Trifft ein Franzose einen Holländer.. so ähnlich fangen immer besonders schlechte Witze an. Warum ich dir das jetzt erzähle? Weil du im Grunde der Franzose bist und dein Pferd der Holländer. Ihr kommt aus verschiedenen Kulturen und sprecht verschiedene Sprachen. Aber keine Angst – ihr müsst kein Dasein als „schlechter Witz“ fristen. Denn es gibt einen gemeinsamen Nenner. Eine universelle Sprache.
Das ist das Gefühl. Daran glaube ich fest. Das ist der Faden der euch verbinden kann – fester und stärker als jede Technik. Das ist die Kommunikationsebene, die Pferd und Mensch verstehen. Das ist der gemeinsame Nenner und die Ebene auf der ihr euch treffen könnt. Du und dein Pferd.
- Das Gefühl: als gemeinsame Ebene
- Das Gefühl: als Band zwischen dir und deinem Pferd
- Das Gefühl: als Bauchgefühl
- Das Gefühl: als Kommunikationsmittel
Technik und Gefühl beim Pferdetraining
Technik ist gut und schön. Es macht auch Sinn zu wissen wie Pferde ticken. Es ist durchaus gut zu wissen, was Biomechanik ist und wie die Anatomie deines Pferdes funktioniert. Es ist schön, wenn du Kurse besuchst und dir Techniken aneignest, wenn es eine konsistente Hilfengebung gibt. All das ist wichtig und ein großer Teil des gemeinsamen Zusammenseins. Aber letztlich ist die ganze Technik aus meiner Sicht Teil einer Sprache, die du und dein Pferd beide neu lernen müsst, um konkret miteinander kommunizieren zu können. Die Sprache, die ihr beide aber schon perfekt beherrscht ist das Gefühl. Dieses unsichtbare und wunderschöne Band, das zwei Wesen miteinander verbinden kann. Wenn das Gefühl fehlt oder im schlimmsten Fall sogar aus Aggression, Wut, Angst, Unsicherheit und all den anderen möglichen negativen Facetten besteht, dann kann es jegliche gute Beziehung verhindern. Dann hilft dir aus meiner Sicht keine Technik weiter – wenn es dir wirklich um eine Beziehung geht.
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Versteh mich nicht falsch – die Technik ist auch wichtig. Sie kann weiterhelfen, wenn gerade Verwirrung im Gefühlschaos herrscht oder wenn das Pferd deine Gefühle gerade nicht versteht oder wenn du einen Fixpunkt brauchst an dem du dich orientieren kannst oder wenn du klare einfache Signale setzen willst. Zum Beispiel wenn du reitest und deinem Pferd sagen willst, dass es rechts oder links gehen soll.
Aber ich würde so weit gehen und sagen: Ohne Gefühl ist alles nichts.
Das Gefühl als gemeinsame Ebene – Trifft ein Franzose einen Holländer
Die Sprache der Gefühle hat verschiedene Facetten. Eine ist das Gefühl, das wir ausstrahlen und in der Kommunikation mit dem Pferd bewusst oder unbewusst nutzen.
Kommen wir zurück zu dem schlechten Witz:
Trifft ein Franzose einen Holländer… Dann versteht erst einmal keiner, was der andere sagen will. Sie stammen aus unterschiedlichen Kulturen und haben deswegen einen unterschiedlichen Blickwinkel auf die Geschehnisse. Sie reden unterschiedliche Sprachen mit einer unterschiedlichen Grammatik. Sie reagieren unterschiedlich auf Dinge, die passieren, weil sie unterschiedliche sozialisiert wurden. Du ahnst, was ich sagen will? Dein Pferd kommt aus einer anderen Kultur, es spricht eine andere Sprache und es anders sozialisiert worden als du.
Trifft ein Franzose einen Holländer… dann können beide mit Händen und Füßen gestikulieren. Das versteht man. International. Was ein Winken ist oder eine ablehnende Körperhaltung oder ein Fingerzeig in eine Richtung um den Weg zu beschreiben, nach dem der andere fragt. Das ist universell. Die Körpersprache. Auch die eint dein Pferd und dich.
