Die Klimaweide – Richtiges Weidemanagement für die Pferdeweide im 👉🏻 Dezember

Im Dezember ruht die Weide, aber die Planung und Vorbereitung für das kommende Jahr läuft auf Hochtouren. Eine gute Weide ist das Fundament für gesunde und ausgeglichene Pferde. Doch viele Faktoren können einer Pferdeweide schaden: Giftpflanzen, Überweidung und die zunehmend spürbaren Auswirkungen des Klimawandels. In diesem Artikel werfen wir einen…
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Im Dezember ruht die Weide, aber die Planung und Vorbereitung für das kommende Jahr läuft auf Hochtouren. Eine gute Weide ist das Fundament für gesunde und ausgeglichene Pferde. Doch viele Faktoren können einer Pferdeweide schaden: Giftpflanzen, Überweidung und die zunehmend spürbaren Auswirkungen des Klimawandels. In diesem Artikel werfen wir einen Blick darauf, was deine Weide gefährdet und wie du sie in Zeiten des Klimawandels schützen kannst.

Im Dezember ist der Pflegebedarf deutlich geringer. Die Vegetation ruht und auch die Witterung lässt kaum größere Maßnahmen zu. Wenn der Boden nicht gefroren ist und eine leichte Verdichtung besteht, kann man versuchen, diese mit schonenden Verfahren zu beheben. Ansonsten ist der Dezember gut geeignet, um das vergangene Jahr zu analysieren und die Weideplanung für das nächste Jahr zu starten.

Der perfekte Start ins Weidejahr – die Klimaweide im Dezember

Pferde Weide Winter

Die wichtigsten DO’s im Dezember

Der Klimawandel verändert zunehmend die Grasstrukturen auf Pferdeweiden in Deutschland.

  1. Durch steigende Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster sehen wir längere Trockenperioden im Sommer und extremere Nässe im Winter.
  2. Diese Bedingungen begünstigen das Wachstum hitze- und trockenheitsresistenter Pflanzenarten, während traditionelle Futtergräser wie Weidelgras oder Wiesenrispengras unter den veränderten Klimaverhältnissen leiden.
  3. Gleichzeitig breiten sich invasive Pflanzen und Unkräuter aus, die sich an die neuen Bedingungen besser anpassen können.

Diese Veränderungen fordern uns alle und die Weidebesitzer dazu auf, die Saatmischungen anzupassen und in Zukunft auf robustere, widerstandsfähigere Gräser zu setzen, die den Belastungen des Klimawandels standhalten.

1. Was schadet einer guten Pferdeweide?

Es gibt viele Dinge, die eine Weide schwächen können, aber einige der größten Gefahren sind:

  • Überweidung: Zu viele Pferde auf zu wenig Fläche führen dazu, dass der Boden überstrapaziert wird. Die Grasnarbe wird geschädigt, und die Weide erholt sich nicht mehr vollständig.
  • Bodenverdichtung: Besonders in nassen Monaten verdichtet sich der Boden durch das Gewicht der Pferde. Dies führt dazu, dass Wasser schlechter abfließt und Pflanzenwurzeln weniger Sauerstoff erhalten. Die Grasnarbe wird so anfälliger für Krankheiten und Unkraut.
  • Parasiten: Ohne regelmäßige Pflege und das Entfernen von Pferdeäppeln reichern sich Parasiten auf der Weide an, die sowohl das Gras als auch die Gesundheit der Pferde belasten.
  • Giftpflanzen: Ein unterschätztes Problem, das schnell große Auswirkungen haben kann. Einige Giftpflanzen wie das Jakobskreuzkraut sind extrem gefährlich für Pferde und müssen unbedingt frühzeitig erkannt und beseitigt werden.

2. Die wichtigsten Giftpflanzen erkennen und damit umgehen

Giftpflanzen auf Pferdeweiden sind nicht nur eine Gefahr für die Pferde, sondern können auch die Qualität und Gesundheit der Weide stark beeinträchtigen. Hier sind einige der häufigsten und gefährlichsten Giftpflanzen, die du kennen solltest:

  • Jakobskreuzkraut: Eine der giftigsten Pflanzen für Pferde. Sie ist leicht an ihren leuchtend gelben Blüten zu erkennen. Die Pflanze enthält Pyrrolizidinalkaloide, die Leberschäden verursachen können. Besonders gefährlich ist das Jakobskreuzkraut, wenn es getrocknet im Heu landet, da Pferde es dann nicht mehr meiden.
  • Herbstzeitlose: Diese Pflanze sieht harmlos aus, ist aber hochgiftig. Sie wächst besonders auf feuchten Wiesen und enthält Colchicin, ein Gift, das den Verdauungstrakt der Pferde schädigt.
  • Eibe: Diese Pflanze ist besonders gefährlich, da schon wenige Nadeln oder Beeren ausreichen, um tödlich zu sein. Eiben wachsen oft in der Nähe von Höfen und müssen dringend entfernt werden.
  • Hahnenfuß: Diese Pflanze enthält Protoanemonin, das Hautreizungen und Verdauungsstörungen verursachen kann. Pferde meiden frischen Hahnenfuß in der Regel, aber im Heu verliert er seinen bitteren Geschmack und wird eher gefressen.

