderes Mal eine Stallkollegin gebeten mir zu helfen, die ihn dann aber leider letztendlich reingejagt hat. Das möchte und kann ich beides nicht. Evtl. liegt es am Boxenkollege/der Box selbst…daran kann ich aber leider nichts ändern. Hast du einen Tipp für mich, wie er mir auch in seine Box folgt/wie ich diese Situation am besten handeln sollte?
Liebe Grüße,
Laila
Ich würde mit positiver Verstärkung arbeiten :-) Eventuell sogar mnit Targetstick. Den „installieren“ nach der Philosophie des Clickerns und das Problem so lösen. Wenn du das nicht darfst (Stichwort Leckerli geben) – würde ich ihn mit kleinen Lektionen ablenken auf dem Weg rein und so reinführen, so dass er mit tempiwechsel im Schritt oder anderen klitzzekleinen kaum merklichen Lektiönchen mental bei dir bleibt. Alles Liebe, Petra
Mein eines Pferd bleibt immer stehen wenn ich los laufen will und er lauft erst wieder los wenn ich in mit der Gerte antippe manchmal Doll manchmal sanft oder am Strick zupfen/Ziehen muss. Dann mach ich mir danach immer sofort Vorwürfe das ist eine schlechte Besitzerin bin, dabei liebe ich meine Pferde und Versuche es ihnen auch zu zeigen aber ich weiß nicht ob sie es verstehen..
Vielleicht kannst du mal hinschauen und hinfühlen, warum es das tun könnte. Tut der Sattel weh? Mag es das Training, was nach dem Führen kommt? Wie ist deine Körpersprache usw. Es kann viele Gründe dafür geben – aber einen Grund hat es sicher. Alles Liebe, Petra
Hallo Petra
Wie sagst Du denn „freundlich nein“?
Da gibt es ja so unterschiedliche Arten!
Mein Pflegepony ist das Leittier der Herde. Wir lernen uns erst noch kennen. Er steht nicht still beim putzen, kommt in meinen Bereich (zB durch Lippenschnappen.) Arbeiten in der Halle klappt schon ganz gut. Beim führen ins Gelände will er meistens erst gar nicht los, unterwegs dann umdrehen. Letztes Mal fing er dann an zu tänzeln und schon fast leichte Bocksprünge zu machen, weil er partout umdrehen wollte. Reite ihn noch nicht. Danke und liebe Grüße
Hey liebe Lisa, da gibt es viele Möglichkeiten. Die Frage ist ja immer, WARUM das Pferd „Nein“ sagt. Das nehme ich ernst und versuche die Ursache herauszufinden. Parallel sage ich durch ignorieren des Unerwünschten und Belohnen des Erwünschten, WIE es mir bitte „Nein“ sagen soll. Beides geht Hand in Hand zusammen. Ich habe einen ganzen 12-Wöchigen Onlinekurs dazu. Der „Pferdemagnet“-Kurs, den ich jetzt zeitnah wieder öffnen werde. Wenn du willst, bist du herzlich eingeladen. Alles Liebe, Petra
Vielen Dank, ein sehr interessanter Beitrag! Ich habe bereits mehr als 30 Jahre mit Pferden zu tun. Meine Stute ist vor einiger Zeit gestorben und ich habe mir nun eine 11jährige Stute gekauft. Sie ist super lieb, egal wo, sie trappelt mir hinten nach wie ein Hunderl. Bodenarbeit mache ich auch viel mit ihr. Aber wehe wenn ich oben sitze, Dressur reiten geht prima, sie ist lernwillig und geht auch brav am Zügel. Ein tolles Pferd sollte man meinen. In die Halle oder zum Viereck auf dem Pferd sitzend reiten geht gar nicht, Pferd geht retour bzw. steht da und rührt sich keinen Millimeter vom Fleck. Man muss es an der Hand in Halle/Viereck hineinführen und dort aufsitzen. Dann ist alles gut. Alleine ausreiten ist auch eine Katastrophe. Sie geht, wenn überhaupt, 20m vom Stall weg und dann das gleiche Spiel – wie angewurzelt stehen bleiben, rückwärts richten oder umdrehen. Wenn ich sie ins Gelände führe und dann nach ein paar Minuten aufsitze, dann geht das auch eine Weile gut. Bis sie meint, dass es genug ist und ich sie wieder führen soll. Vielleicht liegt es daran dass sie es nicht gewohnt ist, dass man sich so viel mit ihr beschäftigt. Sie wurde in ihren 11 Lebensjahren dressurmäßig recht gut ausgebildet, allerdings hat sich sonst nie jemand weiter um sie gekümmert. Wie kann ich so ein Verhalten deuten bzw. abstellen?
Hey – das liest sich so, als ob deine Maus kein Selbstvertrauen hat und sich deswegen ohne jemanden an ihrer Seite nicht raus traut oder auf den Platz will, weil dort das Training vielleicht nicht immer angenehm war. Oft „funktionieren“ die Pferde dann auf dem Platz, weil sie lernen mussten, dass es richtig blöd wird, wenn sie nein sagen. Dann spulen sie Robotermässig Routinen ab. Dazu passt auch, dass sie nicht ins Gelände will. Was ich machen würde? Viel Spazieren gehen – und so auf Augenhöhe das Gelände erkunden. Viel Bodenarbeit auf dem Platz und den Eingang zum schönsten WellnessOrt machen. Sehr gut zuhören und hinhören, damit du ihre feinen Signale und Antworten lesen kannst und sie mehr und mehr lernen kann, dass du ihr auch beim Reiten zuhörst. Eventuell auch Gelassenheitstraining, um Selbstwert und Kommunikation zu fördern. Wechselnde Gegenstände und viele lockernde Lektionen, die den Kopf fordern und den Körper Geschmeidig machen. Hilft dir das weiter? Alles Liebe, Petra
Liebe Petra,
ich liebe deinen Blog: Er zeigt eine ganz andere Art und Weise, mit dem Pferd als Freund und Partner umzugehen, die in vielen Ställen leider eher unüblich ist, aber das Tier mit super viel Respekt wertschätzt. Ich war lang nur stiller Mitleser, komme aber sehr oft gerade auf diesen Artikel zurück. Ich muss jetzt einfach aber fragen: Ich frage schon seit Langem jeden Tag mein Pferd, ob er mitkommen und mit mir arbeiten möchte. Wir haben manchmal dieselbe Situation wie du und Carey, dass wenn er nur kurz den Kopf hebt, aber weiterfrisst, und ich eine Weile später nochmal hinkomme und nachfrage, er gern mit mir geht. Jetzt haben wir seit einigen Tagen die Situation, dass er, wenn ich schon aufgehalftert habe und losgehen möchte, den Kopf weg vom Ausgang zieht und sich davon wegdreht. Beim leichten Zupfen am Strick kommt ebenfalls ein deutliches „Nein“. Dieselbe Situation haben wir bei Ignorieren auch nach dem Verlassen des Paddocks. Ich versuche einerseits, das zu respektieren, mehr Zeit mit ihm auf dem Paddock zu verbringen, eine kurze Pause zu machen oder auf eine andere Weise zu fragen. Aber ist diese Situation eine „Ich muss jederzeit bestimmen können, wann wir anhalten und wann wir gehen und kann jederzeit mein Pferd bewegen“-Situation, in der ich mich „durchsetzen“ muss? Oder ist das ein „Ich muss meinem Pferd besser zuhören, und wenn er „Nein“ sagt, hat er einen guten Grund dazu“? Ich weiß, dass das aus der Ferne nicht gut zu beurteilen ist, kann das aber nicht auseinanderhalten, was ich in solchen Situationen tun soll. Merkt er dann, dass er sich so der Arbeit entziehen kann? Kannst du mir dazu etwas sagen?
Vielen Dank für deine wunderbaren Blogbeiträge und diesen Perspektivwechsel. Liebste Grüße an Carey!
Hey liebe Katha, danke für deine lieben Worte. Zu deiner Frage: Versuche ihn genau und bewusst zu beobachten. Wie ist seine Gesichsmimik und Körpersprache dabei? Vielleicht kannst du so mehr über seine Intention herausfinden. Hast du gesundheitlich alles gecheckt? Denn oft machen die Pferde das, wenn sie körperliche Themen haben, aber nicht direkt und laut widersetzlich werden wollen. Wie ist es bei dir? Hast du mentale Themen? Sie spüren das alles. Was ich damit meine: Versuche euch beide zu lesen. Schreibe vielleicht Tagebuch mit und analysiere deine Stimmung und die Momente im Training wo er zögerlich wird. Prüfe, ob körperlich alles in Ordnung ist und wie du das Training gestalten könntest. Hilft dir das weiter? Alles Liebe, Petra
Hallo Petra,
Super Beitrag!?
Ich habe eine Frage zur folgenden Situation:Ich habe 2 Pferde. Eine 20 jährige trächtige Stute ( Fohlen kurz vor der Geburt )und eine fast
2 Jährige Järhling namens Rosie,wir verstehen uns sehr gut ( vertrauen),bis zu jenem Tag an dem sie anfing mich zu bedrohen und zu beißen.Ich habe sie ganz normal von der Wiese geholt,sie hatte richtig gute Laune.Ich habe sie ganz normal geputzt,danach folgten 10minuten Vertrauens Übungen. Ich habe sie in den Padock gebracht,das Halfter abgemacht. Danach hat sie sich entspannt und Heu gefressen.Zwei Stunden später wollte ich nach ihr sehen und das Heu auffüllen als ich fertig war wollte ich wieder gehen,aber Rosie hat die Ohren angelegt und nach mir gedroht.Sie hat nach mir getreten,gebissen, ich durfte sie noch nicht mal mehr anfassen . Am nächsten Tag hat sich die Situation einwenig entspannt .Später am Abend fing das gleiche Spiel wieder an. Was ich damit sagen will ist dass sie aus dem nichts anfängt zu Buckeln, zu treten.Ich habe jetzt schon zwei mal einen Huf am Arm abbekommen und sie versucht mich in die Ecke zu drängen.Das kann doch nicht spielerisch gemeint sein, oder?
Dieses Ferhalten hat diese Woche angefangen,es kommt und geht . Ich weiß nicht was ich noch tun soll. Es gibt gibt gute Tage und diese Momente, wie ich sie beschrieben habe.
