Angst beim Pferd - Slider mit braunen Pferden

Die Natur der Pferde: Was die Pferdeseele bewegt und wie Pferde wirklich ticken

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Der ganze Artikel für dich auf einen Blick

Logo Herdis HillerWillst du wirklich wissen wie Pferde denken und fühlen? Willst du mehr erfahren über Pferdeverhalten und wie du lernen kannst ein bisschen mehr in ihre Köpfe zu schauen? Dann ist diese Serie hier genau das Richtige für dich.

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Pferdetrainerin und Kräuterexpertin Herdis Hiller schreibt über das „Eins werden mit dem Pferd“. Schritt für Schritt – inklusive praktischer Übungen. Sie ist studierte Pferdepsychologin und Pferdeverhaltenstherapeutin und hat sich dem sanften Weg der Pferd-Mensch-Kommunikation verschrieben.

TEIL 1 der Serie findest du HIER

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Teil 2 der Serie “Eins werden mit dem Pferd” von Herdis Hiller – die Pferdeseele:

Viele Wege führen nach Rom. Gleiches gilt für die Wege zur Einheit mit dem Pferd. Wir Menschen machen unterschiedliche Erfahrungen, studieren Wissen aus unterschiedlichen Quellen und lernen unterschiedliche Pferde kennen.

Das ist das Schöne an unserer Welt: Sie ist so vielfältig. Diese Vielfalt habe ich immer im Hinterkopf. Wenn ich mit Pferde-Mensch-Paaren arbeite, gibt es niemals ein Schema F. Ich stimme den Plan auf die unterschiedlichen Individuen ab und mache ihn einzigartig. Das ist bei einer Serie nicht möglich. Sie kann Euch eine Richtschnur sein, wenn die Inhalte Eurer Persönlichkeit entsprechen.

Individuell trainieren

Doch die individuelle Anpassung müsst ihr selbst vornehmen (oder einen Trainer zu Rate ziehen). Also: bleibt kreativ, seid mutig, denkt immer daran, dass es keine absolute Wahrheit gibt, und findet Euren eigenen Weg. Ich freue mich, wenn ich Euch dabei begleiten darf und schenke mein Herz den wunderbaren Pferdeseelen an Eurer Seite.

Dieser zweite Teil der Serie wird aus Platzgründen mehr Theorie beinhalten als andere und viele Themenbereiche erst einmal nur kurz anreißen. In den folgenden Teilen werden wir dann mehr in die Tiefe gehen und uns um die praktische Umsetzung kümmern.

Carey - Jungpferd Quarterhorse

Der Weg des Pferdes

Ich glaube fest daran, dass wir es sind, die dem Pferd entgegen kommen müssen, wenn wir eine innige artenübergreifende Freundschaft mit einem Pferd führen wollen. Denn die Basis von Freundschaft, Nähe und Einheit ist Verständnis, Respekt und Wertschätzung.

Frage: Wie seht ihr das? Wie sieht Euer Weg mit Euren Pferden aus? Schreibt uns einen Kommentar unter dem Artikel! Wir freuen uns auf Eure Geschichten und Gedanken zu diesem Thema!

Verständnis entsteht durch „Verstehen“. Wenn wir verstehen, warum ein Pferd sich so und nicht anders verhält, nehmen wir 1. das Verhalten nicht persönlich, 2. Können wir vorausplanend handeln und 3. Missverständnisse und Konflikte vermeiden.

Wenn wir Pferde so gut verstehen, dass wir uns selbst angemessen verhalten können, entsteht Respekt. Und wenn wir unser Pferd respektieren und das Pferd uns, dann ist der Weg frei für tiefe Wertschätzung – und Einheit.

Gehen wir los!

