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Umstrittenes Futterlob: Leckerli, ja oder nein?

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Der ganze Artikel für dich auf einen Blick

Wir sehen die Welt mit den Augen deines Pferdes. Stell dir einfach kurz vor, du bist (d)ein Pferd. Futter ist essentiell für dich. Es entscheidet in deiner Welt über Leben und Tod. All deine Instinkte sind auf Futter ausgerichtet. Was ist also aus der Sicht (d)eines Pferdes das Größte? Das Futter! 

Fangfrage: Was macht motiviert dich mehr und sorgt für mehr Glückshormon in deinem Körpersystem? Ein kurzes Streicheln am Arm, ein schnelles “Prima” oder ein Stück von deinem Lieblingskuchen?

Darin liegt auch ein grosser Knackpunkt. Viele Pferdebesitzer – vielleicht auch du – haben ein Problem mit der Leckerli-Höflichkeit ihres Pferdes. Du bist nicht alleine, wenn du das kennst.

Denn einerseits begeistert und motiviert dein Pferd das Leckerli. Gleichzeitig kann es dein Pferd aber auch unter Stress setzen und ihm falsche Signale senden, wenn das falsche Futter oder im falschen Moment gefüttert wird. Deswegen ist Futterlob so umstritten.

Nicht, weil es nicht funktinoiert. Sondern weil die Menschen das Timing und die Regeln nicht richtig kommunizieren.

Wenn du also mit dem passenden Timing und ein paar simplen Regeln an das Thema “Leckerli” rangehst, kannst du JEDES Pferd mit Leckerli trainieren und aus der Hand füttern – ohne Probleme.

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Futterlob = Umstritten! Zu Recht?

Es gibt viele Pferdetrainer, die komplett auf Leckerli im Pferdetraining verzichten. Warum? Weil sie davon ausgehen, dass man sich damit mehr Probleme schafft als sie zu lösen. Oder weil sie es als unlogisch empfinden, Pferde aus der Hand zu füttern, weil das ja auch unter Pferden nicht üblich sei.

👉🏻 Bernd Hackl – früher bei den Vox Pferdeprofis – ist beispielsweise gegen Leckerli. Im Interview erklärt er HIER bei uns warum er das so sieht.

“Wer in der Herde gibt sein Futter ab? Der letzte im Glied, der Rangniedrigste gibt sein Futter ab. So, die gleichen Pferde haben dann Angst, wenn der Traktor kommt. Ist ja logisch, ist ja keiner da, nachdem sie sich richten können. In der Herde, wenn es irgendwie Krach gibt, dann gehen sie zum Ranghöchsten und sagen: Beschütz mich! Der Ranghöchste ist aber nicht da, ich kann es nicht sein, weil ich gebe ja mein Futter ab.” (ZITAT BERND HACKL)

👉🏻 Deutschlands bekannteste Pferdeprofessorin, Konstanze Krüger, sieht das anders. Sie erklärt HIER im Interview, warum sie Leckerli durchaus anwendet

“Futter ist mit positiven Emotionen verbunden, wie auch Milch saufen bei der Mutter. Also ist das eine Grundbindung und trotzdem steht die Mutter höher über dem Fohlen. Man sieht auch immer wieder bei Pferden, die eine sehr enge Bindung haben, dass sie ihr Futter teilen.” (ZITAT KONSTANZE KRÜGER)

Bei Trainingsmethoden wie dem Clickern wird sehr stark auf Futterlob gesetzt. das Konzept der positiven Verstärkung ist grossartig und lässt sich sehr sehr gut mit deinem Standardtraining verbinden.

Der “Click” (=Marker) wird mit dem Futterlob verbunden und dann bewusst genutzt, um dein Pferd dazu zu motivieren von sich aus Lektionen anzubieten oder motivierter mitzuarbeiten. Es ist punktgenau und dadurch extrem hilfreich für eine sanfte und feine Kommunikation.

Den Marker musst du deinem Pferd einmal gut erklären und kannst ihn dann in deinen ganzen Alltag, dein Training und das Miteinande rmit deinem Pferd einbauen. Er schenkt dir und deinem Pferd Klarheit über das Gewünschte und verschafft euch dadurch viele grossartige Erfolgserlebnisse.

HIER findest du meinen Weg zum Clickern

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Warum Futterlob rockt

Ich denke, dass Futterlob im richtigen Moment und verbunden mit der gut gelösten Aufgabe oder als Motivation grossartig ist. Du kannst JEDES Pferd mit Leckerli trainieren und wirst mehr Kommunikation und Motivation bekommen. Das hat nichts mit Bestechung zu tun, sondern ist eine Frage des richtigen Timings.

Futterlob ist essentiell und nicht wegzuudenken aus meinem Training und Alltag. Die Pferde verstehen sehr gut, dass wir keine Pferde sind, sondern Menschen. Wenn wir es ihnen sagen und die Regeln sanft und logisch klar machen.

Du kannst das auch mit deinem Pferd trainieren.

Ich erkläre dir gleich noch, wie das Training der Leckerli-Höflichkeit Schritt für Schritt ablaufen kann. Aber erst einmal gibt es noch Theorie für dich, um besser zu verstehen, warum Leckerli-Training genauso sinnvoll ist, wie Bodenarbeit oder gerittene Bahnfiguren.

Mach dir bewusst, dass Pferde Individuen sind. Jedes Pferd reagiert anders auf das Futterlob. Es gibt auch Pferde, die ein Stimmlob motivierender finden, weil ihnen Futter nicht allzu wichtig ist. Manche Pferde fahren mehr auf Karottenstücke ab und andere auf Futterpellets. Achte also immer darauf, dass du nicht zu “wertiges” Futter – aus der Sicht deines Pferdes – dabei hast. Damit dein Pferd entspannt bleiben kann. Achte auch darauf, dass dein Pferd nicht hungrig ist. Es ist meiner Ansicht nach unfair ein hungriges Pferd mit Futter zu belohnen.

Es gibt auch Pferde, die Stress empfinden können, weil sie so futtergierig sind, dass nur noch der nächste Click oder das nächste Karottenstückchen ihre Aufmerksamkeit beherrscht. Aber am Ende liegt es auch immer am Menschen, dem Pferd richtig zu erklären, wie die Sache mit dem Futterlob funktioniert. bei solchen Pferden musst du die Pause und die Ruhe immer wieder belohnen. Damit sie entspannt bleiben können.

FAKT: Pferde haben eine Reaktionszeit von wenigen Sekunden:

  • Wenn du also die Karotte 2 Minuten nach der gelösten Aufgabe gibst, wird sich das Pferd nicht mehr daran erinnern, dass es die Karotte für eine Leistung bekommt.
  • Dein Marker-Timing muss stimmen.
  • Je nach Pferd kannst du dir sonst ungewollt einen Knabberer und Taschensucher erziehen. Denn es bekommt ja scheinbar „einfach so“ Karotten.
  • Du musst jetzt nicht hetzen und das Leckerli in der gleichen Sekunde irgendwie ins Pferdemaul bekommen. Dafür hast du den Marker. Er schenkt euch Zeit und Klarheit.
  • Es ist hilfreich mit der Stimme oder dem Clicker sofort ein positives Signal zu geben und dann das Leckerli zu geben. Dann verstehen die Pferde sofort, dass das Leckerli mit dem Marker zusammenhängt.
  • Natürlich ist es auch schön gestreichelt zu werden. Ich liebe das Streichel- und das Stimmlob. Ich nutze beides ausgiebig und bin immer wieder stolz auf mein Pferd, wenn es etwas gut gemacht hat. Diese ehrliche Freude und den Stolz zeige ich meinen Pferden auch, weil sie die Freude und die positive Energie spüren. Das eine schliesst das andere nicht aus.
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Zwei Leckerli Grundregeln

👉🏻 REGEL 1: Leckerli nur für “Leistung” und mit Marker

👉🏻 REGEL 2: Futterlob nur dann, wenn das Pferd ruhig bleibt und nicht fordert

Futter ist ein Grundbedürfnis der Pferde. Deswegen ist wichtig, dass es nicht ohne Regeln und einfach so gegeben wird, sondern immer mit einem klaren Signal und einer Leistung verbunden sind und dass es richtig gegeben wird.

