Worte haben Macht. Sie können uns inspirieren, sie können uns in die richtige oder falsche Richtung lenken. Sie bleiben in deinem Kopf und können dir den Weg weisen. Sie warten dort auf den richtigen Moment, sie zeigen dir die Richtung, dann wenn du sie brauchst. Deswegen habe ich heute für dich Worte gesammelt, die dir bei deinem Weg mit dem Pferd eine Inspiration sein können. Manche sind berührend, manche lehrreich, manche einfach nur schön. Es sind Gedichte, die mich immer wieder berühren, die Frieden und Harmonie, Gedanken oder Gefühle in mir auslösen.
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Ich will dir diese Gedichte „schenken“ und freue mich, wenn du sie in dir trägst oder vielleicht sogar weiterschenkst – das erste ist mein Herzensgedicht. Ich liebe es und könnte es immer wieder lesen:
Man In The Glass
„When you get what you want in your struggle for self
And the world makes you king for a day,
Just go to the mirror and look at yourself
And see what that man has to say.
For it isn’t your father or mother or wife
Whose judgment upon you must pass.
The fellow whose verdict counts most in your life
Is the one staring back from the glass.
You may be like Jack Horner and chisel a plum
And think you’re a wonderful guy.
But the man in the glass says you’re only a bum
If you can’t look him straight in the eye.
He’s the fellow to please – never mind all the rest,
For he’s with you clear to the end.
And you’ve passed your most dangerous, difficult test
If the man in the glass is your friend.
You may fool the whole world down the pathway of years
And get pats on the back as you pass.
But your final reward will be heartache and tears
If you’ve cheated the man in the glass.“
Ray Hunt
Pferdetrainer (20. Jhdt.)
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Liebst Du den Tanz?
Das Pferd ist Dein Tänzer,
ein Tänzer in die Unendlichkeit!
Aus dem Schwung den Du ihm mitteilst,
erfolgt die Leichtigkeit, erfolgt das Schweben!
Alle Kraft fühlst Du sich unter Deinem Sattel vereinigen,
Die Welt fließt an Dir vorüber,
Dein Tänzer trägt Dich davon!
König Ludwig
König von Bayern (18. Jhdt.)
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Der Mensch hat nicht das Recht
Der Mensch hat nicht das Recht
über Tiere zu urteilen
sie stammen aus einer anderen Welt
die älter und vollständiger war als unsere
ihre Erscheinung ist besser und vollständiger
sie haben Eigenschaften
die wir verloren oder nie erreicht haben….
Sie sind keine Untertanen:
sie gehören einer ganz anderen Nation an
– und sind nur durch Zufall mit uns zugleich
ins Netz der Zeit gefallen, die wir Glanz
und Plage zugleich für die Erde sind.
Henry Beston (20. Jhdt.)
Amerikanischer Schriftsteller und Autor
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Was es ist
Es ist Unsinn
Sagt die Vernunft
Es ist, was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist, was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist, was es ist
sagt die Liebe
Erich Fried (20. Jhdt.)
Deutscher Schriftsteller
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Einhorngesang
Vernimmst du den silbrig glockigen Klang?
Die Schönheit von magischen Einhorngesang?
Erzählend von göttlicher Liebe und Glück?
Oh, elender Mensch, warum hörst du ihn nicht?
Dein Herz viel zu kalt, in ihm sitzt Gewalt!
Vom Hasse verdorben, die Liebe gestorben!
Die Seele verletzt, in Ängste versetzt!
Der Hass sie entstellte, die Liebe zerschellte!
Die liebenden Wesen von göttlichem Stamm,
die irdenen Menschen in fesselndem Bann,
ertrinken in wärmenden, liebenden Licht!
Oh, törichter Mensch, warum erkennst du nicht?
Pascale E. (20. Jhdt.)
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Reiten ist Wille ins Weite, ins Unendliche
Wenn deine Seele eins mit der Kraft des Pferdes,
etwas anderes als die Unendlichkeit vor sich sieht,
so begreift sie die Fülle der Geheimnisse nicht.
