Tori
Der Tori, auch Torisker oder Torgelisches Pferd genannt, ist ein Warmblut aus Estland.
Typische Anatomie
Der Tori erreicht ein Stockmaß zwischen 1,62 und 1,68 Metern.
Der Tori hat einen kräftigen Körperbau. Es gibt zwei Rassetypen, den Typ A zwischen
schwerem Warmblut und Kaltblut sowie den leichten Typ B, der einem sportlichen Warmblut
entspricht.
• Der Tori hat einen geraden Kopf und einen breiten, muskulösen Hals.
• Der Widerrist ist ausgeprägt und mündet in einem mittellangen, muskulösen Rücken.
• Die Kruppe fällt ab.
• Die Gelenke sind kräftig.
• Der Tori hat sehr gute Gänge und Talent am Sprung.
Typische Fellfarben
Es gibt viele Füchse, aber auch Rappen, Braune und Isabellen.
Typischer Charakter
Der Tori hat einen gelassenen, freundlichen Charakter und ein ausgeglichenes
Temperament. Gerade der schwere Typ ist ein echter Allrounder und deswegen für
Freizeitreiter interessant.
Zuchtgeschichte
Die Zucht des Tori begann 1855 im Gestüt Torisk (Torgel), wo zunächst Estnische Klepper
gezüchtet wurden, die Zucht aber schnell mit dem Ziel eines schweren Warmbluts mit hoher
Zugleistung und Reiteignung für das Militär neu ausgerichtet wurde. Da es kaum heimische
Stuten und Hengste gab, wurde mit Arabern, Ardennern, Englischen Halbblütern, OrlowTrabern, Ostfriesen und Postier-Hengsten gezüchtet. Der polnische Hengst Hetman gilt als
Stammvater der Tori. 1950 war der Tori als eigenständige Rasse anerkannt. In den 1960er
Jahren wurde er als Sportpferd für den Springsport umgezüchtet – mit Hannoveranern,
Holsteinern, Trakehnern, Oldenburgern und KWPN. Der ursprüngliche schwere Typ ist heute
vom Aussterben bedroht, nur noch ein Gestüt züchtet in Reinzucht. Der Alt-Tori hat ein
eigenes Zuchtbuch, das nur einen Fremdblutanteil von 25 Prozent erlaubt.