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Wurmkur beim Pferd: So geht’s richtig!

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Der ganze Artikel für dich auf einen Blick

Die einen schreien „bloß nicht regelmäßig entwurmen“, das ist ganz schlecht für den Pferdeorganismus und die blöden Parasiten werden resistent. Die anderen rufen ganz entsetzt, dass man sein Pferd in Gefahr bringt, wenn man nicht mindestens 3-4 Mal pro Jahr entwurmt. Aber gegen was? Fragen die Dritten! Eine Wurmkur muss doch zum Parasiten im Pferd passen, man kann doch nicht einfach irgendwas geben. Und du stehst dazwischen und fragst dich was richtig ist für dein Pferd. Ich versuche jetzt mal ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen.

Im Grunde gibt es zwei verschiedene Arten dein Pferd zu entwurmen – strategisch oder selektiv. Mehr dazu weiter unten. Ein bisschen bist du natürlich auch abhängig davon, wie es in deinem Stall gehandhabt wird. Entwurmung ist immer eine kollektive Sache, weil sich die Würmer ja über die Pferdeäpfel von Pferd zu Pferd übertragen können.

Deswegen muss eine Wurmkur auch immer exakt zeitgleich durchgeführt werden. Egal für welchen Weg du dich entscheidest. Ich erkläre dir gleich mehr zu den zwei Arten, eine Wurmkur zu gestalten. Aber jetzt noch ein paar Basisinfos.

INFO: Ich bin keine Tierärztin und meine Infos basieren auf Erfahrungswerten und Recherchen. Deswegen kontaktiere immer deinen Tierarzt bevor du eine Entscheidung triffst – es ist wichtig sich zu informieren und alle Seiten anzuhören, bevor man überlegt, wie man für das eigene Pferd handelt. Das hier kann nur eine weitere Informationsstütze für dich und deine Entscheidung sein.

Wurmkur, was ist das eigentlich?

Die Parasiten können in deinem Pferd stecken – sie betreiben im Grunde die Brutpflege in deinem Pferd. Wenn es Parasiten hat, dann scheidet es die Eier über die Pferdeäpfel aus. Die schlüpfen und werden groß und vom nächsten Pferd wieder gefressen. So entsteht ein Kreislauf. Deswegen ist es so unglaublich wichtig bei befallenen Pferden exakt zeitgleich Wurmkuren zu machen und das drumherum sauber zu halten. Egal ob strategisch oder selektiv.

Das Thema muss bei befallenen Pferden immer zeitgleich angegangen und durchgeführt werden. Die Pferde müssen für die Dauer der Wurmkur von den anderen und dem Weideplatz entfernt werden. Sie müssen in der Box bleiben, und nachdem sie alles ausgeschixxxen haben muss die Box entsprechend gut gereinigt werden. Damit das Pferd eben nicht die Wirkstoffe aus Wurmkur mit seinen Pferdeäpfeln auf der Weide verteilt.

Die Würmer haben meist einen kleinen Weg vor sich, bevor sie als ganzer Wurm im Pferd unterwegs sind. Sie sind erst einmal in Ei-Form vorhanden, dann werden sie zu einer Larve und dann erst zum Wurm. Die Larven fressen sich gerne durch die Darmwand durch. Das wiederum ist es, was Deinem Pferd wirklich schaden kann. Denn der Darm ist mit eines der wichtigsten Organe Deines Pferdes. Er nimmt die Nährstoffe auf, er sorgt für ein gutes Immunsystem und dafür dass der Magentrakt gut funktionieren kann.

Wurmkur beim Pferd: So geht’s richtig! 1

Spulwurm (Foto: Wikipedia, gemeinfrei)

Die großen Palisadenwürmer zum Beispiel gehen sogar bis in die Arterien und nagen die Blutgefäße an. Das kann zu schweren Koliken führen. Andere Larven wandern gerne durch die Lunge oder die Leber. Die Bandwürmer dagegen können spastische Koliken auslösen oder Verstopfungskoliken. Gegen sie wird vor allem mit den vorbeugenden Wurmkuren vorgegangen.

Wurmkur, ja oder nein?

Wurmkur – ja: Würmer können tödlich für Dein Pferd enden. Keiner will sie haben. Deswegen kann es durchaus sinnvoll sein vorbeugende Wurmkuren zu verabreichen. Du verhinderst vermutlich, dass Dein Pferd ein Problem mit den Würmern bekommt. Vermutlich.

Es gibt übrigens auch Kräuterbasierte biologische Wurmkuren*

Wurmkur – nein: Aber eine Wurmkur* ist ein chemisches Gift, sie soll die Würmer im Magen und Darmtrakt Deines Pferdes abtöten. Da sie die Würmer killt, ist sie natürlich nicht ohne für Dein Pferd. Soviel ist logisch. Sie belasten die natürliche Darmflora Deines Pferdes und sie belasten den Boden, weil Dein Pferd natürlich auch beim Äpfeln Wurmkurreste mit ausscheidet. Da das Immunsystem Deines Pferdes auch unter der Wurmkur leiden kann, gehen die Gegner sogar davon aus, dass es die Würmer danach noch leichter haben sich auszubreiten. Tests der Uni München haben ergeben, dass zwar Spulwürmer durch die Wurmkur getötet und ausgeschieden werden, aber nicht alle. So hatten die Testpferde keine zwei Wochen nach der Wurmkur wieder Würmer in ihren Pferdeäpfeln.

Entwurmt? Was wirklich gegen die Pferdewürmer hilft

Jetzt erfährst Du, was auch gegen die Würmer hilft. Vorbeugend! Das bedeutet ein bisschen Arbeit für Dich. Aber Dein Pferd wird es Dir danken. Denn Würmer sind nicht nur unangenehm und können Deinem Pferd an die Substanz gehen, sie können sogar Koliken auslösen und damit tödlich für Dein Pferd sein. Im schlimmsten Fall.

Ich mache es aber kurz, keine Angst! Die wichtigste Regel. DIE Regel, die Dir helfen wird die Würmer so gut wie loszuwerden. Das was am allerbesten gegen die Würmer hilft ist in einem Satz zu sagen: Immer sauber bleiben!

Hier sind die ultimativen sechs Tipps gegen die Pferdewürmer:

  • Halte Die Box und die Weide wirklich sauber. Du musst am besten täglich abäppeln. Das ist nervig, aber das hilft. Denn die Würmer und die Wurmier verstecken sich im Pferdekot. Das ist der Hauptübertragungsort*
  • Ja es geht weiter mit dem Putzfimmel: Auch die Boxen und Paddockboxen solltest Du Dir regelmäßig vornehmen und desinfizieren. Nimm den Würmern den Nährboden. Im wahrsten Sinne des Wortes
  • Wenn Du entwurmst: Dann bitte immer alle Pferde in Deinem Stall. Wirklich alle. Sonst werfen sie sich die Wurmeier wieder gegenseitig zu und der Kreislauf geht ewig weiter.
  • Wenn Du entwurmt hast, dann lass die Pferde mindestens 3-4 Tage nicht auf die alte Weide. Sonst geht der ganze Kreislauf wieder von vorne los. Achja: Putz die Box. Desinfiziere sie und säubere Weide und Paddocks.
  • Du brauchst das genau Gewicht Deines Pferdes. Oft sind Wurmkuren zu niedrig dosiert. Weil das Gewicht des Pferdes unterschätzt wird. Dann wirken sie nicht. Du hast Deinem Pferd zwar Chemie in den Magen-Darmtrakt gepumpt, aber leider können die Würmer fröhlich weiter machen. Das wäre doch ziemlich blödsinnig, oder?
  • Baue Dir eine Wechselweidewirtschaft. Frag den Bauer nebenan, ob ihr zusammenarbeiten wollt. Wenn Pferde, Rinder und Schafe sich abwechseln, haben Würmer weniger Chancen sich auszubreiten.

