Ausbinder
Was sind Ausbinder?
Ausbinder sind Hilfszügel, und die wiederum sind alles, was zusätzlich zu den „normalen“ Zügeln dazu kommt, um das Pferd besser regulieren zu können beim Reiten. Als Ausbinder gelten Lederriemen (manchmal auch als Gummizug), die rechts und links am Sattelgurt angebracht und dann mit der Trense verschnallt werden mittels Karabiner. Das Pferd soll so theoretisch lernen die Anlehnung am Gebiss zu suchen, vor allem in Momenten wo die sichere Reiterhand fehlt wie bei Anfängern oder beim Longieren.
Lehren Ausbinder wirklich Anlehnung?
Ich persönlich glaube, dass Pferde so nur in eine ungesunde Verspannungshaltung gezogen werden, die sicher keine Anlehnung lehrt oder Versammlung. Oft haben Ausbinder auch einen Gummiring, damit sie elastischer sind. Man muss sich also nur vorstellen, dass das Pferd stolpert oder der Reiter ruckhaft an den Zügeln zieht und schon ist der Schmerz im Pferdemaul vorprogrammiert. Die Idee dahinter ist, dass so ein gerundeter Pferdehals entstehen soll und das Pferd versammelt werden soll.
Ausbinder für Anfänger oder zu Longieren?
Anfänger zum Beispiel bekommen gerne mal Hilfszügel an die Hand, viele nehmen auch gerne beim Longieren Ausbinder dazu oder wenn das Pferd beim Reiten nicht die Hinterhand aktiviert. Viele Reiter denken, dass das Pferd nur den Kopf runter nehmen muss beim Reiten, um die Hinterhand zu aktivieren und dann in den berühmten und gewünschten Schwung zu kommen. Dabei hat die aktive Hinterhand nicht unbedingt etwas mit einem tiefen Kopf zu tun. Sagen auch Pferdeexperten wie Bernd Hackl oder Pat Parrelli. Außerdem gehen pferdefreundliche Experten davon aus, dass eine regelmäßige Verwendung von Hilfszügeln bei den Pferden eher zu Verspannungen führt, da sie den Kopf in einer unnatürlichen Haltung bewahren müssen, so verspannen und durch Verspannung und Stress gerade eher falsche Grundhaltungen entwickeln.
Meine Meinung – Ausbinder vertuschen Defizite
Ich persönlich denke, dass alles was der Reiter braucht, um das Pferd in eine unnatürliche Haltung zu Zwingen nicht gut sein kann. Das sagt mir meine Logik. Bevor ich Ausbinder nutzen würde, würde ich mich lieber wieder vom Pferderücken runterbewegen und erstmal am Boden an der Biegung oder aktiven Hinterhand arbeiten. Weil ich kein Pferd mit Hilfsmitteln in eine Haltung sperren will, sondern lieber dem Pferd beibringen möchte, wie es sich selbst und mich gesund und möglichst rückenschonend trägt, ohne das Tier zurecht zu zerren du zurren. Ich glaube, dass Ausbinder und Hilfszügel letztlich nur vertuschen, dass es Defizite bei Reiter und oder Pferd gibt. Da sollte man sich lieber die Zeit nehmen, und so lange üben, bis es ohne geht. Ich selbst bin auch noch sehr weit entfernt von „perfekt“, weigere mich aber mit Ausbindern zu reiten und bestehe darauf, dass mir der Reitlehrer sagt, was ich tun muss und mich so lange korrigiert, bis es geht. Es gibt sogar Studien, die davon ausgehen, dass Hilfszügel das Pferd krank machen können, von Verspannungen und Verkrampfungen bis zu Entzündungen im Genick oder Arthrosen in den Halswirbeln.
Liebe Petra,
leider gibt es sehr wenige Pferdemenschen wie dich. Menschen, die Pro-Pferd agieren und Dinge hinterfragen.
Seit November bin ich stolzer Besitzerin eines ehemaligen Schulpferdes. Er ist ein 12 jähriger Westfalen Wallach und ein grundehrliches liebes Pferd.
Er ist grundsätzlich ganz weich in der Hand und nahezu nur über den Sitz zu reiten, wenn man es schafft, dass er sich loslässt und durchlässig ist. Und genau da ist das Problem, wenn. Im Schulbetrieb wurde er nur mit Dreieckern oder Martingal geritten. Klar, mit Dreieckszügeln lässt er den Kopf fallen, er hat ja auch keine Wahl. Ohne brauche ich teilweise eine halbe Stunde, bis ich eine weiche konstante Anlehnung habe und er durchs Genick läuft. Ich merke auch, dass ich selbst einfach noch die Zeit brauche, um mich loszulassen und wirklich im Pferd zu sitzen. Laut meiner Reitlehrerin soll ich weiterhin mit Dreieckszügeln reiten. Ich bezweifle nur, ob uns das wirklich weiterbringt. Auch wenn ich ohne Hilfszügel länger zum Erfolg brauche, habe ich doch ein besseres Gefühl zum Maul und kann mir die Anlehnung ehrlich erarbeiten. Ich reite ihn anfangs oft am längeren Zügel, weil es mir dann besser gelingt ihn nach vorwärts abwärts dehnen zu lassen und es mir Zeit lässt mich selbst zu entspannen. Mein Reitlehrer besteht von Anfang an auf kurze Zügel, was dann natürlich in einen Kampf ausartet und die Dreiecker kommen wieder drauf. Es wird wie so oft im Leben das Symptom bekämpft. Mein Gefühl sagt mir einfach, dass das Reiten mit Ausbindern den Lernprozess eher behindert, weil man sich in falscher Sicherheit wiegt bzw. auf seine Krücken verlässt. Ist es wirklich so schädlich für das Pferd, nicht von Anfang an in lehrbuchmäßiger kopf-Hals-Haltung zu laufen?
