Heu ist das A und O der Pferdefütterung. Ohne Heu könnte dein Pferd gar nicht auf Dauer überleben – es braucht das Heu, wie die Luft zum Atmen. Aber nicht irgendwelches Heu, sondern richtiges Pferde Heu. Es gibt unglaubliche viele Feinheiten beim Pferde Heu, die du alle kennen solltest, damit du dein Pferd gesund füttern kannst. Denn Schlechtes Heu kann dein Pferd dick oder sogar krank machen.
Du erfährst in diesem Artikel, wie du Heuqualität unterscheiden kannst, was gutes Heu ausmacht, wie eine gute Pferdeweide aussehen sollte, wie du sie richtig pflegen kannst und wie du an das richtige Heu für dein Pferd rankommst. Außerdem geben wir dir 3 Tipps für coole “HeuFresser”-Angebote mit denen du deinem Pferd Heu servieren kannst.
Pferde Heu! Qualität erkennen – so gehts
Pferde brauchen Heu! Aber nicht nur irgendein Heu. Es ist unglaublich wichtig, dass das Pferde Heu von guter Qualität ist. Heu ist das Grundnahrungsmittel deines Pferdes. Es ist DAS Futter von dem dein Pferd sich vor allem ernährt und wenn du richtig gutes Pferde Heu hast, dann brauchst du in aller Regel nicht viel anderes Futter für dein Pferd.
Je nach Bedarf deines Pferdes kannst du ab und an noch eine Kräuterkur machen und Samen und Rinden passend zum Pferdebedarf oder der Jahreszeit zufüttern. Aber gutes Pferde Heu ist die wichtigste und beste Basis von allem.
- HIER gibt es noch einen Artikel über ein ergänzendes und natürliches Pferde-Müsli
- HIER gibt es eine Kräuter Magen-Darm-Kur, die ich ein- bis zweimal im Jahr mache
- HIER gibt es noch Artikel zu HANF und SCHWARZKÜMMELSAMEN in der Pferdefütterung – beides Superdinger, die auch immer mal wieder im Trog meines Pferdes landen
- HIER gibt es die Vierjahreszeiten-Kräuter – ein Basis-Futter als Ergänzung zu der täglichen Heudosis deines Pferdes. Das wird immer passend zur Jahreszeit mit den Rinden und Samen und Beeren frisch gemischt, die dein Pferd gerade brauchtv
Jetzt aber genug zum Thema Pferdefütterung, wir starten mit dem Thema “Heu”, damit du dein Pferd in Zukunft mit dem perfekten Heu versorgen kannst.
Wie du deinem Pferd das Heu easy servieren kannst – 3 Tipps
Im Idealfall haben Pferde eine möglichst tiefe Fresshaltung. Außerdem sollten sie möglichst mindestens alle 4 Stunden Heu bekommen. Damit dein Pferd das Heu sicher fressen kann und nicht inhaliert, kannst du auf Heuraufen setzen. Da gibt es ein unfassbar großes Angebot – je nachdem wie groß der Platz ist und wie viele Pferde du versorgen musst.
Ich habe dir 3 kleine Alternativen herausgesucht, die du deinem Pferd in seine Box, den Laufstall oder den kleinen Offenstall packen kannst:
Nummer 1: HaySave – eine geniale neue Heuraufe, die du in jeder Box und jedem Offenstall befestigen kannst. Du brauchst nur eine Ecke. Sie muss festgebohrt werden – ist also nur etwas für dich, wenn du gerne heimwerkst oder einen starken Mann an deiner Seite hast, der das übernehmen möchte.
