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Paint Horse

Es ist ein Quarter Horse – in bunt: das Paint Horse. Die Rasse ist eigenständig, auch wenn Paint Horses aus den Quartern hervorgegangen sind. Sie bringen alles mit, was man sich von einem Western- und Freizeitpferd erhofft: Freundlichkeit, Nervenstärke und Athletik. Und dazu gibt’s die auffällige, mehrfarbige Optik in verschiedensten Scheckungen.

Paint Horse: Das bunte Pferd aus den USA

Das Paint Horse ist ein buntes, geschecktes Quarter Horse, denn seine Eigenschaften und seine Abstimmung entsprechen denen der Quarter Horses.

Größe

Paint Horses haben ein Stockmaß zwischen 142 und 158 Zentimetern

Farbe

Paint Horses gibt es in allen Varianten der beiden Mustertypen Tobiano und Overo sowie deren Mischung. Die Scheckungen können in allen Farben auftreten. Außerdem gibt es einfarbige Paints. Albinos sind nicht erlaubt.

  • Tobiano: der Plattenschecke. Etwa 75 Prozent der Paint Horses sind Tobianos. Das bedeutet, dass die weißen Abzeichnungen über den Rücken und die Flanken verlaufen. Die Gliedmaßen sind überwiegend weiß, auch Schweif und Mähne haben mehrfarbige Strähnen.
  • Overo: Bei diesem Typ kreuzen die weißen Abzeichen den Rücken nicht. Die Pferde sehen aus, wie von dunkler Farbe eingerahmt – und haben seitlich auf dem Körper und Hals große weiße Flecken und Muster, die oft unruhig und zerrissen aussehen. Außerdem haben sie blaue Augen. Die Beine sind eher dunkel, das Langhaar hat kein Weiß. Beim Overo unterscheidet man den Frame-Overo, den Sabino und den Splashed White. Beim Frame Overo wird das Weiß quasi von der anderen Farbe eingerahmt, Sabinos haben in der Regel Stichelhaare an den Flanken, dem Bauch und am Schweifansatz und die Splashed Pferde wirken, als hätten sie Kopf, Bauch und Gliedmaßen in weiße Farbe getaucht.
  • Tovero: Die Abzeichnungen verlaufen über den Kopf und die Beine und kreuzen die Rückenlinie.
  • Solid Paint Bred: So heißen die einfarbigen Paints. Für sie gibt es spezielle Turnierklassen.

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Kompakt und leicht: Der Körperbau

Das Paint Horse ist ein kompaktes Pferd, das sich dem Quadrattyp annähert, gleichzeitig wirkt es aber leicht und elegant.

Es hat einen kleinen, keilförmigen Kopf, wache Augen und eine breite Stirn. Seine Ohren sind klein, die Maulpartie fest. Oft hat die Rasse sehr kräftige Ganaschen. Der Hals ist lang und nicht zu kompakt mit guter Ganaschenfreiheit. Er setzt flach an der schrägen Schulter an. Diese und die breite Brust sind sehr muskulös, der Widerrist ausgeprägt.

Der Rücken von Paint Horses ist eher kurz mit einem kräftigen Lendenbereich, die Kruppe ist schräg und lang, die Hinterhand regelrecht muskelbepackt.

Die Beine wirken kurz mit angemessen großen Gelenken und ebenfalls kurzen Röhrbeinen. Sie können manchmal zu filigran für den stämmigen Körper aussehen. Die Hufe sind fest und eher klein, die Gliedmaßen trocken und sehnig. Der Schweif setzt tief an.

Paint Horses haben elastische und taktmäßige Gänge, sie besitzen ordentlich Schub und einen starken Antritt.

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Willig und unkompliziert: So tickt das Paint Horse

Das Paint Horse gilt als leistungsbereit und unkompliziert. Es hat ein ausgeglichenes Temperament und ein sehr freundliches und aufgeschlossenes Wesen. Darüber hinaus ist es nervenstark und gelassen, intelligent und lernt sehr schnell.

Paint Horses sind ehrlich, willig und gutmütig. Sie sind sensibel und reaktionsschnell, dabei leichttrittig und wendig. Die Tiere verfügen über ein ordentliches Spurtvermögen.