Vielen Dank für deine informative Seite und alles Gute mit deinen Pferden, Kerstin
Hallo liebe Kerstin, danke für deine lieben Zeilen und deine Gedanken. Ich kann dir nur sagen: Hör auf deinen Bauch. Ich würde es sogar anders sehen – ich halte Ausbinder und Dreickszügel für schädlicher als eine nicht ganz so perfekte Haltung beim Reiten. Ich würde mir einfach mehr Zeit lassen, mehr lockern und aufwärmen und weniger reiterlich wollen und so etwas langsamer, aber dafür real und gesund und gut ans Ziel kommen. Dein Pferd ist deine Freizeit – es soll zufrieden, gesund und happy an deiner Seite sein und Reiten sollte Spaß machen – euch beiden. Wenn es in einen Kampf ausartet ohne die Zügel, dann ist dein Reitlehrerin und ihre Ratschläge ziemlich sicher nicht die richtigen. Ich kann dir nur sagen, was ich machen würde: Ich würde nicht mit einem Reitlehrer arbeiten wollen, der mir bestimmte Ausrüstungsgegenstände empfiehlt oder auf mich einredet sie zu nutzen. Dazu gehören Ausbinder, Dreieckszügel und andere. Ich will keine Werbung machen – aber machst du Bodenarbeit? Wenn ja – dann schau dir mal folgenden unserer Online-Kurse an. Seit ich mit diesen Übungen konsequent mit meiner Stute aufwärme ist so so viel lockerer und weicher beim Reiten, dass es eine echte Freude ist: https://campus.pferdefluesterei.de/lockerungskurs
Ganz liebe Grüße, Petra
Hallo!
Leider gehören Ausbinder in vielen Reitschulen noch so zur Ausrüstung wie Sattel und Trense-so leider auch in meiner ehemaligen. Ich bin gut 3 Jahre in dieser Reitschule mit Ausbindern geritten und habe es leider nie hinterfragt (ich war erst 11 Jahre alt). Auch die Reitbeteiligung, die ich danach hatte wurde mit Ausbindern geritten. Als ich nun vor 1 3/4 Jahr meine eigene Stute bekam, bin ich sie zu Beginn auch mit Ausbinder geritten, war aber in einem Alter, in dem ich die Dinge schon mehr hinterfragt habe. Nach einer ausführlichen Recherche habe ich Ausbinder nun komplett aus meiner Ausrüstung verbannt und meine Einstellung zu Pferden grundlegend verändert.(unter anderem Dank deinem Podcast, Petra:) Ich reite nun schon seit über einem Jahr ohne Ausbinder, mir fällt es allerdings immer noch schwer, mein Pferd „durchs Genick“ und „über den Rücken“ geritten zu bekommen. Sie kippt jetzt zwar schon immer häufiger etwas ab, will aber mit der Nase noch nicht an die Senkrechte kommen. Ich habe das Gefühl, so auf der Stelle zu laufen und will ihr natürlich auch nicht schaden. Ich bin immer sehr bemüht, die Hinterhand zu aktivieren, mache viele Handwechsel/Übergänge und versuche mit meiner Hand ruhig aber nachgiebig zu bleiben, trotzdem will es nicht so richtig werden. Zudem nehme ich such 1x die Woche Unterricht bei einer in meinen Augen sehr guten Reittrainerin. Hat jemand einen Tipp für mich?