Hey liebe Rosa, aus der Ferne ist es schwer für mich ihr Verhalten zu beurteilen. Ich weiss nicht, wie dein Training aussieht, wie ihre Mimik und deine Körpersprache ist. Prinzipiell gehe ich aber immer davon aus, dass ein Pferd Grund für sein Verhalten hat. Im Positiven, wenn es sich höflich und nett verhält. Im negativen Sinn, wenn es sich aggressiv, ängstlich oder unsicher verhält. Entweder Schmerzen oder ein anderes Unwohlsein. Natürlich darf sie nicht so mit dir umgehen und ich würde sie dann immer wegschicken und aus meinem Tanzbereich bitten. Aber gleichzeitig würde ich auf Ursachensuche gehen und herausfinden, was das Verhalten auslöst. Ich drücke dir fest die Daumen!! Alles Liebe, Petra
Hallo!
Super informativer Beitrag:)
Ich habe aber nochmal eine Frage.
Zur Situation: ich habe seit zwei Wochen einen Wallach. Er ist tierärztlich durchgecheckt und alles super. Seit gestern reite ich ihn, ich kannte ihn auch schon von einem Hof (bin ihn seit 2 Jahren oft dort geritten) und wir sind immer gut zurechtgekommen, ich habe mich super in ihn verliebt und er kommt auch immer schon zu mir ohne das ich ihm je Leckerlies gegeben habe.
Nun, zurück zum Thema. Seit einem Monat habe ich ihn, er steht in einer kleinen Herde und ist eher Ranghoch.
Die ersten 2 Wochen habe ich ihn ankommen lassen- bei ihm sein, putzen, streicheln, spazieren gehen, Bodenarbeit….halt alles was man in der Zeit so macht. Er ist schon beim ankommen ganz cool gewesen und hat immer zugehört und wollte arbeiten, dabei immer an mich orientiert. Geritten gestern das erste Mal, alles super, in allen Gängen.
Heute morgen waren wir ausreiten, da hat er sich gefreut das er powern durfte (er hat ein flottes Temperament). Heute Nachmittag habe ich mich nocheinmal kurz draufgesetzt, ohne Sattel. Hierbei ist er aber in der einen Ecke (Ausgang zur Koppel) immer wieder stehen geblieben, ich habe versucht ihn halt weiter zu treiben. Hat die ersten Runden ganz gut geklappt. Dann ist er aber in der Ecke stehen geblieben und hat einmal sogar angefangen zu steigen…habe ihn nachher nur nochmal die Runde geführt, ohne Probleme.
Kann man sagen woran es lag?
Ich hatte vielleicht die Idee, dass es daran lag das ich ohne Sattel geritten bin oder weil das Futter frisch aufgefüllt wurde?
Gibt es da irgendeinen Tipp, wie man ihn davorbei bekommt/ihn daran gewöhnt (also ohne Sattel/Futter wenn es das sein könnte)
Liebe Grüße
Hallo liebe Hella, das ist aus der Ferne superschwer zu beurteilen. Ich würde einfach schauen, ob es einmalig war oder wieder auftaucht. Wenn es wieder auftaucht würde ich genau beobachten und versuchen herauszufinden, was der Trigger ist. Ich hatte schon einmal eine Waldstelle an der ALLE Pferde plötzlich gescheut haben – bis eine Stallkollegin herausgefunden hat, dass sich eine Fuchsfamilie eingenistet hatte. Sie SEHEN, RIECHEN und HÖREN manchmal mehr als wir. Vielleicht tat es auch weh ohne Sattel geritten zu werden – die Sitzbeinhöcker können sehr spitz sein – vielleicht war es etwas anderes. Auf jeden Fall beobachten, dran bleiben und ihm glauben, dass er ein „Thema“ hat. Ich würde dann versuchen an dieser Ecke nur tolle Sachen zu machen. Wellness, Clickertraining, Spielen, Kraulen, Lieblingslektionen – was auch immer er gerne mag. UNd ihm die Ecke nach und nach „schön“ zu machen. So als erste Idee :-) Ganz liebe Grüße, Petra
Danke, wertvoller Beitrag! Ich reite gerade meine Stute ein und hatte gestern ein Nein dass ich nicht mit Druck beantworten möchte. Dein Beitrag hat mich bestätigt
Super – das freut mich sehr. Ich wünschte mir, dass alle Pferdemenschen mit ihren Pferden richtig und offen reden :-) Alles Liebe, Petra
Liebe Petra,
Vielen Dank fürs Teilen deiner großartigen Einstellung! Du bist Balsam für die Pferdewelt und ich wünschte, alle Reiter*innen würden sich mal mit dieser Perspektive auseinander setzten..! Nun zu meinem Fallbeispiel: seit ein paar Wochen habe ich ein ‚Problempferd‘ in Beritt bzw zum Herausfinden, was mit ihm los ist. Ja, er hat seine Problemchen unterm Sattel, stand mit mir auch schon auf den ersten Blick ‚grundlos‘ plötzlich senkrecht in der Luft.. je länger ich was mit ihm mache (unter anderem viel Bodenarbeit für Vertrauen auf beiden Seiten), desto besser kann ich einschätzen, wann und warum er unter dem Sattel so reagiert und es wird schon besser. Im Umgang ist er ansonsten super lieb, hört bei der Bodenarbeit super zu und ist motiviert! Und dann wollte ich ihn einmal zur Weide führen. Und er hat sich plötzlich losgerissen. Ich hab es wirklich versucht ihn festzuhalten, ich hatte keine Chance. Heute das gleiche, zum Glück waren wir da aber auf einem abgegrenzten Areal.. was mache ich denn in so einer Situation? Zuhören, akzetieren…? Dass er sich losreißt und wegrennt? Das ist mega gefährlich und macht ‚mal im Wald spatzieren gehen‘ oder irgendwann ausreiten abslut undenkbar, was ich richtig schade finde für dieses Pferd. Hast du eine Idee?
Ganz liebe Grüße,
Bella
Hallo liebe Bella,
tatsächlich würde ich mal seinen Rücken und den Sattel checken lassen – denn wenn er bei der Bodenarbeit so motiviert ist, aber unter dem Sattel problematisch wird, kann es auch sein, dass etwas drückt oder ihm Schmerzen macht. Ich würde die Trense mal tauschen und schauen, ob er mit oder ohne Gebiss runder läuft. Parallel zum feinen und sanften Training.
Ich wpersönlich würde ihn mit einem „weichen“ Blick genau beobachten und schauen, wann er ansatzweise Anzeichen zum Losreissen zeigt und schon kleine Aufgaben geben, bevor es an den Punkt kommt. In aller Regel zeigen es die Pferde an – bei manchen sind es so feine kleine Zeichen, dass man sie kaum bemerkt – und dann kannst du ihn ablenken mit viel Lob und kleinen Aufgaben. Babyeinfache sachen wie Schritt Rückwärts, kleine Volte um dich herum. 5 Schritte langsam – 5 Schritte schnell abwechselnd – usw. so dass er keine Zeit mehr hat ans Losreissen zu denken. Akzeptieren, dass er sich losreisst würde ich tatsächlich auch nicht. Beissen, Treten und Losreissen sind 3 Sachen, die ich auch nicht akzeptiere. Aber ich höre zu und ändere ganz viel nach und nach, so dass das Pferd diese harten Geschütze irgendwann nicht mehr braucht. Hilft dir das weiter? Ganz liebe Grüße, Petra
Liebe Petra, dein Artikel hat mir interessante Impulse gegeben. Nachdem mein alter, so wunderbar zu reitender Reitponywallach im Februar übte die Regenbogenbrücke gegangen ist, habe ich (50j) nun eine RB auf einer 15 Jährigen Arabohaflingerstute angenommen und bin trotz meiner über 35jährigen Pferdeerfahrung ziemlich ratlos und durchforste daher gerade das Internet nach einer durchbrechenden Idee. Das Pony sagt ständig nein. Führen geht nur mit langem Hals und gaaanz langsam. Beim Longieren und Reiten lässt sie sich auch kaum bewegen. Ganz langsamer Schritt und nur wenig lustlos en Trab kann man ihr entlocken. Ich versuche mit positiver Verstärkung zu arbeiten, wenn sie denn etwas ausgeführt hat, aber fange jeden Tag von vorn an. Sie hat kein Bock. Zeigt ihren Unwillen auch durch Kopfschütteln und Quitschen. ZB auch, wenn man ihrer Ansicht nach in die falsche Richtung abbiegt oder sie antreiben will. Vom Tierarzt, Ostopathen, Hufpfleger ist sie durchgecheckt. Es ist körperlich scheinbar alles in Ordnung. Ich mag sie, sie ist unerschrocken, durch nichts zu beeindrucken ( auch nicht durch Gerte, Flatterband ect..), gelassen beim Putzen , aber wie kann ich mit ihr Arbeiten? Sie will alles bestimmen, habe ich das Gefühl. Richtung, Gangart, ect . Wie finde ich einen gewaltfreien, souveränen Weg, dass sie sich auf mich einlässt und wir zusammen entspannt ausreiten können? Das sie mir zuhört?Wie gesagt, eigentlich habe ich viel Pferdeerfahrung, auch mit eigensinnigen Ponys. Aber ein Pferd, was grundlegend schon mal zu allem nein sagt und sich komplett einfach weigert mitzukommen/ vorwärtszugehen, macht mich ratlos. Hast du einen Tipp, wie ich anfange und Grundlagen schaffen könnte?
Da ich eine Stute habe, die bei bestimmten Situationen einfach blockiert, habe ich mich umfangreich erkundigt. Dieser Beitrag ist aber der außergewöhnlichste und mit dem größten Pferdeverstand und Pferdeverständnis!
Für meine Stute und mich bleibt jedoch immer noch das folgende Problem:
Egal, ob an der Doppellonge, unter mir oder unter dem (wirklich sehr fein reitenden) Reitlehrer; meine Stute will einfach nicht
a) durch ein bestimmtes Tor,
b) vom Hof gehen,
c) wenn man irgendwo am Stall aufsitzt und dann zum Außenplatz reitet / an der Do-Longe hingehen
d) nach dem Reiten auf dem Außenplatz an ihrem Stall vorbeigehen und dann durch DAS Tor, um eventuell noch einen gemütlichen Abschluss-Ritt durch den kühlen Wald zu machen.
Sie blockiert, geht keinen Schritt weiter, steigt, rennt kopflos rückwärts – auch rückwärts in die (sehr glatte) Stallgasse.
Dabei ist es egal, ob ich vorher schon (in der Halle) geritten bin oder nach dem Reiten einen 20minütigen Entspannungsausritt mache, sie blockiert – hat keine Lust vom Hof zu müssen… Wenn dann noch Fütterzeit ist, wird es richtig heftig.
