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Huflederhaut-Entzündung

H wie Huflederhautentzündung Sie ist ein schmerzhaftes Geschehen im Inneren des Hufs, das man oft erst spät erkennt – dabei ist gerade bei dieser Entzündung Schnelligkeit und Klarheit gefragt. Ein Pferdehuf beinhaltet ganze 7 verschiedene Lederhäute. Du ahnst also schon, dass es verschiedene Punkte gibt, an denen sich dein Pferd…

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H wie Huflederhautentzündung

Sie ist ein schmerzhaftes Geschehen im Inneren des Hufs, das man oft erst spät erkennt – dabei ist gerade bei dieser Entzündung Schnelligkeit und Klarheit gefragt.

Ein Pferdehuf beinhaltet ganze 7 verschiedene Lederhäute. Du ahnst also schon, dass es verschiedene Punkte gibt, an denen sich dein Pferd entzünden kann.

Huflederhautentzündung beim Pferd: Schmerz im Inneren – erkennen, verstehen und sanft behandeln

Es beginnt schleichend – vielleicht mit einer leichten Lahmheit. Oder ganz plötzlich – mit einem Pferd, das gar nicht mehr auftreten mag. Die Huflederhautentzündung ist kein Thema, das man auf die leichte Schulter nehmen darf. Und doch bleibt sie oft lange im Verborgenen. Gerade weil man sie nicht sofort sieht. Und weil sie so leicht verwechselt wird.

Die Huflederhautentzündung ist eine stille, aber schmerzhafte Erkrankung. Sie verbirgt sich tief im Inneren des Pferdehufs, kann aber dramatische Auswirkungen auf Bewegung, Gesundheit und Lebensqualität deines Pferdes haben. In diesem Artikel erfährst du, wie du sie frühzeitig erkennen, sanft behandeln und vor allem: wie du sie vermeiden kannst. Für mehr Sicherheit, Wissen und Klarheit – im Sinne deines Pferdes.

Huflederhautentzündung ist also ein großer Überbegriff für verschiedene Arten von Entzündungen an den Lederhäuten des Pferdehufs.

Du musst also bei der Lederhautentzündung genau unterscheiden, um welchen Bereich am Pferdehuf es eigentlich geht. Auch die Ursachen der Entzündung können verschiedene sein.

Damit du einen Überblick bekommst, stellen wir dir jetzt im Artikel die am häufigsten vorkommenden Probleme im Zusammenhang mit der Lederhaut vor.

Erste Unterscheidung: Zwischen einer eitrigen und einer nicht-eitrigen Huflederhautentzündung
  1. Die eitrige Huflederhautentzündung entsteht, wenn Keime in die Huflederhaut gelangen – zum Beispiel durch einen Nageltritt.
  2. Die nicht-eitrige Huflederhautentzündung kann durch eine Fehlbelastung oder falsche Hufbearbeitung entstehen.

Jetzt hast du schon einmal die schnelle Basis in Sachen Huflederhautentzündung. Lasse uns jetzt darüber reden, wie du sie erkennen kannst und was du tun kannst, wenn dein Pferd eine Entzündung der Huflederhaut bekommen hat.

Pferd richtig Putzen: Pferd Hufe kratzen

Wie erkenne ich eine Huflederhautentzündung?

Die Huflederhautentzündung äußert sich meist darin, dass das Pferd versucht den betroffenen Huf stark zu entlasten. Die Lahmheit zeigt sich deutlich beim Auftreten mit dem Huf.

Der Huf ist meist warm und der Puls der Mittelfußarterie ist stärker als normal.

Außerdem kann in manchen Fällen die Fessel des Pferdes geschwollen sein.

Kommen wir jetzt noch zu den unterschiedlichen Varianten und Ursachen bei einer Huflederhautentzündung. Wir gehen sie einfach der Reihe nach durch und du kannst in Gedanken mitgehen und überlegen, was davon dir vielleicht bekannt vorkommt. Wobei ein Infoartikel natürlich nie einen Tierarzt ersetzen kann. Den solltest du immer befragen, wenn du Bedenken hast oder dein Pferd nicht klar läuft.

Die Hufe deines Pferdes sind echte Wunderwerke. Sie tragen das ganze Gewicht, fangen Stöße ab, regulieren den Blutfluss in den Beinen – und sie sind empfindsamer, als viele glauben. Im Inneren dieses so stabil wirkenden Gebildes liegt die Huflederhaut – ein gut durchblutetes, feines Gewebe. Sie versorgt den Huf mit Nährstoffen und ist für die Bildung des Horns mitverantwortlich. Wenn sie sich entzündet, hat das unmittelbare Folgen für dein Pferd.