Trifft ein Franzose einen Holländer… und sie sind sich beide wohlgesonnen. Deswegen lächeln sie freundlich. Da geht eine Wärme aus von beiden. Dann spüren beide dieses Gefühl. Sie lächeln vielleicht noch mehr oder stehen entspannt nebeneinander. Genauso wie beide fühlen können wenn der andere wütend ist oder schlechte Laune hat. Dann liegt eine Aggression in der Luft. Du ahnst vielleicht, was ich sagen will?
Das ist die Sprache der Gefühle. Dein Pferd beherrscht sie aus dem Effeff. Denn sie ist neben der Energie und der Körpersprache die meistgesprochene Sprache in der Pferdeherde. Sie können deine Atmung deuten, deinen Herzschlag und deinen Hormonlevel, sagen Experten. Sie sind als Fluchttiere darauf geeicht zu spüren, wann Gefahr in der Luft liegen könnte und wann Frieden das vorherrschende Gefühl ist. Pferde sind Harmonietiere und fühlen sich deswegen zu den guten Gefühlen hingezogen. Gleichzeitig wollen sie als Fluchttiere auch klare Gefühle und Sicherheit spüren bei ihrem Gegenüber.
Das alles kannst du deinem Pferd bieten, wenn du deine Gefühlswelt kennst und lernst sie entspannt im Griff zu haben. Dann wird dein Pferd deine Gefühle analysieren können und sich bei dir wohlfühlen, weil du authentisch bist, weil du kein Gefühlschaos verbreitest und weil du vor allem positive oder kare Gefühle schickst. Gefühle, die dein Pferd versteht.
Was es nicht wirklich versteht sind negative Gefühle wie Aggression, Genervtsein, Wut oder Stress, Unsicherheit oder Hektik. Klar – auch in der Herde ist ein Pferd mal genervt vom anderen. Aber das sind Momentaufnahmen, die sich innerhalb von Sekunden abspielen und danach wieder verpuffen. Diese nachtragende und anhaltende Wut die wir Menschen manchmal in uns tragen können Pferde genauso wenig verstehen wie Stress oder Hektik. Zumindest wenn es grundlos ist, aus der Sicht des Pferdes. Es wird sich vielmehr fragen, warum du so hektisch und gestresst bist und Gefahr vermuten. Entweder wird es dadurch verunsichert, weil es permanent den Löwenangriff erwartet, oder es verliert nach und nach das Vertrauen in dich, weil du offenbar Situationen als gefährlich einschätzt, die es gar nicht sind. Und kein Pferd will unnötig Stress verspüren. Sie streben nach Gleichklang, Ruhe und Sicherheit.
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Das Gefühl als Band – Hinspüren zum Pferd
Eine weitere Facette ist das Gefühl als Band zwischen dir und dem Pferd. Ob du willst oder nicht – verbindet euch beide immer ein Gefühl sobald du und dein Pferd in einem Raum seid. Es liegt in der Luft. Du strahlst Gefühle aus, die dein Pferd spürt und die es beeinflussen können und dein Pferd hat vielleicht auch Gefühle aus seinem Tag in das Training mitgebracht.
HIER hat Nadja von VerstehePferde über das Gefühl beim Training geschrieben
Gefühle liegen also zwischen euch. Wie Energiebälle schweben sie durch den Raum, legen sich wie eine Decke über dich und dein Pferd. Manchmal spielst du ein Gefühl zum Pferd und manchmal spielt dein Pferd ein Gefühl zurück.
