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Ehrlich Motiviert? Eine Zusammenfassung zu Thema Clickern

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Der ganze Artikel für dich auf einen Blick

Stell dir vor dein Pferd läuft mit gespitzten Ohren auf dich zu. Es kann es kaum erwarten, bis du das Gatter öffnest und es von der Koppel holst. Es läuft motiviert und begeistert mit dir und wenn ihr die Halle betretet, hat es sofort ganz viele Ideen im Kopf, was ihr heute alles zusammen anstellen könntet. Ein wunderschöner Gedanke.

Genau das hört man immer wieder von Menschen, die ausschließlich mit positiver Verstärkung arbeiten. Aber funktioniert das wirklich so einfach? Ich würde sagen: Ja! Wenn du weißt, was du tust und wenn du den Clicker richtig anwendest und deinem Pferd die Übungen richtig erklärst.

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Gleichzeitig gibt es aber auch die Bilder von futtergestressten Pferden, die keine Sekunde ruhig stehen können im Training, weil sie immer nur auf das nächste Leckerli hoffen.

Die scheinbar mit der Verantwortung selbst mitdenken zu müssen, um an ihre Belohnung zu kommen, nicht klar kommen. Bilder von Pferden, die einfach nur mit dem Maul nach Leckerli suchen, während der glücksstrahlende Mensch neben dem Pferd behauptet, dass das Pferd ihn spiegelt weil eine ganz besondere Bindung zwischen beiden bestehe.

Klar, das passiert! Aber nur, wenn du das Clickern nicht richtig erklärst und anwendest. Das ist wie mit jeder anderen Methode auch. Wenn du weißt, was du tust, kann sie genial sind.

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Von Vorurteilen und dem Clickern

Viele haben auch das Vorurteil, dass das Pferd die Übung nur für das Leckerli machen würde. Aber Vorurteile erwischen uns immer dann, wenn wir ein Urteil fällen, bevor wir uns die Dinge mit eigenen Augen angesehen haben. Es ist normal Vorurteile zu haben.

Du hast sie, ich habe sie, jeder hat sie:

  • Bis ich die ersten guten Clickerer kennengelernt hatte, dachte ich, dass beim Clickern wie wild Leckerli ins Pferd gestopft werden und am Ende gestresste Pferde dabei herauskommen.
  • Bevor ich die ersten guten Englisch Reiter kennengelernt habe, dachte ich, dass in dieser Reitweise viel zu oft im Maul herumgezerrt wird.
  • Bevor ich gute Westernreiter kennengelernt habe, hatte ich Bilder von Pferde vor Augen, die auf der Vorhand vor sich hin schlurfen und vor lauter Horsemanshipperei jeden Willen aufgegeben haben.

Weißt du was? Beides ärgert mich und ich versuche immer wieder die verschiedenen Trainingsmethoden zu verstehen und kennenzulernen. Denn die Wahrheit liegt in der Mitte: Leckerli sind ein toller Motivator. Klar, Schokolade ist für uns Menschen ja auch ein toller Motivator.

Das ist aber doch in Ordnung und es wäre eigentlich ziemlich bescheuert, diesen Motivator nicht zu nutzen. Gleichzeitig fühlt es sich verdammt gut an, wenn wir wissen woran wir sind und nicht täglich raten müssen, was unser Gegenüber von uns wollen könnte.

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Clickern – Ganz easy

Das waren jetzt viele Gedanken zu einem ganz grundsätzlichen Thema, aber eigentlich will ich dir heute nicht erzählen, woran ich glaube und welchen Weg ich für mich richtig finde – ich will dir einfach Das Clickern als Methode vorstellen. Basierend auf einem Kursbericht von Sylvia Czarnecki alias Sady.

Soviel verrate ich dir vorab: Während des Kurses wurde mir wieder einmal klar, wie viel wir mit Druck mit unseren Pferden arbeiten. Egal ob es um den Zug am Strick geht, das Gertentippen in der Halle oder die Körpersprache oder eben die Leckerli über deren Vergabe wir bestimmen.

Egal für welche Trainingsmethode wir uns entscheiden, ist das Wichtigste, dass wir nie den Willen und die Bedürfnisse unserer Pferde vergessen. Sie müssen auch „Nein“ sagen dürfen – so wie wir auch mal „nein“ sagen wollen. Wir dürfen sie nicht überfordern und wir dürfen bei allem nie vergessen Spaß zu haben und uns wohl zu fühlen mit unseren Pferden und den Trainingsideen, die wir haben.

Genug Gedanken von mir – jetzt erzähle ich dir von meinem Kurs bei Sady: Zirkuslektionen und positive Verstärkung:

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Über positives Verstärken, Clickern und die Futterbelohnung

Soviel vorweg: Positive Verstärker – und dahinter steckt eine ganze Philosophie – sind mehr als Futterautomaten. Es ist eine Lerntheorie und ein anderer Weg mit dem Pferd. Dabei sind das Futter und der Click! (also das Markersignal) Belohnung für dich und dein Pferd, denn der Click kommt ja nur, wenn dein Pferd etwas richtig gemacht hat. Dein Pferd freut sich aufs Leckerchen und du dich darüber, dass etwas geklappt hat.

Wenn du mehr dazu lernen willst, kannst du dir unseren Online.Video-Kurs “How To Clicker” schnappen – darin bekommst du den Einstieg ins Clickern und die ganze Theorie hinter der positiven Verstärkung Schritt für Schritt erklärt und bekommst viele coole Übungen in über 3 Stunden Videomaterial erklärt – HIER kannst du mehr dazu erfahren

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https://campus.pferdefluesterei.de/richtig-clickern

Was du zum Clickern brauchst:

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Die Vorteile des Clickerns – nach Sady:

  • Basis der positiven Verstärkung ist es, das Lernverhalten der Pferde in und auswendig zu kennen. Damit es keine Missverständnisse zwischen Pferd und Mensch gibt.
  • Fürs Clickern brauchst du einen Masterplan und eine Grundidee davon, wie du das Verhalten deines Pferdes trainieren kannst
  • Du stellst dir immer wieder Fragen, wie:
    • Wie lernt das Pferd?
    • Wie motiviere ich es richtig?
    • Wie geht es meinem Pferd?
  • Die Kommunikation ist klarer, wenn wir das Lernverhalten des Pferdes kennen.

Beim Clickern beziehungsweise bei dem Weg zur positiven Verstärkung gehst du in verschiedenen Schritten vor.

Sady nennt als Beispiel die Coca Cola Werbung zu Weihnachten:

Weihnachten ist etwas worüber man sich freut à das Unternehmen Coca Cola ist erstmal wertneutral à jetzt kam aber Coca Cola ums Eck und hat unsere Freude über Weihnachten durch die jährlich immer wieder gleich ablaufende Werbung mit Coca Cola verknüpft – jetzt freuen wir uns unbewusst, wenn wir die Werbung sehen, weil wir an Weihnachten denken und Coca Cola mit dem heimeligen Weihnachtsgefühl verbinden.

Schritt 1: Am Anfang steht die Konditionierung

Was ist Konditionierung? Die klassische Konditionierung (Stichwort: Pawlowscher Effekt) findet im Grunde immer statt, weil es ja immer irgendein Verhalten gibt. Das hat etwas mit der Evolution zu tun: Wenn Tiere nicht lernen würden aus dem Geschehen um sie herum, würden sie langfristig nicht überleben. Nur durch das Lernen, können sie der Umwelt trotzen. Bei Konditionierung entscheidet also nicht unbedingt das Tier, sich zu freuen oder zu reagieren – das ist einfach ein Reflex.

