Lederbaum Sattel
Suchst du einen Sattel und willst aber Flexibilität für dich und dein Pferd? Hat dein Pferd eine schwierige Sattellage? Du hast ein Pferd mit rundem Rücken und kaum Widerrist? Oder mit empfindlichen Schultern? Mit einem kurzen Rücken? Oder einem sehr hohen Widerrist? Hast du ein junges Pferd, das sich noch stark entwickeln wird? Oder ein Pferd, das im Sommer deutlich dicker ist als im Winter – also große anatomische Schwankungen durchmacht? Oder ein Pferd, das du nach einer längeren Pause wieder aufbauen willst?
Wenn du eine oder mehrere dieser Fragen mit JA beantworten kannst, dann solltest du dir das Thema Lederbaumsattel genauer anschauen. Denn sie können für diese Sattellagen und Sattelthemen eine smarte Sache sein.
Es gibt viele Vorurteile – genau wie bei Baumlosen Sätteln – vielleicht weil der Lederbaum so neu und anders erscheint als der traditionelle Baumsattel. Letztlich ist es aber auch da wie mit allem im Leben: Du musst einfach individuell schauen, was für dich und dein Pferd das Beste ist. Für das eine ist der baumlose Sattel ideal, für das nächste der Sattel mit Baum und für wieder andere Pferde und Reiter ist der Lederbaumsattel eine gute Entscheidung. Deswegen soll es in diesem Artikel um die Lederbaumsättel gehen.
Ich liste dir erst einmal alle Facts und Infos auf und habe dann noch ein Interview für dich.
Erst einmal liste ich dir ein paar Fakten und Gedanken zu dem Thema auf:
- was einen guten Lederbaumsattel ausmacht
- wie er funktioniert
- wie er aufgebaut ist
- was du alles beachten musst, wenn du einen haben willst
…das erkläre ich dir jetzt Schritt für Schritt im Artikel. So kannst du dir ein Bild machen und genau überlegen, ob ein Lederbaumsattel genau das SATTELDING für dich und dein Pferd ist.
Zum Thema: „Baumloser Sattel“ – findest du hier übrigens einen individuellen Erfahrungsbericht von mir
Beim Baumlosen oder Lederbaumsattel gilt natürlich:
- Setze bitte auf Qualität! Lederbaum ist nicht gleich Lederbaum und auch da solltest du lieber ein bisschen mehr in den Sattel investieren, damit du danach nicht in den Tierarzt investieren musst und natürlich vor allem, damit dein Pferd gesund und entspannt unter deinem Sattel laufen kann
- Auch ein baumloser oder ein Lederbaumsattel muss gut angepasst werden
Lederbaumsattel – die wichtigsten Facts
Der allergrößte und wichtigste Fakt ist, dass du dir bitte bitte einen guten und hochwertigen Lederbaumsattel kaufst, wenn du dich dafür entscheidest. Es gibt schon Modelle für 200 Euro aus dem Massenmarkt. Davon solltest du bitte die Finger lassen. Das sage ich so pauschal und direkt, weil ein Sattel für 200 Euro schlicht und einfach nicht mit so viel Pferdewissen, Physiofaktoren und Qualität produziert und entwickelt worden sein kann, dass er gesund und artgerecht für dein Pferd ist. Punkt.
Warum du kein Schnäppchen nehmen solltest
Dein Pferd sollte dir ein bisschen mehr wert sein als das. Denn du willst dich ja auf seinen Rücken setzen und mit dem Sattel Reiten. Du belastest also den Pferderücken mit deinem Gewicht und damit hast du auch eine große Verantwortung: Du musst für gut sitzendes und hochwertiges Equipment sorgen. Gerade an den Punkten, die die Anatomie deines Pferdes beeinflussen. Dazu gehört der Sattel genauso wie Trense oder Kappzaum.
Du musst also schon mit 1000 bis zu 1500 Euro rechnen – je nachdem was die Sattellage deines Pferdes sagt. Das gilt übrigens für alle Firmen die Lederbaumsättel herstellen – zum Teil sind die guten Modelle noch deutlich teurer. Aber genug von der Preisfrage: Das wichtigste am Thema ist nicht nur der Preis, sondern vor allem die Frage nach Passform und Funktion.
