Knotenhalfter sind wie Yin und Yang. Sie haben eine feine und eine starke Seite. Knoten und Bänder haben eine Wirkung auf dein Pferd. Das kann dir sehr gut helfen bei der Bodenarbeit, weil du feine Signale über das Halfter senden kannst. Wenn du das immer im Hinterkopf hast, sanft damit umgehst und das Knotenhalfter richtig nutzt, ist das Knotenhalfter ein toller Trainingspartner für dich und dein Pferd. Das „wie“ erkläre ich dir heute mit Hilfe einer Knotenhalfter-Expertin.
Wenn man die Sache mit dem Knoten mal raus hat, dann vergisst man gerne mal, wie kompliziert so ein Knotenhalfter anfangs wirken kann. Ich weiß noch, als ich so ein Ding das erste Mal in der Hand hatte – das war wie ein Buch mit sieben Siegeln. Dann habe ich mir immer wieder zeigen lassen, wie genau man das Ding richtig anlegt. Mittlerweile kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, dass ich so ein Knotenhalfter mal kompliziert fand.
Deswegen will ich dir jetzt die wichtigsten Punkte rund um das Knotenhalfter erklären und zeigen, wie man es richtig anlegt – Schritt für Schritt. Die How To-Bilderstrecke ist mit der Knotenhalfter-Expertin und Pferdetrainerin Nadja Müller von Verstehepferde.de entstanden – die den ganzen Tag nichts anderes macht. Und es gibt ein Video mit Zeitlupe und neuen Tricks rund ums Knotenhalfter.
Nadja und ich erklären dir gleich Schritt für Schritt, wie du das Knotenhalfter perfekt und richtig knotest, aber vorher noch ein paar Facts zum Knotenhalfter generell.
Warum ist das Knotenhalfter umstritten?
Weil Knotenhalfter auch eine starke Seite haben können. Das ist das Yang im Knotenhalfter. Sie sehen nämlich harmloser aus als sie sind. Das Knotenhalfter kann sehr unangenehm sein für dein Pferd
- Dann wenn du es nicht richtig knotest und es nicht gut sitzt
- Dann wenn du es zu grob einsetzt
- Dann wenn die Seile zu hart oder zu dünn sind
- Denn: die Knoten und Seile wirken auf den Kopf deines Pferdes ein
Wie bei jedem Hilfsmittel gilt also, dass du es immer achtsam und fair nutzen musst. Es liegt nur an dir ob dein Knotenhalfter ein Freund oder ein Feind deines Pferdes ist. Ich finde wahnsinnig wichtig, dass die Knotenhalfter aus einer guten Qualität sind. Nicht zu dick und nicht zu dünn. Je dünner, desto schärfer auch die Wirkung. Nicht zu fest und nicht Gummiartig dehnbar. Denn dann sind sie nicht mehr präzise.
Im Laden findest du unter den billigen Knotenhalftern oft auch harte Seile, das gefällt mir persönlich nicht so gut. Deswegen nutze ich die Knotenhalfter und Ropes von der Seilerei Brockamp.
Die Knotenhalfter sind nicht aus billigstem Material in China gefertigt, sondern die Seile sind wirklich hochwertig und in Deutschland produziert. Sie sind anschmiegsam, aber nicht gummiartig dehnbar – schmiegen sich also sanft um den Kopf deines Pferdes, ohne weich oder schwammig zu sein.
Du findest sie auch HIER in verschiedenen Farben: Inklusive aller Maße, damit du das perfekte Knotenhalfter für dein Pferd bekommst.
Knotenhalfter – was macht ein gutes aus?
Sie sind weich, aber nicht zu weich und die Seile sind nicht zu dick und zu dünn. Damit sind sie dann auch nicht zu scharf. Ich persönlich mag auch Knotenhalfter nicht, die zu schwer sind oder zu dicke und zu feste Seile haben oder Knotis aus Baumwolle, weil die Baumwolle einen gewissen Stretcheffekt hat und die Knotis dann nicht mehr so präzise sein können. Genau wie zu dünne Seile, sie sind mir einfach zu scharf und zu schwer. Ich habe ein bisschen gesucht, bis ich endlich bei Brockamp gelandet bin. Aber jetzt möchte ich ehrlich gesagt kein anderes mehr.