Schritt 2: Was bringt uns dieses Wissen fürs CLICKERN:

  • Das Futter ist im Grunde ein ganz klassischer Reiz für das Pferd. Es freut sich wenn es Futter bekommt, Glückshormone fließen.
  • Die Handbewegung von der Tasche zum Pferdemaul oder der Click (von Clickerern gerne auch Marker genannt, weil du auch ein Wort, ein Zungenschnalzen oder ein Küsschengeräusch machen kannst – vollkommen egal: Hauptsache du verwendest diesen Marker nur für das Clickern) haben erstmal keine Bedeutung für das Pferd.
  • Wenn du aber ein paar mal Clickerst oder mit der Hand zur Tasche greifst und dann sofort fütterst, fängt das Pferd an, sich über den Click zu freuen.
  • Irgendwann verbindet das Pferd den Click mit der Futterfreude und das sorgt dann für eine Riesengroße Endorphin-Ausschüttung. Endorphine sind die Superduper Glückshormone.
  • DESWEGEN ist ganz wichtig: Du musst immer erst Markern, dann in die Tasche greifen und füttern. Du solltest auch nie Markern ohne dann Futter zu geben. Sonst könnte das Pferd gestresst werden, weil es nie so genau weiß, wann es nun Futter bekommt und wann nicht.
  • So ist die Verbindung verlässlich für dein Pferd: Marker = Futter = Lob

Kleiner Exkurs: Stichwort – Operante Konditionierung (also das Lernen über Konsequenzen): Das ist ein sehr bewusstes Lernen. Dein Pferd lernt über sein Verhalten und entscheidet dann etwas zu tun oder nicht zu tun. Weil es die Konsequenz kennt. Das ist im Grunde auch das, was Horsemanshipler machen und auch Clickerer. Egal wie du trainierst. Operante Konditionierung spielt immer eine Rolle.

  1. Gesetz der Bereitschaft: Ein Bedürfnis und ein Anreiz müssen da sein – zum Beispiel Leckerli (ein angenehmer Zustand wartet) oder der Druck lässt nach (ein unangenehmer Zustand wird vermieden)
  2. Gesetz der Übung: Das Verhalten muss dann immer wieder wiederholt und bestärkt werden – damit es sich wirklich einprägt und festigt
  3. Gesetz der Wirkung: Ein Verhalten wird dann wiederholt, wenn es sich lohnt zum Beispiel weil das Pferd ein Leckerli kommt – oder der Druck nachlässt

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Die wichtigsten Unterschiede: Positive und negative Verstärkung

  • Positive Verstärkung: Dein Pferd bekommt eine Belohnung für ein gutes Verhalten. Also das Leckerli, wenn das Pferd richtig reagiert
  • Dazu gehört die Negative Strafe: Du nimst etwas weg, wenn dein Pferd nicht gut reagiert. Du geht’s also weg oder belohnst das nicht, wenn es etwas falsch machst
  • Negative Verstärkung: Du nimmst etwas weg, wenn dein Pferd ein gutes Verhalten zeigt. Zum Beispiel das Wegnehmen der Gerte, wenn das Pferd auf den Druck reagiert oder das aufhören Druck zu machen, wenn das Pferd richtig reagiert
  • Dazu gehört die Positive Strafe: Du baust Druck auf, wenn das Pferd etwas falsch macht

Das ist jetzt auf den ersten Blick verwirrend, wegen der Namen – aber de fakto ist der Unterschied ganz einfach. Bei der positiven Verstärkung arbeitest du mit Futterbelohnung und dem wegnehmen dieser Belohnung. Bei der negativen Verstärkung arbeitest du mit Druck oder dem Weglassen von Druck.

Letztlich gilt: Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Es ist eine Frage deiner Persönlichkeit und der deines Pferdes, was besser zu euch passt. Plus: Wenn du gut trainierst sind sowohl negative und positive Verstärkung Trainingsmethoden die gut funktionieren: In einem Fall gibt es Erleichterung, im anderen Fall Leckerli – es ist also eine Frage der Motivation des Pferdes und von dir und der chemischen Prozesse die im Gehirn ablaufen.

Schritt 3: Wie geht die POSITIVE VERSTÄRKUNG praktisch

Die erste Frage, die du dir immer stellen musst: Wie kann ich es erreichen, dass mein Pferd ein Verhalten zeigt, damit ich es verstärken kann? Es gibt verschiedene Wege der positiven Verstärkung:

  1. Du kannst das Clickern / Markergeräusch etablieren
  2. Du arbeitest mit den Futterpositionen (Rückwärts erarbeiten über Futter ein stückweit hinter dem Pferd zu platzieren)
  3. Du kannst das Target-Training nutzen
  4. Du kannst das erwünschte Verhalten „einfangen“
    1. Erst bewusst jede Reaktion belohnen
    2. Dann später: Nur noch das belohnen, was du haben willst
    3. So kannst du nach und nach die Übung aufbauen

Worauf musst du achten beim Clickern:

  1. Du solltest die Umgebung immer so gestalten, dass dein Pferd vorbereitet wird (Beispiel Podesttraining: erst auf Matte steigen lassen, dann Matte die auf das Podest legen, dann die Matte wegnehmen)
  2. ALSO: Immer vorher überlegen, wie du dem Pferd den Weg ebnest, damit es auf die Idee kommt die Aufgabe anzugehen
  3. Fehlverhalten: Nicht belohnen! Einfach ignorieren
  4. Der Mensch muss sein Verhalten ändern, damit das Pferd sein Verhalten ändern kann = Positive Verstärkung ist VIEL Arbeit an sich selbst
  5. Bedeutet: Es gibt kein „Mach es trotzdem“, wenn das Pferd das gewünschte Verhalten nicht zeigt
  6. Bedeutet auch: Immer mal wieder bekanntes und trainiertes Verhalten belohnen – sonst wird es mit der Zeit schlechter werden, wenn es nie belohnt wird – weil sonst der Anreiz fehlt
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Das TIMING ist wie immer im Pferdetraining sehr wichtig: Da jedes Signal und Übung zu einem Verstärker werden kann, wenn auf ein Verhalten eine angenehme Konsequenz folgt, verstärken wir manchmal dann auch ungewollt das falsche Verhalten, wenn Timing der Futtergabe nicht stimmt. Also: das Verhalten deines Pferdes nur belohnen, wenn vorher das Signal dazu gegeben wurde.

Sonst können Verhaltensketten entstehen – das ist blöd! Es ist außerdem wichtig, dass du immer auch an der Futterhöflichkeit trainierst, wenn du in das Thema einsteigst. Dein Pferd muss erst einmal lernen, dass betteln nichts bringt. Je nach Pferd kann das längern dauern oder schneller gehen.

WARUM Futterlob? Dazu habe ich HIER schon einmal einen Artikel geschrieben. Leckerli sind einfach toll!

TIPP: Du kannst deinem Pferd ein Basis-Verhalten beibringen wie „Still stehen und Nase gerade nach vorne“. Wenn das Pferd gelernt hat, dass dieses Verhalten immer zuerst gefordert wird, lernt es ruhig zu stehen und zu warten und nicht hibbelig und nervös das Leckerli zu fordern oder in seiner Futternot irgendein Alternativverhalten zu zeigen.