Denn: Wenn wir Pferde reiten wollen, müssen wir auch das Geld erübrigen können, ihnen passende Ausrüstung zu gönnen. Das siehst du sicherlich auch so?
Dann lass uns loslegen mit den wichtigsten Fakten zum Thema Lederbaumsattel und dann gibt es noch ein Interview für dich.
Die 5 wichtigsten Fragen zum Thema „Lederbaum Sattel“
- Sitzt ein Lederbaumsattel gleich wie er soll? Ein Lederbaumsattel muss eingeritten werden – der Lederbaum passt sich durch Wärme und Bewegung ein Stückweit an und wird weicher mit der Zeit. Das ist wie bei deinen neuen Lederschuhen. Die müssen auch erst eingetragen werden, bis sie den „AAAAAACHSOGEMÜTLICH“ Status haben – das kann ein paar Wochen dauern. Je nachdem wie intensiv du reitest.
- Braucht der Lederbaumsattel eine Schabracke mit Druckschutz? Die Hersteller sagen Nein und wenn ich mir das Konzept so ansehe, würde ich auch sagen, dass das nicht nötig ist. Der Lederbaumsattel ist schließlich flexibel und hat dicke Lederkissen – genug Druckschutz und Wirbelsäulenfreiheit. Wenn du trotzdem eine gepolsterte Schabracke willst, kann ich dir die hochwertigen Modelle von Christ oder Engel empfehlen – HIER kannst du dir die Schabracken anschauen
- Können Lederbaumsättel wirklich genug Druckschutz bieten – auch für Springen und Wanderritte? Ja, sagen verschiedene Thermomessungen in Sachen Druckschutz. Je nach Hersteller natürlich. Ein billiger und schlechter Lederbaum bietet dir da nicht genug Druckschutz. Deswegen ist es so wichtig auf einen guten Sattel von einem kompetenten Hersteller zu setzen. Oder mit dicken und gut durchdachten Lederkissen und einem hochwertigen Lederbaum. Dann ist er weder zu biegsam noch zu weich und das Material ermüdet natürlich auch nicht so schnell. Der Lederbaum besteht aus mehreren Schichten – zum Teil gehärtetem – Leder, wenn er gut gemacht ist. Das liefert deinem Pferd einen festen „Baum“ ohne zu starr zu sein.
- Gibt es Pferde, für die der Lederbaumsattel nicht passt? Im Grunde nein – da musst du dann einfach schauen, welches Modell das beste für dein Pferd ist. Aber gerade weil der Lederbaumsattel flexibel ist, kann er ziemlich vielen Pferden passen und durch die entsprechenden Kissen passend gemacht werden. Du musst ihn auch nicht ständig neu anpassen. Wenn du aber merkst, dass dein Pferd nicht mehr so zufrieden läuft kannst du ihn durch andere Kissen entsprechend anpassen. Dickere oder dünnere, anders geformte Kissen – da gibt es verschiedene Varianten zur Auswahl über die du den Sattel anpassen kannst.
- Ist ein Lederbaumsattel auch etwas für Jungpferde? Im Grunde ja :-) Aber – jetzt kommt das große ABER – du musst den Lederbaumsattel ja einreiten. Und hast dementsprechend die ersten Runden ein „schwammigeres“ Sitzgefühl bis das Leder sich angepasst hat. Das macht nicht jedes Jungpferd gerne mit. Denn gerade Jungpferde brauchen klare Signale. Da der Lederbaumsattel sich aber mit der Zeit anpasst und Flexibilität bietet, ist er grundsätzlich natürlich schon etwas für Jungpferde.Deswegen mein TIPP an dieser Stelle: Schnapp dir einfach einen gebrauchten Lederbaumsattel und passe ihn deinem Jungpferd durch die Klettkissen entsprechend an – dann ist er schon einigermaßen gesetzt, dein Jungpferd kann sich unter dem Sattel frei entwickeln, du hast aber die klare und feine direkte Hilfengebung, die ein junges Pferd eher braucht.