Das Wichtige daran: Du entscheidest maßgeblich mit wie die Gefühle aussehen die zwischen euch schwingen. Ein Pferd ist ein Harmoniewesen – es hat tendenziell das Bestreben mit seinem Gegenüber eine gütliche Lösung zu finden und wird als Herdentier eher dazu neigen nachzugeben – des lieben Friedens willen. Das ist wichtig zu wissen, denn aus genau dem Grund gehen viele Pferde immer wieder über ihre eigenen Bedürfnisse oder auch Schmerzen hinweg und stumpfen uns gegenüber ab, wenn wir ihnen nicht zuhören und immer wieder zeigen, dass sie mitreden dürfen.
Deswegen – und jetzt kommen wir zum Bauchgefühl – ist es wichtig, dass wir zum Pferd hinspüren und hinhören, damit wir merken, wann ein Pferd nicht kann, Schmerzen hat oder mit den Gefühlen überfordert ist, die wir ihm gerade schicken. Wenn wir lernen im Training auf unser Bauchgefühl zu hören, die Gefühle des Pferdes wahrzunehmen und zuzulassen und auch mal von unseren Ideen und Zielen abzuweichen, weil wir das Gefühl haben, dass das Pferd heute gerne etwas anderes machen möchte oder das Gewünschte einfach nicht machen kann – dann werden wir nach und nach eine immer bessere Bindung zu unserem Pferd bekommen.
Das Gefühl als Bauchgefühl – Was Gefühl alles bewirken kann
Ein Beispiel: Meine Stute geht sehr gerne spazieren. Wir machen das häufig und vieloc – doch plötzlich wollte sie nicht mehr mit. Sie hatte keine Angst – dieses Gefühl lag nicht in der Luft. Sie hatte auch keine Widersetzlichkeiten und ihr Nein war auch nicht bockig. Sie hat mich vielmehr angeschaut und das Gefühl, das sie mir geschickt hat war ein „bitte nicht“. Ich hätte jetzt mit Technik und nach Schema F sagen können „ich lasse mich doch nicht verarschen“ – „die hat einfach nur keinen Bock“, ich hätte mit Technik darüber hinwegtrainieren und sie durchzwingen können. Aber da für mich Gefühl und Kommunikation keine Einbahnstrasse sind und mir mein Bauchgefühl gesagt hat, dass mein Pferd mir etwas sagen will, habe ich den Tierarzt gerufen.
Er hat festgestellt, dass sie eine leichte Ballenentzündung hat. Auf unseren Spazierwegen liegen jede Menge Kieselsteine. Jeder einzelne hätte Schmerzen verursachen können. Deswegen hat mein kluges Pferd „bitte nicht“ gesagt.
Das eigentlich faszinierende an dieser Geschichte ist aber, dass meine eigentlich gar nicht so kuschelige Stute seitdem noch zugewandter ist als vorher. Sie kommt noch eifriger ans Gatter, legt ihren Kopf öfter auf meine Schulter, lässt sich länger kraulen. Sie lässt sich seitdem wieder einen kleinen Hauch mehr fallen als vorher. Ich denke, weil wir miteinander gesprochen haben, weil sie mir ein Gefühl geschickt hat, das ich respektiert habe. Sie hat einmal mehr verstanden, dass sie sich auf mich verlassen kann und ich ihr zuhöre.
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Das Gefühl als Kommunikationsmittel – Wie du in „Gefühlsprache“ sprechen kannst
Gefühle liegen in uns, wir tragen sie die ganze Zeit mit uns und je nach Pferd oder Mensch tragen wir sie auch vor uns her. Zum einen ist es also wichtig uns unserer Gefühle bewusst zu sein, zu wissen wer wir sind und wie wir wirken, damit wir sie sortieren und als Sprachrohr nutzen können. Ich versuche hier eine kurze Zusammenfassung, denn letztlich ist das eigentlich einen ganzen riesigen eigenen Artikel wert.
Hier also die kurze Zusammenfassung: Zu wissen wer wir sind ist ein langer Weg der Selbsterkenntnis. Wir können ihn schulen, indem wir uns immer wieder selbst beobachten. Indem wir uns fragen, warum wir in verschiedenen Situationen wie genau reagiert haben. Indem wir mit guten und ehrlichen Freunden sprechen und sie fragen, wie sie uns einschätzen. Und so weiter und so weiter und so weiter.