Gibt es auch biologische Wurmkuren?

Es gibt sogar Kräuter, die wurmabweisend wirken sollen. LabkrautWermutMinzeThymianKürbiskerneBrennessel, Knoblauch und PapayablätterWirksame Forschung gibt es dazu aber noch nicht. Die Bienen sind auch ganz schlaue Parasitenbekämpfer. Sie verschließen ihre Bienenhäuser mit Propolis. Das soll Parasiten, Pilze und auch Würmer abhalten*

Ist selektive Entwurmung DIE Lösung?

Vorteil der selektiven Entwurmung und der Wurmkuren ist, dass Du den Organismus Deines Pferdes nicht unnötig belastest und die Würmer nicht so schnell resistent gegen die ganzen Mittel werden. Es gibt immer mehr Tierärzte, die zu einer regelmäßigen Kotuntersuchung raten, statt der vorbeugenden Entwurmung. Um so dem Pferdeorganismus die Wurmkur zu ersparen, aber gleichzeitig die Würmer im Blick zu behalten. Das nennt sich selektive Entwurmung. Also statt viermal im Jahr vorbeugend zu entwurmen, wird nur bei Bedarf entwurmt.

Nachteil ist, dass Du so natürlich auch manchmal zu spät kommen kannst. Dein Pferd bekommt vielleicht Würmer zwischen den Kotuntersuchungen. Es ist im Grunde wie mit den Impfungen. Es ist ein Risikospiel, das in beide Richtungen ausschlagen kann. Und es liegt an Dir und Deinem Pferd, ob ihr euch dafür oder dagegen entscheidet

So verabreichst Du die Wurmkur

Kommen wir mal zu der Alltagspraxis. Du hast Dich für die Wurmkur entschieden. Die meisten Pferde lassen sich ohne Probleme entwurmen. Du musst nur darauf achten, dass das Pferd die Paste auch wirklich schluckt.

So entwurmst Du richtig!

Wenn Du Dich für die chemische Variante entschieden hast, musst Du Deinem Pferd erst die Wurmkur geben und dann den Stall gründlich innerhalb der nächsten Tage reinigen. Diese Kuren wirken etwa zwei Tage. Solange wird den Würmern der Garaus gemacht. Danach wäre Dein Pferd wieder anfällig. Also musst Du deswegen den Stall intensiv reinigen, damit neue Würmer keine Chance haben aus den Eiern zu schlüpfen, die Dein Pferd ausscheidet. Und Du solltest das genau Gewicht Deines Pferdes kennen, damit Du nicht über- oder unterdosierst*

Wie oft muss ich entwurmen?

So eine Entwurmung sollte übrigens in der ganzen Stallgemeinschaft durchgeführt werden. Sonst nützt es nichts. Da die Würmer von Pferd zu Pferd wandern können.

Wenn alle mitmachen, sollte die Wurmkur ca. viermal pro Jahr durchgeführt werden. Je nach Körpergewicht Deines Pferdes gibt’s Du mehr oder weniger der Wurmkur.

Wie erkenne ich, ob mein Pferd Würmer hat?

Würmer sind eigentlich immer da. Wichtig ist nur, dass sie nicht Oberhand gewinnen. Das erreichst Du dadurch, dass Dein Pferd gesund ist und ein gutes Immunsystem hat. Und durch Wurmkuren.

Fragen die Du Dir stellen kannst, um herauszufinden ob Dein Pferd Würmer hat:
  1. Ist Dein Pferd immer schwächer?
  2. Hat es weniger Kondition als früher?
  3. Ist es ein schlechter Futterverwerter?
  4. Hat es immer wieder Erkrankungen?

Wenn Du das alles mit JA beantworten kannst, solltest Du dringend den Tierarzt rufen und eine Kotuntersuchung machen lassen. So kann er die Würmer feststellen und gemeinsam mit Dir eine Therapie für Dein Pferd planen.

Wurmkur – wann genau und wie oft?  

In aller Regel sind die Parasiten zu allen vier Jahreszeiten, aber besonders im Herbst und im Frühling aktiv. Und die Weide ist der Hauptübertragungsort. Deswegen macht es definitiv Sinn mindestens zum Start der Weidesaison zu entwurmen und zum Ende der Weidesaison. Dann sollte noch zwischendrin 2 mal entwurmt werden. Du landest mit einer klassischen strategischen Wurmkur-Strategie also bei mindestens 4 mal pro Jahr. Bei der zeitgemäßen strategischen Entwurmung prüfst du entsprechend häufig mit deinem Labor ob dein Pferd befallen ist und entwurmst nur im Bedarfsfall.

Klassisch ist:

  • Wurmkur im Frühling (kurz vor dem Start der Weidesaison): Rundwürmer
  • Wurmkur im Sommer (zwischendurch): Rundwürmer
  • Wurmkur im Herbst (zum Ende der Weidesaison): Lungen-, Rundwürmer und die Magendasseln
  • Wurmkur im Winter (zwischen November und Mitte Dezember): Magendasseln, Bandwürmer, Rundwürmer

Woran erkenne ich die Parasiten und was machen sie – Zwei Beispiele:

  • Bandwurm = der sucht sich einen Zwischenwirt – wie Milben – die sind dann auf der Weide und werden vom Pferd gefressen. Dann kommt der Bandwurm und saugt sich an der Darmwand fest und futtert von da Nährstoffe weg. Weil der Bandwurm besonders gerne zwischen Dickdarm und Blinddarm sitzt, kann er diesen Durchgang auch mal verstopfen und so Koliken auslösen. Dann magern die Pferde oft ab und haben Verdauungsstörungen oder stumpfes Fell.
  • Magendassel = Du kennst sie vielleicht – diese kleinen Punkte, die an den Beinen deines Pferdes kleben können. Das sind die Eier der Magendasseln. Die sind so hartnäckig, dass man sie gar nicht wegbürsten kann. Mein Pferd hatte sie auch schon mal an den Beinen kleben. Ich musste die Eier dann mit der kleinen Schere richtig aus dem Fell schneiden. Das Pferd würde sie sonst ablecken und so aufnehmen. Dann wandern sie zum Magen und saugen sich da an der Magenwand fest. Das kann zum Beispiel Entzündungen der Magenschleimhaut auslösen. Du merkst es daran, dass dein Pferd müder und lustloser wird, es hat weniger Gewicht und baut Muskeln ab und es hat manchmal auch Probleme beim Schlucken.

Durch den Magen: Sind Magendasseln tödlich?

Eine spezielle Pferdefliege ist die Magendassel. Sie ist von Juni bis September aktiv und klebt ihre Eier im Pferdefell fest. Sobald die Larven geschlüpft sind, machen sie sich auf die Wanderung Richtung Pferdemaul oder das Pferd leckt sie auf, wenn es sich irgendwo kratzt und putzt.

HIER auf der Webseite der Tierklinik „Sarstedt“ findest du noch mehr Infos zu den einzelnen Parasiten

Du siehst also, dass die Parasiten einiges Schlechtes in deinem Pferd auslösen können. Deswegen ist das Thema Entwurmung unglaublich wichtig. Sie muss aber richtig durchgeführt werden – egal für welche Variante du dich entscheidest. Nur dann wirkt sie.

Es müssen zum Beispiel alle Pferde am exakt gleichen Tag getestet und im Bedarfsfall entwurmt werden oder bei der strategischen Entwurmung komplett und im Kollektiv entwurmt werden. Dann müssen sie alle 1-3 Tage Koppelverbot bekommen. Und die Weide- sowie Boxenpflege muss auch gut durchgeführt werden. Aber dazu gleich noch mehr. Vorher erkläre ich dir jetzt mal die zwei Wege, die es gibt in Sachen Entwurmung.

