Wie schön, dass du da bist. Denn das bedeutet, dass du die Teamwork und die Verbindung zwischen dir und deinem Pferd verbessern willst und eine schönere Beziehung zu deinem Pferd haben möchtest. Das ist auch mein großer Antrieb – für mich selbst, aber auch für alle Leser auf der Pferdeflüsterei.
Denn es gibt nichts Schöneres als die Harmonie und der unvergleichliche Frieden in der Luft, wenn Pferd und Mensch sich verstehen, richtig?
Super! Dann lass uns mit diesem Artikel einen weiteren Schritt in diese wunderbare, erstrebenswerte Richtung laufen. Dafür werfe ich dir einen Satz zu – du kannst ihn erst einmal sanft auffangen, dann in dir drehen und wenden und anschließend von allen Seiten betrachten.
Danach reden wir darüber, was dieser Satz genau meint und wie du ihn für eine bessere Beziehung zu deinem Pferd nutzen kannst.
Hier kommt mein Satz für dich: „So wie du eine Sache machst, machst du Alles.“
Ich lasse dir eine Sekunde Pause zum Drehen und Wenden. Atme einmal tief durch und betrachte dir den Satz von allen Seiten. Lass ihn kurz in dir wirken und beobachte, was er in dir auslöst, wenn du ihn durchliest.
Jetzt will ich dir ein paar Gedanken als weitere Inspiration mitgeben.
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Die Bedeutung für das Training
„So wie du eine Sache machst, machst du Alles.“
Was meint dieser Satz genau?
Letztlich sind wir Menschen Gewohnheitstiere und wir sind festgefahrene Persönlichkeiten. Das hat seine Gründe in der Evolution des Menschen.
Das Gehirn will uns möglichst sicher und energiesparend durch dieses Leben bringen. Wie gelingt das am Besten? Durch gewohnte Wege.
- Deswegen scheuen wir gerne Neues, machen irgendwie die immergleichen Fehler und gehen gerne bekannte Wege.
- Deswegen sind wir auch mal nervös, wenn etwas Neues passieren soll oder wir Aufgaben meistern sollen, die wir noch nicht aus dem Effeff beherrschen.
Macht Sinn für dich?
Mega – dann lass uns weiterdenken. Natürlich haben wir Menschen trotz allem die Kompetenz uns weiterzuentwickeln. Sonst wären wir immer noch in der Steinzeit.
Aber unser Gehirn braucht ein paar Wiederholungen, bis es lieber coole und für uns bessere neue Wege mit uns geht. Denn aus der Sicht des Gehirns ist das (vielleicht auch für uns ungesunde oder schlechte) Bekannte sicherer und einschätzbarer als etwas Neues.
–> Deswegen müssen wir neue Verhaltensweisen oder Ideen, Meinungen und Ansichten immer wieder bewusst trainieren, damit echte Datenautobahnen mit schönen breiten Wegen in unserem Gehirn entstehen. Dann können aus neuen Aufgaben, Denkweisen oder Verhaltensweisen mit der Zeit Gewohnheiten werden.
Spätestens dann wird unser Gehirn darauf gerne zurückgreifen.
Bedeutet – und das ist richtig richtig cool – dass wir uns selbst umprogrammieren können. Ist das nicht eine krasse Botschaft? Ich LIEBE diese Botschaft, denn es bedeutet, dass wir in der Hand haben, wie wir denken und was unser Leben bestimmt.
Kommen wir zurück zu dem Satz und warum ich dir das im Zusammenhang mit den Pferden schreibe: „So wie du eine Sache machst, machst du Alles.“
Das heißt, dass du alles, was du im Alltag gut oder schlecht machst, auch zu deinem Pferd an den Stall mitnimmst. Das wiederum beeinflusst euer Training immens.
Warum? Weil Pferde eine unglaubliche emotionale Intelligenz besitzen und auf unsere Gedanken, Gefühle und Körpersprache sehr gut reagieren. Ob wir das wollen oder nicht:
- Sie reagieren auf unsere Gefühle, Gedanken, Verhaltensweisen, Körpersprache und Muskelspannung.
