Richtiges Weidemanagement für die Pferdeweide im 👉🏻 Februar

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Die perfekte Pferdeweide – Die DOs und DONTs im Februar

Pferd im Winter

Wir sausen in unserer Serie „Die perfekte Pferdeweide“ mit dir von Monat zu Monat durch das Weidejahr. In diesem Artikel geht es darum, was du im Februar tun kannst, um deine Pferdeweide perfekt für das Weidejahr aufzustellen.

Denn in jedem Monat gibt es DOs und DONTs für eine gute Pferdeweide und Dinge, die du vorbereiten oder umsetzen kannst. Damit dein Pferd die perfekte Pferdeweide vorfindet.

Alle Teile unserer Serie findest du HIER unter diesem Link.

Auch wenn du jetzt vielleicht denkst, dass der Februar – im tiefsten Winter – keine besonderen Aufgaben bereithält, stimmt das so nicht ganz. Wir zeigen dir jetzt, was du alles in diesem Monat für deine Pferdeweide tun kannst.

Der Februar ist perfekt für deine gute Vorbereitung

Es stehen jetzt 3 essentielle Punkte auf deiner To Do Liste

Im Januar haben wir uns entspannt und die wichtigsten Vorbereitungen und Recherchen für die Weidepflege erledigt – Maschinen gecheckt, Grassamen herausgesucht und Pläne gemacht. Jetzt sind wir im Februar. Eigentlich könnte man meinen, dass im Winter die meisten Pferde nicht auf die Koppel gehen, weil wir die Koppel schützen wollen. Aber ganz so einfach ist es nicht. Die Weide braucht auch im Winter Pflege. Welche Schritte du gehen kannst, besprechen wir in diesem Artikel für dich. Wir haben ausserdem ein PDF mit den wichtigsten Punkten pro Weidemonat, dass du dir herunterladen kannst.

Weidemonat Februar – was sich auf der Pferdeweide „tut“

Hinter den Kulissen brodelt es

Der Februar wirkt vielleicht auf den ersten Blick ruhig und langweilig, aber auf den Pferdeweiden ist „hinter den Kulissen“ jede Menge los! Deswegen nehme ich dich jetzt mit und zeige dir, was du in Sachen Weidemanagement in diesem Monat alles tun kannst. Da geht es nicht um glitzernde Schneedecken oder langweilige leere Weiden, sondern um die geheime Action hinter den (Gras)Kulissen.

Vom der richtigen Vorbereitung auf die Weidesaison bis zur Pflege des Untergrunds – wir gehen gemeinsam durch den scheinbaren Winterschlaf der Pferdeweiden, der gar nicht so still ist. Zumindest für dich als Weidebesitzer oder Pferdemensch mit dem Ehrgeiz deinem Pferd eine schöne Weide zu gestalten.

Die Pflege der Weide ist im Grunde ein Riesenthema. Denn die Gesundheit deines Pferdes steht und fällt nicht nur mit dem richtigen Training und einer gut balancierten Seele, sondern auch mit der guten Fütterung. Wir haben mittlerweile die Pferde am Haus und dadurch automatisch eine Weide am Haus, die gepflegt werden will.

Die wichtigsten TO DOs für deine Pferdeweide im Februar

Die Pflege im Winter ist nicht so aufwendig, wie die Weidepflege im Sommer. Aber es ist wichtig, die Weide im Blick zu haben und beobachten.

Wie hoch ist die Wuchshöhe? Habe ich ein Gras, das zu kräftig in den Winter gegangen ist? Gibt es Frostschäden? Im Frost lassen die Gräser oft bestimmte Blätter absterben. Sie fallen aber nicht ab, sondern legen sich wie so eine Art Isolierschicht über das Gras. So dass der Wachstumsknoten (der am Übergang vom Boden sitzt) nicht „kaputt“ gefroren wird. Das Wurzelwerk schließt sich an den Wachstumsknoten an. Das ist also eine zentrale Stelle für die Graspflanzen.