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  • So lernt dein Pferd, dass es nicht einfach so zwischendurch eine Karotte aus der Hand bekommt und fängt gar nicht erst an einfach so zwischendurch danach bei dir zu suchen.
  • Es lernt, dass es nur dann Leckerli bekommt, wenn es ruhig und entspannt bleibt.
  • Außerdem lernt es, dass es nicht immer und bei jeder gelösten Aufgabe Leckerli bekommt 👉🏻 Es lohnt sich also immer, sich anzustrengen, denn es könnte jederzeit ein Leckerli geben.

Je dominanter, fordernder, expressiver oder futtergieriger dein Pferd ist, desto länger und stärker musst du am Thema “Leckerli Höflichkeit” dranbleiben.

Da ich zum Beispiel eine sehr dominante und fordernde Stute habe, muss ich immer wieder am Thema „Leckerli-Höflichkeit“ arbeiten. Die Anfragen meiner Stute kamen seltener und weniger dominant, je öfter wir an dem Thema gearbeitet haben.

Deswegen ist die Leckerli-Höflichkeit die Basis und das Fundament, zu dem du immer wieder zurückkehren musst, wenn dein Pferd nicht höflich bleibt.

Ich denke, dass die meisten Pferde über kurz oder lang anfangen werden Leckerli einzufordern, wenn man damit anfängt zu arbeiten. Das ist weder böse gemeint, noch unflätig – es liegt einfach in ihrer Natur.

Da das aber für dich als Mensch weder besonders höflich, noch besonders angenehm ist einen Taschenknabberer zu haben, ist es wichtig, daran zu arbeiten und die Höflichkeit immer wieder abzufragen.

Das heißt nicht, dass das Pferd dir nicht nahe kommen darf, aber ich glaube, dass es wichtig ist, dass wir mitentscheiden, wann wir Nähe zulassen und wann nicht.

Auf dem Foto oben erlaube ich den Pferden, zu mir zu kommen, weil ich die Nähe mag. Wir haben Kuschelstunde. Sie dürfen mit ihrem Maul mit den Lippen ganz leicht knabbern oder schnuppern, sobald sie aber anfangen würden zu schubbern und mit den Zähnen zu knabbern, würde ich sie sanft wegschieben, weil ich das nicht möchte. Ich bin kein Pferd und möchte, dass die verstehen, dass die Kommunikation mit dem Pferdemaul bei mir etwas sanfter ablaufen muss als bei ihren Artgenossen.

Wenn du den richtigen Weg lernen willst – zu der perfekten Futterhöflichkeit und der kompletten Welt des Clickerns, schaue dir gerne meine “Clickerformel” an:

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Leckerli – Ja oder Nein?

Bevor wir über das “Wie” sprechen, möchte ich dir noch das “Was” ans Herz legen. Ich weiß, dass es eine große Bandbreite verschiedener Leckerli in hübscher bunter Verpackung gibt. Aber in den meisten dieser Leckerli steckt Zucker, Molkenpulver (ein anderes Wort für Milchzucker), Melasse (ein anderes Wort für Zuckerrübensirup) oder Aromen und Getreide. Klar, dein Pferd ist begeistert, weil es süß und intensiv schmeckt. Aber gesund ist es nicht.

Ich persönlich verwende nur Leckerli ohne Zucker oder Getreide. Ohne Aromen oder andere Futterbestandteile aus der Nahrungsmittelverarbeitenden Industrie.

HIER beschreibt Ponyliebe wie sie herausgefunden hat, was die Lieblingsleckerlis ihres Pferdes sind.

Bitte: Immer auf dein Pferd achten! Nicht alles ist für jedes Pferd geeignet. Kläre immer für dich ab, ob dein Pferd alles fressen darf.




Wie du Leckerli richtig gibst

Taschensucher

Das Pferd sucht immer wieder nach Karotten in deinen Taschen und du willst das nicht? Das ist aus meiner Sicht nicht besonders nett und höflich von deinem Pferd. Denn deine Taschen gehören dir und du bist auch kein Leckerli-Automat, der ausspuckt, wenn das Pony die Knöpfe drückt. Es ist aber auch deine Aufgabe, es deinem Pferd immer wieder zu sagen.

Das ist dein ANTEIL

Wenn es das nämlich manchmal darf, weil du gerade müde bist oder keine Lust hast oder dich unterhältst oder es irgendwie süß findest, dass an dir herumschubbert und manchmal aber nicht darf, weil du gerade keine Lust hast, dass es in deinen Taschen wühlt, dann ist das verwirrend für das Pferd. Du bist inkonsistent und nicht lesbar. Das ist aus der Sicht des Pferdes unfair.

WIE SOLL DEIN PFERD VERSTEHEN?

Es ist im Grunde wie bei Kindern: Wie sollen die Pferde verstehen, dass „Nein“ wirklich „Nein“ bedeutet, wenn die Eltern dann nach dem dritten Quengeln doch wieder „Ja“ sagen?

👉🏻 Sie werden immer öfter und stärker quengeln, es könnte sein, dass doch wieder ein „Ja“ auf das „Nein“ folgt. Gleichzeitig ist es nicht besonders fair, nicht konsistent zu sein und dann böse zu werden, wenn die Kinder aus der gemachten Erfahrung heraus quengeln, oder?

Es mag sich zwar anstrengend anfühlen, aber es ist doch viel fairer und netter von Anfang an freundlich aber bestimmt und nett immer wieder „Nein“ zu sagen, wenn wir „Nein“ meinen.


Sei klar und Konsistent

Bei deinem Pferd wird Inkonsistenz bei der Fütterung aus der Hand nach und nach zu einer von zwei Reaktionen führen – je nach Charakter: Entweder wird es unsicher und gestresst oder wütend und gestresst.

Beides ist nicht besonders angenehm – weder für dich, noch für dein Pferd. Das gilt übrigens nicht nur für Leckerli, sondern auch für alles andere in eurem Umgang. Das ist nicht immer leicht und wird mal besser und mal schlechter gelingen.

Immerhin habt ihr beide auch gute und schlechte Tage. Das ist auch vollkommen okay.

Hier habe ich in einem Artikel beschrieben – warum Regeln wichtig sind. Aber warum es nicht nur Regeln für dein Pferd geben sollte, damit ihr eine schöne Beziehung zueinander entwickeln könnt.

Wie versprochen erzähle ich dir jetzt meine Schritte zur Leckerlihöflichkeit. Dann kannst du direkt mit deinem Pferd starten.

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Lob und Leckerli

Was ist Lob

Lob ist etwas Schönes, egal in welcher Form. Je nach Pferd kann es unterschiedlich ausfallen und eingesetzt werden. Denn Pferde sind inviduell. Erinnere dich an die Vorstellung vom Anfang. Dich motiviert vielleicht ein schönes Stimmlob, dein Kind eher der Schokoriegel und deinen Mann die echte Freude darüber, dass er den Rasen so toll gemäht hat. Finde deswegen unbedingt heraus, welches Lob dein Pferd am Meisten motiviert. Wenn es Futter ist: Welches Futter am meisten Motivation hervorruft.

Natürliches Lob für Pferde

Ein sehr natürliches Lob für Pferde ist übrigens auch die Pause. Pferde sind Energiesparer. Sie wollen möglichst wenig Energie verbrauchen, um jederzeit bereit zur Flucht zu sein, falls ein Jaguar um die Ecke kommen sollte. Wenn du deinem Pferd also nach einer tollen Aktion eine Pause gibst, schenkst du ihm damit ein großes Lob. Es hat Zeit nachzudenken und das Gelernte kann sich setzen.

Lob kann auch eine beliebte Aufgabe deines Pferdes sein, die es besonders gerne macht, weil es dann Spaß als Lob bekommt.

Lob kann ein Streicheln oder ein Stimmlob sein, ein Leckerli oder „Wälzen lassen“, ein langer Zügel oder dem Pferd für 5 Minuten die Wahl über Gangart und Richtung zu überlassen.

Vertrauen kann auch Lob sein, ein Lächeln oder positive Gefühle. Es gibt so viele verschiedene Varianten.

Wie hältst du es mit Leckerli?

Arbeitest du damit und wenn ja wie? Clickerst du und was sind deine Erfahrungen? Wie reagiert dein Pferd auf Leckerli? Schreib mir gerne einen Kommentar!