Rudolf Binding (20. Jhdt.)
Deutscher Schriftsteller
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Der Schimmel
Wolkenverhangener Himmel,
regendurchflutetes Land,
auf der Wiese ein Schimmel,
durchnäßt sein weißes Gewand.
Nebelschwaden, grauweiße Front,
silbern, mit Tröpfchen beladen,
verschwunden der Horizont,
Westwind spielt leis Serenaden.
Dem Schimmel scheint es egal,
läßt alles reglos geschehen,
gleicht einem marmornem Denkmal,
bleibt starr im Wiesengrund stehen.
Bis plötzlich ein Wiehern ertönt,
hallend, aus sehr weiter Ferne,
und sich der Himmel verschönt,
mit seiner Sonnenlaterne.
Da spitzt der Schimmel die Ohren,
galoppiert wuchtig durch’s Gras,
als gäb ihm jemand die Sporen,
Kraft, Lebensfreude und Spaß.
Horst Rehmann (20. Jhdt.)
Deutscher Autor, Künstler und Schriftsteller
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Mehr Zitate zu Pferdemenschen und was sie bedeuten, findest du übrigens HIER auf der Pferdeflüsterei.
Ganz viele wunderbare Autoren schreiben jeden Montag über ein Zitat, das ihr Leben mit den Pferden verändert und beeinflusst hat.
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Ein Gedicht aus meinem Schulbuch 5. Klasse, das ich bis heute auswendig kann, obwohl wir es nie durchgenommen haben. Kommata und Absätze sind geraten. Autor war glaube ich unbekannt.
Stellt euch dazu das Bild einer Herde von Dülmener Wildpferden in vollem Galopp vor.
PFERDE
„Die Erde zittert
von stampfenden Hufen,
von starken und stolzen
bebt ihre Brust.
Hörst du den Hufschlag,
hörst du das Schnauben,
siehst du die Mähnen
flattern wie Fahnen?
Die schwarzen, die weißen,
die wallenden langen,
siehst du die Schweife
wehen im Wind,
das Feuer flackern
der flammenden Augen?
Jetzt halten die Rosse
mit fliegenden Flanken,
schütteln den weißen
Schaum von den Mäulern
und stehen stille
auf einer Stelle
und blasen bedächtig
die Luft durch die Nüstern.
„Der Schimmel“, 3. Strophe, 3. Zeile:
Ich denke, das sollte doch „…gleicht einem marmornen Denkmal…“ heißen.
Vermutlich :-)
MEIN FREUND
Man kann ihm alles erzählen,
er hört immer zu,
wenn man ihm etwas verschweigt,
gibt er niemals Ruh.
Man kann ihm alles erzählen,
obwohl er es nicht versteht,
er gibt Antworten,
und doch redet er nicht.
Man kann ihm alles erzählen,
du kannst ihm vertrauen,
er ist wie ein Licht,
selbst im Morgengrauen.
Man kann ihm alles erzählen,
er verrät dich nicht,
auf seinem Rücken,
ist dir Hilfe gewiss.
Man kann ihm alles erzählen,
er bewahrt Geheimnisse sicher und stolz,
er gibt sie nie Preis,
er schweigt wie totes Holz.
Man kann ihm alles erzählen,
sein Fohlen ist mein,
so wird es bei ihm,
und Pferden immer sein.
PS: Ich und meine Freundin haben das Gedicht selbst verfasst. :)
Wie wunderschön – danke, dass ihr es mit uns teilt. Alles Liebe, Petra
EIN GANZES JAHR
„Das Pferd ist ein Tänzer, ein Tänzer in die Unendlichkeit.
Aus dem Schwung den du ihm mitteilst, erfolgt die Leichtigkeit, erfolgt das Schweben.
Alle Kraft fühlst du, sich unter deinem Sattel vereinigen,
Die Welt fließt an dir vorüber und der Tänzer trägt dich davon.“
Es ist mir das liebste auf der Welt, egal wie oft man dabei herunter fällt.
