Sperrriemen und warum er ein NO GO ist

In Reitställen gibt es eine Vielzahl verschiedener Trensen und Zäumungen. In allen Farben und Formen. Bei einigen ist der Sperrriemen schon dran und wenn er schon dran ist, dann kann man ihn auch dran lassen... denken vermutlich viele Reiter, so oft wie man die Dinger an Pferdeköpfen sieht. Dabei ist…
Sperrriemen - No Go

2 3 In diesem Artikel:

… und warum so ein Sperrriemen aus meiner Sicht ein NO-Go ist. Es gibt viele gute Gründe (auch anatomisch handfeste Gründe) die gegen den Sperrriemen sprechen und keinen wirklich richtigen Grund dafür.

In Reitställen gibt es unglaublich viele verschiedene Reithalfter, Trensen und Zäumungen. In allen Farben und Formen. Von Western bis zum Englischen Reithalfter, von Gebisslos bis Kandare, vom schwedischen bis hannoveranischen Reithalfter. Gerade Letztere haben eines gemeinsam: Eine Art „Sperrriemen“.

Sperrriemen – ja oder nein?

Viele hinterfragen den Riemen am Zaumzeug nicht, sondern nutzen ihn einfach.

Denn: „der Sperrriemen ist doch schon am Zaumzeug dran und wenn er schon dran ist, dann kann man ihn doch auch nutzen…“

Das denken vermutlich viele Reiter:

  • Das hat der Reitlehrer so gesagt…
  • Der war halt schon dran…
  • Der sieht doch hübsch aus am Reithalfter…
  • Das hilft meinem Pferd…

Halbsätze wie diese gibt es viele.

Trensen & Englisch & lauter Sperrriemen

Die Suche nach „Trensen Englisch“ via Google.de spuckt dann vor allem Bilder mit Sperrriemen aus. Irgendwie scheint er ein Basic geworden zu sein und ganz ehrlich? Kaum einer weiß warum.

Gute Gründe gibt es eigentlich auch nicht. Denn der Nasenriemen gehört ursprünglich gar nicht zu Englisch Trensen dazu. Der Riemen um die Nase des Pferdes ist erst seit einigen Jahrzehnten zur Norm geworden.

Viele wissen gar nicht, was er soll oder was er bewirkt und lassen ihn einfach am Zaumzeug. Das ist schade und das muss sich ändern.

Dann gibt es zum Beispiel noch das mexikanische oder das Hannoversche Reithalfter – Infos über die Wirkung und warum das nicht wirklich besser ist – findest du HIER

Denn Pferde würden sich Studien zufolge eigentlich immer gegen die Maulsperren entscheiden.

Das verwundert auch nicht weiter, wenn man sieht wie eng viele Sperrriemen oft verschnallt sind.

Falls du noch einen solchen Riemen an deinem Zaumzeug haben solltest, dann schau deinem Pferd einfach kur in die Augen wenn es ihn ums Maul hat und frage dich, was du da siehst. Vermutlich Schmerz, Stress oder Resignation.

Warum? Weil der Riemen mehr schadet als nützt. Warum das so ist, erkläre ich dir jetzt in diesem Artikel.

herdis hiller - pferdeseele

Sperrriemen – ja oder nein?

Der Sperrriemen oder auch Nasenriemen wird immer wieder heiß diskutiert und ich finde, dass das auch gut so ist. Denn wir müssen darüber reden, warum wir unsere Ausrüstung benutzen und was sie bewirkt.

Sie einfach zu nutzen, weil sie da ist, ist fahrlässig.

  • Es ist nicht schlimm, wenn du das noch nicht weißt oder nicht hinterfragt hast, wir alle lernen dazu.
  • Oder wenn du ausführlich recherchiert hast und nach dem Lesen verschiedener Studien, Testen verschiedener Reitweisen, Reithalfter und Zäumungen zu dem Schluss kommst, dass dein Pferd zufriedener damit ist.

Aber dann verschnalle ihn bitte nicht zu eng, sondern richtig und so wie er ursprünglich gedacht war. Dazu erzähle ich dir gleich mehr.

Wichtig ist einfach, dass wir über die Wirkung von Ausrüstung Bescheid wissen sollten, bevor wir sie nutzen. Denn die Pferde haben keine Wahl – egal um was es geht und egal welches Reithalfter wir ihnen um den Kopf schnallen.

Deswegen hoffe ich sehr, dass du nach dem Lesen dieses Artikels darüber nachdenkst, was die Hilfsmittel du aus deinem Stallschrank bewirken und welche du davon wirklich brauchst. Das gilt auch für den Sperrriemen.

Typische Argumente für den Sperrriemen

Es gibt viele Reiter, die viele Argumente dafür haben. Sätze wie „mein Pferd reißt ja immer das Maul auf und streckt die Zunge raus“, „es will die Trense irgendwie nicht im Maul haben“, „ist doch so schick“, „der Anfänger zerrt zuviel am Zügel und der Sperrriemen hält die Trense im Maul, so dass sie nicht durchs Maul gezogen werden kann und keine Schmerzen verursacht“ sind nur ein paar Beispiele.

Darf ich ehrlich sein? Sie sind alle im Grunde Quatsch! Es gibt kein Argument, das stichfest genug ist, um für eine Nutzung zu sprechen.

Sperrriemen - No Go

Drei typische Argumente für den Sperrriemen und warum sie falsch sind:

Nummer 1 – Mein Pferd reißt immer das Maul auf und streckt die Zunge raus: Wenn das Pferd die Zunge rausstreckt, dann will es dir etwas damit sagen. Entweder schmerzt die Trense und das Reithalfter oder sie ist unangenehm oder die Art wie der Reiter sie nutzt ist unangenehm. Das wird nicht besser, wenn man das Maul mit einem Riemen zusperrt – der Mensch sieht die Schmerzreaktion schlicht und einfach nur nicht mehr. Im Grunde wird das Pferd damit mundtot gemacht. Viel besser wäre es herauszufinden, warum das Pferd die Zunge rausstreckt und daran zu arbeiten.

Nummer 2 – Mein Pferd will die Trense nicht im Maul haben: Wenn es die Trense loswerden will, dann will es auch damit etwas sagen. Im Grunde kann ich die Sätze von Nummer 1 wiederholen. Vielleicht hat es Schmerzen, vielleicht hat es Entzündungen am Kiefer oder Zahnfleisch, vielleicht bekommt es Panik bei dem Gefühl von Metall im Maul, vielleicht ist das Gebiss nicht das Richtige oder die Reitweise. So oder so – sollte der Reiter zuhören und verschiedene Reithalfter ausprobieren und vielleicht auch über gebissloses Reiten nachdenken.

Nummer 3 – Die Anfänger zerren zu viel und die Sperrriemen halten die Trense im Maul, so dass sie nicht durchs Maul gezogen werden kann und keine Schmerzen verursacht: Okay, fassen wir zusammen. Ein ANFÄNGER sitzt auf dem Pferd und hat weder ruhige Hände noch einen ausbalancierten Sitz im Sattel. Was ist also die logische Folge: Er wird versuchen sich auch an den Zügeln festzuhalten. Ja, das reißt im Pferdemaul. Was ist also gut daran, das Pferdemaul zuzuschnüren? Das löst nicht das Problem des reißenden Anfängers. So kann das Reißen vielleicht nur ein bisschen abgefangen werden. Viel besser wäre es, dem Anfänger so lange an der Longe Sitzschulungen zu geben, bis er sicherer sitzt und sich nicht mehr am Zügel festhalten muss. Dann kann man an den ruhigeren Händen arbeiten und dann erst die Zügel in die Hand geben. Zumal der Sperrriemen – so wie er aktuell immer verschnallt wird – die Trense nicht wirklich ruhiger im Maul hält, sondern das Maul einfach nur zusperrt.

So lässt sich im Grunde jedes fadenscheinige Argument entkräften und „das haben wir schon immer so gemacht“ oder „das war halt schon am Zaumzeug dran“ gelten gar nicht. Dafür haben wir ein Hirn, um es einzuschalten und zu denken.

Findest Du auch, dass es höchste Zeit ist etwas gegen Sperrriemen zu tun? Dann schenk diesem Artikel fünf Herzen und teile ihn weiter:

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Geschichte des Sperrriemen

Bevor ich aber die Argumente aufliste, die gegen den Sperrriemen sprechen, erst einmal kurz etwas zu der Geschichte dieses „Hilfsmittels“.

Viele Jahre hat man überall die Info gefunden, dass er in den Kriegszeiten des 19. Jahrhunderts erfunden worden sei, um den Zug durch die Reiterhand auf das Gebiss durch die spezielle Verschnürung auf Nase und Gebiss zu verteilen. Mittlerweile gibt es immer wieder Recherchen, die genau das widerlegen und eher darauf hinweisen, dass er um die 1960er erfunden worden sein soll.

„Das älteste Bilddokument des Kombinierten Reithalfters mit „Sperrriemen“, das gefunden werden konnte, stammt von den Olympischen Reitwettbewerben 1956 in Stockholm und zeigt den US-amerikanischen Springreiter Frank Chapot deutlich erkennbar mit einem „Kombinierten Reithalfter“. Was aber nie gefunden werden konnte“ (ZItat VFD)

Damals wurde der sogenannte „Pullerriemen“ offenbar zum Sperrriemen umfunktioniert. Mit dem Pullerriemen und seiner speziellen Verschnallung wollte man den Druck / Zug aufs Pferdemaul verringern, in dem der Druck teilweise über die Nase umgeleitet wurde und sich so auf zwei Punkte verteilt hat: Gebiss und Nase. Der Leder Riemen wurde damals durch die Aufhängung der Trense durchgezogen und oben an der Nase verschnallt. So sollte der Druck zwischen dem Pferdemaul und den Trensen im Maul sozusagen aufgeteilt werden. So heißt es zumindest überall, wenn du recherchierst. Letztlich gibt es da verschiedene Geschichten und Variationen dieser Verschnallung dazu.

„Das Zuschnüren des Pferdemauls war nie ein Element der Pferdeausbildung. Bis 1937 war der Standardzaum ein Zaum ohne Nasenriemen. Für Pferde mit unruhigem Maul war temporär der Einsatz des Hannoverschen Reithalfters vorgesehen, das mit der H.Dv. 12 von 1937 zum Standard-Ausbildungszaum für Remonten wurde, dem nach ca. einem Jahr die Kandare folgte. Der vielfache Einsatz des „Hannoverschen Reithalfters“ während des 2. Weltkriegs war einzig dem Mangel geschuldet. Nie gab es einen Zusammenhang zu Verletzungen des Unterkiefers.“ (ZItat VFD)

Der Sperrriemen wird aber komplett anders verschnallt und schnürt dadurch den Pferden im Grunde das Maul zu.

HIER findest du einen Artikel über die alten Meister und warum es so wichtig ist, dass wir endlich den Friedensvertrag mit unseren Pferden unterschreiben müssen

Der Sperrriemen soll trotzdem den Druck auch verteilen, heißt es so schön. QUATSCH! Er sperrt das Maul des Pferdes zu. Punkt. Wer etwas anderes behauptet redet sich das ganze Prozedere schön.

Heute wird einfach „nur“ zugeschnürt. SO oder so ist das Teil sinnlos bis kontraproduktiv. Denn wir Reiter sollten lieber an uns und unseren Hilfen arbeiten oder dem Pferd für seine Ausbildung so viel Zeit geben wie es braucht, statt „Hilfsmittel“ zu erfinden, die den Druck verteilen oder das Pferd rittiger machen sollen..

INFO: Dazu sagte schon der alte Reitmeister aus der griechischen Antike, Xenophon, über Hilfsmittel: „Mach dir klar, dass die Lektionen der höheren Dressur keine Kunststücke sind, die du deinem Pferd mit Hilfe unnatürlicher Zwangsmittel beibringen kannst. Sie sind Formen der imponierenden Selbstdarstellung des Pferdes, die es in besonderen Erregungszuständen vor seinen Artgenossen von sich aus zeigt.“ (Zitat Xenophon)

Pullerriemen – das Gleiche?

Der Sperrriemen kommt übrigens auch heute noch manchmal als „Pullerriemen“ in Beschreibungen daher. Kommt von „to pull“ und bedeutet „ziehen“. ZUm einen war der Pullerriemen anders verschnallt, zum anderen gilt: Riemen, Zügel und Ziehen sollten aber sowieso nicht unbedingt in einem Satz vorkommen. Denn wenn der Reiter ziehen muss, ist er entweder noch nicht gut genug oder das Pferd nicht gut genug ausgebildet. Und wenn das Pferd zieht und sich auf das Gebiss legt, ist es wohl noch nicht geduldig genug ausgebildet worden und hat nicht verstanden, was das Ganze soll. So oder so ist das ein Kreislauf der besser mit umsichtigem Training durchbrochen werden sollte, als mit Druck und einem Riemen gelöst zu werden.