Da die meisten Ropes mit Lederklatsche daherkommen – die durchaus eine scharfe Wirkung hat – habe ich mir extra von Brockamp ein Rope herstellen lassen mit einem sanften Puschel am Ende des Ropes, statt der Lederklatsche. Diese Ropes mit Puschel kamen so gut an, dass wir sie jetzt auch im Shop anbieten – nur bei uns.
Die Pferde lieben den Puschel und du kannst das Rope dadurch auch super zu einer Hackamore knoten. Das sieht dann so aus:
Genug erzählt – kommen wir zur Sache: Richtig Knotenhalftern
Nadja ist eine sanfte und klare Pferdetrainerin. Auf ihrer Webseite „Verstehe Pferde.de“ erfährst du mehr über sie und kannst sie auch als Trainerin buchen, wenn du aus ihrer Gegend kommst. Schau mal vorbei – ich lese oft bei ihr.
Sie legt viel Wert auf die feine und achtsame Kommunikation, eine gute Körpersprache, die Pferdeseele und sie arbeitet seit Jahren mit Knotenhalfter und Rope. Sie achtet auch auf kleine Details und weiß genau, wie man das Knotenhalfter richtig anlegt.
In unserer „How To Knotenhalfter“-Anleitung zeigt sie gleich im Artikel dir Schritt für Schritt wie man das Knotenhalfter richtig anlegt und wie es genau sitzen muss – und sie erklärt dir die größten Fehler, die immer wieder mit Knotenhalfter gemacht werden und wie du sie einfach vermeiden kannst. Das ist sehr wichtig, weil die Knotenhalfter sehen zwar harmlos aus, aber sie können eine scharfe Einwirkung haben auf dein Pferd. Je nachdem, wie du damit umgehst.
Videoanleitung – wie du das Knotenhalfter richtig anlegst
Hier gibts für die ganz Schnellen ein Video – indem ich mit unseren Knotis und Spezial-Rope aus dem Shop erkläre, wie man das Knoti richtig anlegt – inklusive Zeitlupe für den Knoten:
Die Schritt für Schritt Anleitung in Bild und Text von Nadja gibt es gleich – jetzt erst noch ein paar kurze Infos – warum Knotenhalfter ein gutes Hilfsmittel für dich und dein Pferd sein kann.
Warum Knotenhalfter?
Ein Knotenhalfter ist ein Kommunikationsmittel. Es ist leicht für das Pferd und du kannst mit Hilfe von Knotenhalfter und Rope deutlich präzisere Informationen an dein Pferd geben, als mit einem breiteren Stallhalfter. Klar, durch das dünnere Seil, kommen präzisere Informationen an. Durch die Seile hat es eine klarere Botschaft, als dein Stallhalfter – das bedeutet aber auch, dass es eine schärfere Wirkung haben kann. Es ist für Impulsartige Hilfen gedacht, nicht für Dauerzug. Aber das gilt ja im Grunde für jedes Halfter.
WICHTIG: Ein Knotenhalfter ist natürlich nicht zum Longieren gedacht. Dafür brauchst du wiederum einen Kappzaum. Aber das ist ein anderes Thema.
Mehr zum Kappzaum erfährst du HIER – plus erste Schritte mit dem Pferd in der Handarbeit
Kommen wir zurück zum Knotenhalfter.
Die wichtigsten Do’s und Dont’s:
- Dein Knotenhalfter sollte richtig geknotet werden. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, weil ein Knotenhalfter nicht reissen kann und keine Sollbruchstelle hat. Das kann schlimme Verletzungen verursachen, wenn das Pferd eine Panikattacke hat und sich losreissen will. Deshalb solltest du das Knoti immer mit einem Sicherheitsknoten schließen, den du auch noch öffnen kannst, wenn vielleicht ein starker Zug auf dem Knoten war. Das zieht den Knoten ja fest und wenn du dann ein panisches Pferd hast, das irgendwo festhängt, muss der Knoten schnell aufgehen können. Deswegen ist es wichtig so zu knoten, dass der Knoten immer einfach und schnell gelöst werden kann. Sprich: Es gibt einen richtigen Knoten, beim Knotenhalfter. Den zeigen wir dir in der Schritt für Schritt-Anleitung – er ist ganz einfach
So zum Beispiel nicht – der Knoten ist falsch geschlossen und das Knoti sitzt on top noch etwas zu hoch auf der Nase – direkt am Jochbein:
Es sollte aber zwei Fingerbreit unter dem Jochbein sitzen und der Knoten muss unten am Steg geschlossen werden.