Hallo liebe Bella, erstmal finde ich beachtlich, wie reflektiert und großartig du schon in deinem jungen Alter auf deinen Umgang mit dem Pferd blickst. Dickes großes WOW für dich!!! Letztlich ist es ein Weg für dein Pferd sich selbst zu tragen und in Richtung „versammelt“ zu laufen. Lass euch einfach Zeit, erzwinge nichts und bleib dran an Gymnastizierung, Dressurlektionen wie Schulter herein und Co. Der Longenkurs von Wege zum Pferd ist auch ganz toll für die Vorbereitung am Boden. Da kannst du auch sehr viel machen. Stangentraining ist auch hilfreich: Alles, was dein Pferd lockert, beim Muskelaufbau hilft und damit deinem Pferd überhaupt erst körperlich möglich macht dich so zu tragen, wie du das haben willst. Ganz liebe Grüße, Petra
Irgendwie wird bei uns auch nie erklärt wofür sie wirklich gut sind. Ich bin zwei verschiedenen Reitschulen und in einer haben leider ziemlich viele Pferde Dreieckszügel aber meine Reitlehrer sind meiner Meinung nach nicht wirklich daran Schuld das wird halt vorgegeben und dann wird es gemacht weil es leider aber auch gerade für Kinder und Jugendliche so schwer ist sich durchzusetzen. In der anderen Reitschule hatte ich immer ein Martingall dran das Pony war privat. Das Martingsll ist dann kaputt gegangen und die Besitzerin hat viel zu kurze Schlaufen für die Ringe dran gemacht da meinte meine Reitlehrerin auch das ich es weglassen soll und es hat trotzdem funktioniert. Beim Springen (was man eher Hüpfer nennen kann) mach ich noch ein drauf und im Gelände aber ansonsten lass ich es auch einfach weg. Ich finde es nur generell traurig was die Besitzerin macht das Pony ist schon relativ alt und durch viele Jahre im Schulbetrieb ziemlich verritten, was ich echt schade finde in der Halle und im Platz ist es echt langsam aber wenn wir im Gelände galoppieren dann rennt er los und die Besitzerin macht nichts dagegen weil sie es selbst nicht im Griff hat. Ich versuche das jetzt ein bisschen hinzukriegen und arbeite ihn so gut ich kann und ich finde das er sich verbessert hat denn er versucht nicht mehr unvermittelt abzubiegen oder Ähnliches. Der Reitschule kann ich da eher wenig Vorwürfe machen da es meiner Meinung nach die Aufgabe der Besitzerin ist. Den ich finde das was ansonsten dort gemacht wird echt toll ist es sind nur kleine Gruppen die Kinder gehen lange an der Longe und Ausbinder gibt es fast nie Außerdem zeigen sie den Kindern von Anfang an wie man richtig führt weil die meisten dann am Zügel ziehen und auch die alten Pferde dürfen wie die anderen auf die Koppel und werden manchmal von den Kindern ordentlich geputzt oder geführt und sie werden nicht einfach weg gegeben und die meisten sind noch sehr lange fit und können noch im Schulbetrieb mitgehen was ja auch meiner Meinung nach dafür spricht. Na ja um zurück aufs Thema zu kommen dadurch entstehen Pferde die man dann angeblich nicht mehr anders reiten kann und dann muss man solche Hilfsmittel benutzen aber im Prinzip musste ich mich nur mal richtig durchsetzen und wenn ich jetzt weiterkomme kann ich ihm hoffentlich die Sachen wieder ein bisschen beibringen. Ich hoffe dass die Leute es irgendwann mal einsehen aber es müssten vielleicht auch mal berühmtere Leute mit gutem Beispiel voran gehen.
Ich hoffe ich bin nicht zu sehr vom Thema angekommen und es interessiert noch jemanden aber es ist einfach mal schön diese Gedanken zu teilen. Falls ich später mal ein eigenes Pferd haben sollte will ich vielleicht schon mal mit ihm springen oder aufs Tunier aber nur solange alle Beteiligten Spaß daran haben!
Hallo liebe Zucchini, in deinem Kommentar stecken viele Gedanken und ich finde toll, dass du in deinem Alter so viel grübelst und die Dinge hinterfragst. Bewahr dir das unbedingt. Aber ein oder zwei klassische Gedanken habe ich auch darin entdeckt, die ich streichen würde. Ich kann dir nur sagen, was ich machen würde – den passenden Weg für dich, musst du natürlich selbst finden. Ich glaube nicht, dass wir uns „mal richtig durchsetzen“ müssen, sondern halte das für eine der größten Urban Legends der Pferdewelt. Pferde sind Harmoniewesen und arbeiten gerne mit uns, wenn wir sie nicht überfordern, gut mit ihnen umgehen und sie als Partner sehen. Aus diesem (aus meiner Sicht) falschen Gedanken folgen so viele Verhaltensweise und Ausrüstungsgegenstände, die ich gerne streichen würde. Aber dazu findest du Artikel ohne Ende im Blog. Ich finde schön, dass du deine Gedanken teilst und sage danke dafür, Petra
Hallo, ihr alle,
Ich habe vor etwa einem Jahr mit dem Reiten begonnen, im Reitverein, auf Schulpferden, alle schön mit Sperrriemen und Ausbinder.
