Willst du wirklich wissen wie Pferde denken und fühlen? Willst du mehr erfahren über Pferdeverhalten und wie du lernen kannst ein bisschen mehr in ihre Köpfe zu schauen? Dann ist diese Serie hier genau das Richtige für dich.
Pferdepsychologin und Kräuterexpertin Herdis Hiller schreibt über das „Eins werden mit dem Pferd“. Schritt für Schritt – inklusive praktischer Übungen. Sie ist studierte Pferdepsychologin und Pferdeverhaltenstherapeutin und hat sich dem sanften Weg der Pferd-Mensch-Kommunikation verschrieben.
TEIL 1 der Serie findest du HIER – Eins werden mit dem Pferd: Was ist der Schlüssel zum Erfolg?
TEIL 2 der Serie kannst du HIER nachlesen – Die Natur der Pferde: Was die Pferdeseele bewegt und wie Pferde wirklich ticken
Teil 3 der Serie kannst du HIER nachlesen – Was Pferde brauchen und wie wir ein guter Partner werden können
Teil 4 der Serie kannst du HIER nachlesen – Führung ist wie ein Tanz: Was Pferde wirklich von uns brauchen
Teil 5 der Serie „Eins werden mit dem Pferd“ – Die Welt mit den Sinnen der Pferde „sehen“
Teil 6 der Serie „Eins werden mit dem Pferd“ – Pferdesprache lernen
Teil 7 der Serie „Eins werden mit dem Pferd“ von Herdis Hiller – Wie Pferde lernen wollen
Teil 8 der Serie „Eins werden mit dem Pferd“ von Herdis Hiller – Wer ist mein Pferd? Der Weg zu mehr Nähe, Vertrauen und Bindung
Teil 9 der Serie „Eins werden mit dem Pferd“ von Herdis Hiller – Warum Pferdetraining vor allem Arbeit an uns selbst ist
Teil 10 der Serie „Eins werden mit dem Pferd“ von Herdis Hiller – Angst bei Pferden: Wie wir sie gemeinsam mit dem Pferd besiegen können
Teil 11 und letzter Teil der Serie „Eins werden mit dem Pferd“ von Herdis Hiller – Die größten Hindernisse und wie wir sie überwinden können
Über die Steine auf dem Weg zur Einheit…
…und wie wir Chancen aus ihnen machen können
Nun sind wir fast am Ziel. Heute lest ihr die vorerst letzte Folge dieser Serie, in der wir die Steine beleuchten wollen, die euch auf eurem Weg zur Einheit mit eurem Pferd begegnen werden.
- Ihr habt das Wesen des Pferdes und seine Natur erkennen und verstehen gelernt
- Ihr habt euch selbst kennen gelernt und verstanden, dass ihr der Schlüssel zum Erfolg seid
- Ihr wisst, dass gute Führung, eine vertrauensvolle Partnerschaft und ein artgerechter Umgang mit dem Pferd die besten Voraussetzungen schaffen, eine Einheit zu werden
So schwer so gut ;-)
Doch der Weg zur Einheit ist keine gerade glatte Autobahn. Die meisten Wege sind kurvenreiche Feldwege voller Unebenheiten. Hier und da liegen Steine auf dem Weg. Manchmal sogar ein umgestürzter Baum. Und spätestens dort werden all die Dinge, die wir theoretisch gelernt haben, auf die Probe gestellt. Erst wenn es wirklich schwierig wird, entscheidet sich der Weg mit unserem Pferd: Gehen wir weiter Seite an Seite und werden immer stärker, indem wir die Schwierigkeiten des Lebens gemeinsam überwinden? Oder trennen sich hier unsere Wege… zum Beispiel dann, wenn der Reiter nach rechts fliegt, während das Pferd nach links galoppiert ;-) Da ist die Aufgabe „Einheit Pferd“ noch nicht ganz gelöst. Aber wir können an der Einheit mit dem Pferd arbeiten.
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Getreu dem Motto: Wenn dir jemand Zitronen schenkt, mach Limonade daraus.
Ob wir vereint bleiben oder nicht, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Meist aber (ihr werdet es schon befürchten) liegt es allein bei uns. Bei unserem Willen durchzuhalten. Bei der Menge an Geduld und Selbstreflexion, die wir aufbringen können. Und daran, welche Hilfe wir uns suchen, wenn wir allein wirklich nicht mehr weiter kommen.
