Pferdekopf mit Knotenhalfter - Carey

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Der ganze Artikel für dich auf einen Blick

..wenn du eine gute Beziehung zu deinem Pferd haben willst

Wenn du einen Partner willst, wenn du ein verlässliches Pferd willst und wenn du ein sicheres Pferd willst, dann brauchst du ein Pferd das dir vertraut und nicht aus Angst gehorcht. Macht das Sinn für dich? Ja? Sehr gut! Nein? Auch gut! So oder so habe ich jetzt gleich das eine Zitat für dich, dass du dir unbedingt durchlesen musst, wenn du eine gute Beziehung zu deinem Pferd haben möchtest und vor allem, wenn du ein sicheres Pferd haben willst. Es wird dir auf deinem Weg weiterhelfen, wenn du an althergebrachten Theorien zweifelst und es kann dir die Augen öffnen, wenn du immer noch glaubst, dass wir Pferde dominieren sollten, damit sie sicher werden.

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DAS Zitat für mehr Vertrauen mit dem Pferd

„Auf ein Pferd, das aus Angst gehorcht, ist kein Verlass. Es wird immer etwas geben, vor dem es sich mehr fürchtet als vor dem Reiter. Wenn es aber seinem Reiter vertraut, wird es ihn fragen, was es tun soll, wenn es sich fürchtet.“ Antoine de Pluvinel (1555-1620)

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Was brauchen Pferde, um sicher zu sein?

Sind wir Menschen nicht unglaublich stur, dumm und vergesslich? Statt gutes Wissen weiterzuverbreiten, auszubauen und über die Jahrhunderte immer besser zu werden, wenden wir uns immer wieder dem vermeintlich einfachen Weg zu statt den richtigen Weg zu gehen. Egal ob es um das Weltgeschehen, unseren gesellschaftlichen Umgang oder eben auch die Pferde geht.

Das musste ich vor kurzem wieder denken, als ich dieses eine Zitat von Antoine de Pluvinel aus dem 16. Jahrhundert entdeckte. Schon vor hunderten Jahren wussten die Reiter und Pferdemenschen, dass es sinnlos und falsch ist Pferde zum Gehorsam zu zwingen. Sie wussten, dass wir die Pferde durch gerechtes Training, einen fairen Umgang und eine liebevolle Ausbildung auf unsere Seite ziehen müssen – wenn wir sichere und verlässliche Pferde haben wollen. 

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Was Pferde NICHT wollen

Ist das nicht eigentlich zutiefst logisch und absolut sinnvoll? Und trotzdem predigen Reitlehrer überall, dass du dir von dem Pferd „nichts gefallen lassen darfst“ oder dass „der Gaul dich verarscht und du die Gerte fetzen lassen sollst“ oder dass „dein Pferd unkontrollierbar wird, wenn du dich nicht immer durchsetzt“. Was machen also viele Reiter und Pferdemenschen? Sie kämpfen lieber mit ihrem Pferd, um sich SOFORT durchzusetzen, als es durch Wissen um ihr Verhalten, Geduld und Empathie nach und nach auf ihre Seite zu ziehen. 

Und damit wären wir wieder bei Antoine de Pluvinel: „Auf ein Pferd, das aus Angst gehorcht, ist kein Verlass. Es wird immer etwas geben, vor dem es sich mehr fürchtet als vor dem Reiter.“

Das Pferd wird vielleicht gehorchen – aber irgendwann wird der Punkt kommen, an dem die Angst vor dem vermeintlichen Gespenst größer ist, als die Angst vor der Gerte und den Sporen des Reiters und spätestens dann wird das Pferd den Reiter verlassen. Denn warum sollte es seine Sicherheit und sein Leben für jemanden riskieren, der nicht auf das Tier aufpasst, der sich nicht verantwortlich zeigt, der nicht kommuniziert sondern als Despot auftritt, der nicht zuhört, sondern befiehlt? Warum? 

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Dominanz zerstört Vertrauen

Das Zitat von de Pluvinel bringt wunderbar auf den Punkt, wie sinnlos sämtliche Dominanztheorien am Pferd sind.

