Sandra Schneider ist Pferdetrainerin und Buchautorin des Buches „Denn ihr fühlt nicht wie wir“, das die tragische Geschichte einer kleinen Stute bis zu ihrem Erwachsenenleben aus Sicht des Pferdes erzählt. Dazu liefert sie im Buch ihr Fachwissen, um zu zeigen, was man im Leben der Stute hätte anders machen müssen, um ein vertrauensvolles und glückliches Pferd aus ihr zu machen.
Sandra Schneider ist unter anderem bekannt durch die Fernsehserie Vox Pferdeprofis. Dort werden Problempferde von ihren Besitzern gebracht und den Pferden plus ihren Besitzern durch neue Trainingsmethoden gezeigt, wie sie einen harmonischeren Umgang miteinander finden. Sandra Schneider hat als kleines Mädchen autodidaktisch Reiten gelernt auf einem Pony und ist erst spät zu Reitunterricht gekommen. Sie hat sich vor einigen Jahren eine Auszeit genommen und bei einer Pferdetrainerin in Amerika gelernt, wie man mit sogenannten Problempferden umgeht und wie Jungpferdeberitt im Idealfall zu verlaufen hat. Fasziniert von den Erkenntnissen hat sie sich als Pferdetrainerin selbstständig gemacht und gibt Deutschlandweit Kurse, wenn sie nicht gerade frische Staffeln für die Vox Pferdeprofis dreht.
Pssst – Sandra trägt übrigens auch unser Fairtrade Bio Fashion Shirt HORSE bei den Vox Pferdeprofis:
Ihre Methode: Liebevoll, geduldig und gewaltfrei. Wenn es sein muss auch konsequent, aber immer mit einer Idee oder einem Trick und nie mit brachialer Gewalt oder Zwang.
Pferde sind erst einmal einfach nur da. Dann kommt der Mensch, will dass sie folgen, Hufe geben, nach rechts oder links gehen. Will dass die Pferde ihn auf dem Rücken tragen, will einen Sattel auf den Rücken legen, ein Gebiss ins Maul packen oder mit den Pferden ohne die schützende Herde raus in die gefährliche Natur. Es gibt tausend Gründe, warum Pferde Probleme entwickeln. Kleine und Große. Aber, das ist die gute Nachricht, an jedem Problem können wir gemeinsam mit dem Pferd arbeiten. Schritt für Schritt.
PROBLEMPFERD ODER PROBLEM: MENSCH?
Mal stopft der Mensch Leckerli ins Pferd, mal prügelt er mit der Gerte, mal ist er nett, mal nicht. Mal darf das Pferd schubsen, mal nicht. Mal ist der Mensch nervös und das Pferd spürt das. Mal wurde ein Pferd zu falsch, zu brutal oder zu früh trainiert. Das sitzt tief in der Pferdeseele.
Mal hatte es Schmerzen und die Menschen haben es ignoriert und überhört, immer weiter gemacht. Irgendwann wehrt sich das Pferd dann und wird als Problempferd abgestempelt. Manchmal sind es auch nur Kleinigkeiten in einer ansonsten guten Beziehung. Das Pferd hat Angst vor etwas, will nicht in den Hänger oder fühlt sich mit etwas unwohl.
Dann ist es am Menschen, dem Pferd dabei zu helfen seine Ängste zu überwinden – beide können daran gemeinsam als Team miteinander wachsen. Vox Pferdeprofi Sandra Schneider zeigt nicht nur in der Fernsehserie wie Pferde lernen wollen, sondern fährt immer wieder durch Deutschland um den Pferdebesitzern bei ihrem Weg zu ihrem Pferd zu helfen.
Lesetipp “Tagebuch eines Pferdes” – Sandra Schneiders Buch über richtiges Pferdetraining, aber aus der Sicht eines Pferdes geschrieben, ist berührend und sehr hilfreich für den täglichen Umgang mit deinem Pferd.
