P wie Pilz
Alles über Pilzbefall beim Pferd
Jedes 15. Pferd soll Hautpilz haben. Was für eine Zahl! Vielleicht hat dein Pferd auch Pilze und du bist dir nicht sicher? Oder du weißt schon, dass dein Pferd Hautpilz hat und es geht ihm nicht gut? Du willst ihm helfen die Hauterkrankung wieder loszuwerden? Im Artikel erfährst du, was die typischen Symptome sind und was du dagegen tun kannst. Du findest alles über Hautpilz beim Pferd und DEN Geheimtipp gegen Pilzbefall.
Erst einmal will ich dir erklären, wo der Hautpilz herkommt und wie er bei deinem Pferd entstehen kann. Jeder Organismus – auch du und auch dein Pferd – hat Bakterien in und auf sich. Sie sind bei einem guten Immunsystem im Gleichgewicht und können sogar hilfreiche Funktionen im Körper erfüllen.
* Wenn sie in Schach gehalten werden vom körpereigenen Immunsystem.
* Wenn das nicht mehr der Fall ist und die Bakterien sich zu stark vermehren kann ein Pilzbefall entstehen.
Im Grunde entsteht Pilz also, wenn die Körpereigenen Bakterien außer Rand und Band sind.
Jeder Körper hat verschiedene Bakterien in sich. Auf der Haut, im Darm, in den anderen Organen. Wenn das Immunsystem deines Pferdes gut in Schuss ist, können die Bakterien nicht durchdrehen. Dann wird auch ein Pilz keine Chance haben. Wenn doch…wird es haarig.
Symptome – so erkennst du Hautpilz beim Pferd
Wenn Pferde Hautinfektionen haben, sind es meist Pilze. Du erkennst sie an haarlosen Bereichen auf deinem Pferd. Die Form ist dabei wichtig: Es sind runde Stellen. Manchmal sind sie auch richtig gelblich und krustig. Gerne stürzen sich dann anschließend Bakterien darauf und es kommt zu Infektionen.
Wer also eigentlich schuld ist am Pilzbefall? Die Bakterien.
Wenn die außer Rand und Band geraten, bekommt der Pilz seine Chance. Wenn du nichts dagegen tust, wird sich der Pilz ausbreiten.
Ganz sicher kannst du dir mit einem Test deines Tierarztes sein. Er braucht dafür ein paar Hautschuppen. Das kann ein paar Wochen dauern. Aber dann weißt du genau, woran du bist und welche Medikamente die Richtigen sind.
Die Behandlung
Schritt für Schritt
Erst einmal musst du dein Pferd separieren.
Du behandelst dein Pferd mit Fungiziden. Das sind Mittel, die die Pilze killen. Du kannst es aber auch mit Jodtinktur versuchen. Damit habe ich schon gute Erfahrungen gemacht. Wenn der Pilz noch am Anfang ist, kannst du die betroffenen Stellen täglich mit Jodtinktur behandeln.
Wenn du dich für ein Fungizid entschieden hast, musst du das Fell an den entsprechenden Stellen gut reinigen und dann das Fungizid auftragen. Das kann ein Shampoo sein, eine Creme oder eine andere Emulsion.
Du musst dein Pferd auch dann noch einige Tage behandeln, wenn der Pilz komplett verschwunden ist, um alle Sporen zu killen.
Pilz ist ansteckend. Und die anderen Stallbewohner werden sich nicht freuen, wenn dein Pferd den Pilz weitergibt. Du musst Zaumzeug und Sattel plus Satteldecke ab jetzt ständig desinfizieren. Die Hautpilze tragen Sporen. Sie vermehren sich dadurch. Die Sporen sind auch sehr widerstandsfähig, sie können über Jahre überleben. Manche Pferde erkranken nie daran, andere schon. Vor allem Pferde, die noch nie mit den Pilzen zu tun hatten oder Pferde deren Immunsystem gerade nicht das Beste ist.
Hautpilz tritt besonders oft in der kalten und nassen Jahreszeit auf. Herbst und Winter machen dem Pilz Spaß.
Woher kommt der Pilzbefall?
Pilze können viele Ursachen haben. Jeder Körper hat Bakterien in sich. Im Grunde haben wir alle Pilze. Sie leben und wachen überall. Und im Stall zwischen Putzzeug und Misthaufen auch. Der Pilz wird also immer da sein. Er wird dein Pferd aber nur angreifen, wenn er die Möglichkeit dazu bekommt.
- Wenn das Immunsystem deines Pferdes nicht in Schuss ist.
- Wenn du es zu oft und zu viel mit Shampoos wäschst. Weil du damit das natürliche Gleichgewicht der Pferdehaut störst.
- Hautpilz kann auch entstehen, wenn das Futter nicht zu den Bedürfnissen deines Pferdes passt. Wenn du also zuviel Getreide fütterst oder Silage fütterst.
Kann man Pilzkrankheiten verhindern?
Aber wenn das Immunsystem in Ordnung ist, hält der Körper die Bakterien in aller Regel im Zaum. Wenn aber die Bakterien Oberhand gewinnen, können Pilzkrankheiten ausbrechen. Gerade der Darm spielt dabei eine wichtige Rolle. Du solltest also regelmäßig den Mineralstoffhaushalt deines Pferdes überprüfen lassen. Hat es Mangel an etwas? Dann macht es Sinn unter Aufsicht des Tierarztes Spezialfutter zu geben. Damit dein Pferd ein starkes und gesundes Immunsystem hat.
Wie werde ich den Pilz für immer los?
