S wie Spat
Spat beim Pferd – Arthrose der Sprunggelenke
Wenn dein Pferd plötzlich lahmt, steif läuft oder hinten unklar wirkt – ist da oft dieser eine Verdacht, der sich leise in dein Herz schleicht: Spat. Eine Diagnose, die erst einmal wehtut. Für dich. Für dein Pferd. Und doch kann sie auch ein Anfang sein. Für ein besseres Verständnis. Für neue Wege. Und für viele schöne, gemeinsame Jahre – trotz Spat.
Spat ist ein Wort, das viele Pferdemenschen erschreckt. Lahmheit, Knochenwucherungen, Arthrose. Doch was bedeutet Spat wirklich? Und was kannst du tun, wenn dein Pferd betroffen ist – jenseits von Resignation und Boxenruhe? „Dein Pferd hat Spat“ – fünf kleine Worte, die oft große Sorgen auslösen. Bedeutet das das Ende eurer Reitzeit? Wird dein Pferd je wieder lahmfrei laufen? Und was kannst du tun, um ihm zu helfen? In diesem Artikel erfährst du alles über Spat beim Pferd: Was Spat ist, wie du ihn erkennst, was im Gelenk passiert – und wie du dein Pferd liebevoll, sanft und trotzdem effektiv unterstützen kannst. Denn Spat ist nicht das Ende. Es ist eine Einladung, noch besser hinzuschauen.
Spat oder Knochenspat ist eine Form der Arthrose, die die Sprunggelenke von Pferden betrifft. Die Erkrankung ist degenerativ, das heißt, sie entwickelt sich fort: Es kommt zu Schüben und akuten Entzündungen, oft wenn es kalt und feucht ist, und später zu chronischen Beschwerden. Dabei wuchert der Knochen an den Innenseiten der Sprunggelenke, was zu einer Verknöcherung führen kann.
Wenn Pferde „Spat“ bekommen, beginnt oft eine emotionale Achterbahnfahrt für ihre Menschen. Angst, Unsicherheit und die große Frage: „Was nun?“ In diesem Artikel bekommst du Antworten. Klar, ehrlich und mit dem typischen Pferdeflüsterei-Gefühl. Du erfährst, was Spat wirklich ist, wie du die Zeichen früh erkennst, was deinem Pferd hilft – und warum es auch mit Spat noch schöne, gesunde und bewegte Jahre geben kann.
Spat ist nicht heilbar und eine häufige Gelenkerkrankung von Reitpferden. Er kann beide Beine oder nur ein Bein betreffen, Pferde jeden Alters können erkranken.
Spat ist eine degenerative Gelenkerkrankung – eine Form von Arthrose, die die kleinen Gelenke im Sprunggelenkbetrifft. Es kommt zu einem fortschreitenden Abbau des Gelenkknorpels, Knochenveränderungen und Entzündungsreaktionen. Die betroffenen Gelenke werden zunehmend „verknöchert“. Das kann sehr schmerzhaft sein – muss es aber nicht immer bleiben.
👉 Wichtig zu wissen: Spat bedeutet nicht das sofortige Ende aller Bewegung. Im Gegenteil – wenn der Spat zur Ruhe kommt, kann das Pferd oft wieder lahmfrei laufen.
Anatomie verstehen: Das Sprunggelenk einfach erklärt
Das Sprunggelenk ist – vereinfacht gesagt – das, was bei uns Menschen das Sprunggelenk und ein Teil des Knies in einem ist. Es besteht aus vier Gelenkteilen, von denen drei kaum beweglich sind. Genau diese kleinen, wenig beweglichen Gelenke sind es, die vom Spat betroffen sind.
Zwischen den Knochen liegt normalerweise schützender Knorpel. Bei Spat wird dieser Knorpel durch Entzündungen angegriffen und zerstört. Der Körper reagiert mit dem Versuch, „auszugleichen“ – es kommt zu Knochenwucherungenund letztlich zu einer Versteifung der betroffenen Gelenke.
Diese kleinen Gelenke, die Knochenhaut und die Knochen entzünden sich bei akutem Spat. Auch die Spatsehne entlang der Innenseite des Sprunggelenks und ihr Schleimbeutel können betroffen sein. Dabei werden Knorpel und Gelenkoberfläche angegriffen und zerstört, die stoßdämpfende Funktion des Knorpels geht kaputt.
