Reiten ohne Langeweile: Mehr Abwechslung, bessere Verbindung mit 3 Ideen für dein Training

Immer nur Bahn oder Zirkel reiten? Stangenarbeit im Schritt und Trab? Kein Wunder, wenn du und dein Pferd irgendwann den Elan verlieren. Es geht auch anders – und das ist einfacher, als du denkst. Reittraining muss nicht langweilig sein. Weder für dein Pferd noch für dich. Mit ein paar einfachen…
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Immer nur Bahn oder Zirkel reiten? Stangenarbeit im Schritt und Trab? Kein Wunder, wenn du und dein Pferd irgendwann den Elan verlieren. Es geht auch anders – und das ist einfacher, als du denkst. Reittraining muss nicht langweilig sein. Weder für dein Pferd noch für dich. Mit ein paar einfachen Ideen bringst du neuen Schwung auf den Reitplatz, stärkst die Kommunikation zwischen euch und hältst Körper und Kopf fit. Hier bekommst du 3 praktische Tipps, die du sofort ausprobieren kannst.

Langweiliges oder monotones Training bremst nicht nur die Lust – bei uns und bei unseren Pferden –, es macht das gesamte Training oft auch weniger effektiv. Denn Lebewesen lernen am besten in einer positiven, motivierenden Atmosphäre. Wenn wir uns langweilen, trainieren wir meist automatisch kürzer, was auf Dauer zu Bewegungsmangel und sogar zu Übergewicht beim Pferd führen kann.

Je mehr Abwechslung wir hingegen in unser Training bringen, desto konzentrierter und fokussierter bleiben wir – und genau das verbessert die Qualität unserer Hilfen und die feine Kommunikation zwischen uns und unseren Pferden. Gerade beim Reiten ist das besonders wichtig. Schließlich bitten wir unser Pferd, uns zu tragen – da sollten wir alles tun, um ihm diese Aufgabe so angenehm und gesund wie möglich zu machen.

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Wir sprechen deswegen jetzt über folgendes im Artikel „Abwechslung beim Reiten“:
  1. Warum Abwechslung im Training wichtig ist

2. 3 Ideen für mehr Motivation im Sattel

  • Alltagstaugliche Trainingsreize nutzen
  • Ortswechsel für neue Impulse
  • Bahnfiguren clever kombinieren

3. Flexibilität statt starrer Pläne: Dein Pferd gibt den Takt vor – wie du mit Struktur leichter Fortschritte machen kannst.

Bonustipp: Kleine Veränderungen, große Wirkung – Wie Trainingsplan und Tagebuch deine Erfolgsgaranten werden

3 Tipps für mehr Abwechslung beim Reiten – für mehr Motivation und Spaß

Es braucht nicht viel, um euer Training wieder spannend, sinnvoll und abwechslungsreich zu gestalten – für ein besseres Körpergefühl, mehr Motivation und eine stärkere Verbindung zwischen euch.

Reittraining muss sich nicht wie Pflichtprogramm anfühlen. Mit ein paar einfachen Ideen kannst du neue Energie in eure gemeinsame Zeit bringen. Das hält nicht nur dein Pferd fit im Kopf und Körper, sondern sorgt auch dafür, dass ihr beide motiviert und klar miteinander kommuniziert.

Warum Abwechslung im Training wichtig ist

Langeweile im Training ist mehr als nur ein kleines Ärgernis. Sie hat direkte Auswirkungen auf Motivation, Konzentration und körperliche Fitness – bei Mensch und Pferd. Wer sich langweilt, wird schneller müde, trainiert weniger fokussiert und verliert schneller die Lust.

Pferde lernen am besten in einer positiven, abwechslungsreichen Atmosphäre. Neue Eindrücke und kleine Herausforderungen fördern die Konzentration, verbessern die Kommunikation und machen das Training nachhaltiger. Kurz gesagt: Abwechslung macht euch beide besser.