Weitere Do’s und Dont’s in Sachen Knotenhalfter
- Das Knotenhalfter ist kein Stallhalfter: Du solltest dein Pferd nie mit dem Knotenhalfter anbinden – Weil: es hat keinen Panikhaken.
Stell dir vor dein Pferd steht angebunden da und erschreckt sich. Es reißt den Kopf nach hinten und das Halfter löst sich einfach nicht. Pferde können dann richtig in Panik geraten. Im schlimmsten Fall kann sich dein Pferd stark verletzen, wenn es mit Knotenhalfter festgebunden ist und nicht loskommt. Deswegen ist es ein No Go das Pferd mit Knotenhalfter anzubinden - Das Knotenhalfter sollte nicht zu tief oder zu hoch sitzen: Zum Beispiel halb auf der Nase – da ist die Pferdenase am empfindlichsten. Wenn es sich aber erschrickt – und wir wissen ja, dass Knotenhalfter nicht reissen – kann sich dein Pferd im Schlimmsten Fall den Nasenknochen brechen. Wenn es zu hoch sitzt, kann es auf den großen Gesichtsnerv drücken auch das ist nicht gut. Es sollte zwei Fingerbreit unter dem Jochbein sitzen. Das gilt aber für jede Ausrüstung am Pferdekopf
- Nicht zu weit und nicht zu eng: So ein Knotenhalfter darf nicht zu weit und nicht zu eng sein. Ist es zu weit, wabert es unter dem Pferdekopf herum und deine Hilfen sind sehr ungenau und nervig für das Pferd. Ist es zu eng können die Seile einschneiden und deinem Pferd Schmerzen verursachen oder sein Fell abschaben
- Der Ganaschenriemen: Der sitzt bei vielen auf den Ganaschen. Nadja zum Beispiel von „Verstehe Pferde“ – unsere Expertin – findet, dass er hinter den Ganaschen sitzen muss, um das Pferd nicht zu stören. Denn wenn das Knotenhalfter direkt auf der Ganasche ist, gibt es mehr Zug vom Seil auf die Ganasche und du klemmst eventuell die Haut oder sogar das Fell des Pferdes mit dem Seil mit ein. Wenn es hinter der Ganasche sitzt, ist es mittig und ausbalanciert – deine Signale kommen dann auch besser an
- Wichtig: Das Seilende muss vom Auge wegzeigen und der Knoten wird um die Schlaufe geschlungen, nicht um den Genickriemen.
So – jetzt kommen wir mal zum „How To Knotenhalfter“ und dem richtigen Knoten.
HOW TO Knotenhalfter – Schritt für Schritt:
Ganz wichtig für den Einstieg: Den Genickriemen bitte nicht von unten über den Pferdekopf werfen. Zum einen ist es wahnsinnig nervig für das Pferd, weil das mit dem Fangen nicht immer gleich klappt, das Seilende knallt dann gerne auch mal unsanft an den Pferdehals und zum anderen kannst du ja aus Versehen auch mal das Auge des Pferdes dabei treffen.
ACHTUNG:Wichtig ist auch, dass du alles entspannt und sanft machst – egal ob es nun deine Trense oder das Knotenhalfter ist – nicht rucken, zerren und reissen. Dein Pferd hat ein Genickband, das sich entzünden kann, wenn zu schnell zu großer Druck darauf kommt, seine Nase ist Druckempfindlich und es gibt verschiedene Nervenenden am Pferdekopf. Also – jeden Schritt, ruhig und gelassen und sanft ausführen.