Der Körper reagiert mit Knochenwucherungen bzw. Knochenauftreibungen an der Innenseite des Sprunggelenks. Man spricht hier von Spatbeulen, die auch von außen bei fortgeschrittenem Spat zu erkennen sind. Durch die Wucherungen verknöchern die Gelenkspalten und die kleinen Gelenke innerhalb des Sprunggelenks werden versteift.
Damit ist die Entzündung beendet und das Pferd kann oft wieder lahmfrei laufen. Auch der Jugendspat, der bei jungen Pferden auftritt, führt zu dieser Verknöcherung. Es gibt allerdings eine Form des Spats, der osteolytische Spat, bei dem dies nicht der Fall ist – hier geht die Entzündung auf den Knochen über, entzieht den Kalk und löst den Knochen auf.

Die Ursachen für Spat beim Pferd
Verschiedene Faktoren
Spat kann viele Ursachen haben, oft kommen verschiedene Faktoren zusammen:
- Über- und Fehlbelastung: Eine zu frühe Belastung und eine dauerhafte Überbelastung können Spat auslösen – zu hohe Sprünge, zu starke Versammlung, zu abrupte Manöver. Oft leiden Sportpferde verschiedenster Disziplinen und generell ältere Pferde unter Spat. Ursachen sind die Belastungen, die auf die Gelenke und die Strukturen wirken – Rotationen, Stauchungen und Verdrehungen, Zerrungen oder Drehungen.
- Falsche Haltung: Bewegungsmangel kann Spat begünstigen.
- Verletzungen und Traumata wie Stürze, Schläge oder Fehltritte mit starken Drehungen der Gliedmaßen, Tritte, Verstauchungen oder Quetschungen können zur Entwicklung von Spat beitragen.
- Vorerkrankungen wie Knochenzysten
- Falsche Hufbearbeitung oder falscher Beschlag
- Fehlstellungen wie eine Kuhhessigkeit der Hinterbeine oder ein bodenweiter Stand können Spat begünstigen. Das Gleiche gilt auch für Pferde mit schwachen Sprunggelenken.
- Mineralstoffmangel
- Genetische Veranlagung
Die Symptome von Spat
Spat zeigt sich oft schleichend und wird zunächst gerne mit „altersbedingter Steifheit“ verwechselt. Typisch sind:
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Lahmheit nach Ruhe, besonders bei kaltem, feuchtem Wetter
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Unlust beim Losgehen, vor allem aus dem Stand
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Einseitige Belastung oder Schonhaltung
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Leistungsverlust
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Vermehrtes „Unterm-Sich-Treten“ mit einem Hinterbein
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Schmerzen bei Wendungen auf engem Raum
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In fortgeschrittenem Stadium: sichtbare Spatbeulen
Spat verläuft oft in Schüben – mit akuten Entzündungsphasen und ruhigeren Intervallen. Manche Pferde lahmen nur bei Entzündung, andere zeigen dauerhaft Unregelmäßigkeiten.
Spat kommt schleichend und die Symptome sind anfangs nicht immer eindeutig zuzuordnen.
Es beginnt oft mit einer leichten Lahmheit, wenn Pferde aus dem Stand in die Bewegung kommen. Sie gehen klamm. Manche Pferde lahmen beim Antraben. Besserung tritt ein, sobald das Pferd warm ist und sich eingelaufen hat. Es kann auch sein, dass das Pferd nach einem harten Trainingstag schlechter läuft und nach einer Pause wieder besser. Auch Probleme beim Schmied oder der Hufbearbeitung, wenn das Pferd seine Hinterbeine nicht mehr lange anwinkeln kann, können auf Spat hinweisen.
Insgesamt gibt es Phasen, in denen das Pferd schmerzfrei laufen kann und Phasen, in denen es lahm geht. Eine akute Entzündung zeigt sich oft auch durch eine Schwellung am Sprunggelenk, das außerdem warm sein kann.
Über die Zeit beeinflusst der Spat das Bewegungsbild des Pferdes. Es versucht die schmerzenden Sprunggelenke nicht mehr so stark anzuwinkeln, entsprechend werden die Tritte kürzer und schwungloser. Pferde mit Spat haben Probleme mit Tempowechseln und stolpern häufiger. Die Schonung der Hinterbeine wirkt sich auch auf die Muskulatur des Rückens und der Kruppe aus, die sich zurückbilden kann. So können Rückenschmerzen oder ein schiefes Becken ebenfalls auf Spat hinweisen.