Ab in den Magen

Der nächste Weg führt die Dasselfliege dann in den Pferdemagen. Daher hat die Pferdefliege auch ihren Namen. Sie bohrt sich regelrecht in die Haut des Magens und überwintert dort. Im nächsten Frühjahr geht der Kreislauf dann von vorne los. Denn die Larven werden mit den Pferdeäpfeln Richtung Boden befördert, schlüpfen dann und legen wieder neue Eier.

Sind Magendasseln tödlich für mein Pferd?

Sie können es sein. Denn Magendasseln können Krampfkoliken auslösen. Erst mal sind sie es aber nicht. Die einfacheren Symptome sind noch Zungenschwellungen, Schluckbeschwerden, Schleimhautentzündungen, Durchfall und Hustenreiz. Bei einer Kolik, die auch entstehen kann, weiß man nie wie sie ausgeht. Magendasseln sind also mit Vorsicht zu genießen!*

Das kannst Du gegen die Magendasselfliege tun

Du musst diesen Kreislauf unterbrechen, den die Fliege durchzieht. Die Larven müssen also getötet werden solange sie sich im Magen befinden. Das kannst Du mit speziellen Wurmkuren erreichen. Die musst Du im Herbst, also im Oktober, wenn die Magendasselfliege aufhört neue Eier zu legen und der Kreislauf an dem Punkt angekommen ist, an dem die Larven sich Richtung Magen befinden, durchführen.

PLUS: Du kannst das Ganze beschleunigen, in dem Du die Eier der Magendasselfliege regelmäßig abwäschst. Das kannst Du mit Obstessigwasser* tun. So kann sie sich nicht ganz so stark ausbreiten*

Außerdem kannst Du einmal im Jahr eine Kur für den Magen Deines Pferdes planen. Am besten mit biologischen Kräutern. So haben die Parasiten auch weniger Chancen, wenn das Immunsystem Deines Pferdes intakt ist*

Wie mache ich eine Wurmkur?

Kommen wir jetzt also zu den zwei Wegen der Entwurmung.

1.Strategische Entwurmung

Du kannst es strategisch angehen und dein Pferd 4 mal im Jahr standardmäßig entwurmen. So wird es in vielen Ställen gehandhabt.

Das ist nicht besonders aufwendig, weil einfach alle Pferde einmal querbeet entwurmt werden. Du bist vermeintlich auf der sicheren Seite.

Das hat aber auch Nachteile:

  • Die Parasiten können mit der Zeit Resistenzen gegen die Inhaltsstoffe der Wurmkuren entwickeln
  • So eine Wurmkur ist anstrengend für den Pferdekörper. Du haust da einen ganz schönen chemischen Hammer rein
  • Du weißt ja gar nicht ob dein Pferd gerade Wurmbefall hat und wenn ja weißt du auch nicht, ob es genau diese Würmer sind
  • Es ist ein bisschen ein Ratespiel – im Grunde wie eine Schätzung welche Parasiten und Würmer gerade aktiv sein könnten

Weil immer mehr Resistenzen festgestellt wurden, setzt sich unter immer mehr Tierärzten und Experten die zeitgemäße selektive Entwurmung durch. Das ist der zweite Weg.

Wurmkur Pferd

2.Selektive Entwurmung

Das ist ein bisschen aufwendiger, weil du regelmäßig Kotproben deines Pferdes an den Tierarzt oder ein Labor schicken musst. Diese Proben werden untersucht und dein Pferd nur entwurmt, wenn die Kotproben Parasiten enthalten und dann auch mit der Wurmkur, die genau zu diesem Parasiten passt.

Da werden bei den Kotproben die relevanten und gängigen Parasiten untersucht:

  • Kleine und große Strongyliden
  • Die Spulwürmer
  • Die Bandwürmer
  • Die Zwergfadenwürmer

Da gilt der Sichtbefund von Eiablagen oder adulten Würmern auf dem Pferdekot als Nachweis:

  • Die Pfriemenschwänze
  • Die Larven der Dasselfliege

So geht zeitgemäße Entwurmung: Von allen Pferde eines Stalles muss gleichzeitig die Kotprobe entnommen werden. In der Kotprobe werden Eier gesucht und gezählt. Wenn eine Kotprobe Parasiteneier enthält, werden die Pferde mit einer entsprechenden Wurmkur behandelt. Anfangs gibt es alle 1 bis 2 Monate eine Probe und dann wird die Pause zwischen den einzelnen Proben auf 3 Monate ausgedehnt. Die befallenen Pferde werden nochmal getestet, nachdem es die Wurmkur gab um zu prüfen, dass die Parasiten wirklich weg sind. Du weißt also ganz genau, wie der Gesundheitszustand deines Pferdes ist und gibst ihm nur dann etwas, wenn es das wirklich braucht.

Wurmkur Pferd

Bedeutet aber auch, dass du ziemlich regelmäßig Pferdeäpfel einsammeln und einschicken musst. Das macht mehr Arbeit und ist Aufwand. Gleichzeitig bekommt dein Pferd keine chemischen Keulen, wenn es sie gerade nicht braucht und du hast mehr Kontrolle über die Parasiten im Körper deines Pferdes.

Studien der Uni München haben zum Beispiel gezeigt, dass nur etwa 30 % der Pferde wirklich behandelt werden müssen – heißt also, dass 70% aller Pferde umsonst mit Medikamenten vollgestopft werden und das mehrfach pro Jahr.

  • Gerücht Nummer 1: Es gibt auch immer wieder Kritik an der zeitgemäßen Entwurmung. Zum Beispiel kursiert hartnäckig das Gerücht, dass nicht immer die Eier nachgewiesen werden könnten, weil nicht gleichmäßig genug ausgeschieden würden. Das haben einige Studien widerlegen können. Es gibt Versuche die nachweisen können, dass die Eier sehr regelmäßig ausgeschieden werden.
  • Gerücht Nummer 2: Pferde scheiden manchmal auch so wenige Eier aus, dass sie nicht auffällig sind, auch wenn sie hochgradig verwurmt sind. Da hält ein Forscher von der Uni München dagegen und erklärt, dass er in Studien über 5000 Pferde regelmäßig untersucht und noch keines an hochgradige Befall gelitten und Schäden genommen habe, bei dem man dies nicht nachweisen konnte. Kurz: Wenn ein Pferd hochgradig befallen ist, bekommst du das über das Labor mit und musst dann eben auch zur Wurmkur greifen.

Gleich gibt es noch ein ausführliches Interview mit der Parasitenexpertin Nana Keck über richtiges Entwurmen, die einzelnen Parasiten und wie du zum Beispiel in Sonderfällen wie bei einem Jungpferd mit dem Thema Entwurmung umgehst.

Vorab noch kurz ein paar Infos, was du vorbeugend tun kannst um die Parasitengefahr möglichst klein für dein Pferd zu halten und mein eigener Erfahrungsbericht zu einem Wurmkurtest.

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Vorbeugende Maßnahmen gegen Parasiten und Würmer beim Pferd

  • Betreibe immer gute Weidepflege – wenn du schön abäppelst, dann haben die Parasiten weniger Chancen
  • Packe nicht zu viele Pferde auf deine Weide – Ideal sind pro Hektar Fläche maximal zwei Pferde
  • Tausche die Weiden immer mal wieder durch, damit die Parasiten kein komplettes Heimatfeeling auf der immergleichen mit Pferden besetzten Weide entwickeln können
  • Immer mal wieder abmähen, damit die Parasiten es nicht so kuschelig haben
  • Auch im Stall die Box täglich misten
  • Am besten kein Futter vom Boden aus – wenn das geht – damit das Pferd nicht seine Äpfel neben das Futter streuen und so Parasiten übers Maul aufnehmen kann

Persönlicher Erfahrungsbericht – Wurmkur, ja oder nein?