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Die Natur des Pferdes

Wenn wir die Natur des Pferdes verstehen wollen, ist es hilfreich, sich folgende Dinge bewusst zu machen:

Das Pferd ist: 

  1. ein Pflanzenfresser
  2. ein Flucht- und Beutetier
  3. ein Herdentier

Und kennzeichnend für Pferde ist u.a.:

  • non-verbale, bioenergetische, olfaktorische Kommunikation
  • Intuition / Gespür
  • Achtsamkeit
  • Furcht & Neugierde / Sicherheitsbewusstsein und -bedürfnis
  • Suche nach Struktur, Führung und sozialen Bindungen
  • geschlechtsspezifische Besonderheiten
  • Alpha-Gehirnwellenfrequenz

1.Der Pflanzenfresser

Die Evolution schafft sogenannte biologische Nischen. Das sind spezielle Lebensräume, an die eine Art perfekt angepasst ist. Der ganze Körper und das Verhalten sind an diese Nische angepasst. Das Pferd wurde für eine Umgebung geschaffen, in der es relativ karge Nahrung gibt. Diese Nahrung besteht aus viel Rohfaser und wenig Energie.

Kräuter fürs Pferd

Um auf die Menge an Energie zu kommen, die ein Pferdekörper zum Leben braucht, muss das Pferd also relativ viel Masse aufnehmen. Um das wiederum zu schaffen, muss das Pferd sehr lange fressen – nahezu den ganzen Tag. Und da es diese Masse an Nahrung nicht an einem Platz findet, muss das Pferd sich dabei fortbewegen. Zusammengefasst bedeutet das:

  • nahezu durchgehende Nahrungsaufnahme
  • rohfaserreiche und energiearme Nahrung
  • mind. 16 Stunden langsame Fortbewegung
  • in kopfabgesenkter Haltung

Diese Grundlagen in Haltung und Fütterung des Pferdes zu berücksichtigen, ist der erste Baustein für dessen körperliche und psychische Gesundheit.

ACHTUNG:Viele Verhaltensstörungen lassen sich auf nicht-artgerechte Haltung & Fütterung zurückführen

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2.Das Flucht- und Beutetier

Lange Beine, windschnittiger Körper, seitlich liegende Augen, drehbare Ohren, keine deutlich sichtbaren Waffen… der ganze Körper des Pferdes ist auf Flucht ausgelegt.

Und ebenso sein Verhalten:

  • Fluchttiere haben einen Weitwinkelblick (Raubtiere und Menschen fokussieren sich auf einen Punkt).
  • Fluchttiere reagieren mit Bewegung (viele Menschen oft mit Gegendruck).
  • Fluchttiere sind immer auf der Hut (viele Menschen sind oft abwesend und in Gedanken versunken).
  • Fluchttiere sind tendenziell eher ängstlich (Raubtiere reagieren mehr mit aggressivem Verhalten).

Ein Pferd das scheut, zur Seite springt und durchgeht ist also ganz genau so wie es die Natur geschaffen hat. Genau richtig. Vielleicht nicht für den Menschen, der drauf sitzt, ganz sicher aber für das Pferd selbst. ;)

Wir werden ein Fluchttier nie zu einem Raubtier machen. Aber wenn wir die Natur des Pferdes wirklich kennen und so zu denken lernen wie ein Pferd denkt, dann werden wir vorher wissen, wo das Pferd evtl. scheuen wird. Dann können wir uns darauf vorbereiten, wir können das Pferd vorbereiten und Maßnahmen treffen, die ein Scheuen unnötig machen.

Entspannt im Gelände mit dem Pferd

3.Das Herdentier

Ein Raubtier fokussiert sich auf seine Beute, jagt und erlegt sie. Das kann es oftmals wunderbar allein. Doch so sehr das Pferd es auch versucht, es kann seine Aufmerksamkeit niemals überall haben. Darum ist die Gemeinschaft  der Herde für ein Pferd überlebenswichtig. In der Herde kann man sich die Aufgaben teilen (nicht nur die der Absicherung).

Außerdem schützt die Herde schon aufgrund ihrer Menge an Mitgliedern: Die Wahrscheinlichkeit, von einem Raubtier erwischt zu werden, wird umso kleiner je größer die Herde ist. Der Schutz eines Fohlens ist umso größer je mehr Pferdekörper abschirmen können.  Und so weiter.

Kurz: Die Herde bedeutet Sicherheit für ein Pferd. Und Sicherheit ist meiner Erfahrung nach eines der höchsten Güter für ein Pferd überhaupt. Je sicherer sich ein Pferd fühlt, umso seltener werden typische Fluchttierreaktionen wie das eben angesprochene Scheuen.