Wikipedia sagt übrigens dazu: „Es stellt ein pferdefreundliches, wirksames Hilfsmittel insbesondere für heftigere Pferde dar, die häufig den Zügel aus der Hand ziehen („pullen“).“

Das ärgert mich maßlos, denn wer diesen Artikel verfasst hat, hat keine Ahnung oder ein wirklich armes Pferd. Wie kann es sein, dass die Lösung für schlechte Ausbildung und Erziehung und fehlerhaftes Verhalten des Menschen, die dann zu einem Pferd führen das sich wehrt, ein Sperrriemen sein soll, der das Maul zuschnürt? Und wie kann man das Ganze dann noch im weltweit größten Online-Lexikon als „pferdefreundliches wirksames Hilfsmittel“ bezeichnen?

Sperrriemen - No Go

Warum der Sperrriemen weg muss

Der Sperrriemen ist nicht wie die Sporen oder die Gerte, die bei sanfter Verwendung feine punktuelle Hilfen geben können. Es ist beim Sperrriemen wie bei den Hilfszügeln (auch als Ausbinder bekannt) – sie greifen in die Pferdeanatomie ein und stören den Bewegungsablauf der Pferde dadurch. Das führt zu Verspannungen, Blockaden und verhindert natürliche Prozesse im Pferdekörper und das schadet den Pferden. Punkt. Egal wie korrekt jemand meint den Sperrriemen verschnallt zu haben.

Das muss sich ändern. Deswegen will ich mit diesem Artikel aufklären über die Probleme, die dieses grauenvolle und bei Wikipedia als „pferdefreundliche“ Hilfsmittel bezeichnete Ding namens Sperrriemen verursacht.

HIER noch der Link zu einer Studie zum Thema

Die Nachteile des Sperrriemen und was er mit der Anatomie deines Pferdes macht

  1. Das Pferd ist ein in sich ausgeklügeltes System. Mutter Natur hat sich einiges bei seiner Entwicklung gedacht. Jeder Muskel greift in den anderen – wie bei einem Uhrenrädchen. Wenn der Kiefer durch den Sperrriemen festgebunden ist, also nicht so richtig locker ist, hat das Auswirkungen auf die umgebende Muskulatur. Die federt normalerweise in der Bewegung die Stöße des Körpers mit ab. Das Pferd muss im Grunde mit zusammengebissenen Zähnen zum Marathonläufer werden. Das wiederum hat Auswirkungen auf die Wirbel der Wirbelsäule, die so bei jedem Schritt das abfangen müssen, was sonst die Muskulatur um den Kiefers abgefangen hätte. Die Folgen: Prellungen und Gelenkschäden.
  2. Oben zwischen Hals und Genick und Kopf des Pferdes ungefähr befindet sich die Ohrspeicheldrüse. Sie ist essentiell für das Pferd. Sie steuert unter anderem auch die Speichelproduktion des Pferdes, die absolut wichtig ist für die Pferdegesundheit. Kann der Kiefer nicht richtig bewegt werden, kann das die Ohrspeicheldrüse beeinflussen. Zumal sie besser nicht gedrückt werden sollte. Deswegen sind auch die Ausbinder, Hilfszügel oder sogar die Rollkur unter anderem schädlich für das Pferd. Mal ganz abgesehen davon, dass sie Schmerzen verursachen und als Tierquälerei bezeichnet werden können.
  3. Der Sperrriemen sperrt im wahrsten Sinne des Wortes das Pferdemaul zu. Das Pferd öffnet normalerweise das Maul etwas, wenn Druck auf die Trense ausgeübt wird, um auszugleichen. Das kann es logischerweise nicht, wenn das Maul zugeschnürt ist. Dazu kommt, dass ganz viele Nerven im Pferdemaul sitzen. Auch dort, wo der Trensendruck landet, wenn der Reiter die Zügel annimmt. Das hindert den Schluckreflex daran loszulegen und das wiederum blockiert den Kehlkopf. Wenn also ein Pferd so richtig schön schäumt ist das kein gutes Zeichen. Wird ja gerne so behauptet.
  4. Die Pferdeanatomie erlaubt Pferden übrigens nur fressen oder atmen gleichzeitig, das hat auch etwas mit Luft- und Speiseröhre zu tun, sagt der Forscher Robert Cook, der das Bitless Bridle daraufhin erfunden hat. Speichelt also das Pferd fröhlich und kann nicht schlucken, kann es auch schlechter Atmen. Pferde speicheln aber beim Laufen und können dann ihren Speichel nicht mehr richtig schlucken. Das erschwert wiederum das Atmen und es fühlt sich mehr als unangenehm an. Ist das Maul zugesperrt, wird das nicht besser. Kann man sich gut vorstellen, wenn man weiß, wie schnell ein fieses Gefühl entsteht, sobald wir unseren Gaumen „kitzeln“.
  5. Speichel ist aber nicht nur nass, er sorgt auch dafür, dass der Magen des Pferdes einwandfrei funktioniert. Der Pferdemagen arbeitet konsequent – 24 Stunden täglich – anders als bei uns Menschen. Deswegen ist es auch so wichtig, dass Pferde nie länger als 4 Stunden ohne Futter sind. Denn es schießt permanent Magensäure in den Magen ein. Ist da weder Futter noch schützender Speichel (der basische Mineralien enthält), dann greift die Magensäure zwangsläufig die Magenwand an. Das führt zu Magenproblemen und natürlich langfristig auch zu Schmerzen beim Pferd.
  6. Habe ich schon erwähnt, dass am ganzen Pferdekopf an verschiedenen Punkten empfindliche Nerven liegen? Deswegen ist es auch so wichtig, dass jede Zäumung wirklich gut und richtig sitzt. Da wo der Sperrriemen sich in aller Regel befindet, wächst ein empfindlicher Nerv aus dem Schädel der Pferde und verläuft quasi unter der Haut.

Dazu kommt die Zeit ist Geld-Mentalität vieler Reitschulen und auch Reiter. Der Sperrriemen, genau wie der Hilfszügel kaschiert vieles:

  • Schlechter Sitz in den Sätteln
  • Reiter hält sich über die Zügel fest oder sein Gleichgewicht
  • zu unruhige Hände
  • zuviel Einfluss über die Reiterhand und zu wenig über Gewicht und Schenkelhilfen
  • zu schlecht und schnell ausgebildete Pferde die über zu starke Einwirkung in die Übungen gepresst werden

Statt also all das mit dem Sperrriemen zu kaschieren, könnte man doch besser an der Ausbildung von Reiter und Pferd arbeiten, oder?  

Du siehst also, dass es viele anatomisch relevante Gründe gibt, die dagegen sprechen. Die Pferde sind im Grunde die ganze Zeit dabei sich mit ihrem Körper irgendwie gegen all die Schwierigkeiten zu gewöhnen, die ihnen der Sperrriemen macht – das bedeutet auch, dass sie mit dem Kopf nicht so sehr bei ihrem Reiter sein können, weil sie leiden. Es ist aber nicht wie mit den Kandaren, vielen anderen Reithalftern oder Sporen, dass der Nasenriemen eine Frage der weichen und sanften Reiterhilfen ist, sondern er ist grundsätzlich ein Hilfsmittel, das weder nötig ist, noch dem Pferd nutzt, sondern (betrachtet man all die Studien zu diesem Thema) dem Pferd eher schadet.

HIER in dem Buch findest du alles, was du über die Pferdeanatomie wissen musst:“Finger in der Wunde: Was Reiter wissen müssen, damit ihr Pferd gesund bleibt“*Sperrriemen 1

Sperrriemen 2

Es wäre also nicht nur pferdegerecht und fair, sondern sogar noch egoistisch von dir den Sperrriemen sofort abzuschnallen – denn dein Pferd wird mehr Geist, Kopf und Energie haben, um sie in eure gemeinsame Zeit zu investieren, wenn es dieses unsägliche Ding nicht mehr ums Maul geschnürt hat.

Bestätigt wird das übrigens durch eine Studie des emeritierten Professor Dr. Holger Preuschoft von der Universität Bochum, der in einer mathematischen Studie berechnet hat, ob ein Sperrriemen einem Pferd anatomisch überhaupt all das erlauben kann, was es braucht um sich schmerzfrei und stressfrei unter dem Reiter bewegen zu können.

[blockquote author=““]„Damit ein Pferd wirklich kauen und eine Belohnung aufnehmen kann, muss es seine Schneidezähne mindestens 16 Millimeter auseinander bewegen können. Festgeschnallte Nasenriemen sind nicht nur sinnlos, sondern ein Fall für den Tierschutz!“ (Zitat Holger Preuschoft)[/blockquote]

Wir müssen wieder zurück zum feinen Reiten, dem ausbalancierten Sitz, den Gewichts- und Schenkelhilfen.

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Warum auch das Hannoveranische Reithalfter eine Art „Sperrriemen“ hat

Das hannoveranische Reithalfter hat tatsächlich ein paar Tücken, die vielen nicht bewusst sind. Der Nasenriemen wird beispielsweise tiefer verschnallt als normalerweise üblich – etwa 4 Fingerbreit über den Nüstern – das bedeutet, dass er sehr schnell von außen auf die Atem“wege“ drücken kann, wenn er minimal zu tief verschnallt wird oder gar das Nasenbein brechen kann, wenn er zu tief liegt.

Es ist ein schärferer Zaum, der auf Maul, Kinn und Nasenbein Druck ausübt in der Einwirkung. Außerdem hat er eine Maulsperre durch seine Verschnallung, die ähnlich einem Sperrriemen wirkt. Das soll für eine ruhigere Lage des Gebisses im Pferdemaul sorgen. Kommt dir dieser Satz aus den Beschreibungen zum Sperrriemen weiter oben bekannt vor? Genau! Deswegen erwähne ich das Teil hier auch explizit.

Das Ergebnis zur Studie über Sinn und Unsinn des Sperrriemens

„Damit ein Pferd wirklich kauen und eine Belohnung aufnehmen kann, muss es seine Schneidezähne mindestens 16 Millimeter auseinander bewegen können. Festgeschnallte Nasenriemen sind nicht nur sinnlos, sondern ein Fall für den Tierschutz!“ (Zitat Holger Preuschoft)

FALLSTUDIE: NASENRIEMEN BEEINFLUSSEN DIE FASZIEN UND NERVEN DES PFERDEKOPFES

Wie wirken sich die verschiedenen Nasenriemen von gängigen Kopfstücken auf die Faszien und Nerven am Pferdekopf aus? Damit beschäftigte sich ein Vortrag des 5. “International Fascia Research Congress”, der Mitte November in Berlin stattfand. Der Kongress drehte sich um Forschung und Rehabilitation sowohl in der Humanmedizin als auch im Veterinär-Bereich.

SO BEEINFLUSSEN NASENRIEMEN DIE FASZIEN UND NERVEN DES PFERDEKOPFES

Der Titel der vorgestellten Fallsudie lautet: “Effect of noseband positioning to the fascial and neural dynamics of the head – Effekt der Positionierung von Nasenriemen auf die Faszien- und Nervendynamik des Kopfes”. Sie fasste neue Erkenntnisse über die Auswirkungen von Druck und Positionierung der Nasenriemen zusammen.

SPERRRIEMEN UND NASENRIEMEN UNTER DER LUPE

Die Wissenschaftler untersuchten dabei drei verschiedenen Positionen: der Sperrriemen über dem Maul, der Nasenriemen eines kombinierten Reithalfters sowie der etwas höher sitzende Nasenriemen einer Kandare. Dafür wurde ein Pferdekadaver-Kopf mit Klebeband an den drei betroffenen Stellen präpariert. Dann wurden Gesichtsnerven gezogen. Die Positionen und Bewegungen der Faszie und des Nervs wurden mit Videokamera und Imaging aufgezeichnet.

Das Ergebnis: Der von den Nasenbändern ausgeübte Druck begrenzt die Bewegung des Nervs und die Elastizität der umgebenden Faszienschicht – vor allem dann, wenn er über, unter oder relativ weit vom Nervenrumpf gelenkt wird. Das bedeutet, dass die tiefste Positionierung wie die eines Sperrriemens die größte Auswirkung habe, da sie die Gleitfunktion der Faszie einschränke und die Nerven sogar direkt drücken könne. Die höchste Positionierung wie sie bei Kandaren-Zäumungen gängig ist und dabei die Jochbeine berühren kann, verursache ebenfalls Bewegungsstörungen sowohl der Faszien als auch der Nerven. Die mittlere Position schien den geringsten Einfluss auf den Gesichtsnerv und die Faszie zu haben.

