Stell dir vor dein Pferd kennt dich in und auswendig und du kennst auch dein Pferd. Ihr fühlt beide eine Verbindung und ihr ahnt schon was der andere denkt, bevor ihr anfangt zu denken. Was für eine wunderschöne Vorstellung, wenn dein Pferd wirkliches und echtes Vertrauen in seinen Menschen hat und du auch vollstes Vertrauen in dein Pferd haben kannst. Das geht! Ich bin mir sicher und ich will dir heute einen weiteren Baustein für diese Bindung und das Vertrauen in diesem Artikel liefern.
Ich sauge ja alles auf, was mich auf diesem Weg zu mehr Vertrauen und ohne Dominanz weiterbringen kann. Egal welcher Trainer und egal welche Reitweise oder welche Theorie dahintersteckt: Hauptsache es ist Pro Pferd.
Bei meiner ewigen Suche nach spannenden Informationen bin ich über das neue Buch von Bent Branderup gestolpert.
Du kannst dir HIER die Inhaltsangabe von „Beziehungspflege Horsemanship“ genauer ansehen
Es ist mir mit dem Postboten ins Haus geflattert und ich habe es sofort durchgeblättert. Ihr wisst ja: Ich stelle nur vor was mich wirklich begeistert. Deswegen hat landet das Buch auch in unserem Shop. Inspiriert davon, habe ich mir 5 Zitate von den Trainern aus diesem Buch geschnappt und mit eigenen Gedanken dazu angereichert.
Bevor wir jetzt aber mit den 5 Zitaten loslegen, vorab noch eines von Bent Branderup aus dem Buch, das den richtigen Umgang mit unseren Pferden so ziemlich auf den Punkt bringt und deswegen unbedingt mit in den Artikel muss:
„Am Anfang steht immer die Beziehung, aus der wir eine Kommunikation entwickeln. Viele Menschen stecken Pferde in eine für sie völlig unpassende Rolle. Das Pferd ist weder eine Barbiepuppe noch ein Fahrrad. Es ist genauso unfair es zu verhätscheln, wie es zu benutzen. Ehepartner können die Scheidung einreichen, wenn der Partner nicht beziehungsfähig ist. Pferde können das nicht. In einer guten Beziehung sollte man sich aneinander und miteinander freuen können.“
(Bent Branderup – aus dem Buch „Beziehungspflege Horsemanship“)
Aber jetzt kommen wir zu den 5 Zitaten, die dir zu einer besseren Beziehung mit deinem Pferd verhelfen können. 5 Zitate von 5 verschiedenen Trainern, die sich alle der sanften Pferdeausbildung verschrieben haben. Schreib mir gerne einen Kommentar, welchen Trainer und welches Zitat du am liebsten magst. Oder wenn eines der Zitate dich auch so inspiriert hat wie mich und warum. Ich freue mich auf deine Meinung!
5 Zitate für eine bessere Beziehung zu deinem Pferd
Zitat 1 – Vertrauen durch ein regelmäßiges Date
„Sobald ich mein Pferd kenne, werde ich auch in der Lage dazu sein, seine Körpersprache zu lesen. Ich beginne die Ausbildung mit sogenannten Meetings, bei denen Pferd und Mensch aufeinandertreffen und sich dabei sehr genau kennenlernen“ (Jossy Reynvoet – aus dem Buch „Beziehungspflege Horsemanship“)
Meeting heißt schlicht und einfach „Treffen“ oder „Date“. Genauso habe ich auch die ersten Tage mit meiner Stute gestartet. Genauso kannst du aber auch jederzeit zwischendurch „neu starten“. Das geht auch mit einem Pferd, das du schon ganz lange hast. Du kannst es auch zwischendurch nutzen, um euch gemeinsame Qualitätszeit zu schenken. Jossy Reynvoet hat so Recht mit diesem Ansatz.
Es geht letztlich darum sich kennenzulernen, wertfrei, und im Hier und Jetzt miteinander zu sein.
Warum zu „sein“ so wichtig für Pferde ist
Einfach nur beieinander zu sein oder miteinander zu sein ist immens wichtig für Pferde. Nichts anderes machen sie den ganzen Tag in der Herde. Sie stehen da nicht einfach nur herum. Sie teilen gemeinsame Zeit, sie atmen gemeinsam die Luft, sie knüpfen durch das Herumstehen und miteinander Fressen Bande und sie entwickeln Bindungen und Vertrauen. Sie lernen die anderen Herdenmitglieder und ihre Reaktionen einzuschätzen und damit umzugehen.