Jetzt die Anleitung:
Du nimmst das Knoti in deine rechte Hand und legst es von üben über das Pferdegenick, während du von uneten das Nasenteil über das Maul führst:
- Bitte dein Pferd darum, seinen Kopf zu dir zu bewegen, so dass du bequem über sein Genick langen kannst
- Nimm den Genickriemen in die rechte Hand und die andere Hälfte des Knotenhalfters mit der Schlaufe in die linke Hand
- Damit zeigst du deinem Pferd dann die Nasenöffnung, so dass es entweder die Nase in das Knotenhalfter stecken kann oder du das Knoti über die Nase führen kannst
- Dann ziehst du das Knotenhalfter am Pferdekopf hoch und legst den Genickriemen sanft über das Genick deines Pferdes
- Als nächstes rückst du das Nasenteil so zurecht, bis es mittig auf der Pferdenase liegt und dann richtest du den Ganaschenriemen so, dass er hinter den Ganaschen liegt
- Danach passt du die Länge des Genickriemens noch einmal an und ziehst dann das Seilende durch die Schlaufe durch
- Indem du das Seilende hinter der Schlaufe vorbeifädelst und dann nach vorne an der Schlaufe vorbei
- Dabei entsteht eine neue Schlaufe
- Durch die ziehst du dann das Seilende von vorne nach hinten durch
- Zack! Und schon ist dein Knoten fertig
- Du ziehst den Knoten nur noch fest und justierst das Knotenhalfter nochmal
HIER NOCHMAL in BILDER – von der Knotenhalfter-Expertin und Trainerin Nadja von VERSTEHEPFERDE.de – Schritt für Schritt geknotet für dich:
SCHRITT 1 – Pferd zu sich bitten und Hand über Genick:
SCHRITT 2 – Nasenteil über das Pferdemaul streifen
SCHRITT 3 – Seilende sanft Richtung Schlaufe ziehen:
SCHRITT 4 – Knoti nochmal feinjustieren:
SCHRITT 5 – DER KNOTEN:
SCHRITT 6 – Knotenhalfter nochmal checken und freuen:
Und hier noch mit Rope und Öse:
Wichtig – das Knotenhalfter zieht sich bei der Bodenarbeit oft noch etwas fester um den Knoten – da ist es sinnvoll ab und an einen Blick darauf zu werfen und zu schauen ob es noch richtig sitzt oder vielleicht schon etwas tiefer gerutscht ist.
TIPP:Wie du das Knotenhalfter richtig ausmisst – damit es wirklich passt:
Es gibt ja unterschiedliche Meinungen wie eng oder weit das Knotenhalfter sitzen muss. Ich denke, dass es auch darauf ankommt, was du machen möchtest. Wenn du es auch zum Reiten nutzen willst und deine Zügel einfach rechts und links einhaken willst, sollte es etwas enger ums Maul sitzen. Wenn du aber einen Hackamore-Knoten darum herum schlingen willst oder es für die Bodenarbeit nutzen willst, darf es nicht so eng sein.
Ein Richtpunkt ist zum Beispiel der Abstand vom Kinn zum Knotenhalfter: Da sollten 4-Finger-Breit Platz dazwischen sein. Damit bist du sicher in einem ganz guten Mittelfeld.
Ich selbst habe ein Knotenhalfter von Brockamp und da dreht sich alles vor allem um den Nasenumfang. Den kannst du gut zwei Fingerbreit unter dem Jochbein deines Pferdes messen.
Für Pferde mit schmalerem Maul haben wir in unserem Shop ein Spezial-Knotenhalfter in allen gängigen Größen – allerdings eben mit kleinerem Nasenumfang. Du findest die Maße HIER in der Artikelbeschreibung.
Wenn das alles nicht passen sollte, können wir dir auch ein Knotenhalfter nach Maß besorgen. Es kostet dich nicht mehr, es dauert nur etwas, weil es individuell für dich geknotet werden muss. Dafür musst du die Abstände zwischen den Knoten von Knotenmitte zu Knotenmitte messen – schick uns einfach dieselben Maße, die wir auch im Shop für unsere Knotenhalfter angeben, an shop@pferdefluesterei.de mit deiner Wunschfarbe und wir melden uns dann so schnell wie möglich bei dir.