Ich übe dreimal die Woche, nein ich nehme mir jede Sekunde.
Es sind Momente voller Faszinierender Augenblicke die uns unser Schicksal zusammen schmiedet.
Wir sind ein Team, wir arbeiten zusammen als Einheit, nichts kommt zwischen uns.
Egal wie schwer der Parcours war, ob der im Leben oder der auf einem Turnier.
Du bist voller Kraft und Wärme für die, die du liebst.
Wenn andere sagen du bist komisch, erkenne ich nur eine deine weiteren Charaktereigenschaften, die dich zu dir machen.
Nicht ungezogen , sondern frech.
Ungehorsam, nein du machst nun mal nicht für jeden alles. Du bist treu.
Hyperaktiv, niemals das ist nur die Begeisterung für das was du tust.
So was sagten viele, du warst ja „nur ein Tier“.
Für Sie bestimmt, aber du warst mein Ruhepunkt.
In einer chaotischen und kaputten Welt bist du derjenige der mit vier Beinen fest auf der Erde steht.
Wir hatten es oft nicht leicht, aber wir haben Sachen geschafft die manche für unmöglich hielten.
Zitat: „Es spottet der Furcht und erschrickt nicht und flieht vor dem Schwert nicht! Es zittert und tobt und scharrt in die Erde und lässt sich nicht halten bei der Trompeten hall.“ Zitat Ende.
Eingepflanzt zwischen Vergangenheit und Zukunft blühen Momente.
Ein Moment, was ist eigentlich ein Moment?
Wie lange dauert er?
Wie lange hat der Moment gedauert als du zu Boden gingst? Ohne Erklärung, ohne Grund.
Wie lange hat der Moment gedauert bis alles vorbei war?
Als unsere Zukunft zerbrach wie eine Vase die man vor Schreck fallen lässt. Weil das was man sieht einem den Atem raubt
Wie lang war der Moment als ich mich fragte was ich falsch gemacht hab?
Ich saß bei dir, noch sehr lange.
Ich weiß nicht mehr ob es Stunden waren oder Minuten.
Ich saß bei dir bis ich deine Wärme nicht mehr spürt.
Ich saß bei dir bis ich mich genauso kalt anfühlte wie du dich.
Nie wird es so viel Faszination in einem Moment geben wie wo wir uns kennen gelernt haben.
Das Nachtschwarze Fell, lange Beine und der sportliche bau.
Du warst ein Traum, mein Traum.
Wir waren verbunden vom ersten Augenblick bis zum letzten.
Zum Abschiednehmen das richtige Wetter
Grau wie der Himmel steht vor mir die Welt.
Leer, grau und unglaublich still zieht die Zeit klebrig wie Honig vorbei.
Dennoch vergeht Zeit immer und überall, sie hält nicht an.
Lässt sich nicht drehen und verbiegen.
Sie hält nicht an egal was passiert, und das ist auch gut so, denn Sonst würden wir ewig in Momenten festhängen die uns festhalten.
Jule Maulitz
Danke für die schönen Ergänzungen – alles Liebe, Petra
Christian Engelken hat mit seinem Gedicht ein wahres Wort gesprochen. Ich danke ihm.
Das Pferd, der Olympier
Sportlich mögen viele Tiere sein –
Olympisch ist das Pferd allein
Und wert der Olympiade.
Denn es ist so königlich
Und ist zum Dienen sich*
Doch nicht zu schade._
(19.8.16)
Das Nil-Pferd [Zitat: Bodenstedt]
Alles Glück dieser Erde
Liegt, wie man weiß, auf dem Rücken der Pferde.
Auf dem Rücken des Nil-Pferds hingegen, dem breiten,
Sollte man vorsichtig reiten!
Es nahm schon so manch einen Fischersmann mit
Auf einen gefährlichen Ritt.
Überschaubar blieb meist dessen Glück,
Denn dieser kam selten lebendig zurück.-
(19.8.16)
Das See-Pferdchen [zu Nil-Pferd und Pferde: Pferdeartige]
Dies Pferdchen ist dem Menschen weit voraus:
Die Männer tragen hier die Babys aus.