[the_ad_group id=“1038″]
Praktische Übung
Es ist im Grunde ganz einfach. Du willst erst einmal nichts von deinem Pferd, gehst in die Halle und setzt dich in die Mitte. Dann beobachtest du, was dein Pferd macht.
- Wie reagiert es auf die Sitation?
- Wie reagiert es auf die Umgebung?
- Was macht dein Pferd mit dir?
Dann stellst du dir die Frage, was das alles mit dir macht, wie du dein Pferd siehst, wie wohl du dich fühlst, wenn dein Pferd frei mit dir in der Halle sein darf.
Dabei geht es letztlich darum herauszufinden:
- Wer dein Pferd ist
- Wie dein Pferd ich sieht
- Wer du für dein Pferd bist
- Ob du das Gefühl hast, dass ihr eine Verbindung habt
Das kleine Meeting zwischendurch:
- Auf der Weide: Du kannst dich einfach nur neben dein Pferd auf der Weide stellen. Du achtest auf die Umwelt, wärend es in Ruhe fressen kann. Zum Beispiel. Oder du kraulst sein Fell an einer Stelle die juckt. Du kannst aber auch einfach nur daneben stehen und mit deinem Pferd in die Ferne starren.
- In der Box: Du setzt dich neben dein Pferd und leistest ihm Gesellschaft beim Heu Mümmeln. Oder du stellst dich an die Boxentüre und bewachst die Umgebung während es schläft oder frisst.
Ich mache das zum Beispiel gerne zwischendurch. Vor oder nach dem Training verbringen wir noch eine Runde in der Box meiner Stute. Sie hat sie für die Nacht, da sie nicht 24 h draussen steht. Erst wenn sie mir signalisiert , dass sie wieder gehen will, gehen wir zurück zur Herde. Bis dahin leiste ich ihr einfach Gesellschaft und stehe mit ihr herum. Oder auf dem Platz nach und während dem Training.
Oder am Putzplatz – ich binde mein Pferd in aller Regel nicht an – stehen wir vor oder nach dem Putzen gemeinsam da und atmen. Ich versuche immer ruhiger und tiefer zu atmen und alle Energie loszulassen. Ich kann meinem Pferd regelrecht dabei zusehen, wie sie von Minute zu Minute mehr entspannt und manchmal sogar einschläft.
Das alles kann die Bindung unglaublich stärken.
[the_ad_group id=“1002″]
Zitat 2 – Mit Pferden tanzen, so gehts
„Wenn es unser Traum ist, mit Pferden zu tanzen, dann braucht es das Wohlwollen von beiden Seiten. Ich muss also herausfinden, wie ich mich gut ausdrücken kann, damit ich auch verstanden werde. Ich muss Geduld aufbringen können, falls ich meine Botschaft an das Pferd noch einmal wiederholen muss. Ich muss zuhören können und offen sein, damit auch andere mich verstehen können.“ (Monika Sanders – aus dem Buch „Beziehungspflege Horsemanship“)
Monika Sanders fasst im Grunde all die Punkte zusammen, die du brauchst, um deinem Pferd ein guter Freund zu sein. Wenn du nicht nur eine Maschine möchtest, die dich über die Hindernisse trägt oder einen Roboter, der immer korrekt ausführt, was du willst oder ein Turnierwerkzeug, das perfekt für dich arbeitet, dann sind ihre Eckpunkte der richtige Weg zu mehr Bindung und Vertrauen.
Ich gehe davon aus, dass du die Freundschaft mit deinem Pferd suchst, sonst würdest du den Artikel vermutlich nicht lesen.
- Freundschaft bedeutet loslassen zu können, Vertrauen zu haben und den anderen so zu nehmen wie er ist.
- Freundschaft bedeutet bei allem Respekt und aller Höflichkeit füreinander auch, dass nicht immer nur einer Recht hat oder nur einer Reden darf.
- Freundschaft bedeutet für mich, dass man dem anderen zuhört und Geduld für seine Belange aufbringen kann.
