Eigentlich dachte ich, dass zwei Leinen, ein Pferd und ich eine verdammt schlechte Kombination sein würden. Eigentlich! Aber ich habe sehr schnell festgestellt, dass die Doppellonge in Wirklichkeit ganz einfach ist – wenn du weißt wie es geht und wenn du das Training Schritt für Schritt beigebracht bekommst. Dann ist sie ein wunderbares Trainingstool für die gemeinsame Bodenarbeit.
Doppellonge war für mich ein Angstgegner. Als bekennende Rechts-Links-Grobmotorikern entstand vor meinem inneren Auge immer ein Leinenchaos. Das wiederum wollte ich nicht zwischen vier Pferdebeinen verursachen. Deswegen habe ich die Doppellonge zwar immer wieder beäugt und bei anderen bewundert, aber gemieden wie der Teufel das Weihwasser.
Das war ziemlich blöd! Denn ich bin ab jetzt offiziell Fan von der Doppellonge. Seitdem ich sie in einem Kurs vor kurzem das erste Mal ausprobiert habe. Die Doppellonge macht unglaublich Spaß, sie ist ein super Trainingstool für das Pferd und bietet so viele Möglichkeiten. Was sie alles kann, warum sie so toll ist und wie du sie Schritt für Schritt ausprobieren und lernen kannst, beschreibe ich dir im Artikel.

Ich beginne erst einmal mit dem, was die Doppellonge alles kann. Damit du weißt, warum sie so toll ist. Dann berichte ich dir von meinem Doppellongenkurs in der Reitpension Marlie – den ich dir unbedingt empfehlen kann.
Ich beschreibe dir anhand unseres Kurses, wie du den Einstieg in die Doppellonge so einfach Schritt für Schritt aufbauen kannst, dass die Doppellonge kein Angstgegner mehr sein muss.
Warum das doppelte Longenlottchen ein super Trainingstool ist
- Du kannst die Zügelhilfen und Bewegungen am Boden trainieren, die du später auch als Reiter „von oben“ ausführen willst.
- Du kannst das Pferd stellen und biegen und rahmst es damit ein.
- Außerdem begrenzt du die Hinterhand deines Pferdes durch den äußeren Zügel (=äußere Longe). Dadurch setzt du natürlich auch immer wieder Impulse an die Hinterhand und aktivierst sie ein bisschen mit.
- Wenn du einen Handwechsel machst, dann übst du gleichzeitig auch die dazugehörigen Zügelhilfen automatisch mit.
- Du kannst dein Pferd immer wieder in die Dehnungshaltung bitten und ihm zwischendurch entspannte, aber durch die äußere Longe trotzdem aktive Trabpausen geben.
- Die Doppellonge ist außerdem super, weil sie beidseitiges Gymnastizieren ermöglicht und damit den Aufbau der Muskulatur vom Boden aus.
Doppellonge ist einfach gut für die Zügelhilfen und Gymnastizierung. Wenn du sie etwas höher verschnallst, bist du mehr bei den Zügelhilfen, da sich die Longe etwa auf Höhe der Reiterhand befindet. Verschnallst du sie etwas tiefer dann bist du mehr bei der lösenden Arbeit mit dem Pferd.
INFO: Zu tief solltest du sie auch nicht verschnallen, weil du dann zuviel Einwirkung am Pferdekiefer hast und das wiederum zu einem Ausweichverhalten der Pferde führt, die den Kopf vor allem tief nehmen um dem Druck zu entgehen.
Der Doppellongenkurs in der Reitpension Marlie – alle Fakten zur Doppellonge

Die Reitpension Marlie sitzt in Scharbeutz direkt an der Ostsee. Dort unterrichtet neben dem Chef und Autor für Magazine wie „Feine Hilfen“ – Wolfang Marlie – unter anderem die Pferdetrainerin und Pferdephysiotherapeutin Laura Nettelbeck. Sie gibt Sitzschulungen, Longenkurse und eben auch Kurse mit der Doppellonge.

Alles über die Doppellonge – von der richtigen Ausrüstung bis zu den ersten Übungsschritten
Mit einem leicht nervösen Grummeln im Bauch schnappte ich mir meine Reitstiefel und lief zur Reithalle. Warum das Grummeln? Ich hatte großen Respekt vor der Doppellonge. Die zwei Leinen haben mich schon immer ein bisschen nervös gemacht. Vielleicht kennst du das Gefühl ja auch. Dann kann ich dir jetzt schon mal verraten, dass das absolut unnötig ist und du die Doppellonge ganz einfach in wenigen Schritten lernen kannst, wenn sie dir jemand richtig erklärt.