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So gibst du die Leckerli beim Clickern richtig:

  1. Wichtig: Deine Hand immer erst nach dem Markersignal zur Futtertasche oder zum Pferdemaul bewegen! Sonst wird die Handbewegung zum Markersignal.
  2. Das Futter auf der flachen Hand mit stabiler Handposition, ruhig – Hand nicht wegziehen
  3. Futterposition beachten – dein Pferd orientiert sich am Futter und wird sich immer in Richtung des Futters bewegen – also erst Füttern, wenn das Pferd das gewünschte Verhalten zeigt à WICHTIGES WERKZEUG
  4. Wenn du ein Futtergestresstes Pferd hast – macht es Sinn, das Pferd im Alltag mitzutrainieren – sonst wird es bei ruhigen Situationen gestresster sein, weil es immer Bewegung liefern wird in der Hoffnung auf Futter – KLARE RITUALE SCHAFFEN
  5. PAUSEN sind ganz wichtig – Zur Regeneration, weil die Übungen auch geistig anstrengend sind und damit das Pferd lernt, sich in Anwesenheit von Futter zu entspannen
  6. Die Signalkontrolle: Erklär deinem Pferd immer erst einmal, dass es das gewünschte Verhalten auf Signal zeigen soll und nicht, wenn es kein Signal gibt – sonst hast du unter Umständen schnell ein Pferd, dass alles abspult, was es schon kann, damit ja Futter rüberwächst.
  7. Solltest du so ein Pferd haben, kannst du folgendes versuchen: Du kannst ein gutes Standard-Ausgleichsverhalten trainieren, das für Entspannung sorgt. Zum Beispiel „Still stehen und Nase vor“ – und erst dann belohnst du. Damit das Pferd nicht immer alle Verhaltensweise anbietet ohne ein Signal, sondern lernt, dass es sich nicht lohnt einfach irgendwas anzubieten
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Nochmal zusammengefasst – Was du zum Clickern brauchst:

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Fazit “Clickern”

Positive Verstärkung ist eine ganze Philosophie und Clickern ist mehr als eine Trainingsmethode, die man eben mal so nebenbei einsetzen kann. Es ist wichtig zu wissen, was man tut und sich damit auseinanderzusetzen, damit man kein Futtergestresstes Pferd hat, sondern ein motiviertes.

Wenn du die positive Verstärkung komplett einsetzen willst, musst du im Grunde deine ganze Arbeitsweise mit dem Pferd umstellen, falls du bislang klassisch gearbeitet hast. Auch auf dem Pferderücken, auch bei der Bodenarbeit und auch im Alltag – egal ob du dein Pferd zur Box bringen willst oder putzen oder füttern.

Starke Verfechter der positiven Verstärkung sagen: Wenn du es ganz ernst meinst, dann darfst du nie Druck anwenden, weil positive Verstärker davon ausgehen, dass sonst die Kommunikation vergiftet werden könnte – weil das Pferd sich nicht darauf verlassen kann, dass nicht auch mal Druck eingesetzt wird. Das halte ich für Blödsinn! Pferde werden damit dümmer gemacht als sie sind.

Wenn ich darüber nachdenke, wie entspannt und zufrieden meine Stute oft ist, wenn ich ihr freundlich aber klar gesagt habe, was ich möchte – frage ich mich, ob Regeln wirklich so schlimm sind. Und ob sich Futter und Regeln nicht vielleicht doch sehr gut verbinden lassen.

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Die Umstellung auf positive Verstärkung ist ein Prozess – das geht nicht von heute auf Morgen.

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Letztlich denke ich, dass Pferde Rahmenlinien verstehen und auch verstehen, wenn man „Nein“ sagt, wenn sie gleichzeitig im Training auch „Nein“ sagen dürfen. Dann werden sie gut damit leben können, wenn man mischt. Das ist aber meine persönliche Meinung.

Letztlich gilt: Egal wie du trainierst – gutes Training ist nicht einfach, wir müssen uns immer damit auseinandersetzen, die Theorie kennen und dann unser Pferd ansehen und sehen worauf es wie reagiert, um den idealen Weg für uns und unser Pferd zu finden.

Egal ob positive oder negative Verstärkung. Es geht darum Freude miteinander zu haben, mit einem Lächeln und Spaß zu trainieren und immer auch die eigene Persönlichkeit und die des Pferdes miteinzubieziehen. Ich glaube persönlich an meinen kleinen Werkzeugkoffer, der mit jedem Kurs und jedem Tag und jedem Fachbuch etwas voller wird. Den ich öffnen kann und dann je nach Situation und Pferd das Richtige tun kann.

Wie siehst du das? Wie arbeitest du mit deinem Pferd? Schreib mir gerne einen Kommentar, ich freue mich auf deine Meinung!

Noch zwei Lesetipps:

CLICK! WAS ZIRKUSLEKTIONEN ALLES FÜR DEIN PFERD TUN KÖNNEN

Motivation kommt durch Freude, durch klare Aufgaben und durch das Wissen etwas schaffen zu können. Stell dir vor, dein Chef kommt und stellt dir eine nahezu unlösbare Aufgabe, du hast zu wenig Zeit, zu wenig Budget und zu wenig Vorwissen – gleichzeitig lockt er mal mit dem fetten Gehaltsscheck, wenn du die Aufgabe doch löst, mal steckt er ihn wieder weg und sagt, dass er es sich anders überlegt hat. Wie viel Motivation hättest du dann noch dich wirklich ins Zeug zu legen? So geht es den Pferden manchmal auch – zumindest dann, wenn wir nicht richtig mit ihnen trainieren.

Deswegen finde ich so unglaublich wichtig, unser Training immer wieder zu hinterfragen, neue Methoden und Ansichten kennenzulernen, um einen Weg zu finden, der Mensch und Pferd Spaß macht. Und genau deswegen habe ich mich gerne morgens um 6.00 Uhr ins Auto gesetzt und bin der Sonne entgegengefahren zu einem Kurs (der auf dem Hof von Trailrider in Empfingen stattfindet) über Positive Verstärkung und Zirkuslektionen mit Sady alias Sylvia Czarnecki.INFO: Positive Verstärkung heißt kurz zusammengefasst, dass im Training nur mit Markersignal und Futterbelohnung gearbeitet wird. Kein „wer bewegt wen“, kein „Druck“, keine Dominanz und keine Erhöhung irgendwelcher Druckstufen. Das Pferd soll lernen mitzudenken und mitzuarbeiten, weil seine Motivation der nächste Click und damit das nächste Futterleckerchen sind.

Gesunde Bioleckerlis mit Kräutern für Jackpot und zum Beispiel aus gepresstem Apfel für normales Training bekommst du übrigens HIER – ich finde wichtig, dass die Leckerli genau wie das restliche Futter Zuckerfrei sind und am besten Getreidefrei

Click! Was Zirkuslektionen alles für dein Pferd tun können 1

Ich gebe zu, dass ich bei dem Thema positive Verstärkung ein bisschen skeptisch war – auch wenn ich mich immer wieder mit verschiedenen Pferdemenschen und Trainern zu dem Thema positive Verstärkung ausgetauscht habe und den Gedanken sehr interessant finde – glaube ich auch, dass Pferde aufgrund ihrer Natur und ihres Lernverhaltens in der Herde das „wer bewegt wen“ sehr gut kennen und deswegen auch Entspannung über freundliche Leitlinien und Grenzen finden können. Ich habe auch schon sehr gestresste Pferde gesehen bei positiven Verstärkern – weiß aber auch, dass es bei jeder Trainingsmethode wichtig ist gut damit zu arbeiten und sie gut zu beherrschen.

Ich habe also viele Fragen im Kopf und bin am Ende des Kurstages mehr als positiv überrascht. Ich bin sozusagen mit viel Wissen und Input positiv verstärkt worden.Frage: Arbeitest du auch mit positiver Verstärkung? Oder hast du schon erfahrungen mit Leckerlis gemacht? Dann schreib mir gerne einen Kommentar! Ich freue mich auf deine Meinung!