Denn das gibt uns wichtige Informationen über Wuchshöhe des Grases oder Frostschäden. Wenn die Blätter des Grases im Frost fallen, legen sie sich über das Gras und schützen die Wachstumsknoten und das Wurzelwerk. Wenn das aber nicht passiert, haben es die Gräser schwerer sich gegen die „stärkeren Wurzeln Kräuter“ durchzusetzen und einen schönen Grasboden zu bilden.

Je dichter die Grasnarbe ist, desto weniger Möglichkeiten haben unerwünschte Giftpflanzen oder invasive Kräuter. Deswegen ist es essentiell immer die Grasnarbe im Blick zu haben.

Warum? Weil diese Kräuter oder auch Giftpflanzen wie das Jakobskreuzkraut bewusst in die Lücken zwischen den Gräsern reingehen. Sie brauchen Lücken und Licht, um selbst zu keimen. Das wollen wir nicht, denn wir wollen vor allem Pferdegras auf der Weide. Die Kräuter pflanzt du lieber bewusst an den Ecken deines Trails, damit sie das Gras auf der Weide nicht vertreiben.

Je dichter unsere Grasnarbe ist, umso weniger Möglichkeiten haben solche Kräuter, diese Räume zu füllen.

TO DO – Nummer 1 im Februar: Die Hecken einmal checken

Dein grösstes To Do ist im Februar die Hecken zu checken. Wenn am Koppelrand Hecken über den Zaun wuchern und gegen den Elektrozaun stupsen, kannst du sie jetzt noch zurückschneiden.

Im März und April ist es verboten an die Hecken zu gehen, denn dann brüten die Vögel.

Laufe also gerne einmal die Koppel entlang und prüfe die Hecken am Koppelrand, so dass du sie zurückschneiden kannst.

DIE PERFEKTE KLIMAWEIDE

Deine „TO DO Liste“ für das ganze Weidejahr

Wir nehmen dich mit auf unsere Reise zur perfekten Klimaweide – und haben dir die wichtigsten TO DOs von Weidemonat zu Weidemonat in einem praktischen PDF zusammengefasst

PDF Klimaweide Checkliste - Coverbild
Nahaufnahme einer Wiese
Pferde auf der Koppel

To Do Nummer 2 – DER TIPP: Natürliche Koppel-Düngung mit EM

Im Februar ist es an der Zeit die Koppel zu düngen. Natürlich musst du nach dem passenden Dünger für deine Koppel schauen. Du hast die Wahl zwischen einem „natürlichen Dünger mit EM“ oder einem Nährstoffhaltigen Dünger. Bei letzterem gibt es wiederum zwei Varianten: Auswaschbarer oder Nicht-Auswaschbarer Dünger.

Wir gehen alle drei Varianten jetzt miteinander durch.

Variante 1 und 2: Mineralische Dünger

Wenn du deinen Mist mineralisch düngen willst, solltest du ein bisschen was beachten.

Es gibt im Grunde zwei Düngerarten: Du kannst auf einen Dünger setzen, der nicht ausgewaschen wird und Dünger, der ausgewaschen wird. lange muss ich warten, bevor das die Pferde auf die Weide können und solche Dinge, ja. Man unterscheidet wieder zwei Düngerarten.

Dünger, die nicht ausgewaschen werden, sind die Kalkdünger mit ihren Nährstoffen oder Kalium, Phosphor und Magnesium. Das sind Nährstoffe, die du theoretisch einmal pro Jahr düngen kannst.

Sobald aber Stickstoff oder Schwefel enthalten sind, reden wir von Düngern die ausgewaschen werden.

Diese Dünger gehören im Frühjahr möglichst nah an den Beweidungsbeginn. Allerdings musst du dann warten, bis es mindestens einmal richtig geregnet hat bevor du deine Pferde auf die Weide lässt. So dass der Stickstoff schon umgesetzt ist und keine Vergiftungen im Pferd entstehen.