Je klarer wir unsere Gefühle kennen und je mehr wir in uns ruhen, desto klarer sind auch die Gefühlsworte, die wir an unsere Pferde schicken können, weil uns kein Gefühlschaos mehr umschwirrt und umgibt. Das erleichtert den Pferden das Filtern unserer Kommunikation enorm.
Ganz konkret: Gefühlssprache sprechen
Gefühle sind im Grunde Energie. Gute und schlechte Energie. Fordernde und entspannte Energie – je nach Gefühl. Pferde sind Energiewesen und verstehen die Gefühle und ihre Energie deswegen ziemlich gut. Unsere Gefühle werden also zu Energie. Diese Energie setzt sich in unserem Körper fort und in Körpersprache um. Diese Energie und die Gefühle können wir mit unseren Gedanken und der Atmung beeinflussen.
Hier ein paar Beispiele zur Veranschaulichung:
- Wenn wir ruhig und gelassen atmen werden wir schon einmal das Gefühl „Sicherheit“ ausstrahlen. Die Basis für eine gute Kommunikation mt dem Pferd.
- Wenn wir unser Pferd wohlwollend betrachten und kleine Hüpfer oder Dinge, die nicht funktionieren, nicht persönlich nehmen, wird unser Pferd das spüren und sich bei uns aufgehobener fühlen.
- Wenn wir uns in Gedanken ganz genau vorstellen, wie unser Pferd gelassen ein paar Schritte rückwärts tritt, wenn wir es wie in einem Kinofilm in unserem Kopf vor uns sehen, dann wird aus dem Gedanken ein Gefühl, aus dem Gefühl Energie und die Energie überträgt sich auf unseren Körper in kleinsten Muskelbewegung, die das Pferd als Muskelleser sehen und interpretieren wird
- Wenn dein Pferd dir Gefühle schickt, wird es dich dafür lieben, wenn du sie wahrnimmst und darauf reagierst.
- Sei es indem du deinem Pferd sagst, dass du seine Angst bemerkt hast, es aber keinen Grund gibt, weil alles sicher ist gerade.
- Sei es indem du dem Gefühl deines Pferdes folgst und das Training abänderst, weil dein Pferd dir sagt, dass es heute nicht so gut kann oder will
- Sei es indem du das Gefühl wahrnimmst, das im Raum liegt und gemeinsam mit deinem Pferd in dieser Gefühlsblase bleibst und sie genießt oder – wenn es eine negative Gefühlsblase ist du sie weglächelst, ausatmest und mit deinem Pferd wieder entspannst
Um dieses ausführliche Thema kurz zusammenzufassen: Wenn du dir über dich selbst im Klaren bist, kein Gefühlschaos dich umschwirrt und du in Gedanken und Bildern kommunizierst und wenn du die Gefühle deines Pferdes wahrnimmst, ihm zuhörst und sie in das Training einfließen lässt, wirst du so viel schneller, so viel mehr erreichen mit deinem Pferd. Davon bin ich überzeugt.
Gedankenreise mit dem Pferd
Darf ich dich auf eine Reise mitnehmen? Eine Reise zu deinem Pferd, zu all den kleinen und großen Momenten, die ihr miteinander teilt und eine Reise in eure Vergangenheit. In eure Anfänge zum Beispiel oder in die ersten gemeinsamen Monate und Jahre. In dein Leben, bevor dein Pferd da war und in die letzte Woche, die letzten Monate. Eine Reise durch dein Leben und deinen Alltag mit deinem Pferd. Eine Gedankenreise durch die letzten Tage und Wochen. Das Ziel dieser Reise? Achtsamkeit, Erkenntnis und vielleicht auch Glück. Das liegt bei dir.