HIER kannst du mehr zu Sady und ihrem Trainingsprogramm “Motion Click” erfahren – auch, wann sie wo Kurse gibt

Ich werde dir erst einmal in neutral den Input und das Wissen aus dem Kurs mitgeben, so dass du dir ein eigenes Bild machen kannst, von allem, was ich im Kurs gesammelt habe und am Ende mein persönliches Fazit mitteilen.

Der Kurs startet mit einem Theorievortrag – den ganzen Vormittag werden wir mit Input pur angefüllt – über Zirkuslektionen, über korrekte Gymnastizierung und über die Prinzipien der Futterbelohnung und positiven Verstärkung.

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ZIRKUSLEKTIONEN – WIESO – WESHALB – WARUM?

Zirkuslektionen sind toll. Punkt. Daran gibt es aus meiner SIchts nichts zu rütteln. Dann, wenn man sie richtig ausführt. Sie sind:

  • Gymnastizieren – Übungen wie der Spanische Schritt oder Kompliment usw sprechen verschiedene Muskelgruppen beim Pferd an – wie zum Beispiel die Rückenmuskulatur
  • Spaß und Motivation – Bei den Zirkuslektionen kannst du dein Pferd mit einbeziehen und es darf mitdenken – Du baust zum Beispiel das aus, was dein Pferd von alleine anbietet. Das macht aber kreative Pferde
  • Abwechslung, Kommunikation und Vertrauensaufbau
  • Motorik & Gleichgewicht – Zirkuslektionen sind sozusagen ein Propriezeptives Training. Dabei werden tiefere Fasern und Muskeln angesprochen (grob gesagt) . Dein Pferd hat also auch im Alltag eine bessere Balance und ein besseres Reaktionsvermögen – es ist also: weniger Verletzungsanfällig.
  • Außerdem lernt dein Pferd seinen Körper besser kennen durch die Übungen – zum Beispiel weil es die Vor- und Hinterhand separat bewegen muss. Das ist für viele Pferde erstmal schwierig: Aber das sorgt für körperliches und emotionales Gleichgewicht

HIER hat Pferdefreunde auch schon über Zirkuslektionen geschrieben – warum sie so toll sind für dich und dein Pferd

Sady erklärt uns zu Beginn, dass Zirkuslektionen eine tolle Sache sind, um in das Thema „Positive Verstärkung“ einzusteigen – weil:

  • Es ist eine freiwillige Basisarbeit
  • Der Aufbau der Lektionen ist wichtig, damit sie gut klappen und das fördert die Kommunikation zwischen dir und deinem Pferd
  • Die Positive Verstärkung ist ganz eigenes Konzept und es ist super, wenn du es mit den Zirkuslektionen als Einstieg erarbeitest – das ist eine neue Trainingsmethode und wenn du dann bei der Positiven Verstärkung Anfangs vielleicht Timingfehler bei der Futtergabe machst, hat das erstmal keinen Einfluss auf deinen klassischen Trainingsalltag – du kannst also super damit positive Verstärkung „üben“
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Ab wann und mit welchen Pferden darf man Zirkuslektionen machen?

  • Ganz wichtig ist das richtige Alter: Körper und Geist müssen bereit sein für die Zirkuslektionen. Du solltest nicht zu jung starten, denn die Übungen sind körperlich anstrengend.
  • Im Alter sind die Zirkuslektionen in aller Regel kein Thema, solange das Pferd sich in allen Grundgangarten bewegen und hinlegen sowie aufstehen kann – solange es also nichts ernsthaftes hat und alle klassischen Bewegungen gut ausführen kann
  • TIPP: In beiden Fällen immer erstmal mit dem Therapeuten klären. In meinem Fall zum Beispiel habe ich mich mit meiner Trainerin darauf geenigt die Zirkuslektionen erst zu starten, wenn meine Stute 4,5 bis 5 Jahre alt ist, weil sie noch sehr jung ist in ihrem Körperbau
  • Ganz wichtig: Die Grunderziehung muss da sein. Dein Pferd sollte Lektionen wie Stehen bleiben, sich bewegen lassen, sich anfassen lassen, rückwärts richten, Hufe geben, beherrschen
  • Letzter Punkt: Die innere Losgelassenheit, also das innere Gleichgewicht des Pferdes muss stimmen. Kurz: Es sollte gelassen und entspannt sein

Du kannst übrigens auch etwas lernen bei den Zirkuslektionen. Du brauchst Motivation und musst dich in das Thema gut einlesen, es ist wichtig, dass du dich immer weiterbildest. Du wirst also viel dazulernen über die Anatomie deines Pferdes. Zirkuslektionen bringen eine größere Souveränität im Umgang mit dem eigenen Pferd. Du lernst es besser kennen und du lernst immer die Ruhe zu bewahren. Denn das ist ganz wichtig, wenn du mit deinem Pferd in den Übungen bist. Wirst du hektisch, wird dein Pferd hektisch und genau dann beginnen Übungen oft schief zu gehen.

Click! Was Zirkuslektionen alles für dein Pferd tun können 2

Deswegen ist wichtig, dass du dich und dein Pferd zu nichts zwingst, sondern ihr nur das macht, womit du dich auch wohlfühlst. Wenn du mal unsicher bist, frage lieber jemanden oder gehe in kleineren Schritten vor – denn deine Unsicherheit überträgt sich auf das Pferd. Desegen gilt: Immer die Ruhe bewahren und lieber kleinere Schritte machen.

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WIE SOLLTE DIE ARBEITSUMGEBUNG BEI ZIRKUSLEKTIONEN AUSSEHEN?

Es ist immer gut die Übungen erstmal in einer gewohnten Umgebung zu machen. Dann wird sich dein Pferd sicher und wohl fühlen. Du brauchst auch eine ruhige und entspannte Arbeitsatmosphäre. Ich zum Beispiel trainiere neue Sachen mit meiner Stute gerne, wenn niemand zusieht, weil ich dann einfach ganz bei ihr und mir bin.

HIER habe ich mal einen Artikel zu dem Thema geschrieben – Für wessen Augen trainierst du

Der Boden sollte weich, aber trittsicher sein. Also wenn der Boden im Winter gefroren ist, dann solltest du zum Beispiel auf die Zirkuslektionen verzichten. Und es ist wichtig, dass die Pferde einen sicheren Stand haben – gerade wenn die Lektionen „nach unten“ also Richtung Boden geübt werden, können die Pferde sonst wegrutschen.

Du brauchst jetzt eigentlich nur noch eine Gerte zum Zeigen, ein gut sitzendes Stallhalfter und ein schönes langes Arbeitsseil – dann vor allem: dein Pferd, dich, ruhige Gedanken, einen Plan und Futter.TIPP: Sady empfiehlt verschiedene Futterqualitäten. Einen Gedanken, den ich sehr spannend finde. Lieblingsfutter und akzeptiertes Futter zum Beispiel. Dann kannst du „normale“ Erfolge und Schritte mit dem normalen Futter belohnen und besonders schwierige Aufgaben mit dem Superduper Lieblingsfutter.

Solltest du bisher noch nicht mit Leckerli und Futter gearbeitet haben, kann es sein, dass du deinem Pferd erst einmal Höflichkeit in Sachen Leckerli beibringen muss. Futter ist nunmal ein Grundbedürfnis und manche Pferde werden regelrecht hektisch oder wild, wenn es Futter gibt. Das kannst du deinem Pferd aber ganz einfach beibringen. Das geht – meine Stute hat sich zum Beispiel von einer dominanten und frechen nach Leckerli suchenden und schnappenden Stute zu einem höflichen Pferd entwickelt.