Hier kannst du einen Blick auf die Serie werfen – dort flimmert Sandra Schneider zusammen mit dem bayerischen Pferdetrainer Bernd Hackl regelmäßig vei VOX in die Wohnzimmer**
In der Serie sehen wir immer nur Ausschnitte, aber wenn man die Pferdetrainerin bei der Zusammenarbeit mit Pferden erlebt, begreift man sehr schnell, dass sie eine wunderbare Kommunikation mit den Tieren gefunden hat. Sie vertrauen ihr sehr schnell und entspannen in ihrer Gegenwart. Wie du das auch erreichen kannst, erkläre ich dir gleich in diesem Artikel und beschreibe dir die wichtigsten Trainingsmantras von Sandra Schneider.
HIER gibt es übrigens einen Online-Kurs der Pferdetrainerin zum Thema “Richtig Verladen” mit vielen Videos, Fact Sheets und Infos – sowie Tipps und Tricks
Alles was die Pferde für uns tun, sind kleine und große Besonderheiten. Als Fluchttiere, die in einer Herde leben, ist im Grunde fast alles, was wir von ihnen wollen eine große Herausforderung für die Pferde. Hufe geben oder an einem Strick festhängen, jemanden auf dem Rücken dulden und etwas um den Kopf gebunden zu bekommen, alleine ohne Herde raus ins Gelände – das alles machen die Pferde für uns, weil sie uns vertrauen und weil sie gerne zusammenarbeiten mit ihrem Gegenüber.
Sie wollen die Verbindung und sie wollen sich auf den Menschen einlassen. Wenn wir uns darüber bewusst sind, dafür dankbar sind und jede kleine Geste sehen, wahrnehmen und wertschätzen, werden die Pferde uns dafür mit ihrem Vertrauen belohnen. Das ist ein wunderbares Geschenk. Das wir uns Schritt für Schritt mit den Pferden erarbeiten müssen.
So übt Sandra Schneider zum Beispiel das Aufsteigen mit einem Pferd über 30 Minuten, indem sie immer wieder daneben steht, das Bein anhebt, dann das Bein über die Kruppe hebt, dann die Kruppe sanft mit dem Bein streichelt, bis sie dann irgendwann sanft in den Sattel gleitet. Der nächste Schritt kommt immer erst dann, wenn das Pferd den vorherigen Schritt entspannt angenommen und mitgemacht hat.
WIE GEHT KOMMUNIKATION ZWISCHEN PFERD UND MENSCH?
Sandra Schneider will bei ihren Problempferdetagen vermitteln zwischen Pferd und Mensch. Sie ist eine Art Diplomatin zwischen den verhärteten Fronten, die Psychologin in der Eheberatung zwischen Pferd und Mensch, die Mediatorin für ein Duo, das noch nicht gelernt hat immer miteinander zu reden. Und manchmal gibt sie einfach nur dem Menschen einen kleinen Schubs in die richtige Richtung.
„An keinem Problem des Pferdes, ist das Pferd schuld. Es ist immer der Mensch.“ (Sandra Schneider)“
Das klingt erst einmal hart, aber es ist wahr. Kein Pferd kommt mit Zwängen oder typischen Problemen auf die Welt. Es sind die Menschen, die begreifen müssen, dass Pferde Instinkte haben, angeborene Verhaltensweisen und eine Kommunikation, die der Mensch lernen muss, um sich verständlich zu machen. Passiert das nicht, wird das Pferd über kurz oder lang aufgeben oder zu einem Problempferd werden.
„Es geht heute nicht darum das Pferdeproblem zu lösen. Das geht nicht in ein oder zwei Stunden. Es geht darum, einen Eindruck davon zu bekommen, dass Mensch und Pferd gemeinsam wachsen können.“ (Sandra Schneider)
…sagt die Pferdetrainerin bei ihrem Demotag für „Problempferde“. Ein Wort, das ich eigentlich gar nicht so gerne mag. Denn Problempferde sind eigentlich Pferde mit einem Menschenproblem. Aber auch das vermittelt Sandra Schneider bei ihrem Demotag.