Gedankenreisen Pferd. Beide Wörter klingen zusammen erst einmal esoterisch und vielleicht auch ein bisschen merkwürdig. Und du fragst dich vielleicht, warum du jetzt in meinen Gedankenzug einsteigen und mitreisen solltest? So esoterisch ist das gar nicht, ich kann dich beruhigen. Es ist einfach nur eine schöne Art und Weise, das Leben aus dem richtigen Blickwinkel zu betrachten. Und das wiederum wird dir zeigen, wie wundervoll schon vieles ist, wie viel du erreicht hast, es kann dir helfen deine Erwartungen gerade zu rücken oder deinen Stress zu minimieren, es kann dir dabei helfen dich selbst, dein Pferd und eure Beziehung zu entdecken.
Diese Reise hat vor allem ein Ziel: Mehr Glück und Zufriedenheit mit deinem Pferd.Denn immer wieder stelle ich fest – wenn ich Mails lese oder mit Pferdemenschen reden oder auch mich selbst ansehe – dass die Erwartungen oft sehr hoch sind. An uns und an unsere Pferde. Wir wollen oft zu schnell zuviel. Bei all den Erwartungen, die wir haben, vergessen wir dann manchmal die vielen kleinen Dinge, die jeden Tag passieren und die vielen Erfolge, die wir zusammen mit unseren Pferden haben. Und die kurze Zeit, die wir erst zusammen verbringen. Oder wenn das Pferd plötzlich anders ist, etwas nicht macht, was es schon konnte oder mal ein paar Tage nicht mehr ans Gatter kommt – hinterfragen wir manchmal zuviel.
Vielen herzlichen Dank für diesen Beitrag ❤
Ich denke, dass die emotionale Bindung zwischen Pferd und Reiter nur jemand nachvollziehen kann, der auch selbst reitet. Oder zumindest selber andere Tiere als Haustier besitzt, dann geht das womöglich auch.
Hier wird mir wohl jeder zustimmen, dass man defakto gar nicht genug Zeit mit seinen Pferdis verbringen kann ❤ Ich finde es sehr faszinierend, wie sich das Verhältnis mit der Zeit entwickelt, wie gegenseitiges Vertrauen aufgebaut etc.
Mal wieder ein sehr schöner Beitrag, ich freue mich auf mehr!
Liebe Grüße und einen schönen Abend,
Christina
Hallo liebe Christina, da schreibst du was..Ich stelle tatsächlich fest, dass nur Tierbesitzer nachvollziehen können, wie verrückt ich nach meinen felligen Familienitglieder bin. Aber es ist eben auch einfach schön sie um sich zu haben. Viele liebe Grüße auf jeden Fall und danke für deinen lieben Kommentar, Petra
Liebe Petra,
wieder ein wunderbarer, treffender Artikel, und wahrscheinlich allen Pferden aus der Seele geschrieben;-))
Bei vielen Problemen mit den Pferden, die ich mangels eigener Erfahrung mit menschlicher Hilfe lösen wollte, fand ich die Antworten und Ratschläge unbefriedigend und nicht stimmig. Auch die Reaktion meiner zwei Herren darauf war eindeutig in allen mir bekannten Sprachen ein „NEIN, SO NICHT. PUNKT“
Erst als ich auf mein Bauchgefühl gehört und mich auf die beiden wirklich eingelassen habe, fingen die Dinge an, so zu laufen wie ich mir das gewünscht habe. Wir sind zwar noch nicht am Ziel, aber auf einem schönen Weg dahin.
Es ist allerdings wirklich keine zu erlernende Technik, sondern ein Prozess, der auch mich selbst verändert, und manche tiefergehende und auch mal schmerzhafte Erkenntnis mit sich bringt.
Bei uns zum Beispiel hat es viel mit unserer inneren Sicherheit und unserem inneren Gleichgewicht zu tun, und mit dem Gleichgewicht sind wir jetzt dank „Wege zum Pferd“ mit Balance Pads auf ein tolles Hilfmittel gekommen!