Dülmener Wildpferde

Eine Herde ist allerdings keine demokratische Gemeinschaft wie Sie bei einem Teil der Menschheit zu finden ist. In einer Herde gibt es Hierarchien, die zwar nicht immer linear sind und auch sehr unterschiedliche Konzepte haben können, aber sehr wohl vorhanden sind und die Herde durchstrukturieren. Das macht blitzschnelle Reaktionen der Herde möglich, was wiederum das Überleben sichert.

Pferde sind also evolutionär darauf programmiert Sicherheit zu suchen, eine Herde zu bilden und Strukturen festzulegen.

4. Non-verbale, bioenergetische & olfaktorische Kommunikation

Pferde sind nicht nur Meister der Körpersprache und fähig, selbst kleinste Bewegungen und Andeutungen zu „lesen“. Pferde nutzen für die Kommunikation außerdem eine bestimmte Form der Übertragung von Energie, die bei allen Herden- und Schwarmtieren beobachtet werden kann. Diese Energieübertragung sorgt dafür, dass viele Mitglieder eines Schwarms bzw. einer Herde nahezu zeitgleich reagieren können. Und, als wäre das nicht genug der Großartigkeiten, nutzen Pferde auch noch sehr stark Ihren Geruchssinn bzw. den Absatz von Duftstoffen zur Kommunikation.

Pferdeflüstern

Wie diese Kommunikationsformen im Einzelnen aussehen und was wir Menschen damit anfangen können, erfahrt Ihr detaillierter in einem späteren Artikel dieser Serie.

HIER hat Tash Horseexperience auch in die Seele der Pferde geblickt – ein Artikel über mehr Achtsamkeit und was Pferde denken.

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5. Intuition / Gespür

Wildpferdebeobachtungen haben gezeigt, dass Pferde nahende Feinde spüren, bevor ihre Sinne diese überhaupt wahrnehmen können. Ähnlich ist es mit sich verändernden Umweltbedingungen, dem Befinden von geliebten Tieren und Menschen, die nicht zugegen sind, und vielem mehr. Ich bin überzeugt, dass wir Menschen das gleiche Gespür haben. Bei vielen Erwachsenen ist es nur im Laufe der Zeit verschüttet worden, kann aber durch Training wieder aufgeweckt werden.

6. Achtsamkeit

Ihr Fluchttierdasein macht Achtsamkeit zur Überlebensversicherung. Pferde sind darum wirkliche Experten in dieser Hinsicht. Um die Achtsamkeit zu trainieren, ist diese nicht nur Bestandteil des Verhaltens, welches sich um Absicherung und Flucht dreht.

Achtsamkeit wird im Spiel geübt: Wenn ein Pferd es schafft, ein anderes zu überraschen, ist es der Sieger. So ist Achtsamkeit auch ein wesentlicher Punkt bei der Bildung einer Rangordnung. Auch hier werden die führen, die achtsam sind, und es werden sich die der sicheren Führung anvertrauen, die darin nicht ganz so gut sind. Pferde spielen mit uns Menschen das gleiche Spiel – nur merken es viele Menschen nicht. Dieses Spiel zu kennen, ist sehr hilfreich, wenn Mensch sich als kompetente Führungspersönlichkeit beweisen möchte – und es ist macht auch sehr viel Spaß.

7. Furcht & Neugierde / Sicherheitsbewusstsein und -bedürfnis

Angst sichert Überleben. Bei allen Säugetieren und uns Menschen auch, aber natürlich besonders bei einem Fluchttier. Angst ist also etwas evolutionär Sinnvolles, das wir Menschen nicht bewerten sollten. Ein Pferd, das Angst hat, stellt sich nicht an, will uns nicht austesten oder ärgern. Es hat einfach nur Angst. Und wenn wir uns wie ein Raubtier verhalten, indem wir wütend werden oder ungeduldig, wenn wir unsere emotionale Balance verlieren, dann bekommt das Pferd noch mehr Angst und ein Teufelskreis beginnt.

Vorbeugen kann nur das Gefühl der Sicherheit.

Wenn Pferde keine Angst haben, sind sie richtige „Entdecker“. Ihre genetisch verankerte Neugierde ist für uns unheimlich wichtig, denn sie macht möglich, dass Pferde sich mit unbekannten Dingen überhaupt auseinander setzen. Wollen wir also die Neugierde des Pferdes wecken, damit es etwas Lernen kann, müssen wir zuerst dafür sorgen, dass es keine Angst haben muss.

