Bakterien in Nahaufnahme - beim Pferd

Bakterien

B wie Bakterien
Das solltest du für mehr Pferdegesundheit wissen

Wir starten mit einer simplen Botschaft: Je stärker das Immunsystem deines Pferdes, desto weniger Chancen haben die Bakterien. Macht Sinn?

Gut, dann werden wir dir jetzt alle wichtigen Fakten zum Thema „Bakterien beim Pferd“ liefern und dir anschließend noch Tipps für das Immunsystem mitgeben.

Denn Bakterien sind leider verantwortlich für ziemlich viele Krankheiten und dein Pferd lebt nun einmal nicht in einem antiseptischen Raum. Bakterien können Mauke auslösen, sie können Verursacher von Strahlfäule oder Hufkrebs sein, sie können Erkrankungen der Atemwege oder Darmprobleme auslösen. Diese Liste alleine ergäbe einen dicken fetten Blogartikel.

Bakterien lauern überall und dein Job ist es dein Pferd so gut du kannst davor zu schützen.

Bakterien beim Pferd! verschiedene Ansichten im Labor

Der beste Schutz gegen Bakterien beim Pferd

Das Immunsystem und in zweiter Linie die Haut sowie die Schleimhäute deines Pferdes sind die Schutzbarrieren deines Pferdes gegen Bakterien. Wenn da alles gut in Schuss ist, haben die Bakterien weniger Chancen bei deinem Pferd.

Du musst also das Immunsystem deines Pferdes immer stark erhalten, die Haut sollte gepflegt und nicht mit zu vielen Pflegemittelchen überlastet sein und der Darm deines Pferdes sollte auch gut funktionieren.

 

Magen und Darm helfen auch für weniger Bakterien beim Pferd

Warum der Darm? Weil er essentiell für den Stoffwechsel und damit auch für das Immunsystem deines Pferdes ist.

Der Pferdemagen und der Pferdedarm sind ein kompliziertes Konstrukt – dazu findest du deswegen einen Extra-Artikel HIER.

Ein Beispiel: Pferde können nicht erbrechen. Wenn sie also Zuviel oder etwas Falsches gefuttert haben, können sie es nicht so schnell loswerden. Okay, das war eher eine Randnotiz, aber es ist auch wichtig zu wissen, dass dein Pferd ein Dauerfresser ist, dessen Magen- und Darm nie zu lange Leerlauf haben sollten, außerdem musst du wissen, dass die Darmflora auch aus Bakterien besteht. Im Idealfall ist sie in einem guten Gleichgewicht und die „guten“ Bakterien sind in der Überzahl (grob gesagt).

Gutes Futter kann dein Pferd also stark machen und schlechtes oder falsches Futter schwach. Damit ist es wieder anfälliger für Bakterien.

Einen ausführlichen Artikel zu artgerechter Fütterung findest du HIER.

Aber ich will dir trotzdem hier einen kurzen Überblick geben, damit du schon einmal weißt in welche Richtung du denken kannst:

Was ist gutes Futter?

  • Raufutter (= GUTES HEU), damit der Pferdedarm ein ausgeglichenes Säure-Basen-Milieu hat

  • Kräuter und Samen

  • Superwenig bis gar kein Kraftfutter, weil zu viel Kraftfutter zuviel Energie besitzt und dafür sorgen kann, dass zu wenig Spucke beim Kauen mit der Nahrung vermischt wird. Das wiederum sorgt dafür, dass der Säuregehalt im Magen steigt. Das Ergebnis: Magenprobleme, schlechteres Immunsystem. Bakterien haben eine bessere Chance.

Jetzt hast du ein bisschen Unterbau und Theorie bekommen, lass uns also jetzt konkret über Bakterien beim Pferd sprechen.

Natürliches Pferdefutter

Von feinen Kräutern über getreide- und zuckerfreie Leckerli bis zu hochwertigen Samen und Ölen

Wo sitzen die Bakterien beim Pferd?

Bakterien sind überall. Sie sitzen in kranken Pferden, aber auch im Putzzeug, im Futter, in der Kleidung des Menschen, auf der Koppel oder im Wassertrog. Sie können überall sein.

Deswegen ist es auch so wichtig, den Stall und all dein Equipment immer sauber und hygienisch zu halten. Genau wie die Box und die Koppel, solltest du auch dein Putzzeug und deine Ausrüstung gut pflegen und sauber zu halten.

