Das (norwegische) Fjordpferd ist eine alte Rasse: Norweger sind immer Falben mit einem Aalstrich und schwarz-weißer Mähne. Sie stammen wie der Name vermuten lässt von den Küsten Norwegens.
Größe
Das Fjordpferd erreicht ein Stockmaß zwischen 135 und 150 Zentimetern.
Farbe
Das Fjordpferd ist immer ein Falbe mit einem Aalstrich auf dem Rücken. Die Farbnuancen können variieren: Es gibt Braun-, Hellbraun- und Hell- bzw. Weißfalben, Grau- oder Rotfalben und Gelbfalben. Cremello- oder Perlinofalben sind in der Zucht nicht zugelassen, auch Abzeichen sind unerwünscht. Norweger-Mähnen sind zweifarbig in Schwarz und Weiß. Oft wird sie zur Stehmähne gestutzt, wobei die schwarzen inneren Haare länger gelassen und von den kürzeren äußeren Haaren eingerahmt werden.
Kräftig und kompakt: Der Körperbau des Norwegers
Der Norweger ist ein kräftiges Kleinpferd im Rechteckformat und hat durchaus Merkmale, die an alte asiatische und osteuropäische Wildpferdebestände erinnern. Die moderneren Zuchten sind insgesamt schlanker.
- Der Kopf ist groß mit geradem bis konkavem Profi, die Stirn ist breit, die Augen wach und klar. Die kleinen Ohren stehen weit auseinander.
- Der Hals ist sehr kräftig, ausreichend lang und hoch angesetzt, die Schultern sind breit und schräg.
- Der Widerrist ist flach, der Rücken stark und tragfähig mit einer schrägen Kruppe und kräftigen Lenden.
- Die relativ kurzen Beine sind kräftig und besitzen manchmal Zebrastreifen und leichten Behang.
- Das Fundament ist trocken mit ausgeprägten Gelenken und harten Hufen.
- Der Norweger bewegt sich raumgreifend, energisch und elastisch mit Schub aus der Hinterhand.
Ruhig und gutmütig: Der Charakter des Fjordpferds
Das Fjordpferd hat ein ruhiges, ausgeglichenes Gemüt. Es gilt als sehr gutmütig, was es zu einem tollen Partner für Kinder, Familien und Reitanfänger macht – auch wegen seiner durchaus praktischen Größe. Fjordis sind außerdem sehr gelehrig.
Sie sind robust, anspruchslos und sehr trittsicher. Außerdem haben sie gute Nerven und gelten als unerschrocken.
Norwegische Gebirgstruppen setzen die Rasse auch heute noch als Packpferd ein. Ihr Hauptjob ist aber der als vielseitiges und beliebtes Freizeitpferd: Norweger gehen Westernprüfungen genauso wie Turniere vor der Kutsche. Sie sind aber auch gut geeignet zum Ausreiten oder Wanderreiten und echte, unkomplizierte Familienpferde. Auch als Therapiepferde haben sie viele Freunde.
Die Zuchtgeschichte des Fjordis
Das Fjordpferd stammt wie der Name es vermuten lässt aus der felsigen Küstenlandschaft Norwegens und ist eine sehr ursprüngliche Rasse. Vermutlich geht sie auf die Pferde der Wikinger zurück wurde und mit Dölepferden, kleinen norwegischen Kaltblütern, gekreuzt. Auch englische und schottische Ponys könnten unter den Ahnen sein.
Der Norweger wurde für diverse Arbeiten eingesetzt: als Rückepferd, als Reitpferd, vor der Kutsche und in der Landwirtschaft vor dem Pflug.
Da die Kreuzungen und der Versuch das Fjordpferd größer zu machen, nicht erfolgreich waren, wird die Rasse seit 1907 in Reinzucht gezüchtet. Alle Fjordpferde können auf den Hengst Njal bzw. auf die drei Stammlinien seiner Söhne zurückverfolgt werden. Deswegen sehen Norweger alle recht ähnlich aus.
Ein Zuchbuch gibt es seit 1864, noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts hatten Fjordpferde ein etwas kleineres Stockmaß von etwa 1,25 Metern.
Nach Deutschland kam der Norweger in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Beliebt wurde er nach dem Zweiten Weltkrieg als robustes, genügsames Arbeitspferd vor allem in Nord- und Mitteldeutschland.
Heute ist er beliebt bei Freizeitreitern. Die Zucht wurde an die aktuellen Anforderungen angepasst und der Norweger etwas leichter und sportlicher.
Die Rasse ist verbreitet in Norwegen und Deutschland sowie in Dänemark und Westeuropa.
0 Kommentare