Lederbaumsattel – Videofacts zu den Sattelversionen
Bevor wir jetzt zum Interview kommen gibts noch ein Youtube-Video zum Thema Sattel:
Jetzt hast du einige Infos und Facts zum Thema an die Hand bekommen. Jeder Hersteller handhabt und produziert das natürlich ein bisschen anders. Ein großer Hersteller ist die Marke Hidalgo. Natürlich ist das Interview aus dem Blickwinkel dieses Herstellers beantwortet worden, also mit der “Herstellerbrille” und du musst dir dein eigenes Bild machen. Aber da wir Hersteller mögen, die in Europa produzieren und Wert auf Qualität legen, haben wir Nina zu den Lederbaumsätteln befragt, damit du noch ein bisschen mehr Infos von jemandem bekommst, der sich schon länger damit beschäftigt.
Interview mit der Lederbaumsattel-Herstellerin Nina Holzer von Hidalgo
Pferdeflüsterei: Gehen wir den Lederbaumsattel erstmal Schicht für Schicht durch: Worin unterscheidet sich der Lederbaumsattel von einem klassischen Baumsattel?
Nina: Das Innere eines klassischen Baumsattels besteht aus einem Holz- oder festem Kunststoffbaum. Der Baum ist formstabil und meist nicht wirklich beweglich in der Längs- oder Querachse. Der Lederbaum ist, wie der Name es schon sagt, aus Leder. Gehärtetes Leder ist zwar auch formstabil, aber passt sich durch verschiedene Faktoren, wie Körperwärme und Bewegung zum Beispiel an. Das heißt, dieser Baum bewegt sich in Längs- und Querachse bei jeder Bewegung dreidimensional mit und passt sich im Laufe der Zeit perfekt an den Rücken des Pferdes an.
Unterschied Lederbaum und baumloser Sattel
Pferdeflüsterei: Wobei es mittlerweile auch Baumsättel gibt, die in den Achsen etwas beweglicher sind, weil sie etwas flexibleres Plastikmaterial verwenden und auswechselbare Kopfeisen haben. Aber natürlich deutlich weniger flexibel als Leder – das stimmt. Aber was ist denn dann der Unterschied zwischen Lederbaum und baumlosem Sattel?
Nina: Bei einem baumlosen Sattel gibt es gar keinen Baum im Inneren. Diese Sättel sind in den meisten Fällen aus unterschiedlichen, geschichteten Schaumstoffen aufgebaut. Sie sitzen sich oft eher „schwammig und breit, was beim Lederbaum nicht der Fall ist.
Pferdeflüsterei: Das kann ich leider bestätigen, weil ich selbst auch schon so ein Modell getestet habe und nicht so wirklich happy mit dem Reitgefühl war. Außerdem würde ich mit einem Baumlosen Sattel nicht unbedingt einen Wanderritt machen oder sehr lange intensive Reitsachen. Ist das mit einem Lederbaumsattel anders? Kann ich mit einem Lederbaum Sattel alles machen – genau wie mit jedem anderen klassischen Baumsattel auch? Wanderritt? Springen? Oder gibt es da Grenzen?
Nina: Definitiv JA, ALLES! Mit einem Lederbaum Sattel kann man alles machen. Vor allem kommen die Hilfen deutlicher und schneller beim Pferd an und das Pferd läuft auch wesentlich freier in der Bewegung, weil kein starrer Baum und Kopfeisen auf dem Rücken die Bewegungen begrenzt. Wir haben unsere Lederbaum Sättel auch auf zahlreichen Trails, zum Teil auch durchs Gebirge erfolgreich getestet.
Druckschutz und Lederbaumsattel – wie ist das?
Pferdeflüsterei: Oft haben die Menschen ja Respekt vor flexiblem Bäumen, weil sie Angst davor haben, dem Pferd beim Reiten Druckspitzen zuzufügen: Gibt es beispielsweise auch Druckmessungen zu euren Lederbaumsätteln? Wenn ja: was sind da die Ergebnisse?
