Slider Pferde eindecken - Abschwitzdecke sollte gut sitzen

Pferd eindecken – ja oder nein?

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Der ganze Artikel für dich auf einen Blick

Es wird Herbst oder Winter und die Temperaturen sinken. Vielleicht fröstelst du auch schon, wenn du die Haustüre hinter dir schließt und Richtung Stall gehst. Genau jetzt stellen sich viele Pferdebesitzer die Frage, ob sie ihr Pferd eindecken sollen oder nicht. Im Internet schwirren wild Fragen und mindestens 1000 verschiedene Antworten zu diesem Thema herum. Eines kann ich dir vorab verraten: Das Thema ist sehr umstritten.

Vielleicht beschäftigen dich auch Fragen wie: 

  • Ab wann braucht mein Pferd eine Decke? 
  • Welche Decke braucht mein Pferd überhaupt? 
  • Ab wieviel Grad sollte ich mein Pferd eindecken? 
  • Soll ich mein Pferd überhaupt eindecken? 
  • Wieviel Gramm sollte die Decke haben?
  • Soll ich mein Pferd überhaupt eindecken?
  • Tut es meinem Pferd wirklich gut?
  • Braucht mein Pferd überhaupt eine Decke?

Keine Panik, du bekommst in diesem Artikel ganz viele Antworten und wirst am Ende sehr viel entspannter sein, weil du einen Plan in deinem Kopf entwickeln kannst und weißt, welche Decke du für dein Pferd brauchst und welche vielleicht auch nicht. 

Vorab verrate ich dir noch eins: Eine Decke braucht absolut jedes Pferd. Auch wenn ich selten Schwarz-Weiß ticke und immer Ratschläge und Inspiration in vielen Graustufen geben möchte, gibt es eine Decke, die in jeden Stallschrank gehört. Eine gute und funktionable Abschwitzdecke!

Noch etwas verrate ich dir vorab: Wenn wir unser Pferd unnötig eindecken, können wir ihm sogar damit schaden. Die wenigsten Pferde brauchen wirklich eine Decke. Es gibt aber natürlich auch Ausnahmen. Manchmal kann eine Decke Sinn machen. Der Artikel beantwortet dir jetzt deine Fragen zum Thema „Pferd eindecken“ und liefert dir auch die Ergebnisse einer aktuellen Studie.

Pferdedecke Abschwitzdecke

Pferde Eindecken - Die Basics

Brauchst du eine Decke für dein Pferd im Winter?

Für viele Pferde gehören die Decken in verschiedensten Varianten zum Alltag und es gibt durchaus auch wenige Situationen, in denen eine Decke Sinn machen kann. Auch im Winter. Aber für viele Pferde ist die Decke absolut unnötig und kann ihnen sogar schaden.

Im Artikel erkläre ich dir was Thermoregulation beim Pferd genau ist, ob du ein altes Pferd eindecken musst, was du bei Regen machen kannst, welche Deckentypen es gibt, wann sie Sinn machen und liefere die das Ergebnis einer neuen Studie zu diesem Thema.

Was du unbedingt wissen solltest: Thermoregulation beim Pferd

Wenn wir eine Decke nutzen, dann beeinflussen wir die körpereigenen Abläufe und Kräfte unseres Pferdes, sich selbst zu regulieren.

Pferde und Menschen haben eine sogenannte thermoneutrale Zone. Das ist ein optimaler Temperaturbereich, in dem sie bequem und problemlos ihre eigene Körpertemperatur aufrechterhalten können.

Bei ausgewachsenen Pferden in milden Klimazonen liegt dieser Bereich zwischen ca. 5 und 25 Grad. Beim (nackten) Menschen dagegen nur zwischen 25 und 30 Grad.

Pferde regulieren ihre Temperatur unter anderem über das Fressen und Verdauung, gegenseitiges Wärmen in der Herde, Erhöhung des Muskeltonus, Verringerung der Durchblutung ihrer Haut und natürlich durch die Entwicklung von genug Fell und indem sie ihr Fell aufstellen, wenn ihnen kälter wird.

Das ist fast ein bisschen wie bei einem Igel. Dadurch ist ihnen auf der Haut mollig warm, weil die Haare so ein natürliches Wärme-Isolierpolster bilden. Wenn du dein Pferd aber früh eindeckst, wird es nicht genug Winterfell entwickeln, die Haut „übt“ den Aufstellmechismus nicht und die Haut“muskulatur“ arbeitet nicht mehr richtig.

  • Wenn es kalt wird, verringert sich auch die Durchblutung der Haut deines Pferdes.
  • Das Fell entwickelt eine Art natürliche Isolation durch das kälter werden.
  • Denn der Schnee schmilzt dann nicht mehr, sondern bleibt auf dem Fell liegen, weil das Fell durch die weniger warme Haut natürlich auch kälter ist. 

Schlau, oder?

Pferde eindecken - Abschwitzdecke

Das Pferd friert nicht nur am Rücken

Außerdem friert dein Pferd ja überall. An seinem ganzen Körper. Auch am Kopf oder an den Beinen. Dann versucht es natürlich durch verschiedene Maßnahmen seine Körpertemperatur zu erhöhen. Unter der Decke wird ihm dann aber schnell zu warm.

Wenn eine Decke auf dem Körper deines Pferdes liegt, kann es beispielsweise sein Fell nicht mehr aufstellen und die körpereigenen Prozesse laufen an den Körperteilen nicht mehr so ab, wie ohne Decke. Dabei ist dieser Igel-artige Mechanismus ein Spitzen-Isolierpolster für dein Pferd.