Einheit Pferd: Geht manchmal nicht?
Es heißt, dass es Pferd-Mensch-Paare gibt, die nicht zusammen passen und bei denen es besser ist, wenn sie sich trennen… Ich will ganz ehrlich zu Euch sein: Das glaube ich nicht!
Warum Probleme nur verschwinden, wenn wir sie lösen
In der Paartherapie für Menschen heißt es: „Wir haben immer genau den richtigen Partner.“ Damit gemeint ist, dass wir genau den Partner haben, der zu unserem eigenen, inneren Entwicklungsstand passt. Der Partner, der uns den besten Spiegel vorhält. Der Partner, der unsere beste Chance auf Weiterentwicklung ist.
Denn wisst ihr, was passiert, wenn man diesen Partner gegen einen anderen austauscht – in der Hoffnung, es würde mit einem anderen Menschen besser funktionieren? Wie von Zauberhand geführt, landen wir bei einem Menschen, der uns irgendwann (wenn die große Verliebtheit vorbei ist) den gleichen Spiegel vorhält.
[blockquote author=““]“Wir haben immer genau das richtige Pferd!“ (Zitat Herdis Hiller)[/blockquote]
Nun kann man natürlich alle zwei bis 4 Jahre den Partner einfach austauschen und denken, dass man die Problemsteine auf dem Weg auf diese Art einfach umschifft hat. Aber Probleme wollen nicht umschifft werden. Probleme wollen gelöst werden. Und je öfter wir vor ihnen weglaufen, sie ignorieren oder eben umschiffen, desto größer werden sie. Bis wir irgendwann vor einem riesigen Felsen stehen, den wir nicht mehr ignorieren, nicht mehr umschiffen können. Sich erst dann seinen Problemen zu stellen, ist richtig hart! Und ich wünsche es keinem, einen so großen Problemfelsen erklimmen zu müssen. Denn dabei kann man abrutschen und sich schlimm verletzen.
Übertragen wir das Ganze also auf die Pferdewelt: Auch euer Pferd passt perfekt zu euch!
- Es ist euer Spiegel
- Es kann euch genau das lehren, was bei euch gerade dran ist
- Es ist eure große Chance auf Weiterentwicklung
- Mit euerm Pferd zusammen werdet ihr wachsen und stärker werden und besser als je zuvor
Aber, wie ich bereits in der 9. Folge geschrieben habe, können und wollen wir das nicht zu jedem Zeitpunkt unseres Lebens.
HIER könnt ihr nochmal in Teil 9 der Serie „Eins werden mit dem Pferd“ nachlesen: Warum Pferdetraining vor allem Arbeit an uns selbst ist und wie wir diese Arbeit angehen können
Und genau das ist für mich der einzige triftige Grund, sich von seinem Pferdepartner zu trennen (vorausgesetzt, man nimmt die Verantwortung an, ein neues, perfektes Zuhause für das Pferd zu finden). Denn wer nicht kann oder nicht will, wird mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwann am großen Felsen zerschellen. Und das sollte keine Option sein. Weder für das Pferd, noch für den Menschen.
Einheit Pferd: Los geht’s! Machen wir Limonade!
Wenn wir uns entschieden haben, die Schwierigkeiten zu lösen und gestärkt aus ihnen hervor zu gehen, kann es mit voller Power losgehen! Nehmen wir die Zitronen, und machen Limonade aus ihnen! Räumen wir die Steine aus dem Weg und überwinden wir die Hindernisse. Los geht’s!
Einheit Pferd – Die Zutaten: Zitrone, Wasser & Zucker
Schauen wir uns nun jede Zitrone genauer an, bis ins kleinste Detail:
- Wie verhalte ich mich in Hinsicht auf diese Schwierigkeit?
- Wie verhält mein Pferd sich?
- Was denke oder glaube ich über dieses Thema?
- Wie ist meine Körperhaltung und mein Gefühl, wenn ich an das Thema denke?
- Wie bin ich bisher damit umgegangen? Und war das voll erfolgreich?
- Wenn nicht, wie kann ich einmal ganz anders damit umgehen?
- Was passiert, wenn ich daran glaube, dass es gar kein Problem gibt?