Gerüchteküche: Es gibt ja immer wieder Stimmen die sagen, dass die Knotenhalfter bestimmte Akupunkturpunkte mit ihren Knoten stimulieren würden. Ich bin weder Tierärztin noch Ostheopathin, aber ich halte das – genau wie viele andere Experten – für Quatsch.
Wissenschaftlich bewiesen wurde das soweit ich weiß auch noch nicht. Die Knoten dienen einfach dem Knüpfen des Seiles, so dass es ausbalanciert in der richtigen Position bleibt. Natürlich üben sie zusätzlich etwas Druck aus, sie sind ja leicht erhöht im Vergleich zum restlichen Seil – aber sie stimulieren aus meiner Sicht keine Akupunkturpunkte. Nur sollte man natürlich darauf achten, dass das Knoti wirklich die zwei Finger breit unter dem Jochbein liegt, weil einer der größten Gesichtsnerven direkt am Jochbein seinen Ausgang hat – und da würden die Knoten wirklich stören. Aber auch das gilt ja für alles, was wir am Pferdekopf machen.
Was aber definitiv gilt – sind bestimmte NoGos mit dem Knotenhalfter. Nadja von “Verstehe Pferde” hat hier in einem Gastpart die wichtigsten Punkte aus Trainersicht zusammengefasst, die ihr immer wieder begegnen:
Die größten Fehler im Training mit dem Knotenhalfter
- Das Halfter sitzt schlecht und der Knoten ist falsch geknotet: Das Ende des Knotenhalfters wird um die Schlaufe des Backenstücks gewickelt, nicht um sich selbst oder um das Nackenstück.
- Die Hilfen werden zu ruckartig und ohne Gefühl gegeben: Das Knotenhalfter ist ideal für eine feine Einwirkung, da es die Hilfen dank des schweren Seils schnell an den Pferdekopf weiterleitet. Umso wichtiger ist es, dass wir uns um sanfte, freundliche Hilfen bemühen. Wir packen also nicht das Seil und geben Zug darauf. Stattdessen schließen wir unsere Hände langsam, ein Finger nach dem anderen, und bauen so langsam Druck auf. So vermitteln wir dem Pferd ein angenehmes Gefühl, dem es leicht folgten kann (und will!).
- Das Timing ist schlecht: Entweder wir geben nicht nach, wenn das Pferd sich wie gewünscht verhält. Oder wir geben nach, obwohl das Pferd sein Verhalten nicht verändert hat. Richtig ist stattdessen, dass wir die Hilfen aussetzen und den Druck dann herausnehmen, wenn das Pferd wie gewünscht reagiert – also weder zu früh, noch zu spät.
- Der Körper spricht nicht die gleiche Sprache wie die Hilfen: Letztlich sind Rope und Stick beziehungsweise das Ende des Ropes, das wir wie einen Stick einsetzen, Hilfsmittel, um unsere Körpersprache zu verstärken. Es ist deswegen wichtig, dass wir mit unserem Körper tatsächlich die gleiche Energie wie unsere Hilfsmittel transportieren. Schleudern wir das Seilende wie irre, haben aber eine leicht rückwärtsgewandte Haltung im Körper und verharren dabei, dann senden wir dem Pferd widersprüchliche Signale. Das wollen wir vermeiden.
Historisches zum Knotenhalfter
Das Knotenhalfter ist im Grunde aus der Indianerreitweise und der Cowboy-Kultur entstanden. Wenn ein Pferd eingefangen war, schlang man das Seil so um den Kopf, dass eine Art Zäumung mit Führstrick daraus entstanden ist. Daraus wurde dann nach und nach das Knotenhalfter.
Du kannst aus dem Knotenhalfter auch schnell eine Art Natural Hackamore basteln – also eine gebisslose Zäumung. Zum Beispiel für den Einstieg oder wenn du nach einer Bodenarbeitsrunde noch ein klein bisschen Reiten willst.
How To Knotenhalfter und Zügel – zu einem schnellen gebisslosen Zaumzeug
Du kannst das Knotenhalfter auch zu einer Gebisslosen Zäumung umbauen. Dafür brauchst du nur zwei Teile aus der Basis-Ausstattung im Horsemanship.