Ich freue mich auf deine Fragen oder Erfahrungen mit dem Thema Futterlob und Leckerli

In 5 Schritten zur Leckerlihöflichkeit

Trainingstipp: Wie du an der Leckerli-Höflichkeit arbeiten kannst

Diese Schritte haben bei meiner Stute Carey damals perfekt und schnell funktinoiert – als sie noch ein pubertierendes Jungpferd war und als alle Trainer mir davon abgeraten haben DIESES Pferd aus der Hand zu füttern. Du siehst also, dass wir das beste Beispiel dafür sind, dass du wirklich jedes Pferd kinderleicht clickern oder mit Futter belohnen kannst – wenn du die richtigen Schritte gehst.

Schritt 1: Wenn dein Pferd an dir knabbert oder an deinen Taschen, dann ignoriere das oder schieb seinen Kopf freundlich aber bestimmt weg und sage ihm so, dass du das nicht willst. Immer wieder. Sobald es dich in Ruhe lässt, lobst du es mit einem Click oder deinem Stimmlob und dem Leckerli. Du belohnst also das “nicht”-stressen.

Schritt 2: Wenn du Leckerli einsetzt, dann immer nur, wenn dein Pferd ruhig abwartet. Sobald es anfängt fordernd zu werden oder gar nach dir zu schnappen, sagst du ihm dein „nein“ und es gibt kein Leckerli. Du wirst nicht laut, böse oder frustriert. Denn dein Pferd meint es nicht böse. Es ist natürlich, dass es Futter will. Du wartest einfach entspannt ab, bis es den Kopf ruhig hält oder ruhig wird. Genau dann öffnest du die Hand und gibst das Leckerli.

Schritt 3: Wenn das klappt oder du einen Marker installiert hast. Stell dich einfach immer wieder mit deinem Pferd hin und wühle in denen Taschen. Steck die Hand in die Leckerlitasche und nimm sie wieder raus. Bleibt dein Pferd ruhig und brav, kannst du es loben. Fängt es an in deinen Bereich zu drängen oder gar nach der Tasche oder deiner Hand zu schnappen – schick es zurück. Sobald es steht, lobst du es. Bleibt es brav, kannst du ihm ein Leckerli geben.

Schritt 4: Sobald dein Pferd die Leckerli-Höflichkeit beherrscht und verstanden hat, kannst du mit Leckerli trainieren. Ich empfehle dir einen Marker, denn das entspannt das Ganze sehr. Mein Marker ist der “Zungenklick”. Wenn es dann eine Aufgabe gut gelöst hast, lobst du es mit dem Click und gibst ihm sofort das Leckerli. Dann verbindet es das Leckerli mit der guten Leistung und wird verstehen, dass es eine Belohnung ist und nicht einfach so eingefordert werden kann.

Schritt 5: Erwartbares mindert die Belohnung ein Stück weit. Das ist Grundpsychologie. Wenn also dein Pferd immer und nach jeder Leistung ein Leckerli bekommt, wird das Futterlob zum einen an Wirkung verlieren und dein Pferd als Gewohnheitstier nur noch für das Leckerli arbeiten. Je nach Pferd kann das auch Stress im Pferd verursachen, weil es durch die Gewohnheit des Leckerli unter Futterstress gerät und hektisch werden oder es verliert ein kleines Stück Motivation, weil es ja „sowieso ein Leckerli“ bekommt. Also einfach auch mal Stimmlob oder Streichel-Lob nutzen als Alternative.

So lernt dein Pferd also nach und nach: Aha, wenn ich ruhig und lieb bleibe und motiviert mitarbeite, gibt’s vielleicht was und wenn ich drängle oder schubse gibt’s nichts.

Hey, ich bin Petra

Deine Unterstützung für deinen individuellen Weg mit dem Pferd

Petra Carey Clicker Quadrat - Matte

Pferdeexpertin, NeurowissenschaftsFan und kreative Problemlöserin

Gutes Pferdetraining ist wie ein sanfter “Ball” nahezu unsichtbarer Kommunikation zwischen Pferd und Mensch. Dein Pferdemenschen-Ich und die Persönlichkeit eines jeden Pferdes ist wie ein unsichtbarer Fingerabdruck. Du bist einzigartig und dein Pferd ist es auch.

Deshalb liebe ich es Menschen dabei zu helfen, ihr Pferd besser zu lesen, die Macht der Körpersprache sowie der eigenen Gedanken und Gefühle im Pferdetraining zu verstehen und bewusst einzusetzen. Mit dem richtigen Wissen können wir eine echte Verbindung zu den Pferden aufbauen.

Ich wünsche mir eine Pferdewelt, in der Menschen mit einem Lächeln durch ihr (Pferde)Leben gehen und ihre Pferde mit einem motivierten Funkeln in den Augen mit ihnen zusammenarbeiten. Dann beginnt die wahre Magie zwischen Pferd und Mensch – ein unsichtbares Band voller Leichtigkeit.

Das war mein Antrieb den Pferdemagnet-Kurs für dich zu entwickeln. Du bekommst die perfekte Symbiose aus Wissen, Persönlichkeitsentwicklung und Trainingsfundament, um die Pferde nicht nur zu verstehen, sondern jeden Tag mit den Pferden zu einem wunderschönen Urlaubstag zu machen.

Was für Dich?
Feines Pferdewissen für Pferdefreunde

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37 Kommentare

  1. Hallo ich arbeite mit meinem Mini-shetty ganz fleissig daran das er nicht immer so gierig nach den Leckerlis ist. Aber leider funktioniert das nicht richtig und wenn ee nicht sofort ein leckerli bekommt so versucht er es miit allen Tricks die er schon kann zu betteln ich weiss enfach nicht mehr weiter. Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen

    lg Fiona

    1. Hallo liebe Fiona, hmmm – aus der Ferne ist es immer schwer zu beurteilen. Aber ich ein Ding, das bei mir sehr hilft und geholfen hat mit Leckerli ist, dass ich die Leckerli mit einem Wort verbinde. Ein bisschen aus dem “Clickern” entlehnt. Immer wenn ich “Keks” sage und nur dann bekommen Pferde ein Leckerli von mir. In aller Regel verstehen sie schnell, dass sich “suchen” und “betteln” nicht lohnt, weil das ignoriert wird und erst Recht kein Leckerli gibt – das Wort Keks aber IMMER und klar der Marker für ein Leckerli ist. Viuelleicht klappt das ja auch bei euch. Viele liebe Grüße, Petra

  2. Liebe Petra!
    Danke für deinen Artikel. Mein Problem ist folgendes: Mein Islandwallach ist sowieso ein sehr dominanter und sturer Kerl. Ich verwende schon Leckerlis, vor allem beim Holen, bei der Bodenarbeit und wenn ich ihn in den Stall stelle. Nun fällt aber in letzter Zeit seine mir gegenüber sehr (passiv) aggressive Art auf, was mich sehr traurig macht. Wenn ich komme dreht er bewusst den Kopf weg, er legt die Ohren an wenn ich ihn streichle und schnappt beim Putzen nach meiner Hand. In letzter Zeit ist es wirklich schlimm, auch am Kopf lässt er sich gar nicht wirklich anfassen und schlägt immer mit seinem Schädel nach mir und umher. Dinge die mich sonst nicht stören, wie dass er immer meine Hand ausgiebig abschleckt, immer an mir rum zubbelt und auch an anderen Leuten immer herum sucht sehe ich jetzt mit einem ganz anderen Licht… Könntest du mir einen Tipp geben wie ich das ändern kann? Ich bin wirklich etwas verzweifelt. Ich möchte kein rüpelhaftes und aggressives/gestresstes Pferd mehr haben. Ich will ein Pferd haben, das gern mit mir arbeitet, sich entspannt putzen lässt und streicheleinheiten genießt. Soll ich fürs Erste ganz auf Leckerlis verzichten? Oder denkst du von 100 auf 0 ist das eine schlechte Idee? So viele Leckerlis hab ich eigentlich nie verwendet, aber er fordert sie stark ein, auch wenn er dann trotzdem keine bekommt.
    Ich bräuchte wirklich dringend deine Hilfe