Vor kurzem bin ich mit meinem Pferd umgezogen. Das hatte mehrere Gründe – neben der Fütterung und der Haltung, die sich über die Jahre im Stall verändert hatten, kam auch das Thema Wurmkur dazu.

Die Wurmkur wurde zwar an alle Pferdebesitzer verteilt und sollte innerhalb einer Woche durchgeführt werden. Überprüft wurde das nicht. Gleichzeitig kamen alle Pferd trotzdem jeden Tag gemeinsam auf die Weide oder Winterkoppel. So ist ein Kreislauf der Parasitenschubserei entstanden, der die Wurmkur im Grunde ad absurdum geführt hat. Manchmal kamen nachts dann noch auf die leere Koppel Berittpferde, deren Parasitenbefall vorher nicht getestet wurde.

Da die Sommerweiden sehr groß waren, wurde dort auch nicht abgeäppelt mit dem Argument, dass es sich ja gut verteilen würde.

Deswegen habe ich mein Pferd regelmäßig untersuchen lassen. Das Ergebnis: Mein Pferd hatte immer mal wieder Parasiten, trotz der strategischen Entwurmung, die bei uns am alten Stall theoretisch durchgeführt wurde.

Wurmkur Pferd

Die Untersuchung ist denkbar einfach:

  1. Du schnappst dir 3 Tage lang frische Pferdeäpfel von deinem Pferd
  2. Du beschriftest die Proben mit „Tag 1“, „Tag 2“ und „Tag 3“ sowie dem Datum
  3. Dann schickst du am dritten Tag alle drei Proben zügig los. Entweder gibst du sie dem Tierarzt oder du schickst sie direkt an ein Labor.

Ich habe meine Probe an das KoProLab von Nana geschickt.

Wurmkur Pferd

Du kannst dich HIER auf der Seite vom KoProLab informieren

Das kostet nur ein paar Euro. Dann bekommst du einige Tage später Bescheid ob dein Pferd Befall hat und wenn ja, welches Medikament du dir von deinem Tierarzt besorgen musst. Ich habe die Proben 3 – 4 Mal pro Jahr eingeschickt und wusste so immer ganz genau, was fällig ist und was nicht. Vielen Dank an dieser Stelle an die Unterstützung vom KoProLab.

Mein Fazit – Wurmkur: Ja oder nein?

Da ich sehr alternativ denke wenn es um Medizin und Fütterung geht, ist mir das Konzept der zeitgemäßen selektiven Entwurmung deutlich näher.

Ich denke, dass eine Wurmkur gegeben werden muss, wenn ein Pferd Würmer hat. Ich würde da nie mit Kräutern wild herumexperimentieren. Wenn ein Pferd wirklich befallen ist, dann muss die Schulmedizin ran und dann ist auch die chemische Keule „Wurmkur“ der beste Weg. Aber ich habe für mich beschlossen, dass ich mein Pferd nicht einfach vorbeugend entwurmen will. Das ist ein bisschen wie Topfschlagen: Ich schlage wild auf dem Boden herum und manchmal treffe ich den Topf, manchmal aber auch nicht. Ich will meinem Pferd und seinem Körper keine Wurmkur zumuten, wenn diese gar nicht nötig ist.

Das ist mein Fazit zu diesem Thema. Damit du überlegen kannst, was du willst, habe ich Nana vom KoProLab um ein Interview gebeten und ihr alle Fragen zum Thema Entwurmung gestellt. Auch die kritischen, die immer wieder diskutiert werden. So kannst du dir noch besser ein eigenes Bild machen.

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Interview mit der Parasitenexpertin und Laborfachfrau Nana Keck vom KoProlab über vorbeugende Maßnahmen, korrektes Entwurmen und was die zeitgemäße selektive Entwurmung alles kann

INFO: Nana Keck leitet das KoProLab und macht den ganzen Tag nichts anderes, wie Parasiten im Pferd zu untersuchen und mehr über die fiesen Biester herauszufinden. Sie war auch als Expertin bei Pfernetzt.de dabei und kennt sich super aus. Du kannst mehr über sie auf ihrer Webseite erfahren – HIER kommst du mit einem Klick zum KoProLab

Pferdeflüsterei.de: Was kann ich denn grundsätzlich im Vorfeld tun, damit sich die Würmer im Stall nicht erst ausbreiten? Sozusagen vorbeugend?

Nana (KoProLab): Gute Weide-und Stallhygiene ist das A und O für die Vorbeugung. Auch der in früheren Jahren bekannte Schwamm im Putzkasten zur täglichen Anusreinigung hat seine Berechtigung zur Vorbeugung von Oxyureninfektionen. Die tägliche Anusreinigung mit Einwegtüchern sollte ebenso selbstverständlich sein wie Hufeauskratzen.

Kräuter und Homöopathie gegen Parasiten?

Pferdeflüsterei.de: Dann gibt es ja diverse Anbieter, die über Kräuterfutter Parasiten vorbeugen wollen – was haltet ihr davon? Kann das wirken?

Nana (KoProLab): Dazu kann ich nur sagen, dass es keine Kräuter oder ähnliches gibt, das einen Endoparasiten wirklich töten können. Vielfach wurde sogar nachgewiesen, dass diese Kräutermischungen unter Umständen sogar die Eiausscheidung herabsetzen und dadurch zu falschen Ergebnissen bei der Kotuntersuchung führen können.

Pferdeflüsterei.de: Oder Homöopathie – die wird auch gerne empfohlen – kann das wirklich helfen bei Parasiten? 

Nana (KoProLab): Auch hier kann man nur mittels individuell ausgewähltem Mittel die Gesamtkonstitution des Pferdes verbessern, um ihm zu helfen, selber mit dem Wurmdruck umzugehen. Eine „Entwurmung“ (= Abtöten der vorhandenen Endoparasiten ) ist mit Globulis nicht möglich.

Pferdeflüsterei.de: Propolis soll auch vorbeugend helfen, habe ich gelesen – wie sind da eure Erfahrungen?

Nana (KoProLab): Mit Propolis als „Entwurmung“ habe ich keine Erfahrung, kann mir aber nicht vorstellen das es mehr schafft als das Immunssytem des Pferdes zu verbessern.
Für die Wundheilbehandlung setze ich Propolis sehr gern ein ?

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Pferdeflüsterei.de: Kommen wir mal zu den ekligen Fakten: Welche Würmer und Parasiten sind denn üblich bei uns in Deutschland und was können sie anrichten? 

Nana (KoProLab): In Deutschland sind die Pferde vor allem von Strongyliden (wissenschaftlich Strongylus spp.) und da speziell von den Arten der kleinen Strongyliden (wissenschaftlich Cyathostominae) geplagt. Außerdem gibt es in Deutschland oft Spulwürmer (gerade bei Jungpferden unter 3 Jahren), Pferdebandwürmer und Pfriemenschwänze. Und ganz selten gibt es auch Befälle mit Leberegel (Fasciola hepatica) und Lungenwürmern (Dictocaulus arnfieldie). Das liegt daran, dass die beiden Parasiten eine Wechselbeweidung mit infizierten Wirtstieren brauchen. Der Leberegel benötigt zum Beispiel zur Entwicklung zusätzlich noch einen Zwischenwirt die „Zwergschlammschnecke“.

Pferdeflüsterei.de: Die haben ja immer so skurrile Namen. Ändert aber nichts daran, dass sie ziemlich lästig bis gesundheitsgefährdend sind. Da kommt jetzt der nächste Knackpunkt. Würmer werden zunehmend resistent heißt es. Deswegen auch der Schritt zur sogenannten „zeitgemässen selektiven“ Entwurmung in der Tiermedizin. Könnten wir das Problem der Resistenz denn wieder lösen, wenn wir anders mit dem Thema Entwurmung umgehen würden? Oder ist das Kind schon in den Brunnen gefallen?

