Dürfen wir, nur weil wir es können?
Dürfen wir alles, nur weil wir es KÖNNEN? Dürfen wir unsere Macht nutzen, um andere machtlos zurückzulassen?
Warum ich diese Fragen in den Raum stelle und was faires Pferdetraining damit zu tun hat? Wir alle haben Macht. Du, ich – jeder von uns. Wir haben Einfluss auf andere Menschen und wir haben Macht über unsere Tiere. Wir müssen uns deswegen immer wieder bewusst machen, dass wir diese Macht nicht missbrauchen dürfen.
Genau das passiert gerade auf im politischen Weltgeschehen. Da kommt einer und denkt er DARF, nur weil er KANN. Er zerstört Leben, Existenzen, Hoffnungen, Träume und ein ganzes Land, nur weil er KANN. Er geht über die Gedanken, Meinungen und Gefühle anderer hinweg mit brutalster Gewalt, nur weil er KANN. Er fragt nicht, er hört nicht zu, er spricht nicht, sondern macht unter verachtenswerter Gewalt, was er will – nur weil er KANN.
Das alles scheint unglaublich weit weg von uns, unserem Alltag und unserem Leben zu sein – egal wieviel wir mit den Menschen in der Ukraine fühlen – so hat so ein brachiales Verhalten doch scheinbar wenig bis gar nichts mit uns zu tun. Scheinbar.
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Die eine Grundsatzfrage für faires Pferdetraining
Wer willst du sein?
Denn neben der Tatsache, dass wir alle durch Stellungnahme , Miteinander, Toleranz und einen respektvollen Umgang im kleinen wie im Großen ein Zeichen gegen die verbrecherischen Machenschaften dieses Regimes setzen können und die Welt zu einem schöneren Ort machen können, müssen wir uns immer wieder bewusst machen, dass auch wir Macht haben.
Es ist wichtig, dass wir unsere Macht weise und emphatisch nutzen. Dass wir sie nicht missbrauchen und nutzen, nur weil wir es können.
Dürfen wir also, nur weil wir KÖNNEN?
Meine Antwort ist ganz klar: Nein!
Wir Menschen können Großartiges erreichen – in unserem Leben und mit unseren Pferden. Wir können die Welt und auch die Pferdewelt zu einem schöneren Ort machen und können mit Freude, Empathie, Toleranz und Respekt vor unserem Gegenüber jeden Tag, jeden Moment, jede Minute des Miteinander zu etwas wertvollem machen – oder wir können das Gegenteil tun.
- Es liegt an uns, sich jeden Tag neu dafür zu entscheiden, wer wir sein wollen und wie wir mit anderen Lebewesen umgehen wollen.
- Es liegt an uns, unsere Macht nicht einfach auszunutzen oder negativ zu nutzen, nur weil wir es KÖNNEN. Sondern zum Wohle der anderen einzusetzen und mit Güte und Geduld mit unseren Pferden zu agieren und durch die Welt zu laufen.
Wichtige Grundgedanken für faires Pferdetraining
Mehr Gedanken für faires Pferdetraining
Du darfst sein wer du willst und handeln, wie du willst – SOLANGE du nicht die Grenzen eines anderen dabei verletzt.
Wenn jeder von uns danach handeln würde, jeder sein Bestes geben würde, jeder von uns nach den Prinzipien von Toleranz und Höflichkeit sowie Respekt vor den Gefühlen des anderen durchs Leben gehen würde, hätten wir eine andere Welt.
Warum du bei dir selbst anfangen musst
Aber statt mit dem Finger auf die anderen zu zeigen, können wir doch auch einfach bei uns selbst anfangen – in unserer kleinen Welt. Da wir hier ein Pferdemagazin sind, will ich die Gedanken in diesem Artikel auf die Pferdewelt übertragen.
6 konkrete DO’s für dein Pferdetraining
- Wir müssen keine Leitstute und auch kein Leithengst sein.
- Wir müssen uns nicht immer durchsetzen und wir dürfen unseren Pferden zu 100% glauben, dass sie uns nicht testen oder veräppeln – sondern mit uns Reden und ihre Sorgen, Ängste und Blockaden anzeigen, wenn sie Nein zu etwas sagen.
- Wir sollten unseren Pferden ein Mitspracherecht einräumen und in Kommunikation, Kleinschrittigkeit und Kompromissen unsere Trainingsziele erarbeiten.
- Wir dürfen an uns arbeiten und uns immer wieder klar machen, dass auch wir einen relevanten Teil des Trainings ausmachen. Was bedeutet, dass wir den Fehler nicht immer nur beim Pferd suchen sollten, sondern auch bei uns selbst.
- Wir sollten uns der Verantwortung für dieses Lebewesen bewusst sein, dass wir ausgesucht haben und dass sich nicht uns ausgesucht hat, und ihm eine bestmögliche und individuell passende Haltung und Fütterung sowie Ausrüstung aussuchen.
- Wir müssen an unserem Wissensstand arbeiten so dass wir als Mensch mit den klareren Vorstellungen artgerecht, verantwortungsbewusst und fair mit dem Pferd trainieren können.
