Menschen benutzen vor allem Laute, Pferde benutzen vor allem ihre Körpersprache. Wenn wir uns das bewusst machen, wird schnell klar, warum die Körpersprache unglaublich wichtig ist für eine schöne Kommunikation zwischen Pferd und Mensch.
Das hat zwei Komponenten:
- Du solltest die Körpersprache deines Pferdes lesen können
- Deine Körpersprache sollte ebenfalls klar und eindeutig sein.
So kannst du große Missverständnisse vermeiden und wirst automatisch viel erfolgreicher mit deinem Pferd trainieren, denn ihr sprecht auf einmal eine gemeinsame Sprache.
Du kannst in eine lautlose Kommunikation mit deinem Pferd treten, es herrscht mehr Klarheit zwischen euch und du wirst deutlich weniger Energie in deiner Hilfengebung und Kommunikation brauchen.
Diese simple und schnell umsetzbare Stellschraube wird vor allem das Bodenarbeitstraining mit deinem Pferd enorm verbessern. Ein Gespräch kann entstehen und ihr könnt die Lektionen im Dialog miteinander angehen.
Warum ist Körpersprache so essentiell für gutes Pferdetraining
Dafür braucht es eine klare und bewusste Körperhaltung deinerseits und du musst dir bewusst machen, was für ein Persönlichkeitstyp dein Pferd ist und welche körpersprachlichen Signale es dir gegenüber hat.
Wenn dein Pferd lauter „Nein“ sagt oder unmotiviert reagiert, kannst du dir sicher sein, dass es dir vorher schon einige Signale gesendet hat oder deine körpersprachlichen Signal missverständlich waren.
Du ahnst gar nicht wie oft mir meine Coaching-Pferdemenschen und Online-Kursteilnehmer Videos einsenden, wenn Lektionen nicht funktionieren. Fast immer zeigt sich ganz schnell, dass entweder das Mindset und die Energie im Menschen oder die Körpersprache nicht klar und richtungsweisend waren.
Ganz viele Themen und Probleme können sich mit den richtigen Stellschrauben sehr schnell lösen lassen und eine davon ist die klare und feine Körpersprache.
Zwei essentielle Schritte für die Kommunikation mit Körpersprache
Lerne dein Pferd zu lesen
Pferde reden mit uns über ihre Energie, ihre Reaktionen oder NIcht-Reaktionen, ihre Gefühle, ihre Nase, ihr Maul, ihre Augen, ihren Schweif, ihre Ohren und die Gesamtkörperspannung.
Wenn du mehr über die einzelnen Körperteile lesen willst, dann stöbere gerne durch unser Artikel zu den einzelnen Körperteilen – du findest sie alle unter diesem LINK.
Bei den jeweiligen Körperteilen sind auch Beispiele dabei, wie die Pferde mit uns reden. Beobachte dein Pferd gerne in den kommenden Tagen daraufhin in der Herde und bei eurem Training und Alltag. Wenn du dann ein besseres Bild von deinem Pferd hast, kannst du dich noch deiner Körpersprache widmen.
Der zweite Schritt für die Kommunikation via Körpersprache = der Mensch
Lerne dich zu lesen und mache dir bewusst, wer du bist. Welche Gefühle toben in dir und welche Glaubenssätze begleiten dich? Was für ein Mensch bist du und welche Gedanken und Gefühle in dir sind förderlich für die Pferdetraining und welche nicht?
Stelle dir diese Fragen und mache dir bewusster, welche Gedanken und Gefühle dich beeinflussen, denn sie beeinflussen auch deine unbewusste Körpersprache.
Bewusste versus unbewusste Körpersprache bei der Bodenarbeit
Wir alle haben eine unbewusste Körpersprache. Das sind die kleinen Mikromuskelbewegungen und die Energie, die wir aufgrund unserer Gedanken Gefühle und Persönlichkeit ausstrahlen. Diese Energie kann sich stark verändern, je nachdem wo wir sind und was wir tun, wie unser Tag war und was uns am Stall begegnet ist.
Es ist wichtig, dass wir uns dieser unbewussten Signale bewusst sind und lernen sie bewusster zu steuern. Denn sie beeinflussen deine Körpersprache und damit auch die Erfolge bei der Bodenarbeit. Sie verwässern die Klarheit deiner körpersprachlichen Signale und können damit für Stress oder Verwirrung bei deinem Pferd sorgen.
Diesem Thema habe ich einen kompletten 12-wöchigen Onlinekurs gewidmet – wenn du Interesse daran hast, komm gerne auf die Warteliste zu meinem „Pferdemagnet“-Kurs
Dann gibt es aber auch noch die bewusste Körpersprache und die Energie, die wir in unseren Signalen ausstrahlen. Diese bewusste Körpersprache können enorm gut nutzen, um die Bodenarbeit mit dem Pferd erfolgreicher zu machen und zu verfeinern.