    Liebe Grüße
    Amelie und Þorður

    1. Hallo liebe Amelie, ohje – das ist sehr schwer aus der Ferne zu beurteilen. Ich kenne dein Pferd nicht und sehe euch ja nicht zusammen und deswegen ist das im Grunde wie der Blick in die Wahrsagerkugel, wenn es individuelle Themen geht. Ich glaube, dass Pferde gerade bei Futterlob ganz klare und sichere Linien brauchen, damit sie keinen Stress haben. Das Timing ist sehr wichtig und das Signal auch. Mir hat es sehr geholfen ein Futterwort einzuführen. Das wird ausschließlich ausgesprochen, wenn danach ein Leckerli folgt und darauf folgt auch immer ein Leckerli. Außerdem gibt es Leckerli nur bei Leistung und nie einfach so aus dem Nichts heraus. Wenn mein Pferd an mir sucht oder Leckerli einfordert, dann ignoriere ich das und gebe erst Recht nichts oder schiebe den Kopf weg um klar zu machen, dass das erst Recht nicht zu einem Ergebnis führt. Hilft dir das ein bisschen weiter? Ganz liebe Grüße, Petra

  3. Ich würde auch gerne mit Clicker & Leckerlies arbeiten weil es für mein Pferd (neben der Lieblingskraulstelle und Pausen) die beste Motivation ist. Ich weiß, dass ich konsequent genug bin (mit dem Hund klappt es problemlos) und ich habe auch einen Clickerkurs bei Marlitt Wendt gemacht und mich lange ins Thema eingelesen.
    Was mich noch immer davon abhält sind die anderen Menschen. Sie füttern ungefragt auch mein Pferd, finden es süß wenn es bettelt, belohnen das auch noch und geben generell im falschen Moment und ohne irgendeinen Grund Aufmerksamkeit und Leckerlies. Und ich kann sie einfach nicht abbringen davon – das versuche ich jetzt schon jahrelang.
    Ich habe Angst, dass alles was ich erarbeite zu stark beeinflusst wird davon, dass andere dann inkonsequent sind und einfach so Leckerlies verteilen und unerwünschtes Verhalten ungewollt noch belohnen.

    1. Liebe Teresa, das ist eine schwierige Frage. Wahrscheinlich müsstest du es ausprobieren. Ich mache eigentlich die Feststellung, dass Pferde ganz gut unterscheiden können, wer da vor ihnen steht. Ob es der inkonsequente Miteinsteller ist, der einfach ungefragt füttert (absolutes No Go) oder du, die du mit ihm Regeln der Höflichkeit erarbeitet hast. Leichter wird es dir dadurch natürlich trotzdem nicht gemacht. Aber einen Versuch wäre es ja wert. Wenn es gar nicht klappt, würde ich es dann einfach wieder einstellen. Aber das wäre meine Vorgehensweise, am Ende ist das wichtigste, dass du dich wohl fühlst und dein Pferd – der rest ist nicht entscheidend. Ganz liebe Grüße, Petra

  4. Ich arbeite seit einer Weile mit Leckerli und Clicker. Mein Pferd versteht recht schnell was er gut macht und spielt dann leider oft viel alleine ab in der Hoffnung etwas dafür zu bekommen. Er hat das klassische “Höflichkeit-spiel mit Kopf zur Seite, dann Leckerli” verstanden, allerdings ist er bei der Aufnahme des Leckerli sehr oft hektisch und gierig. Als ob er panisch ist es nicht zu bekommen. Hat jemand vielleicht einen Tipp, wie ich Höflichkeit und Ruhe in die Futteraufnahme und in das Lob bekomme?

    1. Hallo liebe Karo, schwere Frage – so aus der Ferne. Vielleicht ist dein Pferd einfach gierig, vielleicht stimmt dein Timing noch nicht ganz. Oder es gibt einen ganz anderen Grund. Ich würde mir einen guten Clicker-Trainer vor Ort suchen, der euch einfach mal beobachtet und analysiert. Das hift euch bestimmt am Besten weiter. Ich drücke fest die Daumen und schicke liebe Grüße, Petra

  5. Hallo,
    ich habe seit einem Dreivierteljahr zwei Stuten und habe mit ihnen das Clickertraining begonnen – bei der einen Stute, die vorher recht biestig war, funktioniert es super, sie ist sehr motiviert in der Mitarbeit geworden, aber bei der anderen entwickelt sich das Ganze zum Problem, da sie die Leckerlis aggressiv einfordert und mit gebleckten Zähnen droht und obwohl sie seit ZWEI (!) Monaten NIE ein Leckerli bekommen hat (bei fest täglichem Training), wenn sie sich so verhält, sondern immer erst, wenn sie ruhig ist und Abstand hält, lässt sie ihre Beißattacken nicht. Ich überlege bei ihr ganz mit den Leckerlis aufzuhören, das ist aber schwierig, weil die andere sich seitdem traumhaft verhält und sie zusammen stehen…Bin etwas skeptisch, ob sie nach so langer Zeit üben noch lernen wird, sich korrekt zu verhalten, vielleicht hat ja jemand eine Idee dazu…
    Bernds Äußerungen finde ich übrigens nicht ganz logisch, einerseits argumentiert er bei den Leckerlis, dass Pferde das ja auch nicht machen, auf der anderen Seite betont er aber, dass er ohnehin kein pferdisches Verhalten zeigen will…
    Liebe Grüße

    1. Hallo liebe Ruth, hmmm – das ist wirklich eine schwierige Frage. Eigentlich glaube ich fest daran, dass jedes Pferd Futterhöflichkeit lernen kann. Aber manchmal gibt es vielleicht Exemplare, die das Futterlob mehr unter Stress setzt, als hilft. Wenn deine Stute so gar nicht damit umgehen kann, würde ich die beiden Damen einfach unterschiedlich trainieren – also das wäre mein pragmatischer Ansatz. Es bringt ja nichts, wenn ihr euch stresst ohne Ende. Ganz liebe Grüße, Petra P.s.: Ich finde auch nicht alles logisch an Bernds Ansatz, aber es ist eine Meinung und das ist für mich das wichtige an Interviews. Pferdeexperten, die pferdefreundlich sind, eine Plattform für ihre Ansätze zu geben :-)

    2. Hallo Ruth, ich lese deinen Kommentar heute erst, aber vielleicht liest du ihn noch ;) Wenn die Stute so aggressiv Leckerli einfordert, wäre es vielleicht eine Möglichkeit, die Futterhöflichkeit separat zu trainieren und zwar in einem für dich absolut geschützten Rahmen (Pferd hinter einer Absperrung) und im schlimmsten Fall könntest du in Form einer “negativen Strafe” die Szene verlassen (deshalb negative Strafe – Wegnehmen von etwas Positivem (das wärst in dem Fall du samt der Leckerli). Du könntest ihr auch vor dem Training immer noch extra Heu anbieten (oder haben sie das eh 24/7?), auf sattem Magen sind Leckerli auch schon mal nicht sooo überlebenswichtig. Vielleicht besteht auch die Möglichkeit, dass du einen Clickertrainer zu Rate ziehst (bist du bei Fb, schau mal in die Gruppe von Sylvia Czarnecki, da gibts auch hilfreiche Tipps). Womit fütterst du? In der Clickerwelt ist immer auch die “Wertigkeit” des Futters ein Thema, man muss die Ausgewogenheit finden “Schmeckt dem Pferd so gut, dass es sich dafür anstrengen mag, aber nicht so gut, dass es völlig ausflippt”.