Da mir diese Reiterei zu wenig war, habe ich mir im Oktober dann ein junges rohes Pferd gekauft, das ich nun ausbilden lasse (Dualaktivierung, nach Geitner). Bei meiner Pferdetrainerin sind Sperrriemen und Ausbinder tabu, das finde ich toll, ich will das alles auch nicht. Weiterhin nehme ich Reitunterricht im Verein, um für mein Pferd einigermaßen fit zu sein. Mein Wunsch, ohne Sperrriemen und Ausbinder zu reiten, wurde abgelehnt, da die Reitlehrer dann Ärger mit dem Vorstand bekommen. Immer mehr stehe ich mit dem Verein auf Kriegsfuß, aber ich brauche ihn ja. Alternativ habe ich mich an einen Privatreitlehrer mit eigenem Pferd gewandt, aber der reitet ebenso mit allem dem Geschnüre. Ich bin ratlos, ich WILL keine Ausbinder, keine Sperrriemen, aber ich komme mir vor, als ob ich gegen eine Gummiwand renne. Alle meine Argumente werden abgeschmettert, ich bin Newcomer und Klugscheißer, sozusagen. Ich versuche nun, meine Pferdeausbilderin auf meine Kosten zum Verein zu lotsen, dass sie uns mal unterrichtet. Aber auch hier wird sich komisch verhalten und ich vermute, das wird nix werden.
Klar, ihr könnt mir nicht helfen, aber das Schreiben hilft schon mal, Gedanken zu sortieren, und das Lesen hier hilft mir bei meiner Argumentation. Danke!
Hallo liebe Claudia, ich kann dir nur eines sagen: Du bist auf einem wunderbaren Weg! Lass ihn dir nicht ausreden und gehe ihn weiter – es braucht mehr Menschen wie dich, die althergebrachtes vehement hinterfragen. Ganz liebe Grüße, Petra
Hallo, ich nehme auch Reitunterricht und mir geht es so ähnlich. An den Schulpferden sind immer Sperriemen ( meist festgeschnürt) und Ausbinder . Ich habe sie schon oft in Frage gestellt und die Antwort war meistens das sie den Druck verteilen sollen , da die Reitschüler ja noch nicht richtig reiten können und oft zu stark an den Zügeln ziehen usw… Ich reite seit ich 8 bin ( bin jetzt 14) und mir hat noch keiner gezeigt, wie es richtig geht . Ich finde dass sehr schade und es gibt keine wirklich guten anderen Höfe bei uns in der Nähe wo ich sonst hingehen könnte . Ich will diesen wunderbaren Tieren keine Schmerzen zufügen . Ich habe schon überlegt , ob ich lieber aufhören sollte und mir dann vielleicht später auch ein eigenes Pferd zulegen sollte um dann wieder von vorne anzufangen.
Übrigens ein sehr schön geschriebener Artikel ; )
LG Sara
An alle bisherigen Autoren,
leider scheint es in sehr vielen Reitschulen Usus zu sein mit Hilfszügel zu arbeiten. Auch auf einer öffentlichen Veranstaltung in Moritzburg wurde u.a gezeigt wie man Jungpferde longiert. Pferd mit Trense, Ausbinder eingeklingt, Longe in den Trensenring und los gings, gruselig. Der alte „Experte“, der moteriert hat, brachte dann auch noch den Satz, wegen der Tierschützer und so, wäre alles Quatsch was die sagen, naja. Die ewig gestrigen. In einem anderen Stall bin ich mal des Hofes verwiesen worden, weil ich etwas wegen den viel zu kurz verschnallten Ausbindern (Rollkur von Anfang an) gesagt habe. Ich wäre wohl auch so eine „Bioreiterin“ Tja die Ausbildung soll schnell gehen, sonst rechnet es sich nicht. Also alles schön hingezurrt und dann brauchts auch nur ein paar Monate und man kann die toll ausgebildeten Pferde vorstellen. Einfach nur ätzend.
Un wenn man dann noch die „DIE ETHISCHEN GRUNDSÄTZE DES PFERDEFREUNDES“ von der FN liest ist das ein Schlag ins Gesicht(auf den Kopf der armen Pferde). Aber selbst unter vielen Freizeitpferdebesitzern ist Wissen und Weiterbildung mangelhaft, nicht nur wenn es um Hilfsmittel geht. Es hätte ja nicht jeder die Zeit und Lust dazu und wolle in der Freizeit Spass haben und Entspannung finden. Es handelt sich um ein Lebewesen und nicht um ein Schaukelpferd. Also lasst euch nicht von eurer Linie abbringen, dass macht einen zwar nicht überall beliebt, aber man kann es mit seinem Gewissen vereinbaren. Das Pferd wird es euch danken.
Pferdige Grüße Claudia
Hallo liebe Claudia, danke für deinen Kommentar – den unterschreibe ich doch glatt einmal :-) Viele liebe Grüße, Petra
Was hältst du von dem Gebrauch von Thiedemannzügeln für Reitanfänger wenn das Pferd dazu neigt einen Unterhals zu bekommen? (Ich persönlich finde es besser als andere ausbinder, da es den Pferdekopf nicht in eine Position zwingt, wenn man sie natürlich nicht zu kurz schnallt)
Hallo liebe Lena, ehrlich gesagt halte ich von keiner der „Ausbinder-Varianten“ etwas. Weil letztlich jede eine Form der Zwangshaltung ist und damit Muskelspannungen hervorrufen kann. Ich denke, dass Reitanfänger, deren Hände noch nicht allzu ruhig sind, eher an die Sitzlonge gehören und man durchaus auch über Gebissloses Reiten bei Reitanfängern nachdenken könnte. Mal ganz pauschal dahingeworfen. Aber das ist meine Meinung zu dem Thema. Letztlich muss das jeder für sich entscheiden. Ganz liebe Grüße, Petra
Ich würde ja gerne ohne Dreieckszügel reiten (hab ich auch schon paar mal problemlos; ich weiß wie man ein Pferd „von hinten nach vorne an den Zügel reitet“ aber ich habe a) kein eigenes Pferd wo ich selbst entscheiden kann wie ich was mache und b) bin ich in einer klassischen Reitschule wo man mit Ausbindern reitet .