Der Körper des Pferdes reagiert instinktiv auf Temperaturwechsel und liefert dann entsprechend nach. Außerdem wärmen sich Pferde tatsächlich auch innerlich über die Verdauungsvorgänge. Deswegen fressen sie im Winter etwas mehr Heu, weil die Verdauung dann wiederum Wärme im Körperinneren erzeugt.

Wenn wir eine Decke überziehen, dann fehlt dem Körper erstens der Anreiz sich selbst zu wärmen und das Pferd wird nicht genug Fell entwickeln und seine ganzen instinktbedingten Wärmeabläufe nicht so starten, wie es das würde, wenn es sich selbst kümmern muss.

Wir beeinflussen so aber auch zweitens die Oberflächentemperatur, wie eine Studie ergeben hat. Das wiederum kann auch Auswirkungen auf das Wohlgefühl des Pferdes haben.

OFFTOPIC: Zuviel Putzen ist im Winter auch nicht so gut für dein Pferd, weil du ihm sonst die nötige Fettschicht an den Haaren ein Stück weit mit wegputzt. Das braucht dein Pferd aber, um sich gegen die Nässe zu schützen und damit wiederum die Haut schön warm zu halten.

Pferde eindecken: Wie schädlich ist die Decke fürs Pferd?

Genau hier ist das Problem und die Ursache für so viele unnötig eingedeckte Pferde: Wenn der Mensch schon friert, fühlen sich die meisten Pferde noch pudelwohl. So – jetzt frieren wir Menschen aber schon und decken uns selbst mit Jacken und dicken Mützen ein.

Weil wir uns nicht vorstellen können, dass es dem Pferd anders geht, entscheiden sich viele frierende Pferdebesitzer dafür, ihre Pferd einzudecken, obwohl die Temperaturen für das Pferd eigentlich noch voll im grünen Bereich liegen. Oder sie wollen nicht putzen, nicht lange aufwärmen oder abschwitzen lassen im Winter. 

Aber Pferde sind keine Menschen und genau das müssen wir uns immer wieder bei unseren Entscheidungen bewusst machen.

Du beeinflusst also die natürliche Thermoregulation deines Pferdes und seine körpereigenen Mechanismen arbeiten nicht mehr so gut durch das Eindecken.

Das Pferd kann seine Fellpflege nicht mehr richtig betreiben und das wiederum kann zu Hautproblemen führen. Manche Pferde reagieren auch mit Verspannungen im Rücken durch die fehlende Bewegungsfreiheit durch eine Decke.

Das Fell kann abbrechen durch die Decke und die „Hautmuskulatur“ verlernt durch mangelnde Übung das arbeiten. Das wiederum beeinflusst aber nicht nur die Thermoregulation, sondern auch den Kreislauf deines Pferdes.

Einzig eine gute Abschwitzdecke darf immer im Einsatz sein.

Pferd eindecken: Welche Deckenarten gibt es und wann machen sie Sinn?

Es gibt verschiedene Decken für Pferde. Ich gehe jetzt die “Hauptdeckenvarianten” mit dir kurz durch und erkläre dir, wann und wie sie Sinn machen können.

Eine Abschwitzdecke – was eine gute Decke ausmacht

Sie ist im Herbst oder Winter beispielsweise absolut sinnvoll, weil dein Pferd nach der Trainingseinheit nass und verschwitzt sein kann und du es dann so natürlich nicht in die Kälte stellen solltest. Dann legst du die Abschwitzdecke über seinen Rücken und kannst es so langsam trockenen lassen, während du mit ihm noch ein bisschen herumläufst. Im Schritt. Danach bürstest du über sein Fell.

Die Abschwitzdeke bekommt also von mir ein klares: JA, sie gehört in den Stallschrank und darf auch gerne viel benutzt werden. 

P.s.: Meine Abschwitzdecke für das Trockenfeeling wie mit Superfön findest du HIER

Eine Ekzemer-Decke im Sommer

Wenn du einen „Ekzemer“ hast, hilfst du deinem Pferd natürlich mit einer Decke. Es ist dann die Abwägung und eine Frage des geringeren Übels. Die Qual, die dein Pferd durch die Kriebelmücken und anderen Pferdebiester hat ist sicher größer als die Beeinflussung der Thermoregulation oder anderer Punkte, wenn es mit Decke herumlaufen muss.

TIPP: Du kannst deinem Ekzemen auch unterstützend mit Schwarzkümmelsamen im Futter helfen seine natürliche Hautbarriere zu unterstützen – HIER kannst du mehr dazu erfahren

Eine Regendecke – ungefüttert

Neben der Abschwitzdecke sollte man pro Forma eine ungefütterte Regendecke in der Sattelkammer haben. Die Abschwitzdecke ist vermutlich täglich im Einsatz – die Regendecke vielleicht nie. Aber es ist trotzdem wichtig, gut vorbereitet zu sein und eine Decke parat zu haben. Warum ungefüttert? Weil du damit die Thermoregulation deines Pferdes nicht störst und sie auch zwischendurch ein paar Tage auflegen kannst, ohne dass dein Pferd mit seinem Winterfell oder bei Sommerwärme zu sehr ins Schwitzen kommt unter der Decke. Ich selbst habe meine noch nie gebraucht, aber wenn das Pferd Husten bekommen sollte oder aus anderen gesundheitlichen Gründen plötzlich eine Decke braucht, ist es wichtig gut vorbereitet zu sein.

Eine gefütterte Winterdecke

 

So oft sieht man eingedeckte Pferde, sobald die Temperaturen sinken. In vielen Fällen macht es keinen Sinn, weil das Pferd keine Decke bräuchte und die Thermoregulation so gestört wird. Weder kann das Pferd in der Situation seine Thermoregulation noch gut aktivieren, noch wird es genug Winterfell schieben, weil die Decke seinen Organismus sozusagen “foppt”. Es gibt aber natürlich auch Pferde, die zu Husten neigen, im Winter einfach frieren, extreme Verspannungen im Rücken bekommen oder von Natur aus nicht genug Winterfell schieben.