Faires Pferdetraining
Wie du den Herzleader in dir entdeckst
Auch wenn ich immer wieder schreibe und sage, dass Dominanz nicht die Lösung im Pferdetraining ist und wir weder Leistete noch Leithengst sein sollen, brauchen Pferde trotz allem Klarheit und Führungskompetenz.
Wir müssen der „Fels in der Brandung“ für unsere Pferde sein und mit dem richtigen Fokus und Mindset trainieren.
Unsere Pferde sind aber auch Persönlichkeiten - weshalb wir uns reflektiert betrachten, unsere Pferde gut lesen können und dann eine gute Balance in der Kommunikation und im Training für uns und unsere Pferde finden müssen.
Was ein Herzleader genau ist
...und warum du ihn für faires Pferdetraining brauchst
Ein Herzensleader ist eine Führungspersönlichkeit, die mit dem Herzen und Fairness andere an die Hand nimmt und sicher durch alle Eventualitäten des Lebens durchführt.
Genau das dürfen und sollen wir auch für unsere Pferde sein. Wir müssen immer eine Balance und ein gutes Gefühl dafür entwickeln, wann unsere Pferde vielleicht nicht verstehen, unsicher sind oder nicht so gerne wollen, weil sie den Nutzwert in der Idee des Menschen noch nicht erkannt haben oder ihre Persönlichkeit eine andere Ansprechhaltung braucht und wann sie nicht können und deswegen unmotiviert, zögerlich, hektisch oder gar deutlich werden.
Das alles zu erkennen, einzuschätzen und verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen – dabei Klarheit und Fokus in uns zu tragen – ein Fels in der Brandung für unser Pferd zu sein und in uns selbst zu ruhen: Das alles macht einen Herzensleader aus.
Was brauchst du um ein Herzleader zu sein?
Dafür brauchen wir:
- Mentale Stärke und eine gute Intuition.
- Wissen und Timing
- Gefühl und die Bereitschaft zur Reflexion
- Fokus und Klarheit
Das bedeutet aber auch, dass wir uns bewusst machen müssen, dass die mentale Stärke ein ganz großer Faktor im Pferdetraining ist.
Pferdeflüsterei
Was macht eine gute Pferdeführungspersönlichkeit aus
Vor allem der Selbstwert macht uns zu einer Pferdeführungspersönlichkeit – gekoppelt mit Grundwissen in Pferdeverhalten, Pferdepsychologie und gesunderhaltendem Training – Zum Selbstwert gehört auch, dass wir unsere Erfolge wahrnehmen und zufrieden mit uns und unserem Pferd durchs Leben gehen, weil unsere Pferde dieser Zufriedenheit viel lieber folgen und dadurch motivierter sein werden, als bei Frust oder Unzufriedenheit.
Es geht auch ganz viel darum, dass wir nicht immer alles bewerten und in Schubladen schieben, sondern einfach so nehmen wie es ist und daraus kein Drama machen. Entspannt bleiben, Ruhig bleiben und nicht zerfuddeln, zerfleischen und hinterfragen. Es lebt sich einfach leichter, wenn wir die Dinge zwar bewusst wahrnehmen, aber nicht immer zu ernst nehmen.
Denn unsere Pferde spüren auch den Zweifel an uns. Sie spüren, wenn wir grübeln – beziehen das aber auf sich und ihre Sicherheit. Wenn wir uns zu viele Sorgen machen, zuviel grübeln, zu viel Wollen – einfach ZUVIEL von etwas haben und nicht in der Balance sind, werden die Pferde das spüren. Je nach Pferdetyp werden sie ungerne Zeit mit uns verbringen (Carey ist so ein Fall), oder mitgrübeln oder sich kümmern wollen oder unmotivierter sein.
Oder – um diese ganzen komplizierten Seiten auf einen Punkt zu bringen: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus ;-)
Für all die Dinge, die wir nicht im voraus wissen können, brauchen wir: ein Basisfundament an Wissen, um unsere Pferde schnell und gut lesen zu können, eine klare Körperkommunikation und gutes Mindset UND: eine gute Intuition. Wir sind heutzutage ziemlich verkopft und haben gelernt uns auf die Technik zu verlassen. Dabei haben wir Menschen eigentlich ein sehr gutes Bauchgefühl. Das ist unser Frühwarnsystem.
Welche Rolle spielt die Intuition für faires Pferdetraining
Unsere Intuition ist ein Reflex, der besser funktioniert als das bewusste Denken. Zumindest in aller Regel.
Mental starke Menschen können kristallklar und dabei sanftmütig sein – das ist eine Frage des Mindset. Das gelingt uns, wenn wir schaffen unsere Altlasten nach und nach loszuwerden und dann verantwortungsbewusst, fair und mit einem positiven und lösungsorientierten Blick durch die Welt mit unserem Pferd zu gehen. Genau das finden Pferde unglaublich anziehend.