Da sie als leicht (ein)zureiten gelten und fast keine Neigung zum Scheuen besitzen, sind Paint Horses auch für Reitanfänger oder Wiedereinsteiger eine gute Wahl. Sie werden zwar für Westerndisziplinen wie Reining, Trail oder Cutting gezüchtet und können über eine gehörige Portion Cow Sense verfügen. Doch genauso gut eignen sie sich für Freizeit- und Geländereiter. Wer Turnierambitioniert ist, kann mit seinem Paint in speziellen Klassen antreten.

Paint Horses werden außerdem für Kurzstreckenrennen über eine Viertelmeile und für die Arbeit auf der Ranch eingesetzt. Die etwas größeren Tiere mit einem Stockmaß um die 1,60 Meter kommen in der Western Pleasure oder englischen Hunter-Klassen zum Einsatz.

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Krankheiten: Mehrere Gendefekte liegen vor

Paint Horses können die gleichen genetischen Defekte wie Quarter Horses haben. Die häufigsten sind PSSM1, HERDA und HYPP. Über den sogenannten 5 Panel Test können diese drei Gendefekte sowie die Gendefekte GBED (Glycogen Branching Enzyme Deficiency) und MH (Equine Maligne Hyperthermie) herausgefunden werden. Bei GBED fehlt ein Enzym, das für die Zucherspeicherung benötigt wird. Doppelträger kommen deshalb oft tot auf die Welt oder sterben nach kurzer Zeit. MH tritt bei einer Narkose oder hohem Stress auf – der Stoffwechsel des Skelettmuskels entgleist. In der Folge kommt es zu Fieber, Krämpfen und Atembeschwerden, was zum Tod führen kann. Bereits bei Trägern eines Allels kann die Krankheit ausbrechen.

Dazu kommt das Overo Lethal White Syndrom (OLWS) – die damit geborenen Fohlen kommen weiß auf die Welt und sind nicht lebensfähig, da das Nervensystem im Darm nicht richtig ausgebildet wurde.

Durch die intensive Zucht und die manchmal extremen Proportionen können die Pferde des US-Showtyps Probleme mit für ihr Körpergewicht viel zu kleinen und instabilen Hufen entwickeln. Die starke Bemuskelung bei zu schwachem Fundament bringt nicht nur Koordinationsprobleme, sondern auch den frühen Verschleiß des Körpers.

Zucht-Geschichte

Paint Horses haben die gleichen Merkmale wie Quarter Horses – und dazu auffällige Schenkungen. Da diese bei den Quarter Horses nicht erwünscht ist, wurde in den 1960er Jahren ein eigener Zuchtverband, die American Paint Horse Association (APHA), gegründet. Paints gelten als eigenständige Rasse und sind mit über einer Million registrierten Pferden nach dem Quarter Horse die zweitgrößte Pferdezucht weltweit. In Deutschland kümmert sich der Paint Horse Club Germany e. V. um die Rasseangelegenheiten. Paints dürfen mit Quartern und englischen Vollblütern veredelt werden.

Paint Horses sind letztlich bunte Quarter – ihre Ursprünge liegen auf den Pferden, die europäische Eroberer im 15. und 16. Jahrhundert mit nach Amerika brachten. Darunter Spanier, Araber und Berber, aber auch englische Vollblüter und Percherons. Da sich unter den Importen auch gescheckte Tiere befanden, gibt es heute Paint Horses.

Im 18. Jahrhundert entstand durch die harte Selektion der Gründer in der neuen Welt ein vielseitiges, robustes Arbeitspferd, das anpassungsfähig und unkompliziert auch mit harten Bedingungen klar kam und eine enge Bindung zum Menschen aufbaute. Die flachen, weich zu sitzenden Gänge der Quarter Horses, ihr tiefer Körperbau waren perfekt, um lange Distanzen des mittleren Westens kräfteschonend und energiesparend zurückzulegen. All diese Eigenschaften bringen auch Paint Horses mit.

Quarter Horse

Ein Paint Horse kaufen

Paint Horses sind keine seltene Rasse – auf den großen Verkaufsportalen sind sie in großer Zahl zu finden. Der Preis hängt dabei nicht nur vom Ausbildungsstand oder der Abstammung ab, sondern auch von der Farbe. Gewisse Farben und Farbgene wie Champagne – Pferde mit grünen Augen – oder Grullo sind per se deutlich teurer als klassische Farben wie Fuchs oder Schwarzschecke.

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