Nana (KoProLab): Zunächst muss man den Begriff „Wirkstoffresistenz“ erklären. Er bedeutet nicht, dass Pferde einen Resistenz gegen einen Wirkstoff haben, sondern dass bestimmte Endoparasitenarten in einem bestimmten Pferd eine Resistenz gegen einen Wirkstoff erworben haben. Diese Resistenz wird dann an die folgenden Generationen dieses Endoparasiten weitergegeben. Soweit mal das Faktenwissen dazu. Kommen wir zur Praxis. Das Problem mit den Resistenzen kann man durchaus verbessern, indem man in den Pferden sogenannte „Refugien“ schafft. Refugien sind Würmer, die nicht mit den jeweiligen Wirkstoffen in Kontakt kommen und daher keine Resistenz bilden können. Und dann kann man unwirksame Medikamente durch die Wirksamkeitskontrolle mittels Eizahlreduktionstest im Rahmen der Zeitgemäßen erkennen und genau die Medikamente dann einfach für bestimmte Parasitenpopulationen in bestimmten Betrieben nicht mehr verwenden.

Wurmkur Pferd

Wie kann ich Parasiten im Pferd erkennen und was dagegen tun?

Pferdeflüsterei.de: Kann ich äußerlich überhaupt irgendwie erkennen ob mein Pferd eventuell an Parasiten leidet?

Nana (KoProLab): Das ist abhängig von der Endoparasitenart. Einen hohen Spulwurmbefall bei Jungpferden kann man oftmals schon erkennen. Die Pferde sind dann sehr dünn,  haben aber einen dicken Bauch und zeigen deutliche Entwicklungsverzögerungen. Der Strongylidenbefall dagegen lässt sich in der Regel äußerlich nicht erkennen. Manchmal zeigen die Pferde bei hohem Befall eine verminderte Leistungsbereitschaft, aber das trifft auch für Bandwurmbefall zu. Oxyuren sind in der Regel daran zu erkennen, daß die sich Pferde stark am After und Schweif scheuern. Wennn man dann ganz genau hinschaut, kann man häufig auch die typischen gelblichen Eiablagerungen der Oxyurenweibchen entdecken.

Pferdeflüsterei.de: Was soll jemand tun in dessen Stall die Entwurmung 3 mal im Jahr einfach vorgeschrieben wird? Nutzt es dann trotzdem ein Labor wie euch zusätzlich zu befragen?

Nana (KoProLab): Auf jeden Fall. Eine Beprobung ist immer sinnvoll, weil ich nur dann weiß wie der Endoparasitenstatus meines Pferdes ist und man nach der Behandlung überprüfen kann, ob die verwendeten Medikamente auch ihre Wirkung getan haben.

Pferdeflüsterei.de: Wenn man jetzt zur selektiven Entwurmung übergehen oder einfach wissen will, ob das Pferd Parasiten hat: Wie muss man als Pferdebesitzer die Kotprobe sammeln und euch einschicken, damit ihr auch wirklich etwas damit anfangen könnt? Also: In welcher Form, wie häufig usw. 

Nana (KoProLab): Im ersten Untersuchungsjahr, dem sogenannten „Kategorisierungsjahr“ (Stichtag ist das Datum der ersten Einsendung) werden in regelmäßigen Abständen vier Kotproben untersucht. Es empfiehlt sich, bei der Erstuntersuchung eine 3-Tages-Probe einzusenden, weil so die Wahrscheinlichkeit einen Bandwurmbefall nachweisen zu können deutlich erhöht wird. Bei den 3-Tages-Proben ist wichtig, dass die Proben getrennt eingetütet und mit Datum und Namen des Pferdes beschriftet werden. So – wenn dann zum Beispiel ein unklarer Bandwurmstatus im Stall des Pferdes besteht, kann man dieses Bandwurmscreening 1 x jährlich machen lassen – am besten im Herbst.

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Pferdeflüsterei.de: Aber das eine ist die Standard-Start-Untersuchung. Dann gibt es ja noch weitere Untersuchungsvarianten wie die McMaster Eizahlzählung – was mache ich da?

Nana (KoProLab): Für die McMaster Eizahlzählung benötigen wir nur eine frische Ein-Tages-Probe, weil die Strongyliden sich bei Temperaturen über 15 Grad innerhalb einiger Tage weiterentwickeln und die Larven dann aus den Eiern schlüpfen und dann können wir sie immer schlechter nachweisen.

Pferdeflüsterei.de: Und ganz praktisch? Greife ich einmal rein in den Apfelhaufen?

Nana (KoProLab): Wir brauchen natürlich keinen ganzen Pferdehaufen, sondern pro Probe eine Handvoll Kot. Das sind etwa 100-150 Gramm. Da nimmt man am besten die Probe mit einem Einweghandschuh oder einer Tüte auf, streift den Handschuh über die Hand und schließt so die Probe ein. Dann verknoten, beschriften und das Ganze nochmal in einer Plastiktüte auslaufsicher verpacken. Anschließend packt man die Proben zusammen mit den Einsendeunterlagen in einen Karton und bringt sie flott zur Post. Weil die Proben gekühlt sein sollten, empfehlen wir im Sommer Kühlakkus und Thermotaschen oder Styroporboxen zu verwenden.

Pferdeflüsterei.de: Viele denken ja, dass das Zeitgemässe Selektive Entwurmung extrem aufwendig sei. Was sagt ihr denn dazu? 

Nana (KoProLab): Es ist natürlich schon etwas aufwendiger Kotproben zu sammeln und zu verschicken, als blind eine Wurmkur zu geben und zu hoffen, dass sie ihre Arbeit ausreichend tut. Aber die Zeitgemässe Selektive Entwurmung dient ja der Gesundheitsvorsorge, deswegen finde ich schon, dass Pferdebesitzer bereit sein sollten etwas Zeit und Geld zu investieren, damit das Pferd keinen Schaden durch Wurmbefall hat.

Stress beim Pferd

Was kostet die selektive Entwurmung?

Pferdeflüsterei.de: Wie oft muss man die Kotprobe einschicken, damit man ein einigermaßen gutes Ergebnis haben kann? Und welche Kosten ruft das in etwa durchschnittlich im Jahr auf?

Nana (KoProLab): Im ersten Jahr sollten 4 Proben untersucht werden, in den Folgejahren wird die Menge an die Ergebnisse des ersten Jahres angepasst. So kann es übrigens auch sein, dass es bei sogenannten Niedrigausscheidern mittelfristig günstiger wird, als wenn das Pferd mehrmals pro Jahr die Wurmkur verpasst bekäme. Leider gibt es bundesweit keine einheitliche Gestaltung bei den Kotuntersuchungen, die Kosten für eine Erstuntersuchung liegen zwischen 25 – 35 Euro, für die Folgeuntersuchungen bei 20-25 Euro. Die individuellen Preise muss man einfach bei seinem Wunschlabor erfragen.

Pferdeflüsterei.de: Kommen wir zur Praxis: Wie funktioniert die Untersuchung?

Nana (KoProLab): Der eingesendete Kot wird bei uns einzeln aufbereitet und mittels verschiedener Untersuchungsmethoden untersucht.

Pferdeflüsterei.de: Okay, das ist jetzt einigermaßen unkonkret ;-) Steigen wir mal anders tiefer ein: Was genau ist das McMaster-Verfahren?

Nana (KoProLab): Das sogenannte „modifizierte McMaster Verfahren“ ist eine Untersuchungsmethode, bei der der Kot mit Hilfe spezieller Untersuchungskammern untersucht wird. Dabei werden nach Aufbereitung des Kots in der Kammer die genau Anzahl der jeweilig gefundenen Endoparasitenarten ausgezählt. Diese Zahl ergibt dann den EpG. Das ist der sogenannte „Eier pro Gramm Kot Wert“. Der ist sehr wichtig für den Eizahlreduktionstest 14 Tage nach Eingabe einer notwendigen Wurmkur.