Aber jetzt erst einmal zur richtigen Ausrüstung und den wichtigsten Infos für den Einstieg in die Doppellonge – basierend auf dem Kurs von Laura.
Die Ausrüstung – für die Doppellonge
Laura erklärt uns zum Einstieg die Ausrüstung. Es gibt eine große Bandbreite verschiedener Longen und auch Arten und Weisen mit den Doppellongen umzugehen.
Die Basis-Ausrüstung für die Doppellonge:
- Ein Longiergurt
- Zwei Longenleinen – die Länge der Leinen kann variieren von 7 Meter (bei Laura) bis zu 19 Meter (klassisch) – das hängt letztlich vom eigenen Gefühl und dem verfügbaren Trainingsplatz ab
- Eine Gebisslose Zäumung – am Besten ein Kappzaum. Für den Anfang geht aber auch ein gut sitzendes Halfter oder ein Sidepull

Warum Gebisslos? Wenn du das erste Mal mit der Doppellonge arbeitest, wirst du merken, wie viel von deinen Hilfen am Pferdemaul ankommt. Gleichzeitig wirst du den Umgang nicht gleich perfekt beherrschen und es kann dir passieren, dass du auch mal an der falschen Leine ziehst oder dich verhedderst oder zu viel Energie gibst. Es können einfach Fehler passieren und die sollten nicht gleich im Pferdemaul ankommen, findet Laura. Ich bin ganz ihrer Meinung und plane in Gedanken schon meinen Kappzaum für die Doppellongenarbeit ein. Weil er für mich präziser ist als mein Sidepull.
Warum zwei Longierleinen statt einer geschlossenen Doppellonge? Die Gefahr sich zu verheddern oder Mitgezogen zu werden, falls etwas schief geht ist sicherlich größer, wenn man eine geschlossene Schlaufe hinter sich hat, als bei zwei offenen Leinen in den Händen.
Bei den Longen gilt: Bei den Longen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die eine Longe ist etwas weicher und leichter, die andere ist schwerer, die dritte ist aus Flechtseil und liegt recht schmal in der Hand. Manche Modelle haben Schlaufen, manche haben keine. Die eine ist 16 oder 19 Meter lang, die andere 7 Meter. Am Ende liegt es einfach an dir, was du am liebsten magst und was dir gut in der Hand liegt.
Mir persönlich lag die schlaufenlose 7 Meter Variante aus Flechtseil am besten in der Hand und ich werde mir genau so ein Modell nachbauen lassen. Wenn es funktioniert, werde ich meine Lieblingsdoppellonge einfach auch für den Shop machen lassen. Ich werde dir auf jeden Fall berichten.
Was du daraus lernen kannst?
- Equipment liegt immer auch im Auge des Betrachters
- Je nach Hallengröße kann eine längere oder kürzere Longe Sinn machen
- Je nachdem wie du bist, liegt dir eine schwerere oder leichtere Longe besser in der Hand
- Manch einer mag lieber breitere Maße, der andere vielleicht eine schmalere Longe
Jetzt geht’s los: Die ersten Schritte zur Doppellonge
Nachdem wir die Ausrüstung geklärt haben, holt Laura die Pferde in die Halle. Mein Adrenalinpegel steigt schon wieder, weil ich mir vorstelle, wie ich mich gleich zusammen mit dem Pferd in den Leinen verheddern werde. Aber Laura lässt uns immer noch nicht ans Pferd. Die beiden Schulpferde dürfen sich wälzen und in der Halle entspannen, während wir Schüler an die Hallenwand gestellt werden.
Dort befinden sich Haken an denen jeweils eine Longe eingehakt wird. Unter dem Haken steht direkt an der Wand ein Pylone.
Schritt 1: Trockenübung „Schwingen“
Jeder von uns bekommt eine Longe in die Hand und soll schwingen üben. Ohne den richtigen Schwung geht nämlich gar nichts mit der Doppellonge. Schließlich musst du die Longe auch mal über die Hinterhand des Pferdes schwingen, bevor du starten kannst oder wieder nach oben schwingen, wenn sie bei der Arbeit zu weit nach unten gerutscht ist am Pferdebein. Das sollen wir erst einmal am leblosen Gegenstand üben.