Immer wieder erzählen Pferdemenschen und Pferdetrainer: 

  • dass du dir von deinem Pferd nichts gefallen lassen sollst
  • dass du dich immer durchsetzen musst
  • dass dein Pferd jede Gelegenheit nutzt um dich zu dominieren
  • dass Pferde dominante Ansagen brauchen 
  • dass Pferde zu unkontrollierbaren Monstern werden, wenn du auch mal nachgibst
  • dass du deinem Pferd kein Stück nachgeben sollst

Kennst du diese Glaubenssätze, Gedanken oder Sätze auch von deinen Reitlehrern, Pferdetrainern, Miteinstellern? Zweifelst du auch schon lange insgeheim daran und hättest gerne einen anderen Weg? 

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Ein “Bild” für dich

Jetzt habe ich ein Bild für dich: Stell dir vor, dass du unsicher bist. Du stehst an einer Weggabelung und musst eine für dich wichtige Entscheidung treffen, die dein zukünftiges Leben beeinflussen wird. Du weißt nicht, was du tun sollst und bist ratlos, unsicher oder gar verängstigt – je nach schwere deiner aktuellen Lebenslage und Größe der anstehenden Entscheidung. 

Eine Frage für eine bessere Beziehung zu deinem Pferd

Zu wem gehst du, um dir einen Rat zu holen? 

  1. Gehst du zu deinem despotischen Onkel oder Lehrer oder Kumpel, der immer alles besser weiß, immer glaubt das Recht gepachtet zu haben und der dir nicht zuhört, dich abkanzelt und dir bei jedem Treffen sagt und zeigt, dass du nichts zu sagen hast, nichts mitzureden hast, bei dem du dich gar nicht so Recht traust deine Fragen zu stellen oder deine Meinung zu sagen, weil er dir ohnehin immer über den Mund fährt? Und der einen ziemlich harschen Befehlston anschlägt? 
  2. Gehst du zu deiner liebevollen Mutter oder deinem Freund, der dir immer zuhört, der dir ehrlich, deutlich, aber freundlich sagt, was er denkt, der Fragen stellt, verantwortungsbewusst handelt, abwägt bevor er Entscheidungen trifft und deine Antworten in seinen Rat und sein Handeln dir gegenüber einbezieht? 

Wem vertraust du mehr und wessen Rat wirst du eher folgen? Ich ahne deine Antwort ;-) Ich persönlich würde natürlich zu Person Nummer 2 gehen. Und genauso wird es auch deinem Pferd gehen. Warum soll es sein Leben, seine Sicherheit und sein Vertrauen jemandem geben, der mit der Gerte Schmerzen zufügt, die Sporen in den Bauch bohrt oder immer laut brüllt, prügelt oder am Strick ruckt? 

Wieso in aller Welt sollte das alles dafür sorgen, dass das Pferd dem Menschen gerne folgt? Wie bitte soll das alles dabei helfen, dass du ein braves und zufriedenes Pferd bekommst?

Ahnst du die Absurdität in diesem Vorgehen? Und trotzdem wird es im Kleinen oder Großen immer und überall geraten. Ist das nicht eigentlich total absurd? 

Schon vor über 400 Jahren war klar…

Antoine de Pluvinel wusste das schon vor über 400 Jahren: Wenn du einen Partner willst, wenn du ein verlässliches Pferd in jeder Situation willst und wenn du ein sicheres Pferd willst, dann brauchst du ein Pferd das dir vertraut und nicht aus Angst gehorcht. Macht das Sinn für dich? 

Und damit sind wir beim zweiten Teil des Zitates: „ Wenn das Pferd aber seinem Reiter vertraut, wird es ihn fragen, was es tun soll, wenn es sich fürchtet.“

Auch das macht Sinn, oder? Wenn du einem Menschen vertraust, wirst du in ihn zweifelhaften oder unsicheren Situationen um Rat fragen, richtig? Denn diese Person hat dir durch sein Verhalten, seine weisen Entscheidungen, sein verantwortungsbewusstes Handeln und seine Freundlichkeit und Ehrlichkeit dir gegenüber immer wieder gezeigt, dass sie vertrauenswürdig ist und ein Rat von diesem Menschen in aller Regel ein guter Rat sein wird.  