Variante 3: Natürlicher Dünger aus dem Pferdemist

Es gibt einen ultimativen Tipp, den du ganz einfach für deine Koppel nutzen kannst. Denn Pferdemist ist ein natürlicher „Humus“.

Wenn du mehr über EM erfahren willst und wie sie wirken, kannst du ausführliche Informationen in folgendem Artikel finden: Hier klicken

Der eigene Misthaufen ist die perfekte Heimat für effektive Mikroorganismen. Wir können es ihnen besonders gemütlich machen, indem wir die Miste mit dem richtigen Futter für die EM bestreuen.

Es ist eine organische Maße, die diese Mikroorganismen brauchen. Wenn du dann gemistet hast, streust du ein bisschen von dem Pulver darüber. Giesst eventuell ein bisschen Wasser darüber, weil die EM auch Feuchtigkeit brauchen. So baust du die natürlicherweise vorhandenen EM weiter auf.

Das Rezept für den natürlichen Dünger:

Wie machst du das? Gehen wir davon aus, dass du zwei Pferde auf der Koppel hast. Dann streust du täglich nach dem Misten eine Handvoll des „Spezialdünger“ für die EM einfach über die Miste. So als ob du eine Handvoll Sand auf den Boden streuen willst. Ab und an giesst du eine Gießkanne Wasser darüber, damit die Mikroorganismen wirken und arbeiten können. Weil der Pferdemist in der Regel relativ fest ist und wenig Wasser hat.

Hast du mehr Pferde, streust du entsprechend mehr über den Mist.

Dann arbeiten die Mikroorganismen den Misthaufen durch und er ist viel schneller zersetzt als normalerweise.

Dann kannst du nach einigen Wochen den EM-Mist – gut zersetzt – dezent auf der Weide verteilen. Du nimmst dir von DER Ecke etwas weg, wo du mit den effektiven Mikroorganismen gestartet hast. Du bedeckst die Weide nicht damit, sondern streust einfach ein bisschen drüber. Wie bei einer Landmaschine, wenn die Brocken rechts und Links auf dem Acker fliegen.

Je grösser die Koppel, desto eher kannst du natürlich auch mit Maschinen arbeiten – aber bei einer kleinen Graskoppel von ein paar Quadratmetern kannst du das natürlich auch von Hand machen. So wird dein Mist von den effektiven Mikroorganismen bearbeitet und du hast optimalen Dünger für die Koppel.

Düngung ist eine individuelle Geschichte

Natürlich kannst du auch noch mit anderen Düngemitteln arbeiten. Dafür macht es immer Sinn eine Bodenprobe zu nehmen und spezifisch für den Boden deiner Koppel zu düngen.

Es gibt aber keine Empfehlung für dich, welche Art der Düngung die Beste ist. Denn Düngung ist eine individuelle Sache. Die Düngung muss zur Bodenbeschaffenheit und zur Koppel passen.

Jede Düngung sollte nur auf Grundlage einer Analyse, also einer Bodenprobe, stattfinden.

Denn jede Düngung muss zum Boden und zur Koppel passen. Viel zu viele Stallbesitzer geben unnütz Geld für Düngemittel aus, deren Inhaltsstoffe im Boden aber eigentlich reichlich vorhanden sind. Dafür fehlen dann andere Stoffe, die der Boden eigentlich bräuchte.

To Do Nummer 3 – Drainagen und Wasserlachen checken

Im Februar kannst du dir die Wasserlachen in Ruhe anschauen und checken, wo deine Koppel oder dein Paddock noch Drainagen brauchen könnten. So dass du die Koppel für das Frühjahr vorbereiten kannst oder Sand / Kies und andere Drainage-Elemente andenken kannst – je nachdem, wie du deine Drainagen machen willst.