Dabei stelle ich fest, dass das sanfte, aber punktgenaue Schwingen mit so einer langen Leine gar nicht so einfach ist. Aber mit jedem Schwung werden wir alle besser. Wir stehen also da und schwingen mit der rechten Hand, schwingen mit der linken Hand – wechseln von Longe zu Longe und schwingen die verschiedenen Longentypen um ein Gefühl dafür zu bekommen, was uns am Besten in der Hand liegt.
Eine geniale Übung für den Einstieg, denn wir alle bekommen immer mehr Sicherheit im Umgang mit den langen Leinen. Die Trockenübung ist ein toller erster Schritt Richtung Doppellonge und ich kann sie dir unbedingt empfehlen.
Schritt 2: Wir Doppellongieren Menschen

Ich liebe es, wenn in Kursen Menschenversuche stattfinden. Wenn also von Mensch zu Mensch geübt wird, bevor das Pferd als Trainingspartner dazukommt.
Das habe ich schon bei Alfonso Aguilar HIER erlebt oder bei Mark Rashid HIER oder beim Centered Riding Kurs HIER
Es ist unglaublich hilfreich, um neue Trainingsmethoden entspannt üben zu können, aber auch um zu verstehen, wie sich die Signale und Hilfen für das Pferd anfühlen. Auch Laura lässt uns die Doppellonge erst einmal an uns gegenseitig üben, bevor wir ans Pferd dürfen. Es ist hochspannend zu merken, wie die Hilfen des anderen ankommen, wie sich unklare oder zu grobe Hilfengebung anfühlt und warum feine aber klare Signale so wichtig sind für die innere Entspannung des Pferdes. Gleichzeitig versteht man die Technik besser und kann sie dann besser am Pferd umsetzen.

Wenn du also Doppellonge lernen willst, dann schnapp dir jemanden am Stall, nimm eine Longe und geh mit deinem Sparringspartner auf den Platz. Dort könnt ihr erst einmal an euch gegenseitig austesten, wie sich alles anfühlt und wie man die Technik am besten umsetzt.
Schritt 3: Wie die Doppellonge verschnallt wird
Jetzt gehen wir zu zweit ans Pferd. Laura legt den Longengurt an und erklärt uns Schritt für Schritt, wie man die Doppellongen korrekt verschnallt.

- Erst den Kappzaum und den Longengurt anziehen
- Du machst die innere Longe vorne am Kappzaum fest
- Du nimmst die äußere Longe, legst sie mit der Schnalle über den Rücken und lässt die Schnalle auf der anderen Seite heruntergleiten bis sie den Boden erreicht. Dann hat sie die ideale Länge
- Du gehst um das Pferd herum und ziehst sie durch den Longiergurt zum Kappzaum und befestigt sie dort
- Dann ziehst du auch den inneren Zügel durch den Longiergurt und befestigst ihn am Kappzaum
- Zuletzt kannst du mit einem kleinen Schwung die äußere Longe über die Kruppe nach außen „fallen lassen“


Schritt 4: Einer führt, einer Doppellongiert
Einer führt das Pferd, einer bekommt die Doppellonge in die Hand und darf mitlaufen. Dadurch sollen wir erst einmal ein Gefühl für die Bewegung und die zwei Leinen entwickeln.

- Wir lernen, dass wir nicht hinter dem Pferd laufen, sondern leicht versetzt, etwa auf Höhe des Pferderückens bis zur Kruppe.
- Wir lernen außerdem, dass wir den äußeren Zügel ganz schön locker lassen müssen, damit wir das Pferd nicht nach außen „stellen“. Denn über den Winkel zwischen uns und dem Pferd und den Longiergurt ist trotz lockerer Longenleine relativ viel „Zug“ auf dem äußeren Zügel.
- Und wir lernen, dass auch die Körpersprache eine Rolle spielt. Denn bei der Wendung an der Doppellonge müssen wir ein kleines Stück Richtung Pferdenase laufen, um das Pferd nach vorne zu begrenzen, bevor wir die Zügelhilfe zur Wendung geben können und dann das Pferd zunächst wenden lassen, bevor wir uns dann wieder auf Höhe der Kruppe bewegen.