Hallo liebe Petra,
Danke für diesen wundervollen wahren Beitrag.
Ich frage mich bis heute noch, warum es so viel Unwissenheit im Bezug zu den Ausbindern/Hilfszügel heute noch gibt.
Ich kann es nicht nachvollziehn wie viele noch denken, dass Ausbinder eine ehrliche aktive HH, gewölbten Rücken bewirken.
Ich finde es auch schade, dass wenn man aufklärt, was Ausbinder wirklich bewirken & was nicht, meist nicht zugehört & auch dagegen geredet oder gar man angegriffen wird.
Teilweise wird ja auch öffentlich verbreitet “ Ach, das stimmt ja garnicht, das Ausbinder in ne Haltung zwingen[..],doch es bringt Pferde in Anlehnung etc…“.
Du hast völlig Recht es ist schwer richtig reiten zu lernen & noch weniger sieht man heutzutage Leute die es können, ganz davon abgesehn, dass wir nie fehlerfrei reiten werden, weil wir Menschen sind.
Ich finde es wirklich traurig, dass die wenigsten was über Biomechanik wissen & das wohl die Hinterhand eine große Rolle spielt.Immer dieses „Kopf runter ist das Wichtigste“, kann ich nicht verstehn.
Viel mehr sollte man auf die Beine,HH, Bewegung geguckt werden,als auf dem Kopf.
Da denke ich mir immer…Nein, die HH muss aktiv sein & der Rücken hoch.Dann kommt die Anlehnung als Folge, dessen.
Es könnte doch so einfach sein…
Was ist bitte einfacher als mit einem Pferd mal Bodenarbeit zu machen & es dazu zu animieren die Hinterfüße durch z.B Seitengänge zum untertreten zu animieren.Sei es nur ein schlichte Hinterhandwendung.
Das erinnert mich an die Devise :“Mit so wenig Einsatz wie möglich, so viel wie möglich erreichen(Mini-Max Prinzip xD ?) oder ein bestimmtes Ziel ?.
Naja…erst letzens hab ich ne Kollegin gesehn, die frische Ausbinder gekauft hat & ihr Pferd damit longiert hat :( .
Aber ein volles Glas zu füllen is ja auch nicht einfach, wenn du verstehst ??.
Ich bin jedenfalls froh, zu wissen, dass Ausbinder & paar andere Hilszügel in eine Haltung zwingen etc… und ich zum Glück noch nie in meinem Leben (9j Reiten) ein Pferd ausbinden musste…(werd auch in Zukunft weiterhin die Finger davon lassen)
Buck Brannaman ist auch ein tolles Beispiel ?
Hallo liebe Roxy, danke für deine Gedanken zum Thema. Mir geht es ähnlich, ich werde einige Ausrüstungsgegenstände nicht verstehen. Nie. Ich selbst in auch nicht perfekt und weit entfernt davon ein Profi zu sein, aber wenn ich das Pferd in eine Haltung zwinge die so tut „als ob“, macht es mein mangelndes Können ja nicht besser. Aber solange Reitlehrer diese falsche Info verbreiten und es sich einfach machen und ihre Schüler so ewig finanziell bei sich behalten, weil die sich nicht verbessern und selbstständig werden, wird es sich wohl weiter verbreiten. Und natürlich solange Reiter die Dinge nicht hinterfragen und die Mühe machen Infos zu sammeln, an sich zu arbeiten und zu lernen. Solange alle den einfachsten Weg gehen wollen, wird das alles wohl immer wieder auf dem Rücken der Pferde ausgetragen werden. Aber Gott sei Dank, gibt es ja auch andere Reiter und immer mehr Menschen, die eine reale Versammlung und gesundes Reiten suchen. Das ist meine Hoffnung – dass sich endlich langfristig einiges ändern wird :-) Ganz liebe Grüße, Petra
Wow…
Ich als Anfänger komme gerade richtig ins Staunen. Ich bin als Vater meiner Tochter zum Reiten dazu gekommen und reite jetzt ca 1 Jahr. Bei uns lief das so ab : Big Mama (die älteste Stute) an die Lounge, Decke und Haltegurt und erst mal sitzen lernen. Dann wurde klar gesagt und gezeigt das Zügel nicht zum Halten oder ziehen sind. Gelenkt wird mit den Füßen und mit den Zügeln geholfen. Wozu dann solche Zwangsziehzügel ? Nur das es schön aussieht ? Tierquälerei ….