Wenn man sie normal am Halfter / Trense, mit Sattel, ohne Sattel, mit Reiter, ohne Reiter, dorthin bzw. durch das Tor führt, läuft sie mit gesenktem Kopf mit – auch vom Hof gehen ist wirklich überhaupt kein Problem.
Beim Reiten ist sie wunderbar zu reiten, steht an den Hilfen und bereitet mir ganz viel Freude. Sie schnaubt, läuft locker und da ich nicht die allerbeste körperliche Kondition habe, dauern meine Ritte auf dem Platz auch nicht übermäßig lange. Max. 45 Min., davon (je nachdem, wie meine Stute sich anbietet) 15 Minuten Schritt mit Lockerungsübungen.
Auch die Arbeit an der Doppellonge macht sie vorbildlich.
Ich bin ein ruhiger und ausgeglichener Mensch, spreche und verhalte mich eher ruhig und versuche immer die Ruhe zu bewahren und im richtigen Moment eine richtige Aktion bzw. Reaktion zu geben.
Ich weiß nicht mehr weiter….
Die Dame, die meine Stute eingeritten ist, meinte, meine Stute würde einfach keine Lust haben und sie würde es mir so mitteilen.
Es ist aber nunmal ein Reitpferd und mit diesem Pferd würde ich schon gern auch Ausritte machen oder einfach nur mal vom Außenplatz hinten über den Hof durch das Tor hin zur Halle REITEN. Und das, ohne dass die Stute vor ihrem Stalltrakt blockiert, rückwärts geht, nicht durch das Tor geht und dann rückwärts in die glatte Stallgasse RENNT – wirklich.
Wenn hier jemand dabei ist, der mir erklären kann, wie ich dieses Verhalten – gern an der Doppellonge – beheben kann…. bitte sehr gerne. Ich bin für jeden Tip dankbar!
Hallo liebe Monika,
das ist aus der Ferne so so so schwer. Aber wenn ich dich richtig verstanden habe, geht sie an allem vorbei und geht auch mit dir raus, wenn du sie führst? Sprich: Wenn sie nicht alleine „die Nase“ vorn haben muss? Ich würde erst einmal viel mit ihr durchlaufen und durchführen, dann würde ich spazierengehen und „von unten“ mit ihr das Gelände erobern“. Dann würde ich mich langsam annähern und immer nur so weit mit ihr reitend dorthin, wie sie noch einigermaßen Stressfrei ist. Vielleicht könnte dir da auch der „Embodiment“-Gedanke weiterhelfen – schau mal hier ist ein Artikel dazu.
https://www.pferdefluesterei.de/embodiment-pferde
Von dort aus würde ich mich mit Liebe und Geduld Schritt für Schritt voranarbeiten und dieses so vermeintlich simple Thema als komplexes Langfristziel betrachten. Denn dein Pferd bringt ja auch sich und seinen Körper in Gefahr mit seinem Verhalten. Ich glaube nicht, dass Pferde das tun – nur weil sie „keine Lust“ haben. Sondern eine tiefere Angst in ihnen sitzt.
Hilft dir der Gedanke weiter?
Liebe Grüße, Petra
Hallo Petra,
ein wirklich tolles Artikel. Ich habe immer mal wieder starke Schwierigkeiten mit meinem 5 Jahre alten Haflinger. Wenn versuche ihn zu Longieren lässt er sich nicht rausschicken er bleibt immer direkt vor mir stehen oder weicht aus. Wenn ich dabei noch eine Peitsche in der Hand halte ist es besonders schlimm. Ich schlage ihn damit natürlich nicht und berühre ihn auch so gut wie gar nicht, trotzdem gehen seine Reaktionen bis hin zum Steigen vor mir desto mehr ich ihn auffordere von mir weg lsozulaufen. Wenn er dann doch mal im Kreis läuft versucht er bei jeder Möglichkeit sich loszureißen und abzuhauen oder wenn man fordert er soll Traben tritt er gerne aus oder versucht dann stehen zu bleiben.
Also er sagt mir wirklich immer ganz klar Nein ich will nicht longiert werden. Er hat leider im alten stall sehr schlechte Erfahrungen mit Gerten durch die Besitzerin gemacht aber das war vor 3 Jahren.
Allgemein ist es auch ein Problem dass er gerne schubst und rempelt beim Menschen.
Ich finde auch wirklich keinen Trainer der dass mit ihm in den Griff bekommt. Dabei ist er im Umgang so ein liebes tolles Pferd normalerweise nur wenn man etwas fordert nicht mehr.
LG
Hallo liebe Cyra, das ist aus der Ferne ganz arg schwer – aber: Ich glaube ganz grundsätzlich, dass Pferde einen Grund haben, wenn sie Nein sagen. Vielleicht fehlt ihm die Balance, vielleicht müsstest du noch mehr Handarbeit machen, vielleicht hat er ein Problem mit den Biegungen oder frühere schlechte Erfahrungen gemacht. Ich würde ihn mit der Gerte einerseits ganz viel streicheln und abstreichen nach und nach – dabei viel Loben. Andererseits viel mehr Handarbeit machen und gar nicht erst Longieren, sondern erst einmal gut aufbauen und nach und nach auf die Ferne mit ihm basteln – suuuupergrob gesagt :-) Ich würde ihm also zuhören, andere Wege versuchen und parallel freundlich aber klar sagen, dass grobes Benehmen auch nicht nett ist, indem ich ihn dann ein bisschen wegbitten würde, wenn er rempelt oder schubst. Plus: Vielleicht ist er schlecht vernetzt? Schlecht balanciert? Ganz liebe Grüße, Petra
Liebe Petra,
ich habe seit 8 Wochen meinen 7jährigen Wallach bei mir. Wir haben uns schon ganz gut angefreundet und es klappt schon ganz gut mit uns. Da wir aktuell keinen Reitplatz oder Halle haben (kommt noch), sind wir zusammen in Gelände unterwegs. Wenn meine Mädels reiten, gehe ich immer nebenher oder bin zumindest in der Nähe und es klappt wunderbar. Er ist sehr unerschrocken, ein richtiges Verlasspferd. Jetzt kommt das große ABER: wenn ich ihn reite und alleine unterwegs bin, möchte er ab und zu die Richtung bestimmen (natürlich der schnellste Weg zurück zum Stall). Wir diskutieren ein bisschen, ich versuche ihn immer wieder von meinem Weg zu überzeugen, am Ende „gewinnt“ er oder ich muß absteigen und ihn in die richtige Richtung führen. Dann geht es auch wieder. Ich möchte ihm das auf keinen Fall durchgehen lassen, mir ist die Auseinandersetzung im Gelände aber zu gefährlich. Haben Sie einen Tipp für mich?
Danke und Liebe Grüße
Hallo liebe Sunny,
Ferndiagnosen finde ich immer so schwer. Prinzipiell würde ich sagen, dass er wohl alleine noch nicht genug Sicherheit hat. Denn wenn er mit anderen Pferden rausgeht, hast du das Thema nicht, wenn ich dich richtig verstanden habe. Ihr seid erst seit 8 Wochen zusammen – das ist keine Zeit für ein Pferd. Je nach Typ kann es länger dauern, bis Vertrauen da ist. Deswegen würde ich mir erst einmal Vertrauen erarbeiten, Spazierengehen zusammen, Gelassenheitstraining machen, Kommunikation durch Bodenarbeit verfeinern und mit der Gruppe ausreiten. Wenn dann das Vertrauen wächst, würde ich immer längere Runden auch mal alleine drehen – aber klein anfangen :-) Ganz liebe Grüße, Petra
Vielen Dank für diesen spannenden Artikel! Meine Stute steigt immer wieder. Die letzten Tage viel mehr als sonst. Sie wiehert/blubbert/brummelt davor oder währendessen. Ich sehe es nicht als bösartig. Auch wenn ich sie an der Schulter massiere beginnt sie leise Geräusche zu machen. Kennst Du dieses Verhalten? Ich tippe auf Verspannungen. Aber die Reaktion überrascht mich doch…hast du Ideen dazu? Lg
Hallo liebe Marlene, dann höre doch auf deinen Bauch :-) Wenn du „Verspannungen Pferd Pferdeflüsterei“ googelst, kommst du zu einem Artikel mit Infos zu diesem Thema. Vielleicht ist sie auch unterbewegt – gerade im Winter und je nach Alter, kann das auch eine Rolle spielen. Die Energie muss dann irgendwo hin :-) Liebe Grüße, Petra
Liebe Petra,
was kann ich tun, wenn mein Pferd mich dabei in Lebensgefahr bringt?
Ich habe einen 15 jährigen Hengst und das nun seit über vier Jahren. Er hatte vor 1 1/2 Jahren einen Sehnenschaden und durfte nur schritt geführt werden. Ab da fing es an mit ihm gefährlich zu werden. Er hat mich dabei angestiegen und gezielt mit den Vorderbeinen nach mir getreten. Es war für ihn völlig egal, ob wir im Gelände waren oder in der Halle. Er hat es ohne Vorwarnung gemacht. Daraufhin stellte ich ihn dann nur noch in die Führanlage, da es mir sonst zu gefährlich war. Beim Muskelaufbau an der Longe ist er nun nicht besser gelaunt. Er steigt mich an, rennt in die andere Richtung oder versucht mich umzurennen. Er hat auch bessere Tage, wo er alles ganz brav mitmacht. Ich weiß einfach nicht woran es liegt. Ich bin jeden Tag gleich zu ihm. Wir haben beim putzen und der Begrüßung eine Routine. Er ist hierbei auch immer sehr lieb und verschmust. Doch gestern hat er es einfach übertrieben. Ich habe ihm vom Paddock reingeholt und er ist mehrfach neben mir gestiegen ohne Grund. Er hat mich mehrfach dabei getreten. Beim letzten Steigen musste ich vor ihm wegrennen, da er sonst meinen Kopf getroffen hätte. Ich bin mir nun nicht mehr sicher was ich noch machen kann und spiele mit dem Gedanken ihn zu verkaufen.
Hast du vielleicht eine Idee was man machen kann? Bringt eine Kastration eventuell schon etwas?