Eine Huflederhautentzündung, medizinisch auch Pododermatitis genannt, ist eine Entzündung dieses empfindlichen Gewebes zwischen Hufbein und Hufhorn. Sie kann akut oder chronisch verlaufen, leicht oder schwer, lokal begrenzt oder großflächig – und sie ist immer schmerzhaft. Manchmal ist es nur ein kleiner Bereich, der betroffen ist. In anderen Fällen wird der gesamte Huf von innen heraus in Mitleidenschaft gezogen. Und dann zeigt dein Pferd dir vielleicht, dass etwas nicht stimmt: mit einer plötzlichen Lahmheit. Oder mit einem auffallend warmen Huf. Vielleicht pulsiert es stark in den Fesselarterien. Vielleicht will dein Pferd den Huf nicht mehr belasten.

Doch woran erkennst du eine Huflederhautentzündung überhaupt – vor allem in einem frühen Stadium? Die Symptome sind vielseitig und nicht immer eindeutig. Eine der häufigsten Formen ist die mechanisch bedingte Entzündung, beispielsweise durch zu viel Abrieb, falsche Hufbearbeitung oder extreme Belastung auf harten Böden. Aber auch ein Tritt, eine Quetschung, ein Hufgeschwür oder eine eingetretene Fremdkörperverletzung kann eine Entzündung der Lederhaut verursachen. Besonders gefährlich ist es, wenn Keime ins Spiel kommen – denn dann kann sich aus einer mechanischen Reizung schnell eine bakterielle Infektion entwickeln.

Klassische Anzeichen für eine Huflederhautentzündung sind Lahmheit, deutlich fühlbarer Puls an der Fesselarterie, warme oder heiße Hufe, Schwellungen, Schonhaltungen und eine deutliche Schmerzreaktion beim Hufauskratzen oder bei Druck. Manchmal ist der Huf auch feucht oder riecht leicht faulig – insbesondere, wenn bereits eine bakterielle Komponente beteiligt ist. In schweren Fällen kann es sogar zu einer Ablösung der Hufkapsel kommen. Doch so weit muss es nicht kommen – wenn du rechtzeitig erkennst, was dein Pferd dir sagen will.

Die Ursachen sind vielfältig – aber eines haben sie fast immer gemeinsam: Sie entstehen durch ein Ungleichgewicht. Wenn ein Huf zu sehr belastet wird, zu feucht steht, zu schief bearbeitet wurde oder wenn das Immunsystem deines Pferdes geschwächt ist, wird die Lederhaut anfällig. Und genau hier beginnt unsere Verantwortung. Denn viele Ursachen lassen sich vermeiden – mit einem guten Blick, einer bewussten Haltung, regelmäßiger Pflege und einer klaren Kommunikation mit deinem Pferd.

Die Behandlung richtet sich immer nach Ursache, Ausmaß und Verlauf der Entzündung. Bei akuten Fällen ist Ruhe das erste Gebot. Dein Pferd sollte weich stehen, möglichst in einer sauberen, trockenen und gut gepolsterten Umgebung. Schmerzmittel und Entzündungshemmer können notwendig sein – genauso wie regelmäßige Hufbäder mit desinfizierenden Zusätzen, saubere Verbände und eine enge Zusammenarbeit mit Hufbearbeiterin und Tierärztin. Manchmal müssen auch Eiterherde eröffnet oder Fremdkörper entfernt werden.

Doch es geht nicht nur um die Symptome. Sondern um den ganzen Pferdekörper. Du kannst dein Pferd in dieser Phase zusätzlich unterstützen: durch gezielte Fütterung mit Zink, Kupfer und Biotin. Durch ein starkes Immunsystem. Durch Stressvermeidung. Denn auch psychischer Stress kann auf den Stoffwechsel schlagen – und damit die Regeneration der Huflederhaut verzögern. Nimm dein Pferd in dieser Zeit besonders achtsam wahr. Halte inne. Höre zu. Und gib ihm das Gefühl, dass du für es da bist.

Wenn die akute Phase überstanden ist, beginnt die Phase der Heilung. Und hier ist Geduld gefragt. Hufhorn wächst langsam. Bis ein beschädigter Bereich vollständig herausgewachsen ist, kann es Monate dauern. Aber: Dein Pferd zeigt dir in dieser Zeit viel darüber, wie es sich fühlt. Wenn es wieder sicher, locker und freudig auffußt – ist das ein JA. Wenn es zögert, ungleichmäßig läuft oder empfindlich bleibt – höre genau hin.

Prävention ist immer der beste Weg. Sorge für trockene, saubere Böden im Stall. Gib deinem Pferd ausreichend Bewegung auf unterschiedlichen Untergründen. Achte auf eine regelmäßige, fachkundige Hufbearbeitung. Lass dein Pferd nicht dauerhaft auf zu harten oder zu weichen Böden stehen. Unterstütze sein Immunsystem mit hochwertigem Futter. Und vor allem: Schau genau hin. Jeder Huf erzählt eine Geschichte. Und wenn du lernst, sie zu lesen, erkennst du kleine Warnzeichen, bevor sie groß werden.