Auf jeden Fall musst du den Darm deines Pferdes genauer ansehen lassen und eventuell nach der Pilzbehandlung eine Darmsanierung machen. Denn der Darm ist DAS Organ im Körper, das alles im Gleichgewicht hält und damit auch die Pilze. Das kommt aber erst nach der erfolgreichen Behandlung. Du musst alles einmal antiseptisch reinigen.
Stell dir vor dein Stall ist ein OP-Saal. Fast genauso sauber muss alles sein. Am Besten nimmst du einen Reiniger auf biologischer Basis, um das empfindliche Pferdemaul und die Pferdenase nicht zu reizen.
Außerdem musst du alle anderen Pferde im Stall mitbehandeln. Denn sie können den Erreger in sich tragen. Das solltest du mehrere Wochen nach der Heilung wöchentlich tun. Wie gesagt, die Sporen sind wirklich hartnäckig. Wenn nicht, geht das Spiel irgendwann von vorne los.
Du kannst dein Pferd auch gegen die Pilze impfen lassen. Dazu musst du es zweimal innerhalb einiger Wochen impfen lassen. Aber eine Impfung ist natürlich immer auch ein Eingriff in das Immunsystem und die Pilzimfpungen sind umstritten
Kann das Futter der Grund sein?
Es gibt immer wieder Pferde, die Pilzbefall bekommen nachdem sie mit Silage gefüttert wurden. Nicht jedes Pferd verträgt sie offenbar. Aber es gibt noch keine Studien zu diesem Thema. Dein Pferd ist ein sehr ausgeklügeltes System. Wenn du eingreifst mit Futter und Haltung, kannst du das Gleichgewicht deines Pferdes stören. Dazu lassen sich keinerlei Pauschalaussagen machen. Aber wenn dein Pferd Pilzbefall hat, lohnt es sich immer auch auf das Futter zu schauen und die Fütterung zu überprüfen. Ein gesundes Pferd mit einem guten Immunsystem wird es dem Pilz deutlich schwerer machen, als ein gestresstes Pferd mit schlechtem Immunystem.
ACHTUNG: Pilzerkrankungen machen nicht beim Pferd Halt. Sie können sich auch auf dich übertragen. Du solltest dich also mitbehandeln und Handschuhe tragen, während du dein Pferd behandelst.
Was sollte man nach dem Pilz machen?
Danach solltest du über eine Darmsanierung nachdenken. Wenn der Darm in Schuss ist, wird es dein Pferd in Zukunft leichter gegen die Pilze haben.
Darmsanierung – wie geht das?
Pilze sind fies. Vor allem Hautpilz. Wenn dein Pferd sie hat, solltest du ganz schnell etwas dagegen tun.
Die Behandlung deines Pferdes bei Hautpilz kann sehr langwierig sein. Deswegen kannst du sie mit pflanzlichen Mitteln unterstützen. Zusätzlich können auch Hausmittel sehr gut helfen. Verschiedene Hausmittel, die wirklich gegen Hautpilz beim Pferd helfen, habe ich hier für dich zusammengefasst und es gibt einen Geheimtipp.
Ein Hausmittel, das sehr gut funktioniert ist Obstessig. Du kannst dein Pferd mit Obstessigwasser waschen. Das musst du über mindestens 3-4 Wochen täglich tun. Du nimmst auf einen Liter Wasser ca. 100 ml Obstessig.
Der PH-Wert der Haut verändert sich dadurch und das wiederum sorgt dafür, dass der Pilz sich nicht mehr wohlfühlt. Teebaumöl ist auch gut bei Pilzbefall oder Silberwasser*
Diese Mittel können auch von außen aufgetragen werden und werden es dem Pilz schwerer machen bei deinem Pferd zu landen. Du kannst auch mit Jodtinktur an die betroffenen Stellen an der Haut deines Pferdes gehen.
Aber es gibt noch einen großen Geheimtipp, den ich dir jetzt verraten werde.DER Geheimtipp gegen Pilzbefall beim Pferd.
DER Geheimtipp gegen Pilzbefall beim Pferd
Lebermoos-Extrakt! Das hilft sehr gut bei Pilzbefall. Das botanische Institut in Bonn hat die Wirkung auch klinisch getestet. Moose haben eine starke fungizide Wirkung. Das ist grandios!
Dann kannst du dein Pferd damit behandeln, ohne Chemie nutzen zu müssen. Moose sind uralt. Sie mussten sich in all den Jahrtausenden gegen Pilze zur Wehr setzen, um zu überleben. Klingt logisch. Deswegen sind sie die besten Anti-Pilzmittel. Du kannst alkoholisch aufbereitetes Lebermoosextrakt kaufen und äußerlich anwenden. Du wirst erstaunt sein über die Wirkung.
Rezept gegen Pilzbefall: Nimm etwa 20 ml Lebermoosextrakt und mische es mit 100 ml Wasser. Damit besprühst du dann die Stellen an denen sich der Pilz breit gemacht hat. Wenn du das regelmäßig machst und immer schön dran bleibst, sieht dein Pferd vermutlich bald wieder gesund, zufrieden und pilzfrei aus.
“Pferdeflüstern bedeutet, dass wir lernen das Flüstern der Pferde zu hören und zu verstehen.”
Die Pferdeflüsterei ist ein Wissensblog und Herzensprojekt – denn wir wünschen uns, dass alle Pferde und ihre Menschen glücklich miteinander sind. Wenn wir lernen die Pferde zu verstehen, fein und fair zu trainieren und der beste Pferdemensch zu werden, der wir sein können – wird es auch deinem Pferd gut gehen und es wird immer sein Bestes für dich geben. Versprochen!
Wir unterstützen dich mit unseren Artikeln, Interviews und Kursen – Du bekommst Facts zu pferdegerechter Haltung und Fütterung, feinem Training und Pferdeverhalten.
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