Aber wie bekommst du nun Vertrauen? Letztlich kannst du dich selbst fragen, was du selbst brauchst, damit du Vertrauen zu jemandem bekommen kannst. 

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12 Ideen für mehr Vertrauen mit deinem Pferd

  1. Sei ehrlich
  2. Sei authentisch in deinen Taten und Gefühlen
  3. Worte und Taten sollten zusammenpassen
  4. Sei nicht verwirrend – du solltest wissen, was du willst
  5. Sei klar in deinen Handlungen, Gefühlen und Taten
  6. Sei fair
  7. Sei verantwortungsbewusst
  8. Sei liebevoll und verständnisvoll
  9. Aber lass dir dabei natürlich auch nicht auf der Nase herumtanzen
  10. Sei fokussiert in deinen Zielen, aber verlier dabei dein Gegenüber und seine Bedürfnisse nicht aus den Augen
  11. Habe Freude am Zusammensein und zeige das auch

Das ist nur eine kleine Auswahl auf dem Weg zum richtigen Mindset für einen guten Pferdemenschen. Sicher hast du auch Ideen, was noch auf diese Liste gehören sollte. Schreib sie mir in die Kommentare! Ich freue mich auf deine Anregungen und nehme einzelne Punkte dann gerne auf. 

Hast du auch ein Zitat?

Und wenn du schöne Zitate hast, die Pferdemenschen auf diesem Weg weiterhelfen, dann schreibe sie mir auch gerne. Ich LIEBE Zitate, denn sie bringen oft in einem guten Satz auf den Punkt, was wir in tausend Gedanken kompliziert im Kopf haben. Und können deswegen hilfreich sein, um unser Mindset zu verändern und positiver, zufriedener und verständiger mit unseren Pferden durchs Leben zu gehen. 

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Feines Pferdewissen für Pferdefreunde

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10 Kommentare

  1. Ich bin sehr froh, dass endlich die beziehung vom pferd von der anderen seite aus betrachtet und kommuniziert wird. Sie sollte sogar eingefordert werden. Du hast in allen punkten, die du aufführst und beleuchtest, recht. Ich finde jedoch, dass du zu pauschal dabei bleibst. “Sei dies” , “sei jenes”, das ist absolut unvorstellbar für all jene, die von der anderen seite kommen. Das sind worte, die nicht in handlung umsetzbar sind. Und natürlich sind die rechten handlungsweisen auch nicht durch worte, sondern nur durch jahrelanges “sein” und “tun” erfassbar. Mich stört nur, dass sämtliche artikel zu diesem thema – egal ob von dir oder anderen – immer den eindruck erwecken, als müsse man nur dieses und jenes lesen , um diese andere welt zu verstehen und ein pferd zu bekommen, das wirklich gerne folgt. Dem ist aber nicht so. Es sind oft ausschweifende artikel, die eher noch zu mehr frust unter den pferdeleuten führen, weil sie nach einiger zeit des ausprobierens günstigen falles nicht zum gewünschten erfolg führen.
    So eine art versprechungen, dass damit leicht die sterne vom himmel zu holen sind. Anschliessend wenden sich viele wieder von diesem weg ab und kehren zurück zu den prinzipien der rohen überzeugung, da dies viel einfacher und flächendeckend begleitet ist. Ich wünsche mir menschen, die diesen sinneswandel wirklich zugunsten der pferde etablieren möchten und nicht mit diesem kommerziellen blick, bei dem ein sinneswandelwilliger mensch sehr viel geld für endlose kurse ausgeben muss, die nicht mal in seiner nähe regelmässig verfügbar und dann auch genauso unbegleitet sind wie die in letzter zeit gängigen online kurse.
    Das alles sind dennoch gute ansätze zum wandel und hilft auch sicher dem einen oder anderen pferd und reiter, die grössere möglickeiten an zeit und geld haben. Aber der einzelne kleine pferdemensch, der diesen weg zu seinem pferd nach feierabend (und das sind die millionen) gehen möchte, steht alleingelassen vor seinem pferd, denn all die texte sind richtig vom inhalt her, aber nicht praxisnah allein umsetzbar. Ich finde, HIER sollte mal ein ansatz gemacht werden, lobby aufgebaut werden… in der reitlehrerausbildung, im tierschutzgesetz…bei erfahrenen pferdemenschen und von erfahrenen trainern, die nicht marketing sondern wirklichen wandel im anliegen haben. So wie menschen ehrenamtlich in tierheimen, im tierschutz usw aus überzeugung die welt für die tiere verbessern… lg agnes