Ein typisches Anzeichen von Spat ist außerdem eine veränderte Fußung: Das Pferd fußt dann nicht plan oder mit den Ballen zuerst auf, sondern mit der Hufspitze. Zehe oder Eisen nutzen sich dann deutlich stärker ab. Oft schlurfen betroffene Pferde mit beiden Hinterbeinen und heben die Beine nicht mehr an.
Mit fortschreitender Erkrankung verstärken sich die Symptome.

Die Diagnose von Spat
Die Diagnose von Spat ist am leichtesten, wenn zu ihrem Zeitpunkt ein akuter Schub vorliegt. Das betroffene Sprunggelenk ist dann meist warm und geschwollen und das Pferd wird Schmerzen bzw. eine Lahmheit zeigen.
Der Tierarzt macht dann eine Spat- bzw. Beugeprobe: Das Hinterbein wird etwa eine Minute lang angehoben und dabei stark gewinkelt. Sofort nach dem Absetzen trabt das Pferd ein paar Schritte – die Lahmheit und ihre Schwere können dann Auskunft über die Krankheit geben.
Klarer wird die Diagnose, wenn ein Röntgenbild angefertigt wird – dabei werden die typischen Knochenwucherungen, Exotosen genannt, sichtbar. Es ist auch möglich, das Sprunggelenk örtlich zu betäuben. Bewegt sich das Pferd dann ohne Probleme, weil es schmerzfrei ist und ist auch die Beugeprobe unter Anästhesie negativ, dann erhärtet sich der Verdacht auf Spat.
Wegen dieser Vorgehensweisen wird eine genaue Diagnose oft erst dann gestellt, wenn der Spat bereits fortgeschritten ist.
Die verschiedenen Formen des Spats
Nicht jeder Spat verläuft gleich. Hier die wichtigsten Varianten:
Klassischer Spat:
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Entzündung der Gelenkflächen
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Knochenwucherungen
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Versteifung (Ankylose) = Schmerzfreiheit möglich
Jugendspat:
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Tritt sehr früh auf
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Verläuft meist ähnlich dem klassischen Spat
Osteolytischer Spat:
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Seltener
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Statt Verknöcherung: Knochenabbau
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Sehr schmerzhaft und schwer zu kontrollieren
Spat ist eine spezielle Form der Arthrose – aber nicht jede Arthrose ist Spat. Arthrose beschreibt allgemein den Abbau von Knorpelgewebe in einem oder mehreren Gelenken, also eine degenerative Gelenkerkrankung. Spat hingegen bezeichnet ganz konkret die Arthrose in den kleinen, kaum beweglichen Gelenken des Sprunggelenks beim Pferd.
Es handelt sich also um eine lokalisierte Arthroseform, die typischerweise im Bereich der unteren Sprunggelenke entsteht. Während Arthrose prinzipiell jedes Gelenk betreffen kann – vom Fesselgelenk bis zur Halswirbelsäule – ist Spat ausschließlich auf das Sprunggelenk beschränkt.
Die Symptome und der Verlauf ähneln sich, doch die Lokalisation und damit auch die Behandlungsschwerpunkte unterscheiden sich. Bei Spat kommt es oft zu sichtbaren Knochenwucherungen und einer späteren Verknöcherung der betroffenen Gelenke, was bei anderen Arthroseformen seltener der Fall ist.
Behandlung von Spat
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten
Je früher der Spat diagnostiziert wird, desto besser. Denn es gibt einige Stellschrauben, um dem betroffenen Pferd das Leben so leicht wie möglich zu machen.
Die Behandlung hat das Ziel, Schmerzfreiheit herzustellen und das Fortschreiten des Spats zu verlangsamen bzw. einzudämmen, indem Entzündungen verhindert und die Regeneration gefördert werden.
Während des Schubs verschreibt der Tierarzt in der Regel Medikamente, die die Entzündung hemmen und die Schmerzen lindern. Damit schwillt das Gelenk ab und der Schub wird gestoppt.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit besteht darin, Hyaluronsäure ins Gelenk zu spritzen.
Auch Kortison oder PRP (Platelet Rich Plasma) kommen zum Einsatz. PRP soll die Regeneration des Gewebes fördern. Eine weitere Behandlung nennt sich IRAP, sie basiert auf Eigenblut. Auch Stoßwellentherapie kann helfen, die Durchblutung und den Aufbau der Knochen zu fördern.