Biostickies Leckerlis mit Kräutern

HIER gibt es einen Artikel zum Thema LECKERLI von mir, da beschreibe ich meine Gedanken zum Thema und wie ich meinem Pferd Schritt für Schritt die Leckerli-Höflichkeit beigebracht habe

Dein Pferd muss einfach erstmal lernen, dass man sich auch in der Anwesenheit von Futter entspannen kann und dass es höflich abwarten muss, bis es die Belohnung bekommt.

Wenn man zusätzlich clickert – lernt das Pferd laut Sady auch dadurch Höflichkeit, weil es auf den Click konditioniert wird.

ERST: VORBEREITENDE ÜBUNGEN – DEHNEN UND STRECKEN

Wir lernen, dass wir die Pferde erst einmal aufwärmen müssen, damit die Muskeln nicht überdehnt werden. Deswegen stehen vor jeder Runde Zirkuslektionen vorbereitende Dehnübungen

Es geht darum dein Pferd aufzuwärmen und vor Verletzungen zu schützen. Es soll freie Schultern bekommen und eine lockere Hinterhand und Koordination und Körpergefühl verbessern.INFO: Korrektes Futterbelohnen nach SAdy. Du „dockst“ das Pferd an die Futterhand an – indem du das Futterleckerchen in deine Handinnenseite klemmst, sobald das Pferd sein Maul leicht an die Hand drückt bewegst du die Futterhand dorthin, wo du dein Pferd haben willst – sobald es die ideale Position hat, gibst du das Leckerli frei. Ansonsten gerät das Pferd nur unter Stress, weil es nach dem Futter schnappt.

Stell dir einfach vor, dass deine Hand und das Maul deines Pferdes wie zwei Magneten sind, die sanft aber fest aneinanderhängen.

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Die Dehnübungen – eine nach der anderen

  1. Das Öffnen im Genick: Dein Pferd wird aufgerichtet nach oben, wodurch es die Vorderbeine entlastet à Du wartest bis das Pferd „angedockt ist“ – erst dann bewegst du die Hand gerade nach oben. Du führst quasi das Pferd mit der Futterhand, damit es sich nicht im Genick verwirft um an das Futter zu kommen.
  2. Die Oberhalsdehnung: Diesmal führst du dein Pferd Richtung Brust. Es lernt so mit der Nase Richtung Brust zu kommen und die Hinterhand zu belasten. Es soll dabei nicht rückwärts zu gehen
  3. Strecken und Dehnen: Erst nimmst du dir eines der Vorderbeine am Huf und streckst es nach vorne – ohne zu ziehen – du hältst so lange sanft, bis sich das Pferd aktiv in die Dehnung begibt – das ist wirklich schön anzusehen, wie die Pferde nachgeben und mitdehnen. Dann machst du das auch mit den Hinterbeinen. Nach hinten und nach vorne
  4. Dehnung der seitlichen Rumpfmuskulatur und Schulter: Du dockst das Pferd mit der Futterhand an und gehst dann in einem großen Bogen mit der Führhand Richtung Hinterhand – das Pferd wird sich mitdehnen
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LOS GEHT’S MIT DEN ZIRKUSLEKTIONEN

Sady erklärt uns im Kurs, dass die Lektionen „nach unten“ – immer der Einstieg sind in die Zirkuslektionen. Ich gebe dir hier ein paar Beispiele aus dem Theorie-Part in Sadys Kurs – noch mehr findest du in ihrem Buch zu den Zirkuslektionen*

SCHRITT FÜR SCHRITT DURCH DIE LEKTIONEN – NACH SADYS SYSTEM:

  1. Die Parkposition: Du setzt die Vorderbeine und die Hinterbeine, damit das Pferd schon lernt, die Vorderbeine gerade zu setzen, wenn du später ins Kompliment gehen willst
  2. Die Verbeugung baut darauf auf: Du führst den Kopf deines Pferdes zwischen den Vorderbeinen nach unten durch. Die Vorderbeine sollten gestreckt sein und es sollte aufstehende Hufe haben – also nicht einknicken zum Beispiel, um an das Leckerli ranzukommen
  3. Aus der Verbeugung: Jetzt kommt das Kompliment! Du machst die einzelnen Schritte wie gehabt und nimmst dann zusätzlich das Bein hoch. Der Rest ist wie immer! Das ist für die meisten Pferde dann ein einfacher Schritt
  4. Die Bergziege: Du kannst die Hinterbeine weiter unter den Schwerpunkt setzen. Das ist für die Hinterhandmuskulatur und den Rücken deines Pferdes
  5. Wenn dein Pferd das Kompliment auf beiden Seiten auf ein Gertensignal hin beherrscht – links und rechts – egal wo du stehst – kannst du daraus das Knien erarbeiten
  6. Aus dem Knien kannst du dann das Liegen erarbeiten: Das geht aber nicht mit jedem Pferd und kann auch lange dauern. Du musst einfach ausprobieren, worauf das Pferd reagiert. Das Liegen ist anfangs entweder ein Zufallsprodukt oder du trainierst die erste Bewegung Richtung Boden und lobst als ob es kein Morgen gäbe – solange bis dein Pferd versteht
    WICHTIG: Kleinschrittig und langsam und geduldig darauf hinarbeiten und nicht das Pferd „Überreden“ sich einfach nur irgendwie fallen zu lassen – das kann schief gehen! Das Liegen ist eine große Vertrauenssache für Pferde
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TRICKS! DER KLEINE EINSTIEG

Tricks sind ein kleiner und guter Einstieg in die Zirkuslektionen, weil du da anatomisch nichts falsch machen kannst mit deinem Pferd. Da gibt es eine große Bandbreite und letztlich hängt es davon ab, was dein Pferd vielleicht auch anbietet.

Sady gibt uns eine kleine Auswahl und erklärt im Kurs ausführlich, wie man dem eigenen Pferd den einen oder anderen Trick beibringen kann. Ich bekomme beim zuhören große Lust mit meiner Stute daran zu arbeiten. Deswegen will ich sie dir kur zusammenfassen.

WAS: Flehmen, Gähnen, Apportieren, Beine Überkreuzen, Bälle jagen usw.

WIE: Entweder fängst du das „Verhalten ein “ Also: wenn eins Pferd das Verhalten zeigt, belohnst du es sofort mit Lob oder Futter. Das wiederholst du immer dann, wenn es das Verhalten zeigt. Sobald es das verstanden hat, kannst du das Verhalten nach und nach mit einem bestimmten Signal verbinden. Zum Beispiel „Smile“ sagen, wenn das Pferd lächeln soll.

Oder du trainierst das Verhalten, in dem du erste winzige Schritte belohnst.

Zum Beispiel Gerte aufheben:

  • Erst warten bis es die Gerte mit der Nase berührt und belohnen bis es das verstanden hat
  • dann irgendwann nicht mehr belohnen und warten bis der nächste Schritt kommt, wie zum Beispiel die Lippen an der Gerte zu bewegen und dann belohnen
  • irgendwann die Belohnung wieder rauszögern bis dein Pferd den nächsten Schritt zeigt, wie die Zähne dazu zu nehmen und dann belohnen
  • irgendwann Belohnung wieder rauszögern bis dein Pferd die Gerte aufhebt

Fazit: Der Kurs macht Spaß und ich kann ihn dir total empfehlen. Die Art und Weise wie Sady die Zirkuslektionen mit den Pferden erarbeitet ist logisch und macht Sinn. Auch in den praktischen Übungen, die auf die Theorie folgen, lernen wir die Übungen anatomisch korrekt auszuführen. Die Aufteilung in winzige Schritte kommt meinem Herzen entgegen und ich denke, dass sie auch der Pferdeseele gut tun. Das Pferd bekommt schnelle Erfolgserlebnisse und muss zu keinem Punkt frustriert sein.