Pferdeflüsterei.de: Was genau untersucht ihr bei einer Basis-Untersuchung?

Nana (KoProLab): Die sogenannte „Erstuntersuchung“ enthält eine McMaster Eizahlzählung zum quantitativen Endoparasitennachweis und eine „ kombinierte Sedimentations-Flotation“. Da werden die Vorteile der beiden Einzeluntersuchungen namens „Sedimentation“ und „Flotation“ vereint zu einer noch aussagekräftigeren Untersuchung. So bekommt man einen qualitativen Überblick über die vorhandenen Endoparasiten im Pferd. Bei den Wirksamkeits- und den Folgeuntersuchungen untersuchen wir dann immer mittels McMaster Verfahren.

Pferdeflüsterei.de: Ihr habt ja eine ganz schön lange Liste an Optionen – welche davon sind Basis-Technisch wirklich nötig? Oder muss man das immer individuell im Einzelfall nach Absprache mit dem Labor entscheiden?

Nana (KoProLab): Der Einstieg erfolgt immer mit einer Erstuntersuchung. Weitere Verfahren zum Beispiel auf Leberegel oder falls eine Larvenanzucht bei Importpferden gewünscht ist, sollte man das immer mit dem Labor absprechen.

Pferdeflüsterei.de: Jetzt kommt bei der Untersuchung raus, dass das Pferd Parasiten hat. Wie empfehlt ihr damit umzugehen? Erstmal die passende Wurmkur, nehme ich an?

Nana (KoProLab): Bei nachgewesenem, behandlungsbedürftigen Endoparasitenbefall geben wir eine Behandlungsempfehlung sowie den Zeitraum der nächsten Untersuchung auf dem Befund mit an. Die entsprechenden Wurmkuren sollten dann bei Haustierarzt gekauft werden. Erfolgt kein behandlungsbedürftiger Nachweis geben wir den Zeitpunkt der nächsten sinnvollen Beprobung auf dem Befund mit an.

Pferdeflüsterei.de: Muss ich das betroffene Pferd dann von den anderen trennen und ihm 3 Tage Boxenruhe verordnen, damit es die Würmer in der Box lässt, die rausgeschwemmt werden dank der Wurmkur?

Nana (KoProLab): Nein, die behandelten Pferde müssen nicht von den von den anderen Pferden getrennt werden, die Ausscheidung der infektiösen Eier findet nämlich vor der Wurmkur statt. Alles was nach der Wurmkur ausgeschieden wird, ist nicht entwicklungsfähig. Von erwachsenen Würmern oder den Eiern im frischen Kot geht keine Ansteckungsgefahr aus. Alle Wurmarten müssen erst eine längere Entwicklung ausserhalb des Körpers durchlaufen, um in ein infektiöses Stadium zu gelangen.
Aber wir empfehlen schon, die behandelten Pferde in den ersten 3-5 Tagen nach der Eingabe nicht auf die Grasweide zu stellen. Das dient einfach dem Schutz des Bodenlebens und des Grundwassers, weil der Kot in dieser Zeit teils hohe Konzentrationen des verwendeten Wirkstoffs aufweist und der sollte nicht ausgeschwemmt werden. Die Wirkstoffe sollen ja Wirkung haben und sind zum Teil hochgiftig für eine Vielzahl von Bodenlebewesen und Fische

Pferdeflüsterei.de: Wie gehe ich dann mit der Boxenhygiene in der Zeit um?

Nana (KoProLab): Das Maß der nötigen Boxenhygiene ist stark abhängig von der Endoparasitenart, die das Pferd in sich trägt. Bei Strongyliden ist die Weidehygiene das Wichtigste, bei Spulwurm und Oxyuren findet die Übertragung vo rallem in der Box oder im Offenstall durch fressbare Einstreu und Heu vom Boden statt. Man muss also je nach Parasitenart schauen. Generell sollten aber die Boxen und der Offenstall sowieso täglich gründlich gereinigt werden.

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Pferdeflüsterei.de: Die Wurmkuren sind schon kleine Chemiekeulen – sollte man danach zum Beispiel eine Magen-Darmkur oder etwas für die Leber füttern?

Nana (KoProLab): Da kann ich alle beruhigen. Das ist nicht nötig. Die Wirkstoffe werden nur zu einem kleinen Teil über den Körper verstoffwechselt, der größte Teil des Wirkstoffs wirkt nur im Darm auf die Endoparasiten und wird anschließend wieder mit dem Kot ausgeschieden. Eine gesunde Pferdefütterung mit ausreichend qualitativ hochwertigem Grundfutter wie Heu ist ausreichend um eine Wurmkur zu begleiten. Alles was man zusätzlich füttert belastet mehr als es nützt.

Kritik an der zeitgemäßen selektiven Entwurmung – was ist dran?

Pferdeflüsterei.de: Es gibt ja auch immer wieder Kritik an der Zeitgemässen Selektiven Entwurmung. Was ist zum Beispiel dran an dem Kritikpunkt, dass man unter Umständen mit der Kotprobe ein Äpfelchen erwischen kann, dass wenig bis keine Eier enthält und so dem Pferd unter Umständen mit der selektiven Entwurmung schaden könne, weil man die Parasiten eben nicht entdeckt?

Nana (KoProLab): Man muss es einfach richtig machen, dann funktioniert es sehr gut. Strongliden und Spulwürmer sind zum Beispiel Dauerausscheider, bei hoher Ausscheidung sind die Eier also zuverlässig nachweisbar. Weil wir die Proben in regelmäßiger Frequenz wiederholen, ist der Nachweis auch bei niedriger Ausscheidung zuverlässig möglich. Sichtung von adulten Würmern bei zum Beispiel Oxyuren, Spulwürmern und anderen, gelten auch als Nachweis und sollten mit dem betreuenden Tierarzt oder Labor individuell besprochen werden.

Pferdeflüsterei.de: Noch so ein Punkt, der im Netz kursiert: Da nur weibliche Parasiten Eier legen – kann es sein, dass das Pferd zwar Würmer hat, man sie aber über die Kotprobe nicht nachweisen kann? Ist das eine Urban Legend oder ist da was dran?

Nana (KoProLab): Das stimmt auch nicht so ganz. Weil es im Pferd nie nur männliche Würmer gibt, ist bei einem Befall auch ein Nachweis möglich.

Pferdeflüsterei.de: Dann kursierte ja noch die Kritik, dass Pferde zwar hochgradig verwurmt sein können, aber eben einfach keine Eier ausscheiden – dann könne man die Parasiten quasi auch nicht entdecken?

Nana (KoProLab): Dieses Argument wird gerne eingesetzt, wenn Oxyuren gesichtet werden. Die Eier der Oxyuren sind in der Kotprobe meist nicht nachweisbar, weil die Weibchen zur Eiablage aus dem Anus auswandern und die Eier um den Anus herum ablegen. Es bedeutet also nicht, daß wenn die Würmer aus dem A…kommen, dass der Darm dann randvoll ist, sondern es gehört einfach zu ihrem normalen Lebenszyklus so zu handeln. Und ansonsten muss man einfach mal nur kurz hinschauen, wie die Parasiten funktionieren, um diese Frage zu beantworten. Die Endoparasiten unterliegen ja einem festen Entwicklungszyklus und es gibt immer unzählige verschiedene Entwicklungsstadien im Pferd. Der Lebenszweck der Würmer ist die Arterhaltung, deswegen macht es für die Würmer keinen Sinn im Pferd zu leben aber keine Nachkommen zu schaffen. Da eine neue Generation immer mit der Eiablage beginnt, ist die Eiablage für die Arterhaltung zwingend nötig und wird deswegen auch immer wieder betrieben.

