Rheinisch-westfälisches Kaltblut
Das Rheinisch-Deutsche Kaltblut wird auch als Rheinisch-Westfälisches Kaltblut bezeichnet.
Es ist ein kräftiges Zug- und Arbeitspferd und heute vor dem Aussterben bedroht.
Typische Anatomie
Das Rheinisch-Deutsche Kaltblut erreicht ein Stockmaß zwischen 1,58 und 1,70 Metern.
Typische Fellfarben
Es gibt Braune und Füchse (mit hellem Langhaar), außerdem Fuchs-, Braun- und
Rappschimmel.
Typischer Charakter
Das Rheinisch-Deutsche Kaltblut hat stimmige Proportionen und einen mittelschweren
Körper.
Der große Kopf hat ausdrucksvolle Augen.
Der kurze und muskulöse Hals setzt gut an, die Schulter ist schräg und kräftig.
Die Kruppe ist rund und gespalten.
Die Beine sind trocken mit harten Hufen.
Das Langhaar ist üppig: Die Rasse hat eine Doppelmähne und Behang.
Das Rheinisch-Deutsche Kaltblut hat einen freundlichen Charakter und ein ausgeglichenes
Temperament. Es ist arbeitswillig, lebhaft, ausdauernd und stark. Die Rasse kommt als
Arbeitspferd in Land- und Forstwirtschaft oder vor Brauereikutschen zum Einsatz.
Typische Einsatz möglichkeiten
Mitte des 19. Jahrhunderts schwenkte die Zucht in der Region am Niederrhein von leichten
bis mittelschweren Warmblütern ab: Die Landwirtschaft forderte schwerere Pferde. Private
Zuchten setzten den Ardenner ein, die preußische Gestütsverwaltung den Brabanter.
1892 wurde das Rheinische Pferdestammbuch gegründet – zunächst wurde noch mit
importierten belgischen Hengsten gezüchtet, doch gegen Ende des Ersten Weltkriegs von der
Rheinisch-Belgischen auf die Rheinisch-Deutsche Kaltblutzucht umgestellt. In den 1930er
Jahren war die Nachfrage so groß, dass das Kaltblut 50 Prozent des gesamten deutschen
Pferdebestands ausmachte. In der Mitte des 20. Jahrhunderts verlor die Rasse dann an
Bedeutung. Heute ist sie vor dem Aussterben bedroht und wird im Landgestüt Warendorf als
Erhaltungszucht betreut.