Wenn du eine klare und gute Körpersprache bei der Bodenarbeit hast, wirst du kaum noch andere Signale oder Hilfen brauchen.
Dabei hilft dir die Idee von „folgen“ und „weichen“, die die Pferde auch für ihre Basis-Kommunikation in der Herde nutzen. Ich meine damit aber nicht die Theorie von „Druck“, damit dein Pferd lernt nachgiebig zu sein, sondern deine Energie und Körpersprache, die entweder „einladend“ oder wegschiebend“ sein kann.
Ich gebe dir noch 3 Beispiele für deine Körpersprache bei der Bodenarbeit, damit du eine Idee für dich entwickeln und sie für andere Situationen weiterentwickeln kannst. Denn die Energie und deine Körpersprache kann sehr universell sein, wenn du sie bewusst einsetzt.
3 Beispiele für eine körpersprachliche Signalgebung bei der Bodenarbeit
Schicke deine Energie und deinen Fokus dorthin, wo du hinmöchtest
Mach dich groß oder „schiebe dein Pferd mit deinen Schultern und deinem Blick“ weg, wenn dein Pferd oder ein Körperteil deines Pferdes dir weichen soll
Mach dich groß oder „schiebe dein Pferd mit deinen Schultern und deinem Blick“ weg, wenn dein Pferd oder ein Körperteil deines Pferdes dir weichen soll
Nummer 1: Wenn du beispielsweise möchtest, dass dein Pferd parallel zu dir mit dir zusammen rückwärts geht, schicke deine Gedanken, dein Kopfkino, deinen Fokus und deine Energie nach hinten. Du lehnst deine Schultern leicht nach hinten und schickst deine ganzen Gedanken nach hinten, machst vielleicht einen Schritt nach hinten oder verlagerst dein Gewicht nach hinten.
Nummer 2: Wenn du möchtest, dass dein Pferd auf dich zuläuft und zu dir kommt, machst du dich ein bisschen kleiner und nimmst aus deiner Körperenergie ein paar Gramm weg, die lässt die Schultern ein bisschen einsinken und ziehst den Bauchnabel nach hinten – als ob zwischen deinem Bauchnabel und der Nase deines Pferdes eine Schnur wäre – und gehst einen Schritt nach hinten. Du machst deinem Pferd also körpersprachlich „RAUM“ auf und machst dich kleiner, um es freundlich einzuladen.
Nummer 3: Wenn du möchtest, dass dein Pferd mit der Hinterhand weicht, fokussierst du mit deinen Augen erst die Hinterhand, dann bewegst du deinen Oberkörper und deine Schultern leicht in diese Richtung und verlagerst dein Gewicht auch auf dein Pferd zu – deine ganze Energie ruft: „Das ist mein Platz, weiche bitte ein paar Schritte. Du machst dich „groß“ in die Richtung des Hinterteils und nimmst deinen RAUM ein.
Diese Kommunikation kannst du immer weiter verfeinern und auf andere Bereiche anwenden und leicht umarbeiten. Wenn du beispielsweise ein Travers am Boden willst, musst du einerseits deinen Bauchnabel einziehen und der Kruppe deines Pferdes RAUM geben, gleichzeitig musst du den Popo deines Pferdes ein bisschen vorwärts schieben mit einer energetischen Sprache deines Armes und die Schultern mit deiner Hüfte eingrenzen und da den RAUM verkleinern, mit deinem Körper und deiner Körpersprache, so dass dein Pferd nicht einfach in die Bahn reinläuft.
Wenn du noch Fragen dazu hast, schreibe mir supergerne in die Kommentare und schnapp dir unbedingt unser Goodie (für 0 Euro) mit unserer Kopfarbeitslektion bei der Bodenarbeit – die kannst du gleich für deine Körpersprachliche Kommunikation nutzen
Guten Morgen
Ihr hattet einen tollen Beitrag über vogelmilbe und Pferd leider finde ich ihn nicht mehr auf dieser Seite
Da war die Rede von einer Impfung gegen die vogelmilbe da meinem Tierarzt Diese Impfung nicht bekannt ist (in Österreich) hätte ich gerne einen Produkt Namen oder Hersteller gewusst vielleicht könnt ihr mir da helfen
Liebe Grüße Britta
Hallo liebe Britta, wir haben einen Artikel über Milben und Pferde – da wird auch die rote Vogelmilbe beschrieben. Allerdings empfehle ich da keine Impfung. Vielleicht hast du die Absätze durcheinandergewürfelt? Ich weiß leider nicht, ob es eine Impfung gegen die Vogelmilbe gibt. Ich drücke dir fest die Daumen, dass sich das Problem lösen lässt. Alles liebe, Petra