Eine Besonderheit im System von Laura ist, dass sie die Leinen am Boden mitschleifen lässt. Das ist wohl eher unüblich und es gibt auch Kritiker dieser Methode, die befürchten, dass man sich mit den Füßen in der Doppellonge verheddern kann.
Ich persönlich habe während des Kurses die Erfahrung gemacht, dass ich mich eher in der Restleine verheddert hätte, wenn ich sie in der Hand hätte mitbalancieren müssen und die Leinen immer sehr entspannt mit“gelaufen“ sind. Letztlich ist das aber Geschmackssache und eine Frage der Trainingsmethode. Ich würde niemandem vorschreiben, wie er mit den Enden der beiden Longen umzugehen hat. Schau einfach womit du dich am wohlsten fühlst.
Manche laufen zwischen den beiden Longen mit, manche lassen sie rechts oder links neben sich mitlaufen. Auch das ist Geschmackssache. Genau wie die Art und weise, wie du die Longe hältst. Du kannst sie wie deine Zügelgreifen oder wie beim Kutsche fahren. Ich persönlich fand die „Fahrhand“ einfacher. Aber das hat jeder im Kurs ein bisschen anders empfunden. Da musst du also ausprobieren, was dir besser liegt.
Die wichtigsten „Hilfen“ an der Doppellonge
- Loslaufen oder Treiben: Du wackelst leicht mit den „Zügeln“ – tendenziell mit dem „Außenzügel“ und schnalzt zum Beispiel. Unterstützt also mit einem Stimmsignal
- Anhalten: Du bewegst dich langsam hinter das Pferd und gibst dann eine leichte Parade mit beiden Leinen – solange bis das Pferd stehen bleibt. Dann lobst du es.
- Rückwärts: Du stehst hinter dem Pferd und gibst leichte Paraden (also Impulse auf beide Longen) – solange bis das Pferd rückwärts geht. Dann lobst du es
- Die Wendung: Du bewegst dich leicht Richtung Pferdenase, dann gibst du am äußeren „Zügel“ ein Signal indem du ihn annimmst und öffnest gleichzeitig die innere Zügelhand. Du lässt den inneren Zügel durch die Hand gleiten während das Pferd beginnt zu wenden wird der innere Zügel sozusagen langsam zum äußeren Zügel. Du unterstützt das Pferd in der Wendung, indem du dann nach ein bisschen treibst



Schritt 5: Wir Doppellongieren
Nächster Schritt im Kurs: Sobald wir ein Gefühl für das Pferd und die Doppellonge bekommen haben, macht der Führende den Führstrick ab und wir sind auf uns alleine gestellt. Wir laufen mit, wir versuchen uns an Wendungen, lassen das Pferd antraben, halten und Rückwärts gehen. Und es geht! Ganz einfach, weil wir schrittweise gelernt haben, wie wir ein Gefühl für die Doppellonge und die Basis der richtigen Bewegungen bekommen.
Der Einstieg in die Doppellonge für das Pferd
Dann geht es weiter. Nachdem wir also erst die wichtigsten Infos zur Ausrüstung bekommen haben, wissen wie wir Wendungen durchführen, das Pferd gehen und Anhalten lassen und ein Gefühl für das Seil entwickeln konnten, erklärt uns Laura wie das Pferd an die Doppellonge herangeführt werden kann. Denn es ist und bleibt ein fremder Gegenstand für das Pferd an das es sich erst gewöhnen muss. Deswegen gestaltet Laura den Einstieg für Pferde in die Doppellonge immer sehr kleinteilig und Schrittweise.