Wenn du ein sehr altes oder krankes Pferd hast, kann es auch sinnvoll sein ihm bei kalten Temperaturen eine Decke überzuziehen. Oder bei manchen Pferderassen, die keine so perfekte auf Winter geeichte Thermoregulation haben, wie Araber beispielsweise. Es gibt auch Pferde die zu extremen Rückenproblemen im Winter neigen, die dann unsere Hilfe brauchen. Dann sollten wir ihnen helfen und sie mit einer Decke unterstützen.

Ich kannte eine Stute, die aus einem heißen Land zu uns nach Deutschland importiert wurde und es einfach nie geschafft hat im Winter genug Fell zu entwickeln. Sie hat immer gefroren, neigte zu Husten und Rückenproblemen – ohne Decke. Auch dann ist die Decke sicher das geringere Übel.

Kurz gesagt: Wenn dein Pferd es einfach nicht von alleine schafft die Thermoregulation hinzubekommen, dann müssen wir ihm helfen. Aber wir sollten uns ganz genau anschauen, ob eine Decke wirklich nötig ist und im Grunde müssten wir dann auch nach Tagestemperatur entsprechend umdecken, damit das Pferd nicht warm wird unter der Decke.

Pferdedecke Abschwitzdecke

Das ist nur eine schnelle und einfache Auflistung. Denn es gibt erstens tausend verschiedene Deckenvarianten und mindestens genauso viele Gründe, warum Pferdebesitzer ihre Pferde eindecken. Deswegen prüfe unabhängig von diesem kurzen Überblick natürlich unbedingt, ob eine Decke für dein Pferd WIRKLICH SINN macht oder nicht. —> Wenn ja, welche Decke die richtige für dein Pferd ist.

Außerdem musst du wissen, dass dein Pferd gegen das Frieren auch seinen Muskeltonus erhöht. Deswegen sind Pferde im Winter oft steifer, schnell „spanniger“ und brauchen eine längere Aufwärmphase um locker zu sein für das Reiten oder euer Training. Das kann locker 30-40 Minuten dauern, bis du ein warmes und lockeres Reitpferd vor dir hast, wenn du es im Winter nicht eindeckst. Bei meiner sehr muskulösen Quarterstute kann das auch mal eine Stunde gehen, bevor ich aufsteige. Das ist es mir aber wert.

Denn viele decken auch deswegen ihre Pferde ein, um es im Winter einfacher zu haben, schneller trainieren und weniger lange “abschwitzen” lassen zu müssen danach oder weil sie scheren wollen, um es einfacher zu haben. Ich finde das schwierig. Denn ich denke nicht, dass wir das Recht haben in die natürliche Thermoregulation unserer Pferden einzugreifen – „nur“ um sie schneller und einfacher Reiten und „nutzen“ zu können. Also für unsere eigene Bequemlichkeit.

Ein anderer Punkt: Natürlich schwitzen die Pferde beim Training im Winter durch ihr dickes Winterfell. Ein Wildpferd würde sich im Winter einfach nicht so intensiv bewegen und deswegen nicht so ins Schwitzen geraten. Deswegen scheren Menschen die Pferde dann gerne und müssen nach dem Training eine Decke auflegen.

Was passiert, wenn dein Pferd schwitzt?

  1. Die feinen und dichten Unterhaare sorgen für die Wärme bei deinem Pferd und das leicht fettige Deckhaar wiederum sorgt dafür dass Regen und Schnee abperlen und nicht auf die Haut kommen.
  2. So bleibt das Pferd warm und trocken.
  3. Wenn dein Pferd aber mit dem Winterfell geritten wird schwitzt es.

Der Schweiß geht von der Haut in die Unterhaare und dann zum Deckhaar. Dadurch verklebt das alles und die wärmenden Eigenschaften gehen flöten. Dafür gibt es dann die Abschwitzdecken.

Dein Pferd kann langsam wieder trocknen, kühlt dabei nicht aus und das Fell kann seine positiven Eigenschaften wieder zurückerlangen.

Jetzt stelle ich dir eine Frage: Wie wäre es, wenn wir darauf einfach Rücksicht nehmen und nicht so intensiv reiten würden? Oder einfach eine lange Abschwitz”zeit” in Kauf nehmen, statt sie zu scheren und danach einzudecken?

Pferdedecke Abschwitzdecke

Pferde eindecken

Soll man alte Pferde eindecken?

Pferd im Regen Pferd mit Decke im Schnee

Punkt 3 war im Grunde schon die Antwort auf diese oft gestellte Frage. Wenn dein Pferd es nicht mehr schafft alleine für seine Thermioregulation zu sorgen, zu dünn ist und aufgrund seines Alters friert, zittert oder zu Husten neigt, wenn du keine Decke nutzt – dann ist eine Decke natürlich eine Hilfe für dein Pferd und das geringere Übel.

Wenn dein Pferd genug Fell entwickelt, für sein Alter gut dasteht und nicht friert – warum solltest du dann eine Decke benutzen? Es geht ihm doch ohne Decke gut. Nur weil es alt ist, braucht es nicht unbedingt eine Decke.

Aber ältere Pferde lassen eben hier und da auch nach – wie wir Menschen auch – und deswegen muss man das gut beobachten und dann entscheiden, wie man dem Pferd am Besten helfen kann.

Was ist bei Regen: Muss ich mein Pferd eindecken bei Regen?

Es ist schon wichtig, dass Pferde einen Unterstand haben, den sie bei Regen nutzen können. Wenn die Pferde aber entspannt da stehen, dann ist alles in Ordnung. Manche Pferde stellen sich sogar gerne auch mal in den Regen. Ein gesundes Pferd kann 24 Stunden draussen sein – egal welches Wetter gerade ist.