Wie geht man mit Giftpflanzen um?

Giftpflanzen solltest du frühzeitig erkennen und entfernen. Das bedeutet, die Weide regelmäßig zu kontrollieren, vor allem im Frühling und Sommer, wenn die Pflanzen aufblühen. Die betroffenen Pflanzen müssen mitsamt der Wurzel entfernt und sicher entsorgt werden, da einige wie das Jakobskreuzkraut auch im verwelkten Zustand noch giftig sind. Bei großflächigem Befall kann es notwendig sein, ein spezialisiertes Unternehmen zu beauftragen, um die Weide zu reinigen.

Im Januar und Februar bleibt es dann noch in der Regel bei einer Beobachtung der Weiden, vor allem bei Schnee oder anhaltender Nässe. Das Gras ist noch im Winterschlaf, und zu frühe Arbeiten können der Grasnarbe schaden. Allerdings ist jetzt die beste Zeit, um Saatgut zu planen und das nötige Material für eventuelle Frühjahrsmaßnahmen bereitzustellen.

3. Weidepflege in Zeiten des Klimawandels

Der Klimawandel ist längst in unseren Breitengraden spürbar, und auch unsere Weiden bleiben davon nicht unberührt. In den letzten Jahrzehnten haben sich viele Veränderungen bemerkbar gemacht, die Pferdehalter und Weidebesitzer vor neue Herausforderungen stellen:

  • Extremwetter: Häufigere Dürreperioden im Sommer und extrem nasse Wintermonate machen es der Weide schwer, sich zu erholen. Die Sommerhitze lässt das Gras vertrocknen, während anhaltender Regen im Winter den Boden aufweicht und zu Verdichtungen führt.
  • Veränderte Vegetation: Durch wärmere Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster breiten sich neue Pflanzenarten aus, darunter auch einige unerwünschte Unkräuter und giftige Pflanzen. Auf vielen Weiden sieht man mittlerweile Pflanzen, die vor wenigen Jahren noch untypisch waren.
  • Schädlinge: Mildere Winter begünstigen die Vermehrung von Schädlingen und Parasiten, die sich auf den Weiden halten und den Boden belasten. Zecken und andere Insekten treten in größeren Mengen auf, und auch die Wurmproblematik auf den Weiden hat sich verschärft.
  • Häufigster Fehler: Der häufigste Fehler ist eine Überweidung – also zu viele Pferde auf zu wenig Fläche. Das belastet die Grasnarbe und führt zu Bodenverdichtung und Erosion. Ein weiterer Punkt ist die falsche Düngung: Pferde benötigen andere Nährstoffe als Rinder, und ein zu hoher Stickstoffgehalt schadet dem Weideboden. Auch eine zu frühe Nutzung im Frühjahr oder eine ungenügende Ruhephase im Herbst schwächen das Weidewachstum. Eine schonende, pferdegerechte Weideführung ist daher essentiell.

Was erwarten wir für die kommenden Jahre?

Die Prognosen deuten darauf hin, dass die Extreme zunehmen werden: Heißere Sommer und mildere Winter, gepaart mit häufigeren Starkregen-Ereignissen. Das bedeutet, dass Weidebesitzer sich auf eine intensivere Weidepflege einstellen müssen, um den Boden und das Gras gesund zu halten.

Stichwort Klimawandel: Wie beeinflusst er die Weidewirtschaft

Der Klimawandel macht sich deutlich bemerkbar. Häufigere Extremwetterlagen, wie Hitzeperioden und Starkregen, setzen den Weiden zu. Lange Trockenphasen trocknen die Böden aus, was das Wachstum hemmt und die Bodenstruktur schwächt. Starkregen führt wiederum zu Erosion und Belastung der Grasnarbe. In den letzten Jahrzehnten habe ich vor allem die Zunahme von Trockenheit und die kürzeren Wachstumsphasen beobachtet.

Um Weiden in solchen Zeiten zu schützen, wird es notwendig sein, eine klimarobuste Grasnarbe zu fördern und Maßnahmen zu ergreifen, die die Bodenstruktur langfristig stabilisieren. Wir sollten auf tiefwurzelnde und trockenheitsresistente Gräser setzen und die Wasserhaltefähigkeit des Bodens verbessern.