Pferd schaut zufrieden

8. Suche nach Struktur, Führung und sozialen Bindungen

Das eben genannte Sicherheitsgefühl stellt sich u.a. ein durch Kontinuität. Pferde benötigen ein Umfeld, dass so weit wie möglich berechenbar ist, damit sie sich wohlfühlen. Denn die Unberechenbarkeit eines plötzlich um die Ecke springenden Raubtieres ist ja schon stressig genug.

Das bedeutet: berechenbare Tagesabläufe, gewohnte Umgebung, gleichbleibende Sozialpartner. Wie wichtig dies für Pferde ist, zeigt der Umstand, dass echte Verhaltensstörungen (wie Koppen, Weben etc.) besonders dann entstehen, wenn Pferde (besonders Jungpferde, Absetzer) plötzlich aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen werden.

Viele Pensionsställe, in denen die meisten domestizierten Pferde Europas stehen, gewährleisten diese Kontinuität in Hinsicht auf die Herdengemeinschaft nicht. Immer wieder werden neue Pferde auf der Weide dazu gestellt, andere herausgenommen. Bei der Zusammenstellung der Herden wird oft nicht darauf geachtet, ob die Pferde überhaupt zusammen passen.

Eine solche Herde ist besser als keine, aber bietet dem Pferd weder die Sicherheit noch die Kontinuität, die es braucht. Daraus resultiert (besonders bei sensiblen) Pferden latenter Stress, der sich in Verhaltensproblemen und Krankheiten äußern kann.

Viele Reiter können die Haltung Ihres Pferdes oft nur minimal beeinflussen. Umso wichtiger wird hier der Faktor Mensch. Wir sind keine Pferde, aber wir können versuchen, dem Pferd die Kontinuität und Sicherheit zu geben, die wir geben und beeinflussen können.

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9. geschlechtsspezifische Besonderheiten

Stuten und Hengste haben in der Herde sehr unterschiedliche Aufgaben und Lebensweisen, die sie prägen. Während Hengste meist irgendwann mit / nach der Geschlechtsreife die Mutterherde verlassen oder vertrieben werden und sich in Junggesellenherden zusammen finden, bevor sie es evtl. schaffen, sich eine eigene Herde zu erobern (was selten ist).

Würde eine Stute in freier Natur ihre Herde, in der sie einen Platz gefunden hat, nie verlassen. Darum leiden besonders Stuten sehr unter einem Umzug oder dem Verkauf, während Hengste bzw. Wallache damit besser klar kommen.

Stuten sind in freier Natur meist für die sozialen Strukturen und die Weitergabe von Wissen zuständig. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass sich unter domestizierten Pferden vor allem bei den Stuten noch ursprünglicheres Verhalten zeigt als bei Hengsten und Wallachen.

Die sogenannte „Stutenzickigkeit“ gehört in die gleiche Kategorie. Meist handelt es sich hier um ganz natürliches Verhalten von Stuten, die einfach viel mehr darauf bedacht sind, „Zucht und Ordnung“ herzustellen als die männlichen Kollegen. (Die Rosse tut manchmal ihr übriges ;)

Es gibt hier in jedem Bereich Ausnahmen und andere Herdenstrukturen. Ich habe mich auf die beschränkt, die am häufigsten zu beobachten sind.

10. Alpha-Gehirnwellenfrequenz

Unser Gehirn befindet sich meist auf der Beta-Ebene der Gehirnwellenfrequenz. Diese Frequenz ist meist deutlich höher als die Frequenz, auf der sich das Pferd meist befindet (Alpha).

Der Unterschied ist ganz einfach erklärt: Wir denken nahezu durchgehend, springen ständig zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft hin und her, machen in Gedanken schon immer andere Dinge als die, mit denen wir gerade beschäftigt sind. Pferde sind meist ganz ruhig und frei ganz bei der Wahrnehmung Ihrer Umgebung.