Wenn dein Pferd aber zittert, dann musst du natürlich ganz genau hinschauen. Denn wenn Pferde im Regen oder bei Kälte zittern und das Zittern auch nicht aufhört, liegt das oft an einer ausgekühlten Haut unter dem Pferdefell. Die Haut zittert – wie bei uns Menschen auch – durch eine erhöhte Muskelspannung und will so ein kleines bisschen Wärme erzeugen.

  • Normalerweise schützt das Fell die Haut deines Pferdes.
  • Es hat eine natürliche Fettschicht und die schützt die Haut davor nass zu werden.
  • Deswegen sind Pferdeshampoos auch mit Vorsicht zu genießen, weil sie diese Fettschicht auflösen können.

Wenn also dein Pferd sich alleine nicht mehr gegen den Regen schützen kann und friert und friert, kannst du ihm mit einer Regendecke kurzfristig weiterhelfen. Du solltest aber genau schauen, wann es wieder wärmer wird. Denn dann staut sich die Wärme unter der Regendecke und das wiederum ist nicht gut für dein Pferd und seine Oberflächentemperatur.

Du siehst also, wenn wir eingreifen in den natürlichen Mechanismus unserer Pferde, dann müssen wir genau aufpassen, was wir machen und wie wir damit umgehen.

Pferd im Schnee - Carey

Was die Wissenschaft zum Eindecken von Pferden sagt

Mehrere Studien zum Thema Pferd eindecken

Eine amerikanische Studie mit dem Namen „Cold housing effects on growth and nutrient demand of young horses“ aus dem Journal of Animal Science kam zu dem Ergebnis, dass Pferde sich an verschiedene Temperaturschwankungen ohne Probleme anpassen können. Sie können 30 Grad im Sommer genauso gut ausgleichen, wie Minusgrade in der Nacht.

Die früheren Wildpferde mussten in den Steppen und Wüsten teilweise Schwankungen von über 50 Grad zwischen Tag und Nacht ausgleichen können. Alles von -10 Grad bis +40 Grad bekommen sie wohl super hin.

Wenn es im Herbst tagsüber 20 Grad und nachts schon fast 0 Grad hat, ist das für dein Pferd überhaupt kein Thema. Das soll sogar super für den Kreislauf deines Pferdes sein. Erst bei -10 Grad setzt die Thermoregulation überhaupt so richtig ein.

Forscher der Universität in Minnesota haben herausgefunden, dass Pferde auch über Körperfett für ihre Körperwärme sorgen. Das ist sozusagen eine eigene Wärmeschicht. Es sei vollkommen normal, wenn Pferde im Herbst bis zu 20% Gewicht zulegen. Die Studie „Equipe Winter Care“ hat ergeben, dass Pferde umso weniger Fell brauchen, je mehr Fettreserven sie haben.

Pferd im Schnee - Carey - PIC: By Carolin Burgert

Noch ein Beweis: Eine britische Studie hat die Auswirkung von Decken auf die Körpertemperatur erforscht.

Die Pilotstudie aus England hat jetzt sogar belegt, dass die Decken für die Pferde nicht nur unnötig sind, sondern sogar problematisch sein können.

Ihr Titel: “To rug or not to rug: Potential impacts on equine welfare“ – zu Deutsch: Eindecken oder nicht eindecken: Mögliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden des Pferdes“.

Die Autorin Kim Hodgess vom Duchy College in Devon, Großbritannien, stellte sie 2019 auf der Konferenz der ISES (International Society of Equitation Science – Internationalen Gesellschaft für Pferdewissenschaften) vor.

Die Zahl der Studien, die sich mit dem Eindecken und der Thermoregulation von Pferden beschäftigen, ist leider ziemlich überschaubar. Vor allem die Erforschung der Auswirkungen verschiedener Deckenarten auf die Körpertemperatur von Pferden ist Neuland.

Genau dieses Thema hat die Forscherin mit ihrer Studie angepackt. Die Studie wurde qualitativ durchgeführt – also mit nur einer kleinen Zahl von Pferden. Trotz allem sind die Ergebnisse ganz schön krass. Ich stelle dir die Studie und ihre Ergebnisse jetzt vor. Es ist so spannend und lohnt sich zu lesen.

Wie hat die Forscherin alles untersucht? Die Studie basiert auf Daten von Pferden, die regelmäßig eingedeckt werden, die meisten davon leben in Boxenhaltung.

  • Drei Pferde trugen Ekzemerdecken
  • Sechs trugen Fleece-Decken
  • Zwei trugen leicht gefütterte Decken
  • Zwei Pferde wurden nicht eingedeckt

Die Oberflächentemperatur der Pferde wurde für die Studie knapp unterhalb der Hüftknochen gemessen, während die Umgebungstemperatur an den Stalltüren oder im Freien gemessen wurde.

Alle Werte wurden 24 Stunden lang jede Minute aufgezeichnet.

Das Ergebnis: Es gab sehr deutliche Unterschiede zwischen den Oberflächentemperaturen der verschiedenen Pferde.

  • Bei den Pferden mit Ekzemerdecken stieg die Temperatur um durchschnittlich 4,2 Grad an
  • Bei den Pferden mit Fleecedecken um 11,2 Grad
  • Bei jenen mit den leicht gefütterten Decken um ganze 15,8 Grad. Gerade die dickeren Decken erhöhen die Oberflächentemperatur der Pferde also drastisch.

Vier der eingedeckten Pferde entwickelten Oberflächentemperaturen zwischen 24 und 30 Grad. Bei Pferden der Kontrollgruppe ohne Decken wurden dagegen nur 12,5 bis 18,5 Grad gemessen – bei einer Umgebungstemperatur um 4 Grad.