Wenn sie mal sitzt, ist sie supercool, weil sie im Grunde kein Verletzungsrisiko hat, eine schöne Fresshaltung ermöglicht und eine gute Menge von 13 Kilo fassen kann. Sie hat einen Innovationspreis gewonnen und wird genau wie die anderen beiden Tipps in Deutschland gefertigt – Du kannst sie dir HIER genauer anschauen
Nummer 2: Der Heufresser – das kleine aber feine Label macht Heuraufen für bis zu 2 Pferde mit einem supercoolen System. Das Plastik hat schöne große Löcher, so dass die Pferde ans Heu kommen, ohne ihre Zähne abzunutzen oder immer wieder an einem Heunetz rupfen zu müssen. Letzteres ist langfristig nicht gut für die Halsmuskulatur. Außerdem hast du eine tiefe Fresshaltung, es ist einfach zu befüllen und die “Plastikscheibe” sinkt mit dem Verbrauch des Heus an Schienen mit nach unten – du kannst dir die Raufe HIER anschauen
Nummer 3: Das Heutoy – das ist der perfekte Ersatz für ein Heunetz. Die Pferde spielen supergerne damit und können das Heu viel besser rausziehen als aus einem Heunetz. Wenn du zum Beispiel ein Pferd in der Boxenruhe hast und ihm etwas für den Kopf zu tun geben willst oder dein Pferd nachts in der Box steht, kannst du ihm so Heu zur Verfügung stellen – du kannst dir die Teile HIER anschauen
Damit hast du 3 coole Alternativen für das Heu in der Box oder im Offenstall. Jetzt kommen wir zu unserem Thema: Heu!
Was schlechtes Heu anrichten kann
Leider sind viel zu viele Wiesen in Deutschland auf den Mastbetrieb von Kühen ausgerichtet. Pferde brauchen dagegen karges Heu, damit ihr Organismus gut funktionieren kann. Ihre Organe und ihr Körper sind über Jahrtausende auf das raue Steppenklima ausgerichtet und dort gibt es nun einmal vor allem karge Gräser. Deswegen ist es wichtig, dass wir versuchen mit der Qualität unseres Heus möglichst nahe an diese Steppengras-Qualität ranzukommen.
HIER bekommst du Infos dazu, wie die Verdauung deines Pferdes funktioniert
HIER gibt es ein ausführliches Interview über richtige Pferdefütterung
Dazu kommen die ganzen Düngemittel und Pflanzenschutzmittel, die auf Gras und Wiesen gespritzt werden. Auch das landet am Ende in unseres Pferden, wenn das Heu zu sehr behandelt wird. Das sind schon einmal zwei große Punkte in Sachen Heuqualität, die für schlechtes Heu sorgen können. Mehr erfährst du dazu gleich in einem ausführlichen Interview mit den Heuexperten von der Heu-Scheune.
Nur soviel vorab: Schlechtes Heu kann dein Pferd sogar krank machen auf Dauer – aus verschiedenen Gründen.
Ein paar Beispiele:
- Weil es dick machen kann
- Weil es Magen- und Darmprobleme verursachen kann – HIER kannst du mehr über Magen und Darm des Pferdes erfahren
- Weil es Stoffwechselprobleme verursachen kann – HIER gibt es einen Artikel dazu, wie der Pferdestoffwechsel funktioniert
- Weil die Leber einen doppelt so harten Entgiftungsjob machen muss, wenn die Futterqualität nicht stimmt – HIER kannst du mehr über die Leber nachlesen und was sie alles für dein Pferd macht
Das sind nur ein paar Beispiele und sie alle können Auswirkungen auf den restlichen Organismus deines Pferdes haben – wie das Fell, die Haut, die Hufe und und und.
Deswegen erklären wir dir jetzt zusammen mit den Heuexperten von heu-scheune.de alles, was du über Heuqualität wissen musst, wie du gutes Heu von schlechtem Heu unterscheiden kannst und warum Heu so unglaublich wichtig für dein Pferd ist.
Das Team von der Heu-Scheune ist ein Familienbetrieb aus Bayern. Ihr Motto: “Heu ist mehr als nur getrocknetes Gras.” Ihr Heu wird umweltschonend hergestellt und ist frei von Konservierungsstoffen und Düngemitteln. Damit die Wiesenkräuter deinem Pferd gut tun und es gesunderhalten können. HIER auf der Webseite der heu-scheune.de findest du alle Facts.
Interview mit dem Team der Heu-Scheune über die wichtigsten Fragen und Facts rund ums gute Pferde Heu
Wir beantworten dir alle Fragen rund ums Heu, damit du dein Pferd ab jetzt mit dem besten Heu versorgen und dir sicher sein kannst, dass du gesundes Futter für dein Pferd in die Heuraufe wirfst.