Clickern Sady positive Verstärkung Zirkuslektionen - dehnen

Denn wenn ein Schritt noch zu groß ist, werden eben noch kleinere Zwischenschritte eingebaut. Das ist ohnehin das Motto von Sady an diesem Kurstag und das kommt den Pferden und dem Spaß an der Sache sehr entgegen. Alles kann, nichts muss.

Im Kurs herrscht eine tolerante, fröhliche und entspannte Atmosphäre, die dem Training und dem gemeinsamen Arbeiten an den Aufgaben absolut gut tun. Ich bin begeistert und werde die Zirkuslektionen mit Carey auf jeden Fall angehen.

HIER im Buch kannst du noch mehr nachlesen und lernen zu den Zirkuslektionen* “It’s Showtime: Zirkuslektionen: Lernspaß für Pferd und Mensch”

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15 Kommentare

  1. Hallo,
    ich würde auch gerne noch meine Erfahrungen zum Clickertraining beisteuern:
    Seit 5 Jahren habe ich eine Reitbeteiligung an einer schon reiferen Haflingerdame. Vor vier Jahren bin ich dem Clickern begegnet. Anfangs nur mit meiner Katze und dann habe ich es einfach mal beim Pony probiert. Der Erfolg war überragend. Zuvor hat sie absolut das Attribut “emotionslos” verdient. Plötzlich hatte ich ein Pony, das freudig neben mir her zum Reitplatz getrabt ist, sein gerade serviertes Heu hat liegen lassen, um etwas mit mir zu trainieren und einfach so viel offener und aufgeschlossener war. In den ersten Jahren war das CT für mich nur eine Methode neben unserem ganz klassischen Umgang. Niemals hätte ich gedacht, dass dieses extrem faule Pony freiwillig einem Ball hinterher traben würde für ein lächerlich kleines Stückchen Möhre. Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, als ich mal auf dem Platz reiten wollte und das Pony freudestrahlend neben mir her dorthin marschiert ist und dann extrem enttäuscht war als ich aufgestiegen bin und wir ganz “normal” geritten sind.
    Wir haben dann noch ein halbes Jahr einen Ausflug ins Natural Horsemanship gemacht mit einer wirklich netten Trainerin, die stets bemüht war, so wenig Druck wie möglich anzuwenden und gute Leistungen mit einem Leckerli zu belohnen. Leider verging kaum eine Trainingseinheit wo es nicht nötig war Phase 3 oder 4 anzuwenden. Gerade das Rückwärts war ein ewiger Streitpunkt und wenn ich Galopp verlangt habe flogen regelmäßig die Hinterhufe gezielt in Richtung meines Kopfes. Was war ich so sauer!Während der ganzen Zeit habe ich davon geträumt frei, ohne Seil, mit meinem Pferd zu arbeiten. Doch dann hat sie sich immer bemüht möglichst viel Abstand zu mir zu bekommen und hätte sich, wenn ich sie gelassen hätte, sofort in die Ecke gestellt und nichts gemacht.
    Das Schlüsselerlebnis hatte ich dann beim Verladetraining. Wir haben ein wenig Druck aufgebaut und auf ihre Reaktion gewartet. Und es passierte nichts rein gar nichts. Sie hat sich mit verkniffenem Gesichtsausdruck ins Seil gehängt und nicht mal mehr auf Locken mit super gutem Futter reagiert. Dann plötzlich die Reaktion: Das Pony steigt ein wenig und hüpft gleichzeitig nach vorne in den Anhänger. So ging das noch mehrmals bis sie drin stand. Auch beim zweiten und dritten Durchgang keine Veränderung des Verhaltens. Ein nervenaufreibendes Erlebnis und ich hatte wirklich Angst, dass sie mich oder sich selbst verletzt . So konnte das nicht bleiben.
    Beim nächsten Übungstermin wollte ich es anders versuchen. “Bewaffnet” mit klein geschnittenen Möhren und einer Frisbeescheibe, die ich vor Ewigkeiten mal als Target installiert hatte, ging es los. Halfter und Strick kamen ab und ich clickte erst einige Mal das Berühren des Targets in den Nähe des Anhängers. Dann ging es zur Rampe. In unter zwei Minuten stand das Pony komplett entspannt und frei im Anhänger. Die nächsten beiden Durchgänge gingen noch schneller und als ich mich schon entfernt hatte spazierte sie wie selbstverständlich nochmal alleine hinein und dann ganz gesittet und langsam wieder rückwärts heraus. Da wurde mir klar, dass das der Weg ist, den ich gehen will und zwar komplett. Ich habe viel gelesen, Videos geschaut, mich im Clickerforum angemeldet. Dort fand ich das erste Mal Gleichgesinnte von denen die meisten ganz ähnliche Erfahrungen gemacht hatten.
    Seitdem hat sich viel verändert. Wir sind nur noch positiv unterwegs, die Bindung hat sich enorm verbessert. Auf dem Platz machen wir nur noch Freiarbeit. Kein Halfter, kein Strick, keine Gerte. Ich habe dadurch ein Pony bekommen, das unglaublich schnell neue Dinge lernt, wirklich mit mir kommuniziert und gerne bei mir bleibt. Rückwärts gehen zählt inzwischen zu ihren Lieblingsübungen ohne jegliche Berührung, Gerten- oder Seilgefuchtel. Eines unserer Signale dafür ist, dass ich mit locker eingeknicktem Knie und herunterhängenden Armen vor ihr stehe. Und das finde ich einfach großartig. Genauso mit dem Kopfsenken: Wo sie früher gegen die Hand auf dem Mähenkamm dagegen gegangen ist und ziemlich starker Druck nötig war, um überhaupt eine kleine Nach-Unten-Bewegung zu bekommen (von der mit dieser Übung eigentlich verbundenen Entspannung waren wir meilenweit entfernt), reicht heute eine über dem Mähenkamm schwebende Hand, um den Kopf sofort bis zum Boden zu senken und dort so lange zu lassen, bis der Click kommt. Inzwischen galoppiert sie frei neben mir, ohne dass ich um mein Leben fürchten muss.
    Ich bin ihr heute unendlich dankbar, dass sie mir diese Lektion erteilt hat. Mit einem “gut funktionierenden” Pferd hätte ich mir niemals diese ganze Mühe und Arbeit gemacht. Und ja es ist verdammt viel Arbeit an sich selbst. Es müssen so viele Barrieren im Kopf abgebaut werden, man muss bereit sein sehr viel über sich selbst und seinen Umgang mit dem Pferd zu lernen. Ich schäme mich heute für so vieles, was ich den Pferden früher, ohne nachzudenken, angetan habe, weil man das eben einfach so gemacht hat und das Pferd ja wissen muss, wer der Chef ist. So oft wird von Vertrauen, Respekt ,Natürlichkeit und Dominanz geredet. Wir sind keine Pferde und das weiß das Pferd auch ganz genau und deshalb macht es für mich wenig Sinn, zu versuchen sich wie ein ranghöheres Pferd zu verhalten. Alles war wir von unserem Pferd wollen ist alles andere als natürlich. Kein anderes Pferd würde versuchen ihm ein Halfter anzuziehen, es zu satteln oder gar zu reiten. Insofern ist eigentlich alles, was wir mit dem Pferd machen in gewisser Weise ein “Kunststück oder Trick”. Daher müssen diese Dinge kleinschrittig und gründlich trainiert werden. Und ganz wichtig: Arbeit muss sich lohnen! Niemand von uns würde arbeiten gehen, wenn der Chef uns am Ende des Monats mit einem müden “Danke” abspeisen würde.
    Wenn man sich verschiedene Trainer ansieht mag das Endergebnis bei allen leicht, fein und ohne Druck rüberkommen, aber man sollte sich immer fragen, wie der Weg dorthin aussah. Und ehrlich gesagt möchte ich kein Pferd haben, dass es als Belohnung empfindet, wenn es seine Ruhe vor mir hat.