Wir spielen das einmal anhand eines Beispiels durch:
Nehmen wir an, eure Zitrone besteht daraus, dass sich euer Pferd nicht verladen lässt. Beim letzten Mal ist es sogar dabei hingefallen und nun geht gar nichts mehr. Der erste Gedankenschritt sollte nun nicht sein, wie ihr das Verladen am besten trainieren könnt. Stattdessen solltet ihr euch allein an einen friedlichen Ort setzen und „Wasser zu den Zitronen“ geben – also: über das Verladen nachdenken ;-)
Wenn ich glaube, dass nichts mehr geht, und meine Gedanken meine Wirklichkeit formen, was wird dann passieren?„Es wird garantiert nichts mehr gehen!“
Gehen wir also davon aus, dass es ganz bestimmt geht. Wir müssen nur den Weg finden wie. Wie verhalte ich mich, wenn ich verladen möchte?„Ich bin total angespannt, ziehe die Schultern hoch, mein Herz rast und ich habe Angst, dass es nicht klappen wird und wir uns verletzen.“
Was muss Dein Pferd denken, wenn es Dich so wahrnimmt?„Das etwas ganz Schlimmes bevorsteht und es einen Grund gibt, Angst zu haben.“
Was muss ich also tun, bevor ich anfange, das Verladen zu üben?„Meine Befürchtungen herunter fahren, ruhig werden und zuversichtlich.“
Wie mache ich das?„Indem ich mir überlege, wovor Ich genau Angst habe, diese Angst erst zulasse und dann gehen lasse. Und indem ich einen guten Ausgang der Übung visualisiere. So lange, bis ich daran glaube.“
Und jetzt?
Wenn ihr mit diesem Thema euren Frieden gemacht habt, wenn ihr die Ruhe im Sturm und der Fels in der Brandung seid, dann geht einfach los, gebt „Zucker zur Limonade“, lächelt, freut euch auf das Verladen und verladet.
Jetzt werdet ihr vielleicht sagen: „So einfach kann es doch nicht sein!“
Und richtig: Wenn ihr das denkt, wird es auch nicht so einfach sein. Denn unsere Gedanken gestalten unsere Wirklichkeit. Und unsere Pferde erkennen als Muskelleser und Fluchttiere jeden kleinsten negativen Gedanken an unserer Körpersprache. Aber ich verstehe eure Zweifel. Denn der Weg, den ich euch gerade beschrieben habe, ist der Weg der Meister. Und da wir fast alle Schüler in der Schule des Lebens sind, sind wir von meisterlichem Umgang mit Problemen noch etwas entfernt. Ich wollte euch diesen Weg dennoch zeigen, denn er visualisiert das Ziel. Da müssen wir hinkommen. Diese Vision soll unser leuchtendes Vorbild sein. Daran dürfen wir arbeiten.
Einheit Pferd: Tipps für den richtigen Umgang mit Schwierigkeiten
Parallel helfen aber folgende Tipps, mit Schwierigkeiten besser klar zu kommen:
1.Fokussiert euch nicht auf das Problem
Der beste Weg mit dem Verladen Probleme zu bekommen, ist ein Verladetraining ;) :D Etwas provokant formuliert und nicht ganz ernst gemeint, bringt aber das eigentliche Problem auf den Punkt: Fokussiere dich auf ein Problem, und du machst es größer und größer. Wenn euer Pferd also die Hängerrampe nicht betreten will, verbringt keine Stunden damit, es zu überreden. Ihr macht aus dem Verladen dann einen riesigen Akt und euer Pferd wird Angst bekommen vor der Größe dieser Herausforderung und der Tragweite dieses Themas und all der Verantwortung, die auf ihm lastet. Dabei ist es nur eine Rampe! Werdet euch klar darüber, dass ihr nicht euer Pferd seid. Euer Pferd hat Angst die Rampe zu betreten. Für euch ist diese Rampe nur eine Rampe. Behandelt sie auch so und messt ihr nicht mehr Bedeutung bei als sie wert ist.
Die Lösung: Denkt und handelt wie ein Pferd:
- Stellt den Hänger auf die Pferdeweide, nachdem ihr ihn komplett von seinen alten Gerüchen (nach Angstschweiß zum Beispiel) befreit habt
- Platziert den Mist eures Pferdes und etwas Leckeres zu Fressen dort drin
- Und wartet einfach 2 Wochen
- Täglich Futter nachfüllen
Euer Pferd wird sich in dieser Zeit selbst trainieren. Meist reicht dieses Vorgehen schon aus, um leichtes Verladen ohne Schweiß, Mühe und Aufwand zu erreichen.
