Bist du in einem süßen kleinen Offenstall und hast weder einen Reitplatz oder eine Reithalle? Hältst du deine Pferde vielleicht in einer Robusthaltung und weißt nicht wie du ohne Reitplatz trainieren sollst? Musst du mit deinem Pferd immer auf die Weide für euer Training, weil keine andere Möglichkeit da ist?
Weißt du was? Das macht nichts! Du kannst fast alles auch im Gelände machen, was du auf dem Reitplatz machen kannst. Außerdem kannst du mit ein bisschen Kreativität supercoole Trainingseinheiten mit deinem Pferd absolvieren – ohne je mit einem Huf den Reitplatz betreten zu haben. Besonders mit Bodenarbeit klappt das einfach super. Wie das geht, erfährst du im Artikel – außerdem habe ich dir einen kleinen feinen Trainingsplan gebaut, den du für eine Woche ohne Reitplatzzeit nutzen kannst.
Kreative Ideen für das Training ohne Reitplatz - 100% Bodenarbeit?
Ich werde dir einige Ideen mitgeben, die du sowohl reitend, als auch bodenarbeitend mit deinem Pferd machen kannst. Manches ist auch 100% Bodenarbeit. Da kannst du einfach frei entscheiden und individuell schauen, was du mit deinem Pferd reitend und was vom Boden aus ausprobieren möchtest.
Im Grunde kannst du fast alles, was du auf dem Reitplatz machst, auch im Gelände, im Wald oder auf dem Feldweg machen. Wenn das Wetter gut ist und der Boden nicht zu rutschig, kannst du natürlich auch einfach auf der Weide longieren, dualaktivieren, biomechanisch durchgymnastizieren und was dir noch alles einfällt.
5 konkrete Tipps für ein effektives Training für Kopf und Körper deines Pferdes
Du bekommst jetzt ein paar schnelle und supereinfache Ideen, wie du dein Pferd in Kopf und Körper in der Natur ohne Reithalle oder Reitplatz fordern kannst. Ich mache all die Ideen und Trainingssachen, die ich dir gleich beschreibe, am liebsten vom Boden aus, weil ich das Training auf Augenhöhe mag und es sich richtig anbietet diese ganzen kleinen und großen Konzentrationsaufgaben vom Boden aus zu trainieren um gleich die Kommunikation zu verfeinern.
Nummer 1: Stangen in der Natur
Du kannst einfach im Wald die verschiedenen Baumstämme und Äste nehmen, die euch im Weg herumliegen oder auf dem Wegesrand und sie als natürliche Stangen nutzen.
Du kannst auch einfach die Bäume als „Stangen“ für Biegungen nutzen. Du gehst mit deinem Pferd – je nach Baumdichte am Boden oder reitend – in den Wald rein und gehst zwischen den Bäumen in wilden Schlangenlinien durch. So seid ihr ständig in einer schönen Kommunikation und dein Pferd muss seinen Körper in die verschiedensten Richtungen biegen.
Nummer 2: Spaziergänge mit Parcourfaktor
Wenn du eine schöne Abwechslung suchst, kannst du mit deinem Pferd auch einfach Spazierengehen. Ihr erlebt zusammen Abenteuer auf Augenhöhe und könnt während des Spazierganges kleine und größere Lektionen machen.
Du kannst Übergänge und Tempiwechsel einplanen – mit deinem Pferd an der Hand Schritt, Trab und Galopp gehen. Außerdem kannst du dir verschiedene „Parcourpunkte“ überlegen und an Baum XY anhalten. An Baum XYZ antraben oder an Stein ABC eine Hinterhandwendung einplanen. Den Parcourfaktor kannst du natürlich auch beim Ausritt einplanen und nutzen.
Nummer 3: Spiegle mich
Du kannst an deiner Körpersprache oder an der deines Pferdes arbeiten. Die Pferdetrainerin Hero Merkel nennt das “Spiegle mich”. Indem du versuchst verschiedene Lektionen abzufragen – im Gelände oder auf der Wiese oder auf dem Feldweg – aber deine Signalgebung beschränkt sich fast ausschließlich auf deine Körpersprache.
Du versuchst dein Pferd über die Spiegelung deiner Körpersprache dazu zu bringen die Lektionen auszuführen. Das ist richtig anstrengend für den Kopf deines Pferdes und hilft eure Kommunikation zu verfeinern.
Nummer 4: Seitengänge a.k.a. Dressur in der Natur
Du kannst mit deinem Pferd auch all die kleinen und größeren Dressurlektionen in der Natur machen. Egal ob beim Ausritt oder Spaziergang – du fragst einfach nach Seitengängen, Schulterherein-Konderschulterherein-Wechsel, Travers-Schulterherein-Wechsel und andere Lektionen. Aber im Wald und Gelände – zwischen lockeren Schritt- und Trabeinheiten.
Nummer 5: Bergtraining im Wald
Wenn du Hügel findest, kannst du sie nutzen um Bergauf und Bergab zu reiten. Wenn dein Pferd einigermaßen gut bemustert ist, kannst du es dann auch mit einer Vorhand- oder Hinterhandwendung drehen und rückwärts den Berg hoch bitten.
Aber Achtung: Gerade rückwärts den Berg hoch ist zwar supergut für die Muskulatur, aber auch superanstrengend für dein Pferd.
Je nachdem wie fit es ist, würde ich nur ein paar Schritte anfragen und langsam steigern. Du kannst aus dem Bergtraining natürlich auch einfach eine Bodenarbeit-Runde machen und Führtraining dazu kombinieren. Dann sind wir wieder beim Parcour angekommen – nur eben inklusive Hügel-Element.
“Pferdeflüstern bedeutet, dass wir lernen das Flüstern der Pferde zu hören und zu verstehen.”
Die Pferdeflüsterei ist ein Wissensblog und Herzensprojekt – denn wir wünschen uns, dass alle Pferde und ihre Menschen glücklich miteinander sind. Wenn wir lernen die Pferde zu verstehen, fein und fair zu trainieren und der beste Pferdemensch zu werden, der wir sein können – wird es auch deinem Pferd gut gehen und es wird immer sein Bestes für dich geben. Versprochen!
Wir unterstützen dich mit unseren Artikeln, Interviews und Kursen – Du bekommst Facts zu pferdegerechter Haltung und Fütterung, feinem Training und Pferdeverhalten.
Petra und Carey
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