Der Orlow Traber ist eine der ältesten und bekanntesten Pferderassen aus der ehemaligen Sowjetunion. Sein Name geht auf den Züchter, Graf Alexej Grigorjewitsch Orlow-Tschesmenski, zurück.
Der Orlow Traber – ein elegantes Zugpferd aus Russland
Der Orlow Traber war einmal das schnellste Trabrennpferd der Welt. Trotz ihrer Spezialisierung gilt die Rasse als vielseitig und auch für Freizeitreiter passend.
Größe
Der Orlow Traber hat ein Stockmaß von 1,60 bis 1,65 Metern.
Farbe
Es gibt vor allem Schimmel, aber auch Füchse, Braune und Rappen.
Körperbau: hochbeinig und kräftig
Orlow Traber sind elegante, durchaus kräftige und hochbeinige Erscheinungen und stehen im Rechtecktyp.
- Viele Rassevertreter haben Ramsnasen mit einer gewölbten Stirn und großen, ausdrucksvollen Augen.
- Sie haben oft hoch angesetzte, mittellange Schwanenhälse mit relativ steiler Schulter.
- Der Rücken ist lang, aber tragfähig, die Brust breit und der Widerrist prominent. Die Kruppe ist muskulös und steil.
- Die Beine sind hart und lang mit ausgeprägten, starken Gelenken, großen Hufen und unterschiedlich ausgeprägtem Behang.
- Orlow Traber haben einen hoch angesetzten Schweif und üppiges, manchmal raues Langhaar. Das Fell dagegen ist kurz und glänzt seidig.
Wie der Name schon sagt, besitzt die Rasse einen ausdrucksvollen, energischen Trab mit viel Aktion und Schub aus der Hinterhand. Der Schritt dagegen ist oft nicht raumgreifend.
Charakter und Talente: Leistungsbereit und zäh
Orlow Traber sind lebhaft, ausdauernd und leistungsbereit. Sie besitzen einen ehrlichen und freundlichen, ausgeglichenen Charakter und eignen sich wegen ihrer Zucht auf Zugpferdeigenschaften perfekt als Kutschpferde und dem Einsatz im Geschirr. Wegen ihrer Robustheit und Nervenstärke sind sie aber auch gute Partner für Freizeitreiter. Als Distanzpferde, in der Dressur dank ausdrucksstarker Gänge und sogar am Sprung kommt die russische Rasse zum Einsatz. Orlow Traber gelten zudem als sehr widerstandsfähig und langlebig.
Zuchtgeschichte
Graf Orlow, ein Güstling der Zarin Katharina II., begründete Ende des 18. Jahrhunderts die Zucht des Orlow Trabers. Er wollte ein zuverlässiges Zugpferd züchten, das gut vor Kutsche und Schlitten eingesetzt werden und das die Kälte Russlands und endlos lange Wegstrecken gut wegstecken konnte. Schnell sollten die Pferde zudem sein, eine hohe Trabaktion besitzen und eine elegante, edle Erscheinung.
Orlow erwarb in Griechenland den arabischen Silberschimmelhengst Smetanka und paarte ihn mit einer Stute aus dem Gestüt Frederiksborg, ein Tier der Farbe Mausfalbe. So entstand der Hengst Polkan 1. Sein Sohn Bars 1 aus einer holländischen Harddraver-Stute gilt als Stammvater der Rasse: Er besaß die gewünschte starke wie raumgreifende Trabaktion, die sein Vater nicht hatte.
Weiterhin wurden holländische und dänische sowie Norfolk- und Vollblutstuten eingesetzt, um die Rasse größer und etwas schwerer zu machen. Durch die strenge Selektion entstand eine leistungsfähige Rasse – und ein sehr schneller Traber. Anfang des 19. Jahrhunderts waren Trabrennen in Moskau sehr beliebt. Oktoberrevolution und Krieg ließen die Zucht aber abgeschlagen zurück. Heute ist das American Standardbred der schnellste Traber der Welt. Der Orlow Traber wird in einigen Gestüten Russlands gezüchtet.
0 Kommentare