Hallo lieber Jens-Uwe, gute Frage..viele glauben, dass die Haltung gesund sei und wenn man sie nicht über Monate langsam und intensiv ohne Zwang erarbeiten will (weil einem das keiner sagt oder weil man zu faul ist oder zu ungeduldig oder einen althergebrachten Trainer hat), dann bekommt man einen Look, der in diese Richtung geht. Echt ist das nicht, gesund auch nicht – aber das hinterfragen viele leider nicht.
Hallou!
Ich bin hier mal über deine Seite „gestolpert“, weil in einer meiner Gruppen auf Whats App eine Diskussion über Ausbinder im Gange war.
Ich habe das Reiten ohne Ausbinder gelernt (ich reite schon lange, bin aber auch nicht die Weltbeste Reiterin)… Ich kannte Ausbinder gar nicht, bis ich mal in einem Reitercamp (mit ungefähr 14 Jahren) das erste Mal damit zu tun hatte. Nun ich hab mir nichts dabei gedacht und halt brav an das Schulpferd Martingal und Ausbinder angeschnallt (ja, die beiden Utensilien wurden in Kombination genutzt).
Inzwischen muss ich das wirklich hinterfragen. Seit ich viel mit Show- und Stuntpferden zu tun hab und meine Trainerin auch viel Wert auf das Gymnastizieren von ihren Pferden Wert legt, sehe ich den Sinn hinter den Ausbindern nicht mehr. Wie soll ich denn mit ihnen Schulter / Kruppe herein reiten, oder das Pferd an die Innen Stellung heran arbeiten, wenn es verschnürt wie ein Paket ist? Und wie hier schon alle richtig sagen: Versammlung und Anlehnung muss man sich erarbeiten. Ausbinder sind meiner Meinung nach nur dazu gut, das Pferd etwas „ruhiger“ zu bekommen und “ leichter zu kontrollieren“. An meiner Reitschule, wo ich reiten gelernt habe, hatten wir Haflinger, diverse Warmblüter und angebliche Problempferde (Pferde vom Schlachter, „unreitbare“ Pferde, ausrangierte Sportpferde) und sie alle wurden sanft ohne Ausbinder wieder angeritten und an einen Reiter gewöhnt.. Und sie alle sind problemlos und super zu reiten, und das nicht dank Ausbinder, sondern einer fähigen Lehrerin und Besitzerin, die sich die Zeit nimmt, jedes Pferd zu resozialisieren und wieder nun ja.. einzureiten.
und wie du auch richtig sagst, wenn es den Anfängern wegen dem Sitz und der Balance helfen soll .. Solange, bis die Anfänger es noch nicht schaffen, sich so halbwegs auszubalancieren, sollten sie an der Longe bleiben. Wenn man einem Anfänger zeigen will, worauf man hinaus will, sollte man ihn mal für ne Stunde auf einen Spanier setzen. oder ein gut ausgebildetes Pferd. Dann kann er / sie sich da mal rein fühlen und das verinnerlichen um es dann auf einem / seinem Schulpferd umzusetzen.
Mir hat es sehr geholfen, viele verschiedene Pferde zu reiten, darunter Schulpferde, elektrische Stuntpferde, arabische Vollblüter und viele mehr. Und natürlich darf der richtige Lehrer bzw die richtige Lehrerin nicht fehlen! ;)
ich finde deine Homepage hier sehr interessant und werde hier mal weiter stöbern ^^
Schönen Tag euch und viel Spaß bei der Arbeit mit euren Pferden ;)
Hallo liebe Sarah, danke für deinen Kommentar – ich finde super, dass du die Dinge hinterfragst. Viele tun das nicht und nutzen weiterhin und über Jahre Equipment, nur „weil der Trainer das sagt“. Manchmal haben Trainer natürlich auch recht ;-) aber eben nicht immer. Ganz liebe Grüße, Petra
Liebe Autorin,
der Beitrag ist eine Bereicherung.
Da ich nur für mich sprechen kann… er spricht mir aus der Reitanfängerseele.
Leider lesen, die Reiter und Reitlehrer solche Artikel nicht, die vom Hilfszügeleinsatz überzeugt sind. Da diese Meinung immernoch in den meisten Ställen, dies ist meine persönliche Erfahrung mit FN- Reitschulen, vorherrscht, ist es sehr schwierig Reitunterricht ohne Hilfszügel zu bekommen und zum wirklich selbstständigen Reiten erzogen zu werden. Als Wiedereinsteiger habe ich vor ca. 2 Monaten versucht wieder Reitunterricht zu nehmen. Reitunterricht auf Schulpferden wird beispielsweise in meiner Umgebung nur von 3 Ställen angeboten, zwei Reitvereinen und einer „5-Sterne“- FN- Reitschule. Bei meinem ersten Versuch in der ersten Reitschule gab es Gruppenreitstunde mit 4 – 6 Reitern und die Bitte ohne Hilfszügel wieder reiten zu lernen wurde nur belächelt und es wurde überhaupt nicht weiter darauf eingegangen. Nach einigen wenigen Reitstunden dort, wollte ich mich nochmal auf die Suche begeben, ob es vielleicht eine bessere Alternative gibt.