Eine invasive Therapiemöglichkeit ist die Versteifung des Gelenks durch eine Operation – mit dem Ziel die Verknöcherung schneller herbeizuführen. Eine weitere OP ist die sogenannte
Wamberg-Operation. Dabei wird die Spatsehne vom Knochen getrennt, die Nerven und damit der Schmerz unterbrochen.
Als Pferdebesitzer kannst du selbst aber noch mehr tun:
- Bei Spat hat sich Wärme als angenehm erwiesen: Linderung bringen deswegen entsprechende Salben oder Spat- bzw. Sprungelenksgamaschen.
- Die Durchblutung kann ebenfalls mit Salben und Einreibungen gefördert werden.
- Umschläge mit Beinwell können unterstützen, ebenfalls Packungen mit Heilerde.
- Auch weitere natürliche Heilmittel wie Teufelskralle, Gingko, Ingwer, Weide, Steinklee oder Ulmenspierkraut können helfen.
- Folgende alternative Heilmethoden können sinnvoll sein: Blutegel wirken entzündungshemmend, antibiotisch und blutverdünnend. Außerdem lindern sie den Schmerz.
- Mit Physiotherapie oder Akupunktur können vom Spat mitverursachte Verspannungen des Bewegungsapparats gelöst werden.
- Wichtig ist außerdem eine gute Hufpflege oder ein passender Beschlag. Damit kann das Sprunggelenk entlastet werden. Das Pferd kann über die Zehe abrollen und muss das Gelenk nicht mehr stark beugen, was die Schmerzen verursacht.
Ein Pferd mit Spat managen
Pferde mit Spat haben nicht dauerhaft Schmerzen. Viele können eingeschränkt weiter geritten werden; Bewegung tut sogar gut. Die Diagnose allein ist also kein Weltuntergang – allerdings brauchen Pferde mit Spat eine passende Haltung, ein angepasstes Training und auch die Fütterung sollte auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten werden.
Das Pferd sollte in Bewegung bleiben, so dass Knorpel und Gelenk mit Nährstoffen versorgt werden. Deswegen ist Boxenhaltung nicht optimal – besser können eine Gruppen- oder Offenstallhaltung sein, wobei es wichtig ist, dass das Pferd Rückzugsräume hat.
Für das Training unter dem Sattel gilt:
Das Pferd braucht eine lange Aufwärmphase, enge Wendungen und starke, anstrengende Arbeit mit Stangen oder Sprünge oder versammelnde Lektionen bzw. Seitengänge sollten ausfallen.
Stattdessen lange, gerade Linien. Auch Bewegung auf zu hartem Boden kann die Krankheit verschlimmern.
Bei fortschreitender Degeneration der Gelenke können noch Ausritte im Schritt möglich sein.
Spat und Training
Das Ziel ist immer: Leben mit Spat – nicht gegen ihn.
Denn: Spat ist zwar eine chronische Krankheit, aber nicht zwangsläufig ein Todesurteil für Bewegung oder Reiten.
Damit dein Pferd mit Spat möglichst beschwerdefrei leben kann, ist ein liebevoll angepasstes Gesamtkonzept aus Haltung, Bewegung und Training wichtig. Es geht nicht darum, alles „richtig“ zu machen – sondern darum, dein Pferd gut zu begleiten, seine Bedürfnisse zu sehen und ihm zu helfen, sich möglichst schmerzfrei und sicher durch seinen Alltag zu bewegen.
Ein entscheidender Punkt ist die Haltung: Pferde mit Spat profitieren enorm von einer Offenstallhaltung oder einem Paddocktrail. Diese ermöglichen ihnen, sich regelmäßig, sanft und selbstbestimmt zu bewegen – ohne harte Untergründe oder die Notwendigkeit zu rennen. Bewegung ist ein natürlicher Schmierstoff für die Gelenke. Wichtig ist dabei: Die Umgebung sollte weich und gelenkschonend sein. Boxenruhe ist nur in akuten Entzündungsphasen sinnvoll – ansonsten kann zu viel Stillstand dem Gelenk mehr schaden als nutzen.
Auch die tägliche Bewegung sollte bewusst und sanft gestaltet sein. Das bedeutet: keine abrupten Wendungen, kein harter Boden, keine schnellen Richtungswechsel. Stattdessen eignen sich ruhige Spaziergänge, Schritttraining, sanfte Übergänge und viel Geradeauslaufen. Je gleichmäßiger und weicher sich dein Pferd bewegen darf, desto besser können die Gelenkstrukturen versorgt und beweglich gehalten werden.