“How to Pferde Heu” – die Basics
Pferdeflüsterei.de: Wenn es um Pferde Heu geht ist immer von dem ersten Schnitt und dem zweiten Schnitt die Rede. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen diesen Qualitäten?
Heu-Scheune.de: Wiesen von denen der erste Schnitt entsteht werden einfach nur das erste Mal im Jahr gemäht. Meist passiert das im Juni oder Juli. Das Gras ist dann sehr hoch, weshalb auch der erste Schnitt (das „normale“ Heu) längere Halme hat als der zweite Schnitt.
Beim zweiten Schnitt, auch Grummet genannt, werden die Wiesen dann ein zweites Mal gemäht. Das geschieht oft im Spätsommer. Grummet erkennt man an den etwas kürzeren Halmen. Es unterscheidet sich aber auch inhaltlich stark vom ersten Schnitt, weil es sehr eiweißhaltig ist und viele Kräuter enthält. Es ist also energiereicher als der erste Schnitt.
Pferdeflüsterei.de: Warum ist vor allem der erste Schnitt für Pferde geeignet?
Heu-Scheune.de: Pferde stammen ja ursprünglich aus kargen Landschaften wie Steppen. Das Gras das dort wuchs oder wächst ist lang gewachsen und eher karg. Deswegen ist auch der Verdauungsprozess des Pferdes abgestimmt auf diese Art von Nahrung. Dieses “gute” Heut hat einen hohen Rohfaseranteil. Unser heimisches Gras hat oft sehr viel Eiweiß, gerade der zweite Schnitt, was Pferde oft nicht vertragen und verarbeiten können. Die Folgen können zum Beispiel Hufrehe oder Koliken sein. Deswegen ist dieses Thema nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Pferdeflüsterei.de: Absolut! Heuqualität ist so ein wichtiges Thema! Aber was muss ich denn jetzt genau beachten, wenn ich das passende und richtige Heu für mein Pferd finden will?
Heu-Scheune.de: Der hohe Rohfaseranteil ist ja für die Verdauung des Pferdes sehr wichtig. Deswegen solltest du unbedingt darauf achten, dass das Heu möglichst langfasrig ist. Manche Bauern mähen die Wiesen mit zusätzlichen Messern, so dass das Gras quasi noch einmal auseinandergeschnitten wird. Das ist für Pferde nicht optimal. Auch sollten die Wiesen spät gemäht werden, damit das Gras eine Chance hat um auch entsprechend lang und hoch zu wachsen.
Rohfaser und Co: Was steckt eigentlich alles im Pferde Heu
Pferdeflüsterei.de: Man spricht bei Pferde Heu ja immer von Rohfaser – aber was genau heißt das?
Heu-Scheune.de: Heu ist im Grunde nichts Anderes als getrocknetes Gras. Klingt zwar einfach, ist es aber bei Weitem nicht. Der richtige Zeitpunkt zum Mähen muss stimmen (nicht zu früh im Jahr!). Auch für andere Tierarten kann der Zeitpunkt entscheidend sein. Die weiten, natürlichen Wiesen sind auch für Insekten und Schmetterlinge unglaublich wichtig. Bei zu frühen Abmähen werden diese Anflugziele quasi zerstört. Das ist also auch ein Grund, die Wiesen nicht zu früh abzumähen.
Ist das Gras einmal gemäht sollte es während des Trocknungsprozesses nicht in das Heu hineinregnen. Wer noch zu feuchtes Heu frühzeitig presst riskiert Schimmel.
Pferde brauchen ja diesen hohen Rohfaseranteil in ihrem Futter. den liefert aber nur Heu oder Gras. Kraftfutter oder auch Stroh decken diesen Bedarf nicht pferdegerecht. Als Rohfaser werden die unverdaulichen Bestandteile des Futters bezeichnet. Im Gegensatz zu uns Menschen gewinnen Pferde Ihre Energie gerade aus diesen unverdaulichen Stoffen. Daher sind diese so essentiell.