- Natürlich bedeutet Freundschaft auch, dass man gnadenlos ehrlich zueinander sein kann und auch mal resolut nein sagen darf, wenn etwas die eigenen Grenzen verletzt.
Wir reden also nicht vom berühmten „Wattebauschwerfen“, sondern einfach nur von Achtsamkeit, Geduld, Vertrauen und Verbindung mit dem Pferd.
Dafür müssen wir lernen Kontrolle über unsere Gedanken und Gefühle zu bekommen. Denn Pferde fühlen beides so als ob wir es ihnen direkt ins Gesicht rufen würden. Dazu kommt, dass auch unsere Gedanken du Gefühle uns kontrollieren.
Noch ein Beispiel: Wenn du zuviel denkst beim Machen, dann liegen die Gedanken und der Perfektionstrieb wie eine Blockade auf dir und deiner Haltung, deinem Tun und deiner Körpersprache.
Wenn du also vom WISSEN und DENKEN zum MACHEN und FÜHLEN kommst – nicht als Gegensatz gedacht, sondern aus logische Folge – dann wird dir vieles mit deinem Pferd leichter fallen.
Ganz praktisch gedacht: In der Theorie sammelst du dir erstmal das Wissen, das du brauchst um dein Pferd und seine Körpersprache lesen zu könne.
Du sammelst das Wissen über Biomechanik, das du brauchst und wie du eine Übung Schritt für Schritt trainieren kannst.
Dann gehst du zu deinem Pferd – mit all dem Wissen in deinem Kopf – und hörst auf zu grübeln wie und ob ihr das umsetzen könnt, sondern fängst an es einfach zu machen und auf das zu Fühlen, was im Training passiert.
Du WEISST nicht, sondern MACHST – du DENKST nicht, sondern FÜHLST
„Stellen Sie sich vor, sie würden neben einem Freund spazieren gehen. Dieser Freund starrt sie dabei die ganze Zeit an. Er bewegt sich angespannt, seine Schrittfolge ist ungleichmäßig. Seine Energie strömt ständig auf Sie ein. Die ganze Zeit spüren Sie, dass ihr Freund etwas an ihrer Haltung ändern will und er redet ständig in einer Sprache auf Sie ein, die Sie nicht verstehen.“ Schreibt Monika Sanders im Buch „Beziehungspflege Horsemanship“ und trifft damit ein ganz großes Problem auf den Punkt.
Ich habe HIER einen Artikel zu genau dem Thema geschrieben – darin stelle ich die Frage, wer du sein willst für dein Pferd – da kannst du mehr dazu lesen. Wir kommen jetzt zum nächsten Zitat.
Zitat 3 – Warum die Art der Ausbildung Vertrauen fördert
„Wenn sich der Schüler im Klassenzimmer fürchtet, wird er nicht in der Lage sein, Wissen mit nach Hause zu nehmen – das gilt auch für unser Pferd. Eine erfolgreiche Zukunft gründet auf einer guten Beziehung zwischen Pferd und Mensch.“ (Anna Eichinger – aus dem Buch „Beziehungspflege Horsemanship“)
Die Basis der Ausbildung ist der Anfang und das Ende und die Art und Weise wie wir unser Pferd etwas lehren bestimmt wie vertrauensvoll die Beziehung sein kann. Die Basis ist übrigens etwas, das wir zwischendurch immer wieder hinterfragen sollten: Die Basis ist nämlich die feine und freundliche Kommunikation zwischen Pferd und Mensch.
Bevor du über Galopphilfen, Schulhalt oder tolle Levaden nachdenken kannst, sollte dein Pferd neben dir stehen, gehen und stoppen können. Es sollte dir vertrauen und du solltest auch deinem Pferd vertrauen können.
Die Basis zwischen Pferd und Mensch ist ein bisschen wie ein Fundament eines Hauses. Ist sie schnell gebaut, ist sie schludrig gebaut oder lückenhaft, besteht bei jedem kleinen Sturm die Möglichkeit, dass das ganze Haus in sich zusammenbricht.
Deswegen ist es so unglaublich wichtig das Pferd ruhig, gelassen und liebevoll mit Geduld auszubilden. Auch wenn es vielleicht albern für dich klingen mag, weil dein Pferd schon alles kann und ihr seit Jahren ein Team im Sattel seid, würde ich immer mal zwischendurch prüfen, wie es um das Führen und Folgen bestellt ist.