Das Fazit der neuen Studie: Die falschen Decken können die Oberflächentemperatur des Pferdes weit über seine Wohlfühlzone erhöhen und damit auch seine Fähigkeit behindern, die eigene Temperatur zu regulieren.

Jetzt will sich die Forscherin noch weiteren offenen Fragen widmen. Beispielsweise, ob wie sehr die Decken die Fellpflege behindern oder ob die Haut unter den Decken langfristig geschädigt wird.

Quelle: equitationscience.com

Sind das nicht krasse Unterschiede? Genau das sollte uns zu denken geben. Wir beeinflussen die Oberflächentemperatur der Pferde enorm mit den Decken und sollten deswegen gut überlegen, wann wir eine Decke einsetzen und warum.

petra und carey hochformat

“Pferdeflüstern bedeutet, dass wir lernen das Flüstern der Pferde zu hören und zu verstehen.”

Die Pferdeflüsterei ist ein Wissensblog und Herzensprojekt – denn wir wünschen uns, dass alle Pferde und ihre Menschen glücklich miteinander sind. Wenn wir lernen die Pferde zu verstehen, fein und fair zu trainieren und der beste Pferdemensch zu werden, der wir sein können – wird es auch deinem Pferd gut gehen und es wird immer sein Bestes für dich geben. Versprochen!

Wir unterstützen dich mit unseren Artikeln, Interviews und Kursen – Du bekommst Facts zu pferdegerechter Haltung und Fütterung, feinem Training und Pferdeverhalten. 

Petra und Carey

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19 Kommentare

  1. Hallo Petra,
    was mir in Deinem Artikel abgeht ist der Verletzungsaspekt der Decken.
    Zum Beispiel:
    Decken im Offenstall sind bei Pferden, die miteinander spielen gefährlich. Stoffkanten, Schnüre, Haken, Karabiner verfangen sich in Hufeisen des Pferdes, das die Decke trägt, aber besonders in dem Spielpartner.
    Alles gesehen an Pferden.

    Bein – und Bauchschnüre bleiben an Beinen hängen, beim Wälzen und Aufstehen.

    Einschneidende Kanten an Decken an Hals, Widerrist und Brust.
    Scheuerstellen an Brust, bis auf die Haut.

    Zerissene, Löchrige, herunterhängende Deckenteile und Gurte, in die reingetreten und raufgetreten wird.

    Hängenbleiben an Zäunen und Futterautomaten.

    Die Liste läßt sich fortsetzen.

    Weder Stallbetreiber noch Pferdebesitzer sind 24 Stunden am Stall um Pferde aus gefährlicher Lagen zu befreien.

    Mir scheint manchmal, das es Pferdebesitzern darum geht Ihr Pferd von sich abhängig zu machen, statt unabhängig.

    Was passiert, wenn der Pferdebesitzer mal Wochenlang krank ist und niemand das Spiel: Decke rauf – Decke runter, sitz die Decke, ist Sie noch in Ordnung, etc. leisten kann?

    Es gibt Fälle, da bleibt die Decke dann wochenlang drauf.

    Schlimm genug, das kranke und alte Pferde Unterstützung brauchen, wenn die Haltungsbedingungen nicht passen. Schlimm, wenn Haltungsbedingungen generell nicht genügend Wetterschutz, Liegeflächen und Futterplätze bieten.

    Leider beachten weniger Pferdebesitzer die Haltungsbedingungen oder kennen sie.
    Das Deckendesign und die Deckenmarken, sowie die neusten Scherenmuster werden da eher in Reitställen besprochen, als ob genug gutes Heu, Wasser, Liegeflächen, Laufflächen, usw. für das Pferd da ist.

    Traurig.

    1. Da kann ich dir gar nicht widersprechen – du hast absolut Recht, dass das auch ein wichtiger Punkt ist. Danke für deine Ergänzung und alles Liebe, Petra

  2. Nach drei Jahren Theater werde ich nun wohl zur Deckenfraktion wechseln. Ich bin auch der Meinung das das Ganze nicht einfach so gemacht werden sollte und das normale Durchschnittspferde diese nicht benötigt…
    Ich hab mir nun aber einen Sportler geholt mit einem kräftigem Stoffwechsel. “So weit, so gut” dachte ich, schliesslich müsste er ja immer recht fit bleiben. Leider neigt er im Winter dazu unglaublich schnell abzubauen, weil sein Energiebedarf um das doppelte steigt und das Heu allein nicht reicht, also zufüttern. Dadurch schmeißt er zuerst immer die Mühsam über die warmen Tage erarbeiteten Rückenmuskeln ab und sieht im Herbst wieder aus wie zu Beginn unserer Arbeit, nicht dünn, aber ohne Muskeln. Zudem hab ich jeden Herbst und Winter den Ostheopathen da, weil er im Rücken und Becken bei der Kälte recht empfindlich ist und sich ständig neue Blockaden holt und Schmerzen hat, mir wurde im letzten Jahr gesagt, sollte mir das dieses Jahr wieder passieren, sollte ich vielleicht über eine Decke nachdenken…
    Über den letzten Sommer hat er dann wieder richtig gut aufgebaut, er sah so gut aus wie nie, kaum ist es Herbst, fällt er wieder ein und jetzt hat er auch noch einen Infekt, dadurch noch ein Regenekzem bekommen und friert wieder am Rücken und läuft jeden zweiten Tag einfach nur grauenvoll….
    Nun hat meine Trainerin mir eine Outdoof Führanlagendecke empfohlen, da er ja grundsätzlich die Wärme nicht braucht, jedoch sein Rücken warm und trocken bleiben soll und somit ist meine innere “Anti-Decken-Verfechterin” gestorben, da die Gesundheit meines Pferdes an der Stelle natürlich vorgeht. Ich habe es drei Jahre lang auf jede mögliche Art versucht, aber dieses Jahr ist es nur noch schlimmer geworden und damit muss ich wohl anfangen es anders zu versuchen…