LG
Hallo liebe Annalie, du kannst es vielleicht tatsächlich mit einer chemischen Kastration versuchen – dabei kannst du vorher sozusagen testen, wie sich dein Hengst als Wallach fühlt. Ich erlebe das gerade bei jemandem mit und finde das einen interessanten Ansatz. Gleichzeitig stellt sich die Frage – wenn Pferde soviel Energie haben und auch negative Energie in sich tragen – ob ihm vielleicht Bewegung fehlt? Herdengenossen? (als Hengst)? Hat er noch Schmerzen? er hat ja definitiv irgendeine Unzufriedenheit in sich, sonst würde er nicht so reagieren. Aber ganz wichtig bei all dem und aller Liebe zum Pferd: DU musst auf deine Sicherheit achten, denn dein Leben und deine Gesundheit sind das allerwichtigste. Wenn du also mit all dem nicht weiterkommst, such dir unbedingt einen sanften und feinen Trainer vor Ort, der euch ohne die üblichen Dominanz-Attitüden weiterhelfen kann. Ganz liebe Grüße, Petra
Hallo Petra,
seit zwei Monaten habe ich einen 3,5-jährigen Wallach, der jetzt so langsam bisschen Muskulatur aufbauen soll, damit er schonend mit 4 angeritten werden kann. Ich hab auch noch ein Pony, mit dem es seit 13 Jahren super läuft (toitoitoi). Den jungen Wallach habe ich jetzt angefangen zu longieren, auch immer abwechslungsreich, anfangs mit vielen Pausen, mal auf dem Platz, mal im round pen. Seit etwa zwei Wochen reagiert er auf Treiben, egal ob mit Körpersprache, Strick oder Peitsche mit nach innen drehen und Steigen. Selbst wenn ich dann energischer werde mit der Peitsche und mich groß mache, geht er weiter auf mich zu.
Ich habe versucht die Longe und das Halfter oder Kappzaum wegzulassen um mich besser auf mein timing beim Treiben zu konzentrieren, da habe ich das gleiche Problem.
Tierärztin hat ihn angeschaut und mit seinen Freunden im Aktivstall tobt er auch fleißig rum. Spazieren gehen ist kein Problem, nur wenn es „anstrengend“ wird kommt das deutliche „nein“.
In der Herde ist er trotz seines Alters ziemlich rang hoch 3. Position von 22.
Hast du einen Tipp für mich?
Liebe Grüße
Lilly
Hallo Lilly,
mich würde interessieren ob das Problem bei dir immer noch besteht, ich habe ähnliche Probleme nur mit einem 6 Jährigen. LG
Liebe Petra,
sehr schöner Artikel zu diesem Thema. Deine Artikel und Podcastfolgen sowie noch einiges andere an Literatur lassen mich allmählich immer mehr umdenken, was das Thema Dominanz und Druck angeht. Ich habe meinen 6-jährigen Wallach jetzt seit zwei Jahren. Heute war das beste Beispiel, Bodenarbeit gemacht, vorher war alles ok , auf einmal ab einem bestimmten Punkt, er sollte traben, totale Arbeitsverweigerung. Je mehr ich dann mit dem Seil geschwungen und dadurch Druck gemacht habe, desto schlimmer wurde es, bis er Bocksprünge im Stand machte und auch anfing zu steigen. Als ich dann aufgehört habe, stand er wie ein Lamm auf dem Platz und hat seinen Kopf in meine Arme gelegt. Noch mal versucht, gleiche Reaktion. Meine Position und Körperhaltung überprüft und geändert, noch mal versucht, wieder das gleiche und immer etwas heftiger, ich dabei mittlerweile total gestresst. Vor einiger Zeit hätte ich vermutlich weitergemacht bis er wenigstens einige Runden läuft, weil ich sonst das Gefühl gehabt hätte, dass es sonst noch viel schlimmer wird, weil er mit seiner Verweigerung durchgekommen ist. Heute habe ich dann aufgehört, im Nachhinein dachte ich, dass ich hätte noch früher aufhören müssen, damit es gar nicht erst so eskaliert, aber man lernt ja jedes Mal dazu. Mein Denken hat sich mittlerweile einfach verändert, ich glaube er hat nein gesagt, weil das heute aus irgendeinem für das Pferd triftigen Grund nicht ging. Und ich glaube auch nicht, dass er jetzt denkt, „hui nach der Nummer kann ich mir jetzt alles erlauben und mich wie ein Rüpel verhalten“. Dieser Prozess des Umdenkens ist nicht immer leicht, weil viele um einen herum es eben immer noch anders machen und der Grad, wo ich klare Grenzen setzen möchte und muss und wo ich ihn einfach lasse, ist für mich manchmal sehr schmal und schwierig zu finden (außer beim Thema Sicherheit), weil sich doch manchmal alte Denkmuster einschleichen. Aber ich bleibe dran und freue mich über weitere inspirierende Beiträge von dir.
Liebe Grüße
Liebe Petra,
ich bewege seit Kurzem das Pferd einer Freundin, die das aus gesundheitlichen Gründen momentan nicht kann. Wir sind noch dabei eine Bindung aufzubauen und er respektiert mich teilweise noch nicht wirklich, was wohl auch daran liegt, dass ich noch keine sehr große Erfahrung habe und zusätzlich eher wenig Selbstbewusstsein. Anfangs hat er beim Spazieren gehen Gras gezupft, wann und wo er wollte. Das habe ich nun besser im Griff und auch die Bodenarbeit klappt immer besser. Trotzdem höre ich noch sehr oft, dass er mich testet und verarscht. Und die letzten 4-5 Male war es immer schwieriger ihn von der Weide zu holen. Er lässt sich zwar problemlos aufhalftern, bewegt sich dann aber keinen Schritt und guckt auch noch weg. Er will einfach nicht, das ist deutlich. Vielleicht liegt es an der Hitze, ich weiß es nicht. Bin schon extra immer früh morgens da. Weil wir erst seit ein paar Wochen zusammen „arbeiten“, ist es noch schwieriger solche Gedanken auszublenden, dass es verdammt mies für unsere Beziehung wäre, ihn jetzt nicht mit runter zu bekommen. Wäre er langjährig mein Pferd, würde ich wohl problemlos etwas weniger machen, wenn er mal einen schlechten Tag hat und das Training eben an die Stimmung anpassen, wenn das Ausnahmen sind. Da es aber eh noch nicht so gut läuft, habe ich noch mehr Angst, das bisschen was ich mir bisher erarbeitet habe, wieder zu zerstören. Daher ist das alles eher kompliziert.
Liebe Ally, da kann ich dir nur einen Rat geben: Hör auf dein Herz und versuche zu entschlüsseln, was das Pferd dir sagen will. Ein paar Gedanken stecken schon in deinem Kommentar – das eine oder andere ahnst du vielleicht schon. Hör auf dein Herz, denke nicht darüber nach was sein könnte, wenn du dieses oder jenes tust oder nicht tust, sondern sei einfach da, sei präsent, überlege dir was du willst udn hör auf ihn und dein Herz. Dann werdet ihr sicher einen schönen Kompromiss finden, der euch beiden Freude macht. Ganz liebe Grüße, Petra
Liebe Petra,
Ich habe eine Rb die beim reiten in der Halle immer unmotiviert ist. Leider traue ich mich noch nicht mit ihm ins Gelände, obwohl er entspannter sein soll. Ich will es erstmal in der Halle schaffen. Er verweigert das antraben und ich fühle mich als würden wir gegeneinander kämpfen. Galoppieren tun wir meistens nicht. Ich muss um ihn irgendwie zu bewegen meistens die Gerte benutzen und nur selten ist er gut drauf. Ich traue mich nie zu fest die Gerte zu benutzen, um ihm nicht wehzutun. Wie kann ich es schaffen, dass er auf mich hört?
LG
Hallo liebe Caro, das klingt nach Stress – für euch beide. Die Gegenfrage könnte sein: Wie schafft es der Wallach, dass du auf ihn hörst? Ich würde sagen, dass er durch sein unmotiviertes Verhalten versucht dir etwas zu sagen. Denn er reagiert auf dich ja mit dem immergleichen Nein-Verhalten. Fragen könnten sein: Sitzt der Sattel nicht? Blockierst du ihn mit seinem Sitz? Ist er unlocker? Braucht er mehr Abwechslung? Will er nicht im Kreis in der Halle laufen? Es kann tausend Gründe geben. Aber das allerwichtigste ist: Er redet mit dir, indem er macht, was er macht. Jetzt ist die Frage, wie du ihm zuhören kannst, damit ihr beide Freude und Motivation am Zusammensein entwickeln könnt. Ganz liebe Grüße, Petra
Liebe Petra,
ich habe seit einem Jahr eine Reitbeteildigung, am Anfang war es sehr holprig und Dusty ( 26) wollte einfach nie mitkommen und so stand ich eine Stunde auf der Wiese um ihn zu holen. Ich wusste,dass es nur ein austesten war. Irgendwann wurde es besser und nach und nach klappte alles. Wir wuchsen stärker als Team zusammen, er kam angaloppiert,wenn ich ihn rufe und auf del Platz waren wir ein Team,dabei achtete ich darauf,dass es ihm immer Spaß machte und er immer wieder gelobt wurde und das Training abwechslungsreich gestaltet wurde. Er ist 26,natürlich kein junges Alter, aber er ist topfit und hat Spaß an der Arbeit. Seit 2 Wochen habe ich allerdings das Problem,dass er das konsequent verweigert. Er wird nicht böse oder aggressiv, aber bleibt stehen und geht rückwärts, ich bekomme ihn weder vorwärts noch zur Seite. Wenn jemand vorläuft ist es kein Problem und er macht alles mit,auch wenn ich immer noch drauf sitze,es muss eben nur jemand vorlaufen. Arbeite ich vom Boden mit ihm, ist auch alles bestens. Nur eben wenn er so laufen soll und ich drauf sitze,läuft er Rückwärts . Ansonsten ist alles so wie vorher. Er freut sich,rennt mir auf der Wiese entgegen und hat spaß daran mir auch einfach so zu folgen und mit mir zu spielen,ohne jeglichen Zwang. Ich bin ratlos und weiß nicht mehr weiter. Es war alles so toll, ich konnte ihn mit Halsring reiten und wir haben uns alles erarbeitet. Ich hoffe mir kann jemand weiter helfen
LG
Liebe Jona, ohje – Ferndiagnose bei individuellen Problemen ist immer schwer, weil ich euch ja nicht sehen kann und nur deine Sicht der Dinge kenne. Ich kann dir nur dazu raten zu checken, ob es was körperliches sein könnte – wobei komisch ist, dass er läuft, wenn jemand vorläuft. Trotz allem ist auffällig, dass er das nur beim Reiten zeigt. Und ich würde mit dem Pferdebesitzer sprechen, ob irgendetwas vorgefallen ist oder etwas in deiner Abwesenheit war, dass das erklären könnte. Damit du dem Problem sozusagen durch Trial and Error auf die Schliche kommen kannst. Das Pferd viel beobachten, Mimik und Körperspannung anschauen und versuchen das Problem zu finden.