    3. Hallo liebe Christina, cool – ich liebe es, wenn Leser sich gegenseitig helfen – ich finde deinen Kommentar superspannend. DU hast schon Recht mit der Wertigkeit, da lässt sich auch noch einiges machen. Einzig das Weggehen als Strafe ist etwas aus der Clickerwelt, das ich persönlich nicht mag und auch nicht logisch finde. Im Grunde lasse ich ein Herdentier doch damit im Stich – nämlich alleine auf dem Platz zurück, zum Beispiel. Nachdem ich es aus der Herde geholt habe und ihm damit das Versprechen gegeben habe seine Herde in der Zwischenzeit zu sein. Das erscheint mir persönlich als Strafe schlimmer als das freundliche aber bestimmte Nein – zum Beispiel durch wegschieben des Kopfes, also Druck. Aber da scheiden sich die Geister – ich weiß. Das wollte ich nur ergänzen. Ganz liebe Grüße, Petra

    4. Hallo Petra, da hast du völlig Recht – ich habe auch etwas mit mir gehadert, ob ich das überhaupt schreiben soll. Es geht aber natürlich nicht darum, das Pferd dann “stundenlang”, am besten noch angebunden, irgendwo stehen zu lassen, sondern wirklich darum, das Pferd wissen zu lassen, dass hier ein Grenzübertritt stattgefunden hat und sollte eine Ausnahme bleiben. Ich persönlich finde die negative Strafe auch hart und habe sie noch nie angewandt, aber ob ich in der beschriebenen Situation so “mutig” wäre, den Pferdekopf zur Seite zu schieben, weiß ich auch nicht, da begäbe ich mich ja direkt in die Gefahrenzone… Und ob das Wegschieben des Kopfs als “positive Strafe” (in jedem Fall) eine Wirkung hat, weiß ich nicht, es ist ja “nur” eine Berührung. Druck funktioniert ja auch deshalb so gut, weil die Pferde gelernt haben, dass “es” schlimmer wird. Aber weißt du, Petra, genau das finde ich so spannend daran, sich mit dem Training mit positiver Verstärkung auseinanderzusetzen – man muss sich unweigerlich mit beinahe schon philosophischen Fragen beschäftigen. Und wie schön, dass deine Seite hierzu auch eine Möglichkeit bietet ;)

    5. Hallo liebe Christina, das ist spannend, dass du das schreibst :-) Ich persönlich glaube ja, dass Druck auch gut funktioniert (ohne, dass das Pferd gelernt hat, dass es dann nur schlimmer wird) weil der Druck eine Sprache ist, die sie selbst sprechen. Wenn ein Pferd von einem anderen nicht geschnappt oder gebissen werden will, dann schnappt es entweder zurück oder geht und sagt damit, dass es entweder keine Lust auf so etwas hat oder rangniedriger ist und sich einordnet. Deswegen glaube ich schon, dass das Pferd versteht, dass man sich so ein respektloses Verhalten nicht wünscht. Aber letztlich muss man sich selbst damit wohlfühlen und schauen, was einem am logischsten und auf was das Pferd am Besten reagiert. Würde ich zum Beispiel weggehen, wenn meine Stute schnappt (sie ist sehr dominant), dann würde sie das als Rangkommunikation betrachten und respektloser werden. Hätte ich ein unsicheres und Rangniedriges oder verspieltes Pferd vor mir, dann würde ich vielleicht auch gehen, um einfach gelassen zu sagen: so nicht. Ganz liebe Grüße, Petra

  6. Hi ich finde es kommt etwas auf das Pferd an womit man belohnt. Mein Minishetty möchte an vielen Stellen nicht gestreichelt werden trotz, dass wir ein relativ gutes Vertrauen ineinander haben. Da er ohne hin total auf Futter steht, belohnen ich ihn mit Leckerli, allerdings sehr konsequent. Ich hab die Leckerli immer griffbereit und er bekommt es nicht später als maximal drei Sekunden nach der Ausgeführten Lektion. Momentan übertrage ich dieses “Belohnungsgefühl” auf den Clicker. Durch diese Belohnung lernt er sehr schnell und gibt sich immer viel Mühe und möchte alles richtig machen. Er bettelt zwar manchmal noch, aber da sind wir auf dem besten Weg es ihm abzugewöhnen , er bekommt Leckerli wirklich nur bei Ausführungen von guten Lektionen!

    LG. :)

    1. Liebe Annika, da sagst du etwas. Jedes Pferd ist anders und mag eine andere Form von Lob. Da ich auch so ein “nein, ich mag nicht geknuddelt werden”-Exemplar habe (zu meinem Leidwesen, aber das muss man respektieren), sind Leckerli da der Schlüssel :-) Viele liebe Grüße, Petra

  7. Hallole,
    dann gebe ich auch mal meinen “Senf” zum Thema Leckerli-Lob dazu ;-)
    Zunächst einmal ein großes Kompliment an Deinen Beitrag, liebe Petra – er trifft den Nagel auf den Kopf! Ohne Regeln und klare Grenzen funktioniert die Zusammenarbeit mit dem Partner Pferd einfach nicht, und gerade beim Thema Futter zeigt sich das noch deutlicher.
    Als ich meinen Ponymann bekommen habe, warnte mich die Vorbesitzerin eindringlich, dass er büffelig ist und sehr schnell beißt, wenn er mit Leckerlis belohnt wird, um seine Leckerlis einzufordern. Habe mich am Anfang strikt dran gehalten, aber irgendwie kam es mir dann falsch vor, dass der kleine Mops sich so anstrengt und mitarbeitet und dafür “nur” ein Stimmlob bekommt. Also fing ich an, ihn beim Erlernen neuer Dinge mit Leckerlis zu loben, wenn er z. B. das erste Mal genau das gemacht hat, was ich von ihm wollte. Daraufhin wurde er so motiviert, dass ich mit neuen Dingen gar nicht hinterherkam, so schnell hat er gelernt! Aber: er hat auch schnell angefangen, von sich aus Übungen “herunterzubeten”, um ein Leckerli abzustauben. Nicht böse und auch ohne Beißen (den Zahn habe ich ihm ganz schnell gezogen und unser Grundumgang ist viel konsequenter, als er es bei der Vorbesi war), aber trotzdem unerwünscht, weil er ja auf mich achten und kein Alleinunterhalter-Programm abspulen soll. Also habe ich Stimmlob und Leckerli gemischt, zwischendurch noch ein Kraulen dazu und damit fahren wir wirklich gut. Zwar gibt es immer wieder Situationen, wo Lucca dann so heiß auf Leckerlis ist, dass er wieder seine Übungen anbietet, frei nach dem Motto “guck mal, guck mal, das kann ich und das kann ich und das auch – krieg ich jetzt was???”, aber dann weise ich ihn mit erhobenem Finger und “aufpassen” zurecht und dann achtet er auch wieder auf mich. Finde ich einen guten Weg, der uns beide zufrieden macht :-)

  8. Hallo Petra,

    toller Artikel! Ich arbeite mit meinem ohne Leckerlies, da er die Leckerlie-Höflichkeit noch nicht kennt ;) Wir loben mit Stimme, kraulen und vor allem Pausen.
    Nachdem ich nun deinen Artikel gelesen habe, werde ich mal versuchen ihm die Höflichkeit beizubringen! Denn er ist definitiv motivierter etwas zu lernen wenn es Leckerlies gibt :) LG

    1. Hallo Sabrina, da bin ich dann mal gespannt :-) Ich selbst habe Anfangs auch ohne Leckerlis gebastelt – weil ich mir das Heckmeck sparen wollte – aber sie sind nun mal ein ganz großer Motivator und deswegen haben wir in mehreren Wochen die Höflichkeit geübt. Das ist mittlerweile gar kein Problem mehr. Ich glaube deswegen fest daran, dass jedes Pferd Leckerli-höflich werden kann – bei manchen dauert es eben länger als bei anderen :-) Ganz liebe Grüße und viel Spaß beim üben,

      Petra

  9. Hallo Zusammen,
    ich finde die Artikel super interessant und ärgere mich, dass ich nicht schon früher auf diese Website gestoßen bin.

    Aber bei jedem Artikel frage ich mich:” Geht das auch noch bei meinem Pony?”
    Ich habe ihn seit 2010 und wir haben schon eine Menge mit ihm durchgemacht. Wir haben viel ausprobiert über die englischer Reitweise bis hin zur Baroken Reitweise und wir haben dabei auch viele Fehler gemacht.
    Da ich mittlerweile leider zu groß für ihn bin, habe ich angefangen mit ihm am Boden zu arbeiten. Aber ich habe mich nie groß über die verschiedenen Arten und Möglichkeiten informiert (bis jetzt).
    Ich bin der Meinung, dass zwischen mir und meinem Pony viel Aufzuholen ist!
    Also ist die Frage für mich:”Ist das möglich? Sind die Fehler, die man im laufe der Zeit gemacht hat, wieder gut zumachen?

    Ich freue mich auf eine Antwort.
    Lg lisi

    P.s. Das passt eigentlich gar nicht zum Thema.

