Warum die Piaffe nicht nur hübsch aussieht, sondern auch gesund ist für dein Pferd?
Dressurprofi Anja Beran erklärt, wie die Piaffe richtig trainiert wird und was sie für dein Pferd tun kann.
Zwei Fragen – Zwei Antworten: Zur Piaffe
Pferdeflüsterei: Warum Piaffe?
Anja Beran: Die Piaffe machen wir nicht, weil sie hübsch aussieht. Die Piaffe ist für das Pferd. Deswegen wird bei uns jedes Pferd auch so trainiert, dass es die Piaffe kann. Egal ob sie toll aussieht oder ein Pferd es nur kurz schafft, denn die Piaffe schließt immer den Rücken und aktiviert die Hinterhand.
Pferdeflüsterei: Piaffe – wie geht das?
Anja Beran: Erst einmal muss das Pferd sich hinstellen, dann muss der Trainer das Bein abstreichen, das Pferd einen Fuß heben lassen, dann loben. Dann muss man wieder ein bisschen weitergehen und anschließend wieder probieren ob es geht. Der nächste Schritt ist dann das Pferd im Laufen anzutippen und zu schauen ob man diesen speziellen Takt hinbekommt.
Was wichtig ist: Bitte immer nur kurz zwischendurch Piaffieren, um den Rücken zu schließen. Also nicht 13, 14, 15 oder mehr Schritte machen, sondern einfach kurz piaffieren und dann wieder rückwärts reiten oder traben oder galoppieren oder Seitengänge und dann wieder kurz piaffieren. Und als nächstes dann wieder andere Übungen und so weiter. Die Piaffe gehört schon in professionelle Hände, sie muss solide erarbeitet werden und das Pferd braucht auch eine gute Basis. Die Übung muss solide aufgebaut werden, sonst artet es in ein Getrickse aus und das wiederum artet in ein ungesundes Getrappelt aus.
Das bringt dem Rücken gar nichts und es würde zu einer Lektion, bei der sich das Pferd letztendlich entzieht. Ich piaffiere nie Pferde an, die nicht still stehen oder die vielleicht sogar trippeln oder Pass gehen oder sich nach hinten entziehen. Manche denken ja auch bei der Piaffe, wenn ihr Pferd von alleine loslegt: „Toll, er bietet es an, weiter..“ Nein, eben nicht! Gerade wenn ein Pferd es anbietet, muss man die Piaffe eher weniger trainieren, damit das Pferd die Piaffe eben nicht von alleine machen will.
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