Dafür brauchst du:
- 1 hochwertiges Knotenhalfter (am besten trainerqualität) – das bekommst du HIER bei uns im Shop
- 1 Leadrope 3,70m Länge – ohne Lederklatsche – zum Beispiel mit unserem sanften Puschel – das gibts HIER zu kaufen, wenn du noch keines hast
Hier ist der Knoten:
Es gibt auch eine Natural Hackamore, die man sich so ganz einfach knoten kann.
P.S.: Die Knotenhalfter lassen sich auch waschen. Einfach bei 30 Grad in die Waschmaschine werfen, Feinwaschmittel dazu und in einen Wäschesack packen, damit die Waschmaschine den Waschgang auch überlebt. Solltest du einen Karabiner an deinem Knotenhalfter haben – würde ich den in ein Handtusch wickeln, bevor der Wäschesack zum Einsatz kommt. Das kann sonst übel enden – meine Waschmaschine hatte danach Dellen in der Trommel als ich das beim ersten Waschversuch nicht gemacht hatte.
Hallo
Wo finde ich denn das Rope mit Puschel aber ohne Haken oder Öse damit ich es auch als Zügel verwenden kann? So wie in eurem Video
Danke für Info
Sheila
Hey liebe Sheila, die findest du bei uns im Shop :-) Schau mal hier: https://shop.pferdefluesterei.de/products/sanftes-lead-rope-von-brockamp-special-pferdefluesterei-edition
Alles Liebe, Petra
Ich finde Deinen Artikel wirklich total informativ. Wenn man als Pferdebesitzer ein Knotenhalfter besitzt, hört man ja schon mal die ein oder andere Kritik daran. Finde es super, dass Du die starke Einwirkung eines Knotenhalfters thematisierst, aber eben auch darauf eingehst, dass die richtige Anwendung so wichtig ist. Viele vergessen das nämlich und verteufeln das Knotenhalfter von Grund auf.
Danke dir für deine lieben Zeilen :-)
Habe ein Knotenhalfter das nicht perfekt sitzt, die Knoten an der Backe seitlich müssten tiefer sitzen. Kann man das einfach verstellen? Oder passt dann alles nicht mehr? Irgenwie trau ich mich nicht dran.
Hallo liebe Nona, das ist eher schwierig. Du kannst die Knoten schon ein bisschen weiten und dann leicht verschieben. Aber natürlich verschiebst du dann das ganze Gleichgewicht mit. Wenn es nur ein paar Millimeter sind, kann man das schon versuchen. Ob es klappt, kann ich dir natürlich nicht versprechen.
Wenn es gar nicht geht, kann man sich aber auch Knotis auf Maß machen lassen. Dann ist man wirklich perfekt aufgestellt :-) Liebe Grüße, Petra
Ich habe mir bei euch jetzt ebenfalls ein Knoti und ein Rope bestellt, durch die Anleitung gelang mir das Anziehen super gut! Danke!! :)
Ich war mit meinem Wallach dann spazieren, er geht an sich sehr locker am Seil. Es gab nur einen Moment, den er missverstanden hatte und er dachte, grasen zu dürfen.. ich wollte das nicht und hab dann am Seil gezogen, weil ich seinen Kopf ansonsten nicht mehr hochbekomme.. ist das Knoti für solche Momente dann zu scharf?! :/
Hallo liebe Bella, erst einmal freue ich mich, dass alles so gut geklappt hat – super! :-))) Zu deiner Frage: Durch die „dünneren“ Schnüre ist das Knoti sicher etwas schärfer als ein Stallhalfter – aber letztlich gilt bei allem, dass man aufpassen muss, wie man es nutzt. Auch mit einem Stallhalfter kannst du die Schleimbeutel am Kopf des Pferdes reizen. Aber natürlich sollte dein Pferd auch so nett sein und dir zuhören, wenn du etwas bittest. Das ist sozusagen ein „abwägen“. Vielleicht gibt es aber noch andere Methoden, um den Kopf aus dem Gras zu bekommen. Du kannst zum Beispiel erst einmal an der Hinterhand antippen und „treiben“, bevor du ziehst. Ich belohne zum Beispiel bei meiner Stute sofort mit einem Leckerli, wenn sie brav mitkommt und das Gras verlässt. Oder oder oder – da kannst du überlegen, was bei euch am besten funktioniert. Ganz liebe Grüße, Petra
ich habe mir heute mein erstes knotenhalfter beim loesdau gekauft und will es am samstag bei dr bodenarbeit ausprobieren…ich denk dein beitrag hat mir schonmal im vorraus geholfen um drauf zu achten wasman falsch machen kann
Mich nervt das Führseil an meinem Natural Hackamore. Wenn ich Knotenhalfter und Leadrope mit weichem Puschel bei Euch bestelle, könntet ihr mir das dann gleich zu einem Natural Hackamore „zusammenbasteln“?