Im Idealfall tauscht du das Putzzeug auch nicht mit anderen Pferden aus, sondern hast eigenes Putzzeug und eine eigene Abschwitzdecke für dein Pferd, so dass sich keine Bakterien zwischen den Pferden intensiv austauschen können.

Pferdedecke Abschwitzdecke

Welche bakteriellen Pferdekrankheiten gibt es?

Die 8 bekanntesten Krankheiten durch Bakterien beim Pferd

Die Liste ist lang. Aber ich fasse dir jetzt hier einige der bekannteren Krankheiten zusammen.

  • Gebärmutterentzündung bei Stuten
  • Borreliose
  • Botulismus
  • Fohlenlähme
  • Tetanus

Ich will dir ein paar der Krankheiten beispielhaft erklären. Du findest aber zu einigen auch ausführliche Artikel auf der Pferdeflüsterei. Wenn dich also eine der Krankheiten im Besonderen interessiert, kannst du die Artikel einfach über unsere Suchfunktion oben rechts finden.

Beispiel für Bakterien beim Pferd: „Rotz“

Rotz zum Beispiel, wird durch Bakterien übertragen. Du kannst die Krankheit übrigens laut meiner Recherchen auch bekommen. Sie macht bei deinem Pferd nicht halt. 

Rotz erkennt man am Eiter an der Pferdehaut sowie Hals- und Lungenproblemen. Übertragen wird die Krankheit, ähnlich wie bei einer Erkältung… durch den Rotz.

Dein Pferd hat Schüttelfrost und Fieber, dann läuft die Nase und die Schleimhäute röten sich. Es kann schwerer Atmen, weil Kehlkopf und Hals zuschwellen können und es bilden sich Beläge und Knötchen. Es bewegt sich nicht mehr so gerne, wird müde und immer dünner. Es leidet dann auch an Durchfall. Rotz kann tödlich enden.

Beispiel für Bakterien beim Pferd: „Druse“

Die Druse ist auch so eine hochansteckende Pferdekrankheit, die von den Bakterien übertragen wird. Es gibt sie leider weltweit, auch in Deutschland.

Wenn ein Pferd die Druse hat, dann bekommt es in aller Regel gelben Nasenschleim, Fieber, will nicht mehr fressen und hat Husten. Die Bakterien sitzen vor allem in dem gelben Eiter. Die Druse ist extrem ansteckend. Manchmal befallen die Bakterien den ganzen Pferdekörper, nicht nur Hals und Kopf. Dann kann die Krankheit sehr wahrscheinlich tödlich enden. 

Druse-rotz-pferd

Bakterien beim Pferd - Wie wird das Pferd wieder gesund?

Mit Bakterien ist nicht zu spaßen. Du solltest auf keinen Fall versuchen dein Pferd komplett alleine zu behandeln. Ich habe schon geschrieben, dass bakterielle Erkrankungen tödlich enden können.

Die wichtigsten Schritte – wenn dein Pferd Anzeichen für Bakterielle Themen zeigt

Schritt 1 bei Bakterien beim Pferd

Der erste Schritt ist, dass du den Tierarzt rufst. Er sollte sich dein Pferd ansehen und die Symptome überprüfen, im Zweifelsfall auch testen. Dann kann dein Pferd behandelt werden.

Schritt 2 bei Bakterien beim Pferd

Behandle dein Pferd sorgfältig, achte extrem auf Hygiene und werde nicht nachlässig. Hab Geduld und lass dir und deinem Pferd die Zeit, die es braucht, bis es komplett gesund ist. Meine Stute hatte beispielsweise Hufkrebs – das hat locker 2 Monate gedauert und war aufwendig – aber nur durch extreme Hygiene und sorgfältige Umsetzung der Behandlungshinweise ist sie wieder gut und komplett gesund geworden.

Keine Bakterien beim Pferd

So kannst du vorbeugen

Natürlich kannst du auch ein bisschen was dafür tun, dass die Bakterien erst gar keine Chance bei deinem Pferd haben.

Hier ist eine kleine feine Liste mit Ideen, wie du Bakterien beim Pferd vorbeugen kannst:

  1. Immer wenn ein neues Pferd in den Stall kommt, sollte es erst einmal getrennt von den anderen stehen. Wenn es innerhalb der ersten 3 Wochen keine Symptome zeigt, kann es eingestallt werden. Wenn du ganz sicher gehen willst, muss das neue Pferd vom Tierarzt auf Bakterien untersucht werden.
  2. Gute Stallhygiene ist wichtig. Miste täglich und äpple die Koppeln immer sorgfältig ab. Wenn du möchtest kannst du zusätzlich mit EM-Stallreiniger regelmäßig den Stall saubermachen. Darin sind effektive Mikroorganismen, die das Bakterienmilieu positiv beeinflussen – HIER kannst du mehr über Effektive Mikroorganismen erfahren
  3. Jedes Pferd sollte sein eigenes Putzzeug und seine eigene Ausrüstung besitzen, damit sie sich nicht gegenseitig so schnell anstecken können.