Wer aufrecht schwimmt und ausschaut wie ein Pferd,
Ist halt auch sonst ein wenig umgekehrt!-
(23./24.8.16)
Die Blumento-Pferde
Beliebt sind die Blumento-Pferde –
Doch weniger bei Pferdenarren
Als bei den Echten Kasperköpfen.
Man findet sie in Blumentöpfen
Und transportiert sie gern in Karren.
Sie heißen (bei Gärtnern) auch: Blumentopferde.-
(24.8.16)
Bei veröffentlichung gern NAchricht
:-)
Da ich selbst Pferdegedichte schreibe, kann ich vielleicht auch einen eigenen Beitrag vorschlagen:
PFERDEAUGEN FRAGEN…..
Mit tiefem Blick schaut es in dein Herz
und stellt die Fragen für gutes Verstehen:
Bewährst du dich ohne Druck, ohne Schmerz,
hast du die Ängste des Pferdes gesehen ?
Siehst du, welche Rolle die Vorsicht spielt,
wenn Hufe sich heben und tanzen und schweben.
Hast du die willige Neugier gefühlt,
kannst du den Wert des Moments erleben ?
Siehst du die prüfende Aufmerksamkeit,
antwortest du stets mit Achtsamkeit.
Schenkst du Geduld und unendliche Zeit ?
Dann bist du zum Weg mit dem Pferd bereit.
M. Baumgärtner
Oh wie wunderschön! Danke für das tolle Gedicht – sehr berührend! Ganz liebe Grüße, Petra
Danke Petra, sehr freundlich :)
Dann ist es wohl kein „Reiter-Jargon“ o.ä… das währe meine einzige (vage) Vermutung gewesen. Kann mir echt nicht erklären oder an den Haaren herbeiziehen, wo das wohl seinen Ursprung haben mag.
Das vorstellbarste scheint mir ganz entfernt vielleicht Schilfrohr zu sein, zwischen welches die Sonne vielleicht hindurchscheint
Nein, zumindest nicht, dass ich wüsste :-) Dein Ansatz ist sehr kreativ, wer weiß, vielleicht ist es die Lösung. Aber ich müsste raten. Schauen wir mal, ob irgendwann noch eine Antwort kommt :-)
Kenne das Lied auch von früher.
Kann mir aber jemand sagen, was es bedeutet, dass die Sonne „im Rohr“ steht bzw brennt, so wie ich es kenne?
Lieber Ohnepferd, leider weiß ich das nicht. Ich drücke die Daumen, dass einer der anderen Leser es vielleicht weiß und dir hier die Antwort schreibt. Liebe Grüße, Petra
Gemeint ist wohl das SCHILFROHR, in dem die Sonne leuchtet.
Mein Lieblingsgedicht ist eigentlich ein Lied, das wir gerne in kleiner Reiterunde singen:
Wenn sie reiten zur Schwemme
Wenn sie reiten zur Schwemme, durch das steinerne Tor,
abends über die Dämme, steht noch die Sonne im Rohr.
Frei von des Tages Bürde, reiten sie Seite an Seit’,
horch wie der Hengst in der Hürde, zornig nach Liebe schreit.
Uferwärts Rosse schnauben, Zuruf Lachen und Trab.
Vögel mit seltsamen Hauben, tauchen erschrocken herab.
In die schäumenden Fluten, hinter der sandigen Furt,
drängen Fohlen und Stuten, ohne Sattel und Gurt.
Reiter mit jungen Stimmen, werden den Tieren nicht schwer,
packen die Mähne und schwimmen, neben den Tieren her.
Unter erlöschendem Himmel, zittert des Hengstes Schrei,
Reiter, Rappen und Schimmel, bald ist der Sommer vorbei,
bald ist der Sommer vorbei.
Gruß Andreas
Auch sehr poetisch :-) Vielen Dank für den schönen Beitrag zur Gedichtesammlung! Alles Liebe und bis bald, Petra