Wenn das alle nichts hilft, würde ich mir einen guten und sanften Trainer suchen und versuchen das Problem so zu lösen.
Ansonsten drücke ich dir fest die Daumen, Petra
Hallo Jona. Habt ihr eine Lösung gefunden? Ich habe genau das gleiche Problem, nur schon seit Jahren. Darum setze ich meist meine Kinder drauf und er läuft mir nach. Ich würde ihn gerne auch selber reiten. Meine Kinder kann er tragen, wenn ich ihn gleichzeitig vom Boden arbeite. Gehe ich vom Platz, bleibt er wieder stehn …
Liebe Grüße. Ute
Liebe Petra,
Ich reite meine Jamila erst seit kurzem ein, und dafür sind wir schon ein gutes Team. Eben weil ich Normalerweise zuhöre. Ein Tick von ihr ist es, wenn sie von der Konzentrattion/ Lust nachlässt durchaus schnell heftig reagiert. Das hatten wir aber auch ganz gut hinbekommen, indem ich ihr gezeigt habe ich verstehe – wir machen diese Übung fertig und gut ist. Nun hatte ich die Woche Reitstunde, die Kleine war rossig und nervös. Nach 45 min Reiten war Jamila entspannt, aber ich merkte jetzt reicht es für sie. Meine Reitlehrerin meinte das ist Quatsch, nochmal ne Volte und nochmal… Jamila wurde sauer, hat auf keine Hilfe mehr reagiert, rückwärts geschossen etc. Meine Reitlehrerin wollte nicht, dass ich aufgebe und so ging das Drama über 1,5 Std. Pferd und mir ging es nicht gut damit. Ich war natürlich über ihr massives Verhalten beunruhigt, aber kann sie im Nachgang verstehen. Heute waren wir beide etwas zerknirscht und haben einfach nur schöne Zeit miteinander verbracht- und beim nächsten Mal höre ich auf meinen Bauch
Hallo liebe Silke, es ist aber auch wirklich sehr schwer in der Situation auf den Bauch zu hören und gegen den Rat desjenigen zu gehen, den man sich ja als Profi von außen geholt hat. Das kann ich sehr gut verstehen. Gut finde ich aber absolut, dass du auf dein Pferd hörst und im Nachhinein deine Schlüsse ziehst. Wir sind alle Menschen und treffen manchmal unsinnige Entscheidungen – speziell unter Druck und das kann so eine Reitstunde ja auch irgendwie sein – wichtig ist nur, dass wir daraus lernen und mit einem Lächeln einfach immer besser werden. Jeden Tag ein kleines bisschen :-) Ganz liebe Grüße und bis ganz bald, Petra P.s.: EIn tolles Pferd hast du an deiner Seite, das so deutlich und klar mit dir spricht – das ist ein Geschenk :-)
Hallo,
ich hatte am Wochenende so ein Erlebnis mit meinem 14 jährigen Pony-Wallach Elia. Als ich am Samstag in seine Box kam, nahm er sofort gierig sein Begrüßungsleckerlie, haute aber direkt wieder ab und zeigte mir, was er von all dem, was ich mit ihm vor hatte,hielt. Ich kratzte natürlich trotzdem seine Hufe aus, holte ihn aus der Box und putzte ihn. Er stand da missmutig und etwas schlecht gelaunt. Ich sattelte ihn, Trense drauf und dann raus auf den Platz. Das fand er noch ok. Es gab viel zu gucken, viele Pferde um ihn herum. Da guckte er auch immer hin. Aber er hatte auf nicht viel anderes Lust. Er war im Maul unglaublich fest heute, ließ sich nicht stellen, arbeitete überhaupt nicht mit. Egal, was ich machte, er war heute sowas von Stur. Und dann hatten wir auch noch Stunde und es lief überhaupt nicht rund, weil Pferd einfach nicht mitmachen wollte. Reitlehrerin setzte sich drauf. Es änderte nicht viel. Klar, sie kann es viel besser als ich. Aber Elia hatte einfach keine Lust. Wir haben beide geschimpft (Reitlehrerin und ich). Ich brachte ihn dann wieder in seine Box und versorgte ihn. Dann am Sonntag war er wieder mein süßer kleiner Elia, verschmust und soooo lieb. Heute bekam er sein Begrüßungsleckerlie allerdings erst nach dem Hufeauskratzen kurz vor dem Putzen. Aber er verhielt sich, als wüßte er, dass er was gut zu machen hatte. Nur eine Einbildung von mir? Und dann auf dem Reitplatz, was lief e heute schön, so wie viele Tage zuvor auch jeden Tag. Er machte sich nicht vorne fest, er ließ sich stellen und biegen, er war dann losgelassen und war mein so geliebter Elia. Nach einer dreiviertel Stunde waren wir fertig mit der Arbeit und ich hab ihn so geknuddelt und er hat auch da mitgemacht, im Gegensatz zum Tag davor. Ich weiß nicht, was hätte ich tags zuvor anders machen sollen. Er hatte sogar am Freitag seinen wohl verdienten Ruhetag gehabt und wir hatten eine Reitstunde vor uns. Was tun, wenn man merkt, Pferd mag einfach nicht? Naja, ich liebe meinen Elia so wie er ist. Und wenn es eben mal Tage gibt, wo er eben nicht mag, dann bringt mich das nicht um. Es ist aber sicher ein sehr schmaler Grad, was man sich gefallen lässt und was nicht.
Hallo liebe Kornelia, danke für deine Gedanken zum Thema und deine Geschichte von dir und deinem Pferd. Ich denke auch, dass es ein schmaler Grad ist und wir manchmal richtig und manchmal falsch einschätzen, wie unsere Pferde gerade ticken. Wichtig ist aber, dass wir ihnen zuhören und sie auch mal mitreden lasse – das denke ich zumindest. Und das machst du ja auch mit deinem Pferd. Alles andere ist ein ewiger Fluss :-) Ganz liebe Grüße, Petra
Danke wiedereinmal für diesen Beitrag – ich werde ihn mir sehr zu Herzen nehmen und so gut es geht versuchen die Kerninfos im Alltag umzusetzen! Mein Islandwallach ist einfach ein (für die Rasse) sehr großer, massiger und dazu auch noch Ranghoher Brocken. Somit ist seine Art des „Neins“ je nach Bedarf mal nur ein Ohren zurücklegen oder beharrliches Stehenbleiben – mal aber auch wildes Rempeln, Beißen, Buckeln und oder Treten. Ich denke nicht nur, ich bin mir sogar sicher, dass an vielen (oder allen) dieser heftigen Reaktionen auf bestimmte Forderungen ich mit meiner Art die Dinge zu Fordern und eventuell auch meinem Konsequenzen auf solche „Neins“ schuld bin. Ich hab ihn jetzt schon seit gut 3 einhalb Jahren… es waren immerwieder schlimmere und bessere Zeiten, denkst du das kann man noch richten? Ich will ihm nicht mit der Gerte drohen müssen aber auch nicht zum Opfer seiner fast schon Wutanfälle werden. Dazu sagen muss ich auch, die letzten wirklich heftigen male waren auf einer mehrtägigen Meisterschaft wo er und ich viel Stress hatten und er seit Ewigkeiten wiedereinmal in einer Box stehen musste was ihm offensichtlich nicht besonders gefällt. Ich trainiere auch nicht wenig mit ihm, kann also nicht täglich Bodenarbeit machen und hoffe ich kann mein Verhalten und unsere Beziehung durch positive Umstellung unseres gemeinsamen Umgangs und unseres Alltags verbessern.
Ich hoffe ich finde noch weitere hilfreiche Beiträge hier, Danke schonmal für eure Hilfe ❤️ Übrigens bekommt er auch „friedvoller Krieger“ wo ich ebenfalls hoffe, dass es hilft :-)
Ganz Liebe Grüße von Amelie und Þorður ?
Hallo liebe Amelie, ich persönlich denke, dass man immer alles richten kann :-) Man braucht nur Zeit und Geduld und muss vielleicht manche Wünsche zurückstellen oder für eine gewisse Zeit zurückstellen. Pferde sind unglaublich gut darin immer wieder neu anzufangen und uns unsere kleinen und großen Fehler zu verzeihen. Vielleicht sitzt auch manches aus seiner Vergangenheit in ihm – wer weiß. Das sitzt leider oft tief – gerade die ersten Erfahrungen mit dem Menschen. Aber auch das kann man mit viel Liebe und Geduld nach und nach durch gute Erfahrungen ersetzen. Was wichtig ist, dass deine Sicherheit vorgeht. Ich persönlich erlaube meinem Pferd vieles, sie muss auch nicht alles umsetzen. Aber wenn sie explodiert oder schlecht gelaunt bockig wird (und meine Stute macht das immer mal wieder) dann sage ich auch deutlich, dass ich das nicht mag. Sie kann es mir ja auch höflich sagen. Und noch ein Gedanke: Hast du schon den Tierarzt oder die Osteopathin drauf schauen lassen? Manchmal können auch Schmerzen der Grund für Aggressionen und Wut sein. Ganz liebe Grüße, Petra
Hallo Petra
Danke für diesen tollen Bericht. Erst gestern hab ich in meiner Reitstunde innerlich gekämpft mit meinen Gefühlen.
Nach einem Reitunfall mit Handgelenksbruch hin ich eher etwas vorsichtig geworden.
Bin seit etwa 5 Wochen in einem neuen Reitstall und nehme 1 Mal die Woche am Unterricht teil.
Ich reite dort einen Haflinger Wallach der etwas fauler ist lt. Reitlehrerin.