Versuche einmal im Jahr eine Darmsanierung zu machen, damit der Darmtrakt reibungslos funktioniert – hier findest du eine Kräuterkur

  1. Achte auf artgerechtes Futter, so dass dein Pferd ein gutes Immunsystem aufbauen kann. Zusätzlich zu Heu kannst du ergänzend Samen und Kräuter füttern – wenn du meine Kräuter-Lieblinge sehen willst, kannst du HIER klicken

Diese Liste ist natürlich nicht vollständig, sondern eine kurze Zusammenfassung mit meinen schnellen Ideen. Wenn du auch noch Tipps hast, schreibe sie gerne in die Kommentare! Je mehr Wissen wir sammeln können im Kampf gegen die Bakterien beim Pferd, desto besser.

Produktbild Abwehrkräuter

Chemie gegen Bakterien beim Pferd?

Die „chemische Bombe“ mag keiner so richtig gerne, aber manchmal muss sie sein. Im Fall von Bakterien zum Beispiel.

Ich habe immer Octenisept in meiner Stallapotheke, damit ich im Zweifelsfall etwas Antibakterielles auf betroffene Stellen sprühen kann oder als Ersthelfer bei beginnender Mauke. Manchmal braucht es auch ein Medikament vom Tierarzt oder antibakterielle Mittel für die Haut. Da musst du im individuellen Einzelfall schauen, was nötig ist.

Natürliche Unterstützung gegen Bakterien beim Pferd

Aber du kannst deinem Pferd zusätzlich immer auch unterstützend mit natürlichen Mitteln helfen, schneller wieder gesund zu werden.

In dem Du sein Immunsystem innerlich wie äußerlich unterstützt. Dafür kannst du Kräuter nehmen oder Naturmittel wie Apfelessig. Wenn dein Pferd zum Beispiel ein Problem mit der winterlichen Feuchtigkeit und Bakterien am Hufstrahl hat, kannst du einfach täglich einen Schuss Apfelessig über den Strahl geben.

Du kannst es aber auch für die innerliche Anwendung nutzen. Denn der Apfelessig hat eine basische Wirkung.

Hier kommt das Rezept für eine Apfelessig-Kur:

Gib einfach einen klitzekleinen Schuss Apfelessig in das Futter deines Pferdes. Vermutlich wird es den Geruch lieben. Pferde mögen schließlich auch Äpfel.

Wenn dein Pferd das Futter dann aber verschmäht, braucht es den Essig wohl nicht. Dann bleibe entspannt und lass ihn wieder weg.Wenn es aber begeistert frisst, sagt sein Körper, dass er sich über die antibakteriell und basisch wirkenden Stoffe des Apfelessig freut.

Aber Achtung: Das Ganze ist eine Kur, die du 6-8 Wochen machen kannst. Einmal im Jahr vielleicht und dann wieder pausierst. Wie bei nahezu allem macht die Mischung Sinn. Ich bin auch kein Tierarzt oder Tierheilpraktikerin, das ist also nur ein individueller persönlicher Tipp von mir, wie ich es mit meinem Pferd mache. Prüfe immer individuell für dein Pferd, ob der Tipp für euch Sinn macht.

Petra und Carey hochkant

“Pferdeflüstern bedeutet, dass wir lernen das Flüstern der Pferde zu hören und zu verstehen.”

Die Pferdeflüsterei ist ein Wissensblog und Herzensprojekt – denn wir wünschen uns, dass alle Pferde und ihre Menschen glücklich miteinander sind. Wenn wir lernen die Pferde zu verstehen, fein und fair zu trainieren und der beste Pferdemensch zu werden, der wir sein können – wird es auch deinem Pferd gut gehen und es wird immer sein Bestes für dich geben. Versprochen!

Wir unterstützen dich mit unseren Artikeln, Interviews und Kursen – Du bekommst Facts zu pferdegerechter Haltung und Fütterung, feinem Training und Pferdeverhalten. 

Petra und Carey

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