AUCH DAS STIRNBAND KANN NERVEN UND FASZIEN BEEINFLUSSEN

Die Studie zeigte auch auf, dass sich Verspannungen des Kaumuskels Musculus Masseter und der Ohrregion auf die Faszien- und Nervendynamik des Kopfes auswirkten. Da das neuronale System aus mehreren Komponenten besteht, kann jede Spannung, die vom Fasziensystem ausgeht, die Nerven auf vielen Ebenen beeinflussen.

Der Rat der Forscher: Daher sollte die gesamte Trense korrekt und individuell angebracht werden, um sicherzustellen, dass der Nasenriemen und das Stirnband locker genug sind und keinen Druck auf den Pferdekopf ausüben. Ein niedriger Nasenriemen in Kombination mit hohem Druck scheint die meisten Funktionsstörungen des Faszien- und Nervensystems zu verursachen.

DIE AUTOREN DER FALLSTUDIE

Beteiligt an der Fallstudie und Vortrag waren die finnischen Physiotherapeuten, Tuulia Luomala und Mika Pihlman, in Zusammenarbeit mit Rikke M. Schultz (DVM, RMS Equine Practice, Dänemark) und Vibeke S. Elbrond (DVM, Ass. Prof. Anatomy, Fakultät für Gesundheit und Gesundheit, Kopenhagen Universität Dänemark).

Quellen

http://www.eurodressage.com/2018/11/25/effect-noseband-positioning-fascial-and-neural-dynamics-head?fbclid=IwAR1H_eubLOS92mtTdua5AtC9NCjWkO4CK-pup7YWqDWLrwden5UtbK7JMRw

Abstract: http://fasciacongress.org/wp-content/uploads/2018-abstracts/191.pdf

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98 Kommentare

  1. Britta

    Hallo Petra,

    auf der Suche nach Artikeln über den Softfeel Semizaum bin ich auf Deinen Artikel gestossen :-) Ich bin auch kein Fan von Nasen- und Sperriemen und möchte sowenig Leder wie möglich am Pferdekopf haben. Da gibt es auch noch eine Form, die lediglich das Gebiss (ich meine, es war aus Leder) und Zügel beinhaltet. Wie sieht das versicherungstechnisch aus? Ich habe mal gehört, das die Versicherung bei Fehlen eines Nasenriemens im Schadensfall nicht bezahlt … Für Westerntrensen ist ein Kinnriemen zu benutzen. Hast Du da schonmal etwas von gehört?
    Und das Thema Kappzaum ist auch sehr spannend.
    Vielen Dank für Deine Recherche zu dem Thema „Sperriemen“.

    Gruß
    Britta

    • Petra

      Hallo liebe Britta, ich denke, dass das ein bisschen abweicht von Versicherung zu Versicherung. Manche Versicherung haben noch nicht einmal das Halfter im Gelände mitversichert. Andere wiederum auch das Reiten ohne Sattel und das gebisslose Kutsche fahren – wie meine Haftpflicht. Wir haben beispielsweise die Helden und die versichern außerdem sogar Freiarbeit und Halsringreiten und noch viel mehr.

      Wenn du magst – Leser können einen Rabatt über einen bestimmten Code abstauben – kannst du dir über folgenden Link alles zu den Helden durchlesen:

      https://www.pferdefluesterei.de/pferdehaftpflicht-versicherung/

      Ganz liebe Grüße, Petra

  2. L

    „[…] vom schwedischen bis hannoveranischen Reithalfter. Gerade Letztere haben eines gemeinsam: Den Sperrriemen.“

    – Naja, gerade das Hannoveranische Reithalfter hat ja keinen Sperrriemen, ist das unglücklich formuliert oder schlecht recherchiert?
    Außerdem ist die Verteufelung des Nasenriemens auch etwas überzogen. Ein ordentlich verschnallter Nasenriemen sorgt für eine ruhige Lage der Trense und verhindert Verletzungen.

    • Petra

      Das Hannoveranische Reithalfter hat auch eine „Maulsperre“ und wirkt relativ scharf durch seine tiefe Verschnallung – deswegen gehört es für mich auch in diesen Artikel und wird bewusst mit erwähnt. Ich persönlich will den Sperrriemen nicht „verteufeln“, sondern sehe den Sperrriemen exakt so wie in dem Artikel beschrieben und halte ihn deswegen für ein Ausrüstungs NoGo – aber das bleibt jedem selbst überlassen :-) Ganz liebe Grüße, Petra

  3. Suli

    Vielen Dank für diesen Artikel, der mein Bauchgefühl bestätigt. Den Sperriemen aus der Trense zu entfernen war eine meiner ersten Tätigkeiten beim ersten eigenen Pferd. Ich konnte einfach den Sinn nie erkennen und hatte den Eindruck, dass er für das Pferd eine Schikane darstellt. Es ist schön, von Dir die handfesten Argumente geliefert zu bekommen.

    • Petra

      Hallo liebe Suli, freue mich sehr, dass dein Bauch dir gleich dazu geraten hat :-) Ganz liebe Grüße, Petra

  4. Paula

    Hallo liebe Petra!
    Ein toller Artikel in dem -leider und auch wieder nicht-ganz viel Wahrheit steckt. Eine Frage: was ist deine Meinung zum Micklem? Ich bin in Überlegung mir eines zu kaufen, da ich nur Positives darüber gehört habe und es ja sehr pferdefreundlich sein soll, allerdings hat es ja auch eine Art Sperriemen vorne.:)

    • Petra

      Hallo liebe Paula, da ich selbst noch nie mit Micklem geritten bin, kann ich dir nur eine theoretische Antwort geben. Ich würde es nicht kaufen, weil mir die Wirkung nicht gefällt und es für mich eine andere Form von Sperrriemen ist. Aber das ist – wie gesagt – keine praktisch durchgecheckte Meinung :-) Am Besten fragen wir immer unser Pferd. Denn es ist sein Maul. Sprich: Wenn dein Pferd superzufrieden, entspannt und weich damit läuft, dann ist es wahrscheinlich eine gute Zäumung für dieses Pferd. Weißt du, was ich meine? Nur weil ich es nicht möchte, kann es das Pferd vielleicht anders sehen. Ganz liebe Grüße, Petra

    • Petra

      Leider funktioniert der Link nicht ;-) :-)))

  5. Carry

    Hallo,
    Ich habe schon einige ähnliche Studien und Artikel gelesen und den Sperrriemen seit Jahren verbannt. Schade nur, dass es so wenig Trensen gibt, die von Haus aus keinen haben.
    Mir ist es tatsächlich auch ein Dorn im Auge, dass das Micklem eine Art Sperrriemen hat. Ich reite damit sehr gerne, schnalle aber den unteren Riemen immer so locker es geht, sodass mein Pferd überhaupt kein Problem damit hat genüsslich beim Ausritt zu grasen :-D
    Auch viele Freundinnen und Bekannte habe ich in der Zwischenzeit mal gefragt, ob sie wissen, wozu der Riemen an der Trense ist… mich haben nur große Augen angeguckt und es kamen die oben aufgeführten Argumente… ich erklärte es ihnen gerne und sie haben drüber nachgedacht und ihn tw. auch verbannt. Leider nur tw. … eine Bekannte nutzt ihn als „Ausgleich“ zu ihrer Angst, dass das Pferd durchgehen könnte – ganz ehrlich? Dann setzte ich mich auf kein Pferd! Ich teile die hier vertretene Meinung voll und ganz: man soll an der Ausbildung des Pferdes und des Reiters und ganz wichtig auch an dem Vertrauen zueinander arbeiten, dann braucht man im besten Fall gar kein Gebiss… dem Pferd zu Liebe!
    Denn meinem Pferd ist die Farbe der Schabracke und ob die Fliegenmütze dazu passt völlig egal und das sollte es mir auch sein. Priorität hat die Gesundheit und Zufriedenheit meines Tieres und ich trage dafür die Verantwortung. Ich möchte MIT meinem Pferd arbeiten und nicht GEGEN oder es gar zur Mitarbeit zwingen. Dann macht es auch allen Spaß und man guckt in keine gequälten Augen…!

    • Petra

      Hallo liebe Carry, ganz wunderbare Worte von dir – ganz lieben Dank!

      Zu deiner Bekannten, die den Sperrriemen gegen die Angst vor Durchgehen nutzen will: Frage sie doch mal, wie ein Sperrriemen ein Pferd daran hindern soll durchzugehen? Sie soll mal überlegen, das ganze durchdenken und begründen, wie genau er das verhindern soll. Ich tippe, dass sie sehr schnell merken wird, dass er das überhaupt nicht kann. Wie auch?

      Aber vielleicht hast du das auch schon gemacht. So oder so, finde ich toll, dass du es deinen Bekannten immer wieder erklärst und die Botschaft herumträgst. Danke dir dafür und alles Liebe, Petra

  6. Zucchini

    Ich habe mich in letzter Zeit vermehrt mit solchen Themen beschäftigt. Ich finde es auch nicht schön und mache den Sperriemen nur so locker wie möglich dran. Ich nehme noch Reitstunden aber falls ich mal ein Pferd haben sollte wollte ich es am liebsten ohne Reiten. Ich glaube das bei vielen Reitschulen gar nicht die grundlegende Azsbildung sondern der weitere Weg ist denn viele Pferde sind am Anfang noch sehr gut zu reiten weil dann aber immer mehr unerfahrene Reiter ( was ja auch normal ist jeder fängt mal an) sie reiten werden sie immer abgestumpfter. Ich reite in zwei Reitschulen und in einer finde ich es ganz gut dort wird auch viel über Bodenarbeit richtiges führen und den sonstigen Umgang mit dem Pferd gesprochen Dreieckszügel haben die gar nicht höchstens welche aus Gummi (diese kommen aber auch nur sehr sehr selten zum Einsatz) Ich reite das Pony dort nur mit einem Martingall und da würde mich interessieren ob das auch so schlecht ist wie ausbinder. Außerdem sind es dort nur kleine Gruppen und ich hatte sehr lange Unterricht an der Longe und kann man Hände jetzt super frei halten.
    Im anderen Reitstall haben leider sehr viele Pferde Dreieckszügel was mich stört aber leider kann man da als einzelne fast vierzehnjährige Reiterin nicht viel ausrichten. Außerdem sind viele der Ponys nicht ganz so toll zu reiten aber der Unterricht ist Klasse und auch ansonsten wird mit den Pferden super umgegangen.
    Am Ende denke ich das man auch ohne starken Druck und Ausbinder, mit Gerten schlagen oder zugeschnürten Sperriemen und in den Bauch gepressten Sporen auskommt. Solange man das alles in Maßen einsetzt und darauf achtet das es dem Pferd gut geht ist es noch in Ordnung man sollte nur immer daran denken dass Pferde Lebewesen ist und dann kann man glaub ich trotzdem erfolgreich sein.
    Ich hoffe der Kommentar ist jetzt nicht zu lang

    • Petra

      Hallo liebe Zucchini, tatsächlich ist der Sperrriemen aus meiner Sicht genauso Blödsinn wie die ganzen Hilfszügel. Auch das Martingal (auch wenn es im lockeren Zustand, wenig Wirkung haben soll) gehört für mich zu einer Art mit den Pferden umzugehen, die von der falschen Denke kommt. Pferde sollten wir nicht dominieren, sondern so trainieren, dass sie gerne mitarbeiten. Das gilt auch für Schulpferde – wenn sie nicht Korrektur geritten werden, wenn sie zu oft und zuviel laufen müssen, wenn zuv iele Reitschüler jeden Tag zu viel an ihnen zerren, hat das natürlich eine Wirkung. Aber die Lösung kann ja nicht sei, solange an der Ausrüstung zu drehen, bis man die Wirkung übertünchen kann. Sondern dann muss man am Unterricht, der Aufteilung und den Preise drehen, solange bis das einigermaßen Pferdegerecht ablaufen kann. Ich weiß, dass das schwarz-weiß ist und dass auch Reitschulen Zwängen unterworfen sind. Aber wenn wir immer so weitermachen – manchmal auch auf Kosten der Pferde – ohne darüber zu reden, wird sich nie etwas ändern. Das waren meine schnellen in einen Kommentar getippten Gedanken. Machen sie Sinn für dich? Auf jeden Fall ganz liebe Grüße, Petra

  7. Caroline Priess

    Ich bin da ganz bei Dir und voll auf deiner Seite, daher mein Wunsch: eine eigene Podcastfolge zu dem Thema mit allen Fakten!!!