Wenn man unsere Gehirne als Bild visualisierte, wäre unsere Gehirn das Zentrum von New York und das Gehirn der Pferde der Himalaya (stellt Euch einmal den Geräusch-Unterschied vor ;-)

Dieser Unterschied dürfte für Pferde nicht nur anstrengend sein, sondern uns Menschen auch vom Wesentlichen ablenken. Dadurch, dass wir selten in absoluter Ruhe im Hier und Jetzt sind, entgehen uns einige der wichtigen Kleinigkeiten, auf die zu achten beim Pferd so wichtig ist.

Wer meditiert, weiß, wie auch wir Menschen unsere Frequenz, der Frequenz der Pferde anpassen können. Das Ergebnis ist immer wieder erstaunlich und grandios! Alle Pferde, die ich bisher getroffen habe, lieben es, wenn wir Menschen auf der gleichen Frequenz schwingen wie sie :-)

Pferde Auge

Puh! Geballte Theorie. Nun zur Praxis: 

Übung 1: 

Vergleiche Dein Pferd und sein Umfeld mit den Eigenschaften, die ich oben beschrieben habe. Gehe jeden einzelnen Punkt durch und überlege, wo sich hiervon etwas bei Deinem Pferd zeigt und wie es sich äußert, aber auch wo Du nichts davon entdecken kannst.

Fragen die du dir stellen kannst:

  • Wie Ähnlich ist die Haltung & Fütterung Deines Pferdes der freier Natur?
  • Wie viel Fluchttier steckt in ihm?
  • Wie wichtig sind Deinem Pferd seine Artgenossen?
  • Versucht Dein Pferd mit Dir zu kommunizieren?
  • Was sagt es?
  • Hast Du schon einmal mitbekommen, dass Dein Pferd ein Gespür für etwas hatte, dass sich anschließend als zutreffend erwies?

Teste aus:

  • Wie winzig können Deine Bewegungen sein, die Dein Pferd dennoch mitbekommt?
  • Schaffst Du es, Dein Pferd zu überraschen?
  • Wie sicher fühlt sich Dein Pferd?
  • Was verbessert das Gefühl der Sicherheit und was reduziert es?

…und so weiter.

Beachte, dass es nicht nur ein Pferd, sondern auch noch ein Individuum ist, und dass auch die Rasse Einfluss hat darauf, wie stark oder wenig ausgeprägt ein Verhalten bei Deinem Pferd ist.

Übung 2: 

Bevor Du Dein Pferd besuchst, mache einen langen Spaziergang. Aber nicht als Du. Stelle Dir vor, Du seist ein Pferd. Gehe mit den Augen eines Pferdes.

  • Was könnte einem Pferd Angst machen und wieso?
  • Was würde ihm gefallen?
  • Was würde es alles wahrnehmen und wie darauf reagieren?
  • Wo wären seine „Gedanken“?
  • Worauf würde es achten und was links liegen lassen?

Und dann höre auf zu denken. Konzentriere dich statt dessen komplett auf deine Wahrnehmung. Immer, wenn Gedanken aufkommen, schicke sie weg, und konzentriere dich erneut nur auf deine Wahrnehmung und dein Umfeld. Atme dabei bewusst und tief in deinen Bauch. Und wenn du das Gefühl hast, das ein tiefer Frieden in dein Herz eingekehrt ist, dann gehe zu deinem Pferd. Stell oder setz dich daneben, konzentriere dich allein auf deine ruhige und tiefe Atmung und deine Wahrnehmung.

… und schau, was passiert.

und schreibe uns, wie du diesen Spaziergang wahrgenommen hast, wie die Übungen geklappt haben und vielleicht auch, was du daraus gelernt hast. Wir freuen uns auf deine Kommentare!

Viel Spaß!

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Feines Pferdewissen für Pferdefreunde

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15 Kommentare

  1. Hallo,
    der Beitrag ist einfach nur spitze. Ich bin sehr motiviert mit meiner Stute diesen Weg zu gehen.

    Doch eine Frage hätte ich noch:
    Ich habe immer wieder versucht meine Stute von unseren anderen Pferden zu trennen um sie zum Beispiel alleine ohne andere Pferde zu trainieren/auslasten oder einfach nur spazieren zu gehen. Doch bis lang ohne Erfolg. Meine letzten Möglichkeiten wären sonst, dass ich ihr
    1. beruhigendes Futter gebe (selbstverständlich ohne Drogen oder sonstiges)
    2. Mit einem ihr Fremden jedoch ruhigen Pferd einer Freundin in großem Abstand eine Runde gehen bis es ohne klappt.

    oder 3. Ein Trainer

    Denn langsam bin ich echt mit meinem Latein am Ende.