Wenn du grüne Stellen am Boden entdeckst, kann das der Hinweis auf eine alte Drainage sein, die darunter verlegt ist.

Denn je weniger Wasserlachen – desto besser. Damit die Hufe und Beine in Zukunft matschfrei sein können.

Pferd im Wasser

Stichwort Winterweide? Pferde im Winter auf der Weide lassen: Ja oder Nein?

Das hängt ein bisschen mit der Weideausstattung zusammen, die auf dem Hof ist. Habe ich fünf Pferde auf einem Hektar, dann brauchen wir uns darüber gar nicht unterhalten. Dann gehören die Pferde im Winter nicht auf die Weide.

Aber habe ich einen ausgeglichenen Weidebestand (zwei, vielleicht drei Pferde pro Hektar) und eine vorwüchsige Weide, so dass mir das Gras irgendwann zu alt wird in den Sommer hinein – macht es absolut Sinn.

Wenn wir vermeiden wollen, dass wir zu starke Altweiden im Bestand haben können wir auch eine Winterweide öffnen und die Pferde auf 10-15% der Weide im Winter laufen lassen. Natürlich sollte es die trockenste Ecke sein. Von dort nehmen wir dann im Februar oder März die Pferde wieder von der Weide runter und säen die Weide dann an.

Diese Weide braucht dann natürlich länger, wenn das junge Gras ausschlagen muss und ist etwa Mitte / Ende Juni erst wieder so, dass die Pferde auf diese Koppel können.

Wenn der Zerfall beginnt, kommen schnell Schwarzschimmel und Pilze.

Um das zu checken, musst du nur ein paar Halme wegnehmen, ein bisschen Wasser darüber laufen lassen und wenn schwarze Brühe runterläuft, hast du den Beweis.

Das ist genau der Wiesenbestand, bei dem Samenkörper schon rausgefallen sind und unten wieder aufgegangen sind.

Erstens ist das sehr Fruktanreich und zweitens müssen die Pferde – um da an das junge Gras zu kommen – immer mit der Nase in den Schimmel.

Stichwort Paddock-Pflege im Winter

Zum einen kannst du den Paddock natürlich mit Drainagen, Paddockplatten und Kies / Sand befestigen. Wenn du das nicht kannst, sondern Gras auf dem Winterpaddock oder dem Paddocktrail hast, kannst du auf die Sorte „Wiesenrispe“ setzen. 100% Wiesenrispe. Das ist Gras, das beispielsweise auch auf Sportplätzen gesäht wird.

Jeder weiß, wie trittfest dieses Gras ist. Das Nutzgras ist ein Narbenbildner.

Es muss noch nicht einmal blühen, um sich ausdehnen zu können. Dazu kombinierst du am Besten ein Paddockbereich, der eine Ruhe Ecke ist und gut befestigt ist, so dass das Gras nicht zuviel Stress bekommt. Da kannst du in die Ecken auch Kräuter ansähen, so dass die Pferde nach und nach von Ecke zu Ecke laufen und dort ihre Kräuter knabbern können.

Diese verschiedenen Ecken kannst du zu unterschiedlichen Zeitpunkten ansähen, so dass die Kräuter zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufgehen. Lass die Kräuter lieber aus deiner Weidemischung raus und sähe sie bewusst in die Ecken auf deinem Paddock.

Kräutersamen halten sich im Boden länger als Grassamen. Sie wachsen von der Seite ein oder alte Samen gehen auf. Denn Kräuter sind viel robuster als Grassamen.

Beispielsweise breitet sich auch der fruktanreiche Löwenzahn gerne. Er nimmt mit den großen Blättern dann unglaublich viel Platz ein. Der Löwenzahn ist zwar nicht giftig, aber der Platz für Gras ist dann weg. Ähnlich ist das mit vielen anderen Kräutern.

Wir wollen aber nicht zu viele Kräuter, sondern Gras.

Hast du Fragen zum Thema Pferdeweide?

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