Das Alles ergänzt du mit Wissen zu Haltung und biomechanisch schönem Training, machst dir bewusst, dass du mit deiner Macht Weise und emphatisch umgehst und sie zur Förderung deines Pferdes und des sicheren Gefühls zwischen euch nutzt und kombinierst es mit deiner Persönlichkeitsentwicklung und einer bewussten Kommunikation mit dem Pferd – et voila!
5 praktische Schritte für dich und deine Ziele mit dem Pferd
Wenn du zufrieden sein möchtest, brauchst du Erfolgserlebnisse – richtig? So ticken wir Menschen und auch die Pferde freuen sich über Erfolgserlebnisse.
Deswegen solltest du das Training und die gemeinsame Zeit so auswählen, dass ihr Dinge miteinander macht, die ihr gerne machen wollt, die euch Freude machen oder – wenn sie schwierig sind – du sie so kleinschrittig aufbaust, dass dein Pferd und du sie mit Leichtigkeit und ohne Druck leisten könnt.
Dafür lohnt es sich seine Ziele zu kennen, so dass man sie dann aber ohne Druck, ohne Dominanz oder Missbrauch der eigenen Macht und mit viel Gefühl umsetzt.
Faires Pferdetraining
5 Schritte für faires Pferdetraining und einen sinnvollen Aufbau
Was willst du mit deinem Pferd erreichen? Verschaffe dir Klarheit über die 3 wichtigsten Ziele, die du hast - je nachdem, wie kurze dein Planungszeitraum ist, setzt du dir größere oder kleinere Ziele.
Formuliere die Ziele so konkret wie möglich: Zum Beispiel - Bis Ende des Jahres möchte ich mit meinem Pferd eine ganze Bahn Schulterherein schaffen.
Überprüfe deine aktuellen inneren Pläne nochmal mit der Frage: Will ich das wirklich? Passt das zu meinen Zielen und Wünschen mit dem Pferd? Passt das zu meinem Pferd?
Dann frage dich: Warum will ich das Ziel auf meine Liste setzen? Damit du eine echte Motivation hast und ein Bild vor Augen.
Zum Schluss zerlegst du jedes deiner in viele viele kleine Teilschritte und gehst sie langsam, geduldig und entspannt mit deinem Pferd an.
Mache dir aber bewusst: Wenn du ein Ziel mit deinem Pferd erreichen willst, bist du nicht alleine. Dein Pferd ist auch noch da. Du brauchst also ein gutes Fundament und deine näheren Ziele sollten zu dem körperlichen, seelischen und trainingstechnischen Zustand des Pferdes passen.
- Achte auf deine Körpersprache, achte auf deine Signale und deine Kommunikation, überfordere euch nicht und lass dein Pferd mitreden bei der Umsetzung. Ihr wollt diese Ziele ja als Team erreichen.
- Dann musst du deine Ziele hegen und pflegen, darfst sie nicht vergessen, musst sie düngen und giessen und deinem Pferd mit viel Liebe, Geduld und Lob schmackhaft machen. Du bist sanft, fair und fein und kleinschnittig ;-)
Nachhaltig erreichst du deine Ziele nur – und auch viel schneller – wenn du es schaffst, dass deine Ideen zu den Ideen deines Pferdes werden, wenn du dein Pferd dabei nicht über- oder unterforderst, du dabei die Freude an der Sache nicht vergisst und deine Macht niemals missbrauchst, sondern immer Weise und bewusst zum Wohle deines Pferdes einsetzt. Genau dann machst du in deinem eigenen kleinen Kosmos die Welt zu einem besseren Ort und gehst weise, bewusst und emphatisch mit deiner Macht um und spätestens dann schließt sich wieder Kreis zum Anfang des Artikels.
Ich hoffe, bete und denke an all die Menschen, die gerade auf dieser Welt um ihre Freiheit, ihr Leben oder ihre Wünsche, Träume und Hoffnungen kämpfen und weiß, dass wir hier in Deutschland auf einem ganz anderen Niveau jammern und leben und jeden Tag in unglaublicher Dankbarkeit verbringen sollten, dass wir hier geboren sind und einen sicheren und guten Platz in der Welt bekommen haben.
Aber das entbindet uns noch lange nicht von der Verantwortung das alles bewusst wahrzunehmen und im Rahmen unseres Lebens einen guten und fairen Weg zu gehen, mit denen über die wir Macht haben und die uns anvertraut sind. Auch wenn die Dimensionen sicher niemals vergleichbar sind.
“Pferdeflüstern bedeutet, dass wir lernen das Flüstern der Pferde zu hören und zu verstehen.”
Die Pferdeflüsterei ist ein Wissensblog und Herzensprojekt – denn wir wünschen uns, dass alle Pferde und ihre Menschen glücklich miteinander sind. Wenn wir lernen die Pferde zu verstehen, fein und fair zu trainieren und der beste Pferdemensch zu werden, der wir sein können – wird es auch deinem Pferd gut gehen und es wird immer sein Bestes für dich geben. Versprochen!
Wir unterstützen dich mit unseren Artikeln, Interviews und Kursen – Du bekommst Facts zu pferdegerechter Haltung und Fütterung, feinem Training und Pferdeverhalten.
Petra und Carey
Wer wir sind