Der Ardenner ist ein massiges, mittelgroßes Kaltblut aus dem gleichnamigen Gebirge, das sich über Frankreich, Belgien und Luxemburg erstreckt. Die Rasse ist uralt und wurde bereits von den Römern eingesetzt. Heute werden Ardenner auch als Fleischlieferanten gezüchtet.
Der Ardenner: Ein Kaltblut mit langer Geschichte
Schon die Römer wussten um die gewaltige Zugkraft und Ausdauer des Ardenners. Die massigen Kaltblüter wurden schon vor über 2000 Jahren vor Wägen gespannt und haben europäische Geschichte vor dem Pflug und in Kriegen über die Jahrhunderte hinweg mitgeschrieben. Heute werden sie vor allem wegen ihres Fleischs für die Mast gezüchtet.
Größe
Ardenner haben ein Stockmaß zwischen 155 und 162 Zentimetern.
Farbe
Es gibt viele Schimmel, stichelhaarige Füchse sowie Braune und Rappen. Sie haben nur wenige Abzeichen. Schecken gibt es keine.
Exterieur und Körperbau: wuchtig und stabil
Der Ardenner ist zwar kein besonders großes, dabei aber ein sehr wuchtiges Kaltblut. Bis zu einer Tonne kann er auf die Waage bringen. Sein Körper ist sehr breit, die Beine stämmig und verhältnismäßig kurz: Er hat ein stabiles Fundament.
Ardenner haben einen verhältnismäßig kleinen Kopf mit lebhaften, kleinen Augen und Ohren sowie einer breiten Stirn. Auch Ramsnasen sind üblich. Der Hals ist kräftig, nicht zu kurz und gut angesetzt. Ardenner haben schräge, lange Schultern, ihre Brust ist breit und mächtig. Der Rücken ist kräftig und kompakt, die Kruppe ebenfalls muskelbepackt, gespalten und abfallend.
Ardenner haben insgesamt kräftige Gelenke und große Hufe. Ihr Langhaar ist dicht, außerdem tragen sie Kötenbehang. Die Kaltblüter haben einen energischen, freien Schritt und einen soliden Trab.
Charakter und Eignung: nervenstark und leistungsbereit
Die kräftigen Kaltblüter sind willige und ausdauernde Tiere, die Freude an der Arbeit haben. Sie gelten als sehr zuverlässig und robust, sowohl, was ihr Wesen betrifft, als auch ihre Gesundheit. Die Nervenstärke und Gelassenheit der schweren Pferde machen sie leicht zu händeln. Die frühe Zucht legte besonders Wert auf einen guten Charakter – körperliche Eigenschaften und Merkmale standen nicht im Vordergrund. Ardenner können aber auch durchaus lebhaft und agil sein. Sie gelten als durchaus langlebig.
Die gutmütigen Kaltblüter kommen heute noch als Zugpferde in der Land- und Forstwirtschaft zum Einsatz, werden gerade in Frankreich aber vor allem für die Schlachtung gezüchtet, da sie sehr viel Fleisch liefern.
Zucht: eine der ältesten Pferderassen Frankreichs
Der Ardenner ist eine der ältesten Pferderassen in Frankreich, der auf das weit verbreitete Sultré-Arbeitspferd zurückgeht. Durch die Jahrhunderte begleitete er die europäische Geschichte: Schon die römischen Legionen nutzten Ardenner als Zugpferde und im Mittelalter trugen sie Ritter und ihre schweren Rüstungen. Damals war die Rasse mit einem Stockmaß von rund 140 Zentimetern deutlich kleiner und wurde allmählich über die Jahre größer und schwerer gezüchtet.
Über die Jahrhunderte wurde der Ardenner auch als Kavallerie-Pferd eingesetzt und dafür mit orientalischen Blut veredelt, um wieder leichter und wendiger zu werden. Napoleon führte die Pferde zum Beispiel auf seinem Russlandfeldzug mit, wo sie für ihre Ausdauer und ihre Zähigkeit bekannt waren. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden Brabanter eingekreuzt und der Rassetyp damit wieder schwerer. Heute gibt es verschiedene Rasseausprägungen und einige Unterrassen wie den Pfälzer Ardenner oder den Schweden-Ardenner. Das Stutbuch wurde 1908 in Frankreich eröffnet. Verbreitet ist die Rasse in Belgien, Frankreich, Luxemburg und Schweden.
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