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3 entscheidende Ideen für mehr Motivation im Sattel

Freies Reiten kann schön sein – aber echte Fortschritte entstehen meist durch klare Struktur. Überlege dir für jede Einheit, was heute das Ziel ist – wie zum Beispiel Takt verbessern, Losgelassenheit fördern oder Übergänge üben.

Dann stellst du dir die Frage, welche Übungen dabei helfen und zum Schluss reflektierst du noch, wie du erkennen kannst, dass dein Pferd sich verbessert.

Denn eine durchdachte Trainingsstruktur hilft dir, Lektionen sinnvoll aufzubauen, auf die Tagesform deines Pferdes einzugehen und zu erkennen, wann Pausen oder Kursänderungen für dein Pferd, seine aktuelle körperliche Situation und seine mentale Situation nötig sind.

1. Alltagstaugliche Trainingsreize nutzen

In vielen Reitställen findet man ab und zu mal ein paar Trabstangen oder ein Cavaletti – aber sonst verirrt sich kaum ein Gegenstand auf den Reitplatz. Dabei wäre genau das die einfachste und schnellste Möglichkeit, um mehr Abwechslung ins Training zu bringen.

Reiten heißt nicht nur Lektionen aneinanderreihen. Nutze einfache Gegenstände, um neue Impulse zu setzen:

  • Stangen, Gassen und kleine Sprünge schulen Taktgefühl, Balance und Motorik.
  • Matten, Planen oder verschiedene Untergründe helfen, das Körperbewusstsein und die Trittsicherheit deines Pferdes zu verbessern.
  • Alltagsgegenstände wie Eimer, Regenschirme oder Bälle sorgen für optische Reize, die euren Fokus stärken.

Planen, Schirme oder andere Gelassenheits-Gegenstände sind klasse, um die Gelassenheit deines Pferdes zu fördern – sei es fürs Gelände oder einfach für den Alltag. Stangen, Gassen, Cavalettis oder kleine Sprünge machen den Kopf und Körper gleichermaßen fit: Sie schulen Takt, Rhythmus, die Koordination und die körperliche Fitness.

Auch Matten oder andere unterschiedliche Untergründe sind echte Geheimtipps. Sie trainieren das Gleichgewicht, die Geschicklichkeit und können Verspannungen lösen – nebenbei stärken sie die Tiefenmuskulatur deines Pferdes. Und jedes Hindernis, das dein Pferd mutig überwindet, macht es ein kleines Stück selbstbewusster.

Oder Alltagsgegenstände: Statt immer nur Pylonen kannst du zum Beispiel Eimer oder Regenschirme aufstellen – alles, was ein bisschen anders aussieht, bringt neue Reize und mehr Spaß in die Bahn.

Diese optische Abwechslung macht das Training nicht nur spannender, sondern hilft dir auch, mehr Struktur und Fokus in deine Reiterei zu bringen. Außerdem setzen neue Reize immer kleine Impulse im Gehirn deines Pferdes – was wiederum seine Denkfähigkeit und seine Gelassenheit stärkt.

Kurz gesagt: Wer ein sicheres, klardenkendes Pferd möchte, sollte sich ruhig regelmäßig neue Ideen einfallen lassen und mutig ein bisschen kreativ werden.

Kleiner Sicherheitstipp: Wenn du unsicher bist, wie dein Pferd auf neue Gegenstände reagiert, zeig sie ihm erstmal am Boden. Dein Pferd profitiert sowohl unterm Sattel als auch in der Bodenarbeit – und Sicherheit geht immer vor. Wenn dein Pferd sich fürchtet, steige lieber ab und geht die Herausforderung gemeinsam am Boden an. Ruhig, verständnisvoll und partnerschaftlich – genau das stärkt euer Vertrauen nachhaltig.

2. Ortswechsel für neue Impulse

Wenn dein Pferd schon gelassen und sicher genug ist, lohnt es sich, auch mal andere Orte für euer Training zu nutzen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem kleinen Schrittausritt vor der Dressureinheit? Oder ihr wärmt euch auf dem Hof, einem Paddock oder einem Stück Koppel auf, bevor ihr in die Halle geht?