Kronen- oder Ballentritt

Vor allem bei beschlagenen Pferden kommt es häufig vor, dass ein Pferd mit dem Hinterhuf in den Ballen des Vorderhufes tritt. Oft sind die Verletzungen nur oberflächlich und lassen sich mit milden Desinfektionsmitteln gut behandeln.

War der Tritt stark, kann es passieren, dass das Ballenpolster und der Hufknorpel ebenfalls beschädigt werden. Dann sollte unbedingt ein Tierarzt zu Rate gezogen werden.

Ein Kronentritt kann durch ein anderes Pferd oder den benachbarten Huf des Pferdes entstehen. Die Kronlederhaut liegt unter dem Kronsaum, also im oberen Bereich des Hornkapselrandes.

Weil die Kronlederhaut für die Produktion der Hornkapsel zuständig ist, sind Verletzungen in diesem Bereich besonders heikel. Verheilt die Kronlederhaut nicht problemlos, kann es zu einer dauerhaften Störung der Hornproduktion an dieser Stelle kommen. Diese Störung kann zu Rissen, Hornkluften oder sogenannten Hornsäulen führen.

Nageltritt

Als Nageltitt bezeichnet man die Verletzung der Hufsohle oder des Strahls durch einen Fremdkörper. Das muss nicht unbedingt tatsächlich durch einen Nagel geschehen, aber Nägel sind einfach eine Hauptursache für derartige Verletzungen.

Die Schwere der Verletzung ist abhängig davon, wie tief der Fremdkörper eindringt und welche Teile des Hufinneren betroffen sind: Huflederhaut, Hufbein, Strahlbein, Beugesehne usw.

Bei Verdacht auf einen Nageltritt solltest du sofort den Tierarzt rufen.

Huflederhautentzündung durch eindringende Keime

Eine falsche oder nicht ausreichend durchgeführte Hufpflege sorgt oft für krankhafte Verformungen der Hufe.

So kann sich zum Bespiel der Tragrand von der Sohle lösen, wodurch Risse und Spalten entstehen, in die Keime und Bakterien eindringen und bis zur Huflederhaut gelangen können.

In solchen Fällen kann es auch zu einem Hufabszess kommen.

Huf beschlagen

Die nicht-eitrige Huflederhaut-Entzündung

Die nicht-eitrige Huflederhautentzündung entsteht ohne die Beteiligung von Keimen oder Bakterien. Ursachen für die Entzündung können zum Bespiel sein:

  • Überbelastung auf hartem Boden (zum Beispiel bei Pferden, die in Panik lange Strecken auf Asphalt galoppieren)
  • kranke Hufformen durch Rehe oder Zwanghufe
  • schlechte Hufbearbeitung
  • fehlender Tragrand und damit Überbelastung der Sohle
  • das Treten mit den Hufen gegen die Boxenwand
Tragrandverlust und Hufbearbeitung

Was du tun bei einer Huflederhautentzündung tun kannst

 Bei Verdacht auf eine Huflederhautentzündung sollte das Pferd auf einem möglichst weichen Untergrund stehen bis der Tierarzt eintrifft.

  • Durch Hufverbände oder einen Spezialbeschlag wird die Huflederhaut bis zur Heilung entlastet.
  • Um dem Pferd Schmerzen beim Beschlagen zu ersparen kannst du das Anbringen eines Klebenbeschlages in Erwägung ziehen. Die Beschläge lassen sich mit Polstermaterial oder Leder unterlegen und unterstützen damit die Heilung der Lederhaut.

Ist die Ursache auf eine Fehlstellung oder falsche Bearbeitung der Hufe zurückzuführen, muss zukünftig unbedingt auf eine fachlich korrekte und regelmäßige Hufpflege geachtet werden.

Bis zur vollständigen Ausheilung sollten kurze Bearbeitungsintervalle von 2-4 Wochen vereinbart werden und die Bearbeitung sollte schonend und vorsichtig unter Rücksichtnahme der gegebenen Umstände geschehen.

GANZ WICHTIG: Egal welche Ursache die Huflederhautentzüdung des Pferdes hervorgerufen hat, für den Verlauf der Heilung und der Behandlung ist meist eine enge Zusammenarbeit zwischen Tierarzt und Hufbearbeiter unerlässlich und in jedem Fall wünschenswert.

Wir drücken natürlich fest die Daumen, dass es deinem Pferd gut geht und sollte es eine Huflederhautentzündung haben und du deswegen hier gelandet sein, wünschen wir deinem Pferd allerallerbeste Besserung und dass es bald wieder gesund ist.

Die Huflederhautentzündung beim Pferd ist kein Thema, das Angst machen soll. Sie ist ein Thema, das Wissen braucht. Und Klarheit. Und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – mit Herz, Verstand und einem feinen Blick für dein Pferd.

Denn Pferde können nicht sprechen. Aber sie reden. Über ihren Gang. Über ihren Blick. Über ihren Huf. Wenn du ihnen zuhörst, findest du den richtigen Weg.

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