Wenn nicht, arbeitet mit dem Pferd in der Nähe des Hängers ohne den Anspruch ein „Hängertraining“ machen zu wollen. Longiert, reitet, macht Bodenarbeit und baut den Hänger ganz selbstverständlich und zufällig mit ein. Immer wieder geht es darum, den Fokus vom Problem weg auf etwas zu richten, das funktioniert. So lange, bis das Verladen genauso leicht und selbstverständlich funktioniert wie alles andere.
2.Bringt euch und euer Pferd nicht in ausweglose Situationen
Ihr habt ein Gehirn, mit dem ihr in die Zukunft denken, Risiken und Wahrscheinlichkeiten abwägen und komplexe Situationen überblicken könnt. Nutzt es, bevor ihr etwas tut. Schafft euch und eurem Pferd eine Lern-Umgebung, die erfolgreich ausgehen muss! So seid ihr Herr über alles, was geschieht. So beugt ihr Verletzungen ebenso vor wie aus dem Ruder laufende Ereignisse.
- Wenn zum Beispiel der Weg an beiden Seiten von Stacheldraht umzäunt ist, ist das keine geeignete Umgebung, um sich mit den Angstthemen des Pferdes auseinander zu setzen
- Wenn euer Pferd dazu tendiert, euch wegzulaufen bringt euch Üben auf weiter, freier Fläche in eine denkbar schlechte Position und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, die Übung mit einem negativen Ergebnis abzuschließen
- Wenn euer Pferd vor bestimmten Dingen Angst hat, treibt es damit nicht in die Enge. Im schlimmsten Fall werdet ihr euch beide verletzen
- Und wenn ihr eurem Pferd eine komplexe Aufgabe beibringen wollt, ist der beste Weg zu scheitern, der, gleich die volle Aufgabe vom Pferd zu verlangen
Ihr wisst, was ihr könnt und was nicht. Was ihr erfolgreich abschließen könnt und was nicht. Tut keine Dinge, die ihr nicht sicher und gut abschließen könnt. Und wenn ihr dann irgendwo nicht weiterkommen solltet, holt euch jemand, der sich sicher ist, das Thema gut abschließen zu können.
3.Verletzt nicht die Versprechen, die Ihr Eurem Pferd gegeben habt
Wenn ihr eine Einheit mit eurem Pferd werden wollt, habt ihr irgendwann auf dem Wege eurem Pferd folgende Versprechen gegeben:
- Ich beschütze dich! Immer! Egal, was kommen mag!
- Ich sorge für dein Wohlergehen!
- Ich führe dich! Du kannst dich auf mich verlassen!
- Ich glaube an dich!
Wenn ihr das noch nicht getan habt, ist es hilfreich, das nachholen. Diese Versprechen nicht zu verletzen bedeutet zum Beispiel, das Pferd nicht vor eine Aufgabe zu stellen, die es nicht schaffen kann. Es bedeutet auch, das Pferd nicht in eine auswegslose Situation zu bringen, in der es in Panik gerät. Und das Pferd nie mit seiner Angst allein zu lassen.
Mit diesen Versprechen verpflichten wir uns:
- Dem Pferd schnellstmöglich und bestmöglich seine Angst zu „nehmen“
- Immer auf die Bedürfnisse des Pferdes zu achten und sie soweit möglich zu erfüllen
- Dem Pferd zu vertrauen
- Dem Pferd die bestmöglichen Wege zu zeigen und voran zu gehen
- Immer fair und gerecht zu sein
Natürlich werden wir irgendwann auch einmal einen Teil eines Versprechens brechen. Wir sind Menschen. Wir sind nicht perfekt. Das ist in Ordnung! Auch unser Pferd wird uns das verzeihen, denn auch das Pferd ist nicht perfekt. Für den ernsthaften Versuch aber, wenn er tief aus dem Herzen kommt, wird euer Pferd euch lieben, vertrauen und respektieren. Auch und gerade wenn ihr diesen Prinzipien in schwierigen Zeiten treu bleibt!