Ich meldete mich in der Sternereitschule an. Schon am Telefon bat ich darum, ohne Hilfszügel unterrichtet zu werden. Dann saß ich in der ersten Reitstunde auf dem Pferd, erstmal ohne, aber dafür wurde mir erklärt, was nötig ist um das Pferd an den Zügel zu reiten. Die Reitlehrerin stellte sich neben mich und das Pferd und gab mir die Zügel, nach dem sie den Kopf des Pferdes eng und angeblich in der richtigen Haltung positioniert hatte, sehr kurz zurück in meine Hände ( meine Hände waren vom Pferdemaul ausgehend am zweiten „Stopper“ des Zügels). Diese Zügelhaltung sollte ich durchgehend beibehalten und mit den Schenkeln dagegentreiben, damit das Pferd weiterhin den Kopf „da“ behält.
Da ich eine etwas andere Vorstellung hatte, bzw. eine leise Vorstellung, dass das Pferd vorne zu eng geht und sich Anlehung nicht so erzwingen lässt und ich sehr schnell nicht mehr genug Kraft in den Armen hatte, habe ich den Zügel wieder etwas nachgegeben und weniger getrieben. Zumal es sich um einen Haflinger handelte, die sowieso sogar eher mehr Ganaschenfreiheit ( weiß nicht, ob das der richtige Begriff ist) brauchen. Keine zwei Minuten später, wollte sie mir den Hilfszügel einschnallen, weil ich ihre geforderte Haltung nicht beibehalten konnte. Das habe ich angelehnt, sehr freundlich und ich habe ihr auch meine Bedenken und warum ich ohne sie unterrichtet werden möchte ruhig mitgeteilt. In diesem Zusammenhang habe ich auch eine andere Hilfengebung versucht einzubringen, wie ich sie, sofern ich mich noch erinnern konnte, an meinem alten wohnort in einem Stall vermittelt bekam, wo nach klassischen Grundsätze unterrichtet wurde und keine Hilfszügel verwendet wurden und etwas von dem, was ich über dieses Thema schon in Büchern und
Zeitschriften gelesen habe. Sie reagierte genervt. Daraufhin hat sie Rücksprache mit dem anderen Reitlehrer im Stall gehalten und er meinte zu mir, dass ich keine Ahnung hätte und hat mich aufgefordert abzusitzen und meinte, dass die Reitstunde nicht fortgesetzt wird, wenn ich mich weiterhin weigere die Hilfszügel zu benutzen. Beide meinte es wäre eine andere Art zu reiten ( irgendwie haben sie sich an der Akademischen Reitkunst festgehaftet, obwohl das durch meine Ausführung garnicht beabsichtigt war) und wenn ich das möchte, muss ich woanders hingehen. Daraufhin hab ich mich entschieden die Reitstunde ( meine erste Reitstunde in diesem Stall) abzubrechen und zu verlassen. Das war vor einer Woche. Daraufhin habe ich es erstmal wieder aufgegeben. Meine Vorstellungen von Reitunterricht habe ich bei meiner Suche nicht gefunden. Was sagt es bitteschön über eine Reitschule aus, die so reagiert und „klassisch“, als andere Reitweise abtut, anstatt diese zur Grundlage zu nehmen und einfliessen zu lassen. Das ist enttäuschend und entmutigend. In der dritten Reitschule, auch eine FN-Reitschule ist Ablauf vermutlich ähnlich.
Hallo liebe Ronja, das ist ja grauenvoll und haarsträubend, was du da schreibst. Du liegst so richtig und die Reitlehrer so falsch. Es ist einfach falsch Hilfszügel zu verwenden und Versammlung und Aufrichtung hat etwas mit einer aktiven Hinterhand und schwungvollem durchgängigem Rücken zu tun und nicht mit eingeschnürten Pferden. Das ist doch keine echte Aufrichtung, sondern eine verkrampfende Zwangshaltung. Arme Pferde! Gut, dass du da nicht mitmachst. Ich drücke dir fest die Daumen, dass du noch einen Reitlehrer findest!! Viele liebe Grüße, Petra
Hallo,
ich denke, dass aus gebunden und festgezurrt nicht zwingend Synonym verwendet werden sollten! Nur weil ich ein Pferd ausbinde, ist es nicht gleich festgezurrt. Schließlich kann ich die Hilfszügel auch lang einstellen und Anfänger und Kinder können erst an ihrer Körperbeherrschung arbeiten ohne auf einem Pferd mit weggedrückten Rücken mehr oder weniger Sitzen zu müssen. Ist für das Tier auch sehr unangenehm und schmerzlich! Zudem sind Rückenprobleme dann vorprogrammiert. Einem blutigen Anfänger muss ich in den ersten Jahren Unterstützung durch Hilfszügel bieten, damit er erstmal fühlen kann wovon man spricht.