    1. Hallo liebe Lisi, erstmal danke für das liebe Kompliment – freut mich sehr, dass dir die Seite gefällt. Und auf deine Frage würde ich laut und freudig: JAAA! rufen. Klar, ich persönlich denke, dass man immer von vorne anfangen kann und klar ist es schwieriger eingefahrene Strukturen zu ändern, als etwas komplette neues zu starten, aber das dauert dann vielleicht hier und da etwas länger oder dein Pony wundert sich vielleicht anfangs, wenn du manches anders machst – aber wenn ihm gefällt, was er da serviert bekommt, wird er bestimmt gerne und begeistert mitmachen. Und gerade am Boden kann man so viel machen. Du könntest ja zum Beispiel einfach nochmal von vorne loslegen und gar nicht über mögliche Fehler nachdenken oder Eingeschlichenes, sondern ganz unvoreingenommen auf dein Pony zugehen – so als ob dein Pony neu wäre und ihr jetzt zusammen startet. Ich würde mich freuen, wenn du mal wieder schreibst, wie sich der Neustart gemacht hat und wünsche euch ganz viel Spaß zusammen mit vielen neuen Ideen. Alles Liebe, Petra

  10. Liebe Petra,

    wie du weißt, arbeite ich gerne mit Futterlob. Ich bin hier klar und konsequent mit meinem Pony. Es gibt nur ein Leckerchen, wenn auch was dafür getan wurde. Es ist von mir ein Dankeschön an ihn, wenn er tut was ich von ihm möchte. Er darf sich nicht selber bedienen, es wird nicht nach meiner Hand geschnappt und ich möchte nicht, dass er mich bedrängt. Diese Regeln sind klar und er hält sich dran. Ich hatte bisher auch mit keinem Pferd wirklich Schwierigkeiten mit Futterlob, wenn ich von Anfang an darauf geachtet habe, dass meine Regeln hier eingehalten werden.
    Was mir aber auch wichtig ist, ist, dass das Lob einfach ein Lob ist. Wie oft sehe ich, dass Menschen ihre Pferde als Lob streicheln und die Pferde das in diesem Moment gar nicht wirklich wollen und es somit nicht als Lob und Dankeschön empfinden. Mein Pony ist z.B. auch so, er wird wahnsinnig gerne am Hintern gekrault, aber wenn er gerade in der Konzentration ist, findet er es absolut blöd, wenn ich ihn streichle oder kraule. Bei uns gibt es auch was, was als Lob noch viel toller ist als Futter, nämlich Ballspielen. Wenn es passt und er wirklich ganz toll war, dann fliegt der Ball und dann ist jedes Karottenstück vergessen. Er flitzt dem Ball hinterher und hat einfach Spaß. Natülich kann ich den Ball nicht immer einsetzen. (Obwohl es ja lustig wäre die Spaziergänger zu beobachten, wenn ich ihm im Wald den Ball werfe ;) ).
    Mein Hund ist z.B. so, dass sie Futter als Lob blöd findet. Sie frißt draußen nicht gerne und mag deshalb Futterlob nicht. Generell ist sie absolut nicht verfressen und lässt ihren Napf auch durchaus mal stehen. Hier muss ich anders loben.
    Ich denke Achtsamkeit was das Pferde jetzt gerade als Lob empfinden könnte und ehrliche Freude an dem was mein Pony gerade gemacht hat, sind der Schlüssel zur Motivation. Nur Leckerchen in die Schnute schieben, ist sicher nicht der richtige Weg.
    Was mir noch wichtig ist, dass meine Tiere nicht vom Futterlob “abhängig” sind, d.h. ich würde nie hungrig mit meinen Tieren trainieren. Ich will dass sie immer die freie Entscheidung haben und nicht aus Hunger handeln. Das trifft jetzt bei meinem Pony natürlich weniger zu, da er immer Heu zur Verfügung hat. Das ist eher ein Punkt bei meinem Hund.

    Das mal meine Gedanken zum Thema.

    Liebe Grüße
    Miriam

    1. Liebe Miriam, da haben wir mal exakt gleiche Regeln – wie schön :-))) Höflichkeit und Lob als Belohnung sind ja auch meine Grundregeln. Noch arbeiten Carey und ich an der immerwährenden Höflichkeit, ganz verstanden hat es Madame Futter noch nicht ;-) Aber das kann auch an mir und meinem Timing liegen – wir nähern uns da noch an. Speziell bei duftenden Leckerli wie Apfelschnitz. Lob muss dem Tier Spaß machen, da hast du so Recht. Ein autarkes Pferd, das anfassen nicht mag, wird das Streicheln vermutlich nicht als Lob empfinden. Das ist ja wie mit dem berühmten “Klopfen”. Irgendwann schnallt das Pferd, dass der Mensch wohl was Gutes damit sagen wird und ist desensibilisiert. Aber erstmal ist es vermutlich sehr merkwürdig für die meisten PFerde geklopft zu werden. Passt nicht so zu ihrer feinen Art. Also ja: Achtsamkeit und ehrliche Freude sind zwei schöne Lobformen, die ich auch ausgiebig nutze :-) Ganz liebe Grüße an deinen Hund, den Ponymann und dich, Petra

  11. Hi,

    also ich bin bei dem Thema voll bei Dir!
    Ich hatte ja zu Beginn fast keine Ahnung von Pferden und wusste lediglich das meine Pferdebeziehung besser sein sollte als der traurige Alltag in dem Hof wo ich die ersten “Klassischen” Reitstunden bekam.
    Also las ich Fachbücher über klickern, entschied mich aber für ein Stimmkomando weil mir das persönlicher vorkam, und ich habe meine Tinka damit sehr schnell für mich gewonnen..fürs erste.
    Ich suchte immer nach einem Weg der für beide lustiger und tiefer ist als z.B.: Roundpen usw. aber auch nicht ausartet in ein “Mensch bringt Tier Kunststückchen bei” System.
    Seit deinem Bericht über QS Horsemanship und die wirklich guten Fortschritte die ich in der Komunikation mit meiner lieben Stute damit mache, denke ich dass man das Herz eines Pferdes eher durch die Körpersprache und die Ausrichtung der eigenen Energie erreicht und durch das Futter eher das Gehirn ( was ja durchaus auch wichtig ist )
    Also “Übe” ich inzwischen etwa 80% mit Körpersprache-Energie und den Rest mit Futterlob als Highlight in kombination. Ihr Blick neulich, der in etwa sagte:” Nanu, ich VERSTEHE was du meinst, redest jetzt also endlich.” sagt mir dass dies die richtige Richtung ist……. für uns ;-)

    1. Hallo David, das freut mich sehr, dass QS bei dir und deiner Stute so gut funktioniert. Ich finde die Ansätze von Shane und Meredith auch toll und empfehlenswert. Das Thema Energie und auch die Körpersprache, die innere Haltung die wir haben, sind so wichtig. Da geht es mir genau wie dir. Das ist ja auch im Grunde die Sprache der Pferde. Futterlob ist etwas positives, was motivieren kann und sicher auch Glücksgefühle auslösen kann, aber wenn wir authentisch sind, klar und die negativen Gefühle weglassen im Training erreichen wir vermutlich noch besser die Herzen der Pferde. Also danke dir für deinen wunderbaren Kommentar und die schöne Ergänzung und alles Liebe, Petra