- Sie reagieren auf unsere Körperhaltung beim Reiten und auf unser Denken im Alltag.
- Wenn wir positiv denken, geduldig und entschleunigt mit ihnen umgehen, werden wir vermutlich die schönste Trainingssession aller Zeiten erleben.
Wie du deinen Alltag so optimierst, dass dein Pferdetraining davon profitiert
Jetzt nimm dir wieder unseren Satz und überlege, was alles möglich wäre mit deinem Pferd, wenn du deine Denkweisen, Verhaltensweisen und ein Stückweit auch Charaktereigenschaften in deinem Alltag analysieren, durchdenken und neu trainieren kannst.
Das betrifft alles im Zusammenhang mit den Pferden:
- Wie fair möchtest du sein?
- Wieviel von deinem Ego soll sich in der Zusammenarbeit mit anderen durchsetzen?
- Wie gut kannst du anderen zuhören?
- Wie klar kannst du eine Aufgabe angehen, umsetzen und durchziehen?
- Wie fokussiert bist du im Alltag?
- Wie geduldig bist Du?
- Wie wichtig ist dir, dass deine Mitmenschen sich wohlfühlen bei dir?
- Wieviel körperliche Bewegung hast du im Alltag?
- Wie hektisch bist du?
- Wie schnell zu verunsichern?
- Wie negativ denkst du? Von dir? Von deinem Pferd? Vom Training?
- Wie hoch sind deine Erwartungen?
Die Liste ließe sich endlos weiterführen. Du ahnst sicher was ich meine. All diese Verhaltensweisen aus deinem Alltag nimmst du mit an den Stall und in dein Training mit dem Pferd.
Überlege nur mal kurz, wie sehr du alles optimieren kannst, wenn du positiv denkst. Oder im Alltag trainierst mehr im „Hier und Jetzt“ zu sein oder Aufgaben klar und fokussiert anzugehen oder positive innere Bilder vor neuen Aufgaben zu visualisieren oder dich mit Meditationstraining schneller runterzubringen und und und…
Wie du deine gesamtes Training positiv beeinflussen kannst
Egal, was deine innere Baustelle ist: Du kannst sie extrem beeinflussen, wenn du im Alltag immer wieder neue Datenautobahnen schaffst.
Dann kannst du schon in den Stunden, in denen du nicht am Stall bist, daran arbeiten ein besserer Pferdemensch zu werden.
Ich war beispielsweise kein besonders geduldiger Mensch, bin immer noch zu oft perfektionistisch mit mir und bin früher für meine Leistungen eher vom Negativen ausgegangen – um dann lieber positiv überrascht zu werden, wenn es gut läuft und nicht enttäuscht zu sein, wenn es schlecht läuft. Ich war leicht zu verunsichern und habe mir schwer damit getan klar und bestimmt Nein zu sagen.
Genau diese Punkte waren nicht besonders hilfreich im Umgang mit den Pferden – speziell mit meiner eigenwilligen Stute. Deswegen habe ich daran gearbeitet mich umzuprogrammieren und muss mich an manchen Tagen auch immer wieder daran erinnern, wenn ich in alte Muster falle.
Aber grundsätzlich und 90% der Zeit funktionieren die neuen Datenautobahnen die ich – auch dank meiner Stute und der Pferde – gelegt habe.
Das Ergebnis: Die Pferde reagieren viel besser auf mich und die neuen Datenautobahnen machen auch mein restliches Leben so viel besser, zufriedener und glücklicher.
Weil wir alle nicht nur Pferdemenschen, sondern auch Reiter sind – habe ich dir noch ein paar Gedanken zum Thema „Reiten“ aufgeschrieben, bevor du zum Schluss noch eine konkrete Aufgabe von mir bekommst.