Pferdeflüsterei.de: Bei der Recherche bin ich immer wieder über drei Begriffe gestolpert: Rohfaser, Rohfett und Rohprotein – was genau bedeuten die drei Begriffe eigentlich?
Heu-Scheune.de: Diese drei Begriffe halten, neben Rohasche, Feuchtigkeit und Trockensubstanz, die Inhaltsstoffe von Futtermitteln fest. Ähnlich wie auch bei Lebensmitteln müssen auch bei Futtermittel die Bestandteile beziehungsweise Inhaltsstoffe angegeben werden. Gehen wir sie mal der Reihe nach durch:
- Rohprotein: Bezeichnung der enthaltenen Eiweißverbindungen
- Rohfaser: unverdauliche Bestandteile pflanzlicher Herkunft
- Rohfett: Prozentualer Fettanteil im Futter
- Rohasche: Menge an unverbrannten anorganischen Stoffen die zurückbleibt wenn das Futter verbrannt wird
- Feuchtigkeit: Enhaltenes Wasser im Futter
- Trockensubstanz: Nach Abzug der Feuchtigkeit zurückbleibende Masse
Bei Heu für Pferden gilt zum Beispiel, dass es möglichst mehr als 20% Rohfaser aufweisen sollte.
Die perfekte Pferdeweide und Weidepflege – so sieht sie aus
Pferdeflüsterei.de: Wir reden ja oft vom Mastwiesen-Heu hier in Deutschland – wie sieht die perfekte Wiese für Pferdeheu aus?
Heu-Scheune.de: Die Wiese sollte strukturreiche, aber eiweißarme Gräser und verschiedene Wiesenkräuter enthalten. Sie sollte unbedingt auf Giftpflanzen untersucht werden, damit sie gegebenfalls beseitigt werden können.
Pferdeflüsterei.de: Und wie sieht die perfekte Pferdeweide aus?
Heu-Scheune.de: Sie muss sehr strapazierfähig sein. Pferde brauchen viel Bewegung und strapazieren die Grasnarbe stark. Oft empfiehlt es sich auch ab und an die Wiese zu wechseln, damit sich eine Fläche in der Zwischenzeit erholen und regenerieren kann.
Als Steppentiere brauchen Pferde eher magere Wiesen. Dass die Wiese zu eiweißreich und damit zu fett ist, kann man an Zeigerpflanzen wie beispielsweise Brennnesseln, Giersch, Quecke und Melde sowie Hirtentäschelkraut, Vogelmiere und Taubnessel erkennen.
Auch das Abschleppen von Wiesen kann sehr hilfreich sein. Zum Einebnen der Maulwurfshaufen, aber auch zum Einebnen von Trittschäden. Das Abschleppen sorgt außerdem für eine gute Belüftung. Ein anschließendes Walzen führt dann wieder zum nötigen Grasnarbenschluss.
Um eine gute Pferdeweide zu erhalten, ist es ratsam, sie nicht nur ausschließlich durch Pferde abweiden zu lassen, sondern auch regelmäßig auszumähen. Das Ausmähen sorgt für ein gleichmäßiges Kürzen der Weide. Dadurch werden dann auch die bei Pferden unbeliebten Gräser eingekürzt und der eigentliche Grasanteil hat wieder die Chance, sich im Wachstum durchzusetzen.
Auch das regelmäßige Abäppeln ist bei nicht zu großen Weideflächen notwendig. Die Reinhaltung der Weide sorgt dafür, dass das Risiko von Wurmbefall beim Pferd reduziert wird.
Was unterscheidet gutes Heu von schlechtem Heu: Farbe, Form, Geruch
Pferdeflüsterei.de: Was unterscheidet gutes Heu von schlechtem Heu – ganz grundsätzlich?
Heu-Scheune.de: Gutes Heu ist eigentlich leicht zu erkennen und man sollte sich auch auf sein Bauchgefühl verlassen. Gutes Heu riecht auch einfach gut. Ist das Heu schon älter oder sogar schimmelig riecht es leicht modrig. Ein weiteres Indiz für gutes Pferdeheu ist die Länge der Halme.