Pferdeflüsterei.de: Gibt es denn auch Parasiten und Würmer, die ihr über die Kotprobe nicht richtig nachweisen könnt? Also: Wie sicher wirkt die Zeitgemässe Selektive Entwurmung gegen Parasiten?

Nana (KoProLab): Ja es gibt Endoparasiten die über ein Kotprobe nicht sicher nachweisbar sind. Dazu zählen zum Beispiel die obengenannten Oxyuren. Auch der Nachweis von Bandwurmbefall ist deutlich schwieriger und eine Aussage über den Bandwurmstatus ist erst nach dem Kategorisierungsjahr einigermassen zuverlässig machbar. Da gilt nach wie vor: Bei unklarem Status sollten die Pferde 1 x jährlich behandelt werden.
Magendasseln werden zum Beispiel auch gerne zur den Endoparasiten gezählt, obwohl das eigentlich nur parasitär im Pferd lebende Larven der Dasselfliege sind. Die Dasselfliege legt in den Sommermonaten ihre Eier auf dem Fell der Pferde ab und die nehmen die Eier und Larven dann bei der Fellpflege auf. Von da wandern sie in den Magen und überwintern dort. Im kommenden Frühjahr verlassen die Larven das Pferd wieder, um ihre Entwicklung zur Fliege fortzusetzen. Da ist mein Tipp, dass man sein Pferd am Besten bei unklarem Dasselstatus im Winter entwurmen sollte.

Pferdeflüsterei.de: Jungpferde sollen ja besonders gefährdet sein in Sachen Würmer – kann ich denn mein Fohlen oder Jungpferd auch mit Zeitgemässer Selektiven Entwurmung behandeln?

Nana (KoProLab): Ja, das ist möglich. Allerdings müssen die Untersuchungsintervalle und die Haltungsbedingungen dann angepasst werden. Meist ist eine häufigere Beprobung notwendig. Einige Labore bieten da zum Beispiel eine Flatrate für die Beprobungen an, um die Kosten im Rahmen zu halten. Das ist übrigens auch sinnvoll so zu Entwurmen. Grade der Spulwurm zeigt inzwischen schon sehr oft Wirkstoffresistenzen, wodurch es gerade in Aufzuchtbetrieben mit hohem Jungpferdeanteil häufig zu großen Problemen mit Wurmbefall kommt

Pferdeflüsterei.de: Vielen Dank für die Infos und das Interview!

INFO: Nana Keck leitet das KoProLab und macht den ganzen Tag nichts anderes, wie Parasiten im Pferd zu untersuchen und mehr über die fiesen Biester herauszufinden. Sie war auch als Expertin bei Pfernetzt.de dabei und kennt sich super aus. Du kannst mehr über sie auf ihrer Webseite erfahren – HIER kommst du mit einem Klick zum KoProLab

NEWS

Vier Mal im Jahr, zwei Mal im Jahr oder nur nach Bedarf? Die Frage nach der richtigen Entwurmung stellt sich vielen Pferdebesitzern. Vernachlässigt man sie, können die Parasiten das Pferd schwer schädigen, entwurmt man zu viel, setzt man es unnötigen Chemiebomben aus. Ein weiteres Problem: Würmer werden resistenter.

RESISTENZEN VON SPULWÜRMERN GEGEN DEN WIRKSTOFF PYRANTEL NACHGEWIESEN

In einer Studie haben schwedische Forscher nun zum ersten Mal Resistenzen von Spulwürmern gegen den Wirkstoff Pyrantel bei Fohlen nachgewiesen und gezeigt, dass künftig Alternativen der Entwurmung immer wichtiger werden. Im Zeitraum von September 2016 bis Mai 2017 führten die Wissenschafter an insgesamt 142 Fohlen von neun schwedischen Gestüten so genannte Eizahlreduktionstests durch. Die Fohlen waren gesund und wiesen mindestens 150 Parasiteneier pro Gramm Kot auf. Entwurmt wurden sie mit den gängigen Wirkstoffen Pyrantel oder Fenbendazol. Ivermectin wurde nicht eingesetzt, da bereits in früheren Studien nachgewiesen wurde, dass es Resistenzen bei Spulwürmern gegen diesen Wirkstoff gibt.

Mit der Studie „Resistance to pyrantel embonate and efficacy of fenbendazole in Parascaris univalens on Swedish stud farms“ wollten die Forscher zum einen herausfinden, welche Spulwürmer bei Fohlen in Schweden vorkommen und ob sich bereits Resistenzen gegen Pyrantel und Fenbendazol ermitteln lassen.

17 FOHLENGRUPPEN WURDEN UNTERSUCHT

Mithilfe der Bayes-Statistik bewerteten die Forscher die Wirksamkeit der Wurmkuren. Die Fohlen wurden in insgesamt 17 Gruppen eingeteilt, abhängig unter anderem von Alter, Gestüt und Wirkstoff. Von den insgesamt 11 Gruppen, die mit Pyrantel behandelt worden waren, beobachteten die Forscher bei vier Gruppen eine Wirksamkeit von weniger als 85 Prozent. Nur vier der 11 Gruppen erreichte die erwartete Wirksamkeit von 94 Prozent. 43 Prozent der Fohlen schieden über zwei Wochen nach der Behandlung noch Parasiteneiner aus. Für die Forscher Beweise für die nachlassende Wirksamkeit des Wurmmittels. Zum Vergleich: Nur sechs Prozent der Fohlen, die mit Fenbendazol entwurmt wurden, schieden nach 10 bis 16 Tagen noch Eier aus. Vier von sechs Gruppen erreichten hier eine Wirksamkeit von bis zu 100 Prozent. Damit ist Fenbendazol der Wirkstoff mit der größeren Wirksamkeit. Dennoch gibt es bereits Berichte und Studien, die Resistenzen gegen beide Wirkstoffe vermuten lassen.

ALTERNATIVE METHODEN ENTWICKELN UND RESISTENZEN FRÜH ERKENNEN

Die Forscher empfehlen, Fenbendazol als erste Wahl für die Behandlung, da dessen Wirksamkeit nach wie vor im erwarteten Bereich liege. Dennoch müsse die Wirkung der Wurmkur überwacht werden, um mögliche durch Würmer verursachte Erkrankungen zu vermeiden. Weiter schlagen die Forscher ein dreigeteiltes Vorgehen vor: Zum einen die Suche nach alternativen Methoden, um Parasiteninfektionen bei Fohlen zu verhindern, zum anderen die Suche nach neuen Wirkstoffen sowie die Entwicklung von Methoden, um die Früherkennung von Resistenzen voranzutreiben.

Quelle:

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0304401718303704?via%3Dihub#fig0005

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16 Kommentare

    1. Hallo liebe Andrea, ein gutes Labor unterstützt dich da. Bei mir waren es anfangs 4 und später nur noch 2 Termine. Dazu habe ich dann von Nana immer eine Erinnerungskarte bekommen – deswegen bin ich ganz schlecht darin. Aber Frühjahr und Spätherbst auf jeden Fall. Im Grunde alle 3-4 Monate. Das war mein rythmus. Hoffe, dass dir das Weiterhilft? Liebe Grüße, Petra

  1. Hallo,
    sehr aufschlussreicher Artikel. An meinem alten (Offen)Stall wurde zweimal im Jahr entwurmt (einmal vor der Weidesaison und einmal danach). Dann bin ich mit meinem Pferd umgezogen und die meisten Einstaller dort entwurmen viermal im Jahr.
    Ich bin auch jemand, der nicht unnötig Chemie ins Pferd pumpen will und will eigentlich auch lieber selektiv entwurmen, nur ist hier das Problem, dass unsere Pferde (3 Stück) ganzjährig auf ein und der selben Weide stehen und diese weder abgeäppelt noch geschleppt wird.
    Die einen schreien “Du musst aber viermal im Jahr entwurmen” andere sagen wiederum “ist deine Entscheidung, aber ich habe schon Pferde mit Wurmbefall gesehen, deshalb entwurme ich viermal im Jahr. Und da unsere drei zusammen auf der Weide stehen, solltest du jedesmal mit entwurmen, damit die Parasiten nicht von einem zum anderen “hüpfen”. ”
    Aber ich sehe das in etwa so wie bei dem Menschen mit den Antibiotika: zu viel davon, und es bilden sich resistente Parasiten.
    Und mein Pferd hatte jetzt erst im Oktober die letzte WK und ich wollte im Dezember (diese sogenannte Nikolaus-Kur) geben und dann notgedrungen insgesamt zweimal im Jahr zu entwurmen.