Nina: Ja, das stimmt. Diese Vorurteile hört man oft. Wir haben Kolleginnen, die mittels Thermographie die Passform von Sätteln kontrollieren und bei denen kam heraus, dass der Lederbaum den Druck viel gleichmäßiger verteilt als ein klassischer Baumsattel. Zudem ist der Wirbelkanal bei den meisten klassischen Baumsätteln einfach viel zu eng, wodurch schon schnell Probleme beim Pferd entstehen können, weil die Kissen oft direkt auf die Dornfortsätze und Wirbelsäule drücken.
Pferdeflüsterei: Auch da gibt es Baumsättel, die sehr auf einen breiten Wirbelsäulenkanal achten, aber bei euren Sätteln ist der schon ziemlich gut gemacht. Ich habe selbst ja auch einen in der Sattelkammer und finde die Kissen wirklich komfortabel gemacht. Aber es gibt ja immer mal wieder die Kritik, dass Lederbaumsättel zu sehr biegen – in der Mitte – durch das Reitergewicht – was sagen da die Druckmessungen?
Nina: Naja, die Druckmessung beim Lederbaum war deutlich besser, als bei dem getesteten klassischen Baumsattel. Ein „Durchbiegen“ in der Mitte ist mir noch nicht untergekommen. Wir kennen keinen Hidalgo Sattel, der dort Probleme macht.
Für welche Pferde ist der Lederbaumsattel der Richtige
Pferdeflüsterei: Gibt es anatomische Grenzen? Also geht der Lederbaum beispielsweise auch bei einem Pferd mit hohem Widerrist oder mit rundem Rücken oder anderen schwierigen Sattellagen?
Nina: Hier kommt es natürlich immer etwas auf das Budget des Reiters und die Modellreihe der Hidalgo Sättel an, aber bei der Spezial Reihe von Hidalgo gibt es keine Grenzen. Auch Pferde mit extrem kurzem Rücken und hohem Widerrist sind gar kein Problem.
Pferdeflüsterei: Oder bei Pferderassen mit speziellen Anforderungen, wie den Isländern oder Kaltblütern?
Nina: Auch diese sind grundsätzlich gar kein Problem. Solange Pferd und Reiter einigermaßen harmonieren und das Budget auch zum Problem passt, findet man auch hier eine entsprechende Lösung. Gerade bei schwierigen Fällen sind wir oft die letzte Instanz, wo´s dann endlich passend wird.
Pferdeflüsterei: Was ist mit den Reitern – gibt es da eine Gewichtsgrenze?
Nina: Vom Sattel her gibt es genug Anpassungsmöglichkeiten, um auch schwerere Reiter abzudecken. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, die Kissen mit einer Filzverstärkung zu bestellen bzw. ist der Lederbaum zum Teil auch mittels Filz verstärkt. Die Gewichtsgrenze gibt hier eher die Muskulatur und Statur des Pferdes vor.
Pferdeflüsterei: In Prozenten ausgedrückt: Wenn ein gut sitzender Baumsattel 100% Druckschutz liefert – wieviel Druckschutz liefert der Lederbaumsattel?
Nina: Da ein gut sitzender Baumsattel unserer Meinung nach keinen 100%igen Schutz liefern kann, weil er die Bewegung des Pferdes gar nicht mit machen kann, bietet ein gut angepasster (auf Pferd und Reiter!) Hidalgo Lederbaumsattel sicherlich wesentlich mehr Druckschutz, solange auch der Reiter gut reitet. Einen schlecht sitzenden, reitenden oder schiefen Reiter kann kein Sattelbaum 100% ausgleichen oder abfangen.
Wie wird der Lederbaumsattel angepasst
Pferdeflüsterei: Wie erkenne ich ob mein Lederbaum-Sattel dem Pferd passt und nicht drückt?
Nina: In dem ich ihn von einem entsprechend geschulten Sattelanpasser kontrollieren lasse, den Rücken meines Pferdes regelmäßig anschaue (oder von Osteo/Physio kontrollieren lasse) und meinem Pferd beim Laufen zuhöre. In den meisten Fällen zeigen die Pferde deutlich, wenn etwas nicht mehr 100% sitzt und neu angepasst werden muss.