    1. Hey liebe Theresa, das wäre für mich auch ein Fall für die Decke. Du hilfst ihm, weil seine Thermoregulation es offenbar nicht schafft sich für den Winter passend aufstellen. Wenn mein Pferd ständig krank wäre, wäre das für mich auch ein Fall für die Decke. Es ist immer die Frage nach dem geringeren Übel. Mein Pferd frisst leider zuviel, bekommt dadurch Stoffwechsel- und Magenprobleme und ich kann trainieren, wie ich will, es ändert nichts. Ich habe es immer wieder versucht – aber wenn ich sie in einer Herde lassen will und nicht ständig bei Futterkontrolle in eine Box sperren möchte – ist das geringere Übel eine Fressbremse. Ich wollte nie eine und finde es blöd, dass sie eine hat. Aber so hat sie keine Magenschmerzen und es geht ihr viel besser – also bekommt sie sie. Und genau würde ich es auch mit der Decke handhaben: Nicht leichtfertig – aber wenn es dem Pferd hilft und nicht aus falsch verstandener Vermenschlichung oder für die menschliche Bequemlichkeit passiert, ist das aus meiner Sicht absolut nachvollziehbar. Alles Liebe und gute Besserung an dein Pferd, Petra

  3. Bei uns im Stall ist der größte Teil der Pferde eingedeckt. Da die Klimaerwärmung ja mittlerweile leider schon kräftig grüßen lässt, gibt es auch im Winter immer wieder Tage, die schon relativ warm sind und dann wieder Tage, die eisig kalt sind. Um es dem Pferd angenehm warm zu machen, müsste der Pferdebesitzer ja quasi rund um die Uhr in den Startlöchern stehen, um die entsprechende Decke mit der richtigen Grammzahl (!) aufzulegen. Ich wundere mich immer, dass dieses Theater tatsächlich irgendjemand mit Verstand mitmachen will. Ich habe genug damit zu tun, mich selber temperaturgemäß anzuziehen (und wie oft liege ich da falsch)….wie kann da jemand der Meinung sein, er könnte beurteilen, ob es seinem Tier den Tag über warm oder kalt sein wird? Die Tiere haben vom lieben Gott ein ausgezeichnetes Fell mitbekommen, wie kann da jemand glauben, irgendein Plastikteil wäre da besser? Regelrecht aggressiv machen mich Menschen, die ihr Pferd auch noch scheren! Das schlägt in seiner Niederträchtigkeit dem Fass den Boden aus. Von uns Menschen schert sich ja auch keiner den Kopf, um lieber eine Mütze oder vielleicht auch eine Perücke zu tragen, weil dies um so vieles angenehmer, gesünder und praktischer ist.
    Diese Eindeckerei ist meiner Meinung nach ein Auswuchs von fehlendem Einfühlungsvermögen und ein den Produzenten von Reitequipment “Auf den Leim gehen”. Wenn in den Geschäften so eine Bandbreite von Decken in schicken Farben angeboten wird, muss es ja unabdingbar sein, eine zu besitzen. Vielleicht ist es auch ein fehlgeleiteter Mutterinstinkt à la “Mein Baby erfriert, wenn ich es als Mama nicht zudecke”.
    Kurios finde ich in diesem Zusammenhang den Umstand, dass die Tiere die Decken den ganzen Winter über tragen müssen. Sie starren vor Dreck, werden aber aus Kostengründen – und weil die Dinger ja auch unglaublich sperrig sind und eines professionellen Deckenwaschservices bedürfen – nur am Ende der Saison gewaschen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was sich darin für allerlei Getier tummelt. Da wäre was los, würde man die Deckenmamas dazu verdonnern, ihre Unterwäsche nur am Ende des Quartals zu waschen und dazwischen vielleicht mal ein bisschen auszulüften. Mir blutet das Herz, wenn ich die armen Tiere im verzweifelten Versuch, diese loszuwerden, an ihren bescheuerten Decken zupfen sehe.
    O Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!

  4. Hallo Petra,
    ich bin erst seit diesem Jahr stolze Pferdebesitzerin, nun hat mich das Thema Decke sehr viel beschäftigt in letzter Zeit, dein Artikel hat mich sehr viel weiter gebracht…… meiner soll am liebsten keine Decke tragen, natürlich habe ich zur aller Not eine leichte Regendecke da. Er steht im Offenstall und hat auch schon sein winterfell aufgelegt, er ist immer warm und es scheint ihn nichts zu stören, allerdings schwitzt er sehr viel, ich habe jetzt schon zur Kenntnis genommen längeres Auf und Abwärmen zu beachten und nicht zu viel Training. Aber ich möchte nicht dass er sich erkältet, und ich habe immer Angst wenn ich nachm Training eine abschwitzdecke auflege bis er trocken ist, ob ihm dann nach dem Decke entfernen doch kalt ist!
    Was denkst su darüber?
    Liebe Grüße Samy

    1. Hey liebe Samy, ich denke nicht, dass ihm danach kalt ist. Denn die Abschwitzdecke nimmt ja im Idealfall den Schweiß auf. Danach hat dein Pferd wieder seine Thermoregulation. Viel blöder wäre es, wenn er mit feuchtem Rücken in der Kälte stehen würde. Zumindest ist das meine Erfahrung. Aber hör da immer auf deinen Bauch und schau, was für deinen Süßen am Besten ist. Alles Liebe, Petra