Besteht das Heu aus kurzen „Schnipseln“? Finger weg! Was nicht unbedingt ein Qualitätskriterium sein sollte ist die Farbe. Heu, das nicht in sattem Grün erstrahlt, muss nicht unbedingt schlecht sein. Riecht es angenehm nach Heu, kann es einfach nur von einer sehr sonnigen Wiese stammen und bedenkenlos verfüttert werden. Aber gehen wir die Kriterien nochmal im Detail durch – damit du alle Fakten und Infos hast:
- Farbe
- grün bis blassgrün = ohne Risiko
- beigegrün bis ausgeblichen = ohne Risiko
- bräunlich oder schwarzbraun verbrannt = Risiko
- gräulich verschimmelt = extremes Risiko
- Geruch
- typisch aromatisch, würzig = ohne Risiko
- unauffällig oder fade = ohne Risiko
- untypisch fremd oder leicht brandig = Risiko
- stark brandig oder leicht muffig oder diffus faulig = extremes Risiko
- Struktur / Verschmutzung
- Stängel und Blattwerk griffig- nicht weich und zart, keine Fremdkörper, nur wenige sperrige, verholzte Stängel = ohne Risiko
- Struktur etwas weich oder blattarm und Stängelig, rau, keine Fremdkörper = ohne Risiko
- Stängel und Blattwerk teils verschimmelt oder mit Milbenbefall oder klamm oder faule Teile oder starke Fremdkörperkontamination, Giftpflanzenteile (z.B. Fingerhut) = extremes Risiko
Kurz zusammengefasst: Schlechtes Heu riecht modrig, klebt vielleicht an manchen Stellen vom Schimmel zusammen und hat eine sehr dunkle Farbe. Gutes Heu enthält lange Halme und riecht nach Wiese.
Pferdeflüsterei.de: Und dann kann man ja noch Labortests machen – welche Werte sollte gutes Heu da in etwa haben?
Heu-Scheune.de: Grundsätzlich sollte bei Heu der Rohfaseranteil über 20% aufweisen. Das tut unser Heu ? Der Rest ist immer anhängig nach Wetterlage über das Jahr und auch nach Lager der Wiese.
Pferdeflüsterei.de: Welche Verunreinigungen können sich alle im Heu finden und wie kann ich sie erkennen?
Heu-Scheune.de: Grundsätzlich ist es natürlich so, dass es sich bei Heu um ein Naturprodukt handelt. Deswegen muss jedem klar sein, dass eine Wiese nicht an allen Ecken und Enden gleich ist. Das heißt: es kann vorkommen, dass an einem Ende zum Beispiel bestimmte Kräuter wachsen, die allerdings 50 Meter weiter nicht mehr vorkommen.
Genauso kann es leider passieren, dass zum Beispiel auch mal ein Maulwurfhügel mit umgemäht wird und das Heu vielleicht an dieser Stelle etwas staubig sein kann. Solange das nicht alle 2 Meter passiert ist es völlig unbedenklich. Es kann natürlich auch vorkommen, dass sich Tiere in das Heu verirren. Da ist eine tote Schlange oder Maus einfach etwas, was man mal im Heu finden kann. Das Heu ist deshalb nicht schlecht, im Gegenteil. Denn finden sich viele Tiere in den Wiesen, zeugt das ja von viel Natürlichkeit und wenig Chemie. Durch das Abgehen der Wiesen vor dem Mähen kann das Risiko solcher „Überraschungen“ natürlich minimiert werden.
Ein wachsames Auge bei der Heufütterung sollte man dennoch haben auch im Hinblick auf Giftpflanzen wie beispielsweise die Herbstzeitlose. Die kann tödlich für Pferde sein. Deswegen sollte man das Heu immer stichprobenhaft kontrollieren. Der Heu Bauer eures Vertrauens sollte seine Wiesen vor dem Mähen unbedingt auf Giftpflanzen prüfen, um deren Existenz im Heu gleich vorneweg zu vermeiden.
Pferdeflüsterei.de: Wie kann ich erkennen ob mein Heu vielleicht Schimmel hat – habt ihr da Tipps?