    1. Hallo liebe Agnes, prinzipiell liegt viel im Argen – da hast du absolut Recht. Die Basis müsste anders aufgezogen und der Fokus auf anderen Dingen liegen. Aber da ich das nicht ändern kann, gebe ich lieber all den Pferdemenschen da draussen Idee, wie sie es angehen können. Sie müssen ja nicht und ich traue ihnen genug Verstand zu, dass sie für sich abstrahieren und individualieseren können. Ich kann in einem Artikel schließlich gar nicht alle wenns und aber und eventuells abbilden, deswegen schildere ich einen möglichen Weg :-) Ich halte Onlinekurse für ziemlich genial. Denn ein guter Onlinekurs von einem guten Trainer bringt mir mehr als eine schlechte UNterrichtsstunde vor Ort. Wenn der gute Trainer natürlich vor Ort ist, ist das optimal. TRotzdem können mir Onlinekurse ganz viel Zusatzideen und Wissen liefern. Genau wie Fachbücher. Nur mit Video und Co – deswegen sehr hilfreich, finde ich :-) Ganz liebe Grüße auf jeden Fall und lieben Dank für deine GEdanken, Petra

  2. so 100 % richtig. Über mich wurde immer viel gelästert, Puschelreiter. Für mich ein Kompliment. Mein Pferd wurde mit der berühmten “positiven Verstärkung” erzogen, d.h. soweit verantwortbar falsches Verhalten ignorieren oder ruhig korrigieren, richtiges Loben. Ich lobe sie immer noch, wenn sie das Gebiss selbst aus meiner Hand nimmt, obwohl sie das immer macht, manchmal dauert es einen Moment, aber sie nimmt sie immer selbst. Wie fängt ein gemeinsames Arbeiten an, wenn ich schon mit schmerzhaftem Druck auf die Laden das Maul aufzwinge?
    Mein Pferd hat Vertrauen. Vor kurzem hat ein Windstoß alle Futterdosen durch die Stallgasse gefegt. Mein Pferd war vor der Box angebunden, ich in der Box. Obwohl Dosen unter ihr durchgeweht sind, blieb sie ganz entspannt stehen, ich war ja da. Kommentar einer Mit-Einstallerin: Das ist ja eine coole Sau, meiner wäre durchgedreht.
    Klar erschrickt sie auch mal, aber selbst wenn sie beim Führen einen Satz macht: Sie reißt sich nicht los. Sie macht auch mal, was sie nicht soll und ist “unartig”.
    Ich denke, in den meisten Fällen ist “Ungehorsam” im Verhalten der Reiter begründet. Wenn ich achtsam bin, merke ich, dass mein Pferd die Grassbüschel fokussiert und kann reagieren, bevor sie losstampft. Ich merke beim Reiten, dass mein Pferd unaufmerksam wird oder nicht “an den Hilfen steht”. Dann heißt es: Gründe suchen.
    Ist die Arbeit zu eintönig? Ist das Pferd gelangweilt oder überfordert (körperlich oder kopfmäßig)? Hat es Schmerzen? Oder einfach mal einen schlechten Tag? Ja, ich erlaube meinem Pferd, mal einen schlechten Tag zu haben. Dann wird es eben nur leichte Arbeit oder sogar nur ein Spaziergang an der Hand. Häufen sich die lustlosen, schlechten Tage heißt es: Warum hat mein Pferd auf einmal keine Lust mehr, etwas mit mir zu machen?
    Ich habe auch Fehler gemacht, aber daraus gelernt. z.B. Wenn sich etwas Falsch für mein Pferd anfühlt, dann ist es falsch, ganz egal, wie erfahren ein Trainer auch ist: ich bin verantwortlich für mein Pferd.
    Ich glaube, es war Klaus Balkenhol, der sagte: “Wir wollen einen Partner auf Augenhöhe”.