4.Ändert schnell die Strategie, wenn ihr nicht weiter kommt
Je öfter der Versuch ein Problem zu lösen schief geht, desto schwieriger wird es das Problem zu lösen. Darum habt ihr nicht ewig Zeit, es zu probieren. Das soll euch nicht unter Druck setzen! Aber wer sich dessen gewahr ist, verschwendet keine Zeit damit, etwas wieder und immer wieder auf die gleiche Art zu probieren. Schlägt ein erster Versuch fehl, probiert es kein zweites Mal auf die gleiche Art.
Bevor ihr es noch einmal probiert, überlegt euch einen ganz anderen Plan, seid kreativ, arbeitet an euch und versucht es dann auf eine ganz andere Art.
5.Holt Euch Hilfe, bevor das Problem zu groß wird
Wenn euch nichts Neues mehr einfallen mag, um aus den Schwierigkeiten einen Gewinn zu machen holt euch schnell fachkundige Hilfe. Je früher ihr das tut, desto einfacher werden euch kleine Impulse helfen können und desto leichter kommt ihr weiter.
Je länger ihr wartet, desto schwerer wird es auch für den Trainer euch zu helfen und desto langwieriger und teurer das Training. Irgendwann steht ihr vor dem großen Problem-Felsen, der euer ganzes Sichtfeld einnimmt. Und spätestens dann bitte ich euch: klettert nicht allein hoch! Riskiert nicht, dass ihr, euer Pferd oder eure Beziehung ernsthaften Schaden nehmt.
Investiert eure Kraft und Zeit lieber in die Suche nach einem passenden Trainer. Denn es muss der richtige Trainer sein! Richtig für euch. Richtig für euer Pferd. Er muss euch dort abholen, wo ihr steht. Er muss euch aber auch fordern und den Mut haben, unangenehme Wahrheiten auszusprechen. Er muss euch spiegeln können und dürfen – aber ein sehr großes Herz haben für Mensch und Pferd.
6.Lasst Euch nicht von der Aussicht auf schnellen Erfolg und leichte Wege verführen
Ich weiß, es ist verlockend: „Lerne diese und jene Lektion, kaufe dieses oder jenes Equipment, absolviere diese oder jene Aufgabe und eure Probleme sind ruck zuck und auf nimmer Wiedersehen auf und davon.“
Wer hätte es nicht gerne einfach und leicht? Keine Frage! Aber so läuft das Leben nicht. Leider. Es gibt keine Abkürzungen. Und meist sind die Wege, die nach einer Abkürzung aussehen, noch weit länger als es der eigentliche Weg gewesen wäre.
Denn sie führen uns vom Eigentlichen weg: von „unserem“ ganz eigenen Weg.
Das Leben schickt uns Schwierigkeiten, damit wir wachsen, stärker werden uns weiterentwickeln. Das tun wir nicht, wenn wir unserem Pferd nur ein anderes Gebiss einsetzen. Das tun wir nicht, wenn wir unserem Pferd beibringen, im Kreis zu laufen. Und das tun wir auch dann nicht, wenn wir eine komplexe Abfolge von Lektionen beherrschen oder lernen.
Die Wahrheit im Pferdetraining ist:
- Es gibt keinen Trick
- Es gibt keine Autobahn zum Erfolg. Es sei denn, ihr seid bereits Meister der Selbstreflexion und -kontrolle
- Es gibt keine asphaltierten Lebenswege
- Es gibt nur euren Weg, euch und euer Pferd
Bleibt genau dort. Bleibt bei euch. Bleibt bei eurem Pferd. Und schaut, wie ihr eure Beziehung verbessern könnt. Die Probleme lösen sich dann nach und nach von ganz allein.
So heißt es nun Abschied nehmen. Ich habe euch und eure Pferde mit dieser Serie sehr gerne begleitet. Und wünsche mir, Impulse in gute Richtungen gesetzt zu haben. Denn mein größter Antrieb ist es, zwischen Pferden und Menschen eine tragfähige Brücke zu bauen.
Wenn ihr möchtet, dass ich euch auf eurem ganz persönlichen Weg zur Einheit oder bei der Lösung von Problemen begleite, könnt ihr mich gerne über meine Webseite www.herdishiller.de kontaktieren und engagieren.
Ich wünsche euch und eurem Pferdepartner das allergrößte Glück!
Glaubt an euch und eure Träume werden in Erfüllung gehen!