Heu-Scheune.de: Schimmeliges Heu ist relativ einfach zu identifizieren. Es ist oft gräulich oder schwarz und klebt zusammen. Und es riecht sehr muffig. Das KEINESFALLS verfüttern!
Pferdeflüsterei.de: Was kann schlechtes Heu alles an Krankheiten auslösen?
Heu-Scheune.de: Schlechtes Heu kann unter anderem zu Husten, Koliken oder Vergiftungen führen. Es ist also unbedingt auf eine gute Qualität der Futtermittel zu achten.
Heu richtig lagern
Pferdeflüsterei.de: Dann habe ich das gute Heu am Stall – wie muss ich das Heu dann einlagern, damit es seine Qualität bewahrt?
Heu-Scheune.de: Am besten wird das Heu an einem trockenen, Licht geschützten Ort eingelagert. Oft hilft es auch den Heuballen auf eine Art Palette zu stellen und nicht auf den direkten Boden, damit es keine Feuchtigkeit ziehen kann. Ein Scheunenboden, von dem unten Luft an die Ballen gelangt ist natürlich optimal. Lagert das Heu in der grellen Sonne, verliert es seine Farbe.
Pferdeflüsterei.de: Rundballen oder eckige Quader – Ist da was besser oder ist das egal?
Heu-Scheune.de: Das zu pauschalisieren ist ziemlich schwer. Gutes und schlechtes Heu gibt es in beiden. Vor – und Nachteile ebenso. In Rundballen wird das Heu quasi aufgewickelt, statt in Scheiben gepresst. Dadurch bleiben mehr Halme unbeschädigt und werden nicht geknickt oder gebrochen. Die Fasern bleiben also länger, was ja gut ist für das Pferd. Ein weiterer Vorteil von Rundballen: Nach dem Pressen können Sie auch einen kleinen Regen abbekommen. Das Innere des Ballens bleibt unbeschadet. Auch bei einer Lagerung im Freien sind die Rundballen robuster.
Quaderballen werden oft schon allein aufgrund des einfacheren Handlings geschätzt. Sie sind leichter zu stapeln und zu verteilen.
Die Heu-Scheune, das Heu und die richtige Ernte
Pferdeflüsterei.de: Wie pflegt und pflanzt ihr eure Wiesen – also: nach welchen Kriterien?
Heu-Scheune.de: Unsere Wiesen sollen so natürlich wie möglich wachsen, deswegen haben wir eine große Pflanzenvielfalt auf unseren Felder. Die kontrollieren wir regelmäßig auf Giftplanzen.
Pferdeflüsterei.de: Wann ist eigentlich für euch der ideale Zeitpunkt für die Heuernte? Und warum genau dann?
Heu-Scheune.de: Der ideale Zeitpunkt ist jährlich von Wetter und Umweltfaktoren abhängig. Grob kann man sagen im Juni oder Juli. Wir mähen unsere Wiesen meist später, da wir einerseits lange Halme im Gras bevorzugen und anderseits den Insekten und Schmetterlingen die Wiesen als Anflugsziel erhalten wollen.
Pferdeflüsterei.de: Wie behandelt und lagert ihr das Heu dann?
Heu-Scheune.de: Behandelt wird unser Heu gar nicht. Nach der Ernte wird das Heu in einer großen Scheune lichtgeschützt und trocken abgelagert, bis es zur Verfütterung geeignet ist.
Pferdeflüsterei.de: Wieviel von eurem Heu gehört nach eurer Erfahrung in ein Pferd: Wenn ich ein normales 400 Kilo Pferd habe – wieviel Heu braucht es dann etwa pro Tag?
Heu-Scheune.de: Das kommt natürlich auch etwas darauf wie und ob mit dem Pferd gearbeitet wird und welcher Pferderasse das Pferd angehört. Die Faustformel besagt 1-1,5kg Heu pro 100kg Pferd.
Da Pferde „Dauerfresser“ sind sollten die Rationen unbedingt immer über den Tag verteilt werden, damit das Pferd immer fressen oder knabbern kann. So wird Magengeschwüren vorgebeugt.