    • Petra

      Gute Idee :-) danke dir für den Hinweis – alles Liebe, Petra

  8. Alicia

    Grundsätzlich stimme ich dem Artikel in seinem Inhalt zu, bin selber auch niemand, der einen Sperrriemen nutzt oder nutzen möchte. Aber… die „Geschichte“ des Sperrriemens ist schlicht und einfach falsch. Zu KEINEM ZEITPUNKT wurde der im Militär eingesetzt, dazu gibt es keine literarischen und bildlichen Hinweise oder gar Beweise. Klassischerweise wurden die Pferde hier in DE auf dem Hannoverschen getrenst und wurden später auf Kandarenzaum geritten, sonst nichts. In anderen Ländern ein wenig abweichend, aber auch da wurde nie ein kombiniertes Reithalfter verwendet. Gerade beim Militär mit seinen ganzen Vorschriften etc. pp. weiß man heute viel, was damals verwendet wurde, dies kann man auch problemlos in z.B. der H.Dv. 12 oder anderen Vorschriften nachlesen. Die ersten Nachweise vom Sperrriemen über Fotos sind Ende der 60er zu datieren, genauer gesagt in der Sportreiterei.
    Ich kann mir vorstellen, woher die Mär der Entstehung im Militärs kommt, dies hat leider fälschlicherweise vor vielen Jahren ein großer Name in der Pferdeszene aufgestellt und so wurde es rasant verbreitet und für bare Münze genommen, aber wie gesagt, mittlerweile kann man das beruhigt als widerlegt ansehen.
    Ansonsten ein guter Artikel, aber ich würde mir wünschen, wenn der Geschichtsteil überarbeitet wird…

    • Petra

      Hallo liebe Alicia, checke ich gerne gegen. Finde ich superspannend, weil das die Info ist, die ich überall gefunden habe – auch in Büchern. Hast du einen Link oder ein Buch als Empfehlung für mich? Danke dir und liebe Grüße, Petra

    • Jessy

      Leider ein Artikel der nicht sonderlich sachlich geschrieben ist und somit gleich Zweifel aufkommen lässt. Meine Pferde können auch mit Sperriemem ein Leckeren nehmen und kauen. Hat für mich also nichts mit zugeschnürt zutun. Abgesehen davon das ich keinerlei Unterschied feststellen kann ob er drin ist oder nicht

    • Petra

      Gegenfrage: Wenn du ohnehin keinen Unterschied feststellen kannst, warum hast du ihn dann? Ich persönlich bin ein Gegner und finde schade, dass du mir gleich fehlende „Sachlichkeit“ vorwirfst, statt zu argumentieren. Aber das ist ein anderes Thema und betrifft eher die Frage des wertschätzenden Miteinanders ;-) Aber wenn du einen Ausrüstungsgegenstand nutzt, solltest du wissen WARUM du ihn nutzt und WAS genau er in deinem Pferd bewirkt. Das ist für mich die Basis all meiner Ausrüstungsgegenstände am Pferd. Ganz liebe Grüße, Petra

  9. Maria

    Hallo Petra,
    seit einem halben Jahr habe ich auch nur noch englische Reithalfter ohne Sperriemen drinnen. Es hat sich zumindest nichts verschlechtert :)
    Ich muss dazu sagen meine Stute wurde die letzten 4 Jahre ausschließlich mit einer sehr eng verschnallten Dressurkandare geritten, es war sogar ein starker Draht ins Reithalfter eingebracht damit sie nicht sperren kann. Dementsprechend schwierig ist sie nun leider auch im Maul.
    Was kannst du mir zum Micklem sagen, ist das eine Pferdefreundliche Alternative oder auch nur Augenwischerei?

    LG Maria

    • Petra

      Hallo liebe Maria, ohje – da hat deine Kleine ja ein bisschen was hinter sich. Manchmal kann es helfen ganz auf Gebisslos zu setzen und zu schauen, wie das Pferd nach all den Erfahrungen damit geht. Das Micklem habe ich persönlich noch nie genutzt, halte es aber für das gleiche in Grün wie den Sperrriemen und würde es deswegen auch nicht nutzen. Aber das ist nur meine persönliche Meinung :-) Ganz liebe Grüße, petra

  10. Stephan

    Nachdem wir jetzt ein eigenes Pferd haben hat meine Tochter sofort den Sperriemen in Frage gestellt und wollte ihn von der Trense abmachen. Ich war diesbezüglich etwas verunsichert, schließlich haben fasst alle Trensen einen Sperriemen und das wird doch schon einen Grund haben. Ich danke – auch im Namen des Pferdes – für diesen Artikel. Der Sperriemen war zwar schon ab, aber jetzt wird das sicherlich auch so bleiben.

    • Petra

      Das freut mich sehr sehr – alles Liebe an die Tochter, Petra

  11. Karin

    Der Sperrriemen ist Geschichte. Der Ritt gestern war einfach klasse. Allein schon der Gedanke, dass das für Samira eine unglaubliche Erleichterung ist. Auch das GEFÜHL, dass mein Pferd jetzt die nötige Luft und Freiheit hat den Geländeritt zu genießen, ist einfach fantastisch.

    • Petra

      Wie schööööön! You made my day!

  12. Karin

    Großartiger Artikel!! Ich reite schon mein ganzes Leben und ich bin jetzt 62 Jahre. Dieser dämliche Sperrriemen hat mir noch nie gefallen. Damit ist jetzt Schluss. Ich reite mit meiner Zweibrücker Stute ausschließlich im Gelände, aber jetzt nur noch
    o h n e Riemen. Der kommt in den Müll. Das arme Pferd.?
    Vielen Dank für‘s „Augenöffnen“.

    • Helena

      Hallo :)
      Ich bin meine Stute früher immer mit einem englischen Reithalfter (per Definition ja ohne Sperrriemen) geritten. Nur leider ist sie so ein Hauttyp und da eben relativ empfindlich. Bei ihr haben die Nasenriemen immer unglaublich schnell gescheuert und wenn wir ehrlich sind – es ist weder angenehm fürs Pferd, noch möchte ich weiße Stichelhaare auf der Nase haben. Also ist es eben eine mexikanische geworden. Ich verschnalle locker, aber so, dass nichts verrutscht und bin mit dieser Lösung super zufrieden! Sie hat jetzt nicht mehr so Probleme mit ihrer Haut durch die Zäumung und läuft einfach zufrieden, da „dank“ dem Sperrriemen kein Nasenriemen vorhanden ist. Ich würde jedoch weder mit hannoveranischem noch mit kombiniertem Reiten,
      LG :)

  13. Jana

    Ich hatte vor Kurzem eine Fremdreiterin auf meinem Pferd. Habe ihr vertraut und sie alleine gelassen, das ging wegen der Corona Maßnahmen auch kaum anders. Vorgestern war ich ausreiten und abgesehen davon dass die Sachen wie Sau aussehen, hing der neue Sperrriemen am Zaum und war auch ziemlich ausgelabbert, was auf intensive Nutzung hindeutet und die Dehnung des Leders bzw des Lochs zeigt mir, dass er fest saß. Ich hätte an die Decke gehen können, denn an mein Pferd kommt kein Sperrriemen, nicht mal als Deko. Sollte die Fremdreiterin den tatsächlich draufgemacht haben, weil die Stute das Maul aufsperrt, muss sie über ihre Handeinwirkung nachdenken (muss sie sowieso finde ich). Auf der Rennbahn habe ich gelernt, dass selbst das Sperrhalfter (Reithalfter) so verschnallt ist, dass man reingreifen und das Pferd daran führen kann, es wird nicht am Gebiss geführt. Sperrriemen kennt dort eigentlich keiner.

  14. Cara

    Hallo zusammen,
    Ich habe selber an meinem Nasenriemen einen Sperrriemen. Ich verwende ihn aber nur als Deko so das er öfters einfach von der Nase rutscht. Leider hatte ich schon oft Unterricht bei dem ich kritisiert wurde den Riemen zu lockert verschnallt zu haben. Ich verstehe einfach nicht wie man einem Pferd so der artig das Maul verschließen kann, dass es gar nicht mehr dem Druck entfliehen kann. Ich finde es sehr gut wie du das Thema hier erläuterst! Und ich hoffe das sich mehr Leute Gedanken machen!

    Lg Cara

  15. Katharina

    Hey Petra, ich freue mich jedesmal ein bisschen mehr, wenn ich durch deinen Blog Neues lernen kann! Mir war ehrlich gesagt gar nicht bewusst was es so alles für Hilfsmittel gibt (ob nun hilfreiche oder schädliche) da ich das Glück habe s Wiedereinsteigerin in einem Stall zu reiten in dem 200% auf das Wohl der Pferde geachtet wird. Erst durch eine Freundin welche ebenfalls reitet ist mir das bewusst geworden, bis vor wenigen Tagen wusste ich tatsächlich gar nicht was Sperrriemen, Ausbinder , o.ä. Sind! Erst als meine Freundin davon redete begann ich darüber nachzudenken warum es diese nicht in unserem Stall gibt, wo doch meine Freundin sie so selbstverständlich anpries. Als ich meine Reitlehrerin darauf ansprach, erklärte sie mir das alles ähnlich wie du es alles beschrieben hast. Als ich dann hier so die Kommentare las und ein bisschen im Internet recherchierte war ich geschockt dass das nicht selbstverständlich ist..Liebe Grüße

    • Petra

      Hallo liebe Katharina, tatsächlich verstehe ich auch nicht, wie man bestimmte Trainingsmethoden oder Ausrüstungsgegenstände verteidigen kann. Aber ich freue mich sehr für dich, dass du einen Stall gefunden hast, in dem das ganz anders läuft. Das ist eine seltene Perle, halte daran fest. Auch wenn ich natürlich hoffe, dass es immer mehr und mehr werden. Ganz liebe Grüße auf jeden Fall, Petra

  16. Stefanie

    Hallo Petra, vielen Dank für deinen Artikel. Ich kann dir nur zustimmen. Ich habe mein Pferd seit 1,5 Jahren. Den Sperriemen hatte ich erst locker, dann habe ich ihn ganz weggelassen. Mein Pferd war deutlich zufriedener. Den Nasenriemen hatte ich auch locker verschnallt, zwei Finger passten zwischen Riemen und Kopf. Dann habe ich eine Fortbildung besucht wo der Referent propagierte, dass man zwei Finger aufrecht! zwischen Nasenriemen und Nasenrücken Platz haben sollte. Ich war geschockt. Am nächsten Tag habe ich den Nasenriemen dann so locker verschnallt. Mein Pferd hat das sofort gemerkt und erfreut zur Kenntnis genommen. Das hatte ich nicht erwartet. Mein Appell: Leute, probiert es aus. Nur weil man immer etwas so gemacht hat, ist es nicht automatisch richtig.

    • Petra

      Hallo liebe Stefanie, danke dir für deine Zeilen – ich freue mich, dass dein Pferd so offen mit dir spricht und du so offen warst Neues auszuprobieren. Wir bräuchten mehr davon in der Reiterwelt. Alles Liebe, Petra

  17. Anna

    Hallo Petra,
    ich reite meine Stute auch ohne Sperrriemen. Ich fange aber gerade an, mich über anatomische Trensen (micklem o.ä.) zu informieren, da sie der Nasenriemen an der typischen Stelle auch stört. Gebisslos ist bis jetzt noch keine Alternative, da wir erst noch komplett zueinanderfinden müssen. Nun sind an den meisten anatomischen Trensen Sperrriemen, dir nur „unten“ herum verlaufen. Was hälst du davon? Welchen Sinn erfüllen sie?
    Ich würde mich freuen, wenn du mir helfen kannst.