Reiten muss nicht immer auf dem Reitplatz stattfinden:

  • Ein kurzer Schrittausritt vor dem Training
  • Lockeres Aufwärmen auf einer Wiese, einem Paddock oder einer ruhigen Straße
  • Üben von kleinen Aufgaben auf dem Putzplatz oder dem Hof

Selbst der Putzplatz kann zur Trainingsfläche werden: Ein paar kleine Tricks oder Übungen zwischendurch sorgen für frischen Wind und bringen Abwechslung in den Alltag.

Je mehr unterschiedliche Orte dein Pferd kennt und konzentriert an deiner Seite bleiben kann, desto stabiler wird eure Kommunikation. Und umso sicherer wird auch eure Basis für spätere Herausforderungen – ob auf dem Turnier oder im Gelände.

Nebenbei hat ein Ortswechsel noch einen weiteren Vorteil: Unterschiedliche Bodenverhältnisse sind echtes Koordinationstraining für dein Pferd.

Unebener oder härterer Boden sollte natürlich immer mit Bedacht genutzt werden – aber wenn du vorsichtig bleibst, fördern solche Böden Geschicklichkeit, Balance und Trittsicherheit.

Und noch ein Tipp für starke Rückenmuskeln: Kleine Hügel rauf und runter zu reiten oder durchs Wasser zu gehen (natürlich nur auf sicherem, ebenem Untergrund) trainiert die Muskulatur besonders effektiv und bringt nebenbei richtig viel Spaß in die Trainingseinheit.

3. Bahnfiguren clever kombinieren

Wie oft baust du kreative Hufschlagfiguren ins Training ein?

Ich versuche mich immer wieder bewusst daran zu erinnern – und spiele beim Reiten gerne mit verschiedenen Linienführungen. Neben Klassikern wie Volten, Kehrtvolten oder Schlangenlinien gibt es noch jede Menge andere schöne Figuren: zum Beispiel umgekehrte Kehrtvolten, alte Schlangenlinien durch die Bahn oder Achter, die Handwechsel und Biegearbeit locker miteinander verbinden.

Statt immer nur durch die halbe oder ganze Bahn zu wechseln, kannst du auch mal durch die Länge der Bahn wechseln oder halbe Bahn reiten – das bringt frischen Schwung rein und testet eure Kommunikation auf eine neue Art.

Das alles kannst du in unterschiedlichen Gangarten variieren – und wenn du magst, auch Seitengänge oder kleine Seitwärtsverschiebungen einbauen. Schon allein damit hast du ein riesiges Feld an Möglichkeiten, um dein Training abwechslungsreich und spannend zu gestalten.

Man muss sich nur immer wieder daran erinnern – und es einfach machen.

Bau bewusste Linienführungen ein:

  • Schlangenlinien, Kehrtvolten, Achter und Kombinationsfiguren
  • Handwechsel auf ungewöhnlichen Wegen (z.B. „durch die Länge der Bahn wechseln“ statt immer nur durch die halbe Bahn)
  • Seitengänge und Biegeübungen kombinieren

Schon kleine Variationen bringen mehr Schwung und Aufmerksamkeit ins Training. Und dein Pferd bleibt wach und motiviert.

Reitworkshop Gesund reiten

Abwechslung beim Reiten – wie du praktisch umsetzen kannst

Wie planst du eigentlich dein Training? Hast du eine klare Struktur – oder reitest du einfach drauflos?

Ich empfehle dir, dir vor jeder Einheit ein paar Gedanken zu machen: Was tut deinem Pferd und dir heute wirklich gut?