Ohje – ich bin ja so gar nicht die Knotenqueen – ich fürchte, dass du mit einem Knoten von mir nicht glücklich werden würdest. Ich habe mal im Netz nach Anleitungen geschaut. http://www.curlyhorse.info/wp-content/uploads/2014/06/Eine-Natural-Hackamore-selber-machen.pdf hilft dir das vielleicht weiter? Viele liebe Grüße, Petra
Hallo könnt ihr mir mal sagen: wie stark so ein Seil für ein Knotenhalfter sein soll , also … 6mm oder 8mm und welches Material nicht rutscht. Danke Kerin
Hallo Kerstin, was genau meinst du denn – das Seil an sich? Materialien gibt es viele – wir bevorzugen das Material, das auch die Seilerei Brockamp verwendet, das ist ein synthetisches Material. Ich persönlich finde 6mm besser, weil mir die 8mm zu wuchtig sind. Ganz liebe Grüße, Petra
Ich hatte bei meinem Pony ein Mal ein Knoti drauf, das auch gepasst hat, aber meinem Pony war das Ding so unangenehm, dass es sich nicht getraut hat, auch nur einen Schritt nach vorne zu machen. Ich habe nicht am Strick gezogen, sondern ihn nur mit der Gerte aufgefordert, nach vorne zu gehen. Mein Pony ist normalerweise nicht sensibel was Halfter, Trensen etc angeht, deshalb war ich schockiert, wie er auf das knoti reagiert hat. Es mag ein gutes Hilfsmittel sein, für uns ist es allerdings nicht geeignet.
Liebe Grüße, Svenja
Liebe Svenja, das ist ja interessant. Aber letztlich bestätigt es, dass Pferde einfach sehr unterschiedlich sind. Wenn dein Pferd das Knotenhalfter so gar nicht mag, dann ist es auch gut es nicht zu nutzen. Würde ich genauso machen. Meine Stute und auch die anderen PFerde, die ich schon am Knotenhalfter hatte, finden es ganz und gar unproblematisch. Aber vielleicht hat dein Pony einfach Punkte, die sehr sensibel sind oder mochte das Gefühl einfach nicht. Dann muss man darauf reagieren. Genau wie du es getan hast :-) nämlich: Weg damit. Ganz liebe Grüße, Petra
Ich wrüde gerne eure Qualität ausprobieren da ich unseren Jungwallach gerade im Trainig habe !!!
Liebe Anja, das freut mich sehr. Ich mag die Knotenhalfter sehr gerne, weshalb ich sie auch so frei empfehle. Du kannst auch direkt bei uns im pferdefluesterei.de/shop bestellen. Dort gibt es die Knotenhalfter in vielen Farben. Ganz liebe Grüße, Petra
Hi Petra,
vielen Dank für das tolle Bild des „Yin und Yang“ des Knotis! Absolut spitze! Die Bildererklärung, wie man das Knoti befestigt, ist auch richtig gut. Danke dafür!!!
Hi Akki, freue mich, dass dir das Bild gefällt. Irgendwie ist es mir in den Kopf gekommen beim Schreiben :-) Die Bilderklärung ist von Nadja von „Verstehe Pferde“ – hat sie wunderbar gemacht. Liebe Grüße und bis ganz bald, Petra