Kabardiner

Der Kabardiner ist mittelgroßes, robustes Gebrauchspferd, das aus dem Nordkaukasus stammt. Als Gebirgspferd ist es enorm trittsicher und hochintelligent. Das macht es zu einem vielseitigen und treuen Begleiter für Freizeitreiter.

Kabardiner – das Gebirgspferd aus dem Nordkaukasus

Der Kabardiner ist ein harmonisch proportioniertes, rittiges Pferd, das sich perfekt auf das Leben in schwierigem Terrain eingestellt hat. Weil es vielfältige Talente hat, ist es ein super Freizeitpferd.

Größe

Der Kabardiner hat ein Stockmaß zwischen 148 und 159 Zentimetern.

Farbe

Kabardiner sind überwiegend braun und dunkelbraun, es gibt aber auch Rappen. Füchse und Schimmel sind selten, Abzeichen gibt es kaum.

Körperbau

Der Kabardiner ist ein robustes, mittelgroßes Pferd – ein Gebrauchspferd mit dennoch eleganten Proportionen.

  • Sein Kopf hat eine leichte Ramsnase, ist lang, trocken und edel. Die Augen sind wach und klar, die langen Ohren biegen sich oft nach innen.
  • Der Hals ist mittellang, gut bemuskelt und harmonisch angesetzt. Die Brusttiefe passt zum Pferd, der Rücken ist mittellang.
  • Kabardiner haben in der Regel eine sogenannte säbelbeinige, kuhhessige und bodenenge Beinstellung und eine bemuskelte, abgeschlagene Kruppe. Beides sind Eigenschaften, die sie perfekt an das Leben im Gebirge angepasst haben: Die Rasse ist so auch in schwierigstem Gelände trittsicher und energiesparend unterwegs. Die Beine sind trocken und hart.
  • Die Hufe sind legendär fest und brauchen Eisen nur bei höchster Belastung.
  • Das Langhaar ist üppig und voll, der Schweif hoch angesetzt.

Die Rasse gilt als langlebig, nicht anfällig für Verletzungen oder Krankheiten. Sie besitzt einen stabilen Körperbau und sehr gute Gelenke.

Der Kabardiner bewegt sich raumgreifend, effizient und weich. Viele Pferde haben eine Tölt- oder Passveranlagung. Die Gänge sind energisch mit Antritt aus der Hinterhand und flach – Aktion ist unerwünscht.

Charakter

Trittsicherheit, Härte und Ausdauer sind dem Kabardiner als ursprünglichem Gebirgspferd in die Wiege gelegt. Deswegen gilt er auch als nervenstark, scheufrei und ohne Neigung zum Durchgehen – auf schmalen Gebirgspfaden hätte er sich sonst schnell verletzen können. Kabardiner wenden sich stattdessen der Gefahr zu. Sie verfügen über einen sehr guten Orientierungssinn und einen starken Herdeninstinkt.

Sie sind charakterstark und prägen sich auf ihren Besitzer – Fremde können es da schon etwas schwer haben, denn die Pferde haben auch einen unbeugsamen Wesenszug. Für ihren Menschen tun sie aber alles, sind willlig, treu und leistungsbereit. Man sagt ihnen auch einen starken Gerechtigkeitssinn nach.

Kabardiner sind lebhaft, temperamentvoll und intelligent, jedoch kontrollierbar und zuverlässig. Sie regenerieren sich schnell, sind genügsam, robust und sehr rittig.

Außerdem besitzt die Rasse eine große Lauffreude. Als Gebrauchspferde sind Kabardiner äußerst vielseitig. In ihrer Heimat tragen sie heute noch Lasten und ziehen Wagen, werden als Hirtenpferd und als Transportmittel eingesetzt. Freizeitreiter finden in im Kabardiner einen treuen Begleiter, der sowohl im Distanzsport und beim Wanderreiten mit Freude dabei ist. Aber auch in der Dressur oder dem Springen überzeugt er mit seiner Athletik. Auch für Spezialdisziplinen wie die Working Equitation bietet sich die Rasse an.

Zucht: eine uralte Gebirgsrasse

Der Kabardiner ist eine sehr alte Rasse mit Ursprüngen im 12. Jahrhundert, wo im Kaukaus das Tscherkessenpferd lebte. Sie wurde im nördlichen Kaukasus gezüchtet und lebte im natürlichen Herdenverband im Gebirge auf bis zu 3000 Metern.

Die Rasse geht auf persische und arabische Pferde sowie Turkmenen und monoglische Steppenpferde zurück. Die Pferde waren als Lasten- und Reittiere im Einsatz. Im 16. Jahrhundert waren die Kabardiner bekannt und beliebt beim Militär. Früher gab es verschiedene Zuchten mit eigenem Brandzeichen – ein einheitliches Stutbuch mit festen Zuchtzielen wurde um 1900 eingeführt. Im 20. Jahrhundert wurden vermehrt englische Vollblüter eingekreuzt, um die Rasse leichter zu machen. So entstand der Anglo-Kabardiner. Heute tragen fast alle Pferde 5 Prozent Vollblut in sich.

Mit der Sowjetunion endete auch die staatlich organisierte Kabardiner-Zucht und die Dokumentation der Abstammung.

Erst 2007 wurde durch verschiedene Initiativen ein neues staatliches Stutbuch aufgesetzt. In Deutschland regelt der Bayerische Zuchtverband für Kleinpferde und Spezialpferderassen die Zucht. Zwar gibt es tausende Pferde der Rasse im Kaukasus, aber viele eben ohne Abstammungsnachweis. 2013 gab es in Deutschland 400 Kabardiner.

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