Neapolitaner
Der Neapolitaner ist ein ausgestorbenes, italienisches Barockpferd mit Talent für die Hohe
Schule. Eine Neuzucht ist im Aufbau. Eine umfassende Reportage zum Neapolitaner findest du auch HIER.
Größe und Farbe
Der Neapolitaner erreichte ein Stockmaß von mindestens 1,50 Metern.
Es gab Braune, Schwarze und Schimmel, keine Schecken.
Körperbau und Charakter
Der Neapolitano war ein kompaktes Pferd mit starkem Hals.
• Der Neapolitaner hatte einen kantigen Kopf mit geradem Profil, das sich über der
Nase wölbt, mit kleinen Ohren und ausdrucksvollen Augen.
• Der hoch angesetzte Hals war muskulös, lang und geschwungen, die Schulter tief,
der Widerrist hoch und ausgeprägt.
• Der Rücken war kurz.
• Die Kruppe war rund und fast herzförmig mit mitteltief angesetztem Schweif.
• Das Langhaar war dicht.
• Die Gliedmaßen waren muskulös mit breiten Gelenken.
• Der Neapolitaner bewegte sich ausdrucksstark mit Aktion.
Er galt als stark und schnell, als mutig und ausdauernd mit lebhaftem Temperament und
sanftem Wesen. Der Neapolitaner wurde als Reit- und Fahrpferd eingesetzt – besonders
aber in der Dressur, da er ein Talent für Lektionen der Hohen Schule hatte und ein großes
Versammlungsvermögen mitbrachte
Zuchtgeschichte
Schon in der Antike war die Region um Neapel für ihre Pferde berühmt. In der Neuzeit ist der
Neapolitaner die Barock-Rasse des Königsreichs von Neapel, das im 16. Jahrhundert zu
Spanien gehörte. In Neapel gab es die Reitschule von Federigo Griso.
Der Neapolitaner ist
von iberischen Pferden beeinflusst worden, aber auch von türkischen und französischen. Vor
allem im 17. Jahrhundert war die Rasse in Europa beliebt und bekannt. Im 19. Jahrhundert
ging Neapel in das Großkönigreich Italiens auf, die französische Armee exportierte
Neapolitaner nach Frankreich und Gestüte wurden aufgelöst.
Zuletzt wurde die Rasse zu
Beginn des 20. Jahrhunderts erwähnt. Der Neapolitaner beeinflusste die Zucht von Rassen
wie Lipizzaner und Kladruber, aber auch Trakehner und Hannoveraner.
Im 20. Jahrhundert
galt die Rasse als ausgestorben, der Liebhaber Guiseppe Maresca unternahm in den 1970er Jahren dann den Versuch sie wiederzubeleben. Er fand bei italienischen Bauern, bei
Lipizzanern und in Serbien passende Hengste. Heute haben sich zwei Hengstlinien
entwickelt und die Rasse bzw. das Stutbuch wurde 2003 anerkannt. Damit gibt es wieder eine Barockpferderasse in Italien.