- Du streichst das Pferd so lange sanft mit dem Seil, bis es das Seil entspannt akzeptiert
- Du legst dann das Seil über die Hinterhand und die Kruppe und den Rücken, bis das Pferd das entspannt akzeptiert
- Du kannst deinem Pferd auch erst einmal mit einem Rope zeigen, wie es sich anfühlt eine Leine am Hinterbein zu haben und testen, wie es auf den Druck reagiert. Das kommt dir vielleicht bekannt vor aus dem Friendly Game von Pat Parelli (HIER gibt es einen Artikel dazu)
- Dann hakst du die Doppellonge außen in die Zäumung und den Longengurt ein und lässt den inneren Zügel klassisch wie beim Longieren am Zaum – verschnallst ihn also noch nicht mit dem Longiergurt
- Der äußere Zügel liegt noch auf dem Pferderücken
- Dann bewegst du das Pferd langsam und schaust, wie es sich damit fühlt
- Sobald das Pferd sich entspannt bewegt, schwingst du den äußeren Zügel über die Hinterhand und lässt das Pferd so weiterlaufen
- Wenn das akzeptiert wird, verschnallst du jetzt auch die Doppellonge am inneren Zügel mit dem Longengurt und lässt das Pferd wieder langsam laufen
- Wenn das gut klappt und dein Pferd nicht nach innen läuft oder bockt oder in irgendeiner Form Anstoß nimmt an der Doppellonge kannst du auch erste Wendungen versuchen
Ganz wichtig: Die Doppellonge bedeutet höchste Konzentration für dein Pferd. Das ist eine neue und ungewohnte Situation. Du solltest also immer auch kleinschrittig vorgehen und gerade die ersten Runden nicht lange machen. Für den Anfang reicht auch laut Laura ein bisschen laufen an der Doppellonge und erste Wendungen. Für mich würde sogar das anlegen der Doppellonge als erster Schritt reichen.
Aber das hängt ein bisschen von dir und deiner Trainingsidee ab und natürlich von deinem Pferd und wie es auf die ungewohnte Situation reagiert. Es gibt Pferde, die mit Panik auf die Doppellonge reagieren. Es ist einfach ungewohnt, dass eine Leine über die Hinterhand hängt und sie dort begrenzt. Also geh wirklich in kleinen Schritten vor, bereite dein Pferd gut vor und lass ihm viel Zeit sich daran zu gewöhnen.
Aber im Grunde gilt: Am Anfang reicht auch ein einzelner Schritt, wenn das Pferd die Doppellonge noch nicht kennt. Sei also geduldig und lass euch beiden Zeit.
Hier findest du übrigens ein Youtube Video von Sandra Schneider, wo sie zeigt, wie sie die Doppellonge mit einem jungen Pferd startet
Mein Fazit zum Doppellongenkurs in der Reiterpension Marlie: Eins Plus mit Sternchen!
Laura Nettelbeck erklärt sehr gut und hat den Kurs schön kleinteilig aufgebaut. Sie legt sehr viel Wert auf die richtige Basisarbeit und gibt es die ganze Zeit ein entspanntes und gutes Gefühl. Wir dürfen alle Fragen stellen, die uns durch den Kopf schießen und lernen sowohl in der Theorie als auch in der Praxis, mit und ohne Pferd, wie wir mit der Doppellonge gut umgehen können.
Wir können am Ende des Kurses keine Traversalen und andere Kunststücke mit der Doppellonge, aber wir haben das Rüstzeug bekommen, um zu Hause weiterzutrainieren und den uns den Rest nach und nach selbst zu erarbeiten.
Tipp: Bei aller Theorie ist es gut die Doppellonge einmal unter fachkundiger Anleitung gezeigt zu bekommen. Ich würde dir also unbedingt zu einem guten Kurs raten.
Ich muss leider sagen, dass ich es einen Graus und ein erhebliches Sicherheitsrisiko finde, wie die Longe hier auf dem Boden schleifen gelassen wird. So geht korrekte Doppellonge leider nicht. Dennoch ist sie eine wertvolle Ergänzung und willkommene Abwechslung im Training. Aber bitte immer nur mit einem guten Trainer üben.