  5. Hallo,

    ich bin Neu-Pferdebesitzerin und beschäftige mich aktuell mit dem Thema Abschwitzdecke. Grundsätzlich braucht mein Pferd keine Decke, bei Krankheit oder zum abschwitzen im Winter habe ich aber lieber eine parat. Nun bin ich Fan von Nachhaltikgeit und mache mir Gedanken, ob es eine Fleecedecke sein muss. Ich muss leider feststellen, dass das Thema Nachhaltigkeit beim Pferdezubehör (sicher aus vielen auch nachvollziehbaren Gründen) wohl noch nicht so angekommen ist wie bei meinen anderen Tieren (Hund, Katze, etc).
    Nun schwanke ich also zwischen dem Kauf einer gebrauchten Fleecedecke oder einer Bio-Baumwolldecke ohne Halsteil. Ich kann im Netz nicht wirklich viel Infos darüber finden, ob eine Baumwolldecke genauso geeignet ist wie eine Fleecedecke zum abschwitzen und ob die Priorität dann nicht das Halsteil hat.
    Ich kaufe gern Dinge nur einmal, qualtitativ aber dann so, dass es lange hält. Daher hoffe ich auf Tipps oder Erfahrungen :-)
    Grüße
    Eva

    1. Hey liebe Eva,

      prinzipiell wäre Baumwolle auch eine Idee, aber bei Kälte hast du das Problem, dass die Decke feucht wird und die Kälte dann eher durch den Pferderücken durchlässt.

      Wobei wir auch überlegen als Alternative für alle, die das wünschen, eine Baumwolldecke anzubieten. Du musst sie eher schnell wieder runternehmen, dass das feuchte Tuch quasi nicht kalt wird auf dem Rücken und austauschen.

      Deswegen habe ich tatsächlich eine schnelltrocknende hochwertige Decke, die wir auch im Shop haben. Auf jeden Fall macht eine Abschwitzdecke Sinn :-)

      Ganz liebe Grüße,

      Petra

  6. Hallo Petra!
    Habe den Beitrag quasi verschlungen. Vielen Dank dafür. Mein New Forest Pony lebt in einer offenen Box, quasi draußen. Bin mir daher immer sehr unsicher gewesen, ob ich eindecken soll oder nicht. Letzten Endes habe ich die ab Dezember doch eingedeckt. (Hätte es besser gelassen, jetzt weiß sich es besser :o) )
    Habe dann direkt auch eine Frage. Wir hatten -18 Grad. Da hatte sie dann eine 200g Decke drauf. Jetzt sind es bei uns +18 Grad. Da hat sie selbstverständlich keine Decke mehr drauf. Jetzt die eigentliche Frage. Wenn es tagsüber +14 Grad sind und nachts nur +3 Grad, muss die dann eine dünne Decke haben? Bin mir da nicht sicher, weil ich sie ja eingedeckt hatte.
    Bedanke mich schon mal!!
    Liebe Grüße
    Marga

    1. Hallo liebe Marga, schwere Frage aus der Ferne. Ich würde schauen, wie es ihr geht und wie sie Fell nachgeschoben hat. Aber es kann schon sein, dass du dieses Jahr eine dünne Decke für die Nacht auflegen musst, weil du sozusagen in die Thermoregulation eingegriffen hast mit dem Eindecken. wenn du dann im kommenden Herbst versuchen willst ohne Eindecken auszukommen, kann dein Pferd das wieder besser regulieren. Schau einfach immer, wie es deinem Pferd geht. Ganz liebe Grüße, Petra

  7. Hallo. Hab eine Frage – mein Hafi hat eigentlich nur einen Unterstand wo es auch mal ganz schön zugig sein kann. Viele sagen, dass man da dann schon eindecken sollte. Er ist gesund und 8 Jahre alt. Lg

    1. Hallo liebe Dunja, tatsächlich würde ich nicht die anderen Menschen fragen, sondern dein Pferd :-) Friert es? Hat es Rückenprobleme oder Hustenthemen im Winter? Oder ist es ein zufriedener Plüschbär? Danach würde ich entscheiden, ob eine Decke Sinn macht oder nicht. Ich hoffe, dass dir das weiterhilft? Ganz liebe Grüße, Petra

  8. Ich bin mir so unsicher wegen einer Regendecke. Mein Pferd ist 26 Jahre und steht seit diesem Winter auf einer großen Wiese mit Zelt. Sie stehen da zu dritt und könnten bei regen ins Zelt da steht ein Rundbauten Heu drinnen. Nein sie stehen lieber im Regen auf der Wiese. Ich habe Angst das es wenn es dauerregen gibt sein Fell nass ist und er friert . Was soll ich machen Decke drauf oder ablassen? Bei wieviel grad sollte man wenn eine Regendecke draufmachen? Würde mich auf einen Rückantwort freuen.

    1. Hallo liebe Ulrike, die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Ich würde eher Gegenfragen stellen: Friert dein Pferd? Hat es Rückenprobleme? Ist es verspannt? Dann kann eine Regendecke Sinn machen. Friert es nicht, hat es keine Probleme mit Husten und Co und hat es keine Verspannungen oder Rückenprobleme bei Kälte – brauchst du aus meiner Sicht auch keine Decke. Ab wieviel Grad hängt davon ab, ab wann dein Pferd friert oder Verspannungen oder Krankheitsprobleme hat. Wenn es die Decke braucht ist eher die Frage, ab wann du welchen Fütterungsgrad der Decke brauchst. Denn bei eiskalten Temperaturen müsste die Decke dann dicker sein als bei nicht ganz so kalten Temperaturen. Ganz liebe Grüße, Petra