Pferdeflüsterei: Das bringt mich zur nächsten Frage: Lederbaum ist zwar flexibel, muss aber eben doch auch angepasst werden, richtig?
Nina: Ganz genau, ein Lederbaum (und auch ein baumloser) Sattel muss genauso angepasst und kontrolliert werden, wie jeder andere Sattel auch. Sicherlich kann der Kunde bei unseren Sätteln mit etwas Fingerspitzengefühl in gewissem Rahmen dank der klettbaren Sattelkissen auch selbst „Hand anlegen“, was ja bei einem Baumsattel nicht möglich ist.
Pferdeflüsterei: Wie wird er genau ans Pferd angepasst – also welche Punkte oder Körperbereiche werden bei der Anpassung berücksichtigt und welche Parameter der Anpassung gibt es?
Nina: Für einen Lederbaumsattel sind genau die gleichen Punkte wichtig, wie bei einem klassischen Sattel auch. Nur, dass wir keine Kammerweite im klassischen Sinne ausmessen müssen, da der Hidalgo Lederbaum ohne Kopfeisen klarkommt. Wir benötigen zuerst einmal die Auflagefläche des Pferdes. Dafür schauen wir uns die Schulter des Pferdes an und messen von hinter der Schulter bis zur letzten Rippe. Dann benötigen wir die Breite des Wirbelkanals. Dafür schauen wir uns also den Rücken, die Wirbelsäule des Pferdes ganz genau an, schauen, wo die Dornfortsätze beginnen und aufhören und wo der lange Rückenmuskel verläuft. Denn dieser Muskel ist derjenige, der unser Gewicht überhaupt tragen kann. Das heißt, die Kissen müssen hier aufliegen und dürfen die Dornfortsätze nicht einengen. Zusätzlich schauen wir dann natürlich noch, wo und wie die Gurtlage verläuft. Anhand dieser und je nachdem wie viel Platz die Schulter benötigt, wissen wir dann, wo wir die Kissen unter den Sattel kletten müssen.
Pferdeflüsterei: Muss ich den Sattel wechseln, wenn mein Pferd beispielsweise zu- oder abnimmt? Sommer / Winter – Gesunde und kranke Phasen?
Nina: Nein, das ist ja das Schöne am Lederbaumsattel. Sie wachsen mit und lassen sich jederzeit wieder auf neue Begebenheiten anpassen.
Lederbaumsattel einreiten – So gehts!
Pferdeflüsterei: Speziell, weil sie auch eingeritten werden müssen – was genau heißt das (also wie lange, wie oft, wie viel) und wie fühlt sich der „frische Sattel“ im Vergleich zum eingerittenen an?
Nina: Das Einreiten dauert erfahrungsgemäß etwa 30 Mal intensives Reiten.
Der „frische Sattel“ wird von meinen Kunden gerne als etwas weit weg vom Pferd und „thronend“ beschrieben. Dieses Gefühl ist aber meist schon nach 3-4 Mal reiten weg und mit jedem Mal reiten kommt der Reiter quasi näher ans Pferd und besser zum Sitzen. Die Beinlage formt sich an und der Sattel wird zum „Sofa“.
Pferdeflüsterei: Ist das schwierig, wenn man ihn beispielsweise bei einem Jungpferd nutzen möchte?
Nina: Zum Probereiten bei einem Jungpferd nutze ich immer schon gut eingerittene Testsättel. Aber natürlich kann man auch einen neuen Lederbaumsattel bei einem Jungpferd nutzen. Dieser kann bei jeder Veränderung neu angepasst werden. Das ist ja das Tolle an dem System. Natürlich kann es sein, dass das Einreiten des Sattels mit einem Jungpferd etwas länger dauert, aber dafür habe ich einen Sattel, der quasi ein Leben lang beim Pferd bleiben kann und entsprechend angepasst werden kann. Beim klassischen Baumsattel könnte man hier wahrscheinlich jedes halbe Jahr einen neuen Sattel kaufen.
Pferdeflüsterei: Vielen Dank für das Interview!