Es hat beim leichttraben so gar nicht funktioniert er ist immer mal wieder stehen geblieben. Bis dann die Reitlehrerin wütend gebrüllt hat das er nun endlich Mal traben soll……und ich soll energischer durchgreifen. Am Ende der Stunde meinte sie nochmals an deiner “ Energie“ ( energischer werden) müssen wir noch etwas arbeiten. Ich war etwas schockiert da ich gemerkt hab das der Fehler bei mir lag und nicht beim ?. Ich habe seit dem Unfall Bilder im Kopf die mich automatisch verkrampfen lassen und ich bin mir sicher mein pferd spürt dass und hat dann keine Freude mehr mitzumachen. Und um mich dann nicht komplett zu blamieren treibe ich wie wild und gebe die Gerte was eigentlich nicht mein Ding ist. Vielleicht setze ich mich auch zu sehr unter Druck meiner Reitlehrerin alles Recht zu machen. Bin gespannt wie es weiter geht.
Hallo liebe H.T., wie spannend – danke dir für deine Gedanken. Leider ist das ewige „Durchsetzen“ – was im Grunde ja oft auf ein Prügeln mit der Gerte hinausläuft und damit Gewalt ist, wenn man ganz ehrlich ist – immer wieder der Weg, der gepredigt wird. Dabei hat das Pferd vermutlich gute Gründe „faul“ zu sein. Entweder er muss zu oft im Unterricht gehen oder ihm wird zuwenig Freude daran vermittelt oder er wird nicht fein Korrektur geritten oder du blockierst ihn vielleicht. Egal wie – eine prügelnde Gerte löst die Ursache nicht. Aber es ist ja schön, dass du dir diese Gedanken machst und gut mit dem Pferd umgehen willst. Ich drücke dir die Daumen, dass ihr das noch lösen könnt oder du einen Weg für dich findest damit umzugehen und dem Tier etwas Liebe zu schenken. Ganz liebe Grüße, Petra
Ich hab am 23.02. Geburtstag. Ich bin 2018 10 geworden ?
Liebe Petra,
vielen Dank für diesen wundervollen Artikel. Ich mache mir momentan viele Gedanken um das Thema Erwartungen. Denn schließlich sind wir immer dann „enttäuscht“ oder erleben etwas als „nein“, wenn unsere Erwartungen nicht erfüllt werden. Viel zu leicht nehmen wir die positiven Dinge als selbstverständlich hin und richten unsere Aufmerksamkeit irrigerweise auf die Dinge, die uns nicht gefallen. Da meine junge Stute momentan schwer zu begeistern ist, bin ich manchmal traurig und enttäuscht, schließlich gebe ich doch mein Bestes und will dass sich meine Stute mit mir freut. Aber manchmal ist es halt nicht so einfach wie wir Menschen mit unserem logischen Denken meinen…. vielleich müssen wir Menschen einfach mehr lernen geschehen zu lassen und anzunehmen was uns im Zusammensein mit den Pferden (und auch anderen Tieren oder unseren Mitmenschen) widerfährt …
Zudem, wir wollen auch gemocht werden, wenn wir mal schlechter Laune oder lustlos sind. Unseren Pferden geht es bestimmt genauso.
Was mich an Deinem Text auch bestätigt hat: wir müssen nicht immer jedes „Problem“ sofort lösen. Manchmal ist es besser wahrzunehmen, anzunehmen und nachzudenken. Und es ist wichtig erst nach dem Denken zu Handeln. Mark Rashid beschreibt das so wunderbar in seinem Buch „Der von den Pferden lernt“.
Herzliche Grüße. Karin
Hallo liebe Karin, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Meine Stute beispielsweise kuschelt nicht gerne. Und sie ist auch kein extrovertiertes Partypony. Beides hat mich anfangs viel Gedanken und Frust gekostet, weil ich doch so gerne kuscheln und mit meinem Pferd gemeinsam im Gras liegen und ein fröhliches Wiehern hören wollte. Mittlerweile habe ich gelernt und lerne immer noch ihre Persönlichkeit anzunehmen. Beide Seiten, die sie hat. Und das entspannt ungemein :-) Ganz liebe Grüße, Petra
Hallo liebe Petra,
gerade bin ich ebenfalls über diesen, Deinen, Artikel „gestolpert“. Chico hat auch sehr laut zu mir „Nein“ gesagt. Ich war sauer, enttäuscht, wütend. Ich würde sagen, eine typisch menschliche Reaktion. Ich habe viel mit unterschiedlichen Menschen gesprochen, auch mit Leuten, die keine Pferdeerfahrung haben. Viel Nachdenken, lesen und Chico von einer anderen Seite betrachten, es hat geholfen. Heute glaube ich, dass er mir folgendes sagen wollte: „Du willst zu viel von mir, ich habe zu viele schlechte Erfahrungen gemacht und ich habe Schmerzen! Hör hin, fühle, sieh mit dem Herzen! Ich weiß, dass du das kannst, du hast es nur vergessen.“ Ich habe ja eine gute Bekannte, die Tierkommunikatorin ist. Ich weiß, dass Du da nicht so viel davon hältst. Doch ich selber bin auch so empfänglich, ich hatte selber schon – wirklich wahre! – Erlebnisse. Unsere Huskyhündin kam zu mir und teilte mir mit, sie habe nicht mehr lange zu leben, sie „sagt“ es mir, weil er (damit meinte sie meinen Bruder) sie nicht versteht. Ca. 6 Wochen später starb sie, ganz schnell, ganz plötzlich. Und schickte mir in der darauffolgenden Nacht ein Bild von ihr in einem wunderschönen Licht. Genau so ein Bild schickte mir meine Stute in der Nacht nach ihrem Tod. Und teilte mir mit, sie wollte mir nur „sagen“, dass sie gut angekommen ist. Ich habe bei beiden Erlebnissen wochenlang gebraucht, um das zu verarbeiten. Meine Bekannte machte letztes Jahr im Juni die erste Tierkommunikation mit Chico und was herauskam, war nicht schön. In der Nacht darauf schickte mir Chico einen Satz: „Ich bin einfach psychisch so fertig!“ Davon wurde ich wach. Ich habe mich danach gerichtet und einige andere Faktoren haben vieles zwischen uns verbessert. Er weiß jetzt, dass ich ihn verstehe und mich immer bemühen werde, ihn zu verstehen. Am vergangenen Samstag hat er sich umgedreht und mir seine Oberlippe ganz sanft auf die Stirn gedrückt. Ich habe geweint…
Ganz herzliche Grüße
Astrid mit Chiara, Chico und Sheela im Herzen
Oh wie schön ..endlich mal jemand der auch ein Pferd hat was nicht gerne kuschelt ..bis jetzt stand ich immer alleine mit meiner Meinung das es auch durchaus Pferde gibt die nicht mögen wenn man immer an ihnen rum kuschelt ….meine Stute ist nämlich auch kein Kuschel Pferd ….und ja es ist manchmal Frust gewesen weil ich immer dachte es liegt an mir ich mache was falsch aber nein sie mag einfach nicht stundenlang kuscheln .oder gestreichelt werden sie sagt dann auch nein nu reicht ..muss man akzeptieren erzwingen kann man das nicht ..es gibt Pferde denen kann man stundenlang am Hals hängen meiner eben nicht ..
Liebe Petra,
herzlichen Dank für Deine Gedanken. In diese Richtung gingen auch meine Gedanken. Ich lege sowieso nicht den größten Wert auf das Reiten. Ich sehne mich nach Kontakt mit einem Pferd. Und Haffi macht mir auch nicht den Eindruck, dass er das unbedingt bräuchte ;). Er verweigert auf Spazierritten wohl auch. Vor vielen Jahren habe ich das Buch „Dibs“ gelesen. Es geht um einen kleinen angeblich gestörten, autistischen Jungen. Er wird auf ganz ähnlichem Weg ins Fühlen zurück geführt von einer sehr klugen Therapeutin. Ein sehr schönes therapeutisches Buch von Virginia Mae Axline, falls es Dich interessiert. An ihn musste ich denken, als ich das erste Mal alleine mit Haffi war. DAS nur kann der Weg sein und kein anderer! Natürlich hat Haffi auch noch mit anderen Menschen zu tun, auf die übliche Weise. Doch ich denke, wenn wir zusammenfinden sollten, wird er den Unterschied erkennen. Ich muss überlegen, wie ich die Zeit dafür aufbringe, das ist sicher ein Teil des Dilemmas, das ich zu ihm mitgebracht habe. Dann werden wir weitersehen. Ganz herzlichen Dank für Deine Gedanken, es ist sehr gut, ich fühle mich sehr unterstützt durch Deine Rückmeldung. Übrigens, Deine Stute ist wunderschön und strahlt eine Gelassenheit und Zufriedenheit aus…..wunderbar! Herzliche Grüße, Bea
Hallo liebe Bea, sehr gerne. Und das Kompliment an Carey nehme ich natürlich sehr gerne entgegen. Ganz liebe Grüße und bis bald, Petra
Hallo Petra, seit 3 Wochen betreue ich 1x in der Woche einen älteren ehemaligen Schulpferdhaflinger. Er steht in Offenstallhaltung mit 3 anderen Pferden und zeigt mir die kalte Schulter, vermittelt mir, dass er keine Lust hat, mit zu kommen. Weder zum Putzen noch in den Wald. Letzte Woche ist er mir, mit Sattel und Trense abgehauen und hat sich versucht zu wälzen, was ich nat. mit Sattel nicht akzeptieren konnte. Ich musste echt laut werden und versuchen, ihn wieder am Zügel zu fassen zu bekommen, um ihn zu hindern. Eine sehr unschöne Situation. Ich, noch geprägt vom früheren „normalen Reiten und normalen Umgang mit Pferden“ war total sauer, gleichzeitig beschlich mich ein Gefühl von Traurigkeit. Er scheint an Beziehung nicht interessiert zu sein und betrachtet Menschen eher als Leckerliespendebox. Deinen Artikel zu lesen bestätigt mich in meiner Wahrnehmung. Ich glaube, er ist innerlich recht einsam und macht einfach sein Ding und sein Ding war es, endlich mal wieder wälzen. Dass er einen Sattel aufhatte…egal. Hat er sicher nicht „bedacht“, wälzen ging schon so lange nicht mehr….als ehemaliges Schulpferd hat er wahrscheinlich die Lust auf Menschenbeziehung längst verloren, was ich verstehen kann. Da ich jedoch nur einmal die Woche Zeit aufbringen kann, sehe ich auch kaum eine Chance, auf eine andersgeartete natürliche Art der Beziehung. Zumal ich diese andere pferdische ;) Art auch erst lernen muss. Aber die alte Art, nach ich vor 20 Jahren gelernt habe, ist für mich keine Alternative mehr. Sie macht nur traurig. Vielleich magst Du etwas dazu sagen. Das würde mich sehr freuen. Ich freue mich sehr, Deine Seite gefunden zu haben und es macht mich gerade noch trauriger, dass ich sauer auf Haffi war, da ich erst später drauf gekommen bin, was wohl die Ursache war. Herzliche Grüße, Bea