    ist jetzt doch ganz schön lang geworden.

    Sybille

    1. Hallo liebe Sybille, das unterschreibe ich alles zu 100% – danke für deinen wunderbaren Kommentar und bis ganz bald, Petra

  3. Wunderbarer zutreffender Artikel. Der Mensch hat bei sich selbst noch so viel Entwicklungsarbeit zu leisten. Wir brauchen kein anderes Lebewesen unterzuordnen, sondern müssen es auf Augehöhe den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend respektvoll behandeln.

  4. Hallo liebe Petra,
    nach langer Zeit schreibe ich hier auch mal wieder einen Kommentar. Vielleicht erinnerst Du Dich noch an meinen Chico, das kaputt gerittene Sportpferd, das zum Reiten so deutlich “Nein” gesagt hat? Es hat sich so viel getan und Miriam spricht mir mit ihrem Kommentar so dermaßen aus dem Herzen – liebe Miriam, vielen Dank dafür!
    Mein Bub ist so viel ruhiger geworden, wenn wir spazieren gehen und er sieht, hört oder riecht etwas, was ihm unheimlich ist, lasse ich ihn stehen, er fragt auch: “Kann ich schauen?” Ich antworte: “Klar kannst du schauen, ordne das Unheimliche für dich ein, wir gehen weiter, wenn es für dich ok ist.” Meistens kann er es gleich einordnen, manchmal fragt er dann noch nach, ob das Unheimliche wirklich nicht unheimlich ist. Ich teile ihm dann mit, es ist alles gut, hab keine Angst, ich bin da und passe auf dich auf.
    Er ist nach wie vor sehr stressanfällig, manchmal kommen Situationen, in denen er sich sehr stresst, aber es ist deutlich weniger geworden und er lässt sich viel schneller beruhigen. Er genießt meine Teamplayer-Art, dass er seine Meinung sagen darf und dass er gut – und vor allem – ruhig behandelt wird. Wir machen uns keinen Stress mehr, das braucht er nicht. Es gab einige Leute, die gefragt haben, warum ich dieses Pferd behalte, man weiß ja gar nicht, ob er sich überhaupt nochmal reiten lässt. Ich habe nur geantwortet: “Du brauchst nicht zu verstehen, warum ich dieses Pferd behalte, wichtig ist nur, dass ich weiß, warum ich dieses Pferd behalte. Und ist für Dich Reiten alles?” Diese Leute waren sofort ruhig, sie wussten keine Antwort darauf, manche kamen mir sogar etwas beschämt vor.
    Ja, was soll ich sagen? Chico hat so viel Vertrauen gefasst, dass er meiner Trainerin und mir angeboten hat, dass wir aufsitzen dürfen. Schon wieder kommen mir die Tränen! Er weiß, dass ich ihm vertraue, ich würde ihm mein Leben anvertrauen. Er fühlt sich verstanden und er weiß, dass er über alles geliebt wird. Er weiß auch, dass sich im Falle, er entscheidet sich doch noch gegen das Reiten, nichts ändern wird. Er hat ein festes Zuhause für immer und meine ganze Liebe. Irgendwie passt der Kommentar auch noch zur Führungskompetenz. Ich bin meinen eigenen Weg gegangen und gehe ihn auch weiter, ich habe mir nichts einreden lassen von Leuten, die mein Pferd aufgrund unserer Vorgeschichte als Monster bezeichnet haben und die der Meinung waren, er gehört weg. In unserem Stall tolerieren die Miteinsteller meinen Weg und die, die sich vielleicht hinter meinem Rücken das Maul zerreißen, sind mir sowas von egal! Ich halte mich an den schönen Spruch: “Wer seinen eigenen Weg geht, dem wachsen Flügel.”
    Herzliche Grüße
    Astrid mit Chico und Sheela im Herzen