Liebe Grüße
Alexandra
Hallo liebe Alexandra, wie spannend – die Balance Pads sind mir auch schon über den Weg gelaufen. Ich habe die „Menschenvariante“ am Stall. Aber die Pferdevariante, die Tanja und Babette vorgestellt haben scheint mir noch sinnvoller. Berichte gerne mal, wie es bei dir läuft – würde mich sehr interessieren. Und danke auch für deinen wunderbaren Kommentar – das ist für mich eines der schönsten Dinge am Leben mit Pferden – sie stubsen uns auf unsere Baustellen, wenn wir das zulassen. Und das hilft nicht nur für den Pferdeumgang, sondern für das ganze Leben. Viele liebe Grüße, Petra
Wunderschöner Artikel! <3 Bitte mehr davon!
Ich habe eine Frage an dich, Petra…mir kam beim Lesen ein Gedanke in Bezug auf "Gelassenheit ausstrahlen". Ich bin eine sehr geräuschempfindlich und schreckhafte Person und spüre jetzt auf einmal Zweifel..wie kann ich denn meinem Pferd vermitteln, dass ich ein sicherer Hafen bin, wenn ich selbst bei einem hupenden Auto zusammenzucke? Ich kann das ja nicht einfach ausschalten… das beeinträchtigt doch die Beziehung zum Pferd permanent oder? :( :(
Liebe Grüße Sarah
Hallo liebe Sarah, danke für deinen lieben Kommentar :-) Zu deiner Frage: Ich würde es anders sehen – es ist nicht unbedingt wichtig für dein Pferd ob du dich erschreckst, sondern wie du mit deinem Erschrecken umgehst. Wenn du Geräuschempfindlich bist, kannst du dein Pferd sogar beeindrucken, weil du beim Spazieren gehen oder Reiten vielleicht manchmal sogar Dinge wahrnimmst bevor dein Pferd sie bemerkt und dein Pferd darauf aufmerksam machen. Wenn du dich erschreckst, ist ja nur wichtig, dass du danach sofort wieder ruhig bist und über dich selbst lachen kannst. Selbst die tollste Herdenchefin oder der mutigste von allen respektierte Hengst erschreckt sich manchmal. Wichtig ist für das Fluchttier ja vor allem, ob du deinen Schrecken gut einordnen und ruhig bleiben kannst. Das macht Stärke und Verantwortung aus. So sehe ich das zumindest. Also sei einfach authentisch, bleie du selbst, erlaube dir dich zu erschrecken, aber lerne vielleicht eher nach dem Erschrecken schnell wieder runterzukommen :-) Dann merkt dein Pferd, dass du aufmerksam bist, Gefahren wahrnimmst, aber gut und sicher und ruhig bleiben und entscheiden kannst :-) Mal kurz zusammengefasst. Viele liebe Grüße auf jeden Fall, Petra
Interessanter Artikel,sehr gut geschrieben. Wäre schön wenn es bei meinem Problempferdchen dadurch für beide Seiten einfacher würde. Werde es auf jeden Fall versuchen!
Das freut mich sehr – vielen lieben Dank und ganz viel Erfolg euch beiden, Petra
Was für ein toller Artikel ❤ mir ging beim Lesen echt das Herz auf!
Allerdings fällt es vielen Reitern schwer ihre Gefühle zu kontrollieren… gerade wenn es um angespannte Situationen wie z.B. ein Bocken oder ein Erschrecken des Pferdes geht, ist es nicht immer einfach den „Reflex“ zu kontrollieren, der zu negativen Gefühlen führt. Insbesondere, wenn Reiter nicht die nötige Sattelfestigkeit mitbringen
Das stimmt – kann ich auch nachvollziehen. Geht mir ja auch immer mal wieder so – aber mit jedem Mal wird man besser, wenn man sich bemüht :-)
Danke für diesen ganz ganz wunderbaren Artikel, du sprichst mir aus der Seele!!
Danke für diesen wunderbaren Kommentar – so lieb <3