    • Petra

      Hallo liebe Anna, soweit ich weiß, sollen sie dafür sorgen, dass das Gebiss des Pferdes ruhiger im Maul liegt. Ich persönlich habe erst einmal ähnliche Vorbehalte wie beim Sperrriemen, auch wenn sie das Maul natürlich nicht so sehr „zusperren“, sondern vermutlich eher eine light-Version sind. Da ich selbst allerdings noch nie mit einer Micklem-Zäumung geritten bin oder sie am Maul direkt live gesehen habe, finde ich es schwierig dir wirklich etwas dazu zu schreiben. Ganz liebe Grüße, Petra

    • Melissa

      Hallo Anna,
      Falls ihr noch keine Trense gefunden habt, versucht doch mal eine equizaum!
      LG Melissa

  18. Katrin

    Hallo,
    in erster Linie ist ein Sperriemen dazu da den Druck vom Gebiss auf die Zunge über den Sperriemen auf den Nasenriemen zu übertragen. Mit anderen Worten, ohne Sperriemen ist die Einwirkung schärfer!
    Ich bin nicht dafür das Pferd zuzuschnallen bis es keine Luft mehr bekommt, aber ordentlich verschnallt gibt er vielen Pferden eine angenehme Stütze am Gebiss.
    Man muss natürlich immer entscheiden was für das Pferd am angenehmsten ist, viele mögen so viel Leder tatsächlich nicht. Zum Beispiel mein eigenes Pferd läuft mit ordnungsgemäß verschnalltem Sperriemen zufriedener als ohne, weil er es schlichtweg hasst wenn die Trense zu locker hängt. Das äußert sich darin das er nicht mehr zufrieden ans Gebiss herantritt, Kopf schüttelt und schlichtweg nicht loslässt. Ist der Sperriemen drinnen, und es wird sonst nichts verändert, ist das gar kein Problem und er fängt sofort an abzuschnauben.
    Wie gesagt, ich bin nicht dafür das Maul zuzuschnüren, aber für viele Pferde bietet der Sperriemen eine angenehme Druckverteilung, denn ohne wirkt das Gebiss schärfer!

    • Petra

      Hallo liebe Katrin, danke für deine Ergänzung und deine Fakten zum Thema. Ich schreibe meine Argumente jetzt nicht mehr darunter, weil sie ja schon im Artikel stehen :-) Letztlich sehe ich es anders als du. Aber wie gesagt – das st alles im Artikel aufgeführt. Das Wichtigste ist aber, dass das Pferd zufrieden läuft und happy ist. Ganz liebe Grüße, Petra

    • Elli

      Wenn das Gebiss Druck auf die Zunge ausübt, ist das durch eine rückwärts wirkende Hand verursacht oder ein Pferd, das sich einrollt. Wenn man richtig reiten kann, ist das Gebiss also ohne Sperrriemen nicht schärfer.

  19. Anja

    Hallo Petra,
    ich darf nach vielen Diskussionen mein Reitbeteiligungspferd endlich ohne Sperriemen reiten. Darüber freue ich mich natürlich, aber kann ich den einfach so weglassen? Oder sollte ich ihn lieber jedes Mal etwas lockerer verschnallen um ihn quasi „auszuschleichen“? Mein Gedanke dahinter ist, dass das Pferd irgendwie verunsichert sein könnte, wenn von heute auf morgen etwas „fehlt“. Deine Meinung dazu würde mich sehr interessieren!

    • Petra

      Hallo liebe Anja – wohooo – wie schön ist das denn :-) Das freut mich sehr. Ich würde das Pferd einfach fragen. Die meisten Pferde – soweit ich das mitbekomme – sind erleichtert wenn er wegfällt. Solltest du merken, dass das Pferd verunsichert ist und sich daran gewöhnt hat, dann würde ich deinen vorgeschlagenen Weg gehen. Ich persönlich würde ihn aber erst einmal einfach abmachen und schauen, wie das Pferd damit umgeht und dann danach entscheiden. Ganz liebe Grüße und toll toll toll, dass du das gemacht hast, Petra

  20. Andrea Kraus

    Hallo Petra,
    ein toller Artikel mit Fakten und logischen Argumenten. Das schöne daran ist dass das Halfter ohne Sperriemen genauso seinen Zweck erfüllt, so habe ich es auch auch mit gekauft und ca. nach zweimal testen ihn entsorgt, er hat nämlich keine positiven Auswirkungen gezeigt. Man sollte generell im Leben alles hinterfragen und sich nicht von Marketing und Medien auffressen lassen. Mutter Natur, Logik und einfacher Hausverstand unterstützen uns viel mehr mit diesen wundervollen Lebewesen deren Leben und Gesundheit voll von uns Menschen abhängig ist. Es gibt nicht schöneres als eine Partnerschaft basierend auf einem Dialog zwischen Mensch und Pferd.

    • Petra

      Da sagst du etwas, liebe Andrea – der gesunde Menschenverstand in Kombination mit Empathie und Natur sind eigentlich die besten Ratgeber im Pferdetraining. Ganz liebe Grüße und danke für deine Erfahrung, Petra

  21. Sara

    Hey,
    guter ausführlicher Beitrag von dir! Ich bin auch gegen den sperrriemen und habe letztens in einer Pferde Facebook Gruppe die Argumente geschrieben, die gegen den sperrriemen sprechen und das er keinen guten sinn hat.
    Man wurde ich fertig gemacht…
    Egal welcher Link, alles war falsch und unseriös. Auf meine Frage hin, ob sie eine Seite gefunden haben, wo ausführlich, gut über den sperrriemen geschrieben wird sind nur pampige Antworten gekommen, wie „wir müssen dir überhaupt keinen Beitrag darüber zeigen, du hingegen schon und zwar nicht nur von möchtegern Profis.
    Am Ende wurde ich als engstirnig, egoistisch und als stur und un belehrbar bezeichnet.
    Bin dann aus der Gruppe ausgetreten .
    Aber so schade, wie so viele verzweifelt an dem sperrriemen festhalten! Ich wurde da regelrecht raus gemobbt und auf mich geschimpft, dass ich niemanden meine Meinung aufzwingen soll. Nur weil ich gute gegen Argumente hatte. Ich hoffe der sperrrimen ist bald verboten und dann merken sie , was für einen Mist sie eigentlich geredet haben.

  22. Claudia

    Hallo Petra,
    wieder ein guter Artikel von dir. Ja der Mensch ist sehr einfallsreich im Erfinden von Hilfsmitteln um sich andere gefügig zu machen oder schneller an sein Ziel zu kommen. Es werden Symptome bekämpft statt die Ursache beseitigt. Und dann wird vieles übernommen ohne zu fragen, für was das eigentlich ist. So ist es auch beim Sperrriemen. Man bräuchte all die „Hilfsmittel“ nur mal bei den Menschen anwenden, die sie benutzen. Vielleicht würden sie sich dann Gedanken machen, was sie dem Pferd eigentlich antun. Sicher sind wir anatomisch sehr verschieden, aber unangenehm wäre es trotzdem, den Kopf wie in der Rollkur zu tragen und damit zu laufen, die Sporen in die Rippen zu kriegen bis es blutet usw. Eigentlich kann man alles nachlesen, es gibt Studien über die negativen Einflüsse aber leiden müssen die Pferde immer noch darunter.
    Viele Grüße Claudia

    • Petra

      Hallo liebe Claudia, da sagst du etwas… Oft kann es unglaublich hilfreich sein, wenn wir Menschen die Ausrüstung oder Übungen einmal selbst testen. Ich freue mich immer, wenn das in Kursen gemacht wird. Man bekommt so ein deutlich besseres Gefühl für das, was man beim Pferd verlangt und was beim Pferd ankommt. Und genau das denke ich auch bei Sperrriemen und Co – das muss ich nicht ausprobieren: allein die Vorstellung löst in mir Enge und Unwohlgefühl aus. Wenn man dann noch alle Studien dazu liest, dann kann man gar nicht mehr verstehen, dass es genutzt wird… Hoffentlich ändert sich da bald etwas in der Reiterwelt. Ganz liebe Grüße auf jeden Fall an dich, Petra

  23. Isa

    Hey,
    Einen wirklich schönen, anschaulichen Artikel hast du da geschrieben und ich stimme dir vollständig zu :D
    Ich selbst reite in einer eigentlich sehr pferdefreundlichen Reitschule, doch leider muss das Pony was ich dort reite auch einen Sperriemen tragen.
    Es tut mir jedes Mal in der Seele weh, wenn ich ihm das Teil umbinde, doch wirklich was dagegen tun kann ich nicht :/.
    Ich versuche den Riemen immer möglichst locker zu umschnallen und ihn direkt nach der Arbeit/beim selbstständigen Trockenreiten (wo die Reitlehrerin es nicht sieht) aufzuschnallen, doch bezweifle ich, dass das wirklich etwas bringt.

    LG eine verzweifelte Isa

    • Petra

      Hey Isa, danke für deinen lieben Kommentar. Und schön, dass du so anders denkst :-) das freut mich sehr. Vielleicht kannst du ja mal fragen, ob du ihn weglassen darfst und wenn nicht ist es doch schon ein guter Schritt ihn so locker wie möglich zu verschnallen und solltest du jemals eine Reitbeteiligung haben oder gar ein eigenes Pferd kannst du ja alles anders machen. Auf jeden Fall ganz liebe Grüße, Petra

  24. Anja

    Hallo,
    ich nutze selbst keinen Sperriemen. Auch für mich ergeben sich keine logischen Gründe dafür….schade das dein Artikel eher emotional geschrieben ist und leider an manchen Stellen leider kleine Fehlerteufel einschleichen….

    • Petra

      Hallo liebe Anja, der Fehlerteufel schleicht sich leider immer mal wieder ein, weil ich ein Schnell-Tipper und Schnell-Denker bin. Das tut mir ganz arg leid. Da ich die Texte alleine und ohne Lektorat aus Spaß an der Freude schreibe, bin ich dann immer auch Fehlerblind für die eigenen Fehler beim ersten Schreiben. Aber ich gehe die Tage nochmal drüber – mit ein bisschen Abstand fallen sie mir dann auch meist auf ;-) Meine Artikel sind meist emotional – weil ich dieses Blog als Herzensprojekt sehe und die Themen persönlich nehme, vor allem wenn ich etwas so ablehne wie den Sperrriemen. Das wird dir immer wieder begegnen auf dem Blog und ist Teil des Ganzen – das wird auch immer so bleiben. Ganz liebe Grüße, Petra

  25. Christine

    Also ehrlich gesagt ist das wieder so ein Artikel, der absolut daneben ist. Bevor man solche Dinge behauptet, sollte man sich vllt etwas mehr mit der Biomachnik des Pferdes auseinander setzen. Richtig ist, das wir (Gott sei Dank) zur Zeit nicht mehr in Kriegszeiten leben… Definitiv falsch ist, das der Nasen-und auch Sperrriemen dem Pferd schadet. Wenn man über die Zusammen hänge von Kiefer/Genick/Hüfte/Nackenband und wie das Eine das Andere beeinflusst einmal wirklich nachgedacht hat (obwohl nachdenken reicht nicht, man muss es auf dem Pferd gefühlt haben) dann kommt man zu dem Schluss das diese beide Reimen nicht nur sehr hilfreich sondern für das Pferd absolut entlastend sind. Aber darüber zu schreiben würde den Rahmen sprengen. Nach 40 Jahren Dressurreiten kann ich sagen, das unsere Pferde durchgymnastizierte Hochleistungssportler sind, die sich (trotz Reithalfter u d Kandarre) bester Laune und Gesundheit erfreuen. Unser ältestes ist 31 Jahre und die bockt und galoppiert über die Weide. Und bevor hier ein falscher Eindruck entsteht – unsere Pferde stehen täglich von morgens bis abends auf der Weide. Zudem finde ich diese Diskussion immer wieder sehr spannend was Dressurpferde immer alles „aushalten“ müssen. Also mein Pferd kommt angaloppiert wenn ich zum Stall komme und freut sich beschäftigt zu werden – trotz Sperrriemen und Kandarre. Und glaubt man hier wirklich das ein Pferd die S-Lektionen Ausdrucksstark laufen würde wenn es unter Druck steht oder geknechtet wird???? Jeder der mal versucht hat Einerwechsel oder Pi und Pa zu reiten weiss das es mit der Motivation des Pferdes steht und die fällt. Kein Pferd tanzt weil er gezwungen wird….
    Und dann sind die da noch die Gegner des Dressursports die mir erzählen wie entspannt ihre Feizeitpferde sind…..“guck mal wie brav der überall vorbei läuft“ Die meisten (ich möchte hier niemanden über einen Kamm scheeren) sind nicht entspannt sondern schlichtweg platt. Denen tun die Knochen so weh das sie weder gucken noch wegspringen oder mal einen Bocksprung machen. DAS IST TIERQUÄLEREI!!! Also unsere Pferde bocken oder rennen auch mal -aus Lebensfreude. Und das dürfen die auch. Und die dürfen auch mal gucken oder wegspringen. Pferde sind aufmersame Fluchttiere. Darüber sollte man mal nachdenken….
    Ich möchte hier niemanden persönlich angreifen, aber es macht mich sehr wütend wenn man solche -faktisch falschen- Aussagen trifft.
    Christine

    • Petra

      Hallo liebe Christine, wie schade, wenn der Artikel dich wütend macht. Aber das ist nun einmal meine Meinung und die wird auch von vielen anderen Trainern und Experten getragen. Ich schreibe auch nicht über die Kandare in diesem Artikel – die ist wieder ein anderes Thema und kann sicher – in den richtigen und sehr leichten, feinen und weichen Händen, bei der Gymnastizierung hilfreich sein – eben durch ihre Wirkung auf die Anatomie. Meine Argumente muss ich ja jetzt im Kommentar nicht wiederholen – sie stehen im Artikel ;-) Aber ich sehe das so: Du darfst gerne deine Meinung haben – so wie ich meine habe. An manchen Punkten kommen wir dann eben nicht zusammen. Was ich immer schade finde ist dieses respektlose „Niedermachen“ anderer Meinungen und Argumente, mit dem Totschlagargument, dass es faktisch falsch sei. Das mag manchmal gelten, aber nicht immer. Und ich finde schade, wenn man – ohne wirklich Argumente zu nennen – die anderen in eine Ecke schieben will, nur weil sie nicht der eigenen Meinung entsprechen. Auf jeden Fall ganz gelassene und gar nicht wütende Grüße, Petra

  26. Maria

    Inhaltlich sicher weitgehend korrekt, der Schreibstil ist ennervierend und unangenehm. Lädt nicht zum Weiterlesen ein.