Wie du dein Reiten positiv beeinflussen kannst
Stell dir vor, du erinnerst dich immer wieder daran in schöner Körperhaltung zu sitzen, wenn du im Büro arbeitest. Du trainierst im Alltag, dass du dich nicht hetzen, beeindrucken oder schieben und drücken lässt von anderen. Oder du sorgst für eine gesunde Ernährung, statt Zucker, Schokolade und Pizza isst du Salat, Gemüse, Obst und Vollkornbrot. Statt immer das Auto zu nehmen, läufst du öfter oder fährst mit dem Fahrrad.
Was das alles mit dem Reiten zu tun hat? Das sind alles neue Gewohnheiten, die deine Balance, deine Sportlichkeit, deine Gesundheit unterstützen und deinen Körper in bessere Balance bringen.
Das alles wird dir beim Reiten weiterhelfen.
Eine simple aber supereffektive Aufgabe für dein „Mindset Pferdetraining Switch“
Jetzt habe ich noch eine Aufgabe für dich, damit du deine persönlichen Baustellen angehen kannst. Denn jeder hat andere.
Ich möchte, dass du dir in den nächsten Tagen zwischendurch in dein Notizheftchen oder deine Handy-Notizen-App mitschreibst, welche Verhaltensweisen, Gedanken oder Handlungen dir auffallen, die du gerne verändern würdest.
- Weil sie dir nicht gut tun
- Weil sie die Beziehung zu deinem Pferd erschweren
- Weil sie dir schlechte Laune verschaffen
Danach ersetzt du sie durch positive Varianten und nimmst dir eine davon für die folgenden 4 Wochen mit in deinen Alltag. Du schreibst sie dir an den Spiegel oder auf auf deinen Zettel oder in deinen Kopf – wie auch immer es für dich gut ist.
Immer wenn die negative Variante aufploppt, versuchst du es sofort zu registrieren. Dann stoppst du dich einmal kurz, atmest tief ein und aus und denkst an die positive Variante dieser Verhaltensweise und versuchst sie aktiv umzusetzen.
Anfangs wird sich das alte ungewünschte Muster sehr oft zeigen, aber nach und nach wird dein Gehirn immer öfter und lieber auf die positive Variante zurückgreifen, bis sie zu deiner neuen Gewohnheit wird.
Das kannst du nach und nach dann mit all den Verhaltensweisen machen, die du auf deiner „Streichen“-Liste hast. Klingt gut und machbar? Mega!
Schreibe mir gerne einen Kommentar, was sich bei dir durch die Inspiration im Artikel verändert hat.
Zum Schluss bekommst du von mir noch ein paar Links – damit du das Thema „Mindset Pferdetraining“ noch weiter verfolgen kannst, wenn du willst:
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- In diesem Artikel bekommst du noch mehr Mindset-Switch – diesmal geht es um dein Pferd und wie sein Spitzname eure Beziehung beeinflussen kann
- “Reiten aus der Körpermitte” von Sally Swift – kannst du hier stöbern
- Wie du lernen kannst ein echter Pferdemagnet zu werden – kannst du hier mehr dazu erfahren und dir ein kostenloses PDF mit weiteren Aufgaben schnappen
- Hier in diesem Artikel erzählt dir Nadja – Horsemanship-Tante und Pferdetrainerin – wie du lernen kannst dein Pferd besser zu lesen
„Pferdeflüstern bedeutet, dass wir lernen das Flüstern der Pferde zu hören und zu verstehen.“
Die Pferdeflüsterei ist ein Wissensblog und Herzensprojekt – denn wir wünschen uns, dass alle Pferde und ihre Menschen glücklich miteinander sind. Wenn wir lernen die Pferde zu verstehen, fein und fair zu trainieren und der beste Pferdemensch zu werden, der wir sein können – wird es auch deinem Pferd gut gehen und es wird immer sein Bestes für dich geben. Versprochen!
Wir unterstützen dich mit unseren Artikeln, Interviews und Kursen – Du bekommst Facts zu pferdegerechter Haltung und Fütterung, feinem Training und Pferdeverhalten.
Petra und Carey
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