Überlege dir, welche Aspekte auf keinen Fall fehlen sollten:

  • Hat dein Pferd besondere körperliche Bedürfnisse, die du berücksichtigen solltest?
  • Brauchst du Sitzübungen für dich selbst?
  • An welchen Lektionen oder Übungen möchtet ihr dranbleiben?
  • Muss dein Pferd Kondition aufbauen?
  • Und welche Lieblingsübungen dürfen auf keinen Fall fehlen?
So mache ich das
  1. Ich selbst starte jede Einheit mit ein paar lockeren Runden im Schritt und Trab auf beiden Händen. Dabei lasse ich meine Pferde einfach flott nach vorne gehen.
  2. So kann ich meinen Sitz überprüfen, kleine Korrekturen einbauen oder gezielt Sitzübungen machen (vorausgesetzt, das Pferd ist an Bewegungen des Reiters gewöhnt und bleibt entspannt). Das tut nicht nur meinem Sitz gut, sondern auch meinen Pferden – und nebenbei wärmen sie sich gleich sinnvoll auf.
  3. Anschließend lockere ich den Pferdekörper im Schritt mit vielen Wendungen, Biegungen und Seitengängen – je nach Ausbildungsstand und Tagesform.
  4. Im Hauptteil setze ich dann unterschiedliche Schwerpunkte, je nach Pferd: Manche brauchen viel ruhiges, gleichmäßiges Traben, um Routine und Gelassenheit zu entwickeln. Andere brauchen eher Abwechslung und viele kleine Aufgaben, um motiviert zu bleiben. Und wieder andere profitieren besonders von häufigen Übergängen, um ihren Körper besser zu koordinieren.

Egal wo eure Schwerpunkte liegen: Mit einer klaren Struktur im Kopf wird dein Training effektiver – und ihr bleibt automatisch motivierter und fokussierter. Und das Training wird abwechslungsreicher.

Gelände ausreiten - Hero

BONUSTIPP: Lege dir ein Trainingstagebuch zu

Klarheit ist wichtig – aber genauso wichtig ist Flexibilität. Manchmal passt eine geplante Übung einfach nicht zur Tagesform deines Pferdes. Dann gilt: Plan bitte immer anpassen statt stur durchziehen.

Frage dich beim Reiten und beim Training immer, ob dein Pferd heute körperlich und mental bereit für die geplante Einheit ist. Oder ob es vielleicht mehr Aufwärmen, mehr Pause, mehr Fokus oder einfach eine andere Aufgaben braucht an diesem Tag.

Trainingspläne sind eine Orientierungshilfe – keine Vorschrift. Dein Pferd zeigt dir, was es heute braucht. Zuhören ist immer besser als Durchziehen.

Trainingstagebuch

Das ist Trainingstagebuch keine Pflicht, aber ein echter Gamechanger für dein Reiten.

Im Pferdeflüsterei Shop findest du ein auf Erfolg, Motivation und Trainingsverbesserung optimiertes Trainingstagabuch für dich.

Warum Trainingstagebuch?
  • Du kannst Entwicklungen nachvollziehen.
  • Du erkennst Muster (z.B. wann dein Pferd besonders motiviert oder müde ist).
  • Du bringst automatisch mehr System in dein Training.

Es reicht völlig, nach jedem Ritt ein paar Stichworte zu notieren. Ergänze regelmäßig Gedanken wie: „Was lief gut? Wo war mein Pferd unsicher? Was war heute anders als sonst?“ So wächst dein Bewusstsein für eure Fortschritte – und du kannst dein Training gezielt steuern.

Reittraining wird lebendig, wenn du es immer wieder neu gestaltest – ohne Stress, ohne Überforderung. Kleine Veränderungen in Ort, Material, Linienführung oder Struktur können eine riesige Wirkung haben:

  • Dein Pferd bleibt motiviert, wach und körperlich fit.
  • Du wirst klarer, strukturierter und entspannter im Training.
  • Eure Verbindung wächst, weil du bewusster auf dein Pferd eingehst.

Und genau darum geht’s doch am Ende: gemeinsam besser werden und die gemeinsame Zeit genießen.

Welche der drei Ideen willst du als erstes ausprobieren? Schreib uns in die Kommentare – wir freuen uns auf deine Erfahrungen! 🐴💬

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