Hallo liebe Kati, ehrlich gesagt fand ich Laura extraklasse und halte sie für eine sehr gute Trainerin. Man kann darüber diskutieren, ob es ein Sicherheitsrisiko ist oder nicht und wie man mit den Doppellongen im Idealfall hantiert. Obwohl ich es seitdem so mache und sehr gute Erfahrungen damit mache ;-) Aber es ist vollkommen in Ordnung die Dinge unterschiedlich zu sehen und ich mag deinen Punkt, weil er aufwirft, dass man sich immer gut überlegen soll, wie man mit den Ausrüstungsdingen umgeht. Aber letztlich ist es auch eine Frage der Persönlichkeit, welches Handling einem am Besten liegt. Was ich aber auch noch schreiben möchte und nicht so schön finde ist deine Grundhaltung von „ich habe Recht, du nicht“ – die sich in Sätzen wie „ich finde es ein Graus“ oder „so geht korrekte Doppellonge leider nicht“ äußert. Ich finde deinen Abschlussatz so typisch für die Pferdewelt. Denn er impliziert, dass die Trainerin, mit der wir den Kurs gemacht haben nicht gut war, weil sie anders agiert, als du dir das vorstellst. Was ich mir wünsche auf der Pferdeflüsterei und in der Pferdewelt ist ein offener und wertschätzender Austausch von Meinungen, Ansichten und Problemen in der Pferdewelt – ohne den Nimbus des alleinigen Rechts. So ;-) Bevor das jetzt mein Wort zum Dienstag wird, schicke ich dir viele Liebe Grüße, Petra
Hallo Petra,
ich bin wirklich begeistert von deinem Beitrag! Es ist der erste, der das Vorgehen wirklich feinfühlig und kleinschrittig erläutert. Außerdem beachtest du sehr viele Aspekte, wie zb. am Anfang den Kappzaum einzusetzen und das Trocken üben (und begründest es auch). Ich habe viele Beiträge zu diesem Thema gelesen und leider dort viel „Mist“ lesen müssen (wie zb. Hilfzügel) … Besonders schön finde ich es, dass du immer weider betonst, dass es wichtig ist, sich dabei wohl zu fühlen (zb. bei der Zügelführung oder Equipmentwahl). Zwar sollte man beim Lernen aus seiner Komfortzone heraustreten, aber sich dennoch immer wohl dabei fühlen. Nur so kann man auch Sicherheit dem Pferd vermitteln. Das ist ein wichtiger Punkt und mich freut es, dass du es genauso siehst!
Deinem Beitrag kann ich zu 99% zustimmen. Ich arbeite mittlerweile schon seit ein paar Jahren mit der Doppellonge und der letzte 1% begründet sich aus meinen subjektiven Erfahrungen. Ich finde es schade, dass bei dem Thema so viel Angst und Unsicherheit verbreitet wird und viele es haben :-(
Wenn man sich unsicher ist, sollte man sich definitv Hilfe holen! Aber dadurch traut sich fast keiner mehr ran. Dabei sollte die Doppellonge zur Grundaubildung von Pferd und Reiter gehören und meiner Meinung nach sogar der Arbeit an der einfachen Longe vorgezogen werden (natürlich wird mit der einfachen Longe begonnen und auch regelmäßig damit trainiert, sitzt dies allerdings, ist die Arbeit an der Doppellonge deutlich effektiver).
Wenn man sich langsam Schritt für Schritt von der Zügelarbeit, zur Langzügelarbeit und dann an die Doppellonge herantastet, kann man wenig falsch machen … bzw. genauso viel falsch machen, wie bei jeder anderen Trainigsart auch. Deshalb ermuntere ich alle, es einfach mal zu probieren und sich heran zu tasten :-)
Mich hätte es außerdem interessiert, welche weiteren Erfahrungen zum Thema Zügelführung (hoch/tief/direkt/indirekt/über den Rücken/hintenrum etc.), Position des Führenden und Equipment gemacht hast. Gibt es dazu weitere Beiträge?
Liebe Jeannine, wie schön, dass du die Doppellonge auch für dich entdeckt hast. Sie ist ein so tolles Ding! Wir erproben noch alles, aber sind in Sachen Equipment jetzt ziemlich fest bei einem Filz-Longiergurt und feinen leichten zweifarbigen Longierleinen in 7m Länge gelandet. Die Zügel führe ich eher Mittelhoch entlang und lasse sie über den Rücken an der Hinterhand entlang laufen, um noch den positiven Nebeneffekt zu haben, mein Pferd an seine Hinterhand zu erinnern durch das leichte Seilchen. Weitere Beiträge gibts nicht, aber könnte ich mal machen – hast du Recht :-) Ganz liebe Grüße, Petra
Hallo Petra,
ich entdecke auch gerade die Doppellonge für mich und meinem 14-jährigen Ponywallach Elia. Erst hat es ein junger Mann mit ihm gemacht und mich hat es sehr beeindruckt, wie toll mein Elia das gemacht, obwohl er es noch nicht kannte. Der junge Mann hat es noch ein paar Mal gemacht und ich hatte den Eindruck, dass auch Elia Gefallen an dieser Abwechslung fand. Ich besorgte mir selber eine Doppellonge, ein Longiergurt war schon vorhanden. Dann versuchte ich es selber das Erste Mal in Beisein des jungen Mannes. Hm, war zunächst nicht so einfach mit zwei Zügeln in der Hand und noch der Longiergerte. Außerdem wollte der junge Mann, dass der äußere Zügel immer über dem Rücken hing und nicht an der Hinterhand vorbei, was speziell bei Handwechseln sehr schwierig war. Ich habe es nun zweimal alleine probiert, erst gestern und habe dabei den äußeren Zügel um die Hinterhand gehalten. Das war gut. Elia geht mehr über die Hinterhand und der Handwechsel klappte etwas besser. Er macht das echt toll mit! Bin stolz auf ihn und auch auf mich. Wir machen meist im Trab und ein wenig im Galopp. Handwechsel im Schritt, wobei er da immer stehen bleibt. Hm, wie üben eben noch. Aber ich biete meinem Elia gerne Abwechslung in der täglichen Arbeit an und die Doppellonge ist dafür super. Deine anfängliche Skepsis kann ich nachvollziehen, aber auch Deine Begeisterung nach den ersten Übungen. Liebe Grüße Kornelia, PS: Wenn ich könnte, würde ich Dir sogar kleine Videoaufnahmen übermitteln, die ich habe.