- Ob ihr auf Körpersprache kommunizieren könnt und ob dein Pferd zum Beispiel ruhig stehen oder sich von anderen anfassen lassen kann.
- Ob es die Hufe gibt
- Ob es in allen drei Gangarten an der Hand gehen kann ohne, dass alles in ein großes Chaos ausbricht
- Ob ihr zusammen spazieren gehen könnt
- Ob ihr die Basis der Gymnastizierung beherrscht, wie Schulterherein oder Kruppe herein
Dafür ist die Bodenarbeit genial. Viel zu viele Pferdemenschen und Pferdebesitzer machen keine Bodenarbeit. Kennen sie gar nicht. Viel zu oft sprechen Pferdebesitzer mit mir, die noch nie Bodenarbeit gemacht haben.
Bodenarbeit macht nicht nur unglaublich viel Spaß und ist Training auf Augenhöhe – sie ist auch unglaublich sinnvoll für die Freundschaft und Bindung und sie bringt Abwechslung in das gemeinsame Leben von dir und deinem Pferd.
Mittlerweile mache ich sogar lieber Bodenarbeit als zu reiten. Aber darum soll es hier nicht gehen – deswegen lege ich dir einfach meinen Artikel zur „Bodenarbeit“ ans Herz – du findest HIER mehr Infos zu diesem Superinstrument des Pferdetrainings.
Wir kommen zum nächsten Zitat.
Zitat 4 – Warum Dominanz ein wahrer Beziehungskiller ist
„Ein natürlicher Anführer der Herde braucht keine Dominanz. Er wird wegen seiner inneren Gelassenheit und seinen weisen Entscheidungen ausgewählt. Zur inneren Ruhe kommt man nur durch Achtsamkeit und Akzeptanz der Wahrheit, egal wie schmerzhaft oder beschämend sich das anfühlt. Nur aus der Authentizität heraus können wir unsere Ängste überwinden und uns der Ruhe und Weisheit eines Anführers nähern.“ (Hanna Engström – aus dem Buch „Beziehungspflege Horsemanship“)
Dieses Zitat war wie ein inneres Aufatmen. Der ganze Artikel von Hanna Engström aus dem Buch hat mich sehr berührt, weil Achtsamkeit und innere Haltung auch meine Herzensthemen sind und weil sie unglaublich Recht hat mit dem Satz, dass natürliche Leittiere keine Dominanz nutzen, sondern Stärke besitzen. Damit meine ich nicht vor allem körperliche Stärke, sondern Seelenstärke.
Das ist nicht leicht und sie ist nicht naturgegebenen. Aber die gute Nachricht ist, dass wir sie uns erarbeiten können, wenn wir uns dessen bewusst sind und das wiederum sorgt dafür, dass wir insgesamt zufriedener und gelassener sind. Pferdetraining ist also im Grunde auch ein Lebensgeschenk an uns.
Praktische Übung
Ich hätte jetzt eine Bitte an dich: Frage dein Pferd öfter mal, was es sich von dir wünscht. Versuche dich zu lösen und euch beide von oben zu beobachten und frage vielleicht auch deine Reiterfreunde und deine anderen Freunde, wie sie dich einschätzen würden.
So kannst du dich nach und nach den Botschaften annähern, die dein Pferd dir schickt und nach und nach zu einem besseren „Ich“ werden. Du musst dich nicht ändern, du musst dich nicht vergleichen, du musst nicht perfekt sein. Sondern einfach und schlicht eine bessere Version von dir selbst.
Es ist wichtig authentisch zu bleiben und sich nicht zu verbiegen. Dabei kann es helfen wenn du dich selbst beobachtest in Situationen. Der Atem kann auch eine große Rolle spielen. Wenn du zum Beispiel angespannt atmest, dann spürt dein Pferd das. Dein Körper wird nicht komplett mit Sauerstoff versorgt und deine Muskeln spannen sich unter Umständen an.