    • Petra

      Hallo liebe Maria, was für ein Wort ;-) „ennervierend“ – aber das Gute ist ja, dass du den Text nicht lesen musst, wenn du den Stil nicht magst :-) Aber ich freue mich sehr, dass dir der Inhalt an sich gefällt. Viele liebe Grüße, Petra

  27. Cara

    Hey,
    Ich finde deinen Artikel sehr bemerkenswert und freue mich diesen gefunden zu haben. Ich habe jedoch noch eine Frage. Ich bin 16 Jahre alt und reite an einem Isländer Stall es wird jedoch nur Freizeit mäßiger Reitunterricht gegeben. Wir haben an unserem Stall auch nur Trensen im Westernstil jedoch haben wir auch Reithalfter (sie werden kaum benutzt nur manchmal und auch nur bei ein paar Pferden) , sie werden so verschnallt dass eine Faust dazwischen passt. Die Reithalfter haben keine Sperrriemen ist das trotzdem noch schädlich?
    PS: Unsere Reitlehrerin achtet auch sehr auch Reiten mit Gewichts- und Schenkelhilfen und behandelt die Pferde sehr gut sie achtet darauf was sie wollen und hört ihnen zu. Wenn ein Reiter ein Pferd zu schlecht behandelt muss er runter vom Pferd. Da ich weiß das sie ihre Pferde liebt und sich gut um sie Kümmert kann ich mir nicht vorstellen das diese Reithalfter schädlich sind wollte trotzdem mal nachhacken :)

    • Petra

      Hey liebe Cara, danke erst einmal für deine lieben Worte. Zu deiner Frage: Was meinst du denn damit, dass ihr Reithalfter habt? Welche genau? Und was genau meinst du damit, dass sie keine Sperrriemen haben? Und was genau und wo werden sie so verschnallt, dass eine Faust dazwischen passt? Ich verstehe noch nicht ganz, wie euer Konstrukt aussieht .-) Sorry, wenn ich so blöd nachfrage, aber ich will dir ja auch richtig antworten können. Oder schick mir doch mal ein Foto per Email: petra@pferdefluesterei.de Viele liebe Grüße, Petra

  28. Nina

    Hallo ich finde deinen Artikel der beeindruckend und auch hervorragend recherchiert dennoch habe ich ein paar Anmerkungen : zum einen finde ich das du das ganze ein wenig überspitzt darstellst. Es sein einmal dahingestellt ob man Sperriemen gut oder schlecht findet doch soweit ich es deinem Text entnehmen kann sind für dich alle Sperriemen extrem eng eingestellt so dass sie keine Möglichkeit für das Pferd zum kauen geben. Doch das ist so ja nicht korrekt denn ein richtig eingestellter Sperriemen sollte so locker sein das noch 2 Finger zwischen ihn und das Pferd passen das ist eindeutig genug damit das Pferd sein Maul die von dir erwähnten 16 mm auf machen kann. Außerdem hast du oben erwähnt das beim googlen von Englischen Reithalfter Sperriemen aufgetaucht sind – was ich auch glaube – ich wollte nur anmerken das es sich dabei dann nicht mehr um ein englisches Reithalfter handelt da dieses per Definiton kein sperriemen besitzt. Das was dir eingeteigt wurden sind kombinierte Reithalfter (Englisches Reithalfter + Sperriemen )
    Trotzdem großes Lob für die Arbeit
    Gruß Nina

    • Petra Haubner

      Hallo Nina, danke dir – das freut mich sehr. Tatsächlich sehe ich den Sperrriemen so 100% kritisch, ich weiß was du meinst mit den 2 Fingern und dem möglichen Platz. Wobei sich das Pferd auch damit schlechter entziehen kann, wenn der Reiter wiederum Zug ausübt. Du hast absolut Recht mit dem kombinierten Reithalfter – das sind sie. Aber sie tauchen bei der Googel-Suche eben nicht als kombinierte Variante auf – sondern als „Englisches Reithalfter“ so dass googelnde Menschen denken, so müsste das sein und das finde ich sehr schade. Sorry, wenn ich das missverständlich formuliert hatte. Viele liebe Grüße, Petra

  29. Lena

    Hallo :)
    Ich finde diesen Artikel super und stimme alldem total zu! Jetzt habe ich nur das Problem, dass ich eine Reitbeteiligung habe, der ich die Ausrüstung ja nicht selber kaufen kann. Sie hat ein mexikanisches Reithalfter, bei dem ja auch in gewisser Weise der Sperrriemen dran ist. Hilft es wenn ich ihn immer sehr locker schnalle? Ich habe das extra mal ausprobiert und mein Pferdchen bekommt das Maul so noch sehr gut auf und kann auch gut auf dem Gebiss kauen. (Dass ich denke, dass das Gebiss zu groß ist, ist eine andere Sache… :(..)
    Schadet das lockere Verschnallen denn bei der mexikanischen Trense?
    Wäre super wenn du mir antworten könntest :D
    Lg, Lena

    • Petra

      Hallo liebe Lena, wenn du es so locker verschnallst – als ob keines da wäre, dann schadet es dem Pferdchen auch nicht. Ich finde toll, dass du so mitdenkst und es anders machen willst, lass dich da ja nie beirren :-) Viele liebe Grüße, Petra

  30. Bianca

    Einfach nur Danke für diesen Artikel. Wieder einmal spricht es mir aus der Seele.
    Ich habe vor 5/6 Jahren bei meiner RB einfach mal den Sperriemen weggelassen, weil sie sich auf der Wiese einen Kratzer zugezogen hat. Und prompt festgestellt, dass sie sich deutlich angenehmer Reiten ließ. An der Stelle habe ich angefangen, viele Standards zu hinterfragen und eines habe ich festgestellt: bisher hat sich jedes Pferd ohne Sperriemen „besser“ Reiten lassen. Egal, ob es Leistungsbereitschaft, Konzentration, Durchlässigkeit, Stellung/Biegung oder tatsächlich weniger „Ängstlichkeit“ ist.
    Traurig ist, dass sich wirklich wenige Gedanken machen und einfach mit der Masse mitschwimmen, weil man es eben so macht, und unsereins schon mal belächelt wird, weil man zu weich sei. Wenn ich mit Wattebäuschen um mich werfe und die Pferde trotzdem oder gerade deswegen gut mitarbeiten, kann es nicht falsch sein und ich bin sicher, die Gesundheit und das gesamte Pferd danken es einem bis ins Alter hinein.
    Vielleicht einmal den Leistungsdruck ausschalten und das Geühl ein, dann wäre vielen Pferden geholfen.
    Und ich bin dankbar für meine Pferdebesitzer, die dem gegenüber offen sind.
    Das musste ich einfach loswerden :-)

    • Petra

      Hallo liebe Bianca, sehr gerne. Ich freue mich dass der dicke dir gefallen hat. Ich finde auch traurig, wie wenige sich Gedanken machen und einfach mit der Masse mit schwimmen oder gar nichts hinterfragen was an ihrem Equipment dran ist. Und warum ist vielleicht dran ist. Persönlich wäre auch mit Wattebäuschlein und bei dem Bild zu bleiben aber das mache ich sehr gerne und davon lass ich mich auch nicht abbringen. Bekomme dafür ist nun ein Pferd das mir am Gatter entgegenkommt und das gerne mitarbeitet. Viele liebe Grüße und mach einfach weiter suchen was

  31. Kim

    Ein für mich sehr Hilfreicher Artikel

    Ich bin 13j und reite seit fast 4j , in dieser Zeit hatte ich insgesamt 4 Reitbeteiligungen, jedes Pferd/ Pony wurde mit einer anderen Reitweise geritten und das war für mich eine riesen Umstellung, ich bin fast 2j Englisch geritten, jetzt habe ich mein Traumpferd gefunden, er wird Western geritten, dadurch ab ich das Gefühl das ich das Pferd spüre, ich benutze keine Hilfen wie z.B. Gerten, Sporen oder Martingall .
    Ich reite in einer Reitgruppe und mache Übungen und gebe Anweisungen, dass ist eine riesen Verantwortung, Gestern hat sich jemand aus meiner Gruppe eine Trense gekauft, ich hab ihr geraten den Sperrungen ab zu machen, dann ha ich ihr meine Meinung darüber gesagt, ich und meine Reitbeteiligung haben das schon hinter uns, er ist mit mir über den ganzen Reitplatz gebuckelt und ich habe ihr gesagt, dass sie ihr Pferd zu nt zwingen soll, sie soll ihn schon zurecht weisen, aber ich würde nie sagen das sie jetzt eine Gerte oder Sporen nehmen soll, weil ich damals selbst sehr schlechte Erfahrungen gemacht gemacht hab, ich habe mich überwunden​und. Bin mit Gerte geritten, er ist mir mir durch gegangen und dann bin ich schwer gestürzt.
    Deshalb möchte ich dich fragen ob es das richtige war oder nicht.

    • Petra

      Hallo liebe KIM, das überwinden, das kenne ich auch. Das Kind vermutlich jeder Reiter. Weil jeder einen Reitlehrer hatte der das einmal quer über den Platz gerufen hat. Gottseidank kann man über diesen Punkt hinweg kommen und dazu lernen. Das ist für Pferde definitiv sehr viel besser schöner und angenehmer. Vor allem wenn man auf der Suche nach einer Freundschaft ist und nicht der Suche nach einem Sportgerät. Viele liebe Grüße und bis bald, Petra

  32. Katja

    Interessanter Beitrag!
    Ich bin bei meinem ersten und letzten offiziellen Dressurturnier ohne den Sperrriemen gestartet.
    Meine Reitbeteiligung wird schon immer ohne geritten. Die Richterin meinte dann, ich solle doch als Dressurreiterin bitte diesen Sperrriemen reintun, sie sieht, dass eine Schlaufe vorhanden wäre dafür. Wieso ich den Riemen denn raus genommen habe. Ich hatte keine Lust auf eine längere Diskussion und antwortete kurz und knapp: „Weil die Besitzer das so wollen.“
    Sie warf mir entgegen es sei „Blödsinn“ ohne den Sperrriemen zu reiten. Das sei wie ein Auto, bei dem man die Servolenkung durch eine veraltete Lenkung ersetze. Es erschwere alles nur. Ich wünschte ich hätte ihr einige Argumente aus diesem Beitrag entgegnen können!