Hallo liebe Bea, also ich glaube schon, dass du ihm auch einmal pro Woche zeigen kannst, dass Menschen auch anders sein können und nicht immer nur wollen. Zum Beispiel indem du (wenn du den Fokus nicht nur aufs Reiten legen magst) einfach mal Spaßsachen mit ihm machst. Ich würde mit ihm Spazierengehen, ihn Grasen lassen, einfach mal nur eine halbe Stunde bei ihm stehen und dann wieder gehen, ihn wälzen lassen, vielleicht mal schauen ob er Zirkuslektionen und Tricks spannend findet oder Spielereien. Ich persönlich wäre einfach mal die Spaßtante und würde ansonsten nicht viel wollen, ihn viel Loben und positive Stimmung schenken, solange bis er aus seinem Schneckenhaus rauskommt und auftaut. Dann würde ich langsam mit Bodenarbeit anfangen und dann vielleicht auch mal Reiten, wenn er das mag :-) Das wäre mein Weg – aber das sind natürlich nur Gedanken aus der Ferne. Ganz liebe Grüße, Petra
Liebe Petra,
mit großem Interesse habe ich deinen Artikel gelesen . Ich möchte dir gerne mal meine Situation beschreiben. Ich (heute 42 Jahre) bin von meinem 8 Lebensjahr bis zum 20. Lebensjahr intensiv dem Reitsport nachgegangen, inkl. Turnierreiten etc. Heute reitet unsere 9 jährige Tochter mit großer Leidenschaft. Zunächst auf Schulpferden, da mir diese Tiere aber unendlich leid tun, da sie täglich 4 Stunden unter 4 verschiedenen Reitern laufen müssen, haben wir uns entschlossen uns ein eigenes Pferd zu kaufen. Die Vorbesitzerin berichtete von Problemen, Zickigkeit (Stute!!), steigen und buckeln bereits beim Aufsteigen und absolute Arbeitsverweigerung. Dazu muss gesagt sein, dass sie sich nur noch selten um ihr Pferd gekümmert hat und manchmal nur 1x die Woche geritten ist. Nun haben wir Waikiki zu uns geholt, aus Boxenhaltung mit Weidegang in eine Offenstallhaltung mit 6 anderen Pferden (die Zusammenführung war erstaunlich unproblematisch). Die ersten 3 Tage hat es mit dem Reiten (unsere Tochter wiegt 23 Kilo) unter unserer Tochter super geklappt. Die Stute lief toll. Dann aber fing es an, sie ließ sich nicht mehr longieren, kam immer in die Mitte zu mir. Setzte sich meine Tochter drauf, blieb sie einfach nur stehen und beim geringsten Schenkeldruck keilte sie hinten aus. Wir haben dann Bodenarbeit gemacht, da lief sie uns wie ein Hund hinterher, Rückwertsrichten ohne Strick -kein Problem. Am nächsten Tag habe ich mich draufgesetzt, sie bleibt beim Aufsteigen total ruhig stehen und lässt mich ohne Probleme drauf. Auf dem Reitplatz, war sie aber nicht bereit zu arbeiten. Also ging ich auf eine Wiese, dort lief sie fantastisch. Am nächsten Tag, ritt unsere Tochter auf der Wiese und wieder verweigerte sie die Arbeit. Viele sagen, wir sollten ihr die Zeigen wo es langgeht. Heute wollte ich kurz mit ihr ausreiten, wir kamen nur ein kurzes Stück, dann blieb sie stehen und ging nicht weiter. Ich habe sie dann geführt, da ist sie ganz toll mitgelaufen. Von allen Seiten höre ich: “ Die hat keinen Bock, der tut nichts weh. Setz dich durch!“ ICh bin so ratlos und möchte gerne, dass wir sie reiten können. Hast du einen Tipp??
Hallo liebe Tatjana, das ist aus der Ferne ganz ganz schwer. Aber ich würde erst einmal den Rücken checken lassen. Das klingt definitiv so als ob sie Schmerzen haben könnte. Dann den Sattel überprüfen und vielleicht auch einfach mal auf einen Fellsattel oder ein Reitpad umsteigen – so könnt ihr testen, ob der Sattel vielleicht drückt. Denn auch Sattler täuschen sich manchmal mit ihren Aussagen und Infos, ob ein Sattel nun wirklich gut sitzt. Wenn sie mit Fellsattel (von Christ – haben wir im Shop und sind genial) oder Pad gut läuft – nach einem Tierärztlichen und Ostheopathischen Rückencheck – dann liegt es vielleicht am Sattel. Wenn es das alles nicht ist, hat sie vielleicht einfach schlechte Erfahrungen mit dem Reiten gemacht. Sie ist ja neu bei euch. Ich würde ihr dann einfach ganz viel Zeit lassen. Viel am Boden mit ihr arbeiten und im Grunde so neu mt ihr anfangen, als ob sie ein Jungpferd wäre, das noch nie geritten wurde. Vielleicht könnt ihr ihr so das Reittrauma, das sie dann ja vielleicht hat, wieder nehmen. Das sind jetzt aber ganz pauschale Gedanken aus der Ferne. Am besten sucht ihr euch einen feinen und sanften Trainer vor Ort, der mit euch darauf schaut. Aber keinen der findet, dass man „draufhauen“ oder sich „durchsetzen“ muss. Wenn ein Pferd so deutlich Nein sagt, hat es in aller Regel einen Grund. Ganz liebe Grüße und ich drücke euch die Daumen, Petra
Ein wirklich guter Artikel!
Ich sollte mir das öfter mal durchlesen, bevor ich zum Pferd meiner Mutter fahre. Paula ist ein Knabstrupper und ich bin immer wieder verzweifelt, warum sie die (in meinen Augen) einfachsten Dinge einfach nicht machen will. Heute wollte ich sie nur eben zum Absteigen, weil ich ohne Sattel und ohne Schuhe geritten bin, an einen Vorsprung an ihrem Stall stellen und sie wehrte sich gegen alles. Ich bin dann aber gefühlt genauso trotzig, wie sie und gebe nicht auf. Und danach ärgere ich mich immer wieder über mich selbst, warum ich nicht anders gehandelt habe.
Also Danke für deinen Beitrag, den ich wirklich verinnerlichen möchte, damit ich achtsamer in solchen Situationen werde.
Liebe Conny, danke für deinen lieben Kommentar. Ich kann verstehen, dass das manchmal schwer ist. Ich persönlich gebe übrigens auch nicht immer nach – aber ich versuche es ohne Trotz zu tun – ich stehe quasi in solchen Momenten unverrückbar mit einem Lächeln da und versuche dem Pferd ein gutes Gefühl zu geben. Ich glaube, es ist immer wichtig, herauszufinden, warum das Pferd sich weigert – oft haben sie gute Gründe. Und je nach Situation zu entscheiden. Ganz liebe Grüße auf jeden Fall an deine Knapstrupperstute Paula und dich, Petra
Liebe Petra,
danke für diesen Beitrag, ich fühle mich bestätigt. Bei jedem Besuch im Stall weiß ich schon vor dem Misten, wie Bobby drauf ist. Ob er schlechte Laune hat, verschmust ist oder einen Clown frühstückte. Bei schlechter Laune weiß ich, dass der Ausritt für uns beide nicht schön wird und wir beschäftigen uns anderweitig. Bisher hat das unserer Beziehung nie etwas ausgemacht – im Gegenteil.
Es wird oft gesagt, dass das Pferd dein Freund ist, doch nicht immer wird es auch so als einer behandelt. Würde ich meinen Freund bei schlechter Laune zu etwas zwingen, was er nicht tun will? Nein. Ich würde ihn aufheitern, Alternativen aufzeigen, mit ihm die Zeit einfach so angenehm wie möglich verbringen. Genauso ist es auch beim Pferd. Und weil es eben die „Menschenwelt“ nicht immer gut einschätzen kann, beschütze ich meinen Freund und zeige ihm das auch. Und manchmal gibt es aber auch eine Rüge, wenn er mir respektlos in die Jacke beißt oder mir zu nahe kommt. Aber eine Rüge kann eben auch respektvoll sein.
Liebe Bianca, danke für deine schönen Zeilen. Eine ähnliche Einstellung habe ich auch. Klar muss mein Pferd höflich sein und auch zuhören und ich möchte schon ganz gerne die Grundsätzlichen Entscheidungen treffen. Aber ich kann auch zuhören und mitreden lassen und andere Alternativen suchen, wenn eine Entscheidung mal an einem Tag nicht die für mein Pferd passende war. Ich glaube, dass so echte Freundschaft entsteht. Alles andere ist nur Kontrolle. Ganz liebe Grüße und danke für deinen Kommentar, Petra
Liebe Petra,
wirklich ein netter Artikel von dir, der mich zum Schmunzeln gebracht hat, denn gerade vor einigen Tagen ist mir genauso eine Geschichte mit meinem Wallach passiert. Nach dem Putzen (er war ziemlich nass) wollte ich gerne Kappzaumarbeit machen. Kaum dass wir in der Halle waren, versuchte er loszumarschieren und wollte sich wälzen, schüttelte den Kopf. Nach einem strengen „nein“ war aber immer noch kein ordentliches Anfangen möglich, also habe ich den Kappzaum abgemacht, er schoss davon und warf sich genüsslich und prustend in den Sand. Aufstehen, kurz abzischen und wieder in den Sand. Das ging ein paar Mal so, dann schüttelte er sich ordentlich und kam brav auf mich zugetrottet, obwohl ich dort mit Kappzaum und Longe in der Hand stand. Er ließ sich wieder aufhalftern und ich konnte mit einem augeglichenen Pferd – zwar mega schmutzig!, aber egal – anfangen zu arbeiten. Wir haben dann auch nur 10 min gearbeitet, für den Tag sollte das dann reichen. Ich war auch erst mit mir am Hadern, ob ich meinen Willen durchsetzen soll, oder ob ich nachgebe(n darf/kann). Im Nachhinein war ich froh darüber, wie ich gehandelt habe und musste innerlich über ihn lachen, da er doch hier und da seine eigenen Ideen hat. Ansonsten arbeitet er ja meist gut und eifrig mit. Aber da hatte er auch ganz deutlich „nein“ gesagt.