Liebe M.S. das wird sehr unterschiedlich gesehen und natürlich ist es eine eher deutliche Wortwahl. Aber aus meiner Sicht ist es nahezu das Gleiche. Es zwingt das Pferd in eine Position – das wiederum kann sehr wahrscheinlich langfristig Schmerzen und Probleme verursachen, weil es auf eine unnötige Art und Weise (aus meiner Sicht) in die Biomechanik eingreift. Ich persönlich würde sagen, dass Anfänger und Kinder so lange an der Longe bleiben sollten, bis die Körperbeherrschung so weit stimmt, dass sie keine Ausbinder brauchen. Mir ist klar, dass dann für den einen oder anderen vielleicht der Spaßfaktor verloren geht, aber am Ende sitzt man ja auf einem Tier und Lebewesen. Aber das ist meine Meinung zu diesem Thema. Das wird ja wirklich sehr unterschiedlich gesehen :-) Liebe Grüße, Petra
Liebe Petra,
zu diesem Thema gibt es viele verschiedene Meinungen. Ich selber lehne jegliche Art von Hilfszügel für mich und die Pferde mit denen ich zu tun habe ab. Früher habe ich sie benutzt. Ich wusste es nicht besser und dachte, dass man nur so korrekt longieren kann. Heute weiß ich es besser.
Was mir wichtig ist, ist eher das Gefühl bei der Versammlung. Bei der Versammlung sollte sich ein Pferd groß und stolz fühlen. Es sollte seinen Körper bewusst wahrnehmen und imponieren wollen. Das ist zumindest meine Meinung. Dieses Gefühl lässt sich für mich nicht verbinden mit dem Gefühl festgegurtet zu sein.
Neben allen gesundheitlichen Bedenken, die man hier aufzählen kann, finde ich die Auswirkung auf die Psyche des Pferdes sehr traurig. Ich persönlich liebe an Pferde ihren Stolz, das Gefühl von Freiheit und Kraft. All dies kann meiner Meinung nach mit einem runtergezogenen und festgezurrten Gurt nicht mehr gefühlt werden. Hier ist nur noch Hilflosigkeit und Resignation zu sehen.
Ich persönlich lege weniger Wert darauf wie mein Pferd seinen Kopf hält. Ich glaube daran, dass wenn ich meiner Reitbeteiligung nur lange genug am Boden klar gemacht habe, dass er eine Hinterhand besitzt und wie er diese einsetzen kann, wir das auch auf das Reiten übertragen können und letzten Endes irgendwann der Kopf von alleine kommt. Ich weiß nicht, woher diese Besessenheit kommt, dass der Kopf runter muss. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich darauf achte, dass mein Pferd seine Hinterbeine einsetzt, dieses den Kopf von ganz alleine irgendwann in die richige Position nimmt. Anders rum habe ich es noch nie erlebt. Nur weil der Kopf unten war, habe ich noch nicht erlebt, dass auch die Hinterhand aktiv wurde.
Richtig reiten lernen ist schwer. Reiten ist meiner Ansicht nach ein Sport der unheimlich viel Körperbeherrschung verlangt und ich will jetzt mal provokant sagen, dass das viele nicht haben. (Ich nehm mich da übrigens selber nicht aus). Aber damit es trotzdem schön aussieht (wobei das Geschmackssache ist) bzw. um vielleicht auch das eigene Gewissen zu beruhigen, weil man reiterlich vielleicht doch nicht soweit ist um sein Pferd so zu reiten, dass es gesund bleibt, versucht man sich mit Tricks zu helfen. Doch Tricks funktionieren im Zusammenhang mit Tieren einfach nicht.
Liebe Grüße
Miriam
Liebe Miriam, ich habe beim Lesen Deines Kommentars immer wieder „ja“ und „Ja“ und „Ja“ gedacht. Diese Besessenheit für einen tiefen Kopf kann ich auch nicht (mehr) verstehen. Mir wurde das auch am Anfang als beweis für die Versammlung genannt. Aber ich habe dann mit verschiedenen Trainern gesprochen und gelesen und so gemerkt, dass der tiefe Kopf vielleicht ein Ergebnis einer Entspannung und Versammlung ist, aber von alleine kommt, wenn der Rest stimmt und nicht zwingend nötig ist dafür. Scheinbar ist das eine Art „urban legend“ unter den Reitern, so eine Art leicht zu erkennender Beweis. Da kann dann jeder sagen „Naja, mein Pferd ist doch versammlt, seht ihr den tiefen Kopf“ – das ist vermutlich ähnlich wie mit den Hilfsmitteln. Anstatt sich damit zu beschäftigen, Experten zu fragen und nachzurecherchieren und vor allem mühsam zu lernen, wie man richtig reitet, wird dann lieber das Pferd so zurechtgezurrt, bis man es auch als schlechter Reiter „beherrschen“ kann und sich einbilden kann, dass alles gesund ist. Manchmal ist es auch Unwissenheit, denke ich. Aber es ist eben in der Verantwortung von uns Pferdemenschen, etwas gegen die Unwissenheit zu tun. Also eigentlich habe ich gerade Deinen Kommentar nur in meinen Worten nochmal eins zu eins so bestätigt merke ich gerade ;-) Danke Dir für Deine Gedanken und liebe Grüße, Petra