Mit ganzem Herzen,
eure Herdis
Sehr schöner Artikel, ich konnte aus der ganzen Reihe einiges für mich mitnehmen :)
Allerdings ist der Hinweis „sich bei Bedarf Hilfe zu holen“ leider sehr viel leichter gesagt als getan….es ist sehr schwierig, einen geeigneten Trainer zu finden, der von seiner Trainingsweise und seiner Einstellung zu Mensch und Pferd passt. Wenn man dann einen gefunden hätte, ist der entweder viel zu weit weg oder hat Monate, teilweise sogar Jahre Wartezeit auf eine Unterrichtsstunde, vor allem, wenn er an den Stall kommen soll (nicht jeder hat die Möglichkeit sind Pferd in der Gegend rum zu fahren). Dann kommt dazu, dass das oft unfassbar teuer ist.
In unserem Fall kommt noch sehr erschwerend dazu, dass wir nur einen sehr kleinen Platz haben (für Bodenarbeit ok, für gerittene Übungen, vor allem im Galopp wirds dann schon eng) und damit sehr wetterabhängig sind. Unterricht bei Sturm oder strömendem Regen würde keinen Sinn machen und wenn es mal länger am Stück geregnet hat kann man den Boden auch nicht mehr betreten, ohne einzusinken.
Wir sind also auf uns allein gestellt. Man kann sich viele tolle Ideen und Anstöße über Artikel wie diesen holen, aber dennoch wäre es toll ab und zu ein professionelles Auge dabei zu haben. Leider gehen viele dieser Artikel davon aus, dass man eine Halle hat, einen Roundpen, einen Außenplatz und andere Leute mit denen man trainieren kann.
Bei uns das leider alles nicht der Fall, das macht die Umsetzung oft recht schwierig :(
Trotzdem eine sehr schöne, informative Reihe und wir machen das Beste draus :)
Hey liebe Tina, ich weiß, wie schwer das ist – ich habe selbst lange gesucht. Genau deswegen haben wir dann Onlinekurse eingerichtet, damit alle bezahlbar an gute Trainer kommen – lieber Online einen superguten Trainer als „offline“ einen schlechten ;-)))) Am Besten ist es, wenn man den guten Online-Trainer mit dem guten Offline-Träger kombinieren kann.
Ganz liebe Grüße, Petra
Die Beiträge und Informationen sind echt klasse.
Superlieb :-) Danke dir, Petra
Angst und Panik
Pferde spüren die Angst und Panik bei Menschen.
Bist du unsicher ist dein Pferd auch unsicher.
Wenn du dein Pferd kennst dann beobachte seine Reaktion die Ohren Körper Haltung.
Beruhige das Tier mit Stimme.
Wenn das Pferd dir vertraut und trotzdem Angst hat.
Zeige das dein Pferd keine Angst haben brauch.
Gehe langsam auf drauf zu bleibt er stehen wiederholen.
Geduld kein Geschrei. Auch wenn das Pferd Steigt und die Nerven verliert.
Geht es gar nicht. Lassen und an einem anderen Tag versuchen
Absolut :-)
Ein wundervoller Artikel, vielen Dank dafür.
Liebe Grüße. Karin
Sehr gerne und liebe Grüße, Petra
Liebe Herdis,
ich möchte mich für deine wundervollen Artikel bedanken. Sie sind mit ganz viel Liebe geschrieben und man spürt,
dein Ziel- bessere Pferd-Mensch-Beziehungen erbauen.
Dein letzter Artikel hat mir besonders gut gefallen, weil er nochmal alles zusammen fasst. Dass die Pferde uns spiegeln und sie uns viele Lebensweisheiten lernen und nicht umgekehrt. Dass sie uns geschickt wurden, um unseren Fokus vielleicht wieder mehr auf das Wesentliche im Leben zu richten. Sie sind einfach ganz besondere Geschöpfe, die man, wie jede Kreatur auf Erden, respektieren und achten sollte. Mit Pferden arbeiten zu dürfen. bedeutet eigentlich immer an sich selbst arbeiten.
Ich finde dein Job ist deine Berufung und es ist schön, dass es dich und Petra und all die Anderen gibt, die ehrlich an der Seite der Pferde „kämpfen“.
Liebe Grüße und alles Gute für dich.
Sarah
Bin ich ganz deiner Meinung
Vanessa
Eine sehr schöne Seite!
Danke, das freut uns sehr! Alles Liebe und bis bald, Petra