Wie schön, dass ich hier Gleichgesinnte gefunden habe! Das bestätigt mir, dass wir auf einem ganz guten Weg zu einer vertrauensvollen Partnerschaft sind.
Super geschrieben – und genau so sollte es sein, was hilft es, wenn man Lektionen abrufen will und das Pferd z.B. jetzt im Frühling „der Hafer sticht“ und auf den Paddocks keine Möglichkeit hat, die überschüssige Energie loszuwerden. Ja dann soll es eben in der Halle oder im Viereck einige Runden laufen, sich austoben und dann funktioniert auch die Arbeit wieder gut, weil die aufgestaute Energie draußen ist. Sag einem Kind, das sich bewegen und spielen möchte, es soll eine Stunde still sitzen, wird auch nicht gehen.
Manchen Pferden ist das egal, die sind vom Typ her eher ruhig und gelassen, die werden eher nervös, wenn man mit dem Seil anfeuern versucht – wie meiner z.B. Schön, dass Du in diesem Artikel die unterschiedlichen Charaktere der Pferde herausgeschrieben hast – wie auch wir Menschen unterschiedlich sind. Viele „sog.“ Experten können sich da eine Scheibe abschneiden davon, weil nicht immer das System „XY“ ist jetzt das einzig richtige, es kommt auf den Partner Pferd an und seinen Charakter! Danke für diesen tollen Artikel :-)
Lieber Matti, vielen Dank für deinen netten Kommentar und das Lob. das freut mich sehr. Es ist ja wirklich, wie du schreibst – Pferde sind so unterschiedlich – wie soll da 1+1 = 2 funktionieren? Was aber immer funktinioniert ist, wenn wir lernen dem Pferd zuzuhören und es zu verstehen. Und das ist so ein spannender Weg. Ganz liebe Grüße und danke für deinen tollen Kommentar!! Petra
Liebe Petra,
ich stimme dir voll und ganz zu! Und versuche auch, so mit meinem Pferd umzugehen – ich kenne ihn seit 1,5 Jahren und habe lange gebraucht, um herauszufinden, wie ich an ihn herankomme. Er ist ein Vollblut-Pony-Mix – kann von stur auf hypersensibel in Sekundenschnelle umschalten. Mittlerweile habe ich eine glaube ich ganz gute Mischung aus zuhören, ihm Mitspracherecht zugestehen, von meinen inneren Plänen bei Bedarf abweichen und wenn es nötig ist aber auch unaufgeregt-liebevoll konsequent sein gefunden. In einer konkreten Situation, die für ihn nicht geht und ich dann den Plan ändere, kommt meist ein Stoßseufzer – „puuuh sie hat mich verstanden“. Das schönste ist, dass er, wenn er zu etwas Nein gesagt und ich einen anderen Weg für diesen Tag gefunden habe, sich regelrecht bedankt – wenn ich ihn wieder im Paddock habe und das Halfter abmache, bleibt er dann noch besonders lange bei mir stehen und drückt seine Nase an mich. Und begrüßt mich am nächsten Tag umso freudiger :-).
Liebe Annette, das klingt toll und so harmonisch. Es ist doch wirklich viel Schöner ein Miteinander zu haben als ein Gegeneinander – und das bekommt man eben nur, wenn der andere auch mal etwas sagen darf. Das ist Kommunikation – keine Einbahnstrecke. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Carey mich nicht weniger freudig begrüßt oder dominieren will, nur weil ich mal nachgebe :-) Ganz liebe Grüße an euch zwei und danke für deinen Kommentar, Petra
Liebe Petra,
es hat mir viel Freude gemacht Deinen Artikel zu lesen. Ich habe meine junge Kaltblutstute in einem „konventionellen“ Reitstall stehen. Ich meine das überhaupt nicht böse, es ist eine sehr schöne Gemeinschaft dort und mein Pony und ich fühlen uns sehr wohl.
Aber wir sind oft auch die „Andersdenkenden“ und die „Andershandelden“ und ich freue mich immer wenn ich mich bei der Pferdeflüsterei so bestätigt fühle in meinem Tun!
Du beschreibst z. B. wie du Dein Pferd von der Weide holst bzw es wieder zurück bringst, mit kleinen Belohnungen und dem, was es dafür zu tun gibt. Ich erfahre es zum ersten Mal, dass es jemand genauso macht wie ich( und es klappt jetzt schon bei meinem dritten Pferd). Das freut mich sehr, denn ich finde das so sinnvoll auf diese Weise. Höre aber auch “ die kommt ja nur für die Möhre“ und denke dann, hmmmm, aber sie kommt immer und freudig und spiegelt auch meine Freude sie zu sehen.
Viele liebe Grüße
Regine
Liebe Regine, tatsächlich habe ich fast damit gerechnet, dass jemand genau da schreibt, was dir offenbar immer wieder gesagt wird – „die kommt ja nur wegen des Leckerli“ – ich glaube, genau wie du, dass das nicht der Grund ist. Auch weil mein Pferd ja noch etwas für die Möhre leisten muss, bevor sie sie bekommt. Ich denke ohnehin, warum wir dem Pferd ein Leckerli vorenthalten sollen, wenn es ihm doch Freude macht. Solange das Pferd nicht unter Futterstress dadurch gerät oder der Mensch mehr Probleme bekommt als Nutzen dadurch, weil er nd das Pferd nicht mit dem Thema Leckerli auf einen gemeinsamen Nenner kommen – warum nicht. Also, nur für die Möhre würde Carey nicht so viel Bohei machen. Aber die Möhre sagt ihr eben auch, wie das Fellkraulen und das „Hallo“ – mit mir wird es schön. Und deiner Stute sagt die Möhre auch: Hey, Regina kümmert sich um mich und mein Wohlergehen :-) Ganz liebe Grüße, Petra
Jawoll! Sehr anschaulich und nachvollziehbar ist auch der Tagesvergleich bei Mensch und Pferd geschildert. Ich bin noch in einer Reitschule mit Ständerhaltung (!) und Pferden als gefälligst gehorsame Sportgeräte „aufgewachsen“ und musste einen weiten Weg gehen, um Pferde als Gefährten überhaupt erst einmal wahrzunehmen. Dass es Pferd und Mensch Spaß machen könnte z. B. einfach mal zusammen spazieren zu gehen war mir genau so fremd wie alles andere, was nicht unmittelbar mit reiten zu tun hatte. So schön, dass es neben den bekannten Negativextremen jetzt sich überall mehr verbreitet, einen ganz anderen Blickwinkel zu entwickeln.
Liebe Silke, die Ständerhaltung ist ja wirklich Gott sei Dank ein vergangenes Relikt. Es ist schon verrückt, dass wir die Hunde schon seit Jahrhunderten als Gefährten wahrnehmen und Pferde für den Großteil der Menschen funktionieren mussten und oft immer noch müssen. Beides sind Tiere, die uns am Herzen liegen und doch stellen viele andere Ansprüche an ihr Pferd. Ich freue mich auch, dass immer mehr Menschen anders denken und danke dir für deinen lieben Kommentar, Petra
Liebe Petra,
ein sehr schöner Artikel und ich finde die Bilder von einer tobenden Carey geben dir doch recht. :) Sie ist aber auch wirklich eine hübsche Pferdedame.
Habe ich das Recht zu verlangen, dass mein Pony mir immer zur Verfügung steht? Meine Antwort darauf ist nein, denn er ist ein Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen und Launen.
Will ich einen Freund oder eine Maschine an meiner Seite? Freunde dürfen auch mal nicht funktionieren. So jedenfalls meine Einstellung.
Liebe Grüße
Miriam
Liebe Miriam, danke dir :-) Ich finde ja, dass du zu 100% Recht hast, dass Carey eine hübsche Pferdedame ist ;-) Ich bin immer wieder ganz verliebt in ihr hübsches eigenwilliges Köpfchen. Ich denke wie du, ein Pferd ist ein Lebewesen mit Gefühlen – die muss es auch haben dürfen. Solange man immer achtsam und sicher miteinander bleibt. Ganz liebe Grüße,
Petra
Hallo liebe Petra, sehr schön geschrieben dein Artikel – vorallem das Bild mit dem Rahmen gefällt mir gut! Ich wünsche dir und Carey viele schöne „Ja-Momente“ und auch stimmige „Nein-Momente“, denn in denen lernt man sich besonders gut kennen ;-). Hierbei können Mensch und Pferd ihren „persönlichen Rahmen (Grenze)“ zeigen. Liebe Grüße Anne
Hallo liebe Anne, der Rahmen kommt bei mir innerlich öfter zum Einsatz, weil er mir immer wieder geraderückt, wenn ich zu verkopft bin. Und du hast so Recht, dass man sich in den „Nein“-Momenten fast schon besser kennenlernt ;-) Danke für deinen lieben Kommentar und bis hoffentlich ganz bald, Petra
Hallo Petra!
Ein sehr toller Artikel!! Ich finde es so wichtig auch auf sein Pferd zu achten und gemeinsam zu bestimmen, was heute gemacht wird. Schließlich bringt es ja auch nichts, etwas zu üben, wenn des Pferd innerlich regelrecht kocht, weil es einfach nur hüpfen und laufen will, wie deine Carey. Mir ist eine ähnliche Geschichte passiert, da wollte ich mein Pferd reiten und er war einfach nicht in der Stimmung dazu. Runde um Runde spannte er sich mehr und mehr an. Also sattelte ich ihn ab und machte etwas Freiarbeit – und da hat er sich für mich richtig ins Zeug gelegt! Jedes mal, wenn ich seine Meinung akzeptiert habe (im Bereich des Trainings), und ihm etwas anderes vorgeschlagen habe, bekam ich so viel mehr Bemühung von ihm aus! Es ist wirklich schade, dass viele noch der Meinung sind, sich durchsetzen zu müssen… Dabei gewinnt man so viel mehr, wenn die Pferde merken, dass auf sie geachtet wird! Wie du schon so schön schreibst: man erreicht damit nicht nur die Hülle sondern auch die Seele – und was ist schöner als ein ausgeglichenes und fröhliches Pferd, weil es auch von uns respektiert wird als individuelle Persönlichkeit.
LG!
Hallo Christina, was für eine schöne Bestätigung meiner Gedanken – danke für deinen Kommentar. Ich denke, dass die vielen Beispiele zeigen, dass es der Bindung mehr nützt als schadet, wenn wir auch mal nachgeben und zuhören – solange die innere Haltung stimmt und es bewusst passiert. Ganz liebe Grüße, Petra