Dazu findest du super Übungen im Buch (beschrieben im Kapitel von Hanna Engström). Sie drehen sich um deine Atmung, Selbstwahrnehmung, den inneren Rhythmus und deinem Herzrhythmus. Alles Dinge, die dein Pferd spüren kann. Es geht aber auch um den Atemrhythmus deines Pferdes und was er dir erzählen kann.
Alles mit den Pferden dreht sich um Ehrlichkeit, Authentizität, Geradlinigkeit und das Seelenleben – viel mehr als um Perfektion und biomechanische Trainingsziele.
HIER kannst du das Buch „Beziehungspflege Horsemanship“ shoppen
Zitat 5 – Warum auch Biomechanik Beziehungspflege ist
„Es ist wesentlich das Pferd so zu trainieren, dass wir die natürlichen Gänge erhalten und nicht zerstören. Betrachten wir das Pferd in der Bewegung, beobachten wir das Zusammenspiel verschiedener Körperpartien: Kopf, Hals, Schultern und Vorderbeine, Wirbelsäule und Rippen, Lenden, Becken und Hinterhand. Verspannt sich das Pferd, beeinflusst das den gesamten Körper.“ (Stine Larsen – aus dem Buch „Beziehungspflege Horsemanship“)
Wenn wir also die Biomechanik nicht kennen und nicht wissen, wann welches Bein abfusst oder wie der Kopf auf den Hals auf den Rücken und den Bauch reagiert, dann können wir das Pferd mit unseren Hilfen aus der Balance bringen.
Wenn aber das Timing der Hilfen stimmt und wir die Biomechanik einschätzen können und im Blick haben, können wir zusammen mit dem Pferd Wunder erreichen. Außerdem spürt das Pferd, dass wir einen Plan haben und es in seinen natürlichen Bewegungen unterstützen. Das fördert nicht nur das Training, sondern auch das Vertrauen.
Das betrifft aber nicht nur den Körper deines Pferdes, sondern auch deinen Body.
Im Grunde ist das Äußerliche wichtig, damit das Innerliche im Einklang sein kann. Dein Körper ist im Idealfall nicht steif oder schief – so dass deine Körpersprache am Boden und im Sattel auch eindeutig sein kann für dein Pferd. Das macht dich einerseits lesbarer und sorgt andererseits auch dafür, dass deine Schiefen sich nicht auf deine Hilfen und irgendwann sogar auf den Körper deines Pferdes übertragen.
Denn dein Pferd hat immer das Bestreben in der Balance zu bleiben – seelisch und körperlich. Die seelische Seite haben wir ja weiter oben schon beleuchtet. Deswegen bleiben wir jetzt bei der körperlichen Seite.
Wenn du dein Pferd also mit Schiefen in eine Schieflage bringst, wird es versuchen deine Schiefen auszugleichen und langfristig auch eigene Schiefen entwickeln. Außerdem wird dein Pferd sich natürlich unwohler fühlen, wenn es aus der Balance kommt.
Verbindung lässt sich also auch rein körperlich stärken, indem du deinen Körper stärkst.
Drei Sportarten, die dir dabei helfen ein balancierter Pferdemensch zu sein:
- Yoga ist beispielsweise ein Super Sport um geschmeidig zu bleiben
- Pilates ist auch eine geniale Sportart für mehr Geschmeidigkeit und um dich geradezurichten – dazu gibt es HIER bei Herzenspferd.de einen spannenden Artikel zum Thema Pilates und Reitersitz
- Ganz klassische Gymnastik dehnt und streckt und stärkt auch sehr gut
TIPP: Ein Reiterbuch das ich dir sehr empfehlen kann, ist zum Beispiel das Reiten nach Sally Swift – Centered Riding – da geht es um innere Bilder, aber vor allem geht es um deine Biomechanik und Physiognomie.
HIER findest du einen Artikel, der sich nur mit dem Centered Riding beschäftigt
Du findest Themen wie die 10 Elemente der Körpersprache, um die Frage wie wir unserem Pferd ein guter Freund sein können, um die Pferdeanatomie, um die akademische Ausbildung (die akademische Leiter) von Pferden, um die Macht der Gedanken im Pferdetraining, um Charakterbestimmung des eigenen Pferdes und wie wir das machen können, um Grundausbildung und Führungskompetenzen und was die Biomechanik für eine bessere Beziehung von Pferd und Mensch tun kann.