    Die meisten Menschen, die mit positiver Verstärkung arbeiten, haben sehr unter den missbilligenden Blicken und unschönen Kommentaren der anderen Pferdeleute zu leiden. Ein sachliches Gespräch mit fundierten Argumenten ist kaum möglich. Das finde ich einfach nur schade. Jeder hat seinen eigenen Weg und dabei ist das einzige, was zählt, dass Mensch und Pferd sich mit diesem Weg wohl fühlen und niemanden gefährden.
    Auch der immer wieder angebrachte Vorwurf, man würde ja ständig Futter ins Pferd schieben ist einfach nur traurig. Mein gesamtes Training kann ich mit zwei sehr sehr klein geschnittenen Möhren gestalten, die andere dem Pferd zur Begrüßung, zum Abschied oder als tägliche Futterration geben. Auch das einfach mal so in den Trog geschüttete Kraftfutter kann man wunderbar nutzen. Wenn man pro Click drei Haferkörner gibt, kann man mit einer normalen Ration dem Pferd schon sehr viel sinnvolles beibringen. Ebenso bietet es sich im Frühjahr hervorragend an mit Gras zu clickern und das Pferd so anzuweiden.

    Die Entscheidung für die positive Verstärkung hat mir unglaublich viele neue Wege eröffnet für den Umgang mit meinen Tieren. Inzwischen werden Pferd, Hund und Katze regelmäßig geclickert und es bereitet mir und ihnen sehr große Freude. Auch in Zoos findet diese Art des Trainings immer häufiger Verwendung und ermöglicht es, das Verladen oder wichtige medizinische Maßnahmen ohne Betäubung und den damit verbundenen Stress für Mensch und Tier durchzuführen.
    LG Kim

    1. Hallo Kim, danke dir für deine Gedanken und Erfahrungen zu dem Thema. Genau das, was du beschreibst liest man ja immer wieder. Der Clicker soll ein toller Weg sein. Für mich ist er es nicht zu 100% – zumindest sehe ich das jetzt so. Aber da der Weg mit den Pferden immer wieder Kurven und Schleifen schlägt, wer weiß :-) Aber ich kann mir gut vorstellen und nachvollziehen, dass es so gut funktioniert. Auch nach all dem was du beschreibst und was auch andere immer wieder beschreiben. Ganz liebe Grüße auf jeden Fall und bis bald, Petra

  2. Liebe Petra,

    wie du ja weißt, wird mein Pony von Anfang an mit positiver Bestärkung trainiert. Genauso die Hunde und sogar die Meerschweinchen werden mit Clickertraining bestärkt. Für mich persönlich gibt es momentan keinen anderen Weg mit meinen Tieren umzugehen.
    Ich denke nicht, dass sich positive Bestärkung und Regeln widersprechen. Wir haben Regeln. Sowohl für die Ponys wie auch für die Hunde (die Meerschweinchen sind da etwas raus ;) ). Das ist für mich kein Widerspruch. Denn auch Regeln kann ich mit Hilfe des Clickers und meinem eigenen Auftreten erklären. Es ist auch hier wichtig konsequent und klar zu sein. So z.B. gibt es bei uns kein Futter von der Hand ohne, dass dafür was getan wurde. Also Futter ausschließlich nach Click. Sonst gibt es nichts. Auch kein Begrüßungsleckerchen. Hier gibt es keine Ausnahme. Es gibt die Regel, dass ich nicht bedrängt werde, dass ich höflich gefragt werde, bevor in meinen Bereich eingedrungen wird, dass nicht nach mir geschnappt wird, dass buckelnde Ponyhinterteile sich nicht in meiner Nähe befinden usw. Ich denke es ist nur die Frage, wie ich diese Regeln festsetze. Anfangs hat mein kleiner Ponymann immer wieder versucht mich zu schubsen. Das ist etwas, was ich nicht mag und was er lernen sollte. Da es ihm am meisten Spaß gemacht hat mich zu schubsen, wenn ich dann einen Schritt nach hinten gemacht habe, habe ich mich gewappnet und bin einfach stehen geblieben (ging bei seiner Größe natürlich auch). Ich habe nichts gesagt, ihn nicht gestraft und bin einfach nicht weiter darauf eingegangen. Bald war das Thema erledigt und er macht es bis heute nicht mehr.
    Was ich nicht unter Konsequenz verstehe, was viele für sich darunter verstehen, ist, dass ich darauf bestehe, dass er die Übungen macht, die ich fordere. Soll heißen, wenn ich ihn bitte, dass er z.B. antrabt und er tut es nicht, bleibe ich nicht dran bis er trabt. In der Regel frage ich nochmal an, wenn er Nein sagt, wenn er das immernoch nicht will, dann versuche ich zu hinterfragen warum nicht. Hat er mich nicht verstanden? Bin ich einen Schritt zu weit? Passt meine Hilfengebung nicht? Oder auch, hat er einfach keine Lust heute? Je nachdem was ich vermute, gehe ich anders vor. Hat er mich nicht verstanden, versuche ich es anders, bin ich zu schnell im Training versuche ich nochmal einen Schritt zurück zu gehen. Ich versuche meine Hilfengebung anzupassen und wenn er keine Lust hat, dann lassen wir es. Dadurch, dass ich nicht auf die Ausführung bestehe, ist es nicht so, dass ich ein Pony habe, was nichts mitmacht. Im Gegenteil meistens ist er sehr motiviert und freut sich auf unsere gemeinsame Zeit. Er gibt sich auch bei anstrengenden Übungen unheimlich Mühe und ist meistens begeistert dabei.
    Was das Clickertraining allerdings nicht ersetzt ist, dass ich mich mit dem Wesen Pferd auseinander setzen muss. Dass ich mir Gedanken über das Training machen muss. Ich selber mache ich mir z.B. einen Plan zu jeder Übung und überlege mir jeden einzelnen Trainingsschritt vorher. Da ich das Training sehr kleinschrittig gestalte um möglichst oft loben zu können und meinem Pony eine hohe Erfolgsrate zu ermöglichen, ist das viel Arbeit. Auch beim Clickertraining muss man einfach wissen was man tut. Es reicht nicht sich einen Clicker zu kaufen und sich mit Leckerlies zu bewafffnen. Dann entstehen eben oft genau die Probleme die du beschreibst. Die Pferde sind gestresst, weil sie nicht wissen was man von ihnen will und nur noch nach dem Leckerchen gieren. Das ist Clickertraining falsch gemacht.
    Für mich lohnt sich das stänige Hinterfragen, die Arbeit an mir selber und die Geduld, die ich manchmal im Trainign beweisen muss. Denn ich habe ein Pony was mitsprechen kann (er kann mit mit Hilfe des Initiatorsignals z.B. sogar sagen wann er bereit ist, geputzt zu werden), er hat keine Angst vor Fehlern, weil er noch nie wirklich gestraft wurde, er ist voller Vertrauen in sich und die Welt, er ist begeistert und motiviert dabei. Er verlässt begeistert Gras und Herde um mit mir Abenteuer zu bestehen. Mein Pony erwartet nie etwas schlechtes. Er geht auf alles und jeden offen zu und das freut mich jeden Tag.
    Liebe Grüße
    Miriam