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Sie erklärt an diesem Tag nach und nach die wichtigsten Bausteine in der verständnisvollen Zusammenarbeit mit Pferden. Hier zeigt sie einem Pferd, das Wasser gar nichts Schlimmes sein muss. Auch wieder Schritt für Schritt. Mit Geduld. Gleich erfährst du die wichtigsten Punkte für verständnisvolles und vertrauensvolles Pferdetraining. Erst einmal kannst du hier sehen, wie Sandra das Pferd heranführt und dann selbst entscheiden lässt, ob es sich über die Pfütze trauen will oder nicht. Sie bleibt solange stehen und wartet, bis das Pferd allen Mut zusammenfasst und sich an die Pfütze heranwagt.
DIE PUNKTE, DIE DIR DABEI HELFEN KÖNNEN, DAMIT DU UND DEIN PFERD EUCH BESSER VERSTEHT:
- Nimm dir Zeit, sei geduldig und lobe dein Pferd als ob es der größte Held wäre, selbst wenn es nur einen kleinen Schritt in die richtige Richtung macht.
- Sei mit Spaß und Freude dabei. Sandra Schneider verliebt sich ein klein bisschen in jedes Pferd mit dem sie arbeitet. Sie betrachtet den Charakter des Pferdes, sein Herz und seine Seele und lässt sich mit Liebe und Spaß auf dieses einzelne Tier ein. Das spüren die Pferde und geben diese Freude auch zurück. Es ist immer deine innere Einstellung die zählt in der Zusammenarbeit mit Pferden.
- Denke immer wieder über das nach, was du tust und was es für dein Pferd als Fluchttier bedeutet.
Ein Beispiel: Eines der Pferde, ein junger Hengst, hat Probleme damit seine Hinterhufe zu geben. Verständlich. Das Pferd ist erst 1,5 Jahre alt. Es hat noch keine Balance und für ein Fluchttier bedeutet es sehr viel sein Bein in fremde Hände zu geben und dabei ein wackeliges Gefühl zu bekommen.
* Das Pferd denkt: „Wenn jetzt ein Jaguar kommt, bin ich geliefert.“
* Deswegen ist es so wichtig, dass du in so einem Fall darauf achtest, das Bein zu nehmen, auf dem dein Pferd gerade kein Gewicht hat. Entziehst du ihm auch noch das belastete Bein, nimmst du ihm noch mehr die Balance. Das bedeutet einen Vertrauensverlust.
* Dann kannst du es stützen, indem du dich leicht gegen seine Kruppe lehnst dabei. Du gibst ihm Sicherheit.
* Du lässt das Bein erst dann los, wenn das Pferd eine Sekunde ruhig hält. Und du lobst es als ob es kein Morgen gäbe. Damit lernt es, dass es Ruhe bekommt, wenn es dir vertraut und sich darauf einlässt.
* Jeden Tag ein kleines bisschen länger. Und irgendwann kannst du entspannt die Hufe auskratzen. Weil du deinem Pferd Sicherheit und Selbstbewusstsein gegeben hast. - Wenn dein Pferd sich gegen etwas wehrt, dann hat es einen Grund.
Es kann sein, dass du entweder:
* zu schnell warst in deinem Vorgehen
* dein Pferd früher schlechte Erfahrungen gemacht hast und du ihm seine Ängste erst einmal nehmen musst
* oder es hat Schmerzen. Du musst also immer erst einmal alle körperlichen Möglichkeiten von einem Tierarzt, Ostheopathen, Physiotherapeuten überprüfen lassen, bevor du anfängst an dem Problem mit deinem Pferd zu arbeiten. Sei dir sicher, dass es gesund ist, bevor du irgendetwas tust. Vielleicht will dein Pferd dir einfach nur sagen, dass es Schmerzen hat. - Gib deinem Pferd Zeit und lass es selbst herausfinden, dass etwas nicht gefährlich ist. Wenn es zum Beispiel Angst vor Pfützen hat, dann ist das aus Pferdesicht durchaus berechtigt. Die Pfütze spiegelt und es hat keine Ahnung, wie tief sie ist. Wenn es einfach so in die Pfütze stapft und sich darunter ein Loch verbirgt, könnte es sich verletzen und dann dem Jaguar nicht mehr entkommen.
