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Lewitzer

Sie sind die einzige Ponyrasse Ostdeutschlands: Die bunten Lewitzer aus Mecklenburg-Vorpommern. Die Scheckponys wurden ursprünglich für den Einsatz in der Landwirtschaft gezüchtet, sind heute aber beliebte Reit- und Fahrponys. Denn Lewitzer sind sehr vielseitig und echte Verlassponys.

Ein buntes Pony für Freizeitreiter und Jugendliche

Wegen ihrer kompakten Größe, dem angenehmen Charakter und ihrer Rittigkeit sind Lewitzer als Kinder- und Jugendponys beliebt. Aber auch kleinere Erwachsene finden mit ihnen Freunde fürs Leben.

Größe

Lewitzer haben ein Stockmaß zwischen 115 und 148 Zentimetern. Abhängig von der Größe und Ausrichtung werden sie in eine von vier Kategorien eingeteilt.

Farbe

Lewitzer sind in der Regel Plattenschecken, also Tobianos. Es gibt sie als Rapp-, Braun- und Fuchsschecken.

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Körperbau: Quadratisch und kompakt

Der Lewitzer hat einen harmonischen Körperbau. Er steht im Quadrattyp.

  • Kopf: Der Kopf ist edel und trocken und hat eine recht breite Stirn und einen geraden oder leicht konkaven Nasenrücken. Die Augen sind groß und klar, die Ohren mittellang.
  • Hals: Der Hals ist mittellang, hat eine schön geformte Oberlinie und gute Ganaschenfreiheit. Unterhälse sind nicht erwünscht.
  • Körper: Der Rücken ist nicht zu lang, der Widerrist ausgeprägt. Die schräge Schulter ist gut bemuskelt, die Brust hat eine angemessene Breite und Tiefe. Die Kruppe ist gut bemuskelt, leicht geneigt und ausreichend lang.
  • Fundament: Das Fundament ist trocken und kräftig, die Gelenke gut ausgebildet und die Hufe klein und symmetrisch.
  • Langhaar: Das Langhaar ist dicht, der Schweif setzt tief an.
  • Bewegungsablauf: Lewitzer bewegen sich raumgreifend, elastisch und taktrein. Sie haben eine leichte Aktion und ordentlich Schub aus der Hinterhand.

Freundlicher Charakter und hohe Vielseitigkeit

Lewitzer gelten als umgänglich und freundlich. Sie sind leistungsbereit und echte Verlasspferde, dabei charakterstark und gelehrig. Sie besitzen Ausdauer und Sprungvermögen, sind mutig und sehr gelassen.

Deswegen gelten sie insgesamt als ideale Fahr- und Reitponys für Kinder und Jugendliche, aber auch für Anfänger und ängstliche Reiter. Wegen ihrer Vielseitigkeit sind sie in allen Disziplinen wie Vielseitigkeit, Dressur, Springen und sogar im Distanzsport im Einsatz. Man sagt, dass ihr schön proportionierter Körper auf Vollblüter zurückgeht, ihre Reiteigenschaften und Leistungsbereitschaft auf Trakehner.

Lewitzer werden in vier verschiedenen Sektionen gezüchtet. Sie unterscheiden sich im Stockmaß, dem Körperbau und ihrem Einsatzgebiet. Die dritte Kategorie erreicht ein Stockmaß zwischen 138 und 147 Zentimetern: Sie ist das Reit- und Turnierpony unter den Lewitzern. Diese Tiere können einen hohen Vollblutanteil und deswegen ein lebhafteres Temperament besitzen. Den kleineren Ponys der Kategorie I und II sagt man eine große Nervenstärke nach.

Lewitzer sind anspruchslos und robust in der Haltung, langlebig und besitzen ein schnelles Regenerationsvermögen.

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Zuchtgeschichte: Die Ponyrasse aus Ostdeutschland

Der Lewitzer ist die einzige ostdeutsche Ponyrasse. Der Ursprung der Rasse liegt im Gebiet der Lewitz bei Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern. Daher kommt auch der Name. Eine kleine Population von gescheckten Kleinpferden legte Anfang der 1970er Jahre die Basis für die Scheckenzucht im Gut Lewitz Neustadt-Glewe. Die Tiere gingen wahrscheinlich auf Koniks, Huzulen und Shetlandponys zurück. Ihr Charakter spielte bei der Selektion eine zentrale Rolle: Die Pferde sollten freundlich und umgänglich sein. Denn in der DDR wuchs der Bedarf an kleinen, unkomplizierten Pferden, die für Feldarbeiten, Transporte, Sport und Freizeit eingesetzt werden sollten. Weil die bunten Pferde so gut ankamen, wurde die Zucht gezielt auf die Schecken ausgerichtet. Die anfangs kleinen Ponys wurden durch die Einkreuzungen von Trakehnern, Welsh, Arabern und Haflingern größer, behielten aber ihre positiven Eigenschaften. Sie mussten für die Zucht Zug- und Reiteignungsprüfungen absolvieren.

Die Zucht musste im Laufe der Zeit einige herbe Rückschläge hinnehmen: Zum einen durften schon 1971 auf Weisung der Zentralsstelle außer Haflingern keine Kleinpferde mehr gekört werden – die Scheckenliebhaber blieben aber dran und 1976 wurde die Zuchtpolitik wieder geändert. Nach der Wiedervereinigung ging das Gut Lewitz in Privatbesitz über und die Pferde wurden verkauft. Die Rasse war zwar in Mecklenburg-Vorpommern sehr beliebt, im Westen aber völlig unbekannt. Und im Anschluss versuchte die FN, die Lewitzer in die Rasse des Deutschen Reitponys einzugliedern. Die Rasseliebhaber setzten sich durch und nun sind die Lewitzer eine eigene, international anerkannte Rasse. Das Gestüt wurde schließlich vom Pferdeunternehmer Paul Schockemöhle übernommen, der die Zucht auf Leistungs- und Turniersport ausrichtete.

Seit 2005 ist das Zuchtbuch geschlossen. Der Verband der Pferdezüchter Mecklenburg Vorpommern e.V. führt es. Lewitzer werden in ganz Deutschland in kleinen Betrieben gezüchtet.

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