    1. Hallo liebe Astrid, natürlich erinnere ich mich an euch und ich freue mich, dass ihr so einen wunderschönen Weg miteinander gegangen seid. Das ist wirklich wirklich zauberhaft! Alles Liebe und bis ganz bald, Petra

  5. Liebe Petra,

    so wahr. Der Ponymann war letztens schlimm am Auge verletzt und konnte auf dem rechten Auge nichts sehen. Das hat ihm natürlich Angst gemacht, würde es mir ja auch. Trotzdem ist er als ich ihn darum gebeten hab anstandslos in den Hänger gestiegen. Er hat mir vertraut, dass das was ich von ihm nun verlange schon seinen Sinn hat und ich um nichts bitte, was ihn in Gefahr bringt. Der kleine tapfere Mann war so lieb und das mit Schmerzen. Soviel zum Thema, Pferde die ihre Meinung sagen dürfen, hören im Notfall nicht.
    Was mir im Artikel allerdings fehlt ist der Umkehrschluss. Ich höre immer nur, dass mein Pferd mir vertrauen soll, aber was ist mit mir? Meiner Ansicht nach ist der erste und wichtigste Schritt, dass ich auch meinem Pferd vertraue. Solange ich meinem Pferd kein Vertrauen entgegenbringe, wird auch mein Pferd mir nie wirklich vertrauen können. Ich habe Vertrauen zu meinen Ponys. Ich vertraue darauf, dass sie immer ihr bestmögliches Tu wozu sie gerade in der Lage sind, ich vertraue darauf, dass sie mich nie absichtlich verletzen oder in Gefahr bringen wollen, ich vertraue darauf, dass sie mit mir zusammenarbeiten wollen und nicht gegen mich. Das bringt Freiheit, die Freiheit, dass mein Pferd auch “Nein” sagen darf, die Freiheit, dass wir Kompromisse finden, die Freiheit, dass ich keine Kontrolle über meine Pferde brauche. Und das bringt mir das Vertrauen meiner Pferde.
    Gerade sehe ich es an unserem kleinen Wildpferd. Sie kam zu uns und hatte Angst vor Menschen. Sie lief panisch weg, wenn sie ein Halfter sah, anfassen war nicht möglich. Nun kommt sie her gedrängelt und streckt ihren Kopf freudig ins Halfter, sie stellt sich an um mit Fliegenspray eingesprüht werden und gibt mir ihre Hufe in die Hand. Und das obwohl ich sie zu keiner Zeit gezwungen habe. Wenn sie ihren Huf wegzieht, dann lass ich los. Ich vertraue darauf, dass sie ihn mir länger überlässt, wenn sie dazu in der Lage ist. Ich bestehe auf gar keine Übung bei meinen Ponys und trotzdem oder meiner Meinung nach deswegen kann ich darauf vertrauen, dass sie in Notsituation kooperieren. Hängertraining haben wir noch nie gemacht, trotzdem gehen meine Ponys in den Hänger, wenn ich sie darum bitte, weil sie mir vertrauen so wie ich ihnen vertraue.
    Ich bin der erste Baustein. Mein Vertrauen ist die Basis für ihr Vertrauen, denn nur wenn ich ihnen vertraue komm ich wirklich ohne Druck und Zwang aus.
    Liebe Grüße
    Miriam

    1. Hallo liebe Miriam, ohhhhh – das lese ich jetzt erst. Geht es dem Ponymann wieder gut? Ich hoffe sehr!!! Dein Kommentar macht Mut mehr auf Freiwilligkeit zu setzen. Das ist so schön! Danke dafür und für deine – wie immer – wunderbare Meinung und Haltung zu den Pferden. Alles Liebe, Petra

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