    Liebe Grüße
    Sophie

    1. HAllo liebe Sophie, das liest sich doch alles gut :-) Alle drei Pläne könnten Sinn machen. Tipps aus der Ferne finde ich immer schwierig, aber ich kann dir nur schreiben, dass du deinem Pferd einfach Zeit geben kannst und mit Ruhe und Geduld und kleinen Schritten vorgehen kannst. Nicht zu viel auf einmal wollen und Zeit geben – beides kann oft helfen :-) Alles liebe, Petra

  2. Meine Pferde leben neben meinem Haus in Offenstallhaltung. Ich bin der Chef, das wissen sie, ich lass ihnen aber auch ein paar Frechheiten durchgehen. Ich finde Tiere müssen uns nicht untertan sein, also nicht zu 100 %. Treten, Beissen und co geht natürlich gar nicht, hat aber auch noch nie eins meiner Viecher bei mir gemacht, ob Hund, Katze oder Pferd. Man muss keinem Horsemanship Guru folgen ein bisschen gesunder Menschenverstand reicht aus und konsequent sein!!! Also nicht heute so und morgen anders!!! Mal ein bisschen Nachdenken was man selbst für ein Verhalten an den Tag legt dem Tier gegenüber. Die meisten denken zu kleinkariert, das Tier ist dchuld, das hat dir und die Macke…..

    1. Da stimme ich dir zu 100% zu – ich bin ein großer Fan von Empathie und Gefühl, die auf gesunden Menschenverstand treffen :-) Viele liebe Grüße, Petra

  3. Vielen Dank für die vielen praktischen Tipps.
    “Schaffst du es dein Pferd zu überraschen?”
    Wie ist das gemeint? Erschrecken soll ich es ja nicht. Was wäre ein praktisches Beispiel dazu?
    Meine Stute ist sehr sensibel, kommunikativ und ursprünglich in ihrem Verhalten.
    Vielen Dank für ein Feedback

    1. Hallo liebe Caro, das ist von Pferd zu Pferd verschieden und: Nein, erschrecken sollst du dein Pferd natürlich nicht. Manchmal überrasche ich meine Stute zum beispiel indem ich eine gewohnte Übung variiere oder anders reagiere, neue Übungen einbaue und in den Übungen Variationen, wenn ich merke, dass mein Pferd sie nun kennt. Manchmal kann man sein Pferd auch überraschen, indem man einfach nur kommt, chillt und gar nichts macht ;-) Es gibt ganz viele Möglichkeiten und hängt im Grunde vor allem davon ab, was und wie du sonst bist. Überraschung bedeutet ja im Grunde nur “Veränderung vom Gewohnten”, “etwas Neues” – frei übersetzt. Ganz liebe Grüße, Petra

  4. Gut, dazu gibt es keinen Kommentar. Ich liebe Pferde und Hunde. Der Wallach mitsamt einem Shetty steht dort auf einer Weide, die, sagen wir mal, weder von der jetzigen Ansicht her, noch von der Größe besonders gut ist. Der Besitzer ist ein Bauer, der auch Schafe, Rinder und Schweine hat. Alle sind in der Offenstallhaltung. So, das ist der Hintergrund. Der Wallach ist 6 Jahre alt, das Pony 19 Jahre. Auch noch kein Problem. Das Problem ist folgendes: Beide stehen auf diesem “Boden” und sorry, sie verblöden langsam aber sicher. Sie bekommen ihr Futter, kein Problem. Vor ein oder zwei Jahren wurden beide noch regelmäßig trainiert, sprich also Longe und Reiten sowie Springen. Der Wallach (ein Westfale, Stock ca. 175 cm) hat gute Perspektiven. Was soll ich tun? Bin ehemalige Reiterin und nach ein paar Stunden bekomme ich das auch wieder hin. Das ist wie Radfahren. Ich will den Großen erst einmal für Wochen an die Longe nehmen, ohne Hektik, ohne Stress. Wenn ihm dann das Gehirn (grins) von den Hufen wieder in den Kopf gekommen ist, würde ich es wieder mit Sattel versuchen. Der “Kurze” geht dann eh hinterher. Ich bitte hier nicht um sagen wie mal “Freundlichkeit”, ich bitte um echte Hilfe. Mit dem Bauern sollte ich dann vorher schon noch reden. Ich möchte kein Geld dafür; außer ein paar Möhren und Äpfel.