    • Petra

      Liebe Katja, Hut ab vor deinem Mut und Engagement – nicht viele würden einer Richterin Paroli bieten und trotz Diskussion auf den Sperrriemen verzichten. Ich finde es toll, wenn Menschen mit gutem Beispiel vorangehen. Und mir geht es wie dir: ich kann nicht verstehen, warum daraus so ein Zwang und eine Religion gemacht wird. Wieso nicht einfach ohne? Das Argument der Richterin finde ich haarsträubend und erschreckend. Allein ein Pferd mit einem Auto zu vergleichen zeigt eine gewisse Herzlosigkeit, die wiederum eine Grundeinstellung widerspiegelt, die bei einer Turnierrichterin nichts verloren hat. Aber es gibt ja erschreckend viele Pferdemenschen, die die Tiere mehr als Gegenstände, denn als Lebewesen betrachten… Vielen Dank für deine Gedanken zum Thema und ganz liebe Grüße, Petra

  33. Sophie

    Liebe Petra, danke für diesen wirklich schönen Artikel! Ich finde es super das du die Leute schulen und aufklären willst. Und danke auch für eure vielen anderen Artikel! Man findet doch immer wieder etwas wo man umdenken und ausprobieren kann!
    Jetzt hätte ich eine Frage… Ich rechtfertige mich zu diesem Thema seit Jahren und hätte gerne deine Meinung (soweit das aus der Ferne geht natürlich)…
    Ich besitze einen mittlerweile 7 järhiger Arabermix. Er gehört mir seit 5 Jahren. In jungen Jahren hatte er einen ekelhafter Unterhals und die ersten Reitversuche erinnerten mehr an Giraffe als an Pferd. Mein Pony ist entgegen dem Ruf der Rasse unglaublich faul. Mit nettem aber durchaus konsequentem Unterricht braucht man nur 10g am Zügel und das Pony läuft wunderschön am Zügel, nicht zu hoch nicht zu tief. Faul ist er immer noch (immer entsprechend der aktuellen Fitness) aber die Hilfen kennt er und auch aus Zeitlupentrab springt er ordentlich in den Galopp an. Wir haben mit Sporen (Stübben Soft Touch) ausgebildet, ich versuche es immer erstmal ohne und hin und wieder schaffen wir auch eine Reitstunde komplett ohne Sporen. Meine RL macht eine sehr lange Entspannungs- und Lösungsphase in allen Gangarten und nur die letzten 20 Minuten heißt es wirklich Aufrichtung, Pony zusammen stellen, Last auf die Hinterhand, Aussitzen etc. Mein Sattel ist eine Maßanfertigung von Prestige (relativ großer Popo auf kleinem Pferd welches kurze Sattelblätter braucht), ich habe sicherlich 10 Gebisse ausprobiert bevor ich das gefunden hab womit er zufrieden vor sich hin kaut, nicht knirscht, das er auch freiwillig schluckt wenn man es ihm vor die Nase hält. Das Araberpony darf im Gelände auch mal Freudensprünge machen, ehrlich gesagt lobe ich ihn dafür sogar weil ich mich selbst so freue, wir fahren oft allein nach Holland und drehen da unsere Touren. Pferd steigt freiwillig und entspannt ein und aus, ist im Gelände dort fast eine Lebensversicherung. In den ersten zwei Jahren bin ich fast täglich runter gefallen (wenn man schlechte Laune hat bockt man halt einfach mal drauf los, jugendlicher Leichtsinn was auch immer). Im großen und ganzen hat er es mir bis jetzt nicht so einfach gemacht, steigen, beißen, treten gehörte auch eher zur Regel früher. Jetzt, also nach 5 Jahren im perfekten Stall begrüßt mich ein wieherndes gut gelauntes Pferd wenn ich komme und macht mich einfach unglaublich glücklich, auch wenn wir uns gerade mal auf einigermaßen ordentlichem E Niveau befinden.
    So jetzt mal zum eigentlich Thema, dem Sperrriemen.. Ich nutze eine ganz klassische englische Trense, mit Sperrriemen… Den entferne ich immer mal wieder habe aber jedes Mal das Gefühl er schnüttelt öfter mal den Kopf, lässt mich nicht so ganz sensible Hilfen geben, knirscht sogar hin und wieder. Meinen Nasenriemen habe ich lockerer verschnallt als es die Norm ist, sowie auch den Sperrriemen (man kann fast die ganze Hand zwischen Nase und Sperrriemen schieben). Er kann mit komplett angelegter Trense trinken, Heu fressen, grasen, Leckerchen nehmen und auch von einer Birne abbeißen. Mit Gebissloren Zäumungen lässt er sich genauso ordentlich reiten wie mit Gebiss, ich finde nur auf dem Aurigan Gebiss kaut er friedlicher herum. Ich hab auch irgendwie den Eindruck, dass mein Gebiss (Sprenger RS Dynamics) ruhiger liegt wenn der Sperrriemen dran ist. Ich gebe mir wirklich Mühe ein selbstbewusstes Pony zu erziehen, dass auch durchaus seinen Unmut zeigen darf (das tut er auch wenn er sich ungerecht behandelt fühlt, hatte die Erfahrung bei einer RB), ich probiere viel aus (wir springen z.B. obwohl das überhaupt nicht meins ist, macht ihm aber mega Spaß), ich habe Jahre gebraucht um mein Zubehör soweit zusammen zu finden etc pp. Bin ich jetzt ein Tierquäler weil ich von diesem blöden Sperrriemen nicht weg komme? :( Ich fordere regelmäßig Sitzlonge bei meiner RL ein, kontrolliere den Sattel zweimal im Jahr, die Zähne werden zweimal gemacht… Was vergesse ich? Tut mir leid für den langen Text, es beschäftigt mich einfach unglaublich viel mittlerweile.. :(
    Liebe Grüße
    Sophie

    • Petra

      Liebe Sophie, also ein Tierquäler bist du auf keinen Fall. Ich finde auch toll, dass du dir so viele Gedanken machst. Klar sitzt die Trense ruhiger im Maul mit Sperrriemen, er hält sie ja an Ort und Stelle. Vielleicht hat er deswegen auch ohne mehr Raum um zu knirschen und zu spielen. Das ist aus der Ferne ganz ganz schwer zu beurteilen. Vielleicht wäre auch etwas wie ein LG-Zaum das Richtige für euch? Gebisslos, aber mit Einwirkungen für feine Hilfen und damit für die Dressur, die ihr zusammen macht? Das wäre der einzige spontane Gedanke, den ich äußern kann – ohne einfach in die digitale Ferne wahrzusagen. Viele liebe Grüße und entschuldige bitte, dass ich dir da gar nicht konkreter helfen kann – aber das wäre aus der Ferne einfach nicht richtig, Petra

  34. julia lebeiner

    Hallo Petra :)

    Ich habe deinen Artikel mit großem Interesse gelesen. Endlich mal ein Bericht nach meinem Geschmack!

    Ich (17 Jahre) bin damals noch im Schulbetrieb geritten und habe mir nie Gedanken über jegliche „Hilfsmittel‘ gemacht. Waren ausbinder drauf, dann war es so. War ein sperriemen dran, dann war es so. Auf Nachfragen, wieso die Pferde denn abkauten oder schaum um das maul hatten, bekam ich die Standard-Antwort: Das ist ein gutes Zeichen. Das heißt das Pferd ist zufrieden. “ Und ich glaubte den Reitlehrern. Auf die Idee zu kommen, die Pferde zu fragen wie sie sich fühlen wäre ich nie gekommen. Ich habe die Dinge nicht hinterfragt, deshalb deutete ich das nervöse Schweifschlagen und Ohrenspiel, die durch Anspannung verkürzten Schritte, das Kopfschlagen – die Pferde haben so deutlich laut gesagt dass sie schmerzen haben – auch ganz falsch.
    Als ich anfing mich zu informieren, die Dinge zu hinterfragen, mich mit der Anatomie zu beschäftigen und Bücher zu lesen war ich schockiert zu erfahren, wie viel Schaden unter anderem auch ich den Pferden zugefügt hatte. Ich war wütend auf die Reitlehrer mir falsche Dinge weiszumachen, denn ein schäumendes maul oder das abkauen haben die pferde wahrscheinlich so gemeint: Der sperriemen nimmt mir die Luft, das Schlucken ist schwer“ und „Ich möchte das Gebiss in seiner Lage verschieben, es tut weh wie du an den Zügeln ziehst“. Als mir bewusst wurde was ich getan hatte auch wenn es nicht meine Schuld war, ließ ich den Tränen freien Lauf.
    Das positive an allem ist, dass ich angefangen habe den Pferden zuzuhören und nicht den ‚Experten‘. Ich werde nie verstehen, wieso mam den Anfängern im Reitbetrieb ein mit Sperriemen aufgetrenstes Pferd in die Hand drückt. Ich plädiere sehr für zügelunabhängiges Reiten für Reitanfänger, das leider fast nirgends durchgeführt wird.

    Seit 3 Jahren habe ich ein Pony, das ich nun mit seinen 5 Jahren mithilfe einer Trainerin schonend anreite. 1 Jahr seines Lebens musste mein Pony in Boxenhaltung leben, gezwungenermaßen. Nun lebt er aber zufrieden mit Herde in einem Offenstall. Artgerechte Haltung steht nämlich für mich an erster Stelle. Und an zweiter ein gesunder Reitstil. Ich werde meine vorwissenschaftliche Arbeit in der Schule auch über ‚die Leiden der Sportpferde“ und deren psychischen und physischen Auswirkungen schreiben. Denn ich möchte mich immer mehr informieren und mehr wissen, damit ich den Pferden etwas zurückgeben kann. Wenn ich eines weiß, dann,dass mein Pony nie einen Sperriemen ums Maul geschnürt kriegt geschweige denn andere Hilfsmittel. Denn sollte ich welche brauchen müssen, dann brauche ich sie und nicht mein pferd. Es liegt an mit besser zu werden und nicht an meinem Pferd. Ich kenne in meinem Umfeld viele Menschen, für die das naturlichste auf der Welt ist, das Pferd zu schlagen, sperriemen ums maul und hilfszügel dran machen. Ich habe schon etliche Diskussionen gehabt, und deren Argumente waren ähnlich wie du geschrieben hast! Entweder „der war schon dran“ oder „mein pferd reißt das maul auf“ oder „alle reiten mit sperriemen und mein reitlehrer sagt das ist gut“ habe ich zu hören bekommen. Argumente, die neben meinen dann ziemlich lächerlich und nicht besonders aussagekräftig waren. Doch das schlimmste an allem ist, dass diese Menschen nicht lernen wollen. Ich habe den Eindruck, diese Menschen wollen das nicht hören. Wollen ihren Pferden nicht zuhören. Weil es vielleicht leichter und bequemer ist dem pferd das maul zuzuschnüren, lediglich die symptome zu bekämpfen? Doch die Ursache bekämpft man dadurch nicht. Und das müssen wir uns zur Aufgabe machen …
    Vielen Dank für diesen tollen Artikel :))

    Ganz liebe Grüße
    Julia

    • Petra

      Liebe Julia, danke für deinen wunderbaren Kommentar. Ich kann dich sehr gut verstehen – ich finde auch ganz grauenvoll, wie immer und immer wieder die gleichen falschen Sachen beigebracht werden. Ich war auch bei einem Reitlehrer mit Gummi-Ausbindern – und habe da ein halbes Jahr Reitunterricht genommen. Bis ich nachgefragt und gelernt habe und festgestellt habe, dass es falsch ist. Es ist ein Weg und man muss bereit sein Fragen zu stellen – dann kommt man sehr schnell auf die richtigen Informationen – aber man muss aktiv werden. Denn in viel zu vielen Schulen werden die falschen Dinge unterrichtet. Umso mehr freut mich, dass du nachgefragt hast und einen anderen Weg gehst. Ich glaube dein Pony wird sehr von deinen Erfahrungen profitieren und auch wenn ich schade finde, wie wenig Menschen zuhören wollen, sage ich es immer wieder – denn immer wieder sind auch Menschen dabei, die es nicht besser wussten und offen sind. Aber missionieren und überzeugen, wer nicht überzeugt werden will – macht leider keinen Sinn. So traurig das ist – aber das müssen wir wohl akzeptieren und die Information ausstreuen und hoffen, das möglichst viele Menschen sie finden. Ganz liebe Grüße und vielen Dank für deinen Kommentar, Petra

  35. Akito

    Hallo Petra!
    Ja, ich hatte auch mal eine Reitbeteiligungspferd, dass ich von der Reitlehrerin (nicht die Besitzerin) aus, mit eng zugeschnürtem Sperrriemen reiten musste. Angeblich würde es sonst die Hilfen nicht richtig wahrnehmen.
    Einen Unterschied zu sonst habe ich jedoch nicht bemerkt.

    • Petra

      Hallo Akito, das ist wirklich haarsträubend – warum sollen Hilfen besser ankommen, wenn man einen Sperrriemen umschnürt? Da möchte ich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und mich fragen wie die Reitlehrerin auf so etwas kommt. Ganz liebe Grüße, Petra

    • Heinrich

      Schöne Fehldarstellung der Ergebnisse von Preuschoft:
      Man soll den Sperrriemen nicht zu eng schnallen, sondern zwei Finger breit über dem Nasenrücken Platz lassen.
      Dann kann er seine sinnvolle Arbeit tun: ein so weites Sperren verhindern, dass sich das Pferd dabei verletzt.