Pferdeflüsterei.de: Reicht das dann aus? Kann ein Pferd nur von Heu leben – also: ist genug von allem drin? Oder würdet ihr auch bei eurem Heu zu einer Mineralzugabe raten?
Heu-Scheune.de: Um wieder auf das Ursprungspferd zurückzukommen: Das hatte nur karge Böden zur Verfügung und sicherlich auch keinen Hafer, aber es zog quer durch ganze Landstriche und hatte so immer wieder abwechselnde Böden als Nahrungsquelle. Das heißt es ist durchaus möglich, sein Pferd nur von Heu zu ernähren.
Es kommt aber immer darauf an: Von welchen Wiesen stammt mein Heu? Falls es dem Boden an einem Mineral fehlt, fehlt dies auch in Heu und somit dann dem Pferd. Daher kann es sinnvoll sein, zusätzlich ein Mineralfutter zu füttern.
Dann ist es auch eine Frage der Bewegung: Wie viel wird mein Pferd geritten oder arbeite ich mit ihm generell. Bei hoher Belastung oder schwerer Arbeit kann es sinnvoll sein meinem Pferd zusätzliche Energie durch andere Futtermittel zuzuführen oder durch starkes Schwitzen dem Körper neue Mineralien zuzuführen. Oft hängt das aber auch von der jeweiligen Rasse ab. Da muss der Besitzer Einfühlungsvermögen beweisen und so objektiv wie möglich den Zustand seines Pferdes beurteilen können.
7 Kommentare
Hallo, dieser Beitrag ist ja schon etwas älter, aber ich würde gerne nochmal wissen was für ein Futterstroh ihr zum untermischen von Heu verwendet ( Weizen, Hafer) , wie das so klappt( ob sich die Pferde dann trotzdem nur das Heu rauspicken) und im welchem Verhältnis das Stroh drunter gemischt wird ? Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen!
Liebe Grüße Birgit
Bei uns gibt es bestes Heu! ms
Das kann ich schlecht beurteilen ;-)
Sehr interessant der Artikel vielen Dank ? Was mich noch interessieren würde als ich unser Heu angeschaut habe nachdem ich den Artikel gelesen habe wie “lang” sollten denn die einzelnen Heuhalme optimalerweise ungefähr sein? Ich habe kein Vergleich zu anderem Heu… Unseres kommt mir aber relativ kurz vor…
Hallo liebe Raja, je länger, desto besser – würde ich sagen. Also nicht meterlang ;-) aber wenn du nur kurze Zentimeterlange oder Handbreitelange Halme hast, dann kann dein Pferd sie zu schnell reindreschen und das wiederum ist nicht gut für den Magen und Darm. Deswegen ist der erste Schnitt soviel besser – die Halme sind länger und konnten weniger Fruktan entwickeln. Hilft dir das weiter? Viele liebe Grüße, Petra
Hallo Petra,
wieder einmal ein super Beitrag, wie ja eigentlich immer ;)
Ganz schön zu lesen, dass ich in der Pferdefütterung eigentlich schon ziemlich gut über mein Heu bescheid weiß und die Tipps hier schon seit geraumer Zeit daheim anwende. Wir haben schon seit einigen Generationen Pferde auf dem Hof und die Kenntnisse rund um Fütterung und Haltung wurde immer weiter gegeben. Und am wichtigsten ist immer die richtige Heufütterung. Daher danke, dass du es so super und verständlich mit uns allen teilst!
Einen ergänzenden Tipp habe ich noch:
Wir haben manchmal ziemlich “kraftvolles” Heu vom Bauern im Nachbarort, welches etwas zu gut für unsere Ponys ist. Dann schneide ich parallel ein Bund Heu an, welches von der Qualität eher besser für die Pferde ist, also nicht ganz so energievoll und länger und mische das Ganze dann.
Liebe Grüße
Vanessa
Hallo liebe Vanessa, danke dir – das Lob gebührt ja vor allem dem Team von der Heuscheune, die ihr Wissen so nett mit mir geteilt haben :-) Dein Tipp ist super – ich mische manchmal auch mit Futterstroh, um es etwas zu strecken. Aber deine Variante ist natürlich auch supergut. Auf jeden Fall viele liebe Grüße,
Petra