Im Training liegt der Fokus auf einer gymnastizierenden Bodenarbeit. Übungen, die das Gleichgewicht fördern und die Koordination verbessern, helfen dem Pferd, seine Bewegungen bewusster und stabiler auszuführen. Dabei geht es nicht um spektakuläre Lektionen oder große Fortschritte – sondern um einfühlsame, kleinschrittige Arbeit, die aufrichtet, lockert und das Pferd in seinem Körper unterstützt. Besonders gut geeignet sind auch gezielte Schrittarbeit, seitengangartige Elemente, sanftes Übertreten oder das Gehen über leichte Stangen – angepasst an das individuelle Bewegungsausmaß deines Pferdes.
All das stärkt nicht nur den Körper deines Pferdes – sondern auch sein Vertrauen. Denn du zeigst ihm: „Ich sehe dich. Ich nehme dich ernst. Und wir finden gemeinsam einen Weg, der dir guttut.“
Spat vorbeugen
Wenn die Diagnose steht, ist es mit der Vorbeugung natürlich nicht mehr weit. Vieles davon haben wir auch nicht in der Hand. Denn Spat wird am besten schon im Fohlenalter vorgebeugt: mit viel Bewegung und passendem Mineralfutter. Fehlende Mineralien im ersten und zweiten Lebensjahr können den Kalzium-Stoffwechsel stören – der Körper ist unterversorgt und als Folge entsteht im Worst Case osteolytischer Spat. Eine Überversorgung mit Kalzium kann aber ebenfalls zum Knochenabbau führen.
Stellungsfehler können schon in jungen Jahren mit einer guten Hufbearbeitung korrigiert werden.
Für erwachsene Reitpferde gilt: Eine bedarfsdeckende Fütterung, die alle Nährstoffe liefert, eine professionelle Hufbearbeitung, angemessenes Training mit ausreichenden Aufwärmphasen können alle ihren Beitrag leisten, Spat zu verhindern. Übrigens: Auch Übergewicht ist ein Faktor für Spat.
Mineralfutter für Pferde mit Spat
Die zwei Mineralstoffe für gesunde Knochen sind Kalcium und Phosphor. Hier kommt es auf das richtige Verhältnis an: Kalcium sollte zu Phosphor in der Relation 2:1 vorliegen – Grenzwerte sind 1:1 oder 3:1.
Zu viel Phosphor im Futter kann dem Knochen Mineralien entziehen und damit Spat mitauslösen.
Es steckt vor allem in Getreide, Kleie und Maissilage. Kalcium füttert man dagegen mit Luzerne oder entsprechendem Mineralfutter.
Weitere Nährstoffe, die bei Spat unterstützen können, sind Chondroitin, Glucosamin sowie neuseeländische Grünlippmuschel
FAQ: Häufige Fragen rund um Spat beim Pferd
Kann mein Pferd mit Spat noch geritten werden?
→ Ja – wenn es lahmfrei ist und das Training angepasst wird.
Soll ich reiten, wenn mein Pferd gerade lahmt?
→ Nein. In akuten Schüben braucht das Pferd Ruhe und ggf. tierärztliche Begleitung.
Hilft Barhuf oder Eisen bei Spat?
→ Das hängt vom Pferd ab. Eine gut durchdachte, regelmäßig angepasste Hufbearbeitung ist das Wichtigste – egal ob barhuf oder mit orthopädischen Beschlägen.
Was passiert, wenn das Gelenk „versteift“ ist?
→ Dann kann die Entzündung aufhören – viele Pferde laufen danach wieder lahmfrei.
🧡 Fazit: Spat ist nicht das Ende – sondern ein neuer Anfang
Spat beim Pferd ist eine Herausforderung – aber keine Sackgasse. Mit Wissen, Achtsamkeit und einem guten Plan kannst du deinem Pferd helfen, beweglich und zufrieden zu bleiben. Vielleicht ändert sich euer gemeinsamer Weg. Aber er kann wunderschön weitergehen.
Spat bringt euch nicht auseinander. Spat kann euch näher zusammenbringen.
Denn du lernst, zuzuhören. Zu begleiten. Und dein Pferd genau da zu sehen, wo es ist:
Mitten in seiner Kraft – trotz Spat.
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