    1. LIebe Miriam, danke für deinen wunderbaren Worte und Gedanken zum Thema. Das unterschreibe ich alles alles alles :-) Ich denke, dass wir sogar sehr ähnlich arbeiten. Ich habe nur keinen Clicker und bitte auch mal um das Weichen durch meine Körpersprache. Bei meiner Kleinen wäre es schwer stehen zu bleiben, wenn sie schubsen wollte – insofern muss ich sie dann bitten zurückzugehen. Aber ich sehe “Konsequenz” genau wie du: Es bedeutet klar und verständlich zu sein, einen Plan zu haben, Regeln und eine Idee – aber es bedeutet nicht, sich immer durchzusetzen. Ich höre auch manchmal auf, statt den Druck zu erhöhen, wenn etwas nicht klappt. “Das Pferd muss funktionieren” – der Satz existiert bei uns nicht im Training. Das Pferd darf immer auch eine Meinung haben und wenn es partout nicht will, dann denke ich auch um :-) Das ist so wichtig. Und genau wie du mache ich die Erfahrung, dass mein Pferd tatsächlich immer motivierter und begeisterter und feiner wird, umso länger wir zusammen basteln – sie “nutzt” nicht aus oder respetiert mich nicht weniger, nur weil sie auch mitreden darf. Ich liebe dieses Gefühl, dass wir eine Kommunikation haben, die auf beiden Seiten stattfinden darf. Ganz liebe Grüße auf jeden Fall an deinen Ponymann und dich und bis bald, Petra

  3. Ja, da muss man wohl zu den Fotos wirklich noch Erklärungen liefern. Petra war an einem Samstag auf einem meiner Kurse, dabei handelte es sich um einen Einsteiger zirkuskurs, nicht um einen Kurs mit dem Kernthema Clickertraining. Ich arbeite zwar mit einem markersignal und auch mit so viel positiver Verstärkung wie es eben in einer solchen Situation möglich ist, aber man darf nicht vergessen, dass weder die Teilnehmer, noch die Pferde Erfahrung auf dem Gebiet mitgebracht haben. Die Fotos sind in der ersten Einheit mit den Pferd Mensch fahren entstanden, in der es hauptsächlich um gymnastizierende Dehnübungen geht und die Vorbereitung von Kompliment und Verbeugung. Dazu gehört unter anderem das korrekte und zweckmäßige füttern in den Lektionen, aber auch das biegen und stellen über die führende Futterhand. Die Pferde wurden zudem bisher wenig mit Futter gearbeitet und haben dementsprechend auch noch keine Grundausbildung in Bezug auf Futter Disziplin. Meine Wunschvorstellung wäre auch, dass alle Pferde höflich in den Kurs kommen und Erfahrung mit Clickertraining haben, leider ist das ein frommer Wunsch in den meisten Fällen. Das bedeutet, Liga Training haben , leider ist das ein , wo sich in den meisten Fällen . Das bedeutet , dass man das Pferd eben unter Umständen zeitweise auch mal am Halfter Anfässt, damit es während der Erklärungen nicht die Nase in die Tasche steckt und die ganze Zeit falsches Verhalten trainiert. Bei der Vorbereitung der Verbeugung soll das Pferd zu dem Lernen Komma die Vorderbeine und die Hinterbeine unabhängig voneinander zu bewegen, um sich entsprechend aufzustellen. Um das jeweilige Vorderbein zu belasten oder zu entlasten, beziehungsweise das Pferd auf die Hinterhand zu setzen, lernt das Pferd die Bewegungen über das Positionieren am Halfter. jede noch so kleine Reaktion , still halten und in das Halfter greifen , wird dabei geklickt. Es geht hier also nicht darum, wie man ins Clickertraining einsteigt.

    1. Das stimmt – liebe Sady und danke für die Ergänzung. Das Thema “Management”, das du auf Nachfrage ja auch angesprochen hattest beim Trainieren, habe ich weggelassen, weil es mir ein weiterer Punkt war – der mir so selbstverständlich vorkam. Aber vielleicht muss man auch das erklären. Wie gut, dass du das jetzt schon angesprochen hast, damit ist auch das ergänzt zum Artikel :-) Ganz liebe Grüße, Petra

    1. Hey Nadja, die Frage müsste ich jetzt an Sady weitergeben. Warum sie so trainiert für den Einstieg. Da bin ich raus ;-) Ganz liebe Grüße, Petra

  4. Hallo,
    mit dem Clickern beschäftige ich mich schon lange. Kennengelernt habe ich es im Hundetraining und es ist wie bei allen Trainingsmethoden unglaublich wichtig das richtige Timing zu finden. Damit steht und fällt wirklich alles. Zugegeben war ich mit dem Clickern bei meinen Hunden nicht sehr erfolgreich, weil ich anfangs nicht den Sinn des Clickerns verstanden habe, denn ich war der Meinung wieso Clickern wenn´s dann eh ein Leckerlie gibt? Inzwischen habe ich begriffen, daß die Gabe des Leckerlies nach einer Zeit weg fällt und nur noch geclickert werden muß. Das Geräusch allein bestärkt das Tier in seiner von mir gewünschten Handlung. Ich kann somit viel schneller loben und ein neues Verhalten abfragen. Leider habe ich wie Anfangs in Deinem Bericht erwähnt, sehr viel negative Berichte gelesen in denen es darum ging, daß die Pferde richtig läßtig wurden, wenn nicht gleich gefüttert wurde. Dies ist auch der Grund, warum ich mich nicht traue mit diesem Training zu beginnen.

    1. Hallo Katrin, das kann ich gut verstehen – es kann schon einschüchtern, wie bei jeder Trainingsmethode – dieser Satz, wie wichtig es sei alles gaaanz perfekt und korrekt machen zu müssen. Und ja: Ich glaube, dass es beim Clickern wichtig ist ein gutes Timing zu haben. Aber das ist auch beim Horsemanship oder beim Hufekratzen so. Ich glaube, dass es einfach eine Frage der Informationen und des Wissens ist und der Bereitschaft sich reinzuschaffen in das Thema, wenn man die Methode gerne ausprobieren will. Aber: Noch kein Meister ist vom Himmel gefallen und wenn man ein Lächeln hat und Freude, dann kann gar nicht so viel schief gehen.

      Wobei dir Sady widersprechen würde, dass das Futter irgendwann wegfallen kann. Weil auf den Click immer das Futter folgen soll, damit die Pferde Verlässlichkeit haben und nicht enttäuscht oder gestresst werden, weil da ein Click kommt und kein Futter. Aber der Click erhöht erstens die Vorfreude und damit die Menge der Glückshormone und sorgt zweitens für ein exakteres Timing. Es ist wohl eher so, dass du einfach mit der Zeit weniger Clickerst bei bereits bekannten Aufgaben und mehr bei neuen Trainingsübungen. Ich hoffe, ich habe dich nicht mehr verwirrt. Ich wollte eigentlich sagen: Nur Mut! Wenn du Lust darauf hast und es mit Freude und Neugierde angehst und mit Gefühl für dein Pferd – kann gar nicht so viel schief gehen :-) Ganz liebe Grüße, Petra

    2. Hallo Katrin,

      sorry, wenn ich mich hier einmische, aber bei Clickertraining wird nicht auf das Futter verzichtet nach dem Click. Man hört nur irgendwann auf jedes Mal das gezeigte Verhalten zu Clicken.
      Das Versprechen, was der Click macht, nämlich Futter zu geben, sollte nicht enttäuscht werden.

      Liebe Grüße
      Miriam

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