Liebe Kornelia, wie schööön, dass ihr die Doppellonge auch für euch entdeckt habt. Ich liebe sie wirklich mittlerweile. Ganz liebe Grüße, Petra
Liebe Petra,
ich habe auch vor ein paar Wochen mit Sternchen die Doppellongenarbeit angefangen. Das Leinen und Stricke um sie herum geschwungen werden war sie aber schon davor gewohnt. Ich finde aber, das man bei der Verschnallung der Doppellonge sich nicht verunsichern lassen sollte. Sternchen sagt deutlich das ihr die Tiefe Einstellung besser gefällt und die Seile besser durch die Ringe gleiten.
Liebe Grüße,
Luna&Sternchen
Liebe Luna, da hast du absolut Recht. Wenn Luna sagt, dass alles gut ist, dann ist alles gut. Natürlich sollte auch das Pferd entscheiden, welche Verschnallung die Richtige ist. Das andere ist nur eine Basis-Information, damit man achtsam ist. Viele liebe Grüße, Petra
Liebe Petra,
Doppellonge steht für den Ponymann als zukünftiges Fahrpony auch noch auf dem Stundenplan. Momentan versuche ich ihn allerdings zuerst mal vom Longiergurt zu überzeugen. Das ist ausnahmsweise mal gar nicht so leicht, er mag den Gurt um seinen Bauch nämlich gar nicht. Akzeptiert er sonst an Equipment eigentlich alles, mag er den Longiergurt überhaupt nicht.
Ich glaube das liegt aber auch an dem Gurt, die Polster sind doch recht hart und ich bin auf der Suche nach etwas anderem. Also vielleicht gibt es bei euch ja auch bald einen in Mini-Shetty-Größe?
Liebe Grüße
Miriam
Liebe Miriam, der Ponymann wird aber auch immer liebevoll gehört und mitbedacht – das mag ich so an dir und deiner kleinen Bande. Wir werden sehen ob es bei uns dann einen Gurt gibt – wenn der eine gut ist, den ich schon im Auge habe, dann können wir den auch für Minishettys machen. Versprochen :-) Viele liebe Grüße, Petra
Liebe Petra, dieser Beitrag kommt wie gerufen für uns. Gerade die ersten Schritte an der Doppellonge von Alfonso Aguilar gelernt wird diese Art der Ausbildung ins Repertoire aufgenommen. Derzeit sind wir auf der Suche nach geeignetem Equipment. Schöne Grüße Andrea
Liebe Andrea, ja ich bin jetzt auch ganz arg angefixt. Deswegen wird es bei uns im SHop auch bald Equipment dazu geben. Momentan bin ich quasi in der Testphase und habe mir jetzt mal zwei Longen nach meiner Vorstellung von einem unserer Hersteller machen lassen. Wenn die gut funktionieren, werden sie auch in den Shop aufgenommen. Und ich habe uach schon einen Longiergurt im Blick, der mir gefallen könnte. Aber das wird noch ein paar Wochen dauern. Ich muss meine Kleine ja jetzt erstmal davon überzeugen, dass die Doppellonge toll ist ;-) Ich wusste gar nicht, dass Alfonso auch Doppellongenkurse gibt – ich bin ja ein großer Fan von ihm und habe mehrere Kurse bei ihm besucht. Viele liebe Grüße, Petra