Prävention ist das A und O. Die Auswahl robuster, hitze- und trockenheitsverträglicher Gräser wie bestimmte Weidelgräser, Knaulgras oder Schwingel kann die Resilienz der Weide steigern. Regelmäßiges Mulchen und Belüften des Bodens hilft, ihn lockerer und aufnahmefähiger für Wasser zu machen. Eine pferdegerechte, angepasste Düngung und Pflege minimieren langfristig den Bedarf an nachträglichen Korrekturen.

4. Wie können wir unsere Weiden gut auf die Zukunft vorbereiten?

Die Zukunft der Weidenpflege erfordert Anpassungen und neue Strategien. Hier sind einige Tipps, wie du deine Weide für den Klimawandel wappnen kannst:

  • Bodenpflege intensivieren: Der Boden ist das Fundament einer guten Weide. Achte besonders auf eine ausgewogene Nährstoffversorgung und eine gute Bodenstruktur. Regelmäßige Bodenproben helfen, Defizite zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.
  • Anpassung der Saatmischungen: Setze auf widerstandsfähige Gräser, die sowohl Trockenheit als auch Nässe besser überstehen. Es gibt mittlerweile spezielle Saatmischungen, die auf die Herausforderungen des Klimawandels abgestimmt sind und für Pferdeweiden besonders geeignet sind.
  • Weidepausen und Rotationsweiden: Um den Boden zu entlasten und die Grasnarbe zu schonen, sollten Weidepausen eingelegt oder Rotationsweiden eingerichtet werden. So kann sich die Weide erholen und das Gras nachwachsen, ohne ständigem Trittdruck ausgesetzt zu sein.
  • Klimafreundliche Pflege: Mulchen und gezieltes Düngen sind wichtige Maßnahmen, um den Boden zu stärken. Gleichzeitig sollte darauf geachtet werden, Maschinen so selten wie möglich einzusetzen, um unnötige Bodenverdichtungen zu vermeiden.
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Fazit: Weidepflege im Dezember – Vorbereitung für das kommende Jahr und den Klimawandel

Der Dezember ist der perfekte Zeitpunkt, um sich Gedanken über die Zukunft deiner Weide zu machen. Giftpflanzen, Übernutzung und der Klimawandel stellen immer größere Herausforderungen dar. Indem du deine Weide regelmäßig überprüfst, Giftpflanzen frühzeitig erkennst und deine Weide an die veränderten klimatischen Bedingungen anpasst, schaffst du die beste Grundlage für eine gesunde Weide und zufriedene Pferde.

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Die wichtigsten Fakten auf einen Blick: Darum geht es im Projekt „Klimaweide meets Pferdeflüsterei“

Welche Auswirkungen des Klimawandels hast du auf deiner Weide bereits bemerkt? Teile supergerne deine Erfahrungen in den Kommentaren!

Wir gehen mit dir in dieser Artikelserie in 12 Monaten durch das Weidejahr

Wir gestalten mit dir – Monat für Monat – die perfekte Pferdeweide „in Zeiten des Klimawandels“ zusammen mit dem Weideexperten Helmut Muß von „Die gute Pferdeweide.de“. Du bekommst jeden Monat die Informationen – die du für genau diesen Monat brauchst – um deinem Pferd nach und nach eine artgerechte und natürliche Weide zu erschaffen.

Helmut Muß ist Weideexperte, Grasfanatiker und bildet seit Jahren Weideberater für artgerechte und natürliche Pferdeweiden aus. Sein grosses Steckenpferd ist die Weide in Zeiten des Klimawandels. Denn unsere Pferdeweiden müssen in diesem Jahrhundert ganz andere Herausforderungen meistern als früher.

Wir wollen dir deswegen mit unserem „Projekt Klimaweide“ auf der Pferdeflüsterei einen Weg zur perfekten Pferdeweide zeigen. Wir – vonm der Pferdeflüsterei – gehen all diese Schritte mit und machen zusammen mit dir unsere Koppel am Haus zur perfekten Klimaweide. Du kannst bei dir Zuhause am Stall Schritt für Schritt mitmachen!

Deswegen gibt es für jeden Monat einen Artikel und eine To Do Liste, so dass du deine Pferdeweide für deine Pferde Schritt für Schritt perfektionieren kannst. 

Wir liefern dir ausserdem Hintergrundwissen zu Grassorten, Weidemanagement und anderen Themen, die du als Experte deiner Weide wissen solltest, so dass du bestens vorbereitet in dein Klimaweide-Jahr starten kannst. 

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