    Hilfe

    1. Hallo liebe Jules, schwierige Frage – weil: Es gibt manchmal auch Stallregeln. Ich hatte schon alles, Momentan gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, dass ich meine Stute per Laborprobe exakt zum Zeitpunkt der Wurmkurvergabe testen lassen kann und wenn ich den Schrieb einreiche und sie Wurmfrei ist, kann ich in der Herde selektive Entwurmung machen. Vielleicht klappt das ja uch für dich als Modell. Auf jeden Fall viele liebe Grüße, Petra

  2. Es hört sich plausibel an, nur was bringt diese Methode wenn ein Teil der Parasiten nicht wirklich festgestellt werden kann? Ich habe 3 Stuten und eine Jährlingsstute die jetzt wieder (meiner Meinung nach) Oxyuren hat ( besagter gelblicher Streifen/Punkt ) neben Anus und Juckreiz. Meine 3 Stuten machen keine Anzeichen davon…also 4 Proben ins Labor (welches dann Oxyuren nicht im Kot festgestellen kann) oder blind allen Stuten eine Wurmkur geben? Zumal sie alle vor ein paar Monaten Panacur gegen Oxyuren bekommen haben, da besagtes Stütchen definitiv befallen war ( hatte das Vergnügen ein Würmchen live zu ertappen). Müsste jetzt eigentlich die Wurmkur wechseln obwohl Panacur noch das Mittel gegen Oxyuren ist. Fragen, Fragen, Fragen…

    1. Hallo liebe Melanie, das sind wirklich gute und wichtige Fragen. Am Besten wendest du dich da aber direkt an Nana und ihr Team oder einen anderen Experten. Denn ich kann dir keine konkreten Antworten geben. Das wäre nicht besonders verantwortungsvoll, da ich keine Wurm-Expertin bin. Deswegen hatte ich mir Nana zum Interview geschnappt. Ganz liebe Grüße, Petra

  3. Selektive Wurmkur schön und gut. Mein 10 Jahre alter Isi wäre vor einem Monat fast an massiven Parasitenbefall gestorben. Er musste operiert werden und hat es nur knapp geschafft zu überleben. Ursache waren Bandwürmer und Magendassen. Die Herde ist vom Stall zwar im Dezember mit eine großen Wurmkur entwurmt worden, aber die nötige zweite Entwurmung gab es nicht. Magendasseln sind im Kot nicht nachweisbar und Bandwurm wird nur sporadisch ausgeschieden.
    Zum Thema kosten: Die ganze Behandlung mit OP usw. hat 10.000 € gekostet.
    Gegen die Chemiekeule, die der arme Kerl jetzt bekommen hat, dürfte die Wurmkur ein Witz sein.
    Ich werde ab jetzt klassisch 4 mal im Jahr entwurmen Oktober/November und im Februar eine große Wurmkur inclusive Magendasseln und Bandwurm und 2 Mal im Sommer.
    Ich muss das meinem Isi nicht noch einmal antuen.

    1. Hallo liebe Birte, das klingt ja schrecklich! Ich persönlich bin keine Expertin für Entwarnung – deswegen habe ich Nana um das Interview gebeten. Ich kann schlecht sagen, was genau bei dir ablief und was Nana dazu sagen würde als Expertin in dieser Frage. Aber ich hoffe sehr, dass es deinem Kleinen wieder gut geht!! Ganz liebe Grüße und gute Besserung an euch beide, Petra

  4. Liebe Petra, danke für diesen wichtigen Artikel und das Interview mit Nana! So langsam verbreitet sich die Idee der Zeitgemäßen und Selektiven Entwurmung – die blinde Strategie ist einfach unlogisch. Sie wurde in den 60er Jahren eingeführt, um die großen Strongyliden loszuwerden. Das hat prima geklappt, und nun wird es Zeit, umzudenken. Heißer Tipp für alle Probennehmer: Tüte einstecken und ab ins Gelände – auf einem langen Ausritt (oder Spaziergang) muss jeder mal. Tatsächlich habe auch ich den Eindruck, dass die Pferde genau wissen, was man von ihnen will, wenn man ihnen den ganzen Tag auf den Hintern starrt (als Tierärztin habe ich dann mal nach zwei Tagen warten meinem eigenen Pferd die Probe direkt entnommen – fand er nicht witzig – nächstes Wochenende wird sich zeigen, ob er sich das gemerkt hat, wenn die nächsten Proben dran sind)

    1. Hallo liebe Svenja, tatsächlich frage ich mich auch, warum man es eigentlich anders macht. ZSE klingt so viel besser, gesünder und logischer. Aber man macht es eben so, wie man es immer gemacht hat und dann macht es natürlich auch weniger Mühe einfach 4 mal im Jahr was reinzuschieben, als Kot zu sammeln und Tüten zu versenden.. Ich denke, dass das Teil des Ganzen ist. Ganz liebe Grüße und danke für den “heissen” Tipp :-))))) Petra

  5. Sehr hilfreicher Artikel! Und tolles, informatives Interview mit der Laborleiterin. Werde nun meine Stute auch umstellen auf die Selektive Entwurmung. Mal schauen wie gut das klappt wenn sie das einzige Pferd in der Herde, dass selektiv Entwurmt wird. Danke für den tollen Artikel!

    1. Hallo liebe Patrizia, das freut uns sehr. Als Labor kann ich dir das KoProLab sehr empfehlen. Nana macht das klasse :-) Ich bin auf jeden Fall gespannt und schicke euch viele liebe Grüße, Petra

  6. Liebe Petra,

    ein sehr interessanter Artikel. Hier werden die Ponys auch nicht einfach entwurmt sondern immer nur nach positiver Kotprobe.
    Das ist bei uns tatsächlich etwas aufwändig, weil die Ponys im Offenstall leben und ich nicht sagen kann, welcher Apfel von welchem Pferd stammt. Also heißt es mehrmals im Jahr warten auf die K… Das macht gerade, wenn es kalt ist, nicht viel Spaß. Zudem haben meine Ponys die Angewohnheit nicht zu ka…, wenn ich was mit ihnen mache. Also stehe ich rum und beobachte die Hinterteile der drei. Aber es lohnt sich für mich allemal. Zumal gerade unser Ponymädchen sehr empfindlich auf die Wurmkur reagiert. Wir mussten sie letztes Jahr einmal entwurmen und prompt hatte sie danach richtig Durchfall und Probleme mit Kotwasser. Sie ist da sowieso empfindlich und ich bin froh, dass ich ihr die ständigen Wurmkuren so ersparen kann.
    Übrigens mach ich es bei meinen Hunden genau gleich. Die wurden bisher noch nie entwurmt, weil sie noch keine einzige positive Kotprobe hatten.
    Liebe Grüße
    Miriam

    1. Hallo liebe Miriam, das klingt klasse – bis auf das Herumstehen und Betrachten der Pferdepopos ;-) Ich überlege auch umzustellen, weil ich es einfach so viel logischer finde. Unsere Katzen wurden auch noch nie entwurmt, weil wir lieber getestet haben. Ganz liebe Grüße, Petra P.s: Ich habe dir jetzt die “Keks”-Idee geklaut und Carey findet das Signalwort super und sehr logisch

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