  12. Liebe Petra,
    mit Deinem Beitrag hast Du (mal wieder) eine der Baustellen meiner Beziehung mit Kira getroffen. Kira ist seit seit September letzten Jahres bei mir. Davor stand sie ein Jahr lang auf der Koppel. Der Vorbesitzer konnte sie auf Grund von zwei Bandscheibenvorfällen gar nicht mehr reiten. Jedes mal wenn er ihr einen Besuch abstattete gabs massenhaft Leckerli, als Entschädigung dafür, dass er nicht mehr so regelmäßig vorbeikam (Bodenarbeit kannte die Beiden nicht) . Bei unserem Kennenlernen konnte ich schon beobachten, wie massiv sie auf Leckerli drängte und nahm mir als erstes fest vor, dass es das bei mir nicht geben würde. Als sie dann bei mir war, kam sie zunächst jedes Mal bei Besuch freudig ans Tor. Klar wurde gestreichelt und gekuschelt, gebettelt nicht. Da wurde sie auch schon mal richtig sauer. Auch ist sie eine recht dominante Pferdedame.
    Dann hab ich auch noch das Interview bei Dir mit Hackl gelesen, also gabs für alle ein striktes aus der Hand füttern verbot. Das mit dem Betteln hat nachgelassen. Ihre säuerliche Einstellung hinsichtlich des abprubten Endes der Leckerli-Flat aber nicht. Nachdem sie spitz bekommen hatte, das es nun wohl nie wieder was gibt, kommt sie nicht mehr von allein. Zunächst blieb sie aber stehen, wenn ich kam. Dann ging sie weg und das neueste ist es mit den Arsch zuzudrehen. Ich bin nun dabei alle möglich Spielchen auszuprobieren um sie zu mir zu locken. Verstecken klappt ganz gut, spannende Sachen auf dem Platz aufbauen danke ihre Wunderfitzigkeit auch. Das Ganze dauert dann so mal locker ne Stunde. Unter der Woche ist das manchmal ein Problem. Jetzt trage ich schon eine kleine Weile ein Leckerli mit mir rum, wenn ich auf die Weide gehe. Sollte sie einmal meiner Einladung folgen (und zwar nicht nur durch stehen bleiben und zu mir drehen, was sofort mit ein paar Schritten zurück und oder Stimmer belohnt wird) und zu mir kommen, würd ich ich dir das verfüttern.
    Grundsätzlich halte ich nie etwas von dogmatischen Haltungen wie “nie ein Leckerli füttern”. Es kommt immer auf die Situation an. Auch glaube ich, ich auch nicht an Hackls Theorie, dass die Pferde glauben, dass der Mensch rangniedriger ist, wenn er aus der Hand füttert. Denkt der Wolf/Hund ja auch obwohl im die Mutter kein Fleisch vor die Füße wirft… Allerdings kann das Pferd bestimmt lernen, dass der Mensch ein Leckerli Automat ist.
    Na, ich bin mal gespannt. Wann sie kommt. Und wie sich das mit der Begrüßungsfreude bei Kira verändert, wenns hin und wieder mal was Leckeres zu schnabulieren gibt.

    1. Liebe Lotta, da hat Bernd dich ja wirklich beeinflusst mit seinem Interview. Ich denke, dass es ein Ansatz ist, er aber nicht der einzig Wahre sein muss. Keine Leckerli zu verwenden ist seine Meinung, nicht meine. Ich glaube auch nicht, dass die Pferde das nicht unterscheiden können. Wir reiten und binden ja auch an und kratzen Hufe aus – das machen Pferde schließlich auch nicht miteinander. Die verstehen schon, dass der Mensch anders ist als das Pferd. Ich denke, dass Leckerli mit der entsprechenden Erziehung und Timing eine tolle Sache sind. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Pferd, das viel mit Leckerli trainiert wurde, es erstmal doof findet, wenn es plötzlich keine mehr gibt. Aber da Pferde clever sind, wird sie schnell verstehen, wenn du es anders handhabst, wenn du nur klar und stringent bist – das denke ich zumindest. Ich finde Leckerli eine tolle Sache. Bei mir gibt es sie immer wieder, aber nicht ständig. Meine kleine Madame bekommt übrigens auch immer ein Leckerli, wenn sie mit mir außerhalb der Weide ist. Ich gebe es ihr immer erst nachdem wir das Gatter geschlossen haben, weil es sonst vielleicht zu Keilereien innerhalb der Herde kommen könnte. Die anderen Pferde kennen ja die Handbewegung zur Tasche auch. Ich warte aber auch immer bis sie zu mir kommt :-) Das war nicht von Anfang an so. Anfangs hat sie mich ignoriert und ich musste komplett bis zu ihr laufen. Wir haben dann viel daran gearbeitet ihr zu zeigen, dass es nicht immer Arbeit bedeutet, wenn ich komme. Also kommen, streicheln, gehen. Natürlich auch mal kommen, streicheln, arbeiten, streicheln, zurückbringen, gehen. Einfach abwechselnd. Kommen Halfter rüber, streicheln, Halfter wieder ab, gehen. Kommen, holen, Heu fressen lassen, wieder zurückbringen. Dann kommen, aber die letzten zwei Schritte vorher stehen bleiben und warten bis sie kommt, streicheln, gehen. Usw. solange bis sie mir immer mehr Schritte entgegenkam. Den Hintern zudrehen empfinde ich als unhöflich. Würde meine Stute das machen, würde ich sie dort mit der Gerte leicht antippen oder mit dem Führstrick wedeln und ihren Hintern so wegbewegen. Dann sofort loben, wenn der Kopf wieder bei mir ist. Und weiter machen. Mittlerweile kommt sie bis zum Gatter, wenn ich sie rufe. Weil sie ein Leckerli bekommt als Belohnung dafür, dass sie gekommen ist oder erstmal Heu fressen oder erstmal wälzen darf oder mit viel Lob ein bisschen arbeiten muss mit mir – und gestreichelt wird natürlich auch immer als dank fürs kommen :-)

  13. Das Lob mit Leckerli kannte schon Fredy Knie Senior vor 30 Jahren und hatte inmitten von 25 Hengsten keine Probleme damit. Pferde wie auch Hunde können sehr wohl zwischen Arbeit und Freundlichkeitsspielen unterscheiden. Beides hat sein Zeit bei uns. Wir machen die Belohnung sehr abwechslungsreich, so dass die Pferde nie wissen was gerade kommt: Druck wegnehmen, Stimme, Pause, Übung beenden und Leckerli. Das in dieser Reihenfolge der Prioritäten. Ich bin kein Clickeranhänger. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu unseren Pferden und wir können sie von überall abrufen:
    Auf 100 Meter von der Weide, vom Heuballen inmitten der Kumpels, vom Spielen in der Herde, weil sie gerne mit uns zusammen sind, nicht wegen den Leckerlis.

    1. Das ist wirklich ein sehr guter Beweis dafür, dass Leckerli eine Frage des Umgangs sind und nicht grundsätzlich ein Problem. Ich denke genau wie du, dass Pferde genau verstehen welche Intention der Mensch hat, wenn er eine ruhige und klare innere Haltung dabei hat. Ich mache das ähnlich wie du. Die Mischung macht es für mich. Liebe Grüße, Petra

  14. Ich hab so ein Futterdilemma mit dem Palomino. Der kommt aus schlechter Haltung, hat teilweise auch echt mal gehungert und ist entsprechend das futtergeilste Pferd, das ich kenne. Auf der anderen Seite ist er total unsicher, was die Interaktion mit Menschen angeht. Von der Besitzerin kriegt er immer Leckerli, er liebt sie, aber das löst seine Angst nicht. Wenn ich komme, wird es für ihn immer anstrengend, entsprechend liebt er mich nicht wirklich :D. Aber gerade heute haben wir es gemeinsam geschafft, dass er reell ohne seine Kumpels nur mit mir in der kleinen Halle entspannen kann. Dass er auf meine Kommandos hören kann ohne dabei gestresst zu sein (der fährt dann vor lauter Unsicherheit so hoch, will alles richtig machen und übersieht die Hälfte, mit dem Ergebnis, dass ich ihn korrigiere und ihn das dann erst recht stresst) und langsam lernt, dass ich von ihm nichts fordere, was er nicht leisten kann. Wir sind dahin gekommen, ohne Leckerli. Aber jetzt fange ich an, ihm welche zu geben. Nicht für Leistung, sondern um ihm im wahrsten Sinne des Wortes meine Anwesenheit schmackhaft zu machen. Ich bin sehr gespannt, ob das eine gute Entscheidung war oder nicht. :D VG! Nadja