  9. Hey, meine Norweger und Shetties decke ich nicht ein – als Robustponies brauchen sie das nicht da sie mehr als genug Winterfell entwickeln. Sogar noch mehr wenn sie länger auf der Sommerweide (mit Unterstand) stehen und erst im November in den Offenstall zurückkommen. Beim Shettysenior muss ich dann im Frühjahr häufig eine “Lüftungsschur” an Hals und Gurtlage machen, damit ihm nicht zu warm wird. Grundsätzlich habe ich aber für jedes eine Abschwitzdecke.
    Den Vorschlag, nicht so intensiv zu reiten, finde ich zwar nett – aber je nach Pferd und Gegebenheiten ist das schwierig. Gerade bei Kälte entwickeln Pferde echte Lauflaune im Gelände, meine Stute bekommt dann richtig Freude am vorwärts oder wird schreckhafter wenn die Tage kürzer werden und regt sich dann schnell auf und kommt mit ihrem Plüschfell ordentlich ins schwitzen. Sie bekommt nach dem Reiten dann immer für 5 bis 15 Minuten eine Abschwitzdecke drauf. Ich striegele sie danach aber nicht (nie nach dem Reiten), u.a. weil sie sich danach immer ausgiebig wälzt und ich ihr dazu auch Gelegenheit auf Gras und Schlamm lasse – sie sieht dann aus wie ein Erdhörnchen und das nächste Putzen fällt dann größer aus, aber eine bessere Fellpflege gibts nicht ;)
    Nach sehr starkem schwitzen tausche ich die Decke nach 10 Minuten aus und es kommt die nächste drauf. Ganz stolz bin ich auch nach erstem Einsatz gestern auf meine neueste Decke, endlich mit Halsteil, sie wirkte echt zufrieden mit und hat geduldiger als sonst gewartet bis zum abnehmen und wälzen. Sieht zwar etwas albern aus, so ein nahezu verhülltes Pferd, aber wenn es hilft…. und für die superfiesen Mücken-Sommer-Tage benutzen wir eine Full-Fliegendecke (sieht aus wie Ritterpferd) zum Reiten.
    Obwohl ich früher auch schon das ein oder andere Mal gedacht habe: zieh ihr eine Decke auf wenn sie direkt vorm Reiten noch eine Stunde auf die Weide kommt, sie findet sicher das Schlammloch. Das war bei ihr glücklicherweise nur eine Phase, dann heißt es eben putzen nur so dass nix drückt (bei nassem/schlammigen Fell ist ok) und nicht so lang reiten und die Blicke im Dorf auf das augenscheinlich dreckige Pferd mit Fassung tragen sowie Satteldecke und Gurt hinterher waschen – Hauptsache das Pony ist glücklich und gesund. LG

    1. Hallo liebe Kati, da hast du so Recht :-) Ich stimme dir in allem 100% zu. Was ich mit “nicht so intensiv Reiten” meinte, ist genau das, was du machst. Aber viele wollen ihr “Turnierpferd” oder “Reitpferd” im Winter exakt so intensiv trainieren wie im Sommer. Was okay ist, wenn wir dann mehr Zeit zum Aufwärmen und Abschwitzen davor und danach einplanen. Aus Bequemlichkeit stattdessen die Decke zu nehmen, halte ich für falsch – aber das meinst du ja auch nicht :-) Ganz liebe Grüße, Petra

  10. Liebe Petra,
    ich denke meine drei Ponys nicht ein und sehe das Thema auch kritisch. Wenn wir hier eingreifen, dann müssen wir das mit voller Konsequenz tun und dafür sorgen, dass unser Pferd weder schwitzt noch friert mit der Decke. Das bedeutet aber auch, dass es passieren kann, dass ich mehrfach täglich die Decke wechseln muss je nachdem wie warm oder kalt es draußen ist. Die meisten Pferde brauchen diese Decken auch einfach nicht. Wenn sie die Möglichkeit haben sich zu bewegen (damit meine ich nicht einen 3 qm Einzelpaddock), sie einen trockenen zugfreien Unterstand haben und die gesund sind, brauchen in den allermeisten Fällen keine Decke. Hier ist es in der Regel die Bequemlichkeit der Besitzer, die die Decken erfordert. Das Pferd muss zu lange aufgewärmt werden und brauch nach dem Training zu lange um wieder trocken zu sein.
    Wir haben unser Ponymädchen eingedeckt als sie so krank geworden ist. Sie wurde ja leider immer dünner und dünner und hatte irgendwann dann auch Probleme mit der Thermoregulation. Sie konnte diese nicht mehr leisten und fing an zu frieren. Also haben wir sie natürlich eingedeckt. Allerdings haben wir hier mehrfach die Decke gewechselt, je nach Außentemperatur. Ich kann nicht eine dicke gefütterte Decke den ganzen Tag auf dem Pferd lassen. Die mag nachts, wenn es richtig kalt ist, in Ordnung sein. Aber wenn die Außentemperatur steigt, und das tut sie in der Regel auch im Winter über den Tag, dann muss die Decke dünner werden. Es ist kein gutes Zeichen, wenn das Pferd schön warm ist unter der Decke. Ein Pferd ist im Winter nicht so richtig warm, wenn ich es anfasse. Meine Ponys haben teilweise richtig Raureif an den Fellspitzen im Winter. Sie frieren dann aber nicht.
    Liebe Grüße
    Miriam

    1. Hallo liebe Miriam, du hast so Recht – mit allem. Ähnlich steht es ja auch im Artikel – ich persönlich finde es auch schwierig. Denn – wie du schon schreibst – wie sollen wir über den Tag verteilt ständig umdecken können? Dank Igel-Effekt können die Pferde Kälte ja sehr gut kompensieren. Ganz liebe Grüße und alles Liebe an die Ponybande – wie immer, Petra

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