  36. Akito

    Ich wollte damals für meinen Haflinger extra eine Trense ohne Reithalfter kaufen.
    Daraufhin fragte mich die Verkäuferin des Reitsportgeschäftes, warum ich das denn wolle und sagte, dass ich dann später sowieso eins nachkaufen würde.
    Daraufhin bin ich zu einem Westerladen gefahren und habe dort eine schöne Westerntrense gekauft.
    Hat vom Stirnriemen her eh besser gepasst. Den Kehlriemen habe ich einzeln gekauft, weil der von der Westerntrense zu eng war.

    • Petra

      Hallo Akito, ja verrückt oder? Warum man fast nicht die Wahl hat. Sehr schade. Aber ich finde toll, dass du dich nicht hast beirren lassen. Ganz liebe Grüsse, Petra

  37. Claudia Wegner

    Ich verfolge die Diskussion um den Sperriemen schon lange und habe daher auch diesen Artikel mit großem Interesse gelesen. Ich elbst verwende keinen, wohl aber ( korrekt verschnalltes, heißt 2 aufgestellte Finger auf dem Nasenbein) Reithalfter. Was die Ausführungen über die fatale Wirkung des Sperriemens und der viel zu engen Verschnallung dieser und auch des Reithakfters angeht, finde ich den Artikel super.
    Aaaber….zwei Dinge sind mir aufgefallen.
    Ersten wird immer wieder behauptet, der Sperriemen sei eine Erfindung des Militärs mit der oben beschriebenen Absicht, Kieferbrüche zu verhindern. Diese Annahme hält sich hartnäckig jedoch habe ich dafür noch nie eine zuverlässige Quelle gefunden. In allen histrorischen Dokumentationen über die Reiterei des Militärs und der Kavalleriereitschulen habe ich nie auch nur einen einzigen Sperriemen gesehen. Weder auf Fotos oder Videos der einfachen berittenen Truppen, nich bei der Jagdreiterei der Offiziere. Oft tragen die Pferde gar keine Reithakfter oder aber, so weit erkennbar, recht lockere Nasenriemen. Aber nie Sperriemen wie er heute bentzt wird. Das Hannoversche sieht man ab und zu und dessen ‚Erfindung‘ ist auch historisch bekegt als weine ‚Weiterentwicklung‘ des Kappzaumes. Meine Frage also an die Autorin, haben sie belegbare Quellen für diese Aussage zum Sperriemen? Ich suche schon lange danach.
    Das Zweite ist, die Bezeichnung Pullerriemen. Dieser bezeichnet eigentlich eben nicht den heute üblichen Sperriemen sodern den, ebenfalls beschriebenen, Riemen, der ausschließlich über die Nase läuft.

    • Petra

      Hallo Claudia, danke für die Hinweise. Soweit ich weiß, wurde der Sperrriemen damals auch anders benutzt als heute und anders verschnallt. Zu dem Thema Sperrriemen / Pullriemen findest du hier genaue Informationen: http://friederike-uhlig.de/bakarbeit_uhlig.pdf da wird klar, dass damit letztlich das gleiche gemeint ist – zumindest in seinen Anfängen. Ich habe diverse Seiten – aber hier findest du auf jeden Fall auch noch Informationen dazu: http://desmondobrien.de/wissenswertes/reithalfter Aber ich kann dir jetzt keinen Bildband aus der Zeit nennen, in dem das aufgeführt ist. Ganz liebe Grüße, Petra

  38. Svea

    Bin letztens das erste mal mit einer Freundin geritten, und fragte sie, warum sie denn den Sperrriemen der Trense nicht abmachen würde.
    Sie meinte, das es nur ihre Reitbeteiligung ist und sie deswegen nichts verändern will.
    Die Besitzerin ist eine Gute Trainerin mit einem Trainerschein und mehreren Pferden.
    Warum achten so wenige Leute uf das Wohl der Tiere?

    • Petra

      Liebe Svea, das ist wirklich traurig. Würde ihr die Besitzerin denn zuhören, wenn sie etwas sagen dürfte? Manchmal sagt man ja auch nichts, weil man ohnehin meint zu glauben, dass es nichts bringen wird. Ich glaube, dass wir alle meinen, dass wir das Richtige tun. SOnst würden wir es ja nicht tun – nur manchmal ist das scheinbar Richtige vielleicht auch etwas Falsches. Und das zu erkennen muss man bereit sein und Veränderungen wollen. Dann stecken wir eben fest. Ich finde aber gut, dass du nachhakst, auch das kann zum nachdenken anregen. Ganz liebe Grüße und danke dir, Petra

  39. Anja

    Hallo Petra,

    danke für den Artikel.
    Wikipädia kann verändert werden. Bitte tue das, hab ich auch schon getan, weil mir etwas nicht gepasst hat, bzw. das Tierquälerei war, was da stand, was man tun sollte. Wiki ist keine zuverlässige Informationsquelle und sollte, wie alles auch immer hinterfragt werden.
    Liebe Grüße

    • Petra

      Hallo Anja, da hast du absolut Recht – es steht auf meiner To Do Liste – ich war ehrlich entsetzt als ich den Wikipedia-Text gelesen habe. Und zu viele Menschen glauben, was dort steht ohne es zu hinterfragen. Ich werde mich sobald es geht ransetzen und versuchen den Artikel anzupassen. Liebe Grüße und danke nochmal für deinen anspornenden Kommentar, Petra

  40. Heike

    Wieder ein realitätsfremder Beitrag aus der Wendywelt.
    Aber super formuliert und geschrieben.

    • Petra

      Liebe Heike, in der Wendy (die ich als Kind ganz gerne gelesen habe ;-) ) spielen Biomechanik und Pferdeanatomie keine große Rolle. Deswegen verstehe ich deinen Einwurf nicht ganz – ich schreibe nicht mit einer rosaroten Brille sondern von anatomischen Folgen und Problemen. Aber danke für dein Kompliment für die Schreibe, das freut das Journalistenherz :-) Liebe Grüße, Petra

    • Melanie

      Liebe Heike, warum ein realitätsfremder Beitrag? Erklären Sie uns bitte den Nutzen und Sinn des Sperrriemens?

  41. Sue

    Finde den Text grundsätzlich gut. Es gibt vieles in der Reiterei das nicht in Ordnung ist. Als ich noch 10-13 war, bin ich damals jedoch dankbar gewesen um den Sperrriemen. Ich hatte ein Pony geritten, welches ohne Sperriemen ständig den Kopf runter gerissen hat und gefressen hat. Ich finde ihn als solches Hilfsmittel zu benützen ist in Ordnung.

    • Petra

      Liebe Sue, das freut mich, dass du den Text magst. Ich würde dir aber widersprechen, was dein Pony betrifft. Bevor man euch auf dieses Pony gesetzt hat und den Sperrriemen „draufgeknallt“ (entschuldige meine Ausdrucksweise), hätte man mit dem Pony am Boden und im Sattel an dem Thema „Grasen“ arbeiten müssen. Statt ihm einfach den Mund zu verbieten. Du warst ja noch ein Kind, da macht man was die Erwachsenen sagen. Aber die Reitlehrer oder Pferdebesitzer, die den Sperrriemen als Lösung des Problems genommen haben, die hätten es besser wissen müssen. Danke aber für deine Gedanken zu dem Thema und liebe Grüße, Petra

  42. Hafdis

    Ich finde es gut, dass du den Sperrriemen nicht lobst. Ich benutze ihn nicht mehr, weil mein Pferd Probleme mit der Lunge hat und sonst nicht richtig abhusten könnte… Vorher, habe ich den Sperrriemen immer sehr locker gemacht, so dass meine Stute ihn fast nie bemerkt hat. Im großen und ganzen, ist der Sperrriemen nicht wirklich ein Nachteil

    • Petra

      das freut mich :-) Danke für deinen Kommentar. Ich denke, dass er anatomisch eher Schwierigkeiten liefert als Vorteile zu bieten, noch mehr nach der ganzen Recherche für die anatomischen Facts. Darauf wollte ich hinweisen – einfach nur, damit die Pferdebesitzer überlegen, warum sie ihn nutzen und ob sie ihn wirklich brauchen. Ganz liebe Grüße an Dich, Petra

  43. Freya

    Ich habe noch nie einen Sperrriemen verwendet und das auch bewusst nicht getan. Den Text finde ich super geschrieben und du hast an alles gedacht.
    Ich bin also ganz deiner Meinung, nur bei einem Punkt mit den Anfängern bin ich etwas stutzig geworden: Der Anfänger solle an die Longe genommen werden.
    Was wäre daran sinnvoll, einen Anfänger auf ein durchgehend gebogenes Pferd zu setzen?
    (Falls du mit „an die Longe“ nicht gleich das Longieren gemeint hast, wäre es schön, wenn du das noch hinzufügst.)
    :-)

    • Petra

      Liebe Freya, danke dir :-) es freut mich! Danke auch für deine Ergänzung. Ich weiß was du damit meinst. Noch besser wäre, wenn der Reitlehrer mitgeht und führt. Mir geht es nur darum, dass das Argument „Anfänger könnten dem Pferd im Maul zerren und der Sperrriemen verhindere das“ für mich nicht zählt. Denn solange ein Reiter dem Pferd im Maul zerrt, weil er sich festhalten muss an den Zügeln oder unruhige Hände hat, sollte er die Zügel einfach noch nicht in die Hand bekommen und an seinem Sitz arbeiten. Das passiert ja meist an der Longe. Insofern ergänze ich das noch :-) Danke dir! Liebe Grüße, Petra

  44. simone zahn

    Toller Artikel. Man muss es wieder und wieder wiederholen. Es wäre vor allem aber gut, die Händler, die das Zeug verkaufen, aufzuklären. Ich habe meine erste Trense auch mit dem Ding gekauft – weil es so wunderschön sein sollte. Viele haben das Teil wirklich aus Unwissenheit dran.

    • Petra

      Absolut! Ich würde mir ja auch wünschen, dass Krämer und Co da mal ein bisschen Vorbild werden. Das wäre fein. Ganz liebe Grüße, Petra

  45. Kristin

    Ich sehe das Thema Sperrriemen auch sehr kritisch. Ich bin sehr froh, dass ich auf einem Reiterhof das Reiten gelernt habe, auf dem alle Sperrriemen komplett entfernt wurde. Das würde ich mir für alle Höfe wünschen, die Anfänger ausbilden, um ihnen bzgl. des Sperrriemens ein Vorbild zu sein: Keinen verwenden!

    • Petra

      Liebe Kristin, auf unserem Reiterhof gibt es – soweit ich weiß – auch niemanden mit Sperrriemen oder Ausbindern. Auch deswegen weiß ich, dass es der passende Stall für uns ist. Ich möchte gar nicht auf einem Hof sein, indem die negative oder gestresste Stimmung durch Menschen, die Pferde herunterriegeln wollen, sich auf mich oder mein Pferd überträgt. Umso entspannter die Pferde und die Menschen mit den Pferden, um so schöner ist es für Mensch und Pferd, weil ja auch die Herde an sich zufriedener ist. Danke für deinen Kommentar, ich unterschreibe ihn sofort! Liebe Grüße, Petra

    • Clara

      Hi
      Sehr spannender Beitrag!
      Bei mir ist der Sperriemen nur Deko :-)
      Er sitzt seeehr locker und mein Pferd kann noch prima kauen!
      Mir gefällt die Trense so einfach besser ;-D

  46. Heike

    Das ist ein super Beitrag mit echtem anatomischem Hintergrundwissen!!!Endlich mal jemand der die Dinge beim Namen nennt….es wird Zeit das sich das Bild in den Reithallen zum Wohle unsere Pferde ändert!und reiterliche Defizite nicht mit mehr Leder; Gummi oder schärferen Gebissen ausgeglichen wird..ok es ist noch kein perfekter Reiter vom Himmel gefallen und es geht nicht von heute auf morgen aber an der Basis muss sich bereits was ändern und dann müssen die vermeintlich tollen Reiter mit ihren tollen Pferden( zumindest eine Zeit lang)bessere Beispiele abgeben.

    • Petra

      Hallo Heike, das freut mich sehr. Danke für deinen Kommentar! Umso mehr Menschen laut werden dagegen, umso schneller ändert sich vielleicht etwas. Ganz liebe Grüße, Petra

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