    1. Ohje, das arme Pferd. Dann ist Futter natürlich erstmal ein HIGHLIGHT. Carey war am Anfang auch ganz gierig auf das gute deutsche Heu. Da mussten wir an der Heu-Höflichkeit arbeiten, lange bevor wir über Leckerli-Höflichkeit nachdenken konnten ;-) Sie kam zwar nicht aus schlechter Haltung, aber aus kargem andalusischem Grasland. Und sie hat natürlich keine Angst vor dem Menschen – das kann man gar nicht vergleichen. Beim Thema Leckerli musste ich ihr trotzdem erst die Spielregeln erklären, weil sie auch dazu neigt Futterfixiert zu sein. Umso größer ist doch der Erfolg, wenn ein Pferd ohne viel Vertrauen in den Menschen sich dazu entschließt bei einem Menschen ohne Futterlob zu entspannen. In mir lösen solche Pferde ja immer das Bedürfnis aus ihr Selbstwertgefühl durch viel euphorisches Lob, Streicheln bis das Fell fast weg ist und ganz klitzekleine Schritte zu stärken. Ich finde cool, dass du den Leckerli-Test machst und bin gespannt, was du berichtest – wie er sie nimmt :-)

  15. Hallo,
    also ich bin deiner Meinung, Futterlob ja ABER nicht einfach so, auf Höflichkeit achten, PAUSEN einbauen damit das Pferd erst gar nicht aufgeregt/bettelnd wird und selbst ruhig bleiben (was ja theoretisch immer sein sollte)

    Ich habe Erfahrungen in beiden Bereichen gemacht. Am Anfang war ich immer gegen Futterlob und Leckerlis weil ich dachte es sei nicht förderlich für den gegenseitigen Respekt und ich wollte kein Pferd das ständig nach Leckerlis bettelt. Aber dann kam das Clicker-Thema auf und nach einiger Recherche beschloss ich es zu versuchen. Nur für Zirkuslektionen/Kunststücke als Abwechslung im Alltag. Eine liebe Freundin mit viel Clicker-Erfahrung hat uns dabei unterstützt und ich war begeistert. Meine Maus war sehr motiviert und sehr schlau und es machte einfach Spaß. Also fing ich auch an schwierige Alltagssituationen/Problemchen zu clickern. Grundsätzlich eine gute Idee aber hierbei muss das Timing noch genauer sein, was es etwas schwieriger macht.
    Also ergab es sich, dass ich sehr oft clickerte, zwar verschiedene Sachen aber eben sehr oft. Und schon bald pushte sich meine Maus immer sehr hoch und die Konzentration lag nur auf dem nächsten Click. Ihre Anspannung war fast zum Greifen und sie bot immer ihre Lieblingsübungen an, aber wenn kein Click kam da ich ja nicht danach gefragt hatte, war sie frustriert und wütend. Was sich in Ohren anlegen, weglaufen und buckeln (wenn wir frei arbeiteten) und sich mir in den Weg stellen äußerte (meine Maus ist sehr emotional). Da dachte ich mir, okay so kann es auch nicht gehen. Also ließ ich die Leckerlis und den Clicker eine Zeit lang weg damit mein Pferd wieder zur Ruhe kommen kann. Ich überlegte wie ich das wieder in geordnete Bahnen bringen kann und las viele Berichte/Beiträge und Bücher.
    Ich probierte intensiv andere Lob-Formen aus, Kraulen, Stimmlob und Pausen. Meine Stute zB liebt es gekrault zu werden während des Fellwechsels, wenn es überall etwas juckt. Ansonsten ist Kraulen okay, aber nicht der Bringer. Streicheln ist gut aber nicht immer, sie ist generell nicht so der Schmuse-Typ. Stimmlob reagiert sie sehr gut aber da bin ich das Problem, ich rede manchmal zu viel mit ihr und dann verliert die Stimme etwas an Wirkung :/ aber ich arbeite daran!
    Pausen sind natürlich immer toll, einfach wohin stellen und tief durchatmen, das gefällt ihr gut. Aber da stell ich mir die Frage wie gut das für die Muskulatur/Körper ist, wenn das Pferd zB trabt, der ganze Aparat ist warm, dann steht man für ein paar Minuten einfach da und dann reitet man wieder weiter. Kühlt das System dann nicht wieder aus…?

    Mittlerweile arbeite ich wieder mit Futter und Clicker, aber nicht mehr ausschließlich und meist in kurzen Einheiten.

    Auf jeden Fall hängt es auch stark vom Charakter des Pferdes ab. Und wie bei so vielen Dingen, macht die Dosis das Gift. Aber ohne Diskussion ist positive Ver/Bestärkung eindeutig die bessere Wahl im Umgang mit Tieren.
    Aus was die Ver/Bestärkung bestehen soll, sollte jeder für sich und sein Tier selbst ausprobieren BEIDE müssen sich damit wohlfühlen.

    LG Susi

    1. Liebe Susi, vielen Dank für deinen Kommentar. Ich finde interessant, dass du beides ausprobiert hast und denke auch wie du, dass Clickern ein Stressfaktor werden kann – wenn man es nicht richtig macht. Aber das gilt auch für Horsemanship und andere Trainingsmethoden. Am Ende ist es wichtig, dass wir uns das Pferd ansehen, das uns gegenübersteht und dann überlegen, wie wir am besten miteinander kommunizieren können. Genau wie du, denke ich, dass man mischen und ausprobieren kann und dann einen individuellen Weg finden kann für sich und sein Pferd. Hauptsache mit Geduld und Fairness, ob nun Clickernd oder nicht :-) Liebe Grüße, Petra

  16. Hallo Petra
    ich arbeite komplett ohne Leckerli, und Karotten etc. werden nur in der Raufe verfüttert. Der Grund ? Wenn ich mit meinen Pferden unterwegs bin, und an der Gaststätte Pause mache, wollen alle meine Pferde füttern. Das kann ich
    nicht zulassen, wenn nun aber meine Pferde ständig nach den Leckereien der “Tierfreunde” gieren, wird das sehr schwierig für mich. Das hat seit vielen Jahren sehr gut geklappt, bis wir eine Einstellerin auf den Hof bekamen, die sich nicht an die Regeln gehalten hat, und jetzt habe ich nach sehr kurzer Zeit Pferde, die nach Futter in den Taschen nulen.
    Fazit: es braucht ganz wenig, um die Pferde zu verführen, wobei Lob und Pause auf dem Platz und bei der Arbeit völlig ausreichend sind. Es dauert vielleicht ein wenig länger, aber im Ergebnis gibts keinen Unterschied. Zumal ohne Leckerli sicher more natural ist.
    Lieben Gruss
    Peter

    1. Es gibt einen riesen Unterschied, bei der Arbeit mit Leckerlies durch positive Verstärkung, oder wahlloses “reinstopfen” von Leckerlies, wodurch dann eben Bettler etc. herangezogen werden.
      Wenn man die Grundregeln befolgt und danach auch handelt, dann betteln diese Pferde nicht mehr oder weniger, als andere gut erzogene Pferde!
      Diese Pferde wissen ganz genau, wann das Leckerlie angebracht ist und wann eben nicht. Genau dafür gibt es ja diesen Click, oder ein anderes Geräusch, Lobwort etc.
      Ausserhalb dieses Trainings, werden auch diese Pferde nicht einfach mit Leckerlies oder anderen Dingen für “nur mal so” gefüttert. Das Arbeiten mit Futterlob setzt klare und strenge Regeln vorraus. Werden diese Regeln nicht beachtet, erzieht man sich ein bettelndes Pferd heran, woran dann aber nicht die Arbeitsmethode schuld ist, sondern der Besitzer allein!

    2. Liebe Katja, damit widersprichst du mir so gar nicht – eine schöne Ergänzung zum Artikel, Danke dafür. Genau darum geht es aus meiner Sicht auch. Man braucht Regeln und muss immer das Pferd mit im Blick behalten – egal ob nun Signale oder Leckerli – es braucht Timing und Wissen. Absolut. Liebe Grüße und danke für deine Gedanken zum Thema, Petra

    3. Hallo Peter, dein Grund ist nachvollziehbar. Es ist schon merkwürdig, dass alle Menschen immer meinen das Recht zu haben fremde Tiere zu füttern. Wenn das der Weg ist, der für euch der beste ist, dann ist das doch wunderbar. Nur ich denke, dass die Pferde genauso leicht wie sie mit Leckerli “zu verführen” sind, auch bereit sind eine Leckerli-Höflichkeit zu entwickeln. Ich denke, dass das jeder für sich entscheiden muss – möchte aber meinem Pferd den GEnuss der Feutterbelohnung nicht vorenthalten :-) Liebe Grüße und danke für deinen Kommentar, Petra

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