* Deswegen zeige deinem Pferd, dass es bei dir sicher ist, gib ihm Zeit das vermeintlich gefährliche Hindernis zu erkunden und zu beschnuppern.
* Stell dich daneben, solange bis dein Pferd es wagt den Schritt zu gehen.
* Dann lobe es, als ob es der Held des Tages, des Jahrzehnts, des Jahrhunderts wäre. Für dein Pferd war das etwas ganz Großes.
„Pferde wollen gefallen – sie mögen das Gefühl, wenn der Mensch sie lobt als ob sie die größten Helden der Welt seien.“ (Sandra Schneider)“
NOCH MEHR LINKS ZUM THEMA:
HIER hat Christina von Herzenspferd noch sieben Dinge zusammengefasst, die du von Pferdeprofi Sandra Schneider lernen kannst
Hier zeigt sie einem Pferd, das die Sprühflasche nichts Schlimmes ist. Sie sprüht sanft in die Luft, dann schüttelt sie die Flasche. Sobald das Pferd das entspannt akzeptiert, sprüht sie einmal und dann zweimal und dann dreimal aufs Fell. Dann wird gelobt und gestreichelt, sobald das Pferd entspannt stehen bleibt. Nach wenigen Minuten hat es verstanden, dass es nicht schlimm ist und bleibt – zwar aufmerksam aber trotzdem still – stehen, wo es vorher aufgeregt schnaubend im Kreis weggelaufen ist.
Hallo Sandra, ich sehe sehr gerne ihre Sendung und finde ihre Art wie sie mit den Pferden umgehen ganz toll es ist immer sehr liebevoll und mit sehr viel Respekt verbunden ich schätze sie dafür sehr. Leider gibt es ein Gestüt wo der Respekt und die Achtung den trächtigen Stuten gegenüber fehlt !!!!!!!!(Blutentnahme für die Gewinnung von PMSG) vielleicht können ja Menschen wie Sie dieses Elend ,Leid der Stuten auf dem Gestüt Meura und in Südamerika stoppen !!!! wie weit müssen wir Menschen noch sinken und wie lange wollen wir zusehen wie Tiere Qualen erleiden müssen die durch uns entstehen und nach der gier des Geldes . Vielen dank ! Viele grüße Angelika Großer
Hallo liebe Angelika, erst einmal freut es uns natürlich sehr, dass du Sandra so schätzt. Die Blutentnahme bei trächtigen Stute ist eine grauenvolle Praxis und es gibt viel Elend in der Welt. Da hast du leider Recht. Vielleicht liest Sandra den Kommentar ja oder du schreibst sie einfach über Ihre Webseite an. Ganz liebe Grüße auf jeden Fall und danke für dein Engagement, Petra
Hallöchen, beim Fernseh schauen kam eine Werbung über die Pferdeprofis und da wurde Sandra Schneider leider nicht erwähnt oder gezeigt. Nun habe ich im Internet gesucht, was wohl der Grund dafür ist und nur etwas von einem Unfall finden können, aber ich habe nichts genaueres dazu gefunden und bin ehrlichgesagt besorgt was mit ihr passiert ist. Könnt ihr mir darauf vielleicht eine Antwort geben? Denn ich würde meine Ungewissheit gerne stillen. Vielen lieben Dank schon im Voraus und noch einen schönen Tag/Abend, je nachdem wann das hier gelesen wird.
Ganz liebe pferdische Grüße
Hallo liebe Julia, also sie postet fleißig auf Instagram :-) Insofern glaube ich ziemlich sicher, dass alles in Ordnung mit ihr ist. Ganz liebe GRüße, Petra
Sandra geht es gut, sie hat nur lediglich keine Kapazität mehr für die Sendung :-)
Hallo Julia
ich habe heute Sandra Schneider im Fernsehen gesehen und das hat mir sehr gut gefallen!-Glg. Jürgen
Gefällt mir, habe Sie in der NDR Talkshow gesehen. Ist doch etwas worüber man nachdenken sollte.