    1. Hallo liebe Claudia, also – so ganz genau weiß ich nicht, was du von uns möchtest :-) Deine Geschichte liest sich so, als ob du zwei fremde Pferde trainieren willst? Dann musst du mit dem Besitzer (=Bauer) reden und dir im Idealfall einen Trainer vor Ort suchen, der euch dabei hilft das ganze kompetent und sinnvoll anzugehen. Wir können dir hier keine individuelle Fernberatung geben – das geht leider nicht. Weder kennen wir den Besitzer der Pferde, noch die Pferde oder dich. Das wäre nicht besonders angemessen. Wir drücken aber beide Daumen, dass du eine gute Lösung für euch findest. Ganz liebe Grüße, Petra

  5. Ein sehr schöner Bericht.
    Für mich ein sehr schöner weiterer Anstoß zur Pferdearbeit! Vieles habe ich schon gespührt, es aber nie in Worten ausdrücken können.
    Vielen Dank, für diesen tollen Bericht!

  6. Geh mit deinem jungen Pferd viel mit einem älteren ausgeglichenem erfahrenem Pferd ins Gelände . Das ältere Pferd gibt im Sicherheit . Beide kommunizieren miteinander . Diese Sicherheit kann ein noch ängstlicher Reiter im nicht geben.

    1. Guter Hinweis :-) ein sicheres älteres Pferd ist definitiv besser als “nur” ein ängstlicher Reiter. Ein sicherer Mensch kann dem Pferd auch alleine die Sicherheit geben. Viele liebe Grüße, Petra

    1. Oh wie schön – das freut mich sehr :-) Ganz liebe Grüße an euch und weiter viel Spaß beim Testen und üben, Petra

  7. Ganz herzlichen Dank für diesen tollen Bericht. Ich hatte einige male Tränen in den Augen weil du mir so aus dem Herzen gesprochen (geschrieben) hast.
    Er hat mir wieder bewusst gemacht, dass nicht immer alles so gut ist wie wir es empfinden. Eine Artgerechte Haltung ist schwierig aber nicht unmöglich.
    Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich mein Leben mit zwei dieser so wundervollen Geschöpfe teilen darf. Meine Erfahrung sagt mir auch, dass wir die Sprache der Pferde lernen und verstehen sollten. Umgekehrt ist es ja noch schwieriger, obwohl sie es sicher oft versuchen.
    Ich sehe die Welt häufig mit den Augen der Pferde da ich stark Sehbehindert bin und dadurch die Welt anders wahrnehme. Gehe ich z.B. einen unbekannten Weg sieht er erstens auf dem Hinweg komplett anders aus als auf dem Rückweg. Ich kenne das Gefühl wenn mir jemand Sicherheit gibt, oder halt auch nicht. Ich deswegen plötzlich stehen bleibe und rumzicke! Eine gute Führung ist Gold wert.
    Seit drei Monaten habe ich jetzt mein zweites Pferd an meiner Seite. Ich merke wie wir zusammen wachsen wollen. Die Sicherheit die ich ihm noch nicht gebe gibt er mir auch noch nicht. Wir sind allerdings beide sehr bemüht. Ich habe noch nie so ein sensibles, aufmerksamen, neugieriges und angstvolles Pferd an meiner Seite gehabt. Wenn ich ihn Dressur reite nimmt er all seinen Mut zusammen. Er erschreckt sich kaum und möchte alles richtig machen. Bodenarbeit kennt er nicht. Es bereite mir so eine Freude zu sehen, wie er langsam versteht und er mir sein Herz in meine Hände legt.
    Deine Berichte werden mir noch mehr Erkenntnis geben und hilfreich sein.

    Als Gott das Pferd erschaffen hatte,
    sprach er zu dem prächtigen Geschöpf:
    Dich habe ich gemacht ohnegleichen.
    Alle Schätze dieser Erde liegen zwischen deinen Augen.
    (aus dem Koran)

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