Das Buch ist herausgegeben von Bent Branderup und editiert von der wunderbaren Anna Eichinger. 16 verschiedene Trainer aus der akademischen Reitkunst beleuchten 16 verschiedene Aspekte der Beziehungspflege und des pferdefreundlichen Trainings. Es ist edel aufgemacht und mit ästhetischen Bildern aufgemotzt. Es macht also auch Spaß es einfach nur durchzublättern.
HIER kannst du das Buch „Beziehungspflege Horsemanship“ shoppen
Liebe Petra,
vielen Dank für diese schöne Zitaten- und Ideensammlung! Das sollte ein Standardwerk sein für alle, die sich mit Reitanfängern beschäftigen. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, ich hab in meinem Reitunterricht nur von Techniken, Hilfen, Treiben gehört. Und Durchsetzen, wenn was nicht klappt. Erst, als ich ziemlich allein mit zwei Pferden dastand, mit Reitlehrer und Physio nicht mehr wirklich weiterkam, und wirklich angefangen habe, den Pfreden zuzuhören, sind mir auch die Gedanken gekommen, die du beziehungsweise die Autoren schildern. In der letzten Zeit hab ich jetzt von den Pferden viel mehr gelernt als in den Jahren davor von allen Menschen, die ich darüber gefragt oder als Lehrer hatte.
Auch wenn du es nicht erwähnt hast, mein absolutes Lieblingszitat im Bezug auf Pferde ist“Hör nicht auf das, was dir irgendwelche Zweibeiner sagen, hör auf das, was dir dein Pferd sagt“ aus dem Buch „Horse, follow closely“ von GaWaNi Pony Boy.
Viele Grüße
Alexandra
Hallo liebe Alexandra, da sagst du was. In den Reitschulen wird aus meiner Sicht leider zu wenig über die Pferdeseele gelehrt. Das ist so ein Fehler. Aber das wird sich vermutlich nicht mehr ändern. GaWaNi Pony Boy habe ich auch im Blick – dein Kommentar ist der beste Anreiz mir endlich sein Buch zu kaufen. Ganz liebe Grüße, Petra
Mir gefallen die Zitate gut und ich bin gerade wieder noch mehr am Lernen, dass es besser ist, wenn ich mich zurück nehme. Unser Ponymädchen ist leider immer wieder krank. Nun hat sie auch noch Probleme mit den Knien und soll jeden Tag eine halbe Stunde im Schritt mit vielen Haltübungen bewegt werden. Das hat meine Frau übernommen. Sie sagt immer, sie geht mit ihr watscheln. Sie hat nicht viel Ahnung vom Pferdetraining und korrektem Führen, aber die beiden laufen so harmonisch über den Paddock wie sie das mit mir noch nie gemacht hat. Warum? Meine Frau versucht nicht ihr was beizubringen, sondern schaut einfach wie sie reagiert. Sie wollen einfach nur miteinander gehen und anhalten und so freudig ist das Mädchen noch nie mitgelaufen. Sie taut richtig auf.
Freundschaft bedeutet eben auch sich selber mal zurücknehmen. Nicht immer wollen, sondern schauen was der andere anbietet und was der andere braucht. Einfach da sein und miteinander Zeit zu verbringen ohne immer an Training zu denken.
Liebe Grüße
Miriam
Hallo liebe Miriam, es ist schon verrückt, was wir mit unseren Köpfen anstellen. Ich stelle das auch immer wieder bei Carey fest. Wenn ich auch nur zu sehr denke: Komm doch her. Dann kommt sie nicht. Der Gedanke reicht. Ähnlich wie bei deinem Ponymädchen – sie spüren so viel. Ganz liebe Grüße, Petra
Danke für das schöne Feedback, liebe Petra! Ich freue mich riesig über diese schöne Rezension!
Liebe Anna, sehr gerne. Gutes muss auch gesagt werden, finde ich und mir hat das Buch sehr gut gefallen. Freue mich schon auf den nächsten Band. Ganz liebe Grüße, Petra
Ich bin begeistert und inspiriert. Es sind Worte, die mich glücklich machen. Danke! Ich bin sicher, dass ich durch diesen Bericht mit meinem Pferd gut vorankomme.
Wie lieb